SHADED MEMORIES

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Rezension: Ann-Christine Woehrl - SHADED MEMORIES
Die Bilanz des nur vier Jahre andauernden Horrors ist erschreckend und reiht sich ein in die Schreckensherrschaften jener Massenmörder des letzten Jahrhunderts: Hitler, Stalin und Mao. Es geht um die Diktatur Pol Pots und seiner Roten Khmer, die in den vier Jahren dieses ideologisch verblendeten Wahnsinns fast 2 Millionen Menschenleben auf grausamste Weise umbrachten. Dieser Genozid liegt 40 Jahre zurück und Kambodscha leidet noch heute unter den Folgen. Die Aufarbeitung angesichts der Gräueltaten ist schwierig. In einem einzigartigen Fotoprojekt von Ann-Christine Woehrl werden die Erinnerungen an die Traumata der Vergangenheit wach gehalten. In ihrem gelungenen Foto-Bildband, der unter dem Titel „SHADED MEMORIES“ 2017 im renommierten österreichischen Verlag Edition Lammerhuber erschienen ist, werden Bilder der Opfer, Orte von Folter und Massenmorden dokumentiert. Deses Werk ist ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen. Der Bildband wird durch kompetente Texte - auch zum geschichtlichen Verständnis des Dramas in Kambodscha - sehr gut ergänzt: Vorwort von Dr. Frank Walter Steinmeier, des Bundesminister des Auswärtigen a.D. der Bundesrepublik Deutschland, Beiträgen von Christine Kron Direktoren Museum fünf Kontinente München, Journalistin Anne-Laure Porée, Stéphanie Benzaquen-Gautier, Visoth Chhay und dem Autoren und Filmemacher Rithy Panh.

Jodidio, Philip

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Rezensionen: Jodidio Philip - Rooftops
Das Ansteigen der Weltbevölkerung und die zunehmende Landflucht in allen Regionen der Welt stellt uns vor ernsthafte Probleme. Unter anderem stehen wir vor der Frage, wie die urbanen Strukturen unserer Städte künftig zu regeln sind. Seit langem geht der Trend zum Hochhausbau um den wachsenden Bedarf an Wohnraum zu decken. Damit allein ist es jedoch nicht getan: Die Großstadt-Ethik muss für den Menschen in vielerlei Hinsicht auch erträglich bleiben.
Im renommierten Taschen-Verlag ist eine mehrsprachige Ausgabe zu diesem span-nenden Thema unter dem Titel „Rooftops. Islands in the Sky“ erschienen. Die Auto-ren Philip Jodidio und Boyoun Kim verdeutlichen in diesem voluminösen Bildband, welche positiven Möglichkeiten heute schon für Architekten und Städteplaner existieren, um den Lebensraum für Bewohner von Metropolen umweltfreundlich und ästhetisch zu gestalten. Die gezeigten Bilder internationaler Beispiele lassen berechtigte Hoffnung aufkommen, dass unsere Städte auch künftig ausreichendes Grün bieten, um darin gesund und nachhaltig leben zu können. Liebhabern anspruchsvoller Architektur-Fotografie kann ich diesen gelungenen Bildband sehr empfehlen.
Philip Jodidio, Boyoun Kim: Rooftops. Islands in the Sky. Taschen-Verlag, Köln 2016, Hardcover, Format: 24,2 x 31,7 cm, 384 Seiten, zahlreiche Abbildungen, mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch. ISBN 978-3-8365-6375-8.
Willi Wilhelm, Bornheim, Februar 2017.

Serge Fruehauf - Extra Normal

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Serge Fruehauf - Extra Normal
Beton ist der Baustoff mit dem seit vielen Jahrzehnten modernes und kostengünstiges Bauen möglich ist. Nicht alles was aus Stahlbeton in den letzten Dekaden von Architekten konzipiert und umgesetzt wurde, ist geprägt durch zeitlose Schönheit und Ästhetik. Vieles was in Beton gegossen wurde, würde man heute nicht mehr genehmigen geschweige denn in die Landschaft setzen. Der Fotograf Serge Fruehauf (Jahrgang 1969) hat seit über 20 Jahren ein interessantes und großes Archiv anonymer Stahlbetonbauten und deren Details - aus allen möglichen Teilen Europas - angelegt. Im Schweizer Scheidegger und Spiess Verlag ist 2016 ein ausgezeichneter Bildband mit den Architekturaufnahmen von Serge Fruehauf unter dem Titel „Extra Normal“ erschienen. Auf über 200 Seiten lässt der Autor einen kritischen Blick auf unsere Architekturmoderne zu. Liebhabern gelungener und kritischer sowie meisterlicher analoger Architektur-Fotografie (Serge Fruehauf nahm diese Bauten mit analoger Fachkamera in den Fokus) kann ich diesen ausgezeichneten Bildband sehr empfehlen. Hervorragend ergänzt wird der Foto-Bildband durch den kompetenten Begleittext von Martino Stierli.
Joerg Bader (Hrsg.): Serge Fruehauf - Extra Normal. Scheidegger & Spiess Verlag, Zürich 2016, gebundene Ausgabe, 204 Seiten, über 170 Farbabbildungen, Format: 22,9 x 20,3 cm, Text: Deutsch, Englisch, Französisch. ISBN: 978.3.85881.527.9.
Willi Wilhelm, Bornheim, Januar 2017.

Hamburg Cityscapes

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Milan Horacek – Hamburg Cityscapes
Die Fotografien von Milan Horacek, geboren 1946 in Prag, orientieren sich stilistisch an der „new color photography“ und Milan Horacek gilt als Pionier detailreicher Stadtbildern, die er vorrangig mit der Großformatkamera realisiert. 1981 bekam der Absolvent der Folkwang-Schule für Gestaltung Essen einen Auftrag für ein Reisemagazin zur Umsetzung einer Fotostrecke mit Hamburg-Bildern. Sein fotografischer Roadtrip in Hamburg erstreckte sich von 1981 bis 1983. Entstanden sind eine Fülle von großartigen Stadtaufnahmen der Hansestadt, die noch vor dem großen Bauboom, der nach 2001 einsetzte, entstanden sind und somit unverfälschte Blicke auf Hamburg, mit seinen damals vielen baulichen Provisorien, ermöglichen. Milan Horacek's Großformat-Aufnahmen von Hamburg sind 2016 in einem hervorragenden Foto-Bildband beim Junius Verlag unter dm Titel „Milan Horacek – Hamburg Cityscapes“ erschienen. Die Detailfülle und extreme Schärfe der Stadtaufnahmen von Hamburg sind teilweise atemberaubend. Bildschärfe, Farbwiedergabe und die Wahl der Bildausschnitte der Fotografien von Milan Horacek sind einfach nur meisterlich! Die in diesem vorliegenden Foto-Bildband vorgestellte analoge Großformat-Fotografie von Milan Horacek ist wirklich vom feinsten. Liebhabern exzellenter Architektur- und Städtefotografie im Großformat aus dem analogen Zeitalter kann ich diesen Foto-Bildband sehr empfehlen. Ergänzt wird der Foto-Bildband von Milan Horacek durch ein kompetentes und informatives Vorwort von Belinda Grace Gardner.

Milan Horacek: Hamburg Cityscapes. Junius Verlag, Hamburg 2016, gebundene Ausgabe, 96 Seiten, 52 Farbabbildungen, Format: 30,6 x 37,1cm, Text Deutsch, ISBN: 978.3.88506.772.6.

Willi Wilhelm, Bornheim, Januar 2017.

Casa Verdi

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Rezension: Eric Bachmann - CASA VERDI
Für seine einzigartige und schöne Musik wird Giuseppe Verdi wohl ewig im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verhaftet bleiben. Weniger bekannt ist, dass er auch als großzügiger Wohltäter auftrat, indem er 1896 in Mailand in der Casa di Riposo ein Altenheim für verarmte Musiker gründete. Er selbst hat dieses Haus einmal sein „schönstes Werk“ genannt. Aus den Urheberrechten von Verdi's Opern generiert sich bis heute ein beachtliches Vermögen, das die Finanzierung dieses Altenheimes und den Unterhalt seiner Bewohner sichert. Bewohner - alles ehemalige und nunmehr betagte und bedürftige Musiker – brauchen sich, einmal in der Casa Verdi aufgenommen, um ihren Lebensabend keine Gedanken mehr zu machen. Unter ihresgleichen finden sie einen Ort der bedingungslosen Annahme, einen Platz der musikalischen Inspiration und generellen Akzeptanz, wo keine nachfragt, wo die seinerzeitigen Traumgagen geblieben sind. Es leben heute in der Casa Verdi über 50 Tenöre, Primadonnen, Chorsängerinnen und Dirigenten.

Der Schweizer Fotograf Eric Bachmann hat Bewohner und ihren Alltag in der Casa Verdi behutsam in den Fokus genommen und es entstanden eine Reihe von sehr persönlichen und authentischen Aufnahmen der Bewohner des Mailänder Altersheims. In der Edition Patrick Frey ist 2016 der Bildband von Eric Bachmann unter dem Titel „Casa Verdi“ erschienen. Mit empathischen Essay, Textbeiträgen und biografischem Anschauungsmaterial der Bewohner aus längst vergangenen und erfolgreicheren Jahren, ist es dem Autor gelungen, die Lebensgeschichten der abgebildeten Musiker dem Leser näher zu bringen. Die Casa Verdi, eine mehr als noble Geste des Meisters. Ach, gäbe es doch mehr von solchen Mäzen, die Welt wäre bereichert und würdevoller.

Eric Bachmann: Casa Verdi. Edition Patrick Frey, Zürich 2016, gebundene Ausgabe, 153 Seiten,92 Abbildungen, Format: 17,5 x 25 cm, Text in englischer Sprache, ISBN: 978.3.906803.25.8.

Willi Wilhelm, Bornheim, Januar 2017.

Paintings & Photographs

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Rezension: Georgia O’Keeffe / John Loengard - Paintings & Photographs
Es ist schon eine halbe Ewigkeit her, als die berühmte Malerin Georgia O'Keeffe (1887-1986) in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts Einblicke in ihr abgeschiedenes Leben dem jungen Fotografen John Leongard (Jahrgang 1934) gewährte. Die Witwe des berühmten Photographen und Galeristen Alfred Stieglitz, kehrte 1949 der Mega-City New York und Zivilisation den Rücken und tauschte bewusst Großstadt gegen die Unberührtheit der Wüste ein. Sie lebte und arbeitete fortan bei Abiquiu, in einer harten aber landschaftlich imposanten Wüstenregion New Mexicos. Die Abgeschiedenheit und Ruhe des Indianerreservats war für die Malerin Georgia O'Keeffe inspirierend, Zentrum ihres Schaffens und dort sind ihre eindrucksvollsten Werke entstanden: Sie zählt zu den ganz Großen und berühmtesten US-amerikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Dem damals jungen Fotografen John Loengard gewährte die bereits hoch Betagte seinerzeit einen seltenen Einblick in ihren selbstgewählten asketischen Alltag. Die Gegenüberstellung von einigen ihrer berühmten Werke und John Loengards berühmte Fotosequenz der Grande Dame sind nun in einem feinen Bildband bei Schirmer/Mosel unter dem Titel „Georgia O’Keeffe / John Loengard - Paintings & Photographs“ erschienen. Der Titel erschien aus Anlass der großen Georgia O'Keeffe Retrospektive 2016 in der Londoner Tate Modern und der anschließenden Ausstellung bei der Bank Austria Kunstforum, Wien. Das Vorwort des Herausgebers Lothar Schirmer, Texte von John Loengard, Georgia O'Keeffe und biographisches Material ergänzen diesen erlesenen Bildband vortrefflich.
Lothar Schirmer (Hrsg.): Georgia O’Keeffe / John Loengard - Paintings & Photographs. Schirmer/Mosel Verlag, München 2016, gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, 80 Seiten, 26 Farbtafeln, 39 Photographien, Text in englischer Sprache, deutsche Textbeilage, Format: 20,1 x 24,4 cm, ISBN: 978-3-8296-0786-5.
Willi Wilhelm, Bornheim, Dezember 2016.

Auf Traumstraßen um die ganze Welt

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Auf Traumstraßen um die ganze Welt.
Dem Münchener Bruckmann Verlag ist mit den Bildband „Auf Traumstraßen um die ganze Welt“, der 2016 erschienen ist , mit der Vorstellung eines ausgezeichneten Autoweltreisebuches, wieder ein ganz großer Wurf gelungen. Zahlreiche namhafte Autoren nehmen den Leser mit auf einen umfassend Road-Trip, der durch alle Kontinente führt, entlang der schönsten Traumstraßen der Welt. Ob es nun um eine landschaftlich reizvolle Strecke am Bodensee, oder um eine abenteuerliche Tour in Nordamerika oder Afrika geht, immer wird der Leser durch gut recherchierte Texte, Insider- Tipps und durch ausgezeichnetes Bildmaterial hervorragend informiert. Die Streckenführungen sind von den Autoren sehr gut ausgewählt worden. In 80 Etappen und mit einer Distanz von rund 150.000 Streckenkilometern führt die spektakuläre Autoreise zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten und faszinierenden Landschaften. Die Lektüre des großzügig angelegten Bildbandes mit immerhin 320 Seiten und rund 700 Abbildungen, ist inspirierend und macht Lust, die Koffer zu packen für eine ausgedehnte Auszeit und Reise.
Michael Boyny u.v.a.: Auf Traumstraßen um die ganze Welt: Bruckmann Verlag, München 2016, 320 Seiten, ca. 700 Abbildungen, Format 22,7 x 27,4 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Text in deutscher Sprache, ISBN-13: 978-3-7343-0641-9.
Willi Wilhelm, Bornheim, Dezember 2016.