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mithrandir

Bewertungen

Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2016
Alba & Seven
Ngan, Natasha

Alba & Seven


sehr gut

Nach außen ist Albas Leben einfach fantastisch. Ihr Vater ist der mächtigste Mann Londons, sie leben in einem wunderschönen Haus im wohlhabenden Norden und sie hat eigentlich alles, was man sich zum Leben wünscht. Vom näheren betrachtet ist ihr Dasein jedoch alles andere als rosig. Sie lebt in einem goldenen Käfig, den sie nur zum Schulunterricht verlassen darf. Ihre Eltern kümmern sich bestenfalls nicht um sie, doch wenn ihre Mutter eine schlechte Phase hat, lebt sie ihre Aggressionen mit Vorzug an ihrer Tochter aus.

In einer besonders schlimmen Nacht stößt die Sechzehnjährige an ihrem heimlichen Rückzugsort plötzlich auf das Memorandum der Familie. Hier werden die Erinnerungen gesichert gelagert, die sich in der Zukunft aufzeichnen lassen und deren Missbrauch oder Diebstahl mit dem Tode bestraft werden. Just in dem Moment der Entdeckung steht jedoch ausgerechnet Seven vor ihr, der einen wichtigen Erinnerungschip stehlen soll. Ein Plan reift in Alba, dessen Ausführung sie beide in große Gefahr bringen kann.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch hatten mich sowohl das schöne Cover, als auch der interessante Klappentext angesprochen. Nachdem ich mir bei den gespeicherten Erinnerungen zunächst so etwas wie Dumbledores Denkarium vorgestellt habe, bin ich sehr neugierig geworden und wollte unbedingt wissen, was sich hinter der Geschichte verbirgt

Die Handlung spielt in der Zukunft und ist abwechselnd aus der Sicht von Alba und Seven geschrieben. Sie beginnt mit einer spannenden Szene, die die Geschehnisse ein wenig vorwegnimmt und schwenkt dann um in eine ausführliche Einleitung.

Dabei kommt die Geschichte erst langsam ins Rollen. Die Autorin erklärt sehr ausführlich die Welt ihrer beiden Protagonisten, die ich mir sehr gut vorstellen konnte. Nur zögerlich kommt dann Fahrt auf, die bei einer Razzia ihren ersten Höhepunkt erlangt.

Alba und Seven leben ihre Leben im absoluten Gegensatz. Während Alba im reichen Norden lebt und es ihr körperlich an nichts mangelt, muss sich Seven im Süden hart durchkämpfen und für seinen Lebensunterhalt stehlen. Für beide birgt das Zusammensein Gefahr und dennoch bringt sie nichts davon ab. Beide Charaktere fand ich sehr sympathisch und interessant, aber sie konnten mich leider nicht gänzlich packen.

Dennoch konnte ich die Geschichte einfach nicht zur Seite legen. Mir persönlich haben hier zwar ein paar Hintergrundinformationen gefehlt, aber die Idee zur Geschichte gefällt mir wirklich gut. Vielleicht hätte sie etwas besser ausgebaut werden können.

Währenddessen der Schreibstil der Autor dafür sehr leicht und flüssig zu lesen war und die Handlung dadurch für mich nie ins Stocken geriet. Es hat Spaß gemacht, den Roman zu lesen und die Zeit flog nur so dahin.

Fazit:

Mit "Alba & Seven - Vertraue niemals der Erinnerung" hat Natasha Ngan einen interessanten Jugendroman mit dystopischem Hintergrund geschaffen. Mit ihrer Grundidee konnte mich die Autorin sehr überzeugen und ihr kurzweiliger Schreibstil hat mich dabei die ganze Zeit für sich eingenommen. Ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung zu der Geschichte geben würde.

Bewertung vom 28.02.2016
Die Ernte des Bösen / Cormoran Strike Bd.3  (Restauflage)
Galbraith, Robert

Die Ernte des Bösen / Cormoran Strike Bd.3 (Restauflage)


ausgezeichnet

Alles beginnt mit der Annahme eines seltsamen Pakets, dessen Inhalt sich als abgetrenntes Frauenbein entpuppt und Robin entsetzt zurückweichen lässt. Schnell hat Cormoran vier Verdächtige aus seiner Vergangenheit zur Hand, denen er allen so eine Tat zutrauen würde.

Selbstverständlich überlässt er die Ermittlungen nicht allein der Polizei. Schließlich hat der Täter ihn mit der Zusendung des Pakets direkt herausgefordert - vor allem, weil der Adressat nicht er selbst, sondern beunruhigenderweise Robin ist. Zudem ist Cormoran nicht wirklich von den Schlussfolgerungen der Polizei überzeugt. Doch es bleibt natürlich nicht aus, dass er und Robin sich dabei in Gefahr begeben. Werden sie den Täter rechtzeitig finden können?

Meine Meinung:

Die ersten beiden Bände haben mir bereits gut gefallen und so war es für mich klar, dass auch der dritte Teil bei mir einziehen darf. Inzwischen habe ich die beiden Protagonisten sehr ins Herz geschlossen und so war ich gespannt, was Joanne K. Rowling, die hier erneut unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt, wieder für die zwei bereithält.

Das Cover würde ich als klassisch bezeichnen und weicht hier ein wenig von den beiden Vorgängern ab, die mir eindeutig besser gefallen haben. Während bei diesen jeweils die Farben rot und blau dominierten und stets die Silhouette eines Mannes abgebildet war, sucht man diesen nun vergeblich. Der Blick fällt auf ein Wahrzeichen der Stadt London. Der Himmel ist verhangen und bestenfalls als gelb zu bezeichnen. Hier braut sich sichtlich was zusammen, wie man auch schnell dem Klappentext entnehmen kann.

Der Anfang beginnt dieses Mal gleich recht spannend mit der Inszenierung eines Beweisstücks. Damit hat die Autorin ihre Leser sofort am Wickel; ausführliche Einleitungen mit Erklärungen zur den Protagonisten dürften sich bei einem dritten Band ja auch so ziemlich als überflüssig erweisen.

Sehr gut hat mir gefallen, wie sehr die Geschichte dieses Mal in die Privatssphären der Protagonisten abgetaucht ist. Beide sind mir sehr sympathisch und es war schön, mehr über sie erfahren zu dürfen. Cormoran ist mit seiner außergewöhnlichen Vergangenheit sowieso schon ein interessanter Charakter, der mehr erlebt hat, als viele andere. Umso mehr bewundere ich ihn dafür, dass er sich nicht unterkriegen lässt und auch für seine Intelligenz, die in meinen Augen sehr viel attraktiver ist, als so manche körperliche Attribute, seinen Stolz und sein Selbtbewusstsein, die ihn zu einem Mann machen, den man einfach nicht übersehen kann. Zudem bemüht die Autorin hinsichtlich seiner Person geschickt den Mitleidsfaktor, der gerade sicherlich die weiblichen Leser ansprechen wird.

Seine Sekretärin Robin ist ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter, der mit einem scharfen Verstand brillieren kann. Sie ist selbstbewusst, mutig und dickköpfig und steht ihrem Chef somit in nichts nach.

Im privaten Bereich ist bei den beiden dieses Mal eine ganze Menge in Aufruhr. Ich möchte das hier gar nicht näher vertiefen, um nichts vorwegzunehmen, aber es gibt jede Menge emotionale Aufruhr, auf die man eigentlich bereits seit dem ersten Band gewartet hat und, die eine Menge Unruhe in den Ermittlungen stiftet. Auch hier bleibt es auf jeden Fall spannend.

Die Nachforschungen sind auch hier wieder traditionell gehalten, was ich sehr liebe. Übermäßige Action wird man hier vergebens suchen, dafür aber gut ausgearbeitete Charaktere finden, die wieder einmal voll und ganz überzeugen konnten, während sie in ihrem wohl bisher persönlichsten Fall verstrickt sind.

Fazit:

"Die Ernte des Bösen" ist nunmehr der dritte Teil aus der Krimireihe von Robert Galbraith, auch bekannt als Joanne K. Rowling, der durch die Bank unterhaltsam und spannend ist. Gut aufgebaut konnte mich der leicht düstere Krimi vor allem durch seine brillianten Charaktere überzeugen, von denen ich einfach nicht genug bekommen kann. Ich hoffe, dass die Fortsetzung der Reihe möglichst bald erscheinen wird.

Bewertung vom 21.02.2016
Infernale Bd.1
Jordan, Sophie

Infernale Bd.1


ausgezeichnet

Davy gilt als Wunderkind. Die Welt der Musik ist ihr Zuhause und sie hat große Pläne für die Zukunft, die sie sich gemeinsam mit ihrem Freund Zac vorstellt.

Das alles rückt jedoch schnell in den Hintergrund, als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird. Ab sofort muss sie ihre Eliteschule verlassen und zur staatlichen gehen. Doch nicht etwa gemeinsam mit den anderen Kindern, sondern weggesperrt in eine Art Käfig, zusammen mit den anderen Genträgern. Eine harte Zeit beginnt für Davy, in der ihre Welt auf den Kopf gestellt wird. Wird sie ihr neues, gefahrvolles Leben genau zu dem werden lassen, was sie angeblich ist? Eine Mörderin?

Meine Meinung:

Nachdem mir die Firelight-Trilogie der Autorin so gut gefallen hatte, wollte ich mich auch an ihrem neuesten Buch versuchen. Der Auftakt der Dilogie liest sich ungeheuer flüssig und locker und ein kurzes Hineinlesen artete schnell zu einem längeren Lesehappening aus.

Der Roman ist aus Davys Sicht geschrieben, die immer wieder kurz durch Regierungsstatements oder kurze Szenarios anderer Charaktere unterbrochen wird. Letzteres erhöht nach meinem Gefühl eindeutig das Tempo und die Spannung der Geschichte.

Davy ist ein sympathisches Mädchen, das bislang sehr behütet gelebt hat. Ihre Begabung und das Erbe ihrer Eltern haben ihr schon viele Wege geebnet. Dies hat Davy nie wirklich hinterfragt und stets als selbstverständlich angesehen. Auch angesichts ihres DNA-Tests fällt es ihr immer noch schwer, aus ihrem Schubladendenken herauszukommen. Sie hält alles für einen Fehler, der natürlich nur ihr passiert ist. Erst langsam begreift sie, das es auch anderen so ergeht, die gegen ihre Vorverurteilung zu kämpfen haben.

Zudem fällt es ihr - ebenso wie mir - schwer zu glauben, wie schnell sich ihre Familie und ihre Freunde um sie herum als menschliche Enttäuschungen herausstellen. Ich verstehe, dass die meisten Angst haben und auch deswegen mit Ablehnung reagieren und auch die Indoktrinationen des Staates verfehlen ihre Wirkung nicht. Dennoch ist es schwer zu glauben, dass Liebe und Freundschaft sich so schnell in etwas anderes verwandeln können und diese Menschen sich ein eigenes Armutszeugnis ausstellen, da sie aufgrund eines Testergebnisses ihr eigenes, jahrelanges Urteilsvermögen hinsichtlich eines anderen Menschen in Frage stellen.

Auch die anderen Charaktere sind von der Autorin gut dargestellt. Einer meiner Lieblinge hier ist der Nerd Gil, der Davy tapfer zur Seite steht, obwohl er selbst mehr Opfer als Held ist. Interessant ist sicherlich auch ihr neuer Mitschüler Sean, der seine ganz eigene Art hat, mit seinem Testergebnis umzugehen. Nach außen hin tough, lässt er jedoch kaum hinter seine Fassade gucken und bleibt dabei stets ein wenig geheimnisvoll und mysteriös. Eine interessante Mischung.

Frei nach dem Motto, glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast, führt das ablehnende und aggressive Verhalten - welch Hohn - der Nichtgenträger sicherlich größtenteils dazu, dass die entwürdigend behandelten HTS-Träger zu dem werden, was sie angeblich sind: Straftäter bzw. schlimmstenfalls Mörder. Wie lange kann man so eine Behandlung ertragen und wie stark muss man dafür sein? Die Autorin regt mit ihrem Buch gekonnt zum Denken an.

Fazit:

"Infernale" ist ein spannender und mitreißender Jugendroman aus der Feder von Sophie Jordan, der mit seinem dystopischen Charakter nicht an Action spart. Hier geht es um die Frage, ob unsere Gene unser Leben bestimmen, um Vorurteile und Vertrauen. Lange hat die Geschichte noch in mir nachgeklungen und zum Nachdenken angeregt und ich bin begierig darauf, die Fortsetzung in meinen Händen zu halten.

Bewertung vom 30.01.2016
Divinitas Bd.1
Lionera, Asuka

Divinitas Bd.1


sehr gut

Fye hat es nicht leicht, denn als Halbelfe wird sie sowohl gefürchtet, als auch gehasst. Aus diesem Grund lebt sie allein und zurückgezogen tief im Wald. Doch als ihre Erträge nicht mehr ausreichen, um sie über den Winter zu bringen, hat sie keine andere Wahl, als in das nächstgelegene Dorf zu gehen, um Lebensmittel und Saatgut zu kaufen.

Die Angst ist ihr ständiger Begleiter dort und der Zufall will, dass sie enttarnt und gefangen wird. Während sie schon dem Tod ins Auge blickt, erhält sie Hilfe und Rettung von unerwarteter Seite. Kann sie ihrem Retter vertrauen?

Meine Meinung:

Die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen. Das wunderschöne Cover zeigt die Protagonistin Fye mit ihren einprägsamen Augen und der obligatorischen Kapuze, die sie trägt. Selbst der schwarze Wolf findet sich hier wieder und verheißt ein fantasyreiches Vergnügen.

Asuka Lionera hat in diesem Roman zwei Erzählstränge verarbeitet. Einmal einen, der sich um Fye und die aktuellen Geschehnisse dreht und einen anderen aus Vaans Sicht. Beide fand ich sehr spannend und interessant beschrieben und ich habe mich bei jedem Wechsel gefreut, noch mehr vom Schicksal des jeweils anderen zu erfahren. Der Schwerpunkt liegt hier allerdings deutlich auf Fye, die mir schnell sympathisch war.

Insgesamt haben mir die Charaktere des Buches ganz gut gefallen. Nicht immer klar und deutlich beschrieben, weckten sie sowohl Sympathie, als auch Argwohn in mir und handelten nach meinem Gefühl leider nicht immer realitätsnah. Manche Handlung konnte ich einfach nicht nachvollziehen, aber das ist schließlich auch nicht unbedingt nötig. Ab und an wirkte Fye ein wenig naiv und leichtgläubig, doch dies könnte ihren besonderen, persönlichen Lebensverhältnissen geschuldet sein.

Obwohl ich einen Teil der Ereignisse relativ absehbar fand, mochte ich das Buch dennoch nicht an die Seite legen. Asuka Lionera hat eine ansprechende Art zu Schreiben und so kamen bei mir keine Längen auf.

Fazit:

"Divinitas" ist ein solider und spannender, erster Roman von Asuka Lionera, der durchaus Potential hat. Alte Familiengeheimnisse, ein Fluch und die unwiderstehliche Anziehung zweier Meinschen bilden das Grundgerüst dieses Romans, dessen Autorin mich mit ihrem Schreibstil und der interessanten Idee überzeugen konnte.

3,5 Sterne

Bewertung vom 31.12.2015
Die dunklen Schatten der Träume / The Diviners Bd.2
Bray, Libba

Die dunklen Schatten der Träume / The Diviners Bd.2


ausgezeichnet

Der erste Teil der Reihe hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich liebe die Atmosphäre, die die Autorin schafft und man spürt, dass sie sehr viel Wert auf einen gut recherchierten, historischen Hintergrund gelegt hat. Dadurch wirkten die Beschreibungen der Örtlichkeiten und der damaligen Zeit so bildlich, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte und einen tollen Einblick in die damalige Zeit bekommen habe.

Die Charaktere waren wie zuvor auch klar gezeichnet, mit all ihren besonderen, persönlichen Eigenarten, durch die sie für mich unverwechselbar geworden sind. Sie alle sind der Autorin wirklich gelungen. Ihre Protagonistin Evie lässt sich von niemanden etwas sagen, ist rotzfrech und nimmt sich, was sie will. Sie setzt ihre Wünsche um, ohne Rücksicht auf Verluste. Zudem hat sie oftmals nur ihr Vergnügen im Kopf. Alles in ihr scheint nach Aufmerksamkeit zu schreien, die sie voll und ganz auskosten will. Dadurch ist sie nicht gerade die Art von Protagonistin, für die man sofort Sympathie empfindet.

Normalerweise fällt es mir schwer, Zugang zu Büchern zu finden, bei denen ich mich nicht mit mindestens einem der Charaktere identifizieren kann, doch bei dieser Reihe ist dies nicht so, denn die Charakere hier sind allesamt etwas Besonderes und ich mag mir nicht einen von ihnen aus der Geschichte wegdenken. Sie alle wirken sehr lebendig auf mich und sind absolut authentisch beschrieben. Jeder von ihnen hat seine Macken, eine besondere Vergangenheit und nicht zuletzt ein Geheimnis, das sie nicht enthüllen wollen und jedem von ihnen hat sich die Autorin sehr ausführlich gewidmet. Ich fand sie ohne Ausnahme alle sehr überzeugend.

Dabei hat die Autorin auch einen kompletten Querschnitt der damaligen Bevölkerung nicht gescheut. Unabhängig von den magischen Aspekten spiegeln ihre Charaktere die Probleme von schwarz und weiß, von arm und reich und von berühmt und unbekannt wider. Auch das Thema Homosexualität ist Teil dieses Romans. Libba Bray zeigt, wie schnell Vorurteile entstehen und wie leicht diese in die falsche Richtung abgleiten können.

Es dauert ein wenig bis sich in diesem zweiten Teil die Spannung aufbaut. Zunächst ist man als Leser damit beschäftigt, die Charaktere wieder zuzuordnen, neue Elemente aufzunehmen und zu verarbeiten. Doch dann kann man sich ganz wieder dem wunderbaren Schreibstil von Libba Bray hingeben, die es unverwechselbar schafft, den Charme der 20er Jahre wieder auferstehen zu lassen. Da die Handlung allerdings recht komplex ist, sollte man bereit sein, dem Buch seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.

Fazit:

Mit "The Diviners - Die dunklen Schatten der Träume" hat Libba Bray einen tolle Fortsetzung ihrer Reihe geschaffen, die in eine grandiose Mischung aus gruseliger Spannung, dem besonderen Charme und der gelungenen Atmösphäre des New Yorks der 20er Jahre, eindrucksvoller Magie und wundervoll prägnanten und gut ausgearbeiteten Charakteren entführt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, der ich gespannt entgegenblicke.

Bewertung vom 08.12.2015
Feenglut
Bäumler, Sandra

Feenglut


sehr gut

Das Cover des Romans ist eine Wucht und überzeugt nicht nur durch die schönen Farben, sondern bildet damit den Titel auch unheimlich gut ab. Das Buch ist ein echter Hingucker in meinem Bücherregal, genau wie die anderen Romane vom Drachenmond Verlag.

"Feenglut" ist aus der Feder der Autorin Sandra Bäumler und ist ungeheuer flüssig und spannend geschrieben. Problemlos konnte ich mir dank des schönen Schreibstils der Autorin die Szenerie vorstellen
und auch die interessanten Charakteren nahmen schnell für mich Gestalt an.

Besonders Kayla, aus deren Sicht der Roman geschildert wird, habe ich als starke Persönlichkeit empfunden. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sie es ertragen hat, bereits in jungen Jahren auf sich alleingestellt zu sein und obendrein auch noch die Sorge für die jüngere Schwester zu haben. Dadurch hat sie sich eine harte Schale zugelegt, die ihr dabei geholfen hat, in den Arenen zu überleben. Für sie zählt einzig und allein Naias zu schützen und genug zu verdienen, damit diese eine Heilerausbildung machen kann.

Naias selbst wirkt dabei eher unbedarft, was mich ein wenig irritiert hat. Auch sie ist ja auf den Straßen großgeworden und hat erlebt, wie hart Kayla für ihr gemeinsames Überleben kämpfen musste. Doch im Gegensatz zu ihr ist Naias eher ein zartes, weiches Wesen und wirkt zunächst, als wäre sie allein nicht überlebensfähig. Dennoch spürt man die starke Bindung der zwei, die mit dem Eintreffen von Fenn jedoch leicht aufgebrochen wird.

Mir hat die Vielfalt der magischen Wesen in diesem Roman sehr gefallen. Schon der Epilog löste bei mir Vorfreude aus, da er bei mir die Hoffnung auf ein Treffen mit einer Spezies ausgelöst hat, die ich sehr gerne mag.

Auch die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, ist eine interessante Mischung, die mir sehr gefallen hat. Ich fühlte mich ein wenig in die Zeit des römischen Reiches versetzt, die durch die bunte, magische Mischung angenehm aufgepeppt worden ist.

Fazit:

"Feenglut" ist ein emotionaler und spannender Fantasyroman, dem auch eine Liebesgeschichte zugrundeliegt und, zu dem ich schnell Zugang fand. Die Seiten zogen dank des schönen Schreibstils nur so dahin und der Schluss gipfelt letztendlich in einem emotionalen Höhepunkt, der mich aufgewühlt zurückgelassen hat.

Bewertung vom 25.11.2015
Die Farbe der Zukunft / Die Zeitenspringer-Saga Bd.2
McCardle, Meredith

Die Farbe der Zukunft / Die Zeitenspringer-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Nach der Aufdeckung von Alphas Machenschaften hat sich die momentane Lage bei Annum Guard etwas entspannt. Doch noch immer suchen Amanda und ihre Freunde nach den Hintermännern. Die neue Chefin Jane Bonner erweckt jedoch den Eindruck, als arbeite sie gegen die anderen, denn sie schickt vor allem Amanda, aber auch ihre Freunde fast nur auf harmlose Beobachtungsjobs.

Erst als immer mehr Mitglieder der Gruppe spurlos verschwinden, kommt Bewegung in die Sache. Es scheint, als hätten sie einen Spion in ihren Reihen, denn stets scheinen ihre Gegner zu wissen, welchen Schritt sie machen. Die Zeit wird knapp und erst spät erkennt Amanda, wie bedeutend die Hintergründe tatsächlich sind.

Meine Meinung:

Auch im zweiten Band hält sich Meredith McCardle nicht mit so etwas wie einer Einleitung auf. Ich werde erneut als Leser direkt in die Handlung geworfen und genauso liebe ich es. Amanda befindet sich immer noch auf den Spuren der korrupten Mitglieder von Annum Guard bzw. der Organisation, die hinter alledem steckt.

Amanda ist sympathisch, willensstark und definitiv nicht auf den Kopf gefallen. Manchmal mangelt es ihr an gutem Benehmen und es fällt ihr schwer, ihre Herkunft hinter sich zu lassen. Ihr Freund Abe ist der Ruhepol für sie. Sie haben sich an der Academy kennengelernt und sind schon eine ganze Weile zusammen. Inzwischen ist auch Abe Mitglied bei Annum Guard. Doch die momentane Lage belastet die Beziehung der beiden und immer öfter kommt es zu Auseinandersetzungen. Da ist es natürlich nicht hilfreich, dass die Gruppe unerwarteten Zuwachs bekommt. Dennoch drängt sich dieser Teil des Romans angenehmerweise nie wirklich in den Vordergrund.

Inzwischen ist Amanda in der Organisation anerkannt und längst keine Außenseiterin mehr. Die Mitglieder ihrer Gruppe sind Freunde für sie geworden und ersetzen ihr die fehlende Familie. Sie ist beseelt von dem Wunsch, die Hintermänner der Korruption aufzudecken, doch die neue Leiterin des Teams erweckt den Anschein, sie regelmäßig ausbremsen zu wollen.

Gleichzeitig macht sie sich Sorgen um ihre Mutter, die die Mitarbeit in der Klinik verweigert. Es sieht so aus, als wolle diese in alte Muster zurückfallen, was Amanda sehr zusetzt.

Neue Nebencharaktere tauchen auf und bringen frischen Wind in die Gruppe. Vor allem Amanda wird diesen als "Babysitter" zugeteilt, wovon sie natürlich alles andere als begeistert ist.

Die Verwicklungen in diesem Buch fand ich sehr gut dargestellt und sie haben mich immer wieder überraschen können. Die Autorin macht es ihren Lesern nicht leicht, hinter die Fassaden ihrer Charaktere zu gucken und eigentlich ist man auch viel zu sehr mit der actionreichen Handlung beschäftigt und wieder einmal hatte ich mit dem Ausgang des Romans so keinesfalls gerechnet.

Während der Schluss des ersten Bandes noch teilweise abgeschlossen war, hat mich das Ende dieses Teils einfach nur umgehauen. Mir fehlten da echt die Worte und ich mag gar nicht daran denken, dass ich nun noch eine Weile auf die Fortsetzung warten muss.

Ich habe das Lesen des Buches sehr genossen; ich konnte gar nicht aufhören damit. Die Autorin hat einen unheimlich mitreißenden Schreibstil, dem man sich einfach nicht entziehen kann.

Fazit:

Mit "Die Farben der Zukunft - Zeitenspringer-Saga 2" konnte Meredith McCardle an den Erfolg des ersten Bandes mühelos anknüpfen. Ich konnte mich vom Buch einfach nicht mehr lösen, denn die Autorin hat mir beim Lesen keine Chance zum Luftholen gelassen. Hier trifft man auf Korruption, Verschwörungen und Betrug und begibt sich dabei auf eine extrem spannende und packende Reise quer durch die Jahrhunderte und das in einem atemberaubenden Tempo.

Bewertung vom 12.11.2015
Erwachen / Die Dreizehnte Fee Bd.1
Adrian, Julia

Erwachen / Die Dreizehnte Fee Bd.1


sehr gut

Nach einem tausendjährigen Dornröschenschlaf erwacht die dreizehnte Fee Lilith im Land Pandora und muss feststellen, dass die Welt sich auch ohne sie weitergedreht hat. Ihre Schwestern hatten sie betrogen und in den Schlaf gelockt. Gemeinsam mit einem Hexenjäger, dessen Gefangene sie nun ist, macht sie sich auf die Suche nach ihnen, um Rache zu üben.

Doch ohne ihre magischen Fähigkeiten ist das gar nicht so einfach und auch ihre Schwestern wissen, dass Lilith wieder wach ist und versuchen, ihr zuvorzukommen. Eine unglaubliche Jagd beginnt, bei der Lilith sich mit lang vergessenen, menschlichen Gefühlen und ihren ehemaligen Taten auseinandersetzen muss.

Meinung:

Julia Adrian hat einen ganz tollen Schreibstil, der einen unweigerlich mitreißt. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht von Lilith, der dreizehnten Fee, in der Ich-Form. Dadurch erhielt ich nicht nur viele Informationen und Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von Lilith, es machte den Roman mit dem wunderschönen Cover auch ungeheuer lebendig. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und steigern dadurch das hohe Erzähltempo.

Trotz ihrer ursprünglich negativ behafteten Rolle war mir Lilith sympathisch, da man sofort mit ihr mitfühlt. Sie hat als Kind schlimme Dinge erlebt, die sie verändert haben und zu etwas gemacht haben, dass sie tief drinnen nie sein wollte. Sie war gewissenlos, machtgierig und böse. Ihre innere Stimme hatte sie lange beiseitegeschoben und erst jetzt, nach sehr vielen Jahren und den neuen Erfahrungen als ausschließlich menschliches Wesen, scheint sich diese wieder Gehör verschaffen zu können.

Ein bisschen irritiert war ich von der Liebesgeschichte, die anfänglich ja eigentlich keine ist und auch später eher unterschwellig zu spüren ist. Liliths Bereitwilligkeit zu eindeutigen Handlungen konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, ebensowenig wie die des Hexenjägers, den ich gerne etwas näher kennengelernt hätte.

Mit dem Prolog hat die Autorin gleich zu Beginn die Spannung hochgepuscht und konnte diese auch über den gesamten Roman halten. Nie gab es Längen und der ständige Wunsch weiterzulesen, trieb mich in einem atemberaubenden Tempo durch die Geschichte. Ich musste einfach wissen, wie es für Lilith weitergeht und kam erst zu einer erzwungenen Ruhe als ich am Ende angelangt war. Ein Ende, das noch so viel offenlässt für die Fortsetzung, die ich unbedingt auch lesen muss.

Fazit:

"Die Dreizehnte Fee - Erwachen" ist ein Fantasyroman mit einer außergewöhnlichen Grundidee. Julia Adrian ist es gelungen, gleich mit ihrem Erstlingswerk einen beeindruckenden Roman zu kreieren, der sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Die Handlung ist durchweg spannend und hat mich von Anfang an gefesselt. Ich bin jetzt schon ganz gespannt auf die Fortsetzung, die ich mir nicht entgehen lassen werde.

Bewertung vom 11.11.2015
Eden / Bound to You Bd.3
McGuire, Jamie

Eden / Bound to You Bd.3


ausgezeichnet

Endlich wollen Nina und Jared den Bund fürs Leben eingehen. Gemeinsam mit ihren engsten Freunden fliegen sie auf ihre geliebte, karibische Insel um dort zu feiern.

Doch die Angst fliegt immer mit ihnen, denn das Böse hat es auf ihr gemeinsames Kind abgesehen. Zudem wird Kim immer unruhiger, da Jared ihr versprochen hat, zusammen das Buch der Dämonen an einen sicheren Platz in Jerusalem zu bringen. Werden sie es noch rechtzeitig schaffen, das Buch in Sicherheit zu bringen? Und wird es eine Zukunft für Jared, Nina und ihr Kind geben?

Meine Meinung:

Die ersten beiden Teil der Trilogie hatten mich sehr angesprochen und ich habe begeistert dem Finale entgegengefiebert. Der letzte Teil ist, ebenso wie seine Vorgänger, sehr schön anzusehen und macht sich ausgenommen gut neben ihnen. Der Klappentext verspricht ein spannendes Finale - alles scheint sich um Jareds und Ninas Kind zu drehen.

Doch zunächst nimmt man als Leser Teil an einer ungewöhnlichen Hochzeit. Die vermeintliche Idylle hat mich etwas eingelullt und so war ich sehr überrascht, in welche Richtung die Handlung dann auf einmal ging.

Nina als Charakter hat sich hier sehr verändert. Sie wirkt stärker, auch wenn die Alpträume ihr ab und an das Leben schwermachen. Das Baby gibt ihr die Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen und instinktiv weiß sie nun, was zu tun ist. Zudem macht sie ein paar Veränderungen durch, an die sie sich erst einmal gewöhnen muss.

Gut gefallen hat mir, dass Ryan und Claire in diesem Band mehr Raum einnehmen. Ihre kleinen Kämpfe haben das Geschehen immer sehr angenehm aufgelockert und mich erfreut. Auch Bex ist wieder mit dabei - den Jungen habe ich einfach ins Herz geschlossen.

Im Laufe der Handlung müssen Jared und Nina leider lernen, mit weiteren Verlusten umzugehen. Genaueres mag ich hier nicht dazu sagen, da ich nichts vorwegnehmen will. Auf jeden Fall steigt die Spannung hier kontinuierlich an, so dass ich das Buch nicht an die Seite legen mochte.

Sehr emotional und eindringlich schreibt die Autorin und schafft es dabei, die Gefühle direkt zu mir zu transportieren. Inzwischen habe ich mich auf ihren Stil ganz und gar eingelassen und konnte mich beim Lesen in die Handlung fallenlassen. Der wundervolle Schreibstil der Autorin hat mich dabei einfach durch die Seiten getragen.

Das Ende ist einfach atemberaubend und ich bin froh, dass ich es nicht verpasst habe.

Fazit:

"Bound to you - Eden" von Jamie McGuire ist der dritte und finale Teil einer Reihe, die im Bereich der paranormalen Liebesgeschichten liegt. Auch im letzten Band wartet die Autorin mit einigen Überraschungen auf und konnte mich mit ihrem eindringlichen Schreibstil begeistern.