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SLovesBooks
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2017
Der Report der Magd
Atwood, Margaret

Der Report der Magd


ausgezeichnet

Meine Meinung

Handlung:

Mich konnte die Geschichte von Anfang an begeistern. Man wird in ein Szenario geworfen, das man zu Beginn überhaupt nicht versteht. Weder die Protagonistin noch die Umgebung beziehungsweise die Welt werden vorgestellt oder erklärt. Man befindet sich auf einen Schlag mitten in der Geschichte. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht einer weiblichen Protagonistin dessen Namen man nicht gleich erfährt. Man merkt aber von Anfang an, dass etwas mit der Welt, in der die Protagonistin lebt nicht stimmt. Es beschleicht den Leser gleich ein komisches Gefühl und eine bedrückende Stimmung. Meine Neugier war sofort geweckt. Ich wollte unbedingt herausfindenden was hier nicht stimmte. Dadurch, dass man immer aus der Sicht der Protagonistin liest und diese auch nicht wirklich daran interessiert ist den Leser einzuweihen beziehungsweise einzuführen, erfährt man nur sehr langsam was vor sich geht. Rückblenden in die Zeit, bevor die Welt die vorliegende Veränderung erfahren hat, werden von der Protagonistin immer wieder eingestreut. Man bemerkt oftmals nicht gleich, dass es sich um eine Rückblende handelt, das wird manchmal erst im Verlauf der Erzählung deutlich. Die Rückblenden erzählen von einem ganz normalen Leben in der Welt so wie wir sie auch kennen. Allein durch diese Erzählungen wird klar, dass diese Dinge so in der aktuellen Welt nicht mehr existieren. Somit bemerkt der Leser nicht unbedingt durch Kontrastierungen, sondern durch reflektierende Erzählung, was sich alles verändert hat. Der Leser erhält erst Stück für Stück ein grobes Bild. Atwood versteift sich oftmals auf kleine Dinge, wie einzelne Gegenstände im Zimmer der Protagonistin, um anhand dieser ausschweifend in die Vergangenheit zu springen. Insgesamt lernt man mehr über die Gegenwart anhand der Vergangenheit, als durch Erfahrungen in der Gegenwart selbst.

Atwood schafft eine neue hierarchische Struktur mit neuen Begriffe und neuen Leitbildern. Besonders die neuen Bezeichnungen wirkten passend und schufen zugleich eine Art Distanz zwischen Leser und Geschichte. Hier bemerkte man einen starken Bezug zu Huxleys „Brave New World“, denn auch dort schuf er diese neuen Begriffe.

Während Huxley die Gesellschaft als Ganzes kritisiert, liegt bei Atwood der Fokus stärker auf der Rolle der Frau. Das bei Huxley propagierte Kastensystem erscheint in anderer Form und Intensität auch bei Atwood. Die Frau ist dabei jedoch grundsätzlich dem Mann untergeordnet und hat keine Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg. Um Reproduktion geht es hingegen in beiden Romanen. Währen bei Huxley noch Föten außerhalb des menschlichen Körpers gezüchtet werden, besinnt sich Atwood auf die Fruchtbarkeit der Frau. Fertilität spielt in ihrer Gesellschaft eine zentrale Rolle und diese stellt den einzigen Wert eines weiblichen Individuums dar. Fertilität korreliert mit gesellschaftlichem Rang. Diese Zukunftsvision ist nicht nur aufgrund ihrer frauenverachtenden sowie -unterdrückenden Weltsicht erschreckend, sondern auch aus dem Grund, dass alle diese Aspekte bereits existiert haben. Atwood bringt in ihrem Roman mehrere gesellschaftliche Fehlentwicklungen in einer Welt an einem Ort und in der selben Zeit zusammen. So beruht ihr Gesellschaftssystem auch auf einer christlich-biblischen Grundordnung, die jede Handlung zu rechtfertigen weiß. Es ist mehr als erschreckend, was die Komponenten „Unterdrückung der Frau“, „Staat unter extrem überinterpretierter christlicher Wertordnung“ und „Zukunft“ zusammen in der selben Zeit an der selben geografischen Stelle mit der Welt anrichten können.

Dieser Roman schafft es, obgleich er sehr sachlich und ruhig erzählt ist den Leser permanent in Atem zu halten und durch seine Grausamkeit stets zu schocken. Ich denke, dass gerade die Tatsache so schockierend wirkt, dass wir keine neuen Dinge kennenlernen, die uns erschüttern, sondern sowohl vergangenes als auch derzeitiges Unheil kumuliert als Zukunftsperspektive präsentiert bekommen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2017
So klingt dein Herz
Ahern, Cecelia

So klingt dein Herz


ausgezeichnet

Ich mag Cecelia Ahern sehr gerne. Auch mit diesem Buch konnte sie mich wieder begeistern.

Ihre Figuren sind schön gezeichnet. Die Idee, sich mit Lauten und Geräuschen zu verständigen finde ich innovativ. Auch die Umsetzung hat mir gut gefallen.

Die Geschichte ist recht seicht. Aber nach der hälfte des Buches kommt auch mal ein wenig Spannung auf. Eine Love Story darf natürlich auch nicht fehlen. Mir hat diese sehr gut gefallen. Sie wirkt realistisch. Ich habe es den Charakteren abgenommen.

Vor allem der Schreibstil ist aber gelungen. Wer Ahern kennt, weiß was man hier bekommt. Das Buch ist flott gelesen und hat dabei einen unterhaltenden Dialog zu bieten.

Insgesamt ist es ein schönes Buch mit einer innovativen Story, das ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 19.08.2017
Flammen und Finsternis / Das Reich der sieben Höfe Bd.2 (2 MP3-CDs)
Maas, Sarah J.

Flammen und Finsternis / Das Reich der sieben Höfe Bd.2 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ich finde die Bücher von Sarah J. Maas unglaublich gut. Die Throne of Glass Reihe ist hervorragend. Als dann Ende letzten Jahres der erste Band der Sieben Höfe Reihe, „Dornen und Rosen“ ins deutsche übersetzt wurde, habe ich Luftsprünge gemacht als die Nachricht raus war. Das war eine so große Vorfreude. Nachdem ich ihn in den Händen halten konnte, wurde er auch unmittelbar gelesen. Ich war mehr als nur begeistert von dem Buch, was man auch an meiner Rezension erkennen kann. Ab da ging dann das gefühlt unendlich lange Warten auf diese Fortsetzung los. Natürlich habe ich gehofft, dass sie das hohe Niveau des Auftakts halten kann, immerhin ist das Buch über 700 Seiten und die Hörbuchfassung geht fast 24 Stunden. Aber das hat es. Es hat nicht nur das Niveau halten können, es hat sogar meiner Meinung nach den ersten Band noch ÜBERTROFFEN! Ich wurde einfach immer tiefer in diese außergewöhnliche Welt gezogen und bin komplett in der Geschichte aufgegangen.

Handlung und Setting…

Maas baut zu Beginn kleinere Wiederholungen in die Geschichte ein, damit der Einsteig leichter fällt. Die hätte ich zwar nicht gebraucht, weil mir noch alles sehr präsent war, aber schaden kann das nicht, auch waren sie in genau dem richtigen Maß, sodass keine Langeweile aufkam. Somit bin ich gut in die Geschichte reingekommen.

Dieser Band ist insgesamt über eine lange Zeit ruhiger. Er geht mehr ins Detail und nimmt sich Zeit für die zwischenmenschlichen Beziehungen. Alles entwickelt sich gemächlich. Als Leser hat mir das sehr gut gefallen, weil so alles nachvollziehbar voran geht und man das Gefühl hat in der Geschichte anwesend zu sein. Jede Entwicklung wirkte natürlich und dadurch realistisch. Am Ende wartet Maas selbstverständlich mit dem üblichen Cliffhanger auf, der uns Fangirls wieder ganz verrückt werden lässt. Somit besteht in diesem Band eine gute Mischung aus Action und ruhiger, (er)wartender Spannung.

Das Setting ist der Autorin wieder sehr gelungen. Durch die präzisen, aber niemals übertreibenden Beschreibungen konnte ich mir die Welt sehr genau vorstellen. Vor meinem geistigen Auge entstand ein wunderbares Bild.

Mir hat gut gefallen, dass wir in diesem Band noch mehr Hintergrundinformationen erhalten. Insgesamt fühlt sich die Welt schon viel natürlicher und bekannter an. Es war ein bisschen wie nach Hause kommen.

Charaktere…

Die Protagonisten haben mich auf voller Linie überzeugt. Feyre ist eine noch bemerkenswertere Protagonistin geworden. Ihre Charakterstärke und ihr Mut haben mich beeindruckt. Im Vergleich zum letzten Band durchlebt sie eine Wandlung in ihrer Person. Man bemerkt, dass die Ereignisse nicht spurlos an ihr vorübergehen. Trotzdem hat sie ihren eigenen Willen, der ihr Kraft gibt. Auch ihre Kräfte werden weiter ausgebaut, was mich wirklich fesseln konnte.

Aber auch Tamlin und Rhys machen eine tolle Figur. Nicht jeder bleibt so wie man ihn zunächst eingeschätzt hat. Vielmehr entwicklen sich beide in unterschiedliche Richtungen. Was stellenweise für eine Überraschung sorgt. Ich finde, dass Maas diese Charaktere sehr gut ausgebaut hat. Dabei bleiben sie stets authentisch. Man kann ihre Entwicklungen nachvollziehen, auch wenn man nicht alles gutheißen wird.

Sprecher & Sprache…

Ich war in einem richtigen Sog. Ich konnte einfach nicht aufhören zuzuhören. Das lag neben der tollen Geschichte auch an der gelungenen Umsetzung der beiden Sprecher Ann Vielhaben und Simon Jäger. Ich finde beide Stimmen sehr sympathisch. Sie geben jedem Charakter eine individuelle Stimme, die ich ihnen abnehme. Simon Jäger dürfte für meinen Geschmack auch noch einen größeren Teil lesen, weil ich seine Umsetzung sehr mag und auch schon aus Lady Midnight kenne. Ann spricht die Figuren sehr lebendig und kann auch ganz fantastisch mit ihrer Stimme umgehen und konnte mich mitreißen.

Bewertung vom 31.07.2017
Als die Träume in den Himmel stiegen
McVeigh, Laura

Als die Träume in den Himmel stiegen


sehr gut

Dieses Buch war sehr emotional und bedrückend. Hier wird der Lebensweg einer Familie und speziell von dem Kind Samar aufgezeichnet, der wirklich nicht einfach ist.

Dieses Buch passt hervorragend in den momentanen gesellschaftlichen sowie politischen Kurs.

Mir hat Samars Sichtweise sehr gut gefallen. Da sie noch ein Kind ist und nicht alle Zusammenhänge in der Ausgiebigkeit eines Erwachsenen versteht, sehen wird die Situation mal aus einer anderen Perspektive, die aber den Schmerz und die Emotionalität in genau dem Maße, wenn nicht sogar intensiver beschreibt.

Das Ende und auch die Entwicklung des Buches haben mich zugegebener Maßen überrascht. Es sind bei mir noch immer offene Fragen übergeblieben, die ich sehr gerne beantwortet hätte.

Insgesamt finde ich das Buch ansprechend und es passt auch in die aktuelle Diskussion und kann auch zur Auseinandersetzung mit diesem Thema beitragen, jedoch bin ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden.

Deswegen gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 03.07.2017
Stell dir vor, dass ich dich liebe
Niven, Jennifer

Stell dir vor, dass ich dich liebe


ausgezeichnet

Dieses Buch widmet sich Charakteren, die einfach etwas besonderes sind und damit meine ich gar nicht mal ihr Handicap, sondern die Art, wie sie durch die Autorin ausgestaltet worden sind. Ihre Gefühle werden dem Leser durch die wechselnde Perspektive sehr realistisch vermittelt. Ihre Probleme haben mich ergriffen. Beide konnte ich sofort in mein Herz schließen. Auch ihre Art mit ihrem Schicksal und den daraus resultierenden Schwierigkeiten umzugehen finde ich bemerkenswert. Gerade diese Entwicklung nimmt im Roman wohl den größten Raum ein. Es ist keine Entwicklung, die von jetzt auf gleich stattfindet. Vielmehr ist sie schleichend.

Auch fantastisch anzusehen war es, wie jeder Charakter mit seinem individuellen Schicksal durch den anderen mit seinem Schicksal aufblühte. Es entwickelt sich also nicht nur eine Liebesgeschichte sondern auch eine tiefgreifende Freundschaft. Dieses Buch vereint alles was das wahre Leben ausmacht: Probleme und Menschen, die sich auf Kosten anderer vergnügen, aber eben auch diejenigen Menschen, die Mitgefühl haben und sich für andere einsetzen, eine Gemeinschaft erzeugen und mit Liebe und Freundschaft durchs Leben gehen wollen anstelle von Neid, Missgunst und Eiversucht.

Die Geschichte wird vielen Menschen, besonders Jugendlichen, Kraft geben, auch wenn sie vielleicht nicht das gleiche Schicksal oder Problem, hier Übergewicht und Gesichtsblindheit, teilen wie die Charaktere, jedoch ist die soziale Ausgrenzung das Universalproblem, was jeden mal betreffen wird.

Die Geschichte hat mein Herz berührt. Ich habe sie stets mit viel Spannung verfolgt. Es gab keine langatmigen Szenen. Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen. Trotz der problembehafteten Thematik schafft es die Autorin niemals den Humor zu verlieren, den man im Leben braucht. Das Buch ist flüssig lesbar und die Seiten fliegen nur so vorbei. Auch die kleinen Listen zwischen den Kapiteln, in denen beispielsweise die peinlichsten Erlebnisse von Jack aufgeführt werden, haben die Ernsthaftigkeit immer wieder aufgelockert.

Insgesamt finde ich dieses Buch einfach klasse. Es hat so eine enorme Apellfunktion in verschiedene Richtungen, dass es einfach Mut machen soll anders zu sein. Mir hat alles gefallen und ich würde es definitiv nochmal lesen.

Bewertung vom 18.06.2017
Sie sind da / Die Brut Bd.1
Boone, Ezekiel

Sie sind da / Die Brut Bd.1


gut

Meine Meinung:

Dieses Buch war in Bezug auf seinen Ekelfaktor definitiv eine Herausforderung für mich. Ich finde, dass der Autor an vielen Stellen ganz schön übertreibt.

Die Handlung ist aber stets spannend. Ich fand es interessant mehr über das „Problem“ zu erfahren und habe im Kopf auch immer Szenarien durchdacht.

Was ich nicht so gut fand war, dass es zu viele Charaktere gibt. Ich bin streckenweise gar nicht mehr durchgestiegen wie die ganzen Charaktere zusammenpassen und was wem wo genau passiert ist. Es waren auf jeden Fall weit über 10 Sichtweisen. Das ist einfach zu viel. Ich hätte es mir gewünscht, dass sich der Autor auf weniger Charaktere konzentriert und diese dann auch wenigstens gescheit ausarbeitet. So blieb einfach ein unfertiges und wenig tiefgehendes Gerüst übrig. Es hat einfach nicht meinen Geschmack getroffen.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Man kam schnell durch die Geschichte und sie ließ sich flott lesen.

Insgesamt ist es eher ein mittelmäßiges Buch für mich. Da es eine Reihe ist, hängt auch noch vieles in der Schwebe und wurde nicht aufgeklärt. Das finde ich recht schade, denn ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich die Fortsetzung lesen möchte.

Bewertung vom 26.05.2017
Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1
Woolf, Marah

Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Auf dieses Buch habe ich mich richtig gefreut.

Götterfunke ist mal eine andere Art von Jugendbuch. Es beinhaltet zwar auch gängige Jugendthemen wie Liebe und co, aber setzt mit dem Akzent auf griechischer Mythologie einen anderen Schwerpunkt. Es gibt nicht so viele Jugendbücher, die diese Thematik behandeln und mir gefallen. Dieses Buch hat meinen Geschmack aber hervorragend getroffen. Mir hat die Interpretation der Charaktere der Götter gefallen. Man bekommt viele historische Informationen über das Göttersystem, was ich nicht schlecht finde, denn so zieht die junge Leserschaft noch einen bildungsspezifischen Nutzen aus dem Buch.

Jess, die Protagonistin, hat mir auf Anhieb gefallen. Sie ist ein sympathisches junges Mädchen. Sie ist auf ihre Art und Weise sehr speziell, was auch durch auffällige phänotypische Charakteristika verdeutlicht wird. Ich konnte mich sehr gut in sie einfühlen. Aber auch ihre Freunde machen hier eine gute Figur. Ich mochte die Zusammenstellung der verschiedenen Charaktere sehr. Es war eine bunte Mischung, sodass es nicht langweilig wurde.

Das Thema Liebe kam in diesem Buch keinesfalls zu kurz. Mir hat die Liebesgeschichte gut gefallen. Sie war nicht zu kitschig. Auch, hat man sie die ganze Zeit auf Grund der Ausgangssituation der Wette kritisch hinterfragt, was ebenfalls ein guter Ansatz ist, um jungen Leuten die Augen zu öffnen. Trotzdem konnte man sich in die Geschichte fallen lassen und sie genießen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig lesbar. Auch die Dialoge haben immer mal wieder witzige Passagen, die die Geschichte auflockern.

Insgesamt finde ich diesen ersten Teil sehr gelungen. Er macht Lust auf mehr, weil die Idee und vor allem die Verarbeitung in einem Jugendbuch selten so gut gemacht wurde. Ich warte ab jetzt sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 26.05.2017
Rhapsodie in Schwarz / Infernale Bd.2
Jordan, Sophie

Rhapsodie in Schwarz / Infernale Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Nachdem ich den ersten Teil so geliebt habe, wartete ich unglaublich gespannt auf die Fortsetzung. Dieser Band war definitiv anders, aber nicht unbedingt schlechter. Aber nun detaillierter:

Dieser Band knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Mir ist der Einstieg recht leicht gefallen, auch wenn der erste Band bereits ein wenig zurückliegt. Mich hat die Spannung gleich wieder gepackt.

In diesem Band ändert die Autorin aber auch das Setting der Geschichte. Das fand ich sehr spannend. So kam frischer Wind in die Geschichte.

Jetzt komme ich aber zu dem Punkt, der am meisten von meinen Vorstellungen abwich, aber zugleich auch das beste aus dem Buch rausgeholt hat. Erwartet hatte ich, dass der Fokus auf dem System liegen wird und auch den Kampf dagegen. Das ist aber nicht so. Vielmehr liegt das Hauptaugenmerk der Autorin auf der inneren Zerrissenheit unserer Protagonistin. Ihre Gedanken nehmen in diesem Buch einen enormen Platz ein. Es geht dabei um diverse Themen, doch spielen Ausgrenzung und soziales Miteinander, der Umgang mit Schuld und Liebe eine besondere Rolle. Ich konnte mich super in sie hineinversetzen. Mich hat dieser neue Fokus überrascht. Aber positiv.

Das System spielt natürlich auch noch eine Rolle, tritt dabei aber eher in den Hintergrund, was ich nicht als störend angesehen habe.

Davys Charakter wurde in diesem Band enorm ausgebaut. Sie erfährt Tiefe. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Der Schreibstil ist wie in Band eins auch schon locker und flott lesbar.

Insgesamt finde ich, dass es ein gelungener Abschluss dieser Reihe ist, der zwar nicht so geworden ist, wie ich es vielleicht erwartet hätte, aber dafür ein ganz tolles Abenteuer geboten hat. Ich bin sehr zufrieden diese Reihe gelesen zu haben und kann sie wirklich empfehlen!

Bewertung vom 26.05.2017
Bourbon Kings / Bradford Bd.1
Ward, J. R.

Bourbon Kings / Bradford Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ich finde J. R. Ward ist eine fantastische Schriftstellerin im erwachsenen Fantasybereich. Ihre sehr bekannte Black Dagger Reihe lese ich sehr gerne und freue mich auch immer wenn ein neuer Teil erscheint. Nun versucht sie sich jedoch an einem ganz anderen Genre, ganz ohne Fantasy. Ich war sehr gespannt, wie sie es machen würde. Aber gleich nach den ersten 50 Seiten wusste ich, dass sie es rocken würde. Und das tat sie. Ich habe dieses Buch unglaublich gerne gelesen. Sie ist ebenfalls eine Meisterin dieses Genres. Aber der Reihe nach.

Der Einstieg fiel mir gar nicht so leicht. Die Personendichte ist recht groß, was zunächst ein wenig Orientierung erfordert. Aber mit jeder weiteren Seite war ich mehr ins Buch eingetaucht. Diese leichteren Startschwierigkeiten haben sich sehr schnell wieder gelegt. Die Familienverhältnisse werden recht schnell deutlich.

Die Geschichte fand ich von Anfang an spannend. An Dramatik ist sie kaum zu überbieten. Lügen, Intrigen und Mord sind hier an der Tagesordnung. Manchmal kam mir das Buch wie eine Fernsehserie vor. Es gibt genügend Handlungsstränge sowie Drama.

Die Charaktere sind klasse herausgearbeitet. Gleich in diesem ersten Band habe ich das Gefühl sie alle ganz gut zu kennen. Gerade die Vielschichtigkeit sowie die Verschiedenheiten haben mich angesprochen. Die meisten der Charaktere waren mir von Anfang an sympathisch.

J. R. Ward bleibt sich in dieser neuen Reihe treu. Sie schreibt die gefühlvollen und intensiven Passagen in gewohnt überzeugendem Schreibstil. Er lässt sich flüssig und zügig lesen. Gerade das Spannungslevel ist stets auf höchstem Niveau. Es gab keine Längen in diesem Text.

Insgesamt hat mir dieser Reihenauftakt enorm viel Spaß gemacht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. J. R. Ward hat die Charaktere individuell und aussagekräftig gestaltet. Ich werde in jedem Fall den zweiten Teil lesen und freue mich schon enorm drauf.

Bewertung vom 26.05.2017
Der Kuss der Lüge / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.1
Pearson, Mary E.

Der Kuss der Lüge / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.1


ausgezeichnet

Handlung:

Die Welt gefällt mir wirklich gut. Bisher haben wir sicherlich erst einen Bruchteil von dem erfahren, was es zu erfahren gibt, aber es ist unglaublich spannend. Der erste Teil des Buches war durchwachsen. Mal war es sehr spannend und dann hat es sich auch wieder gezogen. Die zweite Hälfte konnte mich jedoch vollkommen überzeugen. Die Handlung überschlug sich beinahe und sorgte so für ein rasches Lesetempo.

Mir hat die Idee der Autorin gefallen, über einen sehr langen Zeitraum offen zu lassen, wer der Prinz und wer der Attentäter ist. So hat man immer mitgerätselt und es hat mich dauerhaft am Lesen gehalten. Es sorgte für Spannung.


Charaktere:

Lia mochte ich auf Anhieb. Sie ist ein interessanter Charakter, dessen Leben ziemlich durcheinander gewirbelt wird. Mit dieser Situation kommt sie aber ziemlich gut klar. Sie ist mutig und stark, manchmal auch ein wenig naiv. Innerhalb dieses ersten Teils bemerkt man schon die Anfänge einer Entwicklung, die sich wohl noch in den Folgebänden fortsetzen wird.

Kaden und Rafe finde ich beide auf ihre Weise spannend. Ich war immer ein wenig hin und her gerissen, wer nun welcher Charakter ist (also Attentäter oder Prinz). Beide haben gute und schlechte Eigenschaften. Das Liebesdreieck zwischen den beiden und Prinzessin Lia finde ich sehr spannend. Ich weiß noch nicht, auf welcher Seite ich stehen würde. Jedenfalls macht es Spaß sich in Lia hineinzuversetzen und zu versuchen eine Entscheidung zu treffen. Bezüglich dieses Punktes ist meine Vorfreude auf die Fortsetzung auch schon groß.


Schreibstil:

Der Schreibstil hat mir hervorragend gefallen. Er ist locker und leicht lesbar. Er ist im typischen Jugenbuchstil verfasst. Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Dieser Aspekt hat mir gut gefallen, denn so ist die Handlung stets abwechslungsreich und man erfährt mehr aus der inneren Perspektive von einer größeren Anzahl an Figuren. Insgesamt hat mir der Spannungsbogen gefallen. Lediglich kleinere Passagen in der ersten Hälfte waren etwas zäh. Angesichts des packenden Finales lässt sich darüber aber hinwegsehen. Das Ende lässt den Leser mit einem gemeinen Cliffhanger zurück, der definitiv Lust auf mehr macht.


Fazit:

Dieser Reihenauftakt hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte ist ausgefallen und neu. Ich finde die Charaktere interessant und kann mit der Geschichte mitfiebern. Nun freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung.