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Anne Lay

Bewertungen

Insgesamt 157 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2022
Hinter den Dünen - Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau (eBook, ePUB)
Jantzen, Nele

Hinter den Dünen - Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kaum hat sich Sophie hat von Daniele getrennt, schon steht mit Thore ein neuer Mann auf dem Hof. Dieser entspricht genau ihrem Traum: Ein Nordmann wie er im Buche steht.

Schnell kommen die beiden in Kontakt, zumal Thore, einer der Architekten, die den Hof umgestalten sollen, quasi dienstlich auf den Darß kommt.

Es ist eine bisweilen klassische Liebesgeschichte, aber mit viel Liebe erzählt und ich treffe begeistert wieder auf die Menschen auf dem Künstlerhof Sommer, die ich schon durch andere Abenteuer begleitet habe. Wird es dieses Mal gutgehen mit dem Schmetterlingen in Sophies Bauch?

Mit gefällt die Umgebung, in der dieses Sommerabenteuer spielt. Begeistert begleite ich Sophie und vorher ihre Schwester Greta auf den Darß. Leider war ich noch nicht selbst dort, aber mit jedem Buch, das dort spielt, wird mein Interesse größer.

Frech und fröhlich lotst mich Sophie durch ihren "Alltag" zwischen ihrem Plan, ihr Studium nun doch nicht weiterzuführen, sondern es mit dem Bachelor gutsein zu lassen, und dem Kümmern um die Großeltern und den Künstlerhof. Ein Leben, das voller Aufbrüche steckt und mich wieder träumen lässt.

Bewertung vom 05.07.2022
Jahre im Wandel (eBook, ePUB)
Marienhagen, Elisabeth

Jahre im Wandel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Beginnend mit dem Jahr 1924 begleite ich Magdalena, deren Geschichte ich noch nicht kenne - es war das erste Buch der Reihe für mich.

Das harte Leben auf dem Land mit viel Arbeit von früh bis spät, die auch durch Knechte und Mägde nur "so gerade" zu schaffen ist, beeindruckt mich. Ohne die vielen Kleinigkeiten, die unseren heutigen Alltag erleichtern, muss Magdalena auskommen und tagtäglich ihre Aufgaben meistern.

In diesem Band geht es um die Zeit, in die Hitlers Machtergreifung fällt. Erste Ereignisse, die ihn betreffen, aber noch als nebensächlich eingeschätzt werden, dann die Veränderungen in der Dorfgemeinschaft bis hin zum Krieg machen dieses Buch für mich zu einem Stück erlebbarer Geschichte. Dabei sind sowohl die Hauptcharaktere, wie auch die Nebenfiguren im Buch für mich sehr eindrücklich und liebevoll entworfen und gezeichnet. Ich leide mit ihnen, erlebe ihre Furcht und Sorgen und fühle mich an Erzählungen meiner Eltern erinnert, die - Jahrgang 20 - von früher erzählten, oder eben auch nicht erzählten, weil die Zeit für sie abgeschlossen war.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, immer gespannt, was nun folgen wird. Dabei habe ich einiges über jüdische Lebensweisen erfahren und darüber, wie diese unselige Zeit ihren Anfang nahm. Gerade habe ich mit Band 1 begonnen, weil mir der Erzählstil, lebendig und bildhaft, so gut gefällt. Auch finde ich es wunderbar, mir aus der Sicht einer fiktiven Figur ein Bild früherer Zeiten zu machen. Weil mich das seit jeher bei historischen Romanen fasziniert: Was machen die "großen" Ereignisse früherer Zeiten mit den einfachen Menschen? Wie haben sie gelebt und gedacht?

Bewertung vom 05.07.2022
Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Katherine Talbot, Kitty, wird mir gleich im ersten Kapitel vorgestellt als Waise, deren Verlobter das nicht offiziell ausgesprochene Verlöbnis zurücknimmt. Eigentlich war alles geregelt, dachte sie bislang, hatte sich doch die Eheschließung bislang nur verschoben, weil zunächst ihre Mutter, dann ihr Vater gestorben war. Und nun steht sie plötzlich mit ihren Schwestern vor einem Schuldenberg da, der sie das Haus, in dem sie aufgewachsen sind, kosten kann, und ohne vermögenden Ehemann. Was tun?

Die Handlungsmöglichkeiten einer Frau im 19. Jahrhundert waren begrenzt. Es gab nur wenige "Berufe", denen eine Tochter aus gutem Haus - und das scheint es zu sein - nachgehen kann. Gouvernante? Aber Kitty entsinnt einen anderen Plan: Sie will mit Hilfe einer Nenn-Tante Dorothy in London dort einen neuen Gatten finden. Gesagt getan, mit ihrer Schwester Cecily macht sich Kitty auf nach London.

Mit großem Vergnügen begleite ich die Vorbereitung der jungen Damen auf die Saison in London, das Abwägen, wer in Frage käme für ernstere Bemühungen, ihre Einkäufe und die Einführung in die gesellschaftlichen Dos und Don'ts ... Was mich vor allem begeistert, sind freche Formulierungen, Andeutungen und vor allem später, als sie immer wieder mit Lord Radcliff aneinandergerät, die gegenseitigen Sticheleien. Ich habe das Gefühl, dass sich die Autorin hier gut auskennt und mit spitzer Feder die Geschehnisse beschreibt.

Das rückt sogar die Abgebrühtheit, mit der Kitty agiert, die sie mich als Protagonistin in schlechterem Licht sehen lassen sollte, in den Hintergrund.

Natürlich ist klar, wie es ausgeht, aber der Weg dorthin hat mich an einigen Stellen überrascht, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Ende hingegen ist recht schnell erzählt. Schade, hätten dem Buch hier noch zwei oder drei zusätzliche Szenen gutgetan. Aber das ist "Jammern auf hohem Niveau". Insgesamt fühle ich mich sehr gut unterhalten und habe zeitweise das Buch kaum aus der Hand legen mögen.

Bewertung vom 01.07.2022
Dänische Brandung / Gitte Madsen Bd.4
Gronover, Frida

Dänische Brandung / Gitte Madsen Bd.4


ausgezeichnet

Gitte hat deutsche und dänische Wurzeln, so erfahre ich zu Beginn dieses Krimis, ist in Deutschland aufgewachsen, hat sich aber seit einigen Jahren ihrem dänischen Erbe zugewandt und lebt auf der Insel Falster. Sie hat eine Stelle als Bestatterin und in dieser Funktion entdeckt sie eine Auffälligkeit, nachdem ihr gleich mehrere Bekannte bestätigt haben, dass ... vollkommen überraschend so früh verstorben sei. Sie informiert die Behörden über ihren Verdacht und der Krimi beginnt.

Ich selbst liebe Dänemark und die Menschen dort, daher musste ich diesen Krimi lesen. Gitte ist in Deutschland aufgewachsen und damit ergibt sich eine nächste Parallele, nämlich ihre Herkunftsstadt Münster. Eine WestfälIn ermittelt in diesem Krimi und ich habe schon zwei Gründe, gespannt weiterzulesen.

Wie es sich gehört, gibt es Gute und Böse, scheibchenweise Hintergründe und Informationen zum Fall und zu Gittes Vergangenheit. Ich erfahre, dass Mads, ihr dänischer Vater, überraschend wieder aufgetaucht ist und erlebe mit ihr die Annäherung, das Fremdsein dieses Menschen, der vor Jahren aus ihrem Leben verschwunden ist.

Der Krimi ist spannend erzählt und es gibt einige unerwartete Wendungen für mich. Dies zu lesen, während ich in meinem Urlaub in Dänemark vor dem Ferienhäuschen sitze, hatte einen besonderen Reiz.

Schade fand ich, dass die Beschreibungen von Marielyst sehr sparsam gesetzt waren, da hätte ich mir noch etwas mehr dänische Lebensart und Landschaft gewünscht, auch um nach Unterschieden zwischen Nord- und Ostsee zu schauen - so es diese denn gibt. Auch nach zwanzig Dänemarkurlauben war ich noch nicht auf Falster. Auch das Knistern zwischen Ole, dem örtlichen Polizisten, und Gitte kam etwas kurz. Vielleicht war das in den vorangegangenen Bänden anders, das müsste ich dann einmal nachlesen. Denn "Dänische Brandung" war für mich der Einstieg in die Reihe um Gitte und ihre Umsiedlung nach Dänemark, aber sicher nicht das letzte Buch, das ich von der Autorin lesen werde.

Bewertung vom 20.06.2022
Das kleine Atelier am Fjord (eBook, ePUB)
Feger, Nadine

Das kleine Atelier am Fjord (eBook, ePUB)


sehr gut

Livi ist in tiefer Trauer. Seit dem Tod ihrer Familie hat sie an nichts mehr Freude und in einem Akt der Verzweiflung kehrt sie Oslo den Rücken und zieht in das Haus ihres Großvaters nach Bergen. Aber dort findet sie als erstes die Bilder ihres Mannes, ihrer Eltern und Großeltern vor, so dass sie kopflos aus dem Haus flüchtet.

Verstört landet sie vor einem Schaufenster und verliert sich in einem Bild eines tosenden Meeres. Mattis, der Künstler, sieht sie vor dem Laden stehen und geht hinaus, um sie anzusprechen ...

Was aus Trauer und Verzweiflung beginnt, entwickelt sich zu einem Neubeginn in Bergen. Von Hoffnungen und Rückschlägen werden erzählt und ich lese gebannt.

Leider kommt dann eine eher klassische Wendung (welche verrate ich nicht, ich will niemandem die Freude nehmen), die mich eher hat mit den Augen rollen lassen und das Ende war mir - ehrlich gesagt - zu kitschig.

Trotzdem habe ich bis dahin mit großer Begeisterung gelesen und die Annäherung von Livi und Mattis verfolgt, bin durch die Landschaft Norwegens gewandert. Die Ideen im Buch haben mir gefallen.

Bewertung vom 20.06.2022
Arnulf. Der Herr der Elbe
Focken, Robert

Arnulf. Der Herr der Elbe


ausgezeichnet

Für mich war es der Einstieg in die Reihe über Arnulf, einen Krieger, der eine Burg am Lauf der Elbe errichtet hat und dort nun wie ein Fürst über die Seinen und das Land wacht.

In einem ausgewogenen Mix aus privatem und den Geschehnissen der Zeit, erlebe ich ein Stück Geschichte und tauche ein in längst vergangene Tage.

Arnulf, so erfahre ich, hat einst König Karl gedient. Inzwischen ist er sein eigener Herr und leitet umsichtig eine Schar von Kriegern und auch seine eigene Familie. Von zwei Söhnen und einer Tochter wird berichtet, die so unterschiedlich sind. Während der Erstgeborene Arthur sich als Krieger beweisen will und diesbezüglich einige Fähigkeiten und Erfahrungen hat, schlägt sein Bruder Grimbald in eine vollkommen andere Richtung. Er liest und schreibt an einer Saga, ein Fersari ... Roswith ist eine intelligente junge Frau, über die ich einiges über das damalige Leben, die Aufgaben in einem Haushalt und die Träume erfahre ...

In einem anderen Erzählstrang erlebe ich, was am Hof Karls des Großen beraten und beschlossen wird. Noch ist dieser "nur" König, doch am Ende des Buches zeichnet sich ab, wie er an die Kaiserkrone zu kommen hofft. Auch er hat Söhne, die seine Interessen im Reich vertreten, ihren Aufgaben nachkommen.

Was mich bei historischen Romanen fasziniert, ist eben diese Mischung aus Historie und Fiktion, die mir ermöglicht, mich in die Vergangenheit hineinzudenken und zu fühlen. Junge Menschen mit ihren Träumen zu erleben, anders als heute natürlich, aber auch ähnlich, wenn es um erste Beziehungen geht, um Zukunftsträume, eingeordnet in die "große Politik" jener Zeit. Intrigen und Ränke - ob am Hof Karls oder in der Heimat Arnulfs - oder das Streben nach tragfähigen Bündnissen mit den Nachbarn, Dänen und Slawen, haben mich gespannt weiterlesen lassen.

Ich habe großen Respekt vor den Recherchen, die hinter einem solchen Werk stehen. Wenn es dann noch gelingt, all das in einer gut verwobenen Geschichte zu erzählen, begeistert mich das so, dass ich nun beginnen werde, die anderen Teile der Reihe zu lesen. Schließlich muss ich wissen, was es mit der Irminsul - jener Himmelssäule der Sachsen - auf sich hat.

Bewertung vom 01.05.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


ausgezeichnet

Greta wächst bei der Winzerfamilie Hellert auf, immer in dem Bewusstsein, dass sie nicht dazugehört. Das sei besser so, meint ihre Ziehmutter.

Alle müssen mit anpacken auf dem Weingut, ob nun der Hoferbe Johann, der frisch heimgekehrte Robert und auch Renate, wobei diese sich häufig erfolgreich um die Arbeit drückt, weil sie doch die Sekretärinnenschule besucht und so geschafft ist ... oder andere Gründe vorschützt. Der Vater wacht streng über Hof und Arbeit.

Mir gefällt dieser Einblick in eine Familie im Umbruch der Zeiten. Die Siebziger waren das Jahrzehnt, das auf die 68er-Bewegung folgte und in Politik und Gesellschaft viele Umbrüche verzeichnete. Diese sind in dem Roman angesprochen und werden von den Beteiligten erlebt. Dadurch werden sie in meiner Erinnerung wieder lebendig, wobei ich damals zu klein war, um mir Gedanken über die gesellschaftlichen Fragen zu machen.

Insofern war es für mich ein spannender Einblick in meine eigene Geschichte, bei dem ich erfahren konnte, was ich als Kind in den 70ern nicht so recht verstanden habe.

Die Schilderungen sind bunt und lebendig und haben mich eintauchen lassen in den harten Alltag der Winzerfamilie. Am Ende - da bleiben einige Fragen offen, die im zweiten Band erzählt werden, auf den ich mich schon freue.

Bewertung vom 16.04.2022
Gipfelglühen (eBook, ePUB)
Jensen, Stina

Gipfelglühen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem Gipfel-Roman geht es um Sebastian, der vor einiger Zeit die Schulleiterstelle in Füssen übernommen hat. Er ist für mich schon ein "alter Bekannter", habe ich ihn doch schon auf Teneriffa beim Wandern begleitet und auch am Rande bei Antonias Abenteuern. Er ist alleinerziehend nach dem Tod seiner Frau und hat drei heranwachsende Kids, die ihn fordern. Gerade ist seine Tochter Ella nach fast einem Jahr bei seiner Schwester, um nicht kurz vor dem Abitur die Schule wechseln zu müssen, wieder bei ihm, um für die letzten Prüfungen zu lernen ...

Sebastian sehnt sich nach einer neuen Frau in seinem Leben, muss aber gleichzeitig eine Verehrerin, die es ihrerseits auf ihn abgesehen hat, auf Abstand halten.

Mir gefallen die Romane von Stina Jensen, weil sie lebendige Figuren kreiert, die mitten aus dem Leben gegriffen sind. Bei allen typischen Turbulenzen, die einen Liebesroman ausmachen, gelingt es ihr, auch ernste Themen unterzubringen, die ihren Romanen Tiefgang geben. Einmal angefangen, gelingt es mir kaum, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich wissen möchte, was nun mit Ella ist, warum sie plötzlich wieder bei ihrem Vater auftaucht, oder ... Aber ich will hier nicht zu viel preisgeben.

Auch in diesem Gipfelroman bin ich daher sehr gut unterhalten worden und freue mich schon auf das nächsten Buch.

Bewertung vom 03.04.2022
Hinter den Dünen - Der Inselcasanova (eBook, ePUB)
Jantzen, Nele

Hinter den Dünen - Der Inselcasanova (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sophie, die jüngere der Sommer-Schwestern vom Künstlerhof, begegnet gleich auf der ersten Seite Daniele, dem Sohn eines italienischen Gastwirts auf dem Darß. Schokoladenbraune Augen, die verschmitzt und freundlich schauen - nein ihre Wortwahl ist: "Das Licht der Sonne ... loderte wie eine Flamme in einem Schokoladenmeer."

Von da an kreisen ihre Gedanken um den smarten Italiener und auch der Hinweis, dass er mit der Freundin ihrer Schwester liiert sei, rückt in den Hintergrund. Ich muss gestehen, dass dieser Teil mich eher irritiert hat. Zwar beschäftigt Sophie, dass es sich nicht gehört, jemanden den Freund auszuspannen, aber es stört sie nicht wirklich und entsprechend findet sie Entschuldigungen und Erklärungen, warum sie es dennoch tut.

So dauert es nicht lange und die beiden verbringen einen romantischen Abend am Meer und dann ...

Es gibt weitere Begegnungen auf dem Künstlerhof und wieder werde ich auf eine Reise an die Ostsee mitgenommen. Sei es, dass Toni - ein bayrischer Maler - Sophie vor der Kulisse der Kornfelder malt, oder die Pläne für das neue Restaurant in der Scheune des Hofes Gestalt annehmen. Lebendig und bunt wird alles so geschildert, dass ich es vor meinem inneren Auge sehe, obwohl ich noch nie dort war.

Wie es ausgeht, verrate ich nicht, aber nach den letzten Zeilen ist klar, dass es einen Folgeband geben wird, auf den ich mich freue.

Bewertung vom 13.03.2022
Zwischen Liebe und Berufung / Die Dorflehrerin Bd.1
Seidl, Bettina

Zwischen Liebe und Berufung / Die Dorflehrerin Bd.1


ausgezeichnet

Antonie Weber kommt als frischgebackene Lehrerin ins Berchtesgadener Land. Auf ihrem Fußweg hinauf ins Dorf gerät sie auf dem letzten Wegstück in ein Unwetter. Tropfnass stellt sie sich im Rathaus vor und trifft auf einen mehr als unwilligen Bürgermeister, der eigentlich einen Mann erwartet hatte.

Vorurteile und ein heruntergekommenes Schulhaus erwarten Antonie, doch die lässt sich nicht unterkriegen und schließt nach und nach Bekanntschaften im Dorf. Ihre Schüler scheinen mir manchmal fast zu brav, auch wenn ihre "neue" Art des Unterrichtens vielleicht sogar die Neugier der Kinder geweckt hat.

Ich hatte großen Spaß daran, mitzuverfolgen, wie es Antonie ergeht. Zum einen liebe ich historische Romane und das Thema "Lehrerin" um 1911, mit den Schwierigkeiten einer adäquaten Ausbildung, dem Lehrerinnenzölibat und eben mit der Akzeptanz einer fremden Dorfgemeinschaft hat mich gespannt weiterlesen lassen. Es passiert einiges, das ich hier nicht vorwegnehmen möchte. Auch der Revierförster kreuzt mehrfach Antonies Weg und ich war gespannt, wie das Buch ausgehen würde, um mich dann überraschen zu lassen.

Kurz: Es war für mich ein farbig und lebendig geschilderter Ausflug in vergangene Zeiten und in die fernen Berge. Vielleicht mit einem Hauch Kitsch, aber nie fand ich die Idylle zu dick aufgetragen, sondern habe gebannt weitergelesen.