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Minze
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Ohne Bücher? Ohne mich!

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2022
Die schreckliche Adele 01
Miss Prickly;Mr. Tan

Die schreckliche Adele 01


gut

Adele ist kein nettes Kind. Im Gegenteil, sie hasst (fast) alle Menschen, hat einen imaginären Freund, der geköpft wurde und möchte am liebsten die Weltherrschaft übernehmen. Regelmäßig führt sie Experimente an ihrer Katze durch oder verängstigt ihre Klassenkameraden.

Das Buch besteht aus vielen kleinen Geschichten aus Adeles Leben. Jeder Comic ist dabei ein bis zwei Seiten lang. Und diese wenigen Bilder haben es jedes Mal in sich. Denn hier herrscht tiefschwarzer Humor, der sicher nicht für jeden etwas ist. Einige der Scherze gehen für mich letztendlich tatsächlich zu weit und einige Geschichten wird das junge Zielpublikum nicht verstehen. Mein Kind findet das Buch insgesamt sehr lustig, hat aber wie erwartet ab und an Verständnisprobleme. Ich denke, ab 10 Jahren ist dieser Comic verständlich.

Zu weit gehen mir Dinge wie das Klassenfoto in der Einführung, das von Adele verunstaltet wurde und Klassenkameraden Schwachkopf, Schleimer oder Furzmaschine betitelt. Schwarzer Humor: ja; Beleidigungen aber müssen echt nicht sein. Insgesamt hatten wir hier aber Spaß und mussten oft lachen.

Bewertung vom 30.03.2022
Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1
Iland-Olschewski, Barbara

Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1


ausgezeichnet

Finn wohnt mit seiner Familie auf einer schottischen Insel am Rand der Welt. Inmitten der Inselgemeinschaft ist er oft allein und muss zusätzlich mit seiner Angst vor dem Meer leben. Das alles ändert sich, als eines Tages Polly mit ihren Eltern auf die Insel zieht und die Kinder eine gefährliche Mutprobe bestehen wollen. Diese Mutprobe erweckt die Seeungeheuer vor der Insel zu neuem Leben und bringt Finn und alle Inselbewohner in Gefahr...

Das Buch fällt vor allem erst einmal durch sein wunderschönes Cover auf. Auch im Buch gibt es immer wieder tolle schwarzweiß Zeichnungen. Vor allem die Bilder der Seeungeheuer haben uns begeistert. Genauso, wie die Geschichte an sich. Ein toller Erzählstil, der einen gleich tief ins Abenteuer zieht und uns das Buch in Rekordgeschwindigkeit hat lesen lassen. Besonders gefallen haben uns die verschiedenen Charaktere, die hier eine tolle Entwicklung mitmachen. Vor allem Finn: am Anfang einsam, traurig und voller Angst. Findet seine innere Stärke und wächst über sich hinaus. Aber auch der Schauplatz mitten auf einer schottischen Insel wird so lebendig beschrieben, dass wir gleich den rauen Wind gespürt haben.

Ein fantastisches Abenteuer, dass vor allem eines zeigt: wie wichtig Freunde sind!

Bewertung vom 29.03.2022
Selbstversorgung
Diederich, Marie

Selbstversorgung


ausgezeichnet

Selbstversorgung wird für immer mehr Menschen ein großer Traum. Damit es nicht nur beim Träumen bleibt, reiht sich nun auch Marie Diederich alias Wurzelwerk in die Reihe der Selbstversorger-Bücher ein. Davon gibt es inzwischen einige am Markt. Ist dieses hier nun eine Bereicherung? Für mich kann ich diese Frage auf jeden Fall mit einem klaren Ja beantworten!

Zunächst einmal ist das Buch überraschend groß. Ein richtiger Wälzer, mit dem man wohl eher nicht mal eben so am Beetrand stehen wird. Aber gemütlich am Abend auf der Couch, von all dem Gemüse und Obst träumend, dafür hat es genau das richtige Format. Denn wer gerade mit seiner Selbstversorger-Karriere oder auch nur den ersten Schritten im Gemüseanbau startet, für den können es ja oft nicht genug Informationen und genaue Anleitungen sein. Und davon hat das Buch zum Glück reichlich.

Aufgeteilt ist das Buch in mehrere Abschnitte, die ich grob so betiteln würde:
- Allgemeines zur Selbstversorgung
- Anbauplan, Kompost, Vermehrung und Gemüseportraits
- Hühner, Ziegen und Schafe
- Haltbar machen
- Brot backen
Den größten Teil nehmen dabei die Pflanzenportraits ein. Gut die Hälfte des Buches wird mit ihnen gefüllt. Dabei bekommt jedes Gemüse, Kraut und jeder Baum mindestens eine Doppelseite und es wird wirklich alles Wichtige zu der jeweiligen Pflanze gesagt. Vor allem die kleinen Kniffe und Tricks, die man nicht in jedem Gartenbuch findet, haben mir hier sehr gut gefallen. Und obwohl ich nun schon seit ein paar Jahren Gemüse anbaue, konnte ich hier doch noch einiges lernen.

Der Teil über die Hühner, Ziegen und Schafe war für mich eher der „Traumteil“. Augen schließen und sich vorstellen, wie es wäre. Die wunderschönen Fotos, die auch den Rest des Buches sehr sehenswert machen, haben da gut geholfen. Für alle, die aber tatsächlich Tiere halten wollen, gibt es hier aber auch tatsächlich viel erstes Wissen. Allerdings würde ich mir dann noch vertiefende Lektüre holen, da knapp 30 Seiten mir dann doch zu wenig tiefergehendes Wissen enthalten.

Sehr interessant war für mich dann noch der Teil zur Haltbarmachung. Hier werden alle grundlegenden Vorgehensweisen kurz und knackig erklärt und ein paar erste Rezepte gibt es noch dazu. Alles, was man wissen muss. Ebenso zum Thema Sauerteig und Brotbacken. Wer viele Rezepte sucht, wird sicher weitere Lektüre brauchen. Wer aber einfach losmachen möchte, erhält hier alle Tipps und Anleitungen, die es braucht.

Insgesamt ist dieses Buch für mich eine runde Sache. Man erhält wirklich für alles eine Anleitung: vom Beet vorbereiten, zur Gemüseauswahl über den Anbau bis zur Verarbeitung. Das ganze auf die gleiche sympathische Art, in der wir Marie auch aus ihren Wurzelwerk-Videos kennen. Wer nicht gerne geduzt oder persönlich angesprochen wird in Büchern, ist hier eher falsch. Alle anderen freuen sich über ein locker geschriebenes Buch zum Thema Selbstversorgung. Empfehlen würde ich es besonders für Anfänger, aber auch erfahrenere Gärtner finden hier noch viele Tipps und Ideen.

Bewertung vom 12.03.2022
Henriette Huckepack - Gut geschraubt ist besser als schief gehext
Lienesch, Andrea;Sauter, Sabine

Henriette Huckepack - Gut geschraubt ist besser als schief gehext


ausgezeichnet

Was tun, wenn man eine Hexe ist, aber ständig die Zaubersprüche entweder falsch vorliest oder gleich ganz vergisst? Henriette Huckepack hat zum Glück ein anderes Talent, das ihr mehr als einmal aus der Patsche hilft: sie kann einfach alles reparieren und kennt die verschiedenen Schraubendreher besser, als ihren Zauberstab. Doch nun steht die große Junghexenprüfung an! Und wer die nicht besteht, darf keine Hexe mehr sein. Wie soll Henriette das nur schaffen?

Die Geschichte um die junge Hexe mit der Leseschwäche habe ich zusammen mit meinen Kindern (5 und 8 Jahre) gelesen. Da ist es manchmal schwierig, für beide ein gleichermaßen spannendes Buch zu finden. Henriette mit ihrer Kreativität hat aber beide gleichermaßen begeistert. Für den Fünfjährigen waren genügend Bilder vorhanden (und das durchgängig farbig) und der Achtjährige konnte sich gut in Henriette und ihre Prüfungsangst hineinversetzen. Die Kapitel hatten genau die richtige Länge für eine Gute-Nacht-Geschichte. Allerdings war die Handlung so spannend, dass wir gleich immer mehrere Kapitel auf einmal lesen mussten.

Einziger Kritikpunkt für uns waren die Illustrationen. Diese sind zwar wirklich niedlich gezeichnet, aber leider stimmen die nicht immer so recht mit dem Text überein. Das sind nur kleine Details (jung, statt alt oder fehlende Schlaufen am Besen, die im Text extra erwähnt werden), aber meinen Kindern fiel das sofort auf. Trotzdem haben ihnen die fröhlich-bunten Bilder gut gefallen.
Insgesamt ein tolles, kurzweiliges (Vor-)Lesebuch für alle ab 5 Jahren, das zeigt, dass jeder seine eigenen Stärken besitzt.

Bewertung vom 09.03.2022
Auf ins Gefecht! / Freya und die Furchtlosen Bd.1
Till, Jochen

Auf ins Gefecht! / Freya und die Furchtlosen Bd.1


ausgezeichnet

Wikinger! Sie rauben, morden und brandschatzen! Vor allem, wenn sie „Die Furchtlosen“ heißen. Heinars Männer auf ihrem ersten Raubzug haben nur eines vergessen: Furchtlose sollten tatsächlich ein wenig Mut haben. Und das Mädchen Freya hat einfach genug von fiesen Wikingern und jagt ihnen lieber selbst einen ordentlichen Schrecken ein.
Was gibt es für ein besseres Kompliment für ein Buch, als gleich zweimal hintereinander vom Kind gelesen zu werden, das vorher mit selbst lesen nicht viel am Hut hatte? Genau das ist hier passiert: kaum lag „Freya“ hier herum, schwupps, war es verschwunden und tauchte erst wieder auf, als der Zweitklässler genug gelacht hatte. Und lachen kann man hier wirklich mehr als genug. Selten so einen witzigen Comic für Kinder gelesen. Denn ja, auch ich habe dieses Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Und ich habe herzlich gelacht. Angefangen bei den wunderbaren Zeichnungen, mit herrlich komischen Gesichtsausdrücken, über Running-Gags bis hin zu Göttern, die sich das ganze als TV-Programm ansehen: hier bleibt kein Auge trocken.
Das Buch ist toll für Erstleser, aber auch erfahrene Leser haben hier Spaß. Gut für meinen Leseanfänger war die Textmenge. Oft gibt es nur wenige Sätze pro Seite, sodass auch langsame Leser ein Erfolgserlebnis haben und zügig vorwärts kommen. Und das ist auch gleich unser einziger Kritikpunkt: das Buch war einfach viel zu schnell vorbei. Gerne hätten wir noch weitere Abenteuer mit den Wikingern und Freya erlebt. Zum Glück handelt es sich hier um Band 1, viele weitere Abenteuer folgen hoffentlich!

Bewertung vom 04.03.2022
Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch war für uns eine echte Entdeckung. Eigentlich hatte ich mir nicht allzu viel erwartet von der Geschichte. Das Cover ist zwar sehr niedlich, aber irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass sich hier eines unserer bisherigen Lese-Highlights des Jahres versteckt. Aber dieser kleine Zesel und der rotlockige Buchhändler haben sich klammheimlich in unser Herz geschlichen.

Der Buchhändler Grimm ist heimlicher Dichter und Besitzer eines großen Herzens. Und leider etwas einsam. Das ändert sich an einem verregneten Samstag mit einem Schlag. Oder besser gesagt, mit einem leisen Glöckchenklingeln. Denn damit tritt der kleine Zesel Möhrchen durch die Tür des Buchladens und zieht direkt bei Grimm ein. Ab da ist jeder Tag der beiden ein kleines Abenteuer. Zusammen entdecken sie den Zauber des Alltäglichen: ob die beiden nun die benachbarte Tankstelle besuchen, einen Badetag machen oder aus Pappkartons eine Rakete bauen - alles ist zusammen einfach tausendfach schöner!

Das Buch besteht aus 13 Kapiteln, die alle recht kurz sind. Jedes Kapitel ist in sich abgeschlossen und bildet eine kleine Geschichte aus dem Alltag von Grimm und Möhrchen. Dabei haben sie genau die richtige Länge auch für jüngere Kinder oder eine Gute-Nacht-Geschichte, wenn einmal wenig Zeit ist. So war auch mein Plan: dem Kind noch eine kurze Geschichte vorlesen, und dann ab ins Bett. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne das Buch gemacht. Denn plötzlich befanden wir uns schon in der Mitte des Buches und konnten immer noch nicht mit dem Lesen aufhören. Die Geschichten waren einfach zu spannend und nach jedem Kapitel hörte ich den Ruf "Noch mehr!". Und da ich selbst so gefesselt war, haben wir einfach immer weiter gelesen. Nun hoffen wir auf eine Fortsetzung und weitere Abenteuer mit unserem Lieblingszesel und dem sympathischen Buchhändler. Ein Buch für alle ab 4 Jahren, aber durchaus auch für ältere Kinder.

Bewertung vom 23.02.2022
Römer müssen draußen bleiben / Idefix und die Unbeugsamen Bd.1
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Choquet, Matthieu

Römer müssen draußen bleiben / Idefix und die Unbeugsamen Bd.1


ausgezeichnet

Asterix und Obelix gehören bei uns eigentlich schon immer dazu. Als Kind habe ich so erst die Filme, dann die Comics geliebt. Und meinem 8-jährigen Kind geht es nun genauso. Bei jedem neuen Asterix Comic kann er sich vor Lachen schier kringeln. Nun also unser Lieblingshund Idefix hier mit seinem ersten eigenen Abenteuer. Was waren wir gespannt! Doch ein wenig Angst hatten wir auch: wird die Serie um den kleinen Gallier nun auch ausgeschlachtet und aus jeder Nebenfigur noch ein wenig Geld geschlagen? Oder bringt dieser Comic wirklichen Mehrwert?

Die Geschichte selbst spielt in Lutetia, 2 Jahre, bevor Idefix auf Obelix trifft. Der kleine weiße Hund ist der Anführer einer Bande unbeugsamer Tiere, die die Herrschaft Roms nicht hinnehmen wollen. Immer wieder werden sie in Streitereien mit den Römern und ihren Hunden verwickelt. Dieser Band hier enthält nun drei dieser Abenteuer.

Ob Idefix und seine Freunde nun einen historischen Ball vor den nicht nur sprichwörtlichen römischen Krallen retten oder einem rebellischen Barden vor dem Gefängnis retten, eines ist sicher: wir hatten jede Menge Spaß beim Lesen! Das Format des Comics unterscheidet sich etwas von den üblichen Asterix heften. Es ist ungefähr halb so groß, dafür sicherlich doppelt so dick. In Summe wird der Idefix Band also ähnlich lang sein wie ein gewöhnliches Heft unserer Lieblingsgallier. Die Druckqualität hat mir sehr gut gefallen. Lediglich die Schriftgröße ist etwas, dass mich gestört hat. Beworben wird der Comic schließlich für Kinder ab 7 Jahren. Und wenn diese das Abenteuer selbst lesen möchten, ist die Schriftgröße doch sehr klein. Ich erwarte keine Erstleser-Schrift, aber etwas größer hätte selbst meinen alten Augen gut getan.

Insgesamt hatten wir jede Menge Spaß und können erleichtert feststellen: Ja, dieser Ableger zu Asterix muss sein und hier wird kein Schindluder getrieben mit dem Erbe von Uderzo und Goscinny. Wir freuen uns, dass wir in Zukunft nicht nur auf neue Asterix-Abenteuer, sondern auch auf weitere Idefix-Hefte warten können.

Bewertung vom 21.02.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Vier Freunde im gehobenen Alter, die in einer Seniorenresidenz leben. Ausflüge in die Stadt mit dem Minibus sind da doch wohl das aufregendste, was sie zu erwarten haben. Oder? Denn diese vier haben es faustdick hinter den Ohren und haben neben einer Vergangenheit beim Geheimdienst und Freunden bei der Polizei auch die eine oder andere Verbindungen in die Unterwelt. Und als plötzlich Elizabeths Ex-Mann auftaucht mit einem ganzen Sack voller Diamanten, überschlagen sich die Ereignisse und es bleibt nicht bei einem Mord...

"Der Mann, der zweimal starb" ist der zweite Teil der Krimireihe rund um den Donnerstags-Mord-Club. Das merkte ich aber erst, als ich schon mitten drin beim Lesen war und einfach nicht mehr aufhören konnte. Zu sympathisch waren die vier Senioren mit den hellen Köpfchen, zu spannend der Fall, den die vier zu knacken hatten! Am Anfang musste ich mich schon ein wenig einfuchsen, wer denn nun wer ist. Denn Rückblenden oder große Vorstellungsrunden gibt es hier nicht. Toll für alle Leser, die den ersten Teil bereits kennen (denn was bitte stört mehr als endlose Wiederholungen!), im ersten Moment etwas anstrengend für alle wie mich, die einfach mit dem 2. Band starten. Aber ich war sehr schnell vertraut mit allen Charakteren und konnte mir Dank der ausführlichen Beschreibungen schnell ein Bild von allen machen. Nachdem mich dieses Buch hier aber so begeistert hat, wird Band 1 wohl in Kurze folgen und gelesen werden.

Richard Osmans Krimi war für mich ein echter Cosy Crime: gemütlich, keine blutig-grausamen Einzelheiten, aber dennoch spannend! Es geschehen schließlich zwei Morde und diverse Gestalten aus der Unterwelt bedrohen unsere Helden und ihre Freunde. Das Zwischenmenschliche steht hier zwar an erster Stelle, die Spannung war aber durchweg hoch und ich konnte das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Jetzt freue ich mich erst einmal auf Band 1 und hoffe auf weitere Fälle für diesen rüstigen Detektiv-Club!

Bewertung vom 16.02.2022
Der Blauwal
Tjernshaugen, Andreas

Der Blauwal


ausgezeichnet

Ein Buch nur zu einer Tierart - kann das wirklich spannend sein? Es kann, und wie!

Der Blauwal ist wohl eines der faszinierendsten Tiere, die auf unserem Planeten leben. Riesig, von den wenigsten je gesehen und sehr geheimnisvoll. Mit diesem Buch wurden für uns nun einige Geheimnisse gelüftet. Eigentlich für meine Kinder gedacht, habe ich das Buch nach einem "ich schaue nur mal kurz hinein" alleine komplett durchgelesen. Es ist toll, wie spannend Sachwissen hier vermittelt wird!

Die Rahmenhandlung bildet hier die Geburt eines Blauwalbabys und die anschließende gemeinsame Zeit mit der Walmutter. Die Geschichte wird dabei sehr sachlich erzählt. Die Vermenschlichung von Tieren, die oft in anderen Naturbüchern für Kinder vorkommt, fehlt zum Glück ganz. Die Wale haben weder Namen noch wird über Gefühle spekuliert. Trotzdem möchte man unbedingt wissen, was die beiden noch erleben werden.

Dann verlassen wir die Blauwalmutter und ihr Junges, um viel Wissenswertes über die Entstehung der Wale und über das traurige Kapitel des Walfangs zu erfahren. Hier wird nichts beschönigt. Man liest über mehrere Seiten zur Tötung und Verarbeitung der Tiere. Allerdings in einer sachlichen, ruhigen Sprache, ohne grausame Bilder.

Am Ende des Buches treffen wir noch einmal das nun nicht mehr so kleine Junge und seine Mutter. Abschließend gibt es noch viele Fakten und Antworten auf Fragen rund um den Blauwal. Und obwohl wir vorher durchaus auch schon das ein oder andere Buch über Meerestiere und Wale gelesen haben, konnten wir hier unglaublich viel Neues lernen.

Ganz besonders gefallen hat mir die einfache, aber dennoch präzise Sprache. Ich habe das Buch mit meinen Kindern (5 und 8 Jahre) gelesen. Für meinen Zweitklässler war die Sprache und Textlänge zum Zuhören genau richtig, aber auch der 5jährige hat sich das ganze Buch mit Spannung (und ein paar Erklärungen bei doch etwas komplizierteren Sätzen) vorlesen lassen. Die wunderschönen Illustrationen auf jeder Seite taten dann ihr Übriges, um dieses Buch zu einem ganz besonderen Wissensschatz zu machen. Absolute Empfehlung für alle kleinen und großen Walfans!

Bewertung vom 29.01.2022
Brummps
Zipfel, Dita;Davies, Bea

Brummps


ausgezeichnet

"Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass eine Schwäche vielleicht eine Stärke am falschen Ort ist?"

Es passiert selten, dass ich als Vorleser an einem Kinderbuch genauso viel oder sogar mehr Spaß habe, als meine jungen Zuhörer. Wenn, dann ist es umso bemerkenswerter. Und genau so ein bemerkenswertes Buch ist "Brummps". Mit unglaublichen viel Wortwitz und einigen Anspielungen erzählt Dita Zipfel hier die Geschichte von Jonny Ameise, der so ganz anders ist, als alle seine Schwestern. Dick und rund, etwas unbeholfen, kurzsichtig, aber mit einem großen Herzen voller Liebe, die einfach irgendwo hin möchte. Doch bis auf seine etwas faule Freundin Butz scheint es für Jonny niemanden zu geben. Und als er dann auch noch unheilbar an Brummps erkrankt, in sein Leben für Jonny scheinbar verloren. Oder fängt es gerade erst an...?

Ist "Brummps" nun ein Kinderbuch, das eigentlich nur die Eltern mögen oder haben auch wirklich Kinder hier ihren Spaß? Beides! Ja, denn es ist sicher kein Buch, dass sich (vor allem jüngere) Kinder als erstes im Buchladen aussuchen würden. Dafür ist es wohl einfach zu "unbunt". Ich finde die vorallem rot und schwarz gehaltenen Illustrationen wunderbar: die Figuren sind überaus passend gezeichnet, Nachts werden die Seiten dunkel, es gibt kleine Comicelemente. Aber es ist eben nicht die typische leuchten-bunte Gestaltung, die ruft "Kauf mich!" Hat man das Kind allerdings vom Buch überzeugt, ist es einfach unglaublich witzig geschrieben. Ja, oft auch in etwas schnodderiger Jugendsprache. Aber gerade diese Stellen sorgten hier beim Vorlesen für Spaß. Und die Geschichte an sich hat eine wunderbare Botschaft, die eh jedes Kind hören sollte: du bist wunderbar, auch wenn du anders bist!

Der Verlag empfiehlt das Buch ab 6 Jahren. Das ist sicher möglich, es ist jetzt nichts besonders aufregendes in der Handlung, die Angst machen könnte. Ich denke aber, ab 8 Jahren haben die Kinder den meisten Spaß an dem Buch.