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Benutzername: 
mamasein2009
Wohnort: 
Niederwürschnitz

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2019
Monstermäßig beste Freunde / Fjelle und Emil Bd.1
Scheller, Anne

Monstermäßig beste Freunde / Fjelle und Emil Bd.1


ausgezeichnet

Ein Buch über Freundschaft – wahre Freundschaft

Was für ein tolles Kinderbuch zum Selberlesen und zum Vorlesen. Zum Selberlesen sehr gut geeignet, mein 9-jähriger Sohn (3. Klasse) kam sehr gut zurecht und konnte flüssig lesen. Die geschichte hat ihm/uns sehr gut gefallen.

Es verdeutlicht den Kindern, wie es ist, wegen Kleinigkeiten ausgrenzt zu werden und wie sich derjenige dann fühlt. Dieses Thema müsste noch zentraler in den Schulklassen positioniert werden und ich wünsche mir auch einen offeneren Umgang mit Diskriminierung und Mobbing.

Zum Vorlesen finde ich es schon ab einem Alter von 6-7 Jahren (Vorschulalter) geeignet.

Eine dicke Leseempfehlung. Besonders zu erwähnen sind noch die liebevollen und detailreichen Illustrationen von Nina Dulleck.

Vielen Dank für bereitgestellte Lesexemplar.

Bewertung vom 21.12.2018
Die Essenz des Bösen / Detective Max Wolfe Bd.5
Parsons, Tony

Die Essenz des Bösen / Detective Max Wolfe Bd.5


ausgezeichnet

Tony Parsons greift ein aktuelles Thema auf. Terroranschläge auf die westliche Welt. Von islamisten, von Personen, die hier aufgewachsen sind, wo man glaubte, dass sie integriert sind. Die Frage ist, ob sie mit ihrem Gedankengut überhaupt integriert sein wollen? Und diejenigen, die „westlich“ denken werden gebrochen und die Angehörigen unter Generalverdacht gestellt. Kapitel 12 „Da draußen ist irrsinnig viel Wut, Max.“
Obwohl nicht alle gewaltsam sind, denn grundsätzlich ist der Koran, wie die Bibel, friedvoll. Kapitel 19 „Ich nehme an,sie wollen einfach, dass das Töten aufhört. Dieses niemals endende Gemetzel, das wir mittlerweile als normalen Teil des Lebens ansehen. Vielleicht wollen sie nur, dass wir es nicht mehr als normal ansehen. Kein schlechter Wunsch.“ (Unterhaltung zwischen den Ermittlern Max und Edie). Ein schwieriges Thema und nach erneuten Anschlägen auf europäische Weihnachtsmärkte umso brisanter und aktuell in unserem Leben.
Tony Parsons gelingt gekonnt die Situation darzustellen, die Menschen leben nebeneinander, der Schein trügt, denn es existiert eine Parallelgesellschaft. In den Köpfen ist der Hass tief verwurzelt. Was kann eine Nation da machen? Offener Dialog?

„Die Essenz des Bösen“ ist mein erstes Buch von Tony Parsons. Es ist eine Reihe um den Ermittler Max Wolfe, und der 5. Teil. Zunächst hatte ich meine Befürchtung, dass ich nicht richtig reinkomme, da mir der Bezug zu den bisherigen Ereignisse fehlt, aber ich muss sagen, ich bin sehr gut klar gekommen. Es wurde alles sehr gut erklärt, auch die verschiedenen Einheiten der britischen Polizei und auch seine familiären Situation.

Ein alleinerziehender Vater, der einen Terroranschlag aufklären soll und die Familie beschützen muss. Und als hätte er nicht schon genug zu erledigen, fällt seiner egoistisch Ex-Frau ein, dass sie Muttergefühle und eine Tochter hat. Er muss sich einem Sorgerechtsstreit stellen und möchte doch eigentlich nur, dass seine Tochter Scout glücklich und unbelastet aufwächst. Für mich ist Max sehr emphatisch und feinfühlig, bemüht, dass Scout genau so aufwächst, sie es alle Kinder sollten und wird für seine menschliche Art von seiner Ex-Frau mit verletzenden Worten bestraft bzw. sein bisher geleistetes klein geredet.
Seine Tochter nimmt eine große Rolle in deinem Leben und auch im Buch ein, ist aber sehr gut eingebettet und somit nicht den Lesefluss des Kriminalromans stören.

Auch als Ermittler ist er eher der ruhige, besonnene Typ, der mit seiner Art, die meisten Kollegen mitnehmen kann und er selber auch lang den falschen Fährten des Mörders gefolgt ist. Ein sehr gelungener Kriminalroman, 5 von 5 Punkten und eine klare Leseempfehlung

Bewertung vom 09.08.2018
Was wir zu hoffen wagten
Saalfeld, Michaela

Was wir zu hoffen wagten


ausgezeichnet

Die Menschen und der 1. Weltkrieg

Meine Meinung und Fazit:

Mit „Was wir zu hoffen wagten“ legt Michaela Saalfeldt einen umfassenden, die damalige Zeit wiedergebenden Roman über die Tücken des 1. Weltkriegs vor.

Klar, den 1. Weltkrieg habe ich damals im Geschichtsunterricht behandelt, doch bis auf Anlass und Ursache ist bei mir nicht hängen geblieben, auch nicht wie es den Menschen damals erging, wie die Gesellschaft an sich funktioniert hat. Ich finde es immer wieder schade, wie wenig man auf so was essentielles Wert legt.

Der Krieg hinterlässt nur Opfer, egal auf welcher Seite und jeder Bürger hat mit den Folgen zu kämpfen. Und eins ist zu dem Zeitpunkt auch klar, niemand weiß, wo es hingeht, dazu passt gut das Zitat aus dem Vorspann von Seite 17 - „Das Alte ist fort. Aber wie sah das Neue, das jetzt kam?“
Das Buch spiegelt für mich sehr gut die Situation der Menschen vor, während und nach dem Krieg wieder. Zeigt auf mit welcher Hoffnung und Fehlinformationen die jungen Männer damals, oft freiwillig“ in den Krieg gezogen sind, die armen Männer bzw. sind es ja noch Heranwachsende. Und jeder, der im Krieg ist, bereut, sich freiwillig gemeldet zu haben. Zitat Kapitel 29 Seite 339: „... es gab nur diesen todmüden, verängstigten, jeglichen Halt beraubten Mann in einer aus den Fugen geraten Welt, ...“
Und beim Lesen habe ich mich gefragt, Warum wird der belgischen Bevölkerung so ein Leid angetan? Und war sehr über die Gräueltaten erschüttert.
Viele historische Ereignisse werden passend und gekonnt eingebaut, sehr gelungen. Die verschiedenen Wirrungen vor dem 1. Weltkrieg waren mir gar nicht mehr in Erinnerung und auch wie die Finanzierung des Krieges erfolgte. Sehr sehr gut.

Meine Lieblingsfigur ist Felice, eine junge starke Frau. Sie möchte sich nicht anpassen, nicht das machen, was alle machen oder von Frauen erwartet wird. Sie möchte studieren und nicht akzeptieren, dass Frauen nur schön sein müssen, Kinder kriegen und den Haushalt versorgen. Und sie kann nicht nachvollziehen, dass zur damaligen Zeit die zwar studieren durfte, aber keinen Vorbereitungsdienst absolvieren konnte, der für den Abschluss des Jurastudiums erforderlich gewesen ist. Meine Meinung ist nach wie vor, dass die Männer Angst vor den Frauen und deren Wissen hatten. Das wird in folgendem Satz aus Kapitel 4 ein typischer Satz von ihr ist auf Seite Seite 46 zu finden: „Weil ich ich bin.“
Was ich auch an ihr mag, ist, dass sie ihren Prinzipien/Leitlinien treu geblieben ist. Sicherlich nicht immer unbedingt nachvollziehbar, aber standhaft. Sie öffnet sich auch nicht der Liebe, es passt irgendwie nicht in ihr Lebensbild. Obwohl Moritz mir ganz sympathisch ist, vielleicht nicht der Draufgänger, aber dies muss ja nicht sein. Moritz hilft ihr und macht alles was sie möchte, doch sie empfindet Freundschaft für ihn, keine Liebe.

Ihr geliebter Bruder Willi ist im Filmgeschäft eingestiegen und erfolgreich und unsterblich verliebt in Recha. Auch er würde alles für seine Liebe tun. Eine sehr interessante Figur, die mir mit der Beschreibung der Kriegstage noch näher wurde.

Und Felice erkennt zum Ende, welchen Wert/Stellenwert Liebe hat. Folgendes Zitat zum Thema Liebe hat mir sehr gut gefallen „Liebe braucht Mut, Felice, und sein Glück kann man nicht beliebig oft wegwerfen. Irgendwann zerplatzt es, und ich gehöre nicht zu den Leuten, die Scherben zusammenkleben.“ Kapitel 36.

Abschließend möchte ich nich gern erwähnen, wie sehr ich das geniale super gut recherchierte Buch genossen habe, vor allem die Zitate von Kurt Tucholsky sind mir sehr in Erinnerung und so aktuell - Eingangszitat Kapitel 33 „Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein.

Vielen Dank für das Reziexemplar, der Autorin für das tolle Buch und die Begleitung der Leserunde.
Eine eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.06.2018
Das Mätressenspiel
Marcus, Martha Sophie

Das Mätressenspiel


ausgezeichnet

Meine Meinung und Fazit:

Durch Schicksalsschläge ist Helena daran gehalten, so schnell wie möglich zu heiraten und um dies gut zu verwirklichen, begibt sie sich somit an den Herzoglichen Hof von Hannover. Denn getroffene Vereinbarungen werden gebrochen. Geld entscheidet, wie so oft, über das weitere Leben von Helena. Hier passt das Zitat von Seite 128 Kapitel „Was für ein Jammer, dass ein großes Vermögen heutzutage immer häufiger über den Wert alten Adels siegt.“

Kaum ist Helena am Hof angekommen, so dreht sich das Schicksalsrad für Helena weiter und sie befindet sich mitten in den Ränkespielen der Mächtigen. Herzogin Sophie und die Mätresse von Ernst August versuchen mit Helena ihre Position am Hof zu festigen - was für ein treffender Buchtitel. Beim Lesen habe ich mit dem Schicksal von Helena gehadert. Sie ist so ehrlich und liebevoll, sie versucht einen Heiratswilligen zu finden, damit sie ihre Familie Geld zukommen lassen kann und dann ist Clara von Platen so kalt. Sie möchte Helena als Mätresse für Georg Ludwig und bringt dieses Arrangement mit einer Hochzeit in Verbindung. Und erpresst damit gleichzeitig Helena, wenn sie nicht mitmacht, dann geht ihr Wunsch nach Heirat nicht in Erfüllung, denn sie ist es, die das Sagen und Einfluss hat. Zu allem Überfluss hat Adrian auch geredet und sein Freund Viktor von Briesen weiß, dass Helena nicht mehr unberührt ist.

Clara von Platen ist extrem kalt, sie berechnet jeden Schritt und dieser ist immer zu ihrem Vorteil.
Die Intrigen von Clara von Platen sind einfach nur unbeschreiblich und falsch.

Es zeigt auch, wie viele am Hof falsch sind und es genießen andere in Dreck zu ziehen und Gerüchten Glauben schenken, es bringt ihnen ja nur Vorteile.
Freundschaft bedeutet nichts, obwohl Helena zu niemanden eine enge Freundschaft schließen konnte.

Doch einen Verbündeten hat sie, Floriano. Die Liebe zwischen ihr und Floriano ist so toll und so herzlich.
Meine Lieblingszitat auf Seite 277 Kapitel 28:“ Die Worte verstehe ich nicht, aber du solltest den ganzen Tag singen. Die Welt würde dadurch schöner. - Helena und seine Antwort „Ich muss singen, im das zu erreichen. Du hingegen musst einfach nur sein.“

Der Alltag und die verschiedenen Pflichten am Hof werden sehr gut und plausibel erläutert. Auf was man alles achten muss und was die Etikette vorschreibt/verbietet (das man mitunter nicht auf Toilette gehen darf - so dass einem gleich die Erzählungen von Schloss Versailles und dessen Gerüchen einfallen). Um den Durchblick bei all den Höflingen und Personen zu wahren, ist das Personenregister sehr gelungen.

In die wunderschöne Geschichte konnte ich unheimlich schnell eintauchen. Ich habe es genossen, mit Helena die Begebenheiten am Hof gemeinsam zu erleben. Einfach nur toll geschrieben und die Information im Nachwort sind ganz klasse, so lässt mich die Autorin an weiterem Wissen teilhaben. Ich bin sehr von diesem Buch beeindruckt, sehr sehr gelungen. Einziger Kritikpunkt, es ist schon zu Ende. Eine klare Leseempfehlung. Und ich habe eine neue Autorin für mich entdeckt.

Mein Dank gilt dem Verlag für das Reziexemplar und natürlich Martha Sophie Marcus für dieses Buch und die gelungene Begleitung der Leserunde.

Bewertung vom 22.06.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


ausgezeichnet

Agneta Lejongård - die Herrin des Löwenhofes

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch über Liebe, Frauenrechte, Wirren des 1. Weltkriegs und den Erwartungen der Familie, des Standes. Im Zentrum steht Agneta, die Tochter von Stella und Thure. Sie wird durch einen traumatischen Schicksalsschlag fast über Nacht zur Gräfin des schwedischen Landguts. Das Leben und Leiden von ihr wird in der
Ich-Erzählweise wiedergegeben. ich liebe diese Art der Erzählkunst, so bin ich der Protagonistin besonders nah. Dadurch kann ich als Leser ihre Gefühle gegenüber ihrer Mutter besonders gut nachvollziehen, ihre Zerissenheit, ja Suche nach Nähe und Mutterliebe.
Agneta wächst in einem alten Adelsgeschlecht auf. Grundsätzlich glücklich, doch hat sie nie Mutterliebe erfahren, Gefühle waren nicht erlaubt. Dies wird in folgendem Zitat Seite 101 deutlich:„Zerriss es sie vor Schmerz? Fühlte die sich betäubt? In Familie wie der unsrigen wurde nie über persönliche Befindlichkeiten und Gefühle gesprochen. Es wurde erwartet, dass man funktioniert. Das war ein Grund, warum ich vom Löwenhof wegwollte.“

Das Buch beginnt im Jahr 1913, der Kampf der Frauen um Rechte beginnt, die Suffragetten treten in Erscheinung und Agneta hatte mit ihrer Familie gebrochen, da sie unabhängig von Männern in Stockholm lebte und Kunst studierte, doch dann kam das Unglück und sie musste sich um ihr Erbe, den Löwenhof kümmern.
Eine tapfere junge Frau, die sich ihrem Schicksal beugt und sich aufopferungsvoll ums Erbe kümmert, in dem sie sich Wissen aneignet. Und mit Hilfe Anderer schafft sie es, den Hof am Leben zu erhalten und Pferdezucht erfolgreich weiter zu führen. Hierzu ein Zitat von Seite 243 „Ja, das habe ich. Ich möchte die Zügel so schnell wie möglich in der Hand haben. Jeder Tag, der verstreicht, kostet das Gut Geld.“

Sie entscheidet sich klug und trotz auch ihrer Mutter, das sie im Zeitalter der Frauenbewegung nicht an alten Handlung festhalten möchte.

Sie ist eine starke Frau, die sich nach Liebe sehnt und diese auch erhält, aber immer, wenn sie denkt, dass sie ihr Ziel erreicht, merkt sie, dass sie sich in ihren Gefühlen getäuscht hat oder getäuscht wurde. Was ist Liebe?

Die Autorin schafft es mich mit ihrer bildhaften Sprache mitzunehmen, so ging ich mit Agneta über den Hof, im Wald spazieren, an den Pferdekoppeln vorbei und erlebt den Wandel in der Gesellschaft, der mit der Frauenbewegung, dem Fortschritt des Automobils einherging. Und was mir auch noch besonders gut gefallen hat, dass Agneta und ihre Zife gelesen haben und die Liebe über oder zu Büchern deutlich wird. Siehe auch hier: „Wir sollten auch nicht lesen, um uns die Zeit zu vertreiben, sondern um unseren Geist zu erbauen... Sie sind der Schlüssel zu einem besseren Leben.“

Mit „Die Frauen vom Löwenhof“ hat mir Corina Bomann wunderschöne atemraubende Lesestunden beschert. Was für ein Buch, kann ich da nur sagen. Ich spreche eine deutliche Leseempfehlung aus.

Vielen Dank an den Ullstein-Verlag für das Reziexemplar.

Bewertung vom 07.06.2018
Der einsame Bote / Kommissar Tommy Bergmann Bd.3
Sveen, Gard

Der einsame Bote / Kommissar Tommy Bergmann Bd.3


sehr gut

Fortsetzung mit Schwächen
Meine Meinung und Fazit:

Gard Sveen legt mit „Der einsame Bote“ schon den 3. Band rund um den Ermittler Tommy Bergmann vor.

Erneut schafft er es mich mit dem abwechslungs- und temporeichen Kriminalroman zu begeistert. Ich hatte tolle Lesestunden, jedoch konnte er mich diesmal nicht ganz so mitnehmen wie in den Vorgängerromanen, irgendwie war mir Tommy nicht so nah. Richtig beschreiben kann ich es gar nicht. Sicherlich war Tommy weiterhin sehr speziell in seiner Eigenheit, irgendwie stur und uneinsichtig gegenüber seinem Vorgesetzten. War er schon immer, aber diesmal hat es mich gestört, weil so meiner Meinung nach, die Aufklärung ins Stocken gerade ist. Und Diejenigen, die für die erneuten Morde und Entführung der jungen Amanda verantwortlich sind, haben eine Überzeugung oder Weltanschauung, die mir beim Gedanken daran, Gänsehaut beschert. Der Weg zur Aufklärung war langwierig, ja steinig, doch die letztendlich Klärung wirkte für mich etwas zu inszeniert.

Was mir jedoch gefallen hat, dass erneut die Ermittlerin Susanne wieder mit an Bord gewesen ist. Ihre Art gefällt mir, sie hat auch den unbedingten Willen den Fall aufzuklären und macht sich auch abends noch zu Befragungen auf, obwohl sie zeitweise noch mit den traumatischen Erlebnissen des letzten Falls zu kämpfen hat.

Das Buch endet erneut mit einem Cliffhanger, auf die wahrscheinliche Fortsetzung freue ich mich bereits.

Dank an den Verlag für das Reziexemplar.

Bewertung vom 05.06.2018
Das Geheimnis der Königin (eBook, ePUB)
Griffith, Mari

Das Geheimnis der Königin (eBook, ePUB)


sehr gut

Ausflug in die englische und französische Geschichte
Meine Meinung und Fazit:

Catherine wird schon in jungen Jahren von ihren Eltern ins Kloster „abgeschoben“. Ihre Mutter Isabeau ist sehr von sich eingenommen und liebt Macht und Intrigen, ihr Vater Karl VI. ist geisteskrank und Isabeau lässt keinen Moment aus, ihm dies merken zu lassen. Gefühle für ihre Tochter sind kaum vorhanden, sie ist nur daran interessiert, Catherine gut zu verheiraten. Sicherlich dient die Hochzeit dazu eine Allianz beider Reiche, zwischen Frankreich und England, zu bilden. Nach ihrer Meinung wird Catherine nicht gefragt, sie muss sich fügen. Dies ändert sich auch kaum im Laufe ihres Lebens.
Mitunter konnte ich mich gut in Catherine hineinversetzen, wie es ihr geht, wie die Gedanken Achterbahn fahren, z.B. beim der Aussicht den berüchtigten Heinrich V. zu heiraten. Sie ist sehr liebevoll und herzlich, vor allem im Umgang mit ihrer Zofe Guillemote. Standesunterschiede sind ihr egal.

Nach dessen Tod war sie abhängig von denen, die die Machtzügel in der Hand hatten und wurde wieder durch andere bestimmt, bzw. bestimmten andere über ihren Sohn. Ich stelle es mir unheimlich schwer vor, wenig Kontakt zum eigenen Kind zu haben. Sie hadert mitunter mit ihrem Schicksal, doch für meine Begriffe mit zu wenig Einsatz. In folgendem Zitat von Seite 256 wird ihr Schicksal meiner Meinung nach deutlich: „...einsame junge Frau in der Fremde, die von Menschen umgeben war, die sich nicht im Geringsten für sie interessierten.“ Es ist doch schließlich ihr Erstgeborener gewesen.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie sich mit dem Glück, was sie mit Owen genießen konnte, zufriedengeben hat.

Grundsätzlich war sie stark, aber bis zum letzten hat sie nicht gekämpft.
Grundsätzlich stand dann ihre Liebe zu Owen im Mittelpunkt, hier hätte ich mir noch mehr Einblick in das Leben von Wales gewünscht, das kam mir zu kurz, auch der geschichtliche Bezug. Bei der Übersicht der Stammbäume war ja die walisische Seite abgebildet und so bin ich davon ausgegangen, dass ich hier mehr erfahre.

Über ihren Sohn Heinrich VI. erfahren wir immer mal etwas darüber, wer gerade über ihn bestimmt und so versucht seine Macht am Königshof zu festigen. Auf die Gefühle des Kindes Heinrich VI hat kaum einer Rücksicht genommen, hier ist eindeutig eine Parallele zu seiner Mutter zu sehen. Grundsätzlich war klar, dass die Königin Catherine im Mittelpunkt steht, doch ein Stück weit habe ich gehofft, dass auch etwas mehr über sein Leben in der Geschichte an sich zu erfahren ist.

Besonders gelungen finde ich die Stammbäume am Anfang des Buches. Damit hat man als Leser einen guten Überblick über die handelnden Personen, wer mit wem usw. Hier hat der Verlag sehr viel Mühe investiert und die historischen Anmerkung am Ende des Buches haben mir sehr zugesagt. Ich habe auch noch was hinzugelernt, denn ich wusste zum Beispiel nicht, dass am englischen Hof nach wie vor Französisch gesprochen wurde.

Ich vergebe 4 von 5 Punkte für das Buch und bedanke mich beim Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar und die Erkenntnisse in der Leserunde.

Bewertung vom 21.05.2018
Die letzte Fahrt
Mattfeldt, Petra

Die letzte Fahrt


ausgezeichnet

Meine Meinung und Fazit:
Mit "Die letzte Fahrt " schafft es Petra Mattfeld einen sehr spannenden und temporeichen Thriller vorzulegen.

Besonders gut haben mir die nicht zulangen Kapitel gefallen und natürlich die Szenenwechsel, düs hat den Thriller so enorm spannend gemacht.

Carla Bornkamp wird mitten am Tag entführt und ist nun seit Monaten verschwunden, da taucht ganz in der Nähe eine Tote auf. Auf dem ersten Bluck könnte man denken, dass es sich hier um Carla handelt, doch es ist eine andere Frau. Dich bei der Recherche entdeckt die Hauptprotagonisten, dass es Parallelen gibt, die kein Zufall sein können. Wer steckt hinter den Entführungen und wo hält der Täter diese fest. Die beiden Hauptprotagonisten sind
Kriminalhauptkommissar Marcus Labrenz und Journalist David Cramer. Ein ungewöhnliches "Ermittlerpaar", aber sehr gelungen und beide ergänzen sich hervorragend. Cramer ist emotional sehr an der Aufklärung interessiert, da seine Cousine vor 30 Jahren entführt wurde, aber auch weil ihn das Leid der Angehörigen sehr beschäftigt. Marcus lässt David an den Treffen der SOKO teilnehmen, was nicht jedem Polizisten gefällt, es herrscht eine Art "Polizisten-Journalisten-Konkurrenz".
Aber durch seine akribische Recherche erlangt David Cramer schnell Anerkennung bei den SOKO-Mitgliedern.

Als Leser ist man immer Teil der Ermittlungen, der Fortschritte. Gleichzeitig nimmt man durch die Szenenwechsel auch Teil an den Gedanken und dem Handeln des Täters. Man begibt sich mit ihm dorthin, wo er seine Welt aufgebaut hat. Dies hat mir sehr gut gefallen .

Außerdem finde ich den Titel des Bucges sehr gut gewählt, sehr treffend.

Und noch ein Zitat des Buches von Seite 232 "ein alter Spruch sagt: Die Bösen nehmen erlittenes Leid als Rechtfertigung, anderen Leid zuzufügen. Die Helden nehmen es als Ansporn, weiteres Leid zu verhindern."

Vielen Dank für das Rezi-Exemplar von netgallery.
Eindeutig Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.04.2018
Das Böse in deinen Augen
Blackhurst, Jenny

Das Böse in deinen Augen


gut

Meine Meinung und Fazit:
"Das Böse in deinen Augen" ist für mich das erste Buch der Autorin Jenny Blackhurst. Die Hauptprotagonistin Imogen hatte keine gute Kindheit, sie war meist auf sich allein gestellt und hat keine Liebe erfahren. Nach einem Vorfall bei ihrem alten Arbeitgeber zieht sie wieder in ihre Heimat nach Gaunt, um dort mit Kindern zu arbeiten, die Probleme oder auffällig in der Schule sind.
Die erste Begegnung mit ihr und Ellie ist abstrakt, doch man merkt gleich, wie einfühlsam Imogen ist.
Was sehr auffällig ist, dass die Bewohner von Gaunt eine verschworene Gemeinschaft zu sein scheint und Gerüchte sprechen sich schnell rum, wer nicht reinpasst, wird schlecht geredet. Der Ort ist sehr von Vorurteilen geprägt ist und Dinge, die passieren, werden immer gleich Ellie zugeschrieben.

Ellie, die zweite Hauptprotagonistin lebt in einer Pflegefamilie, nach dem ihre Familie bei einem Brand ums Leben gekommen ist. Sie hat es in der Schule nicht leicht, sie wird beschimpft und herausgefordert. Es geschehen dann Dinge, dich kann dafür ein 11-jährigem Mädchen verantwortlich sein? Hier wird Imogen einfühlsame Art sichtbar, sie glaubt an nichts übernatürliches und versucht das normal zu klären.

Die relativen kurzen Kapitel machen das Buch spannend und abwechslungsreich, es finden viele Szenenwechsel statt. Es sind viele spannende Momente und erschreckenden Situationen, die abwechselnd stattfinden. Die Szene im verlassenen Wohnblock ist mir noch in Erinnerung, diese fand ich klasse beschrieben, packend, bei mir lief richtig ein Film ab und ich glaub, ich hab kaum geatmet.
Was das Buch grundsätzlich interessant macht, ist dass man nicht immer weiß, ob dies real passiert oder dem Leser nur so suggeriert werden soll.

Imogens Sicht wird aus der Ich-Perspektive erzählt, diese Wahl fand ich gut und hat die Eigenschaften dieser Person noch mehr hervorgehoben. Dies wird vor allem darin deutlich, dass Imogen alles richtig machen möchte, lässt Ellie aber sehr an sich ran, den rechten Abstand gelingt ihr nicht.

Es passiert viel und die Szenenwechsel folgen Schlag auf Schlag, da finde ich es sehr stören, dass hier zu den Kapiteln keine Tagesangaben/ Datumsangaben vorhanden sind, mir fällt es so schwer, einzuschätzen, wie viel Zeit z.B. seit Ereignis A und Ergebnis B liegen.

Was mich auch gestört hat, ist, dass zum Beispiel die Frage zu Imogens Vorgängerin Emily geklärt wurde, es aber den Anschein hatte, dass einfach was dazu geschrieben werden musste, es hat nicht so recht gepasst. Die Aufklärung des Falls, das Ende lässt mich trotzdem noch mit Fragen zurück.
3,5 von 5 Sternen.

Vielen Dank für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.