Geister

ausgezeichnet

 

Samuel ist Literaturprofessor ohne jegliche Ambitionen an einer kleinen Universität und gescheiterter Schriftsteller, der sich gelegentlich in Onlinespielen verlor, als ihn plötzlich seine Vergangenheit wieder einholt. Seine Mutter, die ihn ohne Erklärung vor 20 Jahren verlassen hat, wird aufgegriffen, als sie den republikanischen Präsidentschaftskandidaten mit Steinen bewirft. Simon macht sich daraufhin auf, um mehr über die Frau und ihre Vergangenheit zu erfahren, die 20 Jahre lang keine Rolle mehr in seinem Leben gespielt hat.

Der Debutroman „Geister“ von Nathan Hill befasst sich mit den Geistern der Vergangenheit und der Zukunft. Der Schreibstil des Autors gefiel mir außerordentlich gut, er erklärt und beschreibt alles sehr detailgenau, besonders das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt in den 80er Jahren kann man sich hervorragend bildlich vorstellen. Es gibt mehrere Handlungsstränge (meist Gegenwart und Zukunft), die parallel erzählt werden, den Lesefluss jedoch in keiner Weise stören oder erschweren.

Der Roman war überaus spannend geschrieben und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite (über 800) komplett gefesselt. Unbedingt lesenswert!

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Die langen Tage von Castellamare

ausgezeichnet

Das Buch beginnt damit, dass Amedeo Esposito als Säugling in einem Findelhaus abgegeben wird. Trotz aller Steine, die ihm in den Weg gelegt werden, schafft er es Arzt zu werden und eine Anstellung auf der Insel Castellamare im Süden Italiens zu bekommen. Die sizilianische Insel ist von Sagen und Mythen umwoben und ihre Bewohner verehren die Heilige Santa Agata. Amedeo, dem Geschichten schon immer Freude bereitet haben, beginnt die Geschichten der Insel zu sammeln und festzuhalten. Als dann eines Nachts zwei Kinder zur selben Stunde geboren wurden und Amedeo wohl von beiden der Vater ist muss er seine Stelle als Arzt aufgeben und eröffnet die alte Bar auf der Insel wieder neu.

Das Buch erzählt dem Leser eine Geschichte von einer Insel und deren Bewohner, bei denen lange Zeit die Zeit stillsteht. Sie beginnt 1914 und endet 2009. Sie handelt von dem Arzt Espositio und seiner Familie und ihrer Bar und den schleichenden Veränderungen, die auf dieser Insel stattfinden. Spät gibt es das erste Radio, eine Fährverbindung wird errichtet, die erste Bank wird eröffnet.

Fazit:
Das Buch nimmt einen mit durch die Zeit vom ersten Weltkrieg bis heute. Anfangs war ich ein wenig skeptisch, ob die Geschichte spannend genug wäre, doch sie fesselt einen komplett über alle 470 Seiten. Zu Beginn ist es die Geschichte des jungen Arztes, später die seiner Tochter und dann die deren Kinder. Man wird Zeitzeuge von einem Jahrhundert, von den Lebenswegen drei verschiedener Generationen mit Krieg, gesellschaftlichen Veränderungen, Krisen und dem Zadern mit der Modernen. Man lernt großartige Frauen kennen und deren nicht weniger großartigen Männern, die ab und zu ein wenig unkonvetionelle Wege gehen. Und zwischen drin werden immer wieder die Geschichten erzählt, die Amedeo in seinem Leben gesammelt hat. Ein großartiges Buch für alle, die einfach ein bisschen die Dinge der Zeit aus einer ganz anderen Sichtweise erleben wollen. Man fühlt sich sehr wohl auf der Insel und nimmt ein bisschen des italienischen Lebensgefühl mit. Eine klare Leseempfehlung.

Das Leuchten meiner Welt

sehr gut

Was mir sehr gut gefällt, ist dass das Buch in abwechselnden Sichtweisen erzählt ist. Irenies Hauptrolle wird durch die Ich-Form verdeutlicht, wohingegen der Vater neutral gehalten wird.

Am Anfang habe ich mich noch schwer getan, mich in das Buch hineinzufühlen, doch nach einigen Seiten bin ich auch angekommen.
Man lernt im Laufe des Buches die verschiedenen Kulturen Amerikas und Pakistan kennen, was ich gut finde, denn so konnte ich mich noch besser hinein versetzten.

Das Leuchten meiner Welt ist traurig, rührend und fesselnd, so wie es im wahren Leben auch ist.
Wie ich finde ein gelungenes Buch.
4 Sterne, da ich mich anfangs schwer getan habe im Buch anzukommen, dies jedoch im Laufe besser wurde.

Unterleuten

sehr gut

Unterleuten ein kleines Dorf in Brandenburg und nur eine Autostunde von Berlin entfernt, dennoch hinkt das Dorf noch einiges an der Zeit hinterher (kein gemeinsames Abwassersystem und ihr Gehalt erwirtschaften sie noch aus der Agrarwirtschaft). Jedoch erstmal sehr idyllisch.

In jedem Kapitel wird aus der Sicht eines anderen Dorfbewohners (Vogelschützer, Pferdenärrin, DDR-Bewohner, Wessis, Ossis, Alteingesessene, Neuhinzugezogene,...) erzählt und es werden dem Leser immer wieder die Augen aus einer anderen Sichtweise geöffnet.
Juli Zeh erschafft ein Dorf das funktioniert, zumindest bis der Bau einer Windkraftanlage ins Spiel kommt.
Hier ist das Kaos unter so vielen verschiedenen Charakteren vorprogrammiert.

Anfangs habe ich einige Zeit gebraucht um in das Buch hineinzufinden, doch dann ging es sehr schnell und ich habe es zügig zu Ende gelesen. Auch wenn manche Details für meinen Geschmack etwas zu ausführlich waren, finde ich es dennoch ein sehr gelungenes Buch von Juli Zeh.
Durch die verschiedenen Sichtweisen fängt man sehr schnell an über die Geschehnisse aus Sicht der verschiedenen Charaktere nachzudenken und es wirft dadurch oft noch ein ganz anderes Licht auf das Ganze.

Auf jeden Fall sehr empfehlenswert!!! Lasst euch von den über 600 Seiten nicht abschrecken, es lohnt sich!

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Düsterbusch City Lights / Düsterbusch Bd.1

weniger gut

Paul wohnt in einen Kaff, es ist nichts los und er will es spannender machen.

Der Klappentext regte mich zum sofortigen lesen an, doch die Euphorie verschwand recht schnell.
Paul macht eigentlich alles in seinem Leben falsch, vieles konnte man sich nach einer Zeit dann schon denken.
Erst als sich alle Freunde abwenden wird er ein bisschen wach gerüttelt.

Ich habe das Buch ziemlich gelangweilt gelesen. Der Schreibstil ist gut verständlich, doch der Autor riss mich dennoch nicht mit.

Im Großen und Ganzen war es eines der langweiligsten Bücher das ich gelesen habe.

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Dunkelsprung (eBook, ePUB)

sehr gut

„Im neuen Roman von Leonie Swann geht es um den Flohdompteur und Goldschmied Julius Birdwell. Nachdem seine Flöhe dadurch, dass es sie in der Kälte stehen lässt zu Tode kommen, ist er am Boden zerstört und stürzt (mehr durch einen Zufall) in einen Fluss, aus dem er von einer Meerjungfrau gerettet wird. Diese verlangt als Gegenleistung, dass er ihre Schwester aus den Händen eines Zirkusdirektors rettet.  Bei dem Versuch trifft er auf die wundersame Elizabeth Thorn, mit der er sich zusammentut und die ihm auch hilft seine Flöhe wieder zum Leben zu erwecken. Bei dieser Wiedererweckung verändert sich das Leben der Flöhe und ihres Direktors aber mehr als alle zunächst ahnen. Nun heißt es für die ganze Truppe die Meerjungfrau zu retten, einen Drachen zu finden und dem Zirkusdirektor das Handwerk zu legen.

 

Die Autorin Leonie Swann wagt sich mit diesem Buch nach den wirklich erstklassigen und besonderen Romanen „Glennkill“ und „Garou“ nun in die Fantasywelt vor. Genau wie in den beiden anderen Romane, tut sie dies mit einem ganz besonderen Blick auf die Welt. Heraus kam ein toller, etwas anderer Fantasy-Roman, der es wirklich wert ist gelesen zu werden.

Gerade die phantastischen Wesen, die in diesem Buch auftauchen sind wirklich etwas Besonderes. Hier trifft man nicht nur auf die altbekannten Meerjungfrauen und Faune (in einem neuen Licht) sondern man begegnet auch neuen, wirklich fantasievoll beschriebenen Figuren, die sich auch nicht so einfach auf den ersten Blick in „gute“ und „böse“ Kreaturen einteilen lassen. Sie scheinen zwar eigentlich eher friedliche Wesen zu sein, sie können sich aber auch zur Wehr setzten, wozu sie durch ihren in der modernen Zeit stark eingeschränkten Lebensraum immer mehr gezwungen werden. Leonie Swann schafft es hervorragend dem Leser diese zwiegespaltene Stimmung ohne große Beschreibungen klar zu machen. Insgesamt sind ihre wirklich abwechslungsreichen und überzeugenden Fantasiewesen einer der Höhepunkte des Buches.

Die menschlichen Charaktere sind in diesem Buch auch ungewöhnlichen Personen, die alle interessante Hintergrundgeschichten und besondere Charakterzüge aufweisen. Mir fiel es beim Lesen allerdings schwer mich in die Personen hinein zu versetzten und ihre Beweggründe und Handlungen nachzuvollziehen. Das Unverständnis, das mir bei den phantastischen Wesen gerade besonders gut gefällt (diese „anderen“ Lebewesen sind eben gerade „unverständlich“) führt bei den menschlichen Charakteren ein bisschen dazu, dass die Spannung ein bisschen verloren geht.

Insgesamt aber ein sehr schöner Roman, der mal einen ganz anderen Blick auf die wundersame Welt der phantastischen Wesen zeigt.“

Und morgen du / Fabian Risk Bd.1

ausgezeichnet

Und morgen du von Stefan Ahnhem ist ein Krimi, der mich schon ab der ersten Seite gefesselt hat.

Kommissar Fabian Risk zieht mit seiner Familie wieder zurück in seinen Heimatort Helsingborg.
Die Familie freut sich noch auf eine schöne gemeinsame Zeit, in der Fabian Urlaub hat, um sich wieder näher zu kommen, doch schon bald wird ein ehemaliger Mitschüler von ihm brutal ermordet und Fabian steigt sofort in die Ermittlungsarbeit mit ein. Neben der Leiche das alte Klassenfoto von Fabians Klasse, auf dem das Gesicht des Toten durchgestrichen ist.
Das ist der Anfang einer brutalen Mordserie und noch weiß Fabian Risk nicht, wie nah ihm und seiner Famile der Täter wirklich kommt.

Das Debüt von Stefan Ahnhem ist nicht einfach nur ein guter Krimi in dem selbst die grausamsten Details der Leichen erzählt werden, er fasst auch die schwierige Thematik des "Mobbings" auf. Nach und nach nehmen die Charaktere immer mehr Gestalt an und man erfährt immer wieder neue Details. Es wird dargelegt, wie schlimm "Mobbing" in der Schule wirklich ist, denn Schüler und selbst Lehrer sehen einfach weg.

Ich empfehle "Und morgen du" jedem Krimifan, denn ich habe das Buch verschlungen und war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Ich freue mich schon auf einen zweiten Teil von Stefan Ahnhem, den ich mit Sicherheit kaufen werde.

Das Seelenhaus (Restexemplar)

ausgezeichnet

Das Seelenhaus von Hannah Kent spielt in Island im Jahr 1829. Agnes erwartet die Todesstrafe, denn sie soll ihren früheren Meister und Liebhaber grausam ermordet haben. Es wird noch auf die Bestätigung des Urteils vom Königshaus in Kopenhagen gewartet, sodass Agnes auf einer Farm einer Bauernfamilie untergebracht ist, wo sie bis zur Hinrichtung als Hilfskraft arbeiten muss.
Voller Furcht vor der verurteilten Mörderin will die Familie nichts mit ihr zu tun haben. Der Hilfspfarrer Toti ist Anges´ christlicher Beistand und wird ihr Vertrauter, dadurch erfährt er was wirklich passiert ist.

Die Geschichte um Agnes hat sich wirklich so zugetragen und entspricht den Tatsachen. Hannah Kent hat so gut rechachiert, dass man sich sofort in die Geschichte hineinversetzten kann.
Durch sie ist ein authentischer Roman um eine wahre Geschichte entstanden.
Trotz des traurigen Endes folgt man dem Roman voller Spannung, denn man möchte erfahren, was in der Todesnacht wirklich passiert ist.

Fazit:
Die ungewöhnliche Geschichte von Agnes, die in Island hingerichtet wurde ist super recherchiert, mitreißend und einfühlsam geschrieben, sodass man mit Agnes fühlen und bangen kann.

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Krähenmädchen / Victoria Bergman Trilogie Bd.1

ausgezeichnet

Das erste Buch der Triologie "Krähenmädchen" lag in meinem Briefkasten. Nach dem Auspacken, sah ich wie immer auf die Rückseite des Buches um den Inhalt zu lesen, doch ich fand keinen Inhalt. Zwar gab es Erklärungen, wie gut das Buch ist, doch den Inhalt fand ich nicht.

Das Cover und die Hinweise zum Buch machten mich umso neugieriger, endlich zu erfahren um was es in dem Buch geht.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt und macht die Story noch spannender und einsichtiger, da man aus jeder Sichtweise die Entwicklungen erzählt bekommt.

Schon gleich am Anfang wird die Leiche eines kleinen Jugen mit schlimmen Missbrauchsspuren gefunden, der von niemandem vermisst wird.
Jeanette Kihlberg, eine Komissarin in deren Privatleben einiges drunter und drüber läuft, will den Mord aufklären, doch es dauert nicht lange und es werden weitere Kinderleichen gefunden.

Jeanette Kihlberg schaltet die Psychologin Sofia Zetterlund ein, die sie bei dem Fall unterstützden soll. Dieses stößt immer wieder auf den Namen einer ihrer Patienten und versucht hier die Parallelen zu finden.

Während den Ermittlungen kommen sich Jeanette Kihlberg und Sofia Zetterlund immer näher und das Privatleben neigt sich wieder einer Normalität zu, bis plötztlich ihr Sohn verschwindet.


Das Buch ist schön geschrieben und es ist schwer das Buch zur Seite zu legen. Er fesselt bis ans Ende und auch jetzt möchte man am liebsten weiter lesen.
Das Glück ist, dass es bis zum zweiten Band nicht all zu lange dauert.

Ein vielschichtiger Thriller mit Gänsehaut-Garantie!!!
Ein muss für jeden Thrillerfan!!!

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