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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2016
Lilac und Tarver / These Broken Stars Bd.1
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

Lilac und Tarver / These Broken Stars Bd.1


ausgezeichnet

"These broken stars" hatte ich bereits lange vor der deutschen Veröffentlichung auf dem Schirm, da das Buch in seiner Originalausgabe bei dem ein oder anderen Blogger bereits Begeisterungsstürme ausgelöst hat. Ich war sehr neugierig, in welche Richtung mich der Roman führen würde, weil entweder sind so extrem gehypte Bücher wirklich absolut grandios oder für mich der allergrößte Flop. Glücklicherweise zählt der Roman nicht zu letzteren und ich habe mich begeistert in die Geschichte fallenlassen.

Das Cover des Buches wirkt sehr edel auf mich mit den beiden durchscheinenden Gesichtern vor dem Weltraumhintergrund und den silbernen Lettern. Ein Buch, an dem man im Fachgeschäft nicht so einfach vorbeigehen kann.

Amie Kaufman und Meagan Spooner haben ihren Roman abwechselnd aus der Sicht von Lilac und Tarver geschrieben. Auf diese Weise erhält man einen viel größeren Einblick in die Handlung und in die komplexen Gefühlswelten der beiden Protagonisten, die mir beide gleich angenehm sympathisch erschienen. Besonders ihre Gefühle und Gedanken werden dabei so anschaulich geschildert, dass ich nicht umhin konnte, mit den beiden mitzufiebern.

Eingeleitet wird jedes Kapitel von einer Befragung von Major Tarver Merendsen, die sich auf das zukünftige Geschehen bezieht und dadurch für meinen Geschmack ein wenig zuviel von der Handlung vorwegnimmt.

Beide Charkatere sind sehr selbstbewusst und scheinen gut auf sich selbst aufpassen zu können. Da sie aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen, ist ein Miteinander zunächst sehr schwierig für die beiden. Die Anziehung, die die beiden gleich zu Anfang verspüren, wollen sie sich weder richtig zugestehen, noch darf diese jemals jemand erahnen, da dies ungeahnte Konsequenzen für den Major haben würde.

Doch natürlich sollten man niemanden nach Äußerlichkeiten oder seiner Herkunft beurteilen. Dies müssen beide sehr schnell lernen und zählt für mich zu einer der vordergründigsten Botschaften dieses Buches.

Der Schreibstil der Autorin hat mir enorm gut gefallen. Er ist sehr lebendig und emotional und konnte mich sogleich fesseln. Die Beschreibungen sind sehr detailgetreu und haben die Szenen wie einen Film vor meinem geistigen Auge erscheinen lassen.

Das Ende ist in sich abgeschlossen und hat mich zufrieden zurückgelassen. Dennoch kann ich es kaum erwarten, den nächsten Band in den Händen zu halten, in dem es um Jubilee und Flynn geht und, der zum Glück noch dieses Jahr erscheinen soll.

Fazit:

"These Broken Stars - Lilac und Tarver" ist der Auftakt einer tollen Jugendreihe aus der Feder der Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner. Die Geschichte hat mich von Anfang an berührt und gefesselt, insbesondere auch durch die klar gezeichneten Charaktere, das außergewöhnliche Setting und den stetig spannenden Wechsel der Erzählperspektive. Ein geniales Buch, dessen Folgeband von mir sehnlichst erwartet wird.

Bewertung vom 05.06.2016
Der zweite Verrat / Monday Club Bd.2
Kuhn, Krystyna

Der zweite Verrat / Monday Club Bd.2


sehr gut

"Du wirst die Nächste sein!“ Faye bekommt die letzten Worte von Virginia Donnelly, die Liz‘ rechte Hand war, einfach nicht mehr aus dem Kopf. Schwebt sie wirklich in solcher Gefahr? Alles deutet darauf hin, denn plötzlich behauptet ihre Tante Liz, Faye leide unter Epilepsie . Epilepsie – wie Zoey Fuller und Fabiane Nuñez. Und beide sind tot. Aber steckt tatsächlich der mächtige Monday Club hinter allem? Die Menschen, die sie seit ihrer Geburt kennt? Das behauptet jedenfalls der gutaussehende Luke, dem sie sich in ihrer Verzweiflung anvertraut. Und Faye wird auf einmal klar, dass sie unbedingt alles daran setzen muss, um hinter die Machenschaften des Monday Clubs zu kommen. Der zweiter Band der Trilogie "Monday Club" von Krystyna Kuhn." (Quelle: Oetinger Verlag)

Meine Meinung:

Nachdem mir die "Tal"-Serie von Krystyna Kuhn sehr gefallen hatte, hatte ich auch zu "Monday Club" gegriffen und diesen Entschluss nicht bereut. Der erste Band der Reihe war unheimlich spannend und so war die Fortsetzung für mich eine Selbstverständlichkeit.

Schnell habe ich mich wieder in die Geschichte hineingefunden, nicht zuletzt dank des kleinen Rückblicks, den die Autorin am Anfang des Buches gibt. Anschließend wird man auch direkt wieder ins Geschehen geworfen und die Spannung ist gleich recht hoch.

Seit Amys Tod hat Fayes Leben jedwede Struktur verloren. Hat sie sich einst aufgrund einer seltenen Erkrankung, die es ihr unmöglich macht, zu schlafen, in die liebevolle Umsorgung ihrer Tante und ihrer Freunde fallenlassen, so ist ihr inzwischen bewusst wie wacklig das Fundament ist, auf dem sie steht. Eine Lüge nach der anderen deckt sie auf und nimmt ihr Leben seit langer Zeit selbst mal wieder in die Hand.

Diese Entwicklung führt sie auch im zweiten Band weiter und man fühlt sich als Leser hautnah dabei. Dabei weiß sie nie, wem sie wirklich trauen kann, zum einen aufgrund der vielen Lügen, zum anderen wegen ihrer Erkrankung, die Faye manchmal zweifeln lässt, ob die Dinge, die sie gerade sieht, real sind oder nicht.

Außerdem scheinen irgendwie alle, die sie kennt, in einer Beziehung zueinander zu stehen. Und mittendrin der mysteriöse Monday Club, dessen Ziele es aufzudecken gilt, und die merkwürdigen Todesfälle, die in dem kleinen Ort kein Ende zu finden scheinen.

Die Handlung ist dabei aus meiner Sicht nahezu durchweg spannend. Schneller als erwartet war ich dann auch schon am Ende des Buches angelangt; ich wollte unbedingt sämtliche Geheimnisse lüften. Doch darauf muss ich wohl warten bis ich den dritten Teil der Reihe in den Händen halten darf, aber das war natürlich zu erwarten.

Fazit:

"Monday Club - Der zweite Verrat" von Krystyna Kuhn ist ebenso geheimnisvoll und mysteriös wie sein Vorgängerroman. Wieder einmal wurde ich unweigerlich in die spannende Handlung des Buches hineingezogen und mochte mich auch nicht wirklich lösen. Ich bin schon unheimlich gespannt auf das Finale der Trilogie, das dann hoffentlich alle Geheimnisse aufdecken wird.

Bewertung vom 03.06.2016
Das dunkle Herz der Magie / Black Blade Bd.2
Estep, Jennifer

Das dunkle Herz der Magie / Black Blade Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem ersten Band der "Black Blade"-Reihe gab es für mich kein Halten mehr. Die Fortsetzung musste unbedingt bei mir einziehen. Jennifer Estep bleibt sich auch im zweiten Band treu und überzeugt mit ihrem fesselndem Schreibstil, unglaublicher Spannung und tollen Charakteren.

Ich bin ja ein absoluter Fan von Lila. Ihre freche Klappe und ihre kämpferischen Fähigkeiten finde ich einfach grandios und deswegen habe ich auch den zweiten Band in einem Rutsch verschlungen. Sie ist immer noch außerordentlich mutig und weiß, sich zu wehren. Sie hat ein gutes Herz, aber auch gelernt, dass es Momente gibt, in denen nicht alles schwarz und weiß ist und, in denen man auch außerhalb der eigenen Maßstäbe handeln muss.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin ihre Figuren nicht zu sehr überzogen hat. Gerade in dem Moment, in dem mir Lilas Reserviertheit, ihre ständigen Versuche, andere auf Abstand zu halten, fast zuviel geworden wären, lässt Jennifer Estep eine Veränderung im Verhalten ihrer Protagonistin zu. Sie rutscht dadurch nicht ins Klischeehafte ab und zeigt ein außergewöhnliches Gespür dafür, was geht und was nicht. Also - zumindest mit Blick auf mich...

Während Devon manchmal schon fast zu gut um wahr zu sein und damit der perfekte Gegenpol zu Lila ist. Wenn man bedenkt, in was für einer Welt er großgeworden ist, finde ich das schon sehr beachtlich. Schnuckelig ist er obendrein auch, so dass Lila mein vollstes Verständnis hat, wenn seine Anziehungskraft sie zwischendurch mal ablenkt.

In diesem Band gibt es neben einem spannenden Turnier und der atemberaubenden Suche nach einem Mörder zudem tiefere Einblicke in Lilas Vergangenheit, mit denen ich so, in dieser Form, nicht gerechnet hätte. Dennoch hat mir die Entwicklung sehr zugesagt und ich bin in dieser Hinsicht megagespannt, was da noch kommen wird.

Mein absoluter Lieblingscharakter ist übrigens immer noch Oscar, der exzentrische Pixie, der für Lilas häusliches Wohlergehen sorgt und, den ich sofort in ersten Band in mein Herz geschlossen habe.

Wieder einmal enthält das Ende des Bandes einen gelungenen Teilabschluss, der mich auf der einen Seite sehr zufrieden stellt, aber gleichzeitig auch ganz viel Lust auf die Fortsetzung macht.

Fazit:

Mit "Black Blade - Das dunkle Herz der Magie" hat Jennifer Estep eine außerordentlich gelungene Fortsetzung ihrer Reihe präsentiert. Mittels ihres einnehmenden Sprachstils präsentiert sie eine atemberaubende Welt, in der Magie zur Realität gehört und gut durchdachte Charaktere Teil einer wundervollen und spannenden Geschichte sind. Genau so müssen Bücher sein!

Bewertung vom 21.05.2016
Mystische Mächte / Bitter & Sweet Bd.1
Harris, Linea

Mystische Mächte / Bitter & Sweet Bd.1


sehr gut

Als sich für Jillian die Möglichkeit ergibt, die Winterfold Akademie zu besuchen, erklärt sich vieles für das junge Mädchen, das immer schon ein wenig anders war. Denn die Akademie ist keine normale Schule. Hier werden Hexen, Vampire, Werwölfe und andere Wesen in Magie unterrichtet.

Jillian, die bisher bei ihrer Tante gelebt hat und von dieser Welt nichts wusste, sieht darin endlich die Chance auf einen Neuanfang in einer Gruppe von Jugendlichen, die so sind wie sie. Doch damit liegt sie leider nur annähernd richtig. Denn es droht bereits eine Gefahr von außen und irgendwie scheint sie selbst damit verknüpft zu sein....

Meine Meinung:

Das schöne Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Blautöne sprechen mich ja sowieso an und die Schnörkeleien ließen mein Mädchenherz höherschlagen. Als ich dann noch las, dass es um Hexenkräfte, ein Internat und allerlei Schattenwesen gehen würde, war klar, dass dieser Roman in mein Bücherregal gehört.

Das Buch selbst hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Zum einen fand ich den Schreibstil wirklich gut und das Buch ließ sich wirklich lockerflockig lesen, zum anderen waren die Charaktere für mich oftmals zu überzogen. Gerade zum Anfang hin hat es mich sehr gestört, dass Jillian nahezu perfekt zu sein scheint. Sie kann alles, die Typen fliegen auf sie und zudem hat sie so bombastische Fähigkeiten wie kein anderer. Und obwohl ihr jeder rät, diese zu verheimlichen, da ihr sonst Gefahr droht, demonstriert sie diese nach kurzer Zeit für jedermann sichtbar. Na ja, zumindest ist sie in dem Punkt nicht perfekt, doch ihr Verhalten lässt mich stark an ihrem Selbsterhaltungstrieb zweifeln. An der Stelle hätte ich das Mädel am liebsten geschüttelt.

Irgendwann im Laufe des Lesens habe ich mich jedoch daran gewöhnt oder diese Dinge sind für mich in den Hintergrund gerückt. Genau kann ich es nicht sagen, aber die Handlung fand ich dann irgendwann so fesselnd und unterhaltsam, dass mich das einfach nicht mehr gestört hat. Die Spannung zog an und genau wie Jillian wollte ich Licht in das Dunkel bringen.

Das Ende fand ich dann gut gemacht, auch wenn man das ein oder andere vorher schon erahnen konnte. Es ließ mich mit einem guten Gefühl zurück, aber auch gleichzeitig mit dem Wunsch, mehr über Jillian erfahren zu wollen. Ich denke, ich werde die Fortsetzung auf jeden Fall auch lesen.

Fazit:

"Bitter & Sweet - Mystische Mächte" ist der Auftakt einer Trilogie von Linea Harris. Der Jugendfantasyroman dürfte vor allem junge Mädchenherzen höherschlagen lassen, denn hier wird nicht mit Romantik gegeizt. Zwar hätte den Charakteren meiner Meinung nach ein Feinschliff noch gutgetan, aber die Spannung und der Schreibstil lassen dieses Manko in den Hintergrund treten. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

3,5 Sterne

Bewertung vom 11.05.2016
Deine Angst stirbt zuletzt / Paladin Project Bd.3
Frost, Mark

Deine Angst stirbt zuletzt / Paladin Project Bd.3


ausgezeichnet

"Will West spielt ein gefährliches Spiel. Er hat herausgefunden, wer sich hinter dem Paladin Project verbirgt. Niemand anderes als sein eigener Großvater hat die düstere Verschwörung geplant. Will ist gezwungen, mit ihm zu kooperieren, um seine Freunde zu beschützen. Doch kann man jemanden schützen, der sich in den Händen eines Irren befindet? Der einzige Weg ist, sich mit der geheimnisvollen „Hierarchie“ zusammenzuschließen, einer Gruppe übernatürlicher Wesen. Können sie die Erde vor den im Untergrund lauernden Dämonen bewahren?" (Quelle: Arena Verlag)

Meine Meinung

Dieses Mal ist mir der Wiedereinstieg in die Reihe schwerer gefallen. Es ist schon eine Weile her, dass ich den zweiten Band gelesen habe. Die spektakuläre Schlussszene ist mir zwar gut in Erinnerung geblieben, aber aufgrund der Komplexität der Handlung dauert es ein wenig, bis ich die Charaktere wieder zuordnen kann beziehungsweise bis die Geschehnisse der Vergangenheit wieder für mich präsent sind.

Doch dann gibt es kein Halten mehr. Finale! Mark Frosts rasantes Erzähltempo nimmt mich schnell wieder für sich gefangen. Die Spannung ist da und ich muss jetzt einfach wissen, wie es ausgeht. Ich begleite Will und seine Freunde auf eine aufregende Reise ins Niegewesen, wo an jeder Ecke unvorstellbare Gefahren lauern. Gemeinsam versuchen die Freunde Dave zu retten, der ihr einziger Kontakt zur "Hierarchie" ist, die es sich zum Auftrag gemacht hat, alle Arten auf der Erde zu beschützen. Nur mit ihrer Hilfe können sie das "Andere Team" noch aufhalten.

Ich denke, zu den Charakteren muss man bei einem dritten Band nicht mehr viel sagen. Ich fand sie von Anfang an gut dargestellt und bin der Meinung, dass sie sich auch im letzten Teil der Reihe treugeblieben sind. Interessant fand ich, dass sie alle ihre Fähigkeiten weiterentwickelt haben, die ihnen hier von besonderem Nutzen sind.

Auch hier spart Mark Frost nicht mit genialen Sprüchen, die sich die Charaktere gegenseitig um die Ohren hauen. Damit liegt er natürlich voll auf meiner Linie, denn ich liebe solche Frotzeleien. Für mich ist das das I-Tüpfelchen in einem gut geschriebenen Buch, das bei mir wahre Begeisterung auslöst.

Schade fand ich, dass am Ende noch so viele Fragen offenbleiben. In dieser Hinsicht hoffe ich, dass der Autor die Story irgendwann noch einmal aufgreifen wird.

Gut gefallen hat mir wieder, dass die Regeln von Wills Vater hier wieder ins Geschehen integriert und für alle Lesebegeisterten auch noch einmal im Anschluss vollständig aufgelistet worden sind. Sie sind einfach, aber genial und werden dieses Mal von Wills eigenen Regeln noch ergänzt.

Fazit:

"Paladin Project - Deine Angst stirbt zuletzt" ist das spannende Finale einer Trilogie von Mark Frost. Das Buch konnte mich durchgehend fesseln und ließ die Spannung niemals vermissen. Der rasante Schreibstil und die losen Zungen der beeindurckenden Charaktere haben mich außergewöhnlich gut unterhalten, ebenso wie die atemberaubende Mischung aus Spannung und Science Fiction. Schade, dass die Reihe damit beendet ist.

Bewertung vom 03.05.2016
Die Zeitagentin / Peri Reed Bd.1
Harrison, Kim

Die Zeitagentin / Peri Reed Bd.1


sehr gut

Peri Reed ist Zeitagentin und arbeitet für die Geheimorganisation Opti. Sie ist in der Lage vierzig Sekunden in die Vergangenheit zu springen und damit eine neue Zeitschiene zu schaffen und die alte auszulöschen. Damit sie keine geistigen Schäden davon zurückbehält, weil sich die alte und die neue Zeitschiene in ihrem Kopf verschieben könnten, hat Peri einen sogenannten Anker. Für sie ist das ihr Partner Jack, dem sie uneingeschränkt vertraut und, der mehr für sie ist als nur ein Partner.

Nach einem Sprung löschen sich die alte und die neue Zeitschiene nach den 40 Sekunden bei ihr und Jack versucht, die Erinnerungen, die Peri bei dem Sprung unweigerlich verliert und die auch längere Zeiträume umfassen können, zu erneuern. Doch irgendetwas ist bei dem letzten Einsatz schiefgelaufen, denn Peri wird plötzlich des Verrats bezichtigt und weiß gar nicht weshalb....

Meine Meinung:

Die Autorin war mir bereits von ihren "Rachel Morgan"-Büchern her bekannt und so gab es kein Zögern für mich, als sie eine neue Reihe gestartet hat.

Der Prolog ist kurz und informativ und gibt gleich einen Einblick auf Peris Persönlichkeit. Sie ist selbstbewusst, frech und tough und weiß einfach, was sie kann. Und damit hält sie auch nicht hinterm Berg. Ich mag sie gleich zu Beginn und freue mich auf die Zeit mit ihr.

Schnell wird die Handlung komplexer. Spätestens nach dem ersten Drittel des Buches ist klar, das liest man nicht so nebenbei, hier ist volle Konzentration gefragt. Und die habe ich auch und ohne, dass ich es merke, blättere ich Seite um Seite um und die Zeit vergeht.

Dabei ist es sehr schwer, die einzelnen Charaktere in gute oder böse Schubladen zu stopfen. Kim Harrison wirft immer mal wieder ein paar Brotkrumen aus, die Spekulationen Nahrung geben, mich aber letzten Endes nur noch weiter verwirren. Genau wie Peri weiß man einfach nicht, wem man trauen kann.

Dem Rat einer anderen Leserin folgend, habe ich nach dem ersten Drittel noch das Prequel "Zeitspiel" dazwischengelesen, da ich mir ein tiefergehendes Verständnis der Handlung davon erhoffte. Und tatsächlich stimme ich ihr zu, denn ich finde es auch empfehlenswert, vorab das Prequel zu lesen, denn hier erkennt man, dass die Charaktere eine gemeinsame Vergangenheit haben und so kann man sie ganz anders zuordnen.

Der Schreibstil der Autorin ist die ganze Zeit ungeheuer flüssig und das Buch liest sich ohne irgendwelche Längen. Die Erklärungen zu den Zeitsprüngen und der modernen Technik lesen sich zwar manchmal etwas komplex, nehmen mir jedoch nicht meinen Lesegenuss.

Fazit:

"Die Zeitagentin" von Kim Harrison ist ein spannender Zukunftsroman, der meine volle Aufmerksamkeit forderte und, die ich auch mehr als bereitwillig spendete. Der Autorin ist hier ein toller Auftakt zu einer neuen Reihe gelungen, die ich auf jeden Fall weiterfolgen werde.

Bewertung vom 01.05.2016
Der Kuss des Raben
Babendererde, Antje

Der Kuss des Raben


ausgezeichnet

"Mila ist schön und rätselhaft. Ihre Vergangenheit will sie um jeden Preis geheim halten. In Moorstein sucht die Sechzehnjährige einen Neuanfang und findet ihre große Liebe. Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis. Als in der Kleinstadt ein junger Mann namens Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Denn Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen – und zu hassen. Im undurchsichtigen Spiel der beiden gerät Mila zwischen die Fronten und findet sich plötzlich vor einem finsteren Abgrund wieder …" (Quelle: Arena Verlag)

Meine Meinung:

Das Tolle an den Büchern von Antje Babendererde ist, dass jedes von ihnen mir das Gefühl gibt, es sei ihr bestes und damit die Messlatte für alle nachfolgenden ganz hoch hängt. Logischerweise sollte man davon ausgehen, dass es dadurch irgendwann zu einer Enttäsuchung kommen muss, doch ich muss bisher sagen: weit gefehlt!

Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber die Autorin schafft es jedes Mal, ihre Geschichten für mich zum Leben zu erwecken. Ich konnte das Haus von Lucas quasi vor mir sehen, ebenso wie die Straßen in dem kleinen Städtchen. Ganz mühelos erzeugt die Autorin Bilder in meinem Kopf - ein Film könnte das kaum besser.

Die Charaktere des Romans sind mir auf ganz unterschiedliche Weise begegnet. Mila ist ungeheuer mutig. Sie hat alles in ihrer Heimat zurückgelassen, um sich ihren Traum zu erfüllen, den sie verbissen verfolgt. Fast ganz auf sich allein gestellt, kommt sie in dem für sie fremden Land klar und beißt sich durch. Sie nimmt die täglichen Dinge, die sich ihr eröffnen, nicht als selbstverständlich hin, sondern hat aufgrund ihrer Erfahrungen ein Auge für das Detail.

Dabei ist sie ihren Freunden gegenüber stets etwas zurückhaltend. Man spürt, dass sie etwas verbirgt, und genau dieses Gefühl vermittelt sie mir auch als Charakter, so dass ich ihr zwar leider nicht richtig nahe kommen konnte, aber wodurch ihr Charakter ganz besonders authentisch wirkt. Und natürlich holt sie die Vergangenheit irgendwann ein, denn wir alle sind ein Produkt aus vergangenen Erlebnissen und Entscheidungen.

Auch Lucas schleppt so sein Päckchen mit sich herum. Im Gegensatz zu Mila hat er es jedoch geschafft, mich von Anfang an zu berühren. Seine Geschichte und er selbst wirken offener, auch wenn Dinge zunächst unausgesprochen bleiben. Zu ihm konnte ich schnell eine Verbindung aufbauen.

Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Sequenz aus einer Rehaklinik, die einen kleinen Ausblick auf die Geschehnisse gibt. Sie besteht aus reinem Dialog und wirft schnell die Frage auf, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Die Handlung selbst wird größtenteils als Rückblick erzählt, immer wieder durch kurze Szenen aus der Rehaklinik aufgelockert. Zum Schluss führt die Autorin die Stränge gekonnt zusammen und klärt alle Fragen.

Dabei fordert sie ihre Leser wie bei allen ihren Büchern zum Nachdenken auf. Besonders Themen wie Vertrauen und Vorurteile werden hier aufgegriffen, aber auch alltägliche Dinge, die junge Menschen bewegen.

Fazit:

Angefangen mit einer berührenden Liebesgeschichte beinhaltet "Der Kuss des Raben" von Antje Babendererde auch ganz viel Spannung und einen Hauch Mystery. Wie immer punktet die Autorin bei mir mit ihren gut beschriebenen Charakteren und dem Setting und der ganz besonderen Atmosphäre, die sie stets in ihren Büchern schafft.

Bewertung vom 24.04.2016
Die längste Nacht
Abedi, Isabel

Die längste Nacht


ausgezeichnet

Das Abitur liegt endlich hinter Vita und sie brennt darauf, gemeinsam mit ihren Freunden Trixie und Danilo gen Süden zu reisen - nur weg von zu Hause. Die Atmosphäre hier ist sehr unterkühlt und je weiter die drei Freunde kommen, um so freier kann Vita atmen.

Doch dann verschlägt es die drei nach Viagello, den Ort, von dem Vita heimlich in einem unveröffentlichten Manuskript gelesen hat, dass ihrem Vater zugeschickt worden ist und, das ihn so sehr aufgewühlt hat. Dieser Ort strahlt eine magische Anziehungskraft auf Vita aus. Das gilt auch für den Seiltänzer Luca, dessen Bekanntschaft sie macht. Sie ahnt nicht, was Viagello tatsächlich für sie bedeutet bis die Erinnerungen sich nach und nach ihren Weg bahnen...

Meine Meinung:

Also eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen. Nicht, dass ich die Autorin nicht mag, im Gegenteil, ich fand die Leseprobe sehr fesselnd geschrieben, aber die Geschichte klang sehr traurig und melancholisch und ich bin leider jemand, der bei solchen Büchern dann meist ein ganze Packung Taschentücher verbraucht.

Dann habe ich mich doch auf das Buch eingelassen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Gleich zu Beginn der Geschichte verstreut die Autorin ihre Brotkrumen und macht mich neugierig auf das, was damals in Italien geschehen ist. Man bekommt zwar eine leichte Ahnung, aber das tatsächlich Geschehene weicht dann doch noch mal ordentlich von dem ab, was ich mir vorgestellt habe.

Schneller als gedacht liegen die Karten hinsichtlich der Identitäten der Charaktere auf dem Tisch und ich war schon fast enttäuscht, weil ich dachte, dass alles Wichtige bereits erzählt worden ist. Doch dann ging es erst so richtig los. Die Spannung stieg und ich merkte, wie ich immer mehr der Lösung des Rätsels entgegenfieberte.

Die Charaktere selbst fand ich dabei überaus gelungen. Sie alle zeichneten sich durch ganz spezifische Eigenschaften aus und handelten die ganze Zeit sehr authentisch; nicht einmal habe ich irgendetwas von dem, was sie taten, hinterfragt. Auch die Beschreibungen Viagellos waren sehr detailliert, so dass man den Eindruck gewinnen konnte, man sei tatsächlich gemeinsam mit Vita und ihren Freunden dort.

Das Ende fand ich sehr gelungen und war dann auch tatsächlich für mich tränenreich, aber dennoch überaus gelungen und das war auch okay so, denn Isabel Abedi hat es einfach geschafft, mich mit ihren Zeilen zu berühren und genau so etwas macht schließlich ein gutes Buch aus.

Fazit:

"Die längste Nacht" von Isabel Abedi ist ein Jugendroman, der mich sehr berührt hat. Auf sehr einfühlsame Weise beschreibt die Autorin den Weg einer jungen Frau in ihre Zukunft, die jedoch zunächst die ihr bislang unbekannte Vergangenheit aufarbeiten und Hindernisse aus dem Weg räumen muss. Gerne habe ich Vita auf diesem Weg begleitet und gemeinsam mit ihr der Wahrheit entgegengefiebert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2016
play2live
McKay, Kirsty

play2live


ausgezeichnet

Cate besucht ein einsam gelegenes Eliteinternat, dessen Schüler sich mit dem Spiel "Killer" die Zeit vertreiben. Nur Auserwählte dürfen daran teilnehmen und endlich hat auch Cate es dieses Jahr geschafft und ist dabei. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion beginnt für sie das Spiel, bei dem sie sich zunächst beweisen muss.

Dann werden Karten gezogen: 12 potentielle Opfer und ein Killer. Und niemand weiß, wer es ist. Ab jetzt versucht der Killer seine Opfer auf anschauliche Weise zu "killen" - natürlich ohne wirklich zu verletzen. Doch dann wird aus Spaß Ernst und niemand ist mehr in Sicherheit....

Meine Meinung:

Mir gefällt Kirsty McKays Erzählstil unheimlich gut. Genau wie in ihren "Untot"-Romanen, die ich verschlungen habe, ist er flüssig und dabei jugendlich locker, so dass es sehr leicht ist, der Geschichte zu folgen. Lediglich den unterschwelligen Sarkasmus fand ich hier nicht so ausgeprägt, aber dennoch ist er präsent.

Die Handlung ist aus der Sicht von Cate erzählt und beginnt unmittelbar mit ihrer Einführung in das Spiel. Dadurch ist es gleich unheimlich spannend und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Dabei bleibt die Spannung auch die komplette Handlung vorhanden.

Cate selbst macht einen relativ abgeklärten Eindruck auf mich. Zwar bin ich ihr beim Lesen nicht so nah gekommen, wie ich es eigentlich gerne mag, aber das hat mich hier nicht weiter gestört, da die Spannung hier einfach vorherrschte.

Vaughan konnte ich das gesamte Buch durch überhaupt nicht einschätzen. Wieso kommt er gerade jetzt auf die Insel? Und weshalb weiß er soviel über das Spiel und seine Mitglieder? Er wirkt leicht überdreht auf mich und ich habe lange überlegt, ob ich ihn in die Schublade "gut" oder "böse" stecken soll.

Die ganze Zeit kann man miträtseln, wer sich wohl hinter welchem Pseudonym verbirgt und, wer letztendlich der- oder diejenige ist, die den Mitspielern tatsächlich Böses will. Ich habe im Laufe der Handlung so ziemlich jeden verdächtigt und so konnte die Autorin dann auch mit dem Ende noch einmal ordentlich bei mir punkten.

Fazit:

"play2live" ist ein überaus spannender Jugendroman von Kirsty McKay, der mich die ganze Zeit in seinen Fängen gehalten hat. Hier jagt eine rätselhafte Szene die andere und es hat mir viel Spaß gemacht, gemeinsam mit Cate nach dem "Killer" zu fahnden.