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Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 465 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2024
What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1
Flint, Alexandra

What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1


sehr gut

*** Wunderbarer Schreibstil! ***

"[…] jemanden in sein Leben zu lassen, bedeutete gleichzeitig auch, ihn wieder verlieren zu können. In den meisten Fällen ohne Vorwarnung."


Der Klappentext klang so catchy, die Gestaltung des Werkes ist ein absolutes Träumchen (- Seht. Euch. Diesen. Farbschnitt. An!! -) und ja, ich war auch schlichtweg neugierig, wie ich wohl ein weiteres Buch der Autorin - von der ich bisher erst Band 1 ihrer Maple-Creek-Reihe gelesen hatte - aufnehmen würde.


"Meet Me in Maple Creek" hatte mich in puncto Schreibstil leider sehr ernüchtert zurückgelassen, aber irgendwie hatte ich so eine Eingebung, dass ich noch einen weiteren Versuch wagen sollte - und ich bin SO FROH, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe, denn ansonsten wäre mir wirklich ein fantastisches Buch entgangen! Leute!! Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, aber insbesondere im Hinblick auf meinen Hauptkritikpunkt beim anderen Werk muss ich festhalten: Es liegen Welten dazwischen! Wow!


Der bildreiche, einnehmende Schreibstil in "What We Fear" zählt zu meinen Highlights und hat mich von Anfang an direkt in die Handlung katapultiert. Ich fühlte mich sofort nach Seattle, das ich vor vielen Jahren mal besucht habe, zurückversetzt und habe auch das ganze Campus-Flair total geliebt und zu 100% gefühlt.


Mit Harlow wurde ich mühelos warm, mit Zack auch, aber … - bitte nicht falsch verstehen, ich mochte ihn, er ist ein Cutie, alles fein, doch Harlow war einfach mein Hauptbezugspunkt in der Story. (So wie man eben immer seine Figurenlieblinge hat, denke ich.) Trotzdem habe ich die aus seiner Sicht erzählten Passagen ebenfalls sehr genossen und fand speziell seine Gedankengänge in Bezug auf seinen Gendefekt - bzw. dazu, wie viele seiner Mitmenschen damit umgehen - berührend.


Zwei kleine Aufreger gab es, die allerdings eindeutig unter 'persönliche Präferenz' fallen - gut möglich, dass ihr sie also ganz anders (oder gar nicht) wahrnehmt:


❏ Harlow und ihr kleiner Bruder Braxton haben zwei Mütter. Stichwort: inhaltliche Inkludierung von gleichgeschlechtlicher Liebe. Ich erwähne das nur, weil dieser Punkt - "meine Moms" - auf den ersten 100+ Seiten a die zehnmal wiederholt wird. Absolut nichts gegen das Thema an sich - meine Meinung war schon immer: Die Welt braucht mehr Liebe und liebe sich bitte, wer kann und möchte - aber Wortwiederholungen in Romanen, die irgendwann den Eindruck erwecken von 'nur für den Fall, dass es noch nicht deutlich genug war', ärgern mich generell nun mal, weil ich mir dann denke: "Ja doch! Ich. Hab's. Begriffen. Können wir uns jetzt bitte der eigentlichen Story zuwenden?" - Ist einfach ein Pet Peeve von mir.


❏ Außerdem gab es ein paar (wenige) Formulierungen, die mir allgemein stets ein Cringegefühl bescheren, z.B. wenn ein Lachen 'über die Lippen sprudelt' - aaah!


Zum Abschluss noch zwei Pluspunkte:


❏ Die ganze Hacker-Thematik ist cool, spannend und auch für Nicht-Nerds wie mich (= das Gegenteil von Technik-Fuchs) verständlich umgesetzt worden.


❏ Die Idee, jedem Kapitel einen Songtitel als Überschrift zu geben, gefiel mir super!


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
"Der Lakestone Campus of Seattle war […] die Crème de la Crème der Ivy League, der besten Eliteunis in den USA. Eine eigene kleine Welt, zu der Normalsterbliche keinen Zugang hatten." - Für uns NA-Leser:innen gilt das zum Glück nicht, denn ich freue mich schon jetzt riesig auf Band 2, der im Herbst 2024 erscheinen soll. Klare Empfehlung für Fans von gleichermaßen emotionalen wie actionreichen New-Adult-Romanzen!

Bewertung vom 02.03.2024
Queen of Fashion / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.26
Holden, Stephanie

Queen of Fashion / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.26


sehr gut

*** Starke Persönlichkeit ***

"[…] genau das war es, was Vivienne Angst einjagte: ein Leben voller Konventionen. Sie wollte sich weiterentwickeln, wollte Freiheit, Selbstverwirklichung, Bildung. […] Sie wollte mehr sein als Hausfrau und Mutter."

Ich muss zugeben, dass die Heldin dieser Romanbiografie mir bisher rein namentlich ein Begriff gewesen war - und natürlich assoziierte ich sie mit dem Stichwort 'Mode', aber das war es dann auch schon gewesen mit meinem Vorwissen. Folglich war ich sehr gespannt auf das Werk, zumal ich bereits einige Romane dieser beim Aufbau Verlag erschienenen Buchreihe ("Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe") gelesen und sehr gemocht habe.

Zum Cover muss ich wohl kaum etwas anmerken - wie bei den anderen Bänden der Reihe ist es ein kleines Kunstwerk für sich und passt hervorragend zum Genre.

Den Schreibstil empfand ich als angenehm, obgleich bis zuletzt eine gewisse Distanz zu Vivienne bestehen blieb. Gut möglich, dass dies der Tatsache geschuldet war, dass ich Viviennes Entscheidungen nicht immer gutheißen konnte (nicht nur in puncto Partnerwahl). Dennoch muss ich anerkennen: Ihre Beweggründe sind von der Autorin schlüssig dargestellt worden.

Zudem habe ich stets Respekt vor Menschen, die den Mut aufbringen, ihren eigenen Träumen und Überzeugungen zu folgen, selbst wenn das bedeutet, gegen den Strom schwimmen zu müssen und den scheinbar unbequemeren Weg zu wählen. - Finde ich sehr authentisch und ungemein inspirierend.

"Habe ich die falsche Entscheidung getroffen?, fragte sie sich. Sind meine Träume wichtiger als das Glück meines Kindes? Nein. […] ein Kind brauchte eine Mutter, die glücklich war."

Das Werk bildet auf jeden Fall eine tolle Grundlage, mehr über diese rebellische, unangepasste, kreative Frau und Künstlerin zu erfahren. Der Fokus liegt hierbei hauptsächlich auf den früheren - skandalumwitterten - Jahren ihres Lebens.

Fazit:
Gerne spreche ich eine Empfehlung für Fans von Romanen mit starken Protagonistinnen aus.

Bewertung vom 01.03.2024
Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2
Janz, Tanja

Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2


gut

*** Konnte mich dieses Mal nicht richtig catchen ***

Ich habe schon mehrere Werke dieser talentierten Autorin gelesen, u.A. den Auftaktband ihrer St.-Peter-Ording-Saga, und wusste daher im Vorfeld, dass bildreiche, atmosphärische Settingbeschreibungen und das Einfangen des damaligen Zeitgeistes normalerweise zu ihren Stärken zählen.

Ich habe mich sehr gerne an die Nordsee geträumt, aber … es gibt zwei kleine Kritikpunkte.

❏ Inhaltstechnisch lag für mich der Fokus dieses Mal zu sehr auf der Mutter-Kind-Thematik. Gefühlt ging es zu 60-70% um Schwangerschaften - an sich nicht tragisch, doch dafür fehlte mir an anderen Stellen die Tiefe. So wurden bestimmte Erlebnisse, über die ich gerne mehr gelesen hätte, nur kurz angerissen. Das 70er-Flair konnte mich beispielsweise nicht richtig catchen.

❏ Es kam keine wirkliche Spannung auf, da viele Wendungen einfach zu vorhersehbar waren. Again, bei einem Feel-Good-Roman erwarte ich natürlich keinen Nervenkitzel (und meist macht mir Vorhersehbarkeit auch wenig bis nichts aus), doch hier führte es zu ein paar Längen.

Die Karte im Innencover ist ein hübsches Extra und auch das Cover ist passend zum Genre gewählt worden.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ich würde das Werk aufgrund der inhaltlichen Schwerpunkte (Familienzusammenhalt; Verlust/Trauer(bewältigung)) nicht als 'leichte Kost' einstufen - auch nicht als klassische Urlaubslektüre (trotz toller Kulisse). Kann man lesen, aber in puncto Emotionen und Tiefgang würde ich eher auf die vorherigen Romane der Autorin zurückgreifen.


+++ ACHTUNG, SPOILER +++

Für das Thema Kindstod hätte ich eine vorangestellte Triggerwarnung sinnvoll gefunden.

Bewertung vom 26.02.2024
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


sehr gut

*** Berlin zwischen den Weltkriegen ***

Wenn ihr ein Faible für historische Romane mit starken, in jeglicher Hinsicht interessanten, authentisch gezeichneten Protagonistinnen habt, kann ich euch dieses unterhaltsame, vor Esprit und Zeitgeist sprühende Werk aus der Feder von Bestsellerautorin Anne Stern wärmstens empfehlen.

Ich tanze für mein Leben gerne und liebe - als alte Berliner Pflanze - zudem Geschichten, die in meiner einstigen Heimat spielen. Klar, dass "Lindy Girls" bei mir einziehen musste!

Zu Beginn erforderten die vielen wechselnden Perspektiven meine volle Konzentration, doch schnell war ich in der Story um Gila, Wally, Alice und Thea (plus diverse Nebenfiguren) angekommen. Die Ladys könnten in puncto Background und Charakter kaum unterschiedlicher sein; jede von ihnen kämpft auf ihre Weise darum, ihren Alltag zu meistern bzw. diesem zu entfliehen. Damals wurden die meisten Lebensbereiche nun mal von Männern dominiert - Gott sei Lob und Dank, dass wir im Hier und Jetzt leben dürfen! Natürlich ist es immer wichtig, die eigenen Träume zu verfolgen, aber gerade wenn ich von Schicksalen lese, die sich diesbezüglich gegen besonders viel Gegenwind behaupten mussten und dennoch an ihren Idealen festgehalten haben, nötigt mir das immens viel Respekt ab. Für meinen Geschmack hätte ich lieber auf ein, zwei Nebenfiguren wie Jo und/oder Toni verzichtet und dafür einer bedeutenderen Person mehr Tiefe verliehen, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Elemente, die mir (neben der gelungenen Ausarbeitung der Figuren) besonders gut gefallen haben:

❏ der Aspekt rund ums Tanzen (die Shows, die Etablissements, die Tänze, …),

❏ die ungeschönte, realistische Darstellung des einzigartigen Lebensgefühls der Goldenen Zwanziger - auf der einen Seite Aufbruchsstimmung im Hinblick auf Wirtschaft und Kultur, auf der anderen Seite die bitteren Nachwehen des Ersten Weltkrieges und die ersten Vorboten der bevorstehenden Nazi-Herrschaft.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Neben inspirierender Frauen-Power und ansteckender Tanzbegeisterung wartet diese mitreißend erzählte Story zudem mit einer Vielzahl an Perspektiven und einem Blick hinter die Kulissen der nur vermeintlich 'goldenen' Jahre auf - Glamour, Feierlaune und glitzernde Kleider gehören ebenso zur damaligen Zeit wie bittere Armut (Hunger, Arbeitslosigkeit), Drogenkonsum und Kriegstraumata. Ich würde mich über eine Fortsetzung - idealerweise mit weniger Perspektiven - freuen!

Bewertung vom 25.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

*** Unbedingte Leseempfehlung! ***

Lilly Bernstein hatte mich bereits im vorherigen Jahr mit einem historischen Roman begeistern können, ihr mitreißendes Werk "Findelmädchen" zählt zu meinen absoluten Highlights aus diesem Genre. Wie soll man ein Buch toppen, das noch Monate später in einem nachhallt - ist das überhaupt möglich?

Nach der Lektüre von "Sturmmädchen", dem aktuellen - ich kann es nicht anders ausdrücken - Geniestreich dieser begnadeten Autorin, lautet meine Antwort: Definitiv!

Ich lese ja relativ häufig historische Romane mit dem Themenschwerpunkt Zweiter Weltkrieg, doch selten ging mir eine Geschichte dermaßen unter die Haut.

Ich hatte Tränen in den Augen, habe mit angehaltenem Atem mit Elli, aus deren Perspektive erzählt wird, mitgefiebert, ihre hilflose Wut und Verzweiflung gespürt und war ein ums andere Mal erschüttert, wie herzlos und barbarisch Menschen miteinander umgehen können. Umso mehr ging mir der Mut jener zu Herzen, die ihr eigenes Leben riskierten, um der jüdischen Bevölkerung zu helfen. Wie stolz war ich auf Elli, die im Laufe der Handlung eine bemerkenswerte Entwicklung durchläuft!

Trotz all des Schreckens wartet diese hochgradig berührende, in ihrem Detailreichtum hervorragend recherchierte Geschichte auch mit zahlreichen positiven Lichtblicken auf, mitunter Twists, die ich so nicht hatte kommen sehen.

Lilly Bernstein versteht es meisterhaft, ihre Figuren zum Leben zu erwecken und uns direkt in die damalige Zeit, in die dunkelste Stunde der deutschen Vergangenheit, eintauchen zu lassen. Nie wieder dürfen sich solche Ereignisse wiederholen, weshalb Werke wie dieses, so schockierend und aufwühlend sie auch sind, einfach ungemein wichtig sind.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Schonungslos ehrlich, in puncto Intensität und Gefühl absolut fesselnd und schlichtweg bravourös erzählt! Unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.

Bewertung vom 09.02.2024
Nothing Like You
Pelzer, Julia

Nothing Like You


ausgezeichnet

*** Berührendes Lesehighlight! ***

"Wie konnte das sein? Wir mochten uns doch nicht einmal, und jetzt waren wir plötzlich der Rettungsanker für den jeweils anderen?"

Enemies-to-Lovers? New Adult? Einer meiner liebsten U.S. Bundesstaaten als Setting? Und ein Werk aus der Feder einer meiner Herzensautorinnen? Was kann da schiefgehen?! Ich verrate es euch: Gar nichts!!

Seit einer Ewigkeit wartete ich sehnsüchtig auf den ersten Printroman meiner lieben Julia Pelzer, die mich bereits mit ihren bezaubernden (als eBook erschienenen) Christmas-Romanzen "Hook me up" und "This Last Christmas" restlos begeistert hatte - und ihre aktuelle, mitreißend erzählte Geschichte von Ally und Jax hat mich genau zur richtigen Zeit in meinem Leben gefunden.



Freut euch auf

❏ realistische, tiefgründige Dialoge und Gedankengänge,

❏ eine erfrischende Handlung, die nicht überladen ist mit ausgeleierten Genre-Klischees (Come on, dass der vermeintliche Bad Boy eigentlich ein Guter ist, zählt nicht - das erwarten wir doch insgeheim alle!),

❏ sympathische und ungemein authentisch ausgearbeitete Haupt- und Nebenfiguren mit Ecken und Kanten (sowie Bösewichte, die man so richtig schön verteufeln kann),

❏ magische Herzklopf-Momente (Julia konnte es nicht wissen, aber ich habe während meines Auslandsjahres tatsächlich mal eine Nacht unter dem spektakulären Sternenhimmel Arizonas erlebt - daher: ganz viel Liebe für diese besondere Szene!),

❏ die einfühlsam gestaltete Einarbeitung wichtiger Themen wie Legasthenie oder Trauerbewältigung (ohne bedrückend zu wirken).

Schwärm! Mal ganz abgesehen von Handlung, Figuren und Setting - ich bin hingerissen von Julias wundervollen Schreibstil, mit dem sie mich direkt zwischen die Seiten katapultiert hat, alles fühlte sich dermaßen echt an!



Fazit:

"»Weil jeder einzelne Stern da oben uns gehört.« […] »Dem Antihelden und seinem Mädchen.«"

Ich weiß, es ist beinahe schon ein wenig frech, kurz nach dem Erscheinen eines Werkes prompt Nachschub zu verlangen, aber ich hoffe inständig, dass Julia uns schon ganz bald mit ihrem nächsten Roman beglücken wird. Ganz klare Leseempfehlung für alle (New-Adult-)Romance-Fans!

Bewertung vom 04.02.2024
Im Glanz der Ewigkeit / Starling Nights Bd.2
Niemeitz, Merit

Im Glanz der Ewigkeit / Starling Nights Bd.2


sehr gut

Omnia vincit amor. Liebe besiegt alles.

"Dinge mussten nicht für immer anhalten, um ein Für immer zu hinterlassen. Zeit war eben nicht das ausschlaggebende Kriterium, wenn es darum ging, wie bedeutend etwas war."

Nachdem Merit Niemeitz sich mit ihrem ganz und gar mitreißenden Dilogie-Auftakt "Starling Nights. Im Schatten der Wahrheit" direkt in mein Herz geschrieben hatte - und damit meine ich kein läppisches 'Wow, ich vergebe 5 Sterne, denn es war ein tolles Buch', sondern ein begeistertes 'OMG!! Bestes! Dark-Academia-Buch! Ever!!!' -, hatte ich es kaum erwarten können, endlich Band 2 in den Händen zu halten! … und das Warten hat sich definitiv gelohnt!

Um mich selbst nicht zu spoilern, hatte ich mir nicht einmal erlaubt, vorab einen Blick auf den Klappentext zu werfen - stellt euch also meine Überraschung vor, als ich erfuhr, dass nicht etwa weiterhin Mabel und Cliff im Fokus stehen würden, sondern Zoe und Ashton! Ja genau, Mister Oberschuft-und-Arroganz-in-Person-Ashton, der bereits in Band 1 die verwirrende Kombination von 'unausstehlich' und 'charismatisch' verkörpert hatte. Gebannt verfolgte ich, wie die Autorin ihn vom gefühlskalten Unsympathikus in einen mit seiner Vergangenheit hadernden Bad Boy verwandelte und nun konnte ich sein Verhalten im Nachhinein so viel besser nachvollziehen.

An dieser Stelle muss ich erwähnen: Auch wenn ich selbst regelmäßig zu Quereinstiegen neige, bitte ich euch inständig, hier unbedingt die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Ohne Vorkenntnis vom Vorgängerband wäre ich in puncto Inhaltsverständnis zu Beginn etwas überfordert gewesen. (Und außerdem WOLLT ihr den Auftakt nicht verpassen, trust me!)

Der Schreibstil strotzt erneut vor Tiefgründigkeit, atmosphärisch-düsteren Beschreibungen, einer facettenreichen Figurenausarbeitung und wunderschönen Formulierungen, die wie von selbst Bilder im Kopf entstehen lassen. Handlungstechnisch und vom Gesamtvibe her hat sich "Im Glanz der Ewigkeit" anders gelesen (- vielleicht auch, weil wir weitere Figuren aus dem Bund der Stare kennenlernen -); in Mabels und Cliffs Geschichte nahmen Worldbuilding und Setting-Flair einen bedeutenden Stellenwert ein, während bei Zoe und Ashton eindeutig die Liebesbeziehung im Vordergrund steht.

Beide Buchcover der Dilogie ergänzen sich optisch hervorragend und sind jedes für sich ein absoluter Hingucker im Bücherregal, volle Punktzahl für die Gestaltung!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Anders als Band 1, aber nicht minder beeindruckend! Klare Empfehlung für alle Dark-Academia-Fans!

Bewertung vom 17.01.2024
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

I love it!

Dieser warmherzige, erfrischend witzige und einfach rundum wundervolle Read hat mich vollkommen begeistert - was für ein Highlight!

Von der ersten Zeile an war ich hingerissen vom einnehmenden Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin! Es fühlt sich an, als würde man mit einer Freundin plaudern, alle Formulierungen sind so on point und nachvollziehbar, herrlich kreativ, ungekünstelt amüsant und dennoch tiefgründig … Ich habe es geliebt, zu 100%!

Auch die Ausarbeitung der authentischen, lebensnah angelegten Figuren ist ein Traum - die liebevolle Dynamik zwischen den gänzlich unterschiedlichen Schwestern Nora und Libby, die dem anfänglichen Geplänkel folgende Annäherung zwischen Nora und Charlie … Ich kann nur sagen: Besser geht es nicht, volle Punktzahl!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Nicht nur, dass die für jeden Bücherwurm elementaren Themen Literatur und Verlagswesen im Fokus stehen, in dieser zur Verfilmung geradezu prädestinierten RomCom ist der Titel wahrlich Programm: die Liebe steckt zwischen den Zeilen. Dieses Buch macht einfach glücklich! Von mir gibt es daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Fans von romantischen Feel-Good-Stories mit zauberhaften Small-Town-Vibes!

Bewertung vom 15.01.2024
Die geheime Gesellschaft
Penner, Sarah

Die geheime Gesellschaft


sehr gut

Positive Überraschung


Dieser mystisch angehauchte Roman aus der Feder von New York Times-Bestsellerautorin Sarah Penner hat mich positiv überrascht!



Meine Erwartungen waren aufgrund des catchy Klappentextes von Anfang an recht hoch gewesen, aber dank der fesselnden Handlung, klug gesetzter Perspektivwechsel und einem angenehmen Schreibstil wurden sie letztlich sogar noch übertroffen.



Die Story-Idee ist wahrlich außergewöhnlich: Mordaufklärung meets Spiritualität - ich wusste direkt: Muss ich lesen!



Mittels Séancen nimmt die Spiritualistin Vaudeline Kontakt zu Verstorbenen auf.



"[…] diese Geister waren Opfer von Gewalt geworden und zu früh gestorben. Sie waren ermordet worden […]. Und noch schlimmer: Ihre Mörder waren unerkannt davon gekommen."



Erzählt wird jedoch nicht aus ihrer Perspektive, sondern mitunter aus der ihrer Gehilfin. In die dreiundzwanzigjährige Lenna konnte ich mich prima hineinversetzen. Ihre Zweifel hinsichtlich allem Übersinnlichen wurden anschaulich und nachvollziehbar dargestellt - ebenso ihr Wunsch nach Rache … denn ihre jüngere Schwester Evie ist brutal erstochen worden und die Polizei hat sich bei den Ermittlungen nicht gerade ein Bein ausgerissen. Im Laufe der Handlung muss Lenna sich allerdings fragen, wie gut sie ihre Schwester wirklich gekannt hat …



Die kreative Kombination aus ansprechendem Setting (Frankreich und England) und dem zeitlichen Hintergrund des faszinierenden Viktorianischen Zeitalters fand ich genial. Es war eine von starkem Aberglauben und Prüderie geprägte Epoche, in der die Frauenrechte erheblich eingeschränkt waren, Spiritualismus jedoch als einer der wenige Berufe galt, in denen Frauen mehr Ansehen genossen als Männer. "Als Medium bei einer Séance konnte eine Frau auf eine Art Dominanz ausüben, wie es ihr sonst nicht möglich war."



Nach dem befriedigenden Happy End (Stichwort: Poetic Justice) ist längst nicht Schluss, im umfangreichen Anhang erwarten euch jede Menge tolle Extras: das Nachwort mit detaillierten Infos zu Viktorianischen Trauerbräuchen und dem Ablauf von Beerdigungsfeiern, zwei Rezepte aus Viktorianischen Rezeptbüchern (Begräbniskekse und Punsch) sowie eine Anleitung zur Herstellung von Trickkerzen.



Lediglich der (Queer-)Romance-Aspekt hätte in meinen Augen nicht zwingend sein müssen, die Vibes zwischen Lenna und Vaudeline blieben mir schlichtweg zu blass und lenkten zu sehr von der eigentlichen Handlung und dem ohnehin anspruchsvollen Genre-Mix aus Murder Mystery, Fantasy und historischem Roman ab, aber das ist natürlich Geschmackssache.



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Binnen einer Nacht hatte ich dieses Werk verschlungen und spreche gerne eine Empfehlung für alle Krimi-Fans aus, die sich für ein historisches Setting begeistern können.

Bewertung vom 13.12.2023
Stolz und Vorurteil
Disney;Austen, Jane

Stolz und Vorurteil


weniger gut

*** Süße Illustrationen, aber … ***

Ich bin nicht nur allgemein eine begeisterte Janeite (Jane Austens brillanter Schreibstil wird für mich immer das Non-Plus-Ultra bleiben), tatsächlich ist "Stolz und Vorurteil", dessen Disney-Adaption ich gerade gelesen habe, mein allerliebstes Lieblingswerk of all times. – Im Sinne von: Das Buch meines Lebens, das ich notfalls als einziges Buch auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Ob ich also die Disney-Version davon lesen würde, stand folglich gar nicht zur Debatte, es war ein klares Must-Read für mich.

Aus diesem Grund schlägt mir die Tatsache, dass ich nicht begeisterte 5 Sterne vergeben kann, besonders schwer auf den Magen … zumal ich dank der süßen Lustiges-Taschenbuch-Comics quasi mit all den liebenswerten Bewohnern Entenhausens aufgewachsen bin und dies Kombi eigentlich ein Match made in Heaven hätte sein müssen.

Die Illustrationen waren, so wie es sich für ein Kinderbuch gehört, wirklich goldig. Und die Idee, anhand vertrauter Disney-Charaktere bereits jungen Leseratten große Klassiker der Weltliteratur näherzubringen, begrüße ich enorm. Aber … Die Story wich in meinen Augen in zu vielen Punkten zu sehr vom Original ab und ich empfand sie als viel zu kompliziert gestaltet.

Insbesondere das empfohlene Lesealter von 4 Jahren würde ich (schon allein aufgrund der zahlreichen Personen- und Ortsnamen) deutlich höher ansetzen, zumindest wenn man auf das inhaltliche Verständnis abzielt und nicht nur ein hübsch bebildertes Kinderbuch durchblättern möchte. Ich hätte eher auf ein paar unnötige (und verwirrende) Ausschmückungen verzichtet und dafür den Fokus mehr auf die Hauptpersonen (und deren aufblühende Liebe zueinander) gelegt.

Fazit:
So schade! Es tut mir im Herzen weh, aber für mich hat die Umsetzung leider nicht gepasst.