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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1230 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


sehr gut

Familienbeziehungen

„Aus dem Haus“ ist das Debüt der Autorin und Journalistin Miriam Böttger.

Die Eltern der in der Berlin lebenden Ich-Erzählerin haben ihr Haus in Kassel verkauft, um in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Das Haus stand zeitlebens unter einem schlechten Omen, schon direkt nach dem Einzug stand für die Mutter fest, dass das Haus ihr Ruin ist und dass es dort keine Chance gab glücklich zu sein. Egal was innerhalb der Familie passiert, das Haus war schuld. Mit dem Auszug müsste das Problem nun eigentlich gelöst sein.

Der Schreibstil von Miriam Böttger liest sich leicht und flüssig. Sie beschreibt das Familienleben der Ich-Erzählerin und gibt dadurch einen lebendigen Einblick in die Familienverhältnisse. Egal was passiert, am Ende war immer wieder in irgendeiner Form das Haus Schuld.

„Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für sich“
Dem Satz kann ich nur zustimmen und der Aufbau der Geschichte bestätigt dies. Jede Familie ist etwas ganz Besonders, jedes Familiengefüge und die daraus resultierende Dynamik einzigartig.
Dennoch ist es eine Geschichte aus dem Alltag mit den Verrücktheiten und Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt.
Der Autorin gelingt es gut, das Leben einer Familie mit all dem Chaos und den Emotionen einzufangen. Es gibt Unstimmigkeiten, es wird genörgelt, gemotzt und gelebt, wie es unzählige andere Familien auch tun.

In dem Roman können sich sicherlich alle Familien an der ein oder anderen Stelle wiedererkennen und das macht es einfach unglaublich unterhaltsam und amüsant.

Mich hat das Buch gut unterhalten, ich habe mehrfach gelacht, amüsiert gedacht, dass es nah an der Realität ist und auch Situationen gefunden, über die es sich lohnt nachzudenken.

Bewertung vom 29.08.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


sehr gut

Menschliche Abgründe

„Kleine Monster“ ist der zweite Roman der in Wien lebenden Autorin Jessica Lind.

Pia und Jakob werden in die Schule ihres Sohnes Luca bestellt. Luca geht in die zweite Klasse und zwischen ihm und einer Mitschülerin soll es einen Vorfall gegeben haben. Während Jacob mit der Situation gut umgehen kann, wird Pia von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. In ihrer Kindheit wurde viel geschwiegen und gelogen. Dadurch wächst ihre Angst und ihr Misstrauen gegenüber Luca von Tag zu Tag.

Das Buch besteht aus drei Teilen. Die Kapitel – insgesamt 61 Stück auf nur 256 Seiten – sind kurz, die Sätze prägnant, so dass beim Lesen ein enormer Sog entstanden ist.

Die Ereignisse werden im Wechsel in der Gegenwart und der Vergangenheit geschildert. Je mehr man über Pias Kindheit und ihre damaligen Erlebnisse erfährt, desto deutlicher werden die Gründe für ihre innere Zerrissenheit.

Thematisch hat das Buch weit mehr als nur den Vorfall zu bieten. Dieser war lediglich der Auslöser für das, was folgt. Es geht um unverarbeitete Traumata, Trauer, Schweigen, Misstrauen, Lügen, die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart und vieles mehr.

Ich war während des Lesens durchgehend gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lediglich das Ende hat mich nicht 100%ig überzeugt, da mir einfach zu viel offen blieb. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen.

Bewertung vom 29.08.2024
Das Schweigen meiner Freundin
Baldelli, Giulia

Das Schweigen meiner Freundin


ausgezeichnet

Ein gelungenes Debüt – intensiv und voller Emotionen

„Das Schweigen meiner Freundin“ ist das Debüt der in Bologna lebenden Autorin Giulia Baldelli.
Lilli hat bereits mit 18 Jahren ihre Tochter Christi bekommen. Im Sommer bringt sie diese zu ihrer verwitweten Mutter Ida. Die drei Jahre ältere zehnjährige Giulia bekommt von ihrer Mutter den Auftrag sich um Christi zu kümmern. Zunächst sieht Guilia diese Aufgabe als lästige Pflicht an, aber schon nach kurzer Zeit fühlt sie sich zu Christi hingezogen und empfindet ihre bisherige Clique als langweilig. Als Mattia in ihr Leben tritt und Christis Aufmerksamkeit auf sich zieht, reagiert Guilia eifersüchtig.
Das Buch ist in sechs Teile gegliedert und erstreckt sich über einen Zeitraum von 1991 bis 2014.
Der Schreibstil von Giulia Baldelli ist lebendig, voller Leben, sehr detailliert und sie hat die Atmosphäre der 1990-er Jahre und des Dorfes, indem Guilia mit ihrer Familie lebt, gut eingefangen. Ihre Figuren beschreibt sie facettenreich und auch von den Nebencharakteren hatte ich schnell ein gutes Bild vor Augen.
Die Handlung wird aus der Perspektive von Guilia geschildert. Dadurch habe ich schnell einen intensiven Einblick in ihre Emotionen und Gedanken erhalten. Sowohl Guilia als auch Mattia lieben Christi und Christi liebt Guilia und Mattia. Sommer für Sommer sehen sie sich und trennen sich wieder.
Christi hat einen eigenwilligen Charakter, sprengt jede Regel und jeden Plan. Die Verbundenheit der drei Protagonisten ist spürbar, aber nicht immer leicht zu greifen. Man erlebt mit ihnen den Übergang zwischen der Kindheit, der Teenagerzeit bis zum Erwachsenwerden. Das Leben zwingt sie zu Kompromissen.
Es ist ein ruhiger Roman, der von seinen Charaktere lebt, deren Weg ich gerne und mit Interesse verfolgt habe.

Bewertung vom 25.08.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Ein berührendes Buch, reich gefüllt mit Weisheiten, Fakten und Wissen

„Am Himmel die Flüsse“ ist ein sehr intensives Buch der britisch-türkischen Autorin Elif Shafak.

Das Buch umfasst drei Erzählstränge. In dem einem geht es um Arthur, der im 19. Jahrhundert in einem Elendsviertel von London aufwächst. Die anderen beiden sind im 21. Jahrhundert angesiedelt. Die neunjährige Narim wächst bei ihrer Großmutter am Ufer des Tigris auf und und Zaleekhah lebt - nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat - in einem Hausboot am Ufer der Themse.

Zunächst war mir vollkommen unklar, wie die Autorin das Leben der drei Protagonisten - in unterschiedlichen Orten zu verschiedenen Zeiten - zusammenführen will. Das gelingt ihr mit Hilfe eines Wassertropfens, der sich auf eine jahrelange Reise macht und sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht.

Die Sprache der Autorin ist poetisch und bildhaft. Gleichzeitig bringt sie durch die Lebensgeschichten Weisheiten und Wissen mit ein, so dass man beim Lesen zum Nachdenken und Recherchieren angeregt wird. Die Themen sind nicht einfach, es geht um die Klimakrise, Völkermord, Organhandel, den Wert von Kunstschätzen und vieles mehr.

Die Handlung ist fiktiv, das Leben der Protagonisten frei erfunden, aber die Fakten, die dahinter liegen, beruhen auf Tatsachen. Man merkt beim Lesen, dass Elif Shafak ausgiebig recherchiert haben muss und ihr Nachwort bestätigt dies.

Jedes Kapitel beginnt mit dem Namen des Protagonisten, Ort, Zeit und einem O oder einem H. Diese beiden Buchstaben fügen sich am Ende gelungen zusammen. Eine Kleinigkeit, die mich begeistert hat.

Das Buch ist aber nicht nur inhaltlich grandios, sondern auch optisch. Hier stimmt jedes Detail und ich denke, dass man das Buch mehr als einmal lesen muss, um alles zu erfassen. Zwischen den Absätzen befindet sich ein Wassertropfen und vereinzelte kleine Illustrationen runden den Roman gelungen ab.

Abschießend gibt es eine Übersicht über die Reise eines Wassertropfens mit seiner Verweildauer, die so interessant und lehrreich sind wie auch das gesamte Buch.

Mich hat dieser kunstvoll erzählte Roman, in dem Fiktion und Fakten grandios miteinander verwoben wurden, berührt, gefesselt und stark beeindruckt, so dass ich ihn sicherlich noch lange im Gedächtnis behalten werde.

Bewertung vom 23.08.2024
Schwestern im Geiste / Das Pensionat an der Mosel Bd.2
Pierre, Marie

Schwestern im Geiste / Das Pensionat an der Mosel Bd.2


ausgezeichnet

„Schwestern im Geiste“ ist nach „Töchter des Aufbruchs“ der zweite Band aus der Trilogie „Das Pensionat an der Mosel“ der Autorin Marie Pierre. Das Buch lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen, aber ich empfehle trotzdem mit dem ersten Band zu starten, da es sich einfach lohnt die Entwicklung der Charaktere von Anfang an zu verfolgen.

Die Handlung beginnt im Februar 1911 und ist im Reichsland Elsaß- Lothringen angesiedelt.
Pauline Martin leitet weiterhin das Pensionat für höhere Töchter an der Mosel. Als Unterstützung hat sie eine zusätzliche Lehrkraft eingestellt, die Irin Rhona O’Meally. Rhona ist ebenso ambitioniert wie Pauline und unterstützt diese tatkräftig.
Durch die unterschiedliche Herkunft der Mädchen im Internat kommt es zu Unruhen und Anfeindungen. Pauline hat alle Hände voll zu tun und dann kommt es auch noch zu Diebstählen. Auch außerhalb des Pensionats kommt es zu politischen Unruhen. Als Paulines Ruf und der des Internats in Verruf gerät, schaltet sich wieder der preußische Hauptmann Erich von Pliesnitz ein.

Der Schreibstil von Marie Pierre liest sich leicht und angenehm. Schon nach wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen und konnte mir das Leben der damaligen Zeit – mit seinen aus heutiger Sicht prüden Anstandsregeln – gut vorstellen.

Obwohl die Anzahl der Charaktere recht hoch ist, hatte ich kein Problem diese auseinanderzuhalten. Zum Einen werden diese sehr gut eingeführt, so dass ich schnell von jeder Person ein gutes Bild vor Augen hatte und zum Anderen gibt es vorab ein ausführliches und hilfreiches Personenverzeichnis.

Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend. Das Leben im Internat, die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Schülerinnen und auch der Zeitgeist außerhalb werden gelungen dargestellt.

Im vorderen Innencover befinden sich Bilder der damaligen Zeit, wodurch ich beim Lesen direkt in der richtigen Stimmung war.

Am Ende des Buches gibt es eine Karte von Diedenhofen/Thionville, ein interessantes Nachwort sowie ein hilfreiches Glossar. Diese zusätzlichen Informationen haben diesen gut recherchierten historischen Roman gelungen abgerundet.

Marie Pierres Großtante, die nach der Jahrhundertwende ein Mädchenpensionat im lothringischen Bouzonville besuchte, hat die Autorin zu diesem Roman inspiriert. Es stecken so viele Details in der Handlung, dass zu merken ist, dass hier viel persönliches Interesse und eine Menge Recherchearbeit enthalten sind.

Ich bin schon jetzt unglaublich auf den nächsten Band, der im Februar 2025 erscheint und kann diese Reihe Liebhabern historischer Romane nur empfehlen.

Bewertung vom 18.08.2024
Monoloco (eBook, ePUB)
Blum, Susann

Monoloco (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zufälle und mehr

„Monoloco: Neun Menschen, ein verrückter Zufall“ ist ein ungewöhnlicher Roman der Autorin Susann Blum, den ich keinem Genre zuordnen kann.

Maillyn lernt auf dem Weg zur Arbeit im Zug unter recht ungewöhnlichen Umständen den unverschämt gut aussehenden Aron kennen. Er kann sein Handy nicht finden und bittet Mailyn ihn anzurufen. Durch unglückliche Zufälle und Ungeschick sendet ihm Mailyn im Anschluß eine äußerst peinliche Nachricht. Am liebsten möchte sie direkt verschwinden, aber stattdessen kommt es in den folgenden Tagen, im gleichen Zug, zur gleichen Zeit zu einem Nachrichtenaustausch der beiden.
Ihre Freundin Nora findet das Ganze ausgesprochen amüsant, sie findet Mailyn ohnehin zu angepasst. Sie ist es auch, die einen Abend mit zwei weiteren Freundinnen – Jessy und Tilda – in der Bar Monoloco organisiert. Für ein Gruppenspiel benötigen sie weitere Mitspieler und wie es der Zufall will ist unter ihnen - neben Sam, Mirk, Kaito und Jonas – auch Aron. Die neun verbringen einen magischen Abend zusammen und dann verschwindet Aron.

Der Schreibstil von Susann Blum ist leicht zu lesen und hat mich von Anfang an gefesselt.
Sie beschreibt ihre neun Charaktere - die alle um die 30 Jahre sind - sehr authentisch und lebensnah. Zunächst hatte ich überhaupt keine Idee, in welche Richtung sich die Handlung bewegt. Es war einfach ein Stück aus dem Leben von Mailyn und den Menschen um sie herum. Mit dem Verschwinden von Aron ändert sich die Dynamik und es entstanden zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf. Dabei entstand durch die kurzen Kapitel - 22 auf nur 202 Seiten – eine unglaubliche Sogwirkung, so dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte und es an einem Stück gelesen habe.

Spannung ist gegeben, aber es ist kein Krimi, sondern ein Buch, in dem es über persönliche Herausforderungen, Freundschaft, Vertrauen und Geheimnisse geht und auch die Vergangenheit eine Rolle spielt.

Mein Fazit: Es ist ein besonderes Buch, auf das man sich einlassen muss und mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 18.08.2024
Vielleicht können wir glücklich sein
Hennig von Lange, Alexa

Vielleicht können wir glücklich sein


ausgezeichnet

Gut recherchiert und lebendig erzählt

„Vielleicht können wir glücklich sein“ ist der dritte Band der Heimkehr-Trilogie der in Berlin lebenden Autorin Alexa Hennig von Lange. Inspiriert wurde sie durch Tonbandaufnahmen ihrer Großmutter.

Wie bereits in den beiden vorherigen Bänden werden die Ereignisse im Wechsel aus der Perspektive von Klara in der Vergangenheit und der von Isabell in der Gegenwart erzählt.
Isabell hat nach dem Tod ihrer Großmutter Klara in deren Haus Tonbandkassetten, auf denen sie ihre Lebenserinnerungen festgehalten hat, gefunden. Diese ermöglichen ihr eine völlig neue Sicht auf Klara, ihr Leben und die Vergangenheit.

Inzwischen hat Klara vier Kinder, denen sie in der schwierigen Zeit des Zweiten Weltkrieges eine möglichst unbeschwerte Kindheit ermöglichen möchte, während ihr Mann Gustav an der Front kämpft.

Die Zeit des Nationalsozialismus ist ein dunkles Stück der deutschen Geschichte, dass die Autorin hier anhand Klaras Schicksale lebendig werden lässt. Es ist immer wieder erschreckend und beängstigend, wie sich der Nationalsozialismus ausbreiten konnte und etwas über die Menschen der damaligen Zeit zu lesen.

Gekonnt verbindet Alexa Hennig von Lange Fiktives und Historisches. Ihr Schreibstil ist fesselnd aber auch sehr berührend. Man merkt, dass sie rund um die Tonbandaufnahmen auch noch ausgiebig recherchiert haben muss, um ein so umfassendes Bild der damaligen Zeit zu schaffen.

Es ist ein gelungener Abschluß der Heimkehr-Trilogie und ich empfehle die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Lebensgeschichte von Klara chronologisch zu erleben.

Wer gerne historische Romane mit authentischem Hintergrund liest, sollte sich diese Reihe nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 16.08.2024
Bei der Laterne woll'n wir stehen
Wendt, Gunna

Bei der Laterne woll'n wir stehen


sehr gut

Träume, Sehnsucht und Hoffnung

„Bei der Laterne woll'n wir stehen“ ist ein fiktiver historischer Roman der in München lebenden Autorin Gunna Wendt.
Die Handlung beginnt 1914. Liliane und Cord reisen frisch verliebt nach Paris. Während Lili von einer erneuten Reise träumt, teilt Cord ihr mit, dass er gegen die Franzosen in den Krieg ziehen wird.
Ein Schock für Lili. Sie beschließt Sängerin zu werden und obwohl sie nicht auf Cord warten will, kann sie ihn nicht vergessen.
Trotz der schwierigen Zeiten verfolgt Lili ihren Traum zielstrebig und ich habe wieder einmal ein Stückzeitgeschichte anhand eines Einzelschicksals erlebt.

Der Schreibstil von Gunna Wendt liest sich angenehm. Sie hat den Zeitgeist, die angespannte Atmosphäre des Krieges gut eingefangen und beschreibt auch die Schauplätze bildhaft. Lilis Sehnsucht und Hoffnung sind spürbar, allerdings ist es mehr ihre Lebens- als eine Liebesgeschichte.
Das titelgebende von Lale Andersen gesungene „Bei der Laterne woll'n wir stehen, wie einst Lili Marleen“, auf dem die Autorin ihren Roman aufgebaut hat, spielt nur ganz am Rande eine Rolle.
Dennoch ist es ein interessanter historischer Roman, der ein Stück Zeitgeschichte gelungen beschreibt.

Bewertung vom 16.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


sehr gut

Amüsant, warmherzig & tiefgreifend

„Pi mal Daumen“ ist ein unterhaltsamer Roman der Autorin Alina Bronsky.

Die fünfzigjährige Moni wird von ihrer Familie stark beansprucht und hat mehrere Nebenjobs gleichzeitig. Dennoch beschließt sie ihren Traum zu verwirklichen und beginnt Mathematik zu studieren. Auch der sechzehnjährige Oscar studiert Mathematik. Er ist hochbegabt, hat einen Adelstitel, allerdings fehlt es ihm an Sensibilität im Umgang mit anderen Menschen.
Die beiden lernen sich in einer Vorlesung kennen und müssen in einer Zweiergruppe zusammenarbeiten. Zunächst hat Oscar Vorbehalte gegenüber Moni und traut ihr nichts zu. Moni nimmt das recht gelassen und kümmert sich liebevoll um Oscar, der gut ein wenig Hilfe im alltäglichen Leben gebrauchen kann.

Der Schreibstil von Alina Bronsky liest sich toll. Er ist sehr lebendig und ich habe eine Menge gelacht. Aber das Buch ist nicht einfach nur humorvoll, sondern besitzt auch Tiefgang.
Wir lernen hier mit Oscar und Moni zwei ganz besondere Charaktere kennen, die eine tolle Entwicklung durchlaufen. Während Oscar durch Monis Lebenserfahrung gewinnt, kann er ihr bei dem Studium helfen, die beiden ergänzen sich also perfekt.

Außer den beiden Protagonisten spielen auch ihre Familien und das Umfeld an der Uni eine wichtige Rolle. Neben guter Unterhaltung gibt es auch Kritik an unserer Gesellschaft und unserem Bildungssystem.

Vieles konnte ich nicht vorhersehen, so dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe und beim Lesen meinen Spaß hatte. Für mich war dieser Roman eine ausgewogene Mischung aus Humor und ernsten Themen.

Bewertung vom 16.08.2024
Im Land der Wundertiere (Bd. 1)
May, Norah

Im Land der Wundertiere (Bd. 1)


ausgezeichnet

Fantasievoll und spannend

„Der Schatz in der Woa-Wüste“ ist der erste Band der Reihe „Im Land der Wundertiere“ von der im Allgäu lebenden Autorin Norah May.

Da Robins Mutter von ihrer Großtanten ein renovierungsbedürftiges Haus geerbt hat, zieht die Familie aus der Großstadt in ein kleines Dorf. Zunächst ist Robin - im Gegensatz zu seiner Mutter - wenig begeistert, das ändert sich als er den riesigen verwilderten Garten entdeckt. In diesem findet er eine Schatzkarte und damit beginnt für ihn und seinen Gecko Nick ein fantastisches Abenteuer, in dem er zu einem Forschungsteam gehört und die Sprache aller Tiere versteht.

Robin ist ein sympathischer Protagonist und wir hatten unglaublich viel Spaß dabei mit ihm und dem Forschungsteam wilde magische Tiere in Adwentor - dem Land der magischen Tiere - kennenzulernen.
Die Sätze sind kurz und leicht verständlich, so dass sich das Buch gut für Erstleser eignet.
Die Ereignisse werden lebendig geschildert, es kommt schnell Spannung auf und die magischen Tiere, die wir hier kennengelernt haben, sind interessant und machen einfach Spaß.

In dem Buch gibt es zahlreiche Zeichnungen der Illustratoren Katrin Engelking und Michaela Heitmann. Auf ihnen gibt es eine Menge zu entdecken und sie passen perfekt zur Handlung.

Uns hat das magische und fantasievolle Abenteuer gut gefallen und wir hoffen, dass Band zwei nicht zu lange auf sich warten lässt, damit wir schon bald mehr von den magischen Tieren lesen können.