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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1038 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2025
Desnitskaya, Anna

Am Ende der Welt


ausgezeichnet

Letztes Jahr hat mich Anna Desnitskayas Buch „Ein Stern in der Fremde“ sehr berührt, deswegen stand für mich fest, dass ich auch ihr neues Buch „Am Ende der Welt“ lesen möchte.

Bei „Am Ende der Welt“ handelt es sich um ein Wendebilderbuch.
In der einen Hälfte erzählt es Veras Geschichte. Vera lebt in Russland an der Ostküste der Halbinsel Kamtschatka.
In der anderen Hälfte erzählt das Buch die Geschichte von Lucas, der in Chile lebt.
Die beiden leben zwar an unterschiedlichen Enden der Welt, sind sich aber ansonsten sehr ähnlich.
Sie lesen gerne und haben die gleiche Lieblingsbuchreihe, sammeln Schätze aus der Natur, haben eine Familie, die sie lieben, und Zukunftspläne.
Manchmal gehen sie abends an den Strand und schicken Morsezeichen übers Meer, ans andere Ende der Welt.

Auf den Vorsatzseiten der einen Buchhälfte lernt man das Morsealphabet kennen. Auf den Vorsatzseiten der anderen Buchhälfte sieht man eine stilisierte Weltkarte und die Distanz zwischen Kamtschatka und Chile.

Nachdem man die beiden Kinder in ihrer Heimat kennengelernt hat, kommt es zum nächtlichen Kontakt.
Der Autorin ist es in „Am Ende der Welt“ wieder einmal gelungen, Bilder mit nächtlichen Szenen in Licht einzutauchen, dies hatte mich bereits in „Ein Stern in der Fremde“ begeistert.
Der größte Clou gelingt ihr dieses Mal mit der Illustration in der Mitte des Buches, die den Wechsel und die Verbindung zwischen Veras und Lucas‘ Geschichte darstellt. Ein Boot inmitten der nächtlichen See, das dank Spiegelung im Wasser doppelt zu sehen ist und so als Illustration von Veras, aber auch von Lucas‘ Geschichte gelesen werden kann. Die Lichter ihrer beiden Taschenlampen treffen dort aufeinander.

Ein Kind ist ein Kind. Leider vergessen viele erwachsene Menschen, was uns verbindet, und dass Grenzen menschengemacht sind.
Egal, ob am östlichen oder westlichen Ende der Welt, Kinder wünschen sich letzten Endes nicht mehr als einen Freund, mit dem sie Interessen und Erinnerungen teilen können.
Ich wünsche mir noch viel mehr solche hoffnungsspendenden Bücher wie „Am Ende der Welt“ oder „Ein Stern in der Fremde“.

Bewertung vom 19.03.2025
Ganz, Jono

Matilda, die Museumskatze (Kunst für Kinder)


ausgezeichnet

Das Buch „Matilda, die Museumskatze“ basiert auf einer tatsächlich existierenden Museumskatze, deren Foto man am Ende des Buches findet. Matilda – oder Mildred, wie sie eigentlich heißt – lebt in der Tate Gallery.
Wir waren gleich doppelt entzückt, als wir das Foto entdeckten, denn Museumskatze Matilda sieht unserem Kater verblüffend ähnlich.

Jono Ganz hat Matildas Abenteuer sowohl illustriert als auch mit Texten versehen. Seine Bilder sind sehr verspielt und passen perfekt zum Thema.
Die Vorsatzseiten mit vielen Abbildungen von Matilda erinnern an Werke Warhols, im Inneren kann man weitere Kunststile entdecken. Seite an Seite mit Matilda, die das Museum nachts ganz für sich alleine hat.
Zu Beginn fragt sie sich noch, wie es wohl wäre, selbst ein Kunstwerk zu erschaffen, doch plötzlich erregt eine Maus ihre Aufmerksamkeit.
Zunächst gelingt es ihr, die Maus zu jagen, ohne Kunstwerke in Gefahr zu bringen, doch das wackelige Gerüst des Dekorateurs entgeht ihrer Aufmerksamkeit … Matilda huscht zurück in ihr Bett und hofft, dass ihr nächtlicher Ausflug unentdeckt bleibt. Doch am Ende hält das Buch eine große Überraschung parat!

Die Geschichte ist unheimlich witzig, darüber hinaus kann „Matilda, die Museumskatze“ auf unterhaltsame Weise schon bei kleinen Leser*innen das Interesse an einem Museumsbesuch wecken.
Neben Kunstwerken stehen außer Besuchern auch einige Berufsgruppen im Mittelpunkt, die in einem Museum arbeiten, sowie Fragen, wie man selbst Künstler*in wird.
Diese Aspekte und Einblicke schaffen verschiedene Anknüpfungspunkte, über die man mit Kindern ins Gespräch über Kunst und Museen kommen kann.

So ist Jono Ganz mit Matildas Geschichte nicht nur ein lustiges und kunterbunt illustriertes Buch für Katzenfreunde gelungen, es kann auch zur Einstimmung auf einen anstehenden Museumsbesuch herangezogen werden.
Man sollte allerdings Abstand davon nehmen, es Matilda gleichzutun und im Museum irgendetwas hinterherzujagen ;)

Bewertung vom 19.03.2025
Sharp, Sid

Moor Myrte und das Zaubergarn


ausgezeichnet

Die Schwestern Beatrice und Magnolia leben in einem zugigen, alten Haus am Rande der Stadt. Die beiden sind so arm, dass sie sich von Ratten und Kakerlaken ernähren müssen.
Obwohl sie Schwestern sind, könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Während Beatrice ein gutherziges Wesen und Spaß am Singen und Beobachten von Tieren hat, ist Magnolia mürrisch und boshaft. Dennoch begegnet ihr Beatrice immer voller Herzlichkeit. Sie möchte ihr einen schönen, warmen Pullover stricken, nachdem Magnolia die ganze Nacht in ihrem Zimmer gefroren hat.
Die Schwestern haben jedoch kein Geld für Wolle. Nachdem Beatrice vergebens versucht hat, Fundstücke aus dem Wald gegen Geld oder Wolle einzutauschen, lernt sie dort die Spinnenfrau Moor Myrte kennen. Diese schenkt ihr ein Zaubergarn, woraus Beatrice ihrer Schwester einen magischen Pullover strickt. Doch statt sich über das Geschenk zu freuen, sieht Magnolia in diesem Pullover nur möglichen Profit. Sie befiehlt Beatrice weitere Pullover zu stricken, um sie teuer zu verkaufen.
Einige Motive in Sid Sharps Buch erinnern an bekannte Märchen.
Die Spinnen, die Beatrice helfen, an die Tiere, die Dornröschen unterstützten, die Begegnungen von Beatrice und Magnolia mit Moor Myrte an Goldmarie und Pechmarie aus „Frau Holle“. Die eine Schwester ist voller Respekt, Fleiß und Hilfsbereitschaft, während die andere sämtliche guten Charaktereigenschaften vermissen lässt.

Sid Sharpes Illustrationen sind ein bisschen kindlich naiv, etwas gruselig, aber immer bezaubernd und voller Humor.
Bereits die Illustrationen auf den Vorsatzseiten haben mich für Illustrationsstil und Witz des Buches gewonnen, die unter anderem eine majestätische Molluske und eine superleckere Steckrübe zeigen. Diese greifen Beatrice Eigenschaft auf, den Zauber in alltäglichen Dingen zu sehen. Dies ist den meisten Kindern zu eigen, viele Erwachsene haben jedoch keine Augen mehr für Alltagszauber.
Ich liebe Beatrices herzliche Art und ihre Sicht auf die Dinge, ebenso sehr wie die kleinen Spinnen, die Beatrice helfen und gegen Magnolias Ausbeutung in den Streik gehen.

'Ohne Pausen keine Netze – Bessere Arbeitsbedingungen jetzt – Magnolia ist gemein'

„Moor Myrte und das Zaubergarn“ zeigt kindgerecht mit einem ganz besonderen Humor, wohin es führen kann, wenn man Ressourcen und die Umwelt nicht schätzt. Wie ungerecht die Verteilung innerhalb einer Gesellschaft bezüglich Arbeit und Verdienst ist. Aber auch wie der Markt Angebot und Nachfrage regelt und ein Begehren für ein Produkt geweckt wird.
Ich bin über alle Maßen beeindruckt, in welchem Umfang und mit welchen Stilmitteln Sid Sharpe solch große und wichtige Themen mit der Graphic Novel eine Bühne gibt und dabei immer die Waage zwischen Ernst und Humor hält.

Sid Sharpe hat die Graphic Novel um die beiden unterschiedlichen Schwestern und die Spinnenfrau Moor Myrte sowohl illustriert als auch geschrieben.
Bilder und Text haben einen ganz besonderen und eigenen Humor.
Die Geschichte ist eine moderne Fabel, die zwar kindgerecht umgesetzt ist, aber selbst Erwachsene zu verzaubern mag.
„Moor Myrte und das Zaubergarn“ war bei mir Liebe auf den ersten Blick. Nach dieser Lektüre möchte ich unbedingt auch das Debüt „Der Wolfspelz“ lesen, welches 2024 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war.

Bewertung vom 13.02.2025
Metz, Alina

Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen


sehr gut

Mit dem Auftakt ihrer Dilogie ist Alina Metz eine spannende Hommage an Bücher über Büchern gelungen. Gleich zu Beginn fühlte ich mich an Bücher wie Endes „Die unendliche Geschichte“ oder die Tinten-Reihe aus der Feder von Funke erinnert.
Im Inneren des Buches setzt sich die Liebe zu Büchern und der Literatur fort. Das Buch enthält Vignetten an den Kapitelanfängen, Charakter-Illustrationen und Zitaten aus realen und für die Dilogie erfundenen Büchern. Das Ganze übt einen Zauber aus, dem man sich kaum entziehen kann.

Protagonistin ist die sechzehnjährige Minna, die in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Mutter treten und sich zur Büchersucherin ausbilden lassen möchte.
Zu Beginn des Buches lernt man Minna noch als Kind in Begleitung ihrer Mutter kennen. Sie betreten gemeinsam das Bücherlabyrinth, einen geheimnisvollen Ort, der keine Grenzen zu kennen scheint. In diesem existieren zahlreiche in unserer Welt unbekannte und oftmals gefährliche Wesen.
Nachdem es Minna gelungen ist, dass der Antiquar Raban Krull sie als weiteren Lehrling aufnimmt, macht sie die Entdeckung, dass ihre Mutter noch lebt, gefangen in den Spiegelgängen des Labyrinths.
Nur mit Hilfe eines legendären Buches hat Minna die Chance, ihre Mutter zu befreien. Es folgt eine teils lebensgefährliche Suche, bei dem nicht nur einmal infrage gestellt wird, wem zu trauen ist und wem nicht. Das Ganze gipfelt in einen Showdown, bei dem die Beweggründe der Figuren und die Vertrauensfrage ein weiteres Mal neu ausgeleuchtet werden.
Klar ist, nach diesem Ende muss man nach dem zweiten und letzten Band greifen, der zum Glück zeitnah erscheint.

Es besteht eine Diskrepanz zwischen der Altersgruppe, für die dieses Buch empfohlen wird, und dem Alter der Protagonistin. Das reale und gefühlte Alter der Hauptfigur durchlebt diese Diskrepanz auch. Die Charaktere sind sechzehnjährig und älter, daher hätte ich mir von ihrem Verhalten einen gewissen Lernprozess innerhalb der Geschichte gewünscht.
Des Weiteren lernt man in diesem ersten Teil der Dilogie zahlreiche Charaktere, Wesen und Besonderheiten kennen. Das Kennenlernen blieb für mein Empfinden aber oftmals an der Oberfläche. So fand ich das Personal der Geschichte zwar durchweg interessant, konnte aber zu keiner Figur eine nähere Bindung aufbauen.

„Das Buch der Verlorenen“ lässt auf einen spannenden zweiten Teil der Dilogie hoffen.
Trotz kleiner Abstriche habe ich das Buch sehr gerne gelesen und finde den eingebrachten Ideenreichtum von Alina Metz grandios.

Bewertung vom 13.02.2025
Gialu;Gazelle

Gialu & Gazelle - NEVER NOT CHANGING. 25 erste Male


ausgezeichnet

Gialu und Gazelle sind Content Creator*innen auf Instagram und Tik Tok, so bin ich auf ihr Buch „Never not changing“ aufmerksam geworden.

In ihrem Buch erzählen sie nicht nur von ihrer Reise der ersten Male, zu denen auch das Schreiben eines Buches gehört. Sie berichten von ihrem Lebensweg bis heute und beantworten Zwischenfragen. Diese sind wie ein Interview zwischen den Kapiteln eingefügt worden. Die beiden sind dadurch sehr nahbar und es fühlt sich nicht wie reines Lesen an, sondern als würde man in direktem Austausch mit den beiden stehen.

Die Illustrationen von Patu ergänzen die einzelnen Episoden sehr schön und intim.

Gialu und Gazelle erzählen davon, wie schwierig es sein kann, Sachen zum ersten Mal zu tun, und wie wichtig es ist, wenn jemand hinter einem steht, der einem Zuspruch gibt und an einen glaubt.

Hobbys und Skills sollten nicht einem Geschlecht zugewiesen werden, genauso wenig wie Kleidung. Gerade Kindern sollten vermeintlich „geschlechtskonträre“ Interessen nicht abgesprochen werden. Es ist immer sinnvoll, wenn man grundlegende Dinge im Alltag selbst und notfalls ohne Hilfe bewerkstelligen kann. Eine Hand, die einen Kochlöffel verwenden kann, kann auch eine Bohrmaschine bedienen und umgekehrt ;)

Jede*r sollte aufgeschlossen und empathisch erziehen und auch selbst offen bleiben, sich auf andere einlassen und zuhören können.

Ein wunderbares und wichtiges Buch, welches ich aus ganzem Herzen weiterempfehle.

Bewertung vom 13.02.2025
de Saint-Exupéry, Antoine

Der kleine Prinz


ausgezeichnet

Vielleicht hat nicht jeder den kleinen Prinzen gelesen, sicherlich hat aber bereits jeder von ihm gehört. Eines der bekanntesten Zitate der Literaturwelt entstammt diesem Buch.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Wir besitzen die klassische Ausgabe des kleinen Prinzen. Aber auch Bilderbücher, die Antoine de Saint-Exupérys Erzählung adaptiert haben.
Mit dem von Anna Silivonchik illustrierten Band liegt nun ein Bilderbuch vor, welches den kompletten Text des kleinen Prinzen in der Übersetzung von Grete und Josef Leitgeb (Copyright Karl Rauch Verlag KG) enthält. Es ist die Übersetzung der klassischen Ausgabe.
So vereint dieses Buch den liebgewonnen und vertrauten Text und eine komplette Bebilderung. Dies lädt dazu ein, den Klassiker neu zu entdecken, entweder alleine oder gemeinsam mit Kindern.

Einige Illustrationen Anna Silivonchicks wecken Erinnerungen an die Zeichnungen Antoine de Saint-Exupérys, in anderen Bildern hat sie ganz eigene Interpretationen einfließen lassen. So bildet sie den Text nicht einfach in ihren Illustrationen ab, sondern gibt ihnen eine eigene Sprache und lässt Raum zum Interpretieren und Träumen.
Das Buch ist durchgehend koloriert. Selbst Seiten ohne formatfüllende Bilder besitzen Hintergrundillustrationen. Dies sind zarte Sternen- oder Blütenmuster oder schattenhafte Schemen von Bildern, die sie aus anderen Illustrationen im Buch erneut aufgreift.
Anna Silivonchicks Bilder beeindrucken sowohl von der Komposition als auch der Farbgebung.

Für mich ist diese Ausgabe des kleinen Prinzen ein ganz besonderer Buchschatz, dem jeder einen Blick schenken sollte, der den kleinen Prinzen kennt und liebt, oder mit der Anschaffung dieses Klassikers liebäugelt.
Am Ende des Buches befindet sich ein Nachwort der Illustratorin, sowie Vitae von Antoine de Saint-Exupéry und Anna Silivonchik.

Bewertung vom 13.02.2025
Bauer, Christina

Süßes backen


ausgezeichnet

Von Christina Bauer besitze ich mehrere Vorgängertitel von „Süßes Backen“ und schätze bei allen ihren Büchern die ansprechende, aber alltagstaugliche Gestaltung und Präsentation, die nicht verschreckt, weil alles viel zu kompliziert erscheint, sowie die Gelinggarantie, dank leicht verständlicher Rezeptbeschreibungen. Auch ihr neuer Titel bringt diese Stärken mit.

Das Buch enthält über 70 Rezepte unterteilt in folgende Rubriken:
Klein und fein: Gebäck, Törtchen, Muffins und Cupcakes
Gerührt, verziert, fruchtig und alles dazwischen: Kuchen und Schnitten
Von Sahnehäubchen bis No-Bake-Traum: Torten
Desserts, oder: ein süßer Abschluss

Wie man am Rezeptregister gut sehen kann, gibt der Titel „Süßes Backen“ tatsächlich nur einen Bruchteil der enthaltenen Rezepte wieder, denn es sind neben Backrezepten auch No-Bake-Torten sowie Desserts enthalten.

Christina Bauers Bücher sind immer anfängergeeignet, denn sehr ausführlich widmet sie sich auch hier in einem Kapitel den Grundlagen des Backens:
„Ein Teig, so viele Möglichkeiten: Ausstattung, Grundrezepte und Variationen“.
Das Kapitel ist jedoch nicht uninteressant für versierte Bäcker*innen. So findet man hier die Gegenüberstellung der unterschiedlich bezeichneten Mehltypen in Deutschland und Österreich. Sehr ausführliche Angaben zu verwendeten Zutaten, wie verschiedene Fette, Süßungsmittel oder Schokoladen. Ebenfalls hilfreich ist der enthaltene Saisonkalender für Obst.

Alle Rezepte werden mit Foto präsentiert, auch die einfachsten. Aufwendigere und komplizierte Gebäcke werden mit einer Fotostrecke in Form einer Schritt-für-Schritt-Zubereitung erklärt. Dank Christiane Bauer werde ich mich in Zukunft sogar an selbstgemachten Blätterteig trauen, den ich bislang nur fertig gekauft verwendet habe.

„Süßes Backen“ ist wiederum ein sehr gelungenes Buch aus der Feder von Christina Bauer, in dem sowohl Anfänger*innen als auch Könner*innen ansprechende Rezepte finden.
Der Inhalt ist eine bunte Mischung aus Alltagskuchen und festlichen Gebäcken und sowohl für Obstfans als auch Schokoladenliebhaber*innen geeignet.

Bewertung vom 04.02.2025
M'hiri, Malek

Tunesisch vegan


sehr gut

Das Kochbuch „Tunesisch vegan“ ist absolut anfängergeeignet, wobei es empfehlenswert ist den allgemeinen Teil über Gewürze und die tunesische Küche zu lesen, bevor man mit dem Nachkochen der Rezepte beginnt.
Sich mit einer neuen Küche bekannt zu machen und Gespür und Gefühl für eine andere als die heimische Küche zu entwickeln, ist meines Erachtens immer hilfreich. Zumal die Chance höher ist auf Zutaten zu stoßen, mit denen man noch nie gekocht hat.

Die Rezepte sind unterteilt in folgende Rubriken:
Morgenkaffee: Frühstücken auf Tunesisch
Perfekt zu allem: Brot geht immer
Los geht’s: Vorspeisen, Salate und Suppen
Jetzt aber ran an die Hauptspeisen: Nahrhaft und unglaublich gut
So bunt, so gut: Schakschuka in allen Farben
Lecker unterwegs: Quer durch die tunesischen Straßen
Darf’s noch ein Gläschen sein? Getränke
Darf auf keinen Fall fehlen: Tunesisch versüßt!

Es ist nicht jedes Rezept mit Foto vertreten, was ich schade finde, da der Platz dafür vorhanden ist. Stattdessen hat man sich dafür entschieden einige Seiten nur zu kolorieren und illustrieren. Die Rezepte sind wirklich fast immer sehr einfach nachzuvollziehen und ein Foto daher nicht zwingend notwendig, ich hätte es aber deutlich ansprechender und sinnvoller gefunden als bunte Blätter.

Das Buch beginnt mit einem Einstieg über veganes Essen und die tunesische Kultur, aber auch mit Ausführungen über Klimaschutz und kulturelle Aneignung. Ob man (neue) Anhänger für vegane und tunesische Küche gewinnt, indem man derart in ein Kochbuch startet, sei dahingestellt.

Letzten Endes enthält das Buch jedoch eine Sammlung an wunderbar leicht nachzukochenden Rezepten, die das Herzstück eines Kochbuchs sind. Diese bestehen zudem fast immer aus geläufigen Zutaten wie Gemüse, verschiedenen Mehlen, Grieß oder Couscous.
Für eine Küche einer anderen Kultur also keine derart ausgefallenen Zutaten, die Hobbyköch*innen vom Nachmachen abhalten könnten. Darüber hinaus vielleicht auch ein Anreiz für (Noch)-Nichtveganer sich näher mit Rezepten auseinander zu setzen, die frei von tierischen Produkten sind.

Bewertung vom 02.02.2025
Weiß, Oliver

Zwei rote Glühwürmchen


sehr gut

„Zwei rote Glühwürmchen“ ist eine Geschichte zum Träumen, die sich sehr gut zur Einschlafbegleitung vorlesen lässt. Hierzu passt es zudem sehr gut, dass die atmosphärischen Bilder von nur wenig Text begleitet werden, sodass Vorleser*in und Zuhörer*in dazu animiert werden auch selbst etwas zu den Bildern zu erzählen.
In der Geschichte werden zwei Glühwürmchen begleitet, die sich auf ihrem nächtlichen Ausflug kennenlernen und von da ab ihre Abenteuer gemeinsam erleben, da zu weit alles viel schöner und intensiver ist. Sehr einfach gehalten, dennoch außerordentlich bezaubernd und einnehmend.

Das Buch kommt als quadratisches und stabiles Hardcover daher und lässt sich in diesem Format sehr gut gemeinsam betrachten.
Die kurzen Texte sind in einer Schreibmaschinen-Typo weiß auf schwarz gedruckt.
Die Illustrationen, die allesamt in der Nacht angesiedelt sind, sind formatfüllend. Sie enthalten einige Collagen-Elemente, die für meinen Geschmack manches Mal etwas deplatziert wirken und unpassend für die angesprochene Altersgruppe. Hingegen haben mir die Papierblumen ausgesprochen gut gefallen, sowie die unzähligen Punkte, die wie tausend Lichter wirken.

Eine schlicht erzählte Geschichte, die zum gemeinsamen Erkunden und Fabulieren einlädt.

Bewertung vom 02.02.2025
Merati, Anna

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo


sehr gut

Sofia ist Inhaberin eines kleinen Cafés in der Ortschaft Corazzo im Piemont. Von ihrer Großmutter hat sie neben Backen auch das Kaffeesatzlesen erlernt. Eines Tages kommt ein Fremder in ihr Café und bittet Sofia darum, ihm sein Schicksal zu weissagen. Zum ersten Mal sieht Sofia im Kaffeesatz den Tod und kurze Zeit später wird der Fremde in der Tat leblos aufgefunden. Sofia plagt ein schlechtes Gewissen und kommt von Schuldgefühlen geplagt einer Verbindung zwischen dem Fremden und einem tödlichen Unfall vor über zwanzig Jahren auf die Spur …

Die Geschichte spielt zwar hauptsächlich in der Gegenwart, es gibt aber immer wieder kurze Rückblenden in den Oktober 2001, als der Unfall mit tödlichem Ausgang geschah, der mit dem Schicksal des Toten in der Gegenwart verknüpft ist und zudem Details offenbart, wie die Bande zwischen den Einwohnern Corazzos gewoben sind.
Neben dem Kriminalfall beinhaltet die Geschichte auch eine aufkeimende Liebesgeschichte, für alle, die neben Spannung etwas Romantik nicht verachten. Liebhaber der italienischen Küche kommen aber auch auf ihre Kosten:
Das Buch wurde von Dorothea Böhme unter dem Pseudonym Anna Merati geschrieben, dennoch habe ich mich die ganze Zeit gefühlt, als würde ich das Buch einer gebürtigen Einwohnerin des Piemonts lesen, da Umgebung, Küche und das Miteinander so herrlich lebensnah und authentisch beschrieben sind. Überhaupt hat es mir gut gefallen, wie die Autorin italienische Musik, die Landschaft, vor allem aber die italienische Küche in die Geschichte integriert hat. Ich für meinen Teil habe nach der Lektüre große Lust auf die Spezialitäten der Küche Piemonts bekommen!

Nachdem ich das Buch in der ersten Hälfte kaum aus den Händen legen konnte, flachte die Spannung im zweiten Teil meines Erachtens etwas ab, auch wenn ich den Täter bis zum Ende nicht hätte benennen können.

Ich hoffe sehr, dass die Autorin weitere Fälle in Norditalien ansiedeln wird, denn neben der wundervollen norditalienischen Landschaft und der köstlichen Küche, würde ich sehr gerne mehr von Sofia lesen.
Die Mischung aus Ermittlung und Wahrsage war sehr erfrischend und passt perfekt in das italienische Ambiente!