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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
irismaria
Wohnort: 
hessen

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2016
Als der Himmel zerriss
Rapp, Stephanie

Als der Himmel zerriss


ausgezeichnet

„Als der Himmel zerriss“ ist ein historischer Roman von Stephanie Rapp, der Mitte des 19. Jahrhunderts spielt. Hauptfigur ist die junge Engländerin Emily, die mit ihrem Vater nach Irland zieht um dort ihren Grundbesitz zu verwalten. In Irland erleben sie die bittere Armut der Pächter und die Glaubenskonflikte zwischen Protestanten und Katholiken. Unterstützung erfahren sie nur vom englischen Verwalter Ronald, der auch als Heiratskandidat für Emily infrage kommt. Doch dann führen mehrere Schicksalsschläge dazu, dass Emily nach Australien auswandern muss…
Die Geschichte ist spannend zu lesen und eine gelungene Mischung zwischen Liebesgeschichte und der Darstellung der Situation der damaligen Zeit. Die Personen und ihre Lebensumstände sind realistisch und lebendig dargestellt. Emily ist eine sympathische Hauptperson, mit der man mitfiebern kann. Ihr Glaube an Gott ist für sie sehr wichtig und gut in die Handlung eingebaut. Ich kann „Als der Himmel zerriss“ sehr empfehlen.

Bewertung vom 08.11.2016
Denn du bist bei mir
Nelson, Sefora

Denn du bist bei mir


ausgezeichnet

In "Denn du bist bei mir: Psalm 23: Eine Einladung zum Vertrauen" schreibt die Sängerin Sefora Nelson ihre ganz persönliche Auslegung zu Psalm 23. Ich habe das Buch durch Zufall in die Hände bekommen und kannte auch die Autorin nicht. Umso erstaunter war ich, als sich das Buch als wahrer Schatz entpuppte. Die Gedanken zu den einzelnen Psalmversen sind tiefgehend und regen zum Nachdenken an. Die Autorin verknüpft sie mit anderen Bibelstellen und stellt Bezüge zu ihrer eigenen Lebensgeschichte dar. Ergänzt werden die Gedanken mit Liedern und Gedichten. Ich empfehle "Denn du bist bei mir" als gelungenes geistliches Meditationsbuch und werde es demnächst an eine Frau verschenken, die auch Sängerin ist.

Bewertung vom 25.06.2016
Ich will das Leben küssen!
Schreinemakers, Margarethe

Ich will das Leben küssen!


ausgezeichnet

"Ich will das Leben küssen! Wer einmal tot war, weiß, wie schön das Leben ist!“, dieser Titel hat mich neugierig auf das Buch gemacht und nicht etwa die Autorin Margarethe Schreinemakers, die ich zwar vom Namen her kannte, nicht aber ihre Sendungen. Die ehemalige Talkmasterin erzählt aus ihrem Leben und dem Schlüsselmoment als sie beim Joggen einen Herzstillstand erlitt und nur durch mehrere glückliche Zufälle gerettet werden konnte. Man erfährt in Text und Bild vieles von ihrem Leben, der gar nicht ungewöhnlichen Kindheit und der steilen Karriere als Journalistin und Fernsehfrau. Schreinemakers berichtet aber auch über berufliche Enttäuschungen und Fehlschläge, über die Panikattacken, die ihr Leben nach dem Herzstillstand prägten und über den Verlust lieber Menschen. Dadurch erhält das Buch eine Tiefe, die über eine Biografie hinausgeht. Man kann von ihrer positiven Art und dem Umgang mit Krisen lernen und wird angeregt, nachzudenken, was im Leben wirklich zählt und sein Leben danach auszurichten.

Bewertung vom 12.06.2016
Die Rache des Inquisitors
Hartung, Alexander

Die Rache des Inquisitors


gut

"Die Rache des Inquisitors" ist ein historischer Krimi von Alexander Hartung, der im 17. Jahrhundert im Taunus spielt. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Klara, das bei seinem Onkel im Dörfchen Reheim lebt. dorthin kommen eines Tages zwei Männer von der Inquisition, der blinde Dominikanerpriester Baselius und sein Junger Gehilfe Thomas auf der Suche nach Ketzern und Hexen. Zuerst wird Klaras Vertraute, die Kräuterfrau Agnes, angeklagt und verurteilt, dann trifft es immer mehr Dorfbewohner. Tote Hühner und blutige Inschriften deuten auf die Schuld der Täter hin, aber selbst der Dorfpfarrer kann nicht glauben, dass es so viele Ketzer in Reheim gibt. Geht es überhaupt um Ketzerei oder verwirklicht jemand seinen privaten Rachefeldzug?
"Die Rache des Inquisitors" liest sich flüssig und hat mit Klara und ihrem Freund Peter zwei sympathische Hauptfiguren. Leider ist für einen Krimi die Handlung viel zu vorhersehbar und bei einigen Stellen gibt es historische Unstimmigkeiten und es gibt auch kein Nachwort, in dem Fakt und Fiktion eingeordnet werden. Gut gefällt mir, dass der Inquisitor nicht als reine Negativfigur dargestellt wird, sondern man merkt, dass er sich Gedanken macht und wirklich glaubt, seinem Glauben zu dienen. Auch die Dynamik von Verdacht, Anklage und Verurteilung, von der nach und nach immer mehr Leute erfasst werden, ist gut dargestellt und sicher exemplarisch, nicht nur für Hexenverfolgungen.
Ich empfehle das Buch als interessanten historischen Roman, der sich schnell liest.

Bewertung vom 12.06.2016
Die Höhle
Kofmehl, Damaris

Die Höhle


ausgezeichnet

„Die Höhle“ von Damaris Kofmehl handelt von ukrainischen Juden, die sich in einer Höhle vor den Nazis verstecken. Das Buch ist inspiriert von einem wahren Schicksal.
Die Geschichte beginnt in der Jetztzeit, ein Gruppe junger amerikanischer Höhlenforscher untersuchen ein großes Höhlensystem in der Westukraine. Überrascht stellen sie fest, dass sie nicht die ersten Menschen sind, die diese Höhle betreten, denn sie finden alte Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände. Die Forscherin Natalie ist besonders von einem goldenen Medaillon angetan, das hebräische Schriftzeichen trägt und versucht, etwas darüber herauszufinden. Doch die Bewohner der Umgebung halten sich auffällig bedeckt. Natalie findet schließlich heraus, dass die Gegenstände jüdischen Familien gehörten und kann sogar den Überlebenden Joscha Burker treffen. Er erzählt ihr die spannende und berührende Geschichte seiner Familie während der NS-Zeit.
„Die Höhle“ ist flüssig geschrieben und fesselnd zu lesen. Man taucht zuerst in die faszinierende Welt der Höhlenforscher ein und dann in die immer schlimmer werdende Verfolgung der Juden. Mit Joscha und Michael hat die Autorin zwei sympathische jugendliche Hauptfiguren geschaffen, deren Schicksal sehr persönlich und ungewöhnlich ist, die aber exemplarisch für das Schicksal so vieler Menschen stehen. Ich könnte mir das Buch auch gut für jugendliche Leser vorstellen. Nebenbei erfährt man viel über das jüdische Alltagsleben und den Glauben, der es durchzieht und erlebt, wie die Hoffnung Menschen auch durch widrigste Umstände tragen kann.
Ich kann „Die Höhle“ als berührende und spannende Geschichte aus der NS-Zeit sehr empfehlen.

Bewertung vom 04.06.2016
99 Überraschungen im Koran
Beutler, Kurt

99 Überraschungen im Koran


sehr gut

"99 Überraschungen im Koran" von Kurt Beutler trägt den Untertitel "Inspirierendes und Irritierendes - ein Christ betrachtet das Buch des Islam", was die Intention des Buches gut wiedergibt. Der Autor ist mit einer Muslimin verheiratet und lebt in einem muslimischen Land, wodurch er einen guten Einblick in die islamische Welt hat. Angelehnt an die 99 Namen Gottes stellt er 99 Entdeckungen im Koran vor. Dabei geht es um allgemeine Themen wie den Aufbau und welche Sure zu welcher Gelegenheit entstand, aber auch um spezielle Themen wie Jesus, Maria, die Christen und die Bibel, den heiligen Krieg und die Rolle der Frau. Obwohl ich mich schon mit dem Islam befasst habe, war für mich vieles neu und interessant zu lesen, so etwa, dass vieles im Koran nur kurz genannt wird und ohne damaliges Hintergrundwissen nicht einzuordnen ist. Dass viele biblische Personen im Koran vorkommen, wusste ich, nun habe ich die konkreten Suren und den Vergleich zur Bibel lesen können. Jedes der 99 Themen umfasst eine bis zwei Seiten, was angenehm zu lesen ist, aber natürlich keine tiefgehende Analyse erlaubt. Mir ist auch nicht ganz klar geworden, welche Deutung eines Koranverses die Meinung des Autors und welche eine anerkannte muslimische Auslegung ist. Insgesamt gesehen ist "99 Überraschungen im Koran" ein Buch, das christlichen Lesern einen leicht lesbaren interessanten Überblick über den Koran gibt und für Gespräche mit Muslimen eine Diskussionsgrundlage geben kann.

Bewertung vom 04.06.2016
Oasenzeiten
Austin, Lynn

Oasenzeiten


sehr gut

"Oasenzeiten" der amerikanischen Bestsellerautorin Lynn Austin ist der Bericht über eine Reise durch Israel, reflektiert aber auch das Leben der Autorin und gibt geistliche Impulse. Ausgangspunkt ist die Situation, die Austin als Durststrecke und Dürreperiode bezeichnet: ihre Kinder werden erwachsen, haben eigene Pläne und werden nicht mit ihr als christliche Großfamilie in direkter Nähe wohnen. Auch das Gebetsleben erscheint ihr schal. Auf einer Reise durch Israel erhofft sich die Autorin neue Impulse für ihr Leben und das trifft auch ein. Man folgt ihr und ihrer Reisegruppe durch die Wüste, zum Jordan, nach Galiläa und Jerusalem. Ich habe viele Plätze wieder erkannt und finde die Beschreibungen gelungen, auch wenn manche Beobachtungen mir sehr "amerikanisch" erscheinen. Ein Highlight des Buches sind für mich die religiösen Impulse aus dem Erlebnis der Landschaften heraus. So haben mich etwa die Überlegungen Bedeutung von Wüstenzeiten zur Gottesbegegnung und der Wichtigkeit des ständigen Unterwegsseins sehr angesprochen. Zu diesen Überlegungen aber auch den persönlichen Lebenslagen der Autorin gibt es zu jedem Kapitel ein Gebet und Impulsfragen. Dadurch kann man das Buch auch als geistliches Übungsbuch alleine oder für eine Gruppe nutzen.
Mein Fazit: ein toller Reisebericht mit geistlichem Mehrwert

Bewertung vom 17.04.2016
Gemeinsames Leben
Bonhoeffer, Dietrich

Gemeinsames Leben


sehr gut

70 Jahre nach dem Tod Dietrich Bonhoeffers gibt der Brunnen Verlag sein meistverkauftes Werk „Gemeinsames Leben" in einer neuen Ausgabe heraus. Die Covergestaltung zeigt ein Bild Bonhoeffers und frühlingshaft blühende Zweige, ein ansprechendes Bild der Hoffnung.
Um das Buch in seinem Kontext verstehen zu können, hilft die Einführung von Peter Zimmerling, in dem er die Hintergründe und theologischen Besonderheiten des Buches erklärt und die Bedeutung für unser geistliches Leben heute aufzeigt. „Gemeinsames Leben" ist nämlich kein theoretisches Werk, sondern hat konkret das Bruderhaus des Predigerseminars der Bekennenden Kirche im Blick, das Bonhoeffer gründete und leitete. Thematisch geht es um gemeinsame geistliche Übungen, Bibel-Meditation, Zuhören und Vergeben.
„Gemeinsames Leben" ist fraglos eines der wichtigsten geistlichen Übungsbücher aus dem evangelischen Bereich. Allerdings merkt man der Sprache an, dass das Buch schon vor einigen Jahrzehnten geschrieben wurde. Da es vor allem um den Inhalt geht und nicht die sprachliche Gestaltung, hätte ich es besser gefunden, wenn die Herausgeber die Sprache behutsam an die heutige Zeit angepasst hätten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.