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DoraLupin

Bewertungen

Insgesamt 924 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2024
Moona
Kolb, Suza

Moona


sehr gut

Schon alleine das Cover springt einem bei diesem Buch förmlich ins Auge, die Farbwahl ist einfach toll, dazu das schöne Schloss im Hintergrund und Moona und das Faultier ziehen außerdem die Blicke auf sich! Unbedingt wollte ich deshalb wissen was sich hinter dem Cover verbirgt und der Klappentext hat sich ebenfalls sehr interessant angehört.

Dass Moona eine magische Verbindung zu Tieren aufbauen kann, ist ihr Gabe und Bürde zugleich und macht sie zu einer Außenseiterin in ihrer Welt – in Anglimar, wo sie als Baby hingebracht wurde, um ihr Leben zu retten. Eigentlich stammt sie aus dem Volk der Kunasa, die sehr naturverbunden auf der Insel Sanyala leben. Eine große Sehnsucht, dunkle Träume und Moonas innere Stimme lassen sie aus ihrer behüteten Welt ausbrechen und ihre wahre Bestimmung finden. Eine Bestimmung, die in einer uralten Prophezeiung geschrieben steht und die Moona mithilfe ihres Seelentieres unter allen Umständen erfüllen will. Dass Moona eine magische Verbindung zu Tieren aufbauen kann, ist ihr Gabe und Bürde zugleich und macht sie zu einer Außenseiterin in ihrer Welt – in Anglimar, wo sie als Baby hingebracht wurde, um ihr Leben zu retten. Eigentlich stammt sie aus dem Volk der Kunasa, die sehr naturverbunden auf der Insel Sanyala leben. Eine große Sehnsucht, dunkle Träume und Moonas innere Stimme lassen sie aus ihrer behüteten Welt ausbrechen und ihre wahre Bestimmung finden. Eine Bestimmung, die in einer uralten Prophezeiung geschrieben steht und die Moona mithilfe ihres Seelentieres unter allen Umständen erfüllen will.

Der Schreibstil war von Beginn an sehr einfach und leicht zu lesen, dabei kindgerecht ohne sonderlich schwierige Worte im Text. Zusätzlich gibt es im Buch sehr schöne Illustrationen in schwarz-weiss die gut zum Inhalt der Geschichte passen und diesen zusätzlich auflockern. Gerade der Beginn der Geschichte konnte mich schon sehr mitreißen und so habe ich mich gern mit Moona gemeinsam ins Abenteuer am Hof der Königin gestürzt.

Moona ist ein eigentlich sehr sympathisches junges Mädchen, das sein Herz am rechten Fleck hat und nach Gerechtigkeit sucht. Dennoch gab es wenige Situationen, in denen mir ihr Verhalten nicht sehr angenehm aufgefallen ist, beispielsweise als sie ihrem Freund absichtlich ein schlechtes Gewissen machen möchte. Insgesamt jedoch ist Moona ein tapferes Mädchen welches das Beste für Land, Tiere und Menschen möchte.

Der erste Teil der Handlung dreht sich viel um die Königin und die Zeit die Moona mit ihren Eltern im Palast verbringt. Ich fand diesen Teil sehr spannend und mit vielen Geheimnissen gespickt, immer wieder gibt es im Buch spannende Wendungen die die Geschichte noch abenteuerlicher machen. Es gibt aber auch eine schöne Portion Humor in der Geschichte, die meist von den Tieren ausgeht, von Moonas Zwergfaultier aber auch von einem Pony. In der zweiten Hälfte wird die Geschichte magischer und bunter und gerade hier werden Kinder wohl ihren Spaß haben. Ab und an gab es kleine Logikfehler, die aber Kinder wohl auch überlesen werden und auch das Ende fand ich in Teilen etwas abrupt aber auch dies ist absolut Geschmackssache.

Fazit: Eine wirklich empfehlenswerte, fantasievolle Geschichte die Kinder begeistern kann.

Bewertung vom 20.08.2024
Der Honigmann
Huth, Peter

Der Honigmann


ausgezeichnet

Macht nachdenklich

4.5 Sterne

Für Fine und Tim ist das malerische Fischbach vor den Toren der Großstadt das Familienparadies, von dem sie geträumt haben. Unter den anderen Eigenheimbesitzern finden sie schnell Freunde für sich und ihre Tochter. Als ein älterer Herr einen kleinen Laden für Honig, Tee und Deko eröffnet, scheint er das letzte Mosaiksteinchen im Idyll zu sein: Immer hat er ein offenes Ohr für die Mütter und einen Kakao für die Kinder. Jeder in Fischbach liebt den Honigmann – bis ein schockierendes Gerücht über seine Vergangenheit die Runde macht. Plötzlich steht alles, das so sicher schien, zur Disposition: Freundschaften, Beziehungen, Wohlstand. Wie weit wird Fine gehen, um ihre Vorortidylle zu beschützen?

Der Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und einmal angefangen habe ich das Hörbuch in jeder freien Minute angehört weil ich es so spannend und interessant fand. Zunächst wirkt alles sehr idyllisch und schön. Der ruhige Ort Fischbach, die drei befreundeten Pärchen, ein Mann der einen Honigladen im Ort eröffnet...doch nach und nach merkt man wie es unter der Oberfläche zu brodeln beginnt und wie eine Gefahr zu einer anderen wird. Wer ist Opfer, wer Täter? Und wer ist überhaupt Schuld an der ganzen Situation?

Ich brauchte Anfangs etwas um mich in die vielen verschiedenen Protagonisten einzufinden aber als ich diese besser kennen gelernt hatte fiel es mir nicht mehr schwer sie auseinanderzuhalten. Alle sind authentisch beschrieben und auch wenn es erschreckend ist was im Roman passiert, so hat es doch etwas sehr brisantes und wahres das genauso so irgendwo passieren könnte. Die Geschichte macht auf jeden Fall sehr nachdenklich und bringt gut zum Ausdruck wie ein kleiner Stein der ins Rollen kommt eine ganze Lawine auslösen kann. Das Ende lässt einen auf jeden Fall mit einer Gänsehaut zurück.

Der Sprecher des Hörbuchs hat sehr gut vorgelesen und hatte eine angenehme Stimme.

Fazit: Spannend und nachdenklich machend.

Bewertung vom 20.08.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


gut

Ich habe bereits ein paar andere Hörbücher von Marc-Uwe Kling gehört und fand diese immer sehr witzig und originell, deshalb war ich sehr gespannt wie er dieses ganz neue Genre "Krimi und Thriller" angeht. Das Thema fand ich auch wirklich sehr interessant und spannend aber die Umsetzung konnte mich leider nur teilsweise überzeugen.

Es geht in der Geschichte um Kommissarin Yarisa Saad die einen ganz besonders brisanten Fall bekommt. Die 16-jährige Lena Palmer ist schon seit ein paar Tagen vermisst gemeldet als ein sehr brutales Video auftaucht in welchem man sieht wie Migranten Lena vergewaltigen. Bald schon geht das Video viral und Yasira bleibt nicht viel Zeit Lena zu finden und die Täter identifizieren bevor in Deutschland die Hölle losbricht. Die ersten Demonstrationen laufen, rechtsradikale Gruppierungen formieren sich. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und einfach, daher fiel es mir nicht schnell schnell in die Geschichte hineinzufinden. Insgesamt mochte ich den Schreibstil, teils war es aber auch unfreiwillig komisch und man konnte den sonst witzigen Schreibstil des Autors durchblitzen sehen. Mich hat dies bei diesem Genre aber etwas gestört, da es für mich einfach nicht zu so einem schlimmen Thema passt.

Das Thema fand ich wirklich super interssant, da es auch sehr aktuell und brisant zugleich daherkommt und ich gespannt darauf war wie der Autor mit diesem Thema umgeht. Etwas gestört hat mich, nachdem das Video aufgetaucht ist, dass die größte Sorge von der Polizei und Yarisa nicht vordergründig dem Mädchen galt, sondern wie man die Täter schnell finden kann. Klar verstehe ich wie wichtig das für die Polizei ist dass es nicht zu Demos und Gewalt auf der Straße kommt, dennoch hab ich die Gedanken an das Opfer etwas vermisst.

Den Plottwist der Handlung konnte ich dann aber ziemlich bald erraten und es war für mich keine echte Überraschung mehr, lediglich mit dem Ende des Buches selbst habe ich so nicht gerechnet und ich fand dies sehr gruselig und spannend. Dafür fand ich das Ende dann aber leider wiederum total abrupt und ich hätte gerne noch ein paar Minuten Zeit gehabt um zu erfahren wie man mit dieser Situation am Schluss nun umgeht.

Kommissarin Yarisa Saad fand ich leider auch nicht wirklich sympathisch, sie tut super hip und als ob sie die coolste Mutter wäre, hat dann aber sehr grenzwertige Gedanken wenn es um die Tochter geht, die wahrscheinlich witzig sein sollen. Auch das alle Männern der Polizei sie unwiederstehlich finden und der einzige der dies nicht tut wird als homosexuell abgetan, hat mich irgendwie angenervt.

Was ich wiederum sehr gelungen fande war, wie die Situation in Deutschland durch so ein Video hochkochen könnte und wie schnell sich Gruppen formieren und ernsthaft Schaden können, dies hat mir durchaus eine Gänsehaut bereitet.

Der Sprecher war Marc-Uwe Kling selbst und dieser hat für mich nicht ganz in dieses Genre gepasst, auch wenn er gut gelesen hat. Ich persönlich verbinde ihn da zu sehr mit "Humor und Witz" aber für Menschen die ihn sonst nicht kennen kann ich mir vorstellen das sie ihn als Sprecher mochten.

Fazit: Sehr spannendes Thema, aber auch mit kleinen Schwächen.

Bewertung vom 20.08.2024
Das Buch der Schwestern
Nothomb, Amélie

Das Buch der Schwestern


gut

Zuallererst einmal muss ich sagen, dass ich schon einige Bücher der Autorin gelesen habe und diese mich jedes mal wieder in den Bann ziehen konnten und mich immer wieder durch spannende Wendungen und psychologische Raffinesse beeindruckt haben. Ich war deshalb sehr auf ihr neuestes Werk gespannt doch diesmal konnte mich die Geschichte leider nicht so überzeugen und ich bleibe zwiegespalten zurück.

Inhaltlich geht es um Nora und Florent die sich so innig lieben, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.

Der Schreibstil war zunächst wieder sehr eindrücklich und der Anfang der Geschichte hat mir noch gut gefallen und ich war gespannt wie die erstgeborene Tochter Tristane ohne die Liebe der Eltern zurecht kommen wird. Ihre Gedanken und Gefühle als Baby haben sich für mich zwar etwas seltsam gelesen, denn schon als wenige Wochen altes Kind hat Tristane Gedanken die manches 8jährige Kind nicht hat, aber sie entwickelt sich ja auch zu einer sehr klugen Frau und die Autorin schreibt auch sonst in ihren Büchern oft überspitzt, deshalb konnte ich darüber ganz gut wegsehen. Als dann die zweite Tochter Laetitia geboren wird, merkt man unheimlich schnell die tiefe Liebe und Zuneigung zwischen den Schwestern die ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn ich es wieder seltsam fand, dass ein kleines Kind ein Baby versorgen soll. Ja die Autorin schreibt oft überspitzt aber diesmal fand ich es teils schon etwas grenzwertig.

Als die Schwestern dann beide älter wurden hat mich die Geschichte leider ziemlich losgelassen, ich fand den mittleren Teil der Handlung ziemlich langatmig und zäh zu lesen. Bis auf eine Wendung, die mehr ungewollt komisch war als alles andere, verlief die Geschichte ziemlich gradlinig und fade, was ich von der Autorin sonst gar nicht gewöhnt bin. Das Ende war okay aber nicht überragend und ohne Überraschung.

Fazit: Sicher keine schlechte Geschichte, aber sehr überzogen geschrieben und ohne Wendungen oder Raffinesse, die die Autorin sonst in ihre Bücher bringt. Da kenne ich einfach viel bessere Werke von ihr, deshalb auch die 3 Sterne diesmal.

Bewertung vom 19.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


sehr gut

Als ich den Klappentext von diesem Buch gelesen habe war ich sofort neugierig auf die Geschichte. Es hat mich sehr angesprochen wie es eine Fra schaffen, oder auch nicht schaffen kann, neben der Rolle der Mutter auch eine Frau mit Leidenschaften und heißer Gefühle zu bleiben. Das Buch war etwas anders als ich es erwartet hatte, aber dennoch hab ich die Geschichte von Ava sehr gerne gelesen.

In der Geschichte wird das Leben der 43jährigen Ava vorallem von ihrer Familie bestimmt. Ihr Leben dreht sich um den wöchentlichen Einkauf, die Kinder zum Sport zu fahren oder auf Elternabende zu gehen, ihr Mann und sie leben mehr oder weniger nebeneinander her. Er macht Karriere, Ava ist für Kinder und Haushalt zuständig. Dann lernt sie den neunzehn Jahre jüngeren Kieran kennenlernt und er erweckt Gefühle in ihr von denen Ava nicht gedacht hätte das diese noch in ihr existieren. Da auch der junge Mann sich zu Ava hingezogen fühlt, stürzen sich die beiden bald in eine Affäre. Doch schon bald muss Ava sich entscheiden ob ihr die Liebe und Leidenschaft zu Kieran wichtig ist oder ihre Kinder, die schon dem Tratsch in der Kleinstadt aussetzen sein könnten.

Der Schreibstil des Buches war einfach und leicht verständlich, hatte aber dennoch eine große Soogwirkung da die Autorin es sehr gut geschafft hat die Gefühlswelt von Ava intensiv und lebendig zu beschreiben. Ich bin deshalb nur so durch die Seiten geflogen und wollte immer wissen wie das Buch weiter geht und ob es für Ava und Kieran eine Chance geben könnte.

Die Charaktere von Kieran und Ava waren für einen Debütroman gut ausgearbeitet und viele Frauen werden sich in der Figur der Ava wiederfinden können. Kieran wirkt erst etwas klischeehaft aber mit der Zeit wurde auch seine Person tiefgründiger. Das Buch konzentriert sich sehr auf diese beiden Protagonisten und so haben Avas Mann und ihre Kinder eher blass auf mich gewirkt, was aber nicht schlimm war, da sich das Buch schon sehr auf die beiden Liebenden und ihre Gefühle konzentriert.

Der Anfang des Buches hat mir sehr gut gefallen und ich war richtig in den Bann gezogen als Ava beginnt Gefühle für den schönen fremden jungen Mann zu entwickeln. Auch wenn es teils etwas klischeehafte Ereignisse gab so hat man doch sehr mit den beiden mitgefiebert. Bin ich zunächst davon ausgegangen das Buch könnte sehr sexorientiert werden und jede kleinste Handlung ausführlich beschrieben werden würde, so hab ich mich doch hier gründlich getäuscht, es wurde alles sehr elegant umschrieben. Auch hatte ich gedacht, dass sich das Buch rein auf den Zeitpunkt konzentriert in dem Ava 43 Jahre alt und die Kinder klein sind, aber das Buch zieht sich tatsächlich über mehrere Jahrzehnte. Die Sehnsucht und die Gefühle von Ava und Kieran wurden dabei gut beschrieben nur hatte ich manchmal das Gefühl es gibt zwischen ihnen vorallem sexuelle Anziehung. Ich habe hier manchmal die Tiefe vermisst. Es gab teils intensive Gespräche aber diese hätten für mich mehr sein dürfen. Etwas Punktabzug gibt es von mir auch, weil ich das Gefühl hatte die Rolle der Mutter wird hier extrem klischeehaft und sehr negativ dargestellt. Etwas positiver was die Mutterschaft angeht hätte das Buch schon sein dürfen in meinen Augen.

Fazit: Ein Debüt indem es um tiefe Gefühle, Hoffnung und Freiheit geht. Sehr gut geschrieben mit ein paar kleineren Schwächen aber unbedingt zu empfehlen!

Bewertung vom 16.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


sehr gut

Im Jahr 1940 wird Beatrix vor Schutz von Luftangriffen zu einer Gastfamilie in die USA zu schicken. Anfangs ist Bea überhaupt nicht glücklich mit der neuen Situation aber schon bald fühlt sie sich bei den Gregorys immer wohler und sie findet in den beiden Söhnen der Familie gute Freunde. Die Erinnerungen an das alte Leben und den Krieg verblassen immer mehr und stattdessen erlebt Beatrix wunderschöne Sommerurlaube im Ferienhaus in Maine. Im Laufe der Zeit fühlt sich Bea immer mehr zu William hingezogen und bald fragt sie sich ob die Gefühle vielleicht stärker sind als die für einen Bruder.

Der Schreibstil ist zwar leicht verständlich und einfach geschrieben, sodass ich keine Probleme mit der Hörbuchversion hatte, allerdings gibt es in der Geschichte viele Perspektivwechsel und man springt ganz schön zwischen den Personen hin und her. Dies macht das Hörbuch einerseits abwechslungsreich aber man muss sich schon auch immer wieder gut konzentrieren.

Der Beginn der Geschichte hat mir wirklich gut gefalllen da sehr lebendig und berührend beschrieben wird wie es ist sein Kind weggeben zu müssen für unbestimmte Zeit beziehungsweise wie es ist so weit von den eigenen Eltern wegzumüssen. Die Gefühle und Gedanken werden sowohl von Bea, ihren Eltern als auch von der neuen Gastfamilie wunderbar eingefangen und haben mir sehr gefallen. Zudem fand ich das Thema sehr interessant, denn ich habe zwar schon einiges über die Zeit des zweiten Weltkriegs gelesen, jedoch wenig über die Zeit der Gastfamilien in den USA, ein sehr faszinierendes und schönes Kapitel in dieser Zeit. Die Geschichte wird über mehrere Jahrzehnte erzählt und so erfährt man wie Bea irgendwann wieder nach London zurückkehrt, wie sie sich dann fühlt und wie sie ihr weiteres Leben meistert. Diesen Handlungsstrang habe ich zwar ebenfalls gerne verfolgt, jedoch hat er mich nicht mehr so in seinen Bann ziehen können wie der Anfang. Was jedenfalls sehr schön in dieser Geschichte rauskommt ist, dass ein Kind in diesem Alter von mehr als einem Menschen geprägt wird und die ganzen Eindrücke in den Charakter einfließen.

Die Sprecherin hat das Hörbuch sehr schön vorgelesen, die Stimme war angenehm und so kann ich die Version als Hörbuch sehr empfehlen!

Fazit: Ein Mädchen zwischen zwei Familien und der Liebe

Bewertung vom 14.08.2024
The House Trap
Read, Emma

The House Trap


ausgezeichnet

4.5 Sterne

Claude und Deliah waren früher mal sehr gute Freunde, aber als Claude dann nur noch mit Jungs abgehangen hat und Deliah links liegen ließ, hat sich diese Freundschaft extrem abgekühlt. Da ihre Eltern sich aber weiterhin gut verstehen, müssen die beiden Jugendlichen wohl oder übel den Ferientag gemeinsam verbringen. Mit dabei sind Claudes Freund Sam, der für Deliah nur fiese Sprüche hat und Claudes kleine Schwester Amity. Als Amity im Wald verschwindet gehen die drei auf die Suche nach dem Mädchen und gelangen tief in einen Wald der für sie eigentlich verboten ist. Mitten im Wald entdecken sie ein riesiges Herrenhaus und finden heraus, dass Amity dort drinnen ist. Im Haus ist alles für eine Party vorbereitet und auf den Einladungskarten steht der Spruch: „Wenn sich die Tür schließt, beginnt das Spiel!“. Tatsächlich finden die Kinder den Eingang bald verschlossen vor und müssen nicht nur um ihr Leben spielen, sondern auch die Geheimnisse der ehemaligen Hausbewohner lösen...

Schon das Cover macht einen sehr gruseligen und geheimnisvollen Eindruck und dieser zieht sich über die ganze Geschichte fort! Die Story ist wirklich nichts für schwache Nerven und auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt sollte man das Alter AB 12 Jahren in meinen Augen wirklich genau nehmen, denn die Geschichte hat es teils schon in sich! Das Buch wird aus Sicht von Deliah erzählt und es bleibt bei dieser Perspektive. Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen aber dennoch schafft es die Autorin mit wenigen Worten eine große Atmosphäre und Grusel zu erzeugen die ich für ein Kinder-und Jugendbuch schon teils wirklich fortgeschritten finde.

Ungewöhnlich ist auch die Konstellation der Kinder. Deliah ist mit den Jungs von Anfang an ziemlich im Streit und die drei lassen kein gutes Haar am jeweils anderen. Die Idee ist ungewöhnlich, da hier erst mal überhaupt kein Gefühl von freundschaftlichem Zusammenhalt in der Gefahr entsteht und manchmal ging mir das Gezanke auch anfangs etwas auf die Nerven, aber im Laufe der Geschichte merkt man, wie wichtig dies alles für den weiteren Verlauf der Handlung ist und es steigert immer wieder die Spannung, dass man nie weiss wer auf welcher Seite steht.

Die Handlung ist sehr geheimnisvoll und gruselig. Es wird sich klassischer Gänsehaut wie merkwürrdigen Geräuschen, gruseligen Dingen in Räumen, Sprüchen an Wänden und Geisterglaube bedient was mir sehr gut gefallen hat und es etwas vom ursprünglichen Grusel wie in Geisterbahnen hat. Aber auch Rätsel und Escape-Room-Feeling gibt es in diesem Buch auch wenn dies kürzer kommt als der Gänsehautfaktor. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht die verschiedenen Rätsel zu entdecken und es lief mir auch mal ein kleiner Schauer über den Rücken, was ich, zugegeben, bei einem Kinderbuch nicht erwartet hatte. Das Ende hat zum Buch gepasst auch wenn ich gerne noch mehr von den damaligen Bewohnern und ihren Geheimnissen erfahren hätte.

Fazit: Sehr gruselig und geheimnisvoll, sehr atmosphärisch geschrieben und nichts für schwache Nerven!

Bewertung vom 14.08.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

4.5 Sterne

Bei einer Routine-OP stirbt der Patient von Chefärztin Dr. Sasha Müller. Diese setzt sich seit Jahren für KI im Krankenhaus und OP ein, aber nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem Schluss, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Hat Dr. Müller sich zu sehr auf ihre KI im Op-Saal verlassen? Die Chefärztin wird angeklagt und muss sich bald vor Gericht verantworten...

Ich kenne bereits Bücher dieser Reihe und finde es jedes Mal spannend und interessant dass sich der Großteil des Buches vor Gericht abspielt. Eine ungewöhnliche Vorgehensweise bei der ich erst den Eindruck hätte sie könne langweilig sein aber weit gefehlt! Der Schreibstil ist kurz, prägnant und immer sehr mitreißend geschrieben.

Abwechslung bringen die verschiedenen Personenperspektiven ins Spiel, das Buch ist nicht nur aus Sicht von Dr. Müller geschrieben, sondern auch ihr Anwalt, der Gerichtsmediziner und die Presse erzählen ihre Sicht.

Mir hat gut gefallen das auch Probleme des Krankenhauses angesprochen werden wie Fachkräftemangel und immer mehr ältere Patienten und warum deshalb Ki eine wichtige Chance sein könnte.

Das ganze Buch hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen, obwohl ich recht schnell wusste worauf der Behandlungsfehler hinausläuft. Dies hat mich jedoch nicht gestört. Der Täter war eine echte Überraschung für mich, das Motiv gedoch fand ich sehr schwach und fast unglaubwürdig weshalb ich leider Punktabzug geben muss.

Fazit: Tolles Buch, aber das Motiv des Täters war leider nicht sehr glaubwürdig und schwach.

Bewertung vom 12.08.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


ausgezeichnet

4.5 Sterne

Ich habe vor kurzem bereits den Vorgängerroman "22 Bahnen" gelesen und war von diesem Buch sehr begeistert, daher wollte ich unbedingt wissen wie es mit Ida und ihrer großen Schwester Tilda nach Ende des ersten Buches weitergegangen ist. Auch dieser Roman hat mich wieder sehr in seinen Bann ziehen können und die Beschreibungen der Gefühle sind wieder absout intensiv und lebendig beschrieben worden!

Inhaltlich geht es diesmal um Tildas Schwester Ida, die der Leser schon aus dem Vorgängerroman kennt. Es sind Jahre vergangen und nun ist Idas und Tildas Mutter gestorben und dies lässt Ida in ein tiefes Loch stürzen. Sie mag keine Abschiede und diese Entgültigkeit lässt sie Verzweiflung, Schuld und Trauer spüren. Sie kann momentan nicht zu Tilda fahren, die so ein perfektes und durch die Kinder quirliges Leben hat und stattdessen strandet Ida unverhofft auf der Insel Rügel, bei dem älteren Ehepaar Knut und Marianne. Diese beiden schaffen es Ida aus der Lethargie zu holen und Ida fängt das Leben auf Rügen mehr und mehr an zu genießen. Dann begegnet sie auch noch dem geheimnisvollen und berühmten Leif und das Leben könnte wieder schöner sein, doch dann gerät Idas Welt erneut ins Wanken als sie von einer schlimmen Diagnose erfährt.

Man könnte das Buch auch unabhängig vom Vorgänger lesen, aber um sich richtig ins Buch fallen zu lassen und Zusammenhänge zu verstehen empfehle ich ganz klar erst "22 Bahnen" zu lesen. Der Schreibstil ist wieder einzigartig intensiv und sehr berührend geschrieben worden, die Autorin nimmt einen richtig mit und zieht einen ganz nah zu den Protagonisten und ihren Gefühlen hin. Das Buch beinhaltet ausserdem die originelle Idee das Unterhaltungen immer mit dem Vornamen und dahinter Doppelpunkt geführt werden. Ich kenne das aus anderen Büchern nicht aber wenn man einmal damit warm geworden ist kommt man wunderbar damit zurecht.

Ida konnte mich im ersten Roman der Autorin schon sehr berühren und ich war sehr gespannt wie sie es geschafft hat als Tilda weggezogen ist. Idas Sicht auf die Dinge ist sehr klar, teils auch schonungslos ehrlich, gerade was sie über Tilda denkt. Dies hat mich erst überrascht, da sie mir im ersten Buch als eher schüchternes Mädchen im Gedächtnis war. Aber die Jahre der Selbsttändigkeit verändern Menschen eben auch und je mehr ich über kleine Gedankenrückblenden über das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihr erfahren habe, desto mehr konnte ich ihren Schmerz auch nachvollziehen. Von Tilda erfährt man in diesem Buch stattdessen tatsächlich ziemlich wenig und sie wurde zur Randfigur. Ganz bezaubernd wird stattdessen das ältere Ehepaar Knut und Marianne beschrieben und wenn ich mal so ausweglos bin wie Ida, würde ich mir genau solche Leute an meine Seite wünschen! So warmherzig und einfühlsam wie diese beide gibt es selten Menschen.

Ich fand das Buch wieder absolut toll und sehr intensiv geschrieben, manches wurde leider nur angerissen wie das Verhältnis zwischen Marianne und ihrer Tochter, aber dafür wurde die Gefühlswelt von Ida umso intensiver vom Leser wahrgenommen. Das Buch endet ziemlich offen und ich wäre gespannt ob es noch ein weiteren Roman über die beiden geben wird, ansonsten ist dem Leser gegeben die Geschichte selbst weiterzuträumen.

Fazit: Wie schon "22 Bahnen" ist auch dieser Roman wieder sehr intensiv und gut geschrieben. Beide Bücher sind absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 09.08.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


gut

Hörbuchrezension:
Die fünfzehnjährige Linda ist depressiv und würde sich am liebsten das Leben nehmen, doch da ist noch der 86jährige Hubert, der Demenz hat und immer wenier wird und den Linda unterstützt. Dreimal die Woche verbringt Linda Zeit mit Hubert, und bekommt dafür etwas Taschengeld. Sie arbeitet eng mit der polnischen Pflegerin Ewa zusammen, die manchmal auch sehr eigenwilligen sein kann. Dann geht es immer mehr dem Ende zu und Linda fragt sich wann der gefürchtete Tag wohl kommen mag. Ein wenig Unterstützung erhält sie nur durch ihren einzigen Freund Kevin, doch dieser hat selber düstere Endzeit-Gedanken.

Ich hatte mir bei diesem Hörbuch eine sehr einfühlsame, ergreifende und zu Herzen gehende Geschichte gewünscht, die mich berühren kann und die doch mit einer Leichtigkeit und ein wenig Humor daherkommt. Den Klappentext fand ich auch sehr interessant und spannend zu lesen und so habe ich mich in die Geschichte hineinfallen lassen. Den Schreibstil hätte ich mir lockerer und leichter gewünscht, er ist mit Metaphern gespickt, sehr komplex und teils fand ich ihn auch etwas verwirrend. Bei einem Hörbuch finde ich es immer besser wenn es leicht verständlich zugeht und man sich ganz auf die Geschichte konzentrieren kann. Auch wird man von Anfang an mit sehr wenigen Zusatzinformationen in die Handlung geworfen. Mir ist nicht recht klar geworden wie Linda überhaupt dazu kam nach Hubert zu schauen, denn ihre Mutter scheint mehr als dagegen zu sein, mir ist auch nicht klar geworden warum Linda so viele depressive Gedanken hat, wo diese herkommen und das Verhältnis zwischen Linda und ihrem Freund Kevin blieb mir auch wenig nachvollziebar. Es gab aber durchaus auch positive Momente in diesem Hörbuch, wie die Krankheit Demenz sich auf das Leben auswirkt und wie sie vorranschreitet wird sehr nachvollziebar und lebendig beschrieben, hier hat man wirklich gemerkt das die Autorin Ahnung vom Thema hat und sich sehr damit beschäftigt hat. Auch einzelne Stellen in der Geschichte fand ich schön und berührend beschrieben wie der Ausflug den Linda mit Hubert macht. Auch den Schluss fand ich stellenweise ergreifend, aber ich kam einfach in der Geschichte nicht ganz so an die Charaktere und vorallem an Linda ran wie ich mir das gewünscht hätte und in der gesamten Handlung blieben mir einfach zu viele für mich wichtige Fragen offen, die ich oben ja schon genannt habe.

Die Sprecherin hat ihre Aufgabe wirklich sehr gut gemacht, die Stimme war angenehm und sie hat die Handlung sehr emotional und lebendig vorgelesen. Sie hat für mich auf jeden Fall das Beste aus der Geschichte rausgeholt und mich mitgenommen.

Fazit: Anders als erwartet, mir blieben viele Fragen zu offen und wage und ich kam nicht ganz so nah an die Charaktere ran wie ich mir das gewünscht hatte. Dafür wird die Krankheit Demenz sehr nachvollziehbar beschrieben und auch die teils schwierige Situation polnischer Pflegekräfte wird gut beschrieben.