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rewa
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Insgesamt 382 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2024
Yawa, Medra

Kumohoshi (eBook, ePUB)


sehr gut

Als Spin -Off Band der bereits drei erschienen Kriegsheimserie ist der Roman ,, Kumoshi: Zwischen Frost und Ragnarök“ angesiedelt.
Die Autorin Medra Yawa zeigt auch hier wieder einmal ihre fantasievolle Seite, wo sie ihre Leser mit ihren originellen und spannenden Geschichten für sich einnehmen kann.
Dieser Roman steht im Grunde für sich alleine, sodass man ihn auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände lesen kann.
Für mich war es zwar stellenweise etwas ungewohnt, dass Personen, die ich aus den Kriegsheim Geschichten bereits gekannt habe, anders reagieren und auch andere Charaktere besitzen, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.
Es war spannend zu lesen, wie die Protagonisten hier reagieren und welche Intensionen sie haben entweder einen Krieg zu verhindern oder ihn mit Absicht herauf beschwören wollen.
Die Autorin hat auch hier wieder eine sehr komplexe Geschichte geschrieben, die volle Aufmerksamkeit braucht um nicht wichtige Details zu überlesen.
Auch wenn ich nicht immer gleich alles verstanden habe, ist Medra Yawa stets hilfreich mit Antworten zur Seite gestanden.
Eine spannende Geschichte also, die aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, die Kriegsheim Romane in einem anderen Licht erscheinen lassen und es somit noch spannend wird, wie die Handlungen nun weitergehen.

Bewertung vom 26.11.2024
Burkhardt, Martin S.

Das Echo der Zukunft


ausgezeichnet

Lars Kleidenau hat zwei Probleme, die ihm das Leben schwer machen. Obwohl seine Frau Sophie genau aufpasst, was sie mit welchen Zutaten kocht, wird seine Nahrungsmittelallergie immer schlimmer und die Sorge darüber, dass seine Firma immer schlechter läuft trägt auch nicht so einem besseren Wohlbefinden bei. Da trifft er auf seinen alten Freund Carl, der ihm etwas unglaubliches erzählt. Er weiß von einer Parallelwelt, die mit zwei Ausnahmen der eigenen Welt völlig gleich ist.
Da Lars nichts mehr zu verlieren hat wagt er die Besuche in die andere Welt. Fasziniert davon, dass es scheinbar harmlos ist und er die Ausflüge zu Sophie 2 genießt wagt er einen Schritt mit ungeahnten Folgen.
In dem Roman ,, Das Echo der Zukunft“ lässt der Autor Martin S. Burkhardt seine Leser an einer abenteuerlichen Reise durch Raum und Zeit teilhaben. Es ist eine Mischung aus Grusel Krimi und Mystery. Was zuerst unglaublich und natürlich interessant klingt entpuppt sich aber mit der Zeit für den Protagonisten Lars zu einem Unterfangen auf Leben und Tod.
Der Autor hat eine fantasievolle und spannende Geschichte geschrieben, wo das Eintauchen in eine andere Parallelwelt ein besonderes Erlebnis war und man als Leser immer mit gefiebert und gewartet hat, was als nächstes passiert.
Die Geschichte ist leicht zu lesen, manchmal sogar blutig und brutal und bis zum Schluss hofft man mit Lars mit, dass alles gut ausgeht.
Das Ende kommt etwas schnell, aber es passt trotzdem gut zur Handlung. Dass es wohl besser ist nicht in Dinge eingreifen zu wollen, die man besser nicht verändern sollte, kommt gut in dem Roman hervor und ich habe mich dabei gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 17.11.2024
Blackwood, Algernon

Zwielicht 20 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer sich gerne gruselt, über mystische Geschichten aus der Vergangenheit lesen möchte oder auch Protagonisten erleben möchte, die große Schuld auf sich geladen haben und dafür grausam büßen müssen, der wird mit der bereits 20. Ausgabe der Zwielicht Reihe sicher seine Freude haben.
Die Herausgeber Michael Schmidt und Achim Hildebrand haben in Zwielicht 20 wieder einmal eine gute Bandbreite aus 18 verschiedenen Geschichten zusammen gestellt.
Man trifft auf menschliche Schicksale, die unter die Haut gehen, einen unheimlichen Hotelflur aus dem es scheinbar kein Entkommen mehr gibt oder auch eine besondere Standuhr, mit einem düsteren Geheimnis.
Schön finde ich auch immer wieder, wenn es Geschichten gibt wie von Algernon Blackwood, der zwar schon 1951 verstorben ist, aber seine Erzählungen einen unheimlichen und guten Charme aufweisen, wo es ihm gelingt ohne große Dramatik und blutige Szenen eine unheimliche, düstere und bildhafte Stimmung zu erzeugen.
Ein gruseliger Artikel von Karin Reddemann über Märtyrer, Schlampertoni und der Heilige Bimbam, runden den Band sehr gut ab. Schöne Innenillustrationen, von denen es gerne mehr sein hätte können, lassen die Geschichten noch intensiver erscheinen. Für gute Unterhaltung ist also auch hier wieder gesorgt.

Bewertung vom 10.11.2024
Summer, Drea

Der Familienvater


sehr gut

Die beiden Kommissare Steffi und Jan stehen wieder einmal vor einem scheinbar unlösbaren Fall. Schon wieder findet man die Leichen einer Familie, wo die Mutter und die die Kinder tot sind, aber der Vater verschwunden ist. Da es auch schon in der Vergangenheit zu so einem Verbrechen gekommen ist, hat der Fall den den Namen ,, Der Familienvater“ bekommen. Fieberhaft wird nach Spuren gesucht, da sie glauben, dass schon bald die nächste Familie Opfer eines Verbrechens wird. Dass ihnen dieses Mal die Polizeipsychologin Hannah dabei über die Schulter schaut macht speziell Steffi etwas nervös. Es gibt zwar viele Spuren und auch solche, wo immer wieder die Schwiegermütter eine große Rolle spielen, aber ein wirklicher Erfolg stellt sich noch nicht ein. Fieberhaft wird von allen Seiten nach Hinweisen gesucht, doch ob sie eine weitere Tragödie verhindern können, daran glauben die Kommissare schon bald selbst nicht mehr.
,, Der Familienvater“ ist bereits der 5. Band aus der Krimireihe ,, Teufel und Graf“ wo die Autorin Drea Summer ihre Kommissare wieder einmal zur Verzweiflung bringt, da es zwar viele Spuren und mögliche Tatmotive gibt, aber keine wirklich zielführend sind.
Steffi und Jan sind ein eingespieltes Team, wo jeder stets weiß, was der andere denkt und was zu tun ist.
Es gibt viele Puzzleteile die zusammen gesetzt werden müssen und selbst als Leser ist man bis zum Ende hin planlos ob des Täters und dessen Motive.
Die Geschichte wechselt auch immer wieder in die Vergangenheit, wo ich manchmal ein wenig durcheinander gekommen bin, da es doch viele Namen und Personen dabei gibt.
Die Auflösung ist dann doch überraschend, wo ich aber nur zum Teil die Beweggründe für die Taten verstehen konnte, da hätte mir gefallen, wenn man vom Täter aus auch erfahren hätte warum alle Familienmitglieder sterben mussten.
Dass es am Ende schon die Aussicht auf den nächsten Fall gibt freut mich, denn es ist eine sympathische Krimireihe mit spannenden Fällen.

Bewertung vom 06.11.2024
Ferreira Cress, Maximilian;Blaschke, Bernd

Um jeden Preis


sehr gut

Die junge Journalistin Michelle ist nicht begeistert davon, dass ihr Kollege Hamza sie darum bittet sich seine Recherchen zu einem Todesfall näher anzusehen, da er vermutet, dass die Hamburger Polizei in ein rechtsextremes Netzwerk verwickelt ist.
Doch Michelle hat daran kein wirkliches Interesse, denn nach einer Chronik, die sie über eine einflussreiche Reederei verfasst hat und ihrer Verlobung mit Fips, einem erfolgreichen Anwalt, wartet schon das nächste Buchprojekt auf sie. Erst als man Hamza nieder schießt erwacht in Michelle die Neugierde ob vielleicht doch etwas an den Recherchen dran ist. Schneller als gedacht, beginnen auch die Menschen um sie herum sich zu verändern und so mancher rät ihr davon ab nach weiteren Hinweisen zu suchen und plötzlich weiß sie nicht mehr, wem sie noch wirklich vertrauen kann.
In dem Politthriller ,, Um jeden Preis“ bieten die Autoren Maximilian Ferreira Cress und Bernd Blaschke einen beängstigenden Einblick in die Welt der Menschen, die sich ohne Skrupel am Leid anderer bereichern oftmals unter dem Deckmantel mit sozialer Hilfsleistungen in ärmere Länder, etwas Gutes zu tun.
Die Protagonistin Michelle wird zu Beginn noch etwas leichtgläubig dargestellt und sie wird auch geblendet von einer Art von medialer Aufmerksamkeit, die sie bisher nicht gewohnt war. Doch mit der Zeit beginnt sie sich selbst zu reflektieren und auch unbequeme Wege zu gehen, die nicht jedem gefallen.
Es war interessant zu lesen wie weit und in welche Kreise sowohl Politik, Polizei als auch bekannte Firmen und Unternehmen ihre Finger in dubiosen Geschäften drinnen hatten und wie skrupellos dabei alle mitgemacht haben.
Als zweite Protagonistin trifft man auf Frida, die als Polizistin arbeitet und merken muss, dass man sich auch nicht immer auf die eigenen Kollegen verlassen kann. Mit ihr habe ich ein wenig Probleme gehabt, weil sie zu wankelmütig war in ihren Ansichten und sich relativ schnell manipulieren hat lassen.
Eine spannende Geschichte wo man erkennen muss, dass es gar nicht so leicht ist, selbst mit stichhaltigen Beweisen wirklich die Drahtzieher zu erwischen, die für skrupellose Machenschaften verantwortlich sind und dass es oft an Journalisten liegt, die auch unter Einsatz ihres Lebens, diese aufdecken.

Bewertung vom 04.11.2024
haller, c.p.

23 Leben


ausgezeichnet

In dem Roman ,, 23 Leben“ taucht der Leser mit Hilfe der Autorin C.P. Haller in Menschen Schicksale ein, wo man sich von Beginn weg mit den Protagonisten auf eine abenteuerliche Reise begibt.
Im ersten Teil begegnen sich nacheinander 23 Menschen wo ein Wort, eine Geste oder eine Handlung ein Ereignis nach sich zieht und deren Leben sowohl positiv als auch negativ beeinflusst.
Gekonnt zieht die Autorin einen roten Faden durch diese Geschichten und ihre Beobachtungsgabe dabei ist oft sehr berührend, aber auch erschütternd.
Man begegnet Menschen die voller Hass auf sich und andere sind, aber auch solche, die am Leben verzweifeln und sich zu Handlungen hinreißen lassen, die schwerwiegende Folgen haben. Es ist dabei faszinierend wie geschickt die Autorin eine Situation gleich in die nächste Geschichte einfließen lässt und man sieht, wie schnell Dinge passieren können, die so nicht geplant waren. Aber es gibt auch positive Erlebnisse die zeigen, dass man immer wieder eine noch so kleine Chance ergreifen sollte, damit sich etwas ändern kann.
Im zweiten Teil, der 3 Jahre später spielt, begegnen wir den Protagonisten wieder in umgekehrter Reihenfolge wo man erfährt, wie sie die letzten Jahre genützt haben. Bei vielen ist eine positive Wendung eingetreten weil sie ihr Leben selbst in die Hand genommen haben, weil ihnen Freunde geholfen haben oder weil sie gelernt haben, dass toxische Beziehungen beendet werden müssen wenn man merkt, dass man dabei selbst zugrunde geht. Aber es gibt leider auch Menschen die sich aufgegeben haben und die Schuld nur bei anderen suchen und nicht bei sich selbst.
Sowohl die negativen Eigenschaften wie Selbstüberschätzung, Eifersucht, Respektlosigkeit oder einfach grenzenlose Hilflosigkeit stehen zum Glück positiven Eigenschaften gegenüber wie Verständnis, Freundlichkeit und dem Wissen, dass man oft alte Muster ablegen muss, damit ein Neuanfang gelingen kann.
Eine herrliche Milieustudie auf die man sich unbedingt einlassen sollte, wenn man in eine vielfältige Charakterstudie verschiedener Menschen eintauchen möchte.

Bewertung vom 11.10.2024
Lehmann, Mathias

Tod im Chiemgau


ausgezeichnet

10 Jahre ist es her, dass Toni Hauser seine Heimat in Reit am Winkel verlassen hat, nachdem sein bester Freund Hans mit dem Auto in eine Schlucht gestürzt ist. Da Tonis Vater im Sterben liegt überwindet er sich und kommt für kurze Zeit zurück. Doch kaum ist er hier, passiert bereits der nächste Todesfall, wo es wieder einen Freund von ihm erwischt. Bald ist sich Toni sicher, dass man ihm sowohl damals, als auch heute, nach dem Leben getrachtet hat. Gemeinsam mit der Kommissarin Roxy Mayrhofer versucht er herauszufinden wer ihn so abgrundtief hasst. Auch wenn er gehofft hat, dass er endlich die Vergangenheit hinter sich lassen kann wird er bald feststellen, dass es ein schwieriges und gefährliches Unterfangen ist.
Der Autor Mathias Lehmann hat mit seinem Roman ,, Tod im Chiemgau“ eine spannende und auch emotionale Geschichte geschrieben.
Es ist gleich von Beginn an interessant zu lesen, in welchen schicksalhaften Strudel aus Hass und Verzweiflung Toni hineingezogen wird aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.
Ein flüssiger und einfühlsamer Schreibstil macht es dem Leser leicht sich in die schwierige Gefühlslage von Toni hinein zu versetzen. Es wird dabei sehr gut seine innere Zerrissenheit beschrieben wenn er sich schuldig fühlt, dass Menschen um ihn herum sterben und er vielleicht der Auslöser dafür ist. Aber auch seine Selbstvorwürfe, dass er aus Feigheit vor 10 Jahren seine Heimat verlassen und dabei auch seine Familie und Freunde in Stich gelassen hat.
Auch die anderen Protagonisten wie Roxy, die eine schwierige Kindheit hatte und eigentlich nicht gut auf Toni zu sprechen ist oder der arrogante Bürgermeister, der Toni für den Tod seines Sohnes Hans verantwortlich macht, passen gut in die Geschichte hinein.
Dass sich eine zaghafte Liebesgeschichte zwischen Toni und zwei Frauen anbahnt hat mich nicht gestört, sondern hat die Geschichte nochmals spannender werden lassen, da niemand wirklich sicher sein konnte, ob nicht doch einer von ihnen ein Mörder ist.
Es gibt viele Spuren die der Autor ausgelegt hat, wo ich am Ende dann doch überrascht worden bin.
Ein wenig Lokalkolorit fängt dabei die Stimmung der Geschichte gut ein.
Es ist eigentlich ein trauriger Roman wenn man die Hintergründe der Taten erfährt und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, da sicher noch einiges spannendes, auch im privaten Bereich, rund um Toni passieren kann.

Bewertung vom 04.10.2024
Franz J., Brüseke

Berlin antwortet nicht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In dem Roman ,, Berlin antwortet nicht“ entführt der Autor Franz J. Brüseke den Leser in eine dystopisch angehauchte Welt, wo eine nicht näher definierte atomare Zerstörung in Europa die Menschen vor den Strahlen flüchten lässt.
Zu Beginn weiß man noch nicht so recht wohin die Reise den Leser führen wird, denn man begegnet einem ICH- Erzähler, der den ganzen Roman hindurch namenlos bleiben wird. Man erfährt nur, dass er in einem Bergwerksschacht einem Doktor hilft die bereits kranken Menschen zu versorgen und die verstorbenen zu entsorgen.
Als sie selbst den Schacht verlassen müssen begeben sich beide auf eine Reise mit noch unbekannten Ziel, wo sie zuerst Erik kennen lernen, der der Macher Typ ist und für alles sorgt, was sie für ihre Reise brauchen werden und später stößt noch Gisela dazu, eine Lehrerin.
Der junge ICH Erzähler wird lange Zeit als ,, Anhängsel“ der kleinen Gruppe beschrieben, da er nie etwas hinterfragt, sich selbst als unwichtig ansieht und sich einfach dahin treiben lässt.
Man begegnet Pilger, die ihre Hoffnung auf eine Flucht in ein sicheres Land nie aufgeben, man trifft aber auch auf Menschen, die aus Verzweiflung keine Rücksicht auf andere nehmen, da sie um ihr eigenes Leben kämpfen.
Eine abenteuerliche Reise führt Erik, Gisela und den jungen Mann nach Brasilien, wo vieles auf sie zukommt womit sie nicht gerechnet hätten. Die abenteuerliche Flucht von Deutschland nach Brasilien beschreibt der Autor sehr anschaulich und man wird mit menschlichen Schicksalen konfrontiert wo Freud und Leid oft sehr eng zusammen liegen.
Dass man hier Nachkommen deutscher Flüchtlinge trifft, die schon so lange hier leben und scheinbar in einer Zeit stecken geblieben sind wo sie von der gegenwärtigen Situation keine Ahnung haben, macht die Geschichte interessant und auch für den ICH Erzähler wird das zu einem besonderen Erlebnis.
Auch wenn die Protagonisten nie wirklich etwas von sich Preis geben und somit stets etwas unnahbar wirken, passen diese Charaktereigenschaften gut zu der Geschichte, da man sie wie in einem Film von außen betrachten und begleiten kann.
Der Titel des Romans spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, die dabei emotional und auch traurig ist.
Schön ist dabei, wie sich der junge Mann in dem Roman weiter entwickelt, wo der Autor schöne philosophische Gedanken mit einfließen hat lassen.
Es ist kein Wohlfühlroman zu erwarten, da man durch zerstörte Gebiete reist, menschlichen Schicksalen begegnet und so manchen verzweifeln lässt ob seiner ausweglosen Situation. Trotzdem ist immer wieder ein Funke Hoffnung zu spüren und der Wunsch, dass man endlich sicher und glücklich leben kann.

Bewertung vom 26.09.2024
Poniewaz, Edward

Unendlicher Friede


ausgezeichnet

Eigentlich will der Psychologe Dr. Stefan Heimer der jungen charismatischen Christina Witt einfach nur helfen, da ihr Mann die Geburt ihres Sohnes verhindern will, da er denkt, dass er bei dessen Geburt sterben muss. Doch schon vom ersten Moment an fühlt er sich zu seiner Patientin hingezogen und er ist zu allem bereit ihr zu helfen. Doch schneller als gedacht wird er in einen Strudel aus Lügen und Verwirrungen verwickelt wo er nicht nur einmal um sein eigenes Leben fürchten muss.
In dem Psychothriller ,, Unendlicher Friede“ beschreibt der Autor Edward Poniewaz ein gewagtes Experiment, das nicht nur spannend, sondern auch gefährlich sein kann.
Der Gedanke, dass man Erinnerungen und dabei auch seine Gedanken manipulieren und somit verändern kann, klingt beängstigend, aber auch sehr interessant.
Wenn schlimme Erlebnisse durch veränderte positive und somit falsche Erinnerungen einem Menschen helfen könnten sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, dann wäre das ja eine gute Sache. Doch in dem Roman wird Heimer in einen Strudel aus Korruption, Lügen und Machtmissbrauch verwickelt, aus dem er nicht immer unbeschadet heraus kommt.
Der Autor hat einen spannenden und rasanten Roman geschrieben, wo man zwar manchmal bei der Fülle der Ereignisse etwas überfordert ist und so manche Szene schnell vorbei ist und man gerne noch etwas mehr dazu erfahren hätte, trotzdem ist es interessant wie sich Heimer versucht durch zu kämpfen.
Die Charaktere sind gut beschrieben und man weiß nie so genau, wem man nun trauen kann und wem nicht.
Heimer ist dabei ein Spielball zwischen verschiedenen Fronten, wo er aus Liebe zu Christina alles tut um sie zu beschützen.
Der Schluss ist berührend und offen, wo es noch einen weiteren Teil geben wird und man schon gespannt sein darf, wie es weitergeht.

Bewertung vom 14.09.2024
Nathschläger, Peter

Du warst der Plan (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eigentlich hat der junge Influencer Elias gehofft, dass ihm die Einladung nach Gran Canaria einen lukrativen Werbevertrag beschert. Doch dass er sich in einer Hölle aus Vergewaltigung und schweren Misshandlungen wieder finden würde, damit hat er nicht gerechnet.
Doch bevor die Täter ihn töten können, gelingt ihm die Flucht und zum Glück wird er von Max aufgelesen und bei ihm zu Hause gesund gepflegt.
Was Elias nie gedacht hätte tritt aber schon bald ein, der ältere und einfühlsame Max macht es ihm leicht wieder Vertrauen und Zuversicht zu erlangen, dass er sich von seinen körperlichen und seelischen Verletzungen erholen kann.
Als man drei der Täter grausam ermordet findet entwickeln sich die Dinge in eine Richtung die zu einem Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Mörder wird
und auch Elias weiß noch nicht, dass er dabei eine besondere Rolle spielt.
In dem Roman ,, Du warst der Plan“ sollte sich der Leser bewusst sein, dass er keine heile Welt präsentiert bekommt, sondern eine brutale Geschichte, wo auch heftige sexuell geschilderte Szenen und Kraftausdrücke darin vorkommen.
Der Autor Peter Nathschläger schildert in seinem Roman die Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Männern. Dem jungen und schwer misshandelten Elias, der als erfolgreicher Influencer alle Blicke auf sich zieht und sich seine Anziehungskraft bewusst ist und sein ehrenhafter Retter Max, ein schon in die Jahre gekommener einfühlsamer und sympathischer Mann.
Sehr schön und menschlich beschreibt dabei der Autor die Beziehung der beiden zueinander, wo Max zum rettenden Anker für Elias wird. Dass sich die Geschichte aber in eine ganz andere Richtung entwickelt ist dabei interessant zu lesen.
Der Roman ist sicher nichts für schwache Nerven und wem es nicht stört, dass fast jeder Mann schwul ist, der wird sicher gut in die Geschichte eintauchen können wo es um Machtmissbrauch und Irreführung geht aber auch um Hilflosigkeit und dem Wunsch einem Menschen vertrauen zu können.
Ein mieser Cliffhanger wo noch einiges auf die Protagonisten zu kommen wird lässt den Leser mit einem unguten und beängstigenden Gefühl zurück.