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Benutzername: 
mamasein2009
Wohnort: 
Niederwürschnitz

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2020
Die Sündenbraut
Schörghofer, Manuela

Die Sündenbraut


ausgezeichnet

Seelenheil und Donnerkraut

Meine Meinung und Fazit:

Für mich war "Die Sündenbraut" das erste Buch aus der Feder von Manuela Schörghofer und ich muss sagen, die Autorin hat es geschafft, mich von Anfang bis Ende in ihren oder Fenjas Bann zu ziehen. Mit ihrer bildhaften und sehr gefühlvollen Sprache gelingt es ihr gekonnt, dass ich mich als Leserin direkt im Geschehen der Geschichte wiederfinde. Uch hab mich wie eine stille Beobachterin gefühlt, bei Fenjas und Geralds Reise war ich dabei.

Fenja ist eine junge Frau, der das Schicksal übel mitgespielt hat. Als Baby sind ihre Eltern bestialisch ermordet wurden und Runhild hat sich ihrer angenommen. Runhild hat ihr wenig über erzählt, sie weiß fast die vergeht eine junge Frau, der das Schicksal übel mitgespielt hat. Als Baby sind ihre Eltern bestialisch ermordet wurden und Runhild hat sich ihrer angenommen. Runhild hat ihr wenig über erzählt, sie weiß fast gar nichts über ihre Abstammung. Das harte Schicksal nimmt mit Runhilds Ermordung ihren weiteren Verlauf.
Fenja hadert oder verzweifelt nicht, sondern begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Der Titel "Die Sündenbraut" hat etwas mit Fenjas "Berufung" zu tun, dazu möchte ich nicht spoilern, aber ich finde ihn sehr passend gewählt. Zitat von Seite 199 "Glaubst du wirklich, dass der Weg zu deinem Seelenheil leicht sein wird? Wer der ewigen Verdammnus entfliehen will, der muss sich schon ein wenig anstrengen."
Eine junge taffe Frau, an ihr sieht man, dass es sich lohnt zu kämpfen und aufgeben, falsch ist.
Ein passendes Zitat von Seite 282 "Fenja hatte einen Zipfel der Decke zu fassen bekommen, die die Zeit über ihre Vergangenheit gebreitert hatte, und sie gedachte ihn festzuhalten. Sie würde nicht aufgeben, bis sie endgültig herausgefunden hatte, was in jener verhängnisvollen Nacht in Eibenbach geschehen war."

Im Verlauf wird sie von Gerald von Aue begleitet. Da er nicht verraten darf, warum er unterwegs ist, entstehen schöne Wortgefechte, da Fenja schlau ist und erkennt, dass so einiges nicht zusammenpasst. Beide tanzen mit Worten umeinander herum, um vielleicht irgendwann und irgendwie ...

Eine klare Leseempfehlung von mir. Die Covergestaltung ist sehr gelungen und ein Blickfang.

Bewertung vom 03.08.2020
Schicksalssterne
Lark, Sarah

Schicksalssterne


sehr gut

Titel: Reise, an deren Ende das Glück auf sie wartet
Meine Meinung und Fazit:

Es ist schon etwas her, dass ich zuletzt ein Buch von Sarah Lark gelesen habe, ohne bestimmten Grund. Doch in letzter Zeit habe ich verstärkt Sehnsucht nach Neuseeland und da fand ich das Buch passend, da ich Romane von ihr in guter Erinnerung habe.
Mia und Julius, die sich in Hannover begegnen und lieben lernen, sind die Hauptprotagonisten der Geschichte. Beide lieben Pferde und diese Leidenschaft begleitet sie. Es beginnt eine spannende Reise durch die Geschichte und nach Neuseeland.
Für mich stimmig geschrieben und was ich für sehr positiv empfunden bzw. aufgenommen habe, dass man bei manchen Personen die Entwicklung zu einer gestandenen Persönlichkeit miterleben konnte und andere nun ja, dich etwas verhalten waren. Für mich ust das dich typisch wahres Leben. Julius ist nicht verkehrt und kebt fur seinen Beruf des Soldaten, doch er hat im späteren Verlauf nicht den A.... in der Hose, Dinge zu klären. Beim Lesen habe ich ihn immer schütteln wollen.
Mia hat ein schweres Schicksal durch die Geschehnisse rund um den 1. Weltkrieg erfahren und sie ist daran gewachsen. Und genau die Diskrepanz, die taffe, am Schicksal gewachsene Frau und der blasse Julius haben dann zum Ende mich etwas gestört, aber ihm Rückblick, spiegelt es doch auch das normale typische Leben wider. Bei einigen Entwicklungen auf Epona Station hatte ich mir mehr Entschlußkraft von Julius gewünscht, unerfüllte Liebe kann Unglück hervorrufen. Folgendes Zitat aus Kapitel 2 Epona Station Seite 403 ist dafür passend: "Kann jemand vernünftig sein, der einen anderen liebt?" Oder ein weiteres Zitat zum Thema Liebe aus Kapitel 9 Mia Seite 349 "Wir haben es uns jedenfalls versprochen. Und wenn unsere Gedanken sich treffen, dann leuchten die (Schicksals) Sterne gleich ein bisschen heller."

Was mir sehr gut gefallen hat, dass man einiges über das Leben der damaligen Zeit erfahren hat und das zum Beispiel mit Ausbruch des 1. Weltkrieges jeder Deutsche dort als Feind/Spion betrachtet wurde. Was ich sehr enttäuschend fand, dass die Judenfeindluchkeit in Hannover so deutlich gezeigt wurde, erschreckend. Mir ist sicher bekannt, dass sie schon immer mit Anfeindungen zu kämpfen hatten, aber so und vorm 1. Weltkrieg.

Das Buch hat mir angenehme Lesestunden beschert, zum Ende klärt sich alles auf, alle Stränge schließen sich, jedoch zum Teil aber auch zuviel Zufälle, zuviel des Guten. Das ist für mich ein Kritikpunkt. Ich vergebe gern 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.
Mein Dank geht an das Team von lesejury.de für das bereitgestellte Rezi-Exemplar.

Bewertung vom 03.07.2020
Unter den Linden 6
Kaiser, Ann-Sophie

Unter den Linden 6


ausgezeichnet

Meine Meinung und Fazit:

Vor einiger Zeit habe ich bereits etwas über die "Mutter der Atombombe" - Lise Meitner gelesen. Bis dahin mir völlig unbekannt, sehr traurig, wie wenig sie in die Geschichte und Wissenschaft gewürdigt wurde. Wäre sie ein Mann gewesen, dann hätte sie sicher einen Nobelpreis bekommen und wäre genauso bekannt wie Otto Hahn oder Max Planck.
Dieser Roman "Unter den Linden 6" ist ihr und den anderen Frauen gewidmet, die für (mehr) Gerechtigkeit gekämpft und sich nicht unterkriegen lassen haben.

Ein bisschen mehr als 100 Jahre ist es her, dass sich Frauen das Recht auf höhere Schulbildung, ein Studium erkämpft haben. Die Engstirnigkeit der Entscheider ist für mich so unfassbar und so dumm, all das Wissen, was so verloren gegangen ist. Es ist doch total egal, ob Frau oder Mann, jung oder alt, schwarz oder weiß. Es zählt doch nur der Mensch, die Persönlichkeit und das was er geschaffen hat. Unter den Linden ist die Adresse der Berliner Friedrich - Wilhelm - Universität, heute Humboldt - Universität und dort ist die Geschichte in einen gelungenen Roman um drei Freundinnen eingebunden.

Ich habe die Lesestunden, ja jede Seite genossen, einerseits das Hintergrundwissen zur Radioaktivität und andererseits die Wichtigkeit von Freunden, die einen so akzeptieren, wie man ist und gemeinsam einen Weg bestreiten und gemeinsam beratschlagen.

Unzählige Markierung habe ich im Buch gesetzt und hier einige Zitate aus dem Buch.
Kapitel Anni Seite 70 "Es ist wie eine Krankheit, dachte Anni. Der Drang nach Wissen war bei ihr wirklich wie eine Seuche. Eine, die sie überwinden musste, weil sie nicht gut für sie war. - Wissensdrang - gut das Anni, das Bauernmädchen, nicht aufgegeben hat. Kapitel Hedwig Seite 190 "Es zeugt von großer Stärke, so genau zu wissen, was man will." Selbstbewusstsein und der unbedingte Wille, das zu erreichen. Kapitel "Lise, Anni und Hedwig" - "Ihr beide habt mir gezeigt, dass man seinen eigenen Weg finden muss. Und sich dann nicht davon abbringen lassen darf. Gerade, wenn man eine Frau ist und andere einem ständig vorschreiben, was man zu tun und zu lassen hat. Dann übersieht man schnell, dass nichts davon Gewicht haben darf, wenn man es nicht auch selbst will. Nur übertönen die anderen Stimmen die eigene Stimme. Und da ist es wichtig, eben genau zuzuhören. ..." Freundschaft und der eigene Weg.

Bewertung vom 01.03.2020
Die Prüfung / Das Internat der bösen Tiere Bd.1
Mayer, Gina

Die Prüfung / Das Internat der bösen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung und Fazit:

Als ich beim Stöbern das Cover von Gina Mayers" Internat der bösen Tiere - Die Prüfung" gesehen habe, war ich mit meinem Sohn überzeugt, dieses Buch müssen wir lesen. Und wir uns auf eine fantastische Reise begeben, so ein wundervolles und gelungenes Buch gleich zum Jahresanfang des Bücherjahrs.

Worum geht es? Der Jugendliche Noël hat es nicht leicht. Er ist Einzelkämpfer, Zitat von Seite 174 "Leider war er selbst nicht für Freundschaften gemacht, er war ein Einzelgänger, immer schon gewesen." Ihm geschehen seltsame Dinge, die ihm keiner glaubt und alle denken, dass er rebellisch ist. Keiner hört ihm zu, das Urteil ist schon gefallen. Es steht fest, dass er böse ist. Wie eine Tatsache, traurig, denn nach dem Warum wird nicht gefragt bzw. stellt sich mir die Frage, warum jedes Kind gleich sein muss?
Das Buch setzt hier gut an und zeigt, dass man seinen Weg gehen kann, man muss nur an sich glauben und es den Skeptiker zeigen. Und das der erste Eindruck nicht immer stimmt oder den weiteren Weg beschreibt.

Die Idee des Internat mitten im Ozean ist mit tollen Zeichnungen und Beschreibungen untermalt und lässt der Fantasie freien Lauf. Um einen Überblick über die Inseln zu haben, ist eine Karte im hinteren Bereich eingefügt.

Tiere und Menschen kommunizieren über die Gedankensprache, keine leichte Sache, eher eine große Hürde. Zitat dazu von Seite 203 "Ich spürte plötzlich, wie sich etwas in seinem Kopf öffnete. Es war, als ob ein Fenster aufgestoßen wurde, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass es existierte."
Die Entwicklung von Noël gefällt mir/uns sehr gut und auf das 2. Buch sind wir sehr gespannt und hiffen, dass er endlich mehr über zu seine Mutter erfährt und sie vielleicht trifft.

Wir sprechen eine deutliche Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 15.09.2019
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

Ein 30 Jahre altes Geheimnis

Meine Meinung und Fazit:

Mit „Bis ihr sie findet“ legt Gytha Lodge ein spannendes und gut umgesetztes Debüt vor.

Aurora wird nach 30 Jahren gefunden, wenige Meter neben dem Zeltlager, wo sie mit Freunden ihrer Schwester einen Abend verbracht hatte. Damals war sie 14 Jahre alt, sehr ruhig und wurde somit kaum von anderen beachtet, ja, irgendwie schon ausgegrenzt.
30 Jahre keine Spur von ihr und dann wird sie zufällig von einem Kind entdeckt und nun beginnt die Suche nachdem wer und warum???

Die Autorin setzt es sehr gut um, es findet immer ein Wechsel zwischen dem Hier und Jetzt und den Ereignissen aus Sicht von Aurora 1983. so nimmt man als Leser teil, wie sich der Abend entwickelt hat und was sie mit dem Blick einer 14- jährigen wahrgenommen hat.
6 Freunde damals und heute, was macht das Verschwinden mit den Freunden? Wem kann man vertrauen? Dieses Unsicherheit/Unbehagen baut die Autorin langsam auf.

Der Ermittler Jonah Sheen kennt die Jugendlichen von damals, sie gingen auf die gleiche Schule. Ist es überhaupt gut, dass er da ermittelt? Er hat genial in seinen Ermittlungen, aber auch ein Stück weit unsicher. Er versucht seine neue Kollegin Hanson gut ins Team zu integrieren und profitiert von ihrem Können. Ihr unbedingter Wille, Dinge aufzuklären, bringt Jonah in Erklärungsnot.
Der Anfang zieht sich etwas, aber es lohnt sich weiter zu lesen, die Aufklärung Entwicklung der Charaktere gefällt mir, eine Leseempfehlung von mir und noch ein paar Zitate:
Kapitel 7:„Ein Verlust macht seltsame Dinge mit den Menschen...“
Kapitel 21: „Die Art, wie er und seine Leute zusammenarbeiteten, war ihm immer wichtig gewesen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Mein Dank geht an vorablesen und den Verlag Hoffmann und Campe für das bereitgestellte Reziexemplar.

Bewertung vom 05.09.2019
Teufelskrone / Waringham Saga Bd.6
Gablé, Rebecca

Teufelskrone / Waringham Saga Bd.6


ausgezeichnet

Master of Horse - Yvain, der Löwenritter

Meine Meinung und Fazit:

Waringham-was für ein klangvoller Name und für mich immer mit meinem Lieblingsbuch „Das Lächeln der Fortuna“ verbunden. Seit dem ich wusste, dass dieses Jahr die Fortsetzung erscheint, war ich Feuer und Flamme und konnte es kaum erwarten. Dann war das Buch vor dem Erscheinungstermin auf meinem eReader und mir ging es wie immer, ich wollte wissen, was passiert, aber auch nicht, weil ja irgendwann das Buch zu Ende ist.

Von Anfang bis Ende habe ich es genossen, mich auf die Reise zu begeben und von einem Hof zum nächsten zu reisen oder auch ständig die Kontinente zu wechseln. Richard Löwenherz kennt jeder, von seinem Bruder John Ohneland habe ich schon gehört und sich mal bissle in der englischen Geschichte geschnüffelt. Doch ihm hier im Roman so nah zu sein, einfach unglaublich. Irgendwie sind doch Könige beim ersten Gedanken ohne Fehl und Tadel, treffen immer die richtige Entscheidung und sind für ihr Volk da, doch auch hier trügt der Schein.
Für mich kommt dies in Kleinigkeiten deutlich rüber, dass John ein Heißsporn in jeder Hinsicht war, aber dass auch sein (angeblich) so ehrenvoller Bruder kein guter Mensch war. Durch historische Werke wird für mich Geschichte lebendig und ich lerne dadurch viel mehr als in acht Schuljahren Geschichtsunterricht.

Was für mich das Buch auch so besonders macht, ist dass man so viel über das Knappenleben, den langen beschwerlichen Weg zum Ritter und die Intrigen am Königshof oder eher Höfen erfährt, unbezahlbar.

Chapeau, Frau Gablé vor diesem tollen Roman.

Erwähnen möchte ich noch die tolle Aufmachung des Buches, was beim Cover beginnt, sich im Personenregister und den liebevollen Zeichnungen fortsetzt. Für mich auch ein Qualitätsmerkmal des Lübbe-Verlags.

Das Buch lebt von Weisheiten und ganz tollen Begegnung/Begebenheiten. Hier ein paar Auszüge:
Kapitel Waringham, Januar 1193 „Wer nicht lernt, einen stärkeren Gegner mit überlegener Technik zu besiegen, stirbt als sehr junger Held, schreibt euch das endlich hinter die Ohren.“
Kapitel Angers, Juni 1214: „...sodass Philippe von Frankreich zwischen John und Longsword geraten war wie das Eisen zwischen Hammer und Amboss.

Kapitel Waringham, November 1214 zur Entscheidung für die Charta zum Ende im Kapitel ist richtig gelungen: „Gott hat uns Verstand und Mut und einen freien Willen gegeben, um Unrecht und Tyrannei zu erkennen und dagegen aufzubegehren.“

Und für alle Liebhaber und Leseverrückten, lest dieses Buch und lasst euch in vergangene Zeiten entführen.

Mein Dank gilt dem Team der lesejury und dem Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.

Bewertung vom 03.07.2019
Die Frau aus Oslo
Dahl, Kjell Ola

Die Frau aus Oslo


gut

Meine Meinung und Fazit:

Mit „Die Frau aus Oslo“ legt mit Kjell Ola Dahl einen interessanten Kriminalroman vor. Die Buchbeschreibung hat mich gleich gepackt. Ester muss 1942 im von den Nazis besetzten Oslo als Jüdin um ihr Leben fürchten. Sie kann nach Schweden fliehen, muss aber ihre Eltern und Großmutter zurücklassen. Sie ist im Widerstand aktiv und versucht von Schweden aus zu agieren. Das Buch wirft viele offene Fragen auf und ist somit spannend geschrieben. Durch den Widerstand und Spionage weiß niemand wer wem trauen kann. Die ersten zwei Drittel haben mich begeistert und ich konnte es kaum aus der Hand legen.
Meiner Meinung nach lässt jedoch dann die Spannung nach, es wirkt irgendwie gestellt und nicht mehr so flüssig. Und was mich gestört hat, dass für mich offene entscheidende Fragen nicht geklärt werden und somit für mich ein offenes Ende darstellt. Das lässt mich enttäuschend auf das Buch zurückblicken.

Es gibt unterschiedliche Charaktere und manche sind sehr kaltblütig gezeichnet und geben aber die Realität des Krieges wieder. Die Charakterzeichnungen haben mir gefallen.

Die oben erwähnten Schwächen zeigen mir auf, dass es für mich kein Bestseller ist und ich nicht verstehen kann, wie in Norwegen der Titel Bestseller vergeben werden konnte.

Aber folgende schöne Zitate habe ich gefunden: „Man kann keinen Krieg gewinnen, ohne Schlachten zu schlagen.“ oder „Politik und Ideologie sind flüchtige Dinge ... Was jemand in einem Augenblick als Glaubenssatz verkündet, ist im nächsten schon wieder vergessen. Und für manche wird es zu einer Art Krankheit. Sie starten in der Hoffnung auf eine bessere Welt, werden aber von der eigenen Rhetorik vergiftet und können am Ende nicht einsehen, dass sie sich geirrt haben.“

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Mein Dank geht an das Team der lesejury und den Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.

Bewertung vom 25.06.2019
Sommer unter Sternen
Covi, Miriam

Sommer unter Sternen


ausgezeichnet

Stürmischer Inselsommer
Meine Meinung und Fazit:
Gleich zu Anfang mit „Sommer unter Sternen“ legt Miriam Covi ein Buch mit rundum Wohlfühlgarantie vor, was ich ganz schwer aus der Hand legen konnte. Einfach weil die Autorin gekonnt mit Worten umgehen kann. So dass man sich die Alltagssituationen mehr als bildlich vorstellen konnte. Ella, eine junge Mutter von Zwillingsmädchen, die von jetzt auf gleich von ihrem Ehemann Thomas verlassen wird. Selbstzweifel, ob sie alles meistern kann, dann das Urlaubsangebot und dann doch nicht die perfekte Erholung. Warum? Weil die alte Jugendliebe Nathan ungeplant im gleichen Strandhaus wohnt. Streitigkeiten und Pannen sind vorprogrammiert und ich habe oft mit einem Lächeln gelesen. Einfach herrlich ehrlich erzählt. Und aus Sicht von Ella erzählt, für mich für diesen Roman sehr passend.

Neben der Wohlfühlgarantie gibt die Autorin aber auch noch einige Tipps mit, Streit gehört irgendwie zu einer Beziehung, man muss sich nur wieder vertragen. Man muss das ansprechen, was einen stört, Probleme kann man meist nicht riechen. Und als Eltern darf man nicht schon ein festes Berufsbild der eigenen Kinder haben und dann enttäuscht sein, wenn sie einen anderen Weg einschlagen. Die Kinder, erwachsenen Kinder müssen glücklich sein, privat und im Beruf und man muss ihnen Bestätigung geben. Das die Charakter so Ecken und Kanten haben, macht dieses Buch sehr gelungen.

Im Buch geht es ums Kochen und Backen und Miriam Covi war so nett, Rezepte zu Nathans Datteln im Speckmantel und Ellas Apfelkuchen abzubilden. Vielen Dank.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung..

Hier noch ein Lieblingszitat von
Seite 50 „Was würde ich darum geben, noch einmal so jung und sorglos sein zu dürfen.“ Dies kann ja wohl jeder bestätigen.

Mein Dank gilt der Autorin für humorvolle Lesestunden, der Plattform Random-Testleser und dem Heyne Verlag für das Reziexemplar.

Bewertung vom 19.04.2019
Westwall
Gollhardt, Benedikt

Westwall


ausgezeichnet

Inhaltsbeschreibung:

Scheinbar zufällig lernt Polizeischülerin Julia den attraktiven Nick kennen. Doch nach der ersten gemeinsamen Nacht entdeckt sie, dass er ihr einen falschen Namen genannt hat und ein riesiges Hakenkreuz-Tattoo auf dem Rücken trägt. Julia ist geschockt - warum hat Nick sie angelogen? Mit einem Mal gerät ihr Leben in einen alptraumhaften Strudel, der droht, ihr alles zu nehmen, was ihr lieb ist. Die Suche nach der Wahrheit führt Julia in die menschenleeren Wälder der Eifel bis hin zum Westwall, einem alten Verteidigungssgystem aus dem Zweiten Weltkrieg. Und damit zurück in ihre eigene Vergangenheit ...

Meine Meinung und Fazit:

Mit Westwall legt Benedikt Gollhard ein gelungenes Thrillerdebüt vor und dass er davon von seiner Erfahrung als Drehbuchautor profitiert, merkt man deutlich beim Lesen. Er schafft gekonnt Szenenwechsel und baut eine spannende Atmosphäre auf.

Julia, angehende Polizistin, wuchs in der Uckermark in einer Landkommune auf. Voller Geheimnisse, zurückgezogen und ihr Vater Wolfgang ist gegen alles. Eine junge Frau, die mit ihren Aufgaben wächst, die ihren Weg geht und mit Ehrgeiz versucht das Geschehen aufzuklären. Sie ist such nur ein Mensch, Eibe junge Frau, die sich täuschen lässt und in eine ungünstige Situation gerät.
Ein Verwirrspiel mit geschichtlichem Hintergrund.

Westwall - hat mir nichts gesagt, bis ich auf die Buchbesprechung kurz vor der Leipziger Buchmesse gestoßen bin und nach Erhalt des Buches zunächst den Anhang gelesen habe. Beeindruckend was damals aufgebaut und was damit bezweckt wurde. Geschichtlich sehr interessant und dann noch perfekt in einen Thriller eingebaut. Sehr gelungen, eindeutige Leseempfehlung.

Und hier noch ein Zitat von Seite 8:
Inzwischen wusste Julia, dass es in der Welt war. Und jetzt war es ganz nah, hier, in diesem Wald. Es hatte über eine lange Zeit geschlafen, war von einer weichen Moosschicht überwuchert worden wie die Reihen der alten Betonbuckel zwischen den riesigen buchen. Es war erwacht, es wuchs wieder, und es wurde stärker. Und Julia spürte: Das Böse hatte sie im Visier.

Vielen Dank für das bereitgestellte Reziexemplar.