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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1391 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2025
Licht und Schatten / Montmartre Bd.1
Lacrosse, Marie

Licht und Schatten / Montmartre Bd.1


ausgezeichnet

Paris im 19. Jahrhundert

Die Handlung beginnt mit dem Prolog im Juni 1966. Mit Hilfe der Hebamme Marianne kommt zuerst Elise - in einem der Elendsquartiere, in dem die ärmste Bevölkerungsschicht von Paris wohnt - und dann Valérie in einer vornehmen Wohnung am Boulevard de Clinchy - zur Welt. Der Kontrast könnte kaum größer sein.
Im Anschluss geht es zwölf Jahre später weiter.
Elise arbeitet gemeinsam mit ihrer Freundin Louise und ihrer Mutter Jeanne in einem Waschsalon. Sie träumt von einem Leben als Tänzerin.
Valèrie wird durch ihrem Vater ein Studium an der Pariser Kunstakademie ermöglicht. Allerdings werden ihr als Frau dort einige Steine in den Weg gelegt.
Die Leben von Elise und Valèrie könnten kaum unterschiedlicher sein. Während die eine hart für ihren Lebensunterhalt arbeitet, genießt die andere ihre Privilegien. Dennoch begegnen sich die Protagonistinnen immer wieder.

Mit ihrem lebendigen Schreibstil hat mich die Autorin direkt in die Vergangenheit und nach Paris befördert.
Es gelingt ihr sehr gut die Lebensverhältnisse der damaligen Zeit einzufangen und die gesellschaftlichen Unterschiede der verschiedenen Bevölkerungsschichten darzustellen.
Mit Elisa und Valèrie hat sie zwei starke Protagonistinnen erschaffen.

Besonders gut gefallen haben mir die Verknüpfungen zwischen Fiktion und Realität. Das Setting, bekannte Schauplätze, historische Persönlichkeiten insbesondere Künstler, die Kunstszene mit ihren verschiedenen Stilrichtungen, bedeutsame Gemälde und vieles mehr machen die Geschichte zu einem greifbaren Erlebnis, von dem ich das Gefühl hatten mitten drin zu sein.

Der Roman ist in fünf Teile gegliedert und jedes Kapitel beginnt mit dem Ort, Tag, Monat und dem entsprechendem Jahr. Durch diese Angaben konnte ich mich durchgehend gut orientieren.

Zu Beginn gibt es eine Karte, die die Straßenverläufe von Montmartre 1880 abbildet und eine Übersicht über die bedeutsamen Figuren der Handlung, in der die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind. Aufgrund der hohen Anzahl der Charaktere fand ich diese ausgesprochen hilfreich.

Am Ende des Buches befinden sich Erklärungen zu den im Roman erwähnten Stilrichtungen und eine Auflistung der erwähnten Kunstwerke.

Mit ihren abschließenden Worten über Wahrheit und Fiktion hat die Autorin ihren Roman gelungen abgerundet.

Ich habe Valérie und Elise gerne durch ihr Leben begleitet und mich hat dieser historische Roman durchgehend gefesselt, so dass ich mich jetzt schon sehr auf den zweiten Band „Montmartre - Traum und Schicksal“ freue, der im November dieses Jahres erscheinen wird.

Bewertung vom 05.05.2025
Die Inselschwimmerin (eBook, ePUB)
Kelly, Lorraine

Die Inselschwimmerin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine berührende Geschichte vor einem tollen Setting
„Die Inselschwimmerin“ ist das Debüt der Journalistin und Moderatorin Lorraine Kelly.
Vor zwanzig Jahren ist Evie über Nacht aus ihrer Heimat geflüchtet, ohne ihrer Familie oder Freunden zu verraten warum und wohin. Lediglich Freya, die ihr beim Verlassen der Insel geholfen hat, weiß, dass Evie nach London gegangen ist. Nun hat sie einen Brief von Freya erhalten, in dem sie Evie mitteilt, dass ihr Vater Duncan schwer erkrankt ist. Aus diesem Grund kehrt Evie zurück auf die Orkneyinseln, wo sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss.
Die Geschichte wird im Wechsel in der Gegenwart 2024 und unterschiedlichen Zeitebenen der Vergangenheit berichtet. Die Schauplätze sind die Orkneyinseln und London.
Obwohl ich das Gefühl hatte direkt in die Story einzutauchen, dauert es lange, bis es zu näheren Informationen über Evies Vergangenheit kommt.
Zunächst gibt es Einblicke in das Familienleben von Evie, ihren Eltern Duncan und Cara, sowie ihrer Schwester Liv. Dass dort etwas im Argen liegt, ist schnell zu merken. Liv ist ein schwieriger Charakter und auch Cara ist nicht einfach. Gleichzeitig habe ich auch ein gutes Bild von den Bewohnern der Insel erhalten, eine eingeschworene, hilfsbereite kleine Gemeinschaft, in der jeder jeden zu kennen scheint.
Durch die Ereignisse in der Vergangenheit wird Spannung aufgebaut und die Wechsel zwischen den Zeitebenen haben mich beim Lesen durchaus gefesselt. Gelöst wird dieses nach circa Zweidritteln des Buches und im Anschluß verliert sich das Buch in den Leben der Nebencharaktere. Das war durchaus interessant und sehr emotional, aber die Spannung war weg und die Handlung plätscherte, wenn auch angenehm, vor sich ihn.
Thematisch hat das Buch einiges zu bieten. Es geht um Trauma der Vergangenheit, Manipulation, Erpressung, Kinderwunsch, Alkohol, Fehlgeburten, Verlust, Tod, Krebs, Alzheimer, Liebe, Eifersucht, Familie und vieles mehr.
Neben dieser Themenvielfalt lebt das Buch von der wundervollen Landschaft der Orkneyinseln. Die Beschreibungen sind wirklich toll und rufen bei mir direkt die Sehnsucht hervor diese einmal vor Ort zu erleben.
Leider weichen sowohl der Klappentext als auch der Titel deutlich von der Geschichte ab. Davon losgelöst und mit einem etwas gestraffterem Ende hätte mir das Buch besser gefallen.
Trotz der Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen und das Leben von Evie und den anderen Inselbewohnern gerne verfolgt.

Bewertung vom 04.05.2025
Alice und das Blau des Wassers
Keweritsch, Katja

Alice und das Blau des Wassers


ausgezeichnet

Eine kraftvolle und berührende Geschichte

„Alice und das Blau des Wassers“ ist ein berührender und mutmachender Roman der Autorin, Ethnologin und Journalistin Katja Keweritsch.


Ausgerechnet an ihrem Geburts- und Hochzeitstag erfährt die 49jährige Alice, dass ihr Mann Michael sie mit einer jungen Kollegin betrügt, die zudem auch noch schwanger von ihm ist. Für Alice - die Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder - bricht eine Welt zusammen, sie wurde verlassen, fühlt sich einsam und allein. Dennoch gelingt es ihr, sich auf einen Haustausch einzulassen und sie begibt sich nach Guernsey, der zweitgrößten britischen Kanalinsel.

Der Schreibstil von Katja Keweritsch liest sich angenehm locker und leicht. Ihre Beschreibungen sind so lebendig, dass ich direkt Bilder vor Augen hatte.

Alice ist eine sympathische Protagonistin, deren Emotionen nachvollziehbar beschrieben werden. Das Gefühl der inneren Leere, die Trauer um ihr altes Leben und die Schmerzen des Verlustes um ihre Vergangenheit kamen direkt bei mir an.
Auf Guernsey trifft sie auf liebenswerte Menschen, durch deren Bekanntschaft sich ihr Leben verändert, Alice eine andere Sichtweise bekommt und wächst.

Die Beschreibung der Landschaft, der Natur auf der Insel machen direkt Lust dorthin zu reisen. Auch Alice Bezug zum Wasser - der sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht - wie sie sich darin spürt, welche Wirkung es auf sie hat und sich regelrecht freischwimmt, hat mir gut gefallen.

Ich habe das Buch wegen seines wundervollen Settings, den authentischen Charakteren und aufgrund der Entwicklung der Protagonistin sehr gerne gelesen.

Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, das zeigt, dass in jedem Alter ein Neuanfang möglich ist und damit eine Botschaft vermittelt, aber die sich das Nachdenken lohnt.

Bewertung vom 30.04.2025
How to know a person
Brooks, David

How to know a person


ausgezeichnet

Über zwischenmenschliche Beziehungen, Kommunikation und Empathie

„How to know a person: Wie wir anderen wirklich begegnen und echte Verbundenheit schaffen“ ist ein interessanter und hilfreicher Ratgeber des US-amerikanische Kolumnisten, Journalisten und Autors David Brooks, der zum Nachdenken anregt und perfekt in unsere schnelllebige Zeit passt.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:
- Ich sehe dich
- Ich sehe dich in deiner Not
- Ich sehe dich mit deinen Stärken

In jedem der Abschnitte berichtet der Autor aus seinem Leben, lässt uns an seinen Gedanken und Ideen teilhaben, erklärt und zitiert. Es sind alltägliche Situationen, in denen es um Kommunikation und Wahrnehmung geht. Es geht darum, zwischenmenschliche Fähigkeiten zu verbessern und seinem Gegenüber Interesse und Wertschätzung entgegenzubringen. Dabei schaut der Autor auch stets selbstkritisch auf sich, was strahlt er aus, was vermittelt er und wie schnell schieben sich ungewollt Vorurteile in die eignen Gedanken?
Ich konnte mich in die geschilderten Situationen gut hineinversetzen und fand sie passend gewählt.

Der Schreibstil von David Brooks ist angenehm und leicht zu lesen. Obwohl es hier viel Stoff zum Nachdenken gibt, versteht er es gleichzeitig zu unterhalten.

Da unsere Gesellschaft immer schnelllebiger und oberflächlicher wird, trifft das Buch den Nerv unserer Zeit, da es für mehr Verständnis und ein achtsameres Miteinander appelliert.

Bewertung vom 29.04.2025
Ganz aus Splittern
Lake, Danae

Ganz aus Splittern


ausgezeichnet

Aufwühlend und emotional

„Ganz aus Splittern“ ist das gelungene Debüt der in München lebenden Autorin und Schülerin Danae Lake.

Die 16-jährige Schülerin Chrissy lebt mit ihrer Mutter Fiona und ihrem Stiefvater Marcel in einem sozialen Brennpunkt Frankfurts. Chrissy geht auf eine Gesamtschule und weiß wie wichtig Bildung ist. Sie möchte anders Leben als ihre Eltern und raus aus dem Problemviertel, in dem sie groß geworden ist. Als sich ihr die Möglichkeit bietet an einer Studie teilzunehmen und im Rahmen dieser auf dem Heinrich-Heine-Gymnasium das Abitur zu machen, nimmt sie dieses Angebot nach kurzem Zögern an. Die darauf folgenden Ereignisse wirbeln ihr Leben so richtig durcheinander.

Der Schreibstil von Danae Lake ist lebendig und detailliert. Schon nach wenigen Sätzen hatte ich Bilder vor Augen und konnte mich gut in die Gefühlswelt der Protagonistin hineinversetzen.

Thematisch hat das Buch einiges zu bieten. Es geht um soziale Ungleichheiten, Gewalt, Alkohol, Freundschaft, Liebe, familiäre Beziehungen, gesellschaftliche Probleme und vieles mehr.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet auch wenn sie mir keineswegs alle sympathisch waren, aber genau das macht die Handlung authentisch.
Diese war für mich keineswegs vorhersehbar. Einige der Wendungen haben mich so richtig überrascht und für Spannung gesorgt, die es mir schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.

Für mich war das Buch ein fesselndes Leseerlebnis, das mich emotional berührt und aufwühlt hat, so dass ich jetzt schon sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin bin.

Bewertung vom 29.04.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


ausgezeichnet

Eine bewegende Familiengeschichte vor einer tollen Kulisse

„Die Garnett Girls“ ist das gelungene Debüt der Autorin Georgina Moore.

Der Prolog schildert einen glücklichen Familientag der Familie Garnett, an dem Rachel - die älteste Tochter - von Margo und Richard gerade einmal neun Jahre alt ist.
Die Idylle auf dem Cottage auf der Isle of Wight ist mit dem Tag, an dem Richard seine Frau und seine drei Töchter verließ, verschwunden. Während Margo in ihrer Depression versunken ist, musste Rachel sich um ihre beiden Schwestern Imogen und Sasha kümmern.
Richard wird von Margo nicht mehr erwähnt.
Inzwischen sind ihre Töchter erwachsen und jede von ihnen hat ihre eigenen Probleme und Geheimnisse.
Margo versucht mit aller Gewalt die Vergangenheit tot zu schweigen. Dabei merkt sie nicht, wie sehr sie ihre Töchter damit belastet.

Georgina Moore hat mit den vier Garnett-Frauen interessante und vielschichtige Charaktere erschaffen. Jede der Frauen steht an einem anderen Punkt in ihrem Leben. Da die Perspektive zwischen ihnen wechselt, konnte ich mich sowohl in Margo als auch in ihre Töchter gut hineinversetzen. Für alle vier spielt die Vergangenheit und das Verschwinden Richards eine bedeutende Rolle.

Das Setting, das Sommerhaus auf der Isle of Wight ist gelungen gewählt. Die Atmosphäre ist einzigartig und man merkt, dass die Autorin die Gegend sehr gut kennt.

Der Roman ist eine fesselnde Familiengeschichte, die durch das Verschwinden des Vaters an Spannung gewinnt und durch die Entwicklung der gut ausgearbeiteten Charaktere bewegt. Dabei entfaltet sich ein beeindruckendes Familiengefüge, das mich emotional gepackt hat.
Wer gerne ein Familiendrama vor einer tollen Kulisse erleben möchte, dem wird dieses Buch bestimmt gefallen.

Bewertung vom 26.04.2025
Mystery Eye
Blum, Susann

Mystery Eye


ausgezeichnet

Spannend & faszinierend

„Mystery Eye: Telepathie“ ist ein spannendes Jugendbuch der Autorin Susann Blum, das keineswegs nur für Jugendliche geeignet ist. Auch ich war gefesselt und fand die Ereignisse ausgesprochen interessant.

Die Geschichte wird größtenteils aus der Ich-Perspektive der 14-jährigen Tammy geschildert. Sie stammt aus schwierigen Verhältnissen und ist auf dem Weg in ein Sommerlager, damit ihre Mutter ein wenig entlastet wird. Dort trifft sie auf Isaac – Sohn reicher Eltern mit entsprechendem Verhalten – der Sozialstunden ableisten muss. Bei ihrer Begegnung spüren sie ungewollt eine Verbindung. Während Tammy dieser nachgehen möchte, will Isaac nichts davon wissen. Neben ihnen finden sich schon bald weitere Gleichaltrige, die ebenfalls über diese telepathische Verbindung verfügen, Signale senden und empfangen. Während sie lernen müssen mit ihren Fähigkeiten umzugehen, geht der Alltag mit all den Problemen, die Jugendliche in dem Alter haben weiter.

Der Schreibstil von Susann Blum ist lebendig und leicht zu lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere gut und es ist interessant ihre Entwicklung zu verfolgen. Da es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt, fand ich die Einführung der einzelnen Charaktere sehr gelungen und bin neugierig auf sie und ihre weiteren Erlebnisse geworden.

Auch wenn die Telepathie im Vordergrund der Handlung steht, werden weitere Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen und Ausgrenzung mit eingebracht, die für ein wenig Tiefe und Abwechslung sorgen.

Mich hat das Buch gefesselt, da es spannend, actionreich aber auch ein wenig mystisch ist.

Bewertung vom 26.04.2025
Frauen trainieren anders. Fitness und Sport im Einklang mit deinen Hormonen
Lorch, Tabea

Frauen trainieren anders. Fitness und Sport im Einklang mit deinen Hormonen


ausgezeichnet

Ein aufschlussreicher Trainingsleitfaden für Frauen in jeder Lebensphase

„Frauen trainieren anders“ ist ein umfassender Ratgeber der Autorin, Lauftrainerin und Sportwissenschaftlerin Tabea Lorch für Frauen jeden Alters.

Ich habe schon einige Bücher und Artikel zum Thema Sport und das richtige Training gelesen, aber bisher wurde niemals zwischen Männern und Frauen unterschieden. Das es hier Unterschiede gibt, ist eigentlich nur logisch und es wird höchste Zeit, dass es angesprochen wird.

Tabea Lorch geht in ihrem Ratgeber auf die physiologischen Unterschiede, das weibliche Hormonsystem und die unterschiedlichen Lebensphasen ein. Auf dieser Grundlage basiert ihr Trainingskonzept, das je nach Lebens- und Zyklusphase anders aussieht.
Neben Trainingsplänen für die verschiedenen Lebensphasen und Fitnesslevel, Erklärungen für unterschiedliche Trainingsmethoden und bildhaft dargestellten Übungen, gibt es auch passende Informationen über Regeneration, Stressmanagement und für die richtige Ernährung, da diese beim Sport ebenfalls eine große Rolle spielt.

Mit ihrem lockeren, leicht verständlichen Schreibstil spricht die Autorin ihre Leserinnen direkt an. Auch optisch ist dieses Buch toll gestaltet. Die wichtigen Informationen sind farblich abgesetzt. Die Übungen werden bildhaft dargestellt und es gibt zahlreiche Grafiken und Illustrationen, die das Gelesene gelungen verdeutlichen.

Ich habe zahlreiche wissenswerte Fakten und interessante Ratschläge für mich gefunden. Gerne hätte ich diesen Ratgeber schon zu einem früheren Zeitpunkt gelesen, da es ein motivierendes Buch für jede Lebensphase ist, in dem es nicht um Höchstleistungen geht, sondern um Fitness und Selbstfürsorge.

Bewertung vom 22.04.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Eine fantastische & amüsante Fortsetzung

Mit „Die Spurenfinder und das Drachenzepter“ ist Marc-Uwe Kling nach „Der Spurenfinder“ eine fantastische und abenteuerliche Fortsetzung gelungen. Auch dieses Buch hat er wieder gemeinsam mit seinen Töchtern Luise, Johanna und Elisabeth geschrieben.

Elos von Bergen ist von Beruf Spurenfinder. Nachdem er den letzten Fall gemeinsam mit seinen beiden Kindern Naru und Ada gelöst hat, ist nun ein wenig Ruhe in Friedhofen eingekehrt. Während Naru auf seine erste Liebe trifft, nimmt Ada kleine Aufträge der Dorfbewohner als Spurenfinder an. Bevor es aber endgültig zu ruhig wird, kommt ein Bote von König Fredlaff vorbei und berichtet, dass der König dringend die Hilfe des Spurenfinders benötigt. Das Zepter der Ahnen ist aus der Schatzkammer des Königs verschwunden und muss unbedingt bis zur Unabhängigkeitsfeier gefunden werden. Gemeinsam mit Naru und Ada begibt sich Elos in die Hauptstadt, wo sie auf zahlreiche weitere Spurenfinder treffen, die aus dem gleichen Grunde dort sind.

Marc-Uwe Kling liest sein Buch auch dieses Mal wieder selbst und genau davon lebt es.
Die Handlung ist lebendig und fantasievoll und die Dialoge stecken voller Wortwitz. Dabei werden die Charaktere gelungen beschrieben und der Autor verleiht jedem von ihnen eine eigene Stimme.

Es ist ein wilder Mix aus Fantasy, Krimi und Humor, der hier frisch und frech auf unterhaltsam, absurde Weise über knapp neun Stunden seinem Höhepunkt entgegenläuft.

Das Buch lässt sich mehreren Genres zuordnen, macht einfach Spaß und bietet beste Unterhaltung für jedes Alter.

Bewertung vom 16.04.2025
Die Erbin
Winter, Claire

Die Erbin


ausgezeichnet

Auf der Suche nach der Wahrheit

„Die Erbin“ ist ein hervorragend recherchierter historischer Roman der in Berlin lebenden Autorin Claire Winter.

Die Handlung beginnt im Februar 1957 in Bad Godesberg.
Cosima Liefenstein möchte eine Stiftung für bedürfte Frauen und Mütter ins Leben rufen. Während ihr Verlobter zunächst sehr verhalten reagiert, unterstützt ihr Onkel Theodor ihr Vorhaben.
Die Liefensteins gehörten bereits vor dem Krieg zu dem gut gestellten Teil der Bevölkerung. Während der Nationalsozialismus in großen Teilen der Bevölkerung die Armut vergrößert hat, liefen ihre Geschäfte weiterhin gut.
Nach dem Tod eines Anwalts, der sich gegen die Familie gestellt hat, beginnt Cosima gemeinsam mit dem Journalist Leo Marktgraf mit Nachforschungen über die Vergangenheit.

Schon nach wenigen Seiten bin ich in die Vergangenheit abgetaucht. Claire Winter beschreibt die Atmosphäre der Zeit sehr gut.

Mit Cosima hat die Autorin eine ausgesprochen willensstarke und auch mutige Protagonistin erschaffen, die keine Angst vor den Ergebnissen ihrer Nachforschungen über ihre Familie hat.

In einem zweiten Zeitstrang um 1929 lernt man das Dienstmädchen Elisa kennen, die bei den Liefensteins arbeitet.
Elisa ist ein gelungener Kontrast zu Cosima, da sie aus so unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen.
Durch diese und weitere Rückblenden in die Vergangenheit weiß man bereits im Vorfeld, was damals passiert ist und dennoch ist es spannend Cosimas Recherchearbeiten zu folgen.

Der Nationalsozialismus hat dafür gesorgt, dass viele Reiche immer reicher wurden und es Verbindungen gab, die auch nach Ende des Krieges heimlich fortbestanden.

Die Familie Liefenstein und die Ereignisse des Romans sind fiktiv, aber die Handlung selbst ist an wahre Begebenheiten angelehnt.
Historische Fakten wurden gelungen mit den Geschehnissen verwoben.

Mit ihrem abschließenden Kapitel „Wahrheit und Fiktion“ rundet die Autorin ihr Werk gelungen ab, da sie damit die Handlung zeitgeschichtlich gut einordnet.

Die Anzahl der Charaktere ist hoch, so dass ich die Personenübersicht der Familienmitglieder der Liefensteins sowie der weiteren wichtigen Charaktere zu Beginn des Buches, als ausgesprochen hilfreich empfunden habe.

Ich lese die historischen Romane von Claire Winter immer ausgesprochen gerne und mit diesem hat sie wieder einen Volltreffer gelandet. Es ist eine Geschichte die fesselt, Geheimnisse aufdeckt und ein Stück Zeitgeschichte zum Leben erweckt.