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wanderer.of.words

Bewertungen

Insgesamt 219 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2024
James
Everett, Percival

James


ausgezeichnet

Ein sehr gelungener Perspektivwechsel

„Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ kennt wohl jeder: ein abenteuerlustiger Junge reißt von zuhause aus, schippert mit einem Floß den Mississippi hinunter und meistert, begleitet vom entlaufenen Sklaven Jim, viele brenzlige Situationen. Percival Everett wechselt nun die Erzählperspektive und macht Jim vom Neben- zum Hauptcharakter.

Jim kann Lesen und Schreiben, doch vor den Weißen spielt er den dummen, es wäre zu gefährlich wenn sie wüssten wie gebildet er ist. Er spricht zwei Sprachen: das herkömmliche Englisch und die „Sklavensprache“, eine spezielle Ausprägung des Südstaatenenglisch, die im 19. Jahrhundert von den Schwarzen gesprochen wurde und immer zur Anwendung kommt, wenn ein Weißer in Hörweite ist. Das lässt sich natürlich nicht direkt ins Deutsche übertragen, ich finde aber der Übersetzer hat hier einen großartigen Job gemacht. Ich bin auch froh, dass sich der Verlag entschieden hat, bestimmte Wörter nicht durch Sternchen zu ersetzen und stattdessen den damaligen Sprachgebrauch ungeschönt wiederzugegeben.

Inhaltlich finden sich viele Szenen aus Huckleberry Finn wieder, man hat dabei aber nie das Gefühl eine Nacherzählung des Klassikers in der Hand zu halten, vielmehr ist es ein Puzzleteil, das das Bild komplettiert. Wo Mark Twain einen Abenteuerroman geschrieben hat, ist Percival Everetts Buch ein gesellschaftskritisches Werk, das Themen wie Sklaverei und Rassismus schonungslos und ungeschönt behandelt. Trotz des ernsten Themas bringt der Autor aber auch Humor und feine Situationskomik unter, etwa wenn Jim sich unfreiwillig einer Gruppe von Blackface-Sängern anschließt, also Weiße die stereotypierte Schwarze darstellen. Selbst hier darf er nicht er selbst sein, sondern muss sich als geschminkten Weißen ausgeben.

Fazit
Dass ich ein Buch in wenigen Tagen verschlinge kommt selten vor, doch Percival Everett hat es mit seiner mitreißenden Erzählweise geschafft, dass ich sein Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Er erzählt mit viel Feingefühl, an manchen Stellen ist es zwar keine leichte Kost, aber definitiv lesenswert!

Bewertung vom 10.03.2024
Die alte Garde
Lee, Thomas D.

Die alte Garde


gut

Das Buch hatte ich schon vor Erscheinen im Blick, denn die ziemlich verrückt klingende Idee hat mich neugierig gemacht und die Rezensionen aus dem englischsprachigem Raum waren sehr begeistert. Die große Frage war von Beginn an: kann diese irre Story funktionieren? Für mich persönlich lautet die Antwort leider: nur bedingt.

In erster Linie lag es für mich am Tempo, das Lesen zieht sich teilweise recht hin. Nach einem guten Start geht es ab der Mitte nur noch langsam weiter und bis die Geschichte dann endlich wieder Fahrt aufnimmt dauert es eine geraume Weile. Auch Kays oft ausschweifende Gedanken und Erinnerungen treiben die Story nicht so recht voran. Schade fand ich auch, dass man aus dem Drachen nicht mehr gemacht hat, da hatte ich mir einen epischen Kampf erhofft, aber am Ende war es mir zu leicht und nebensächlich gelöst.

Dazwischen gibt es dann aber immer wieder großartige Situationskomik, wenn die gut 2.000 Jahre alten Ritter auf die moderne Welt treffen. Für mich war auch immer wieder amüsant, wie diverse Könige oder Personen aus der englischen Geschichte erwähnt wurden – wobei man da auch ein gewisses Hintergrundwissen braucht, um zu wissen, was es mit Maud und Stephen, John I. oder Cromwell auf sich hatte.

Fazit
Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen beendet. Es hat viel Potential, die Idee ist super, aber die Umsetzung konnte mich nicht zu 100% abholen. Man muss einfach selbst probieren, ob es etwas für einen ist.

Bewertung vom 28.02.2024
Survivor
Tudor, C. J.

Survivor


ausgezeichnet

Der Klappentext lässt einen normalen Thriller vermuten, aber die Story bietet viel, viel mehr. Ich möchte nicht spoilern, also nur so viel: was ihr bekommt ist kein herkömmlicher Thriller, sondern eine postapokalyptische Geschichte mit Horror-Elementen. Damit hätte man gerne werben können, für mich hätte es das ohnehin große Interesse am Buch nochmal gesteigert!

Nun aber zum Buch selbst: Was für ein irrer Ritt! CJ Tudor legt ein Wahnsinnstempo vor! Sie hält sich nicht mit Vorgeschichten oder einer Einführung auf, sondern beginnt gleich mitten in der Handlung, man ist ab Seite 1 voll dabei und es gibt bis zum Ende kaum Zeit um Atem zu holen.

Abwechselnd begleiten wir Hannah, Meg und Carter in einer Story, die einen komplett ans Buch fesselt. Dabei wurde ich lange Zeit extrem gut an der Nase herumgeführt, bis ich dann endlich kapiert habe WAS da eigentlich abläuft. Schon lange konnte mich ein Plottwist nicht mehr so begeistern!

Einziger Wehrmutstropfen: Die Übersetzung ist vereinzelt etwas seltsam geraten, z.B. sind manche Adverbien überflüssig, was mich beim Lesen an mehreren Stellen kurz irritierte. Auch die Bezeichnung „finsterer Tann“ anstatt „Wald“ kommt so übermäßig oft vor, dass es irgendwann zu nerven beginnt.

Fazit
Spannung pur, ein toller Schreibstil, einige Verstrickungen und noch mehr Wendungen. CJ Tudor ist ein wirklich außergewöhnlicher Thriller gelungen, bei dem man beim Lesen nur so durchs Buch fliegt!

Bewertung vom 24.02.2024
Hope's End – Du kannst niemandem trauen (MP3-Download)
Sager, Riley

Hope's End – Du kannst niemandem trauen (MP3-Download)


gut

Das Buch wurde so begeistert gelobt, dass wohl auch meine Erwartungen zu hoch angesetzt waren. Dabei geht die Geschichte so vielversprechend los: Das alte Haus am Rande der steilen Klippe, die rätselhaften Bewohner und die brutalen Morde, die hier vor Jahren passiert sind, ergeben ein tolles Setting. Dazu eine etwas düstere Atmosphäre und über schwebt immer wieder die Frage, wer die Familie von Leonora Hope getötet hat.

Großteils hat mich das Hörbuch also gefesselt, am Ende gibt dann aber so viele Wendungen, dass es einem dabei fast schwindlig wird. Die Autorin hat den Punkt übersehen wo es dann einfach mal gut ist und dadurch, dass sie bei jeder Figur noch eine überraschende Enthüllung einbaut wirkt es für mich zu konstruiert und unrealistisch.

Auch beim Einspielen des Hörbuchs muss irgendetwas gewaltig schiefgelaufen sein: Wenn man die Geschwindigkeit nicht hochstellt klingt die Sprecherin wie eine Sprachlern-App, betont die Wörter ganz überdeutlich und zieht sie unnatürlich in die Länge. Erst mit 1,2-facher Geschwindigkeit werden Sprachrhythmus und Wortbetonungen normal.

Fazit
Das Buch wurde oft als Highlight gefeiert, ich empfand es leider nur als durchschnittlichen Thriller, dem das überzogene Ende schadet.

Bewertung vom 16.02.2024
Essex Dogs
Jones, Dan

Essex Dogs


sehr gut

Dan Jones wurde bekannt mit spannend geschriebenen Sachbüchern über die englischen Könige und das Mittelalter, nun versucht er sich an seinem ersten Roman. Mit halben Sachen gibt er sich auch hier nicht zufrieden: die Erzählung ist gleich als Trilogie ausgelegt, wobei Band 1 kurz nach der berühmten Schlacht bei Crécy endet.

Nach all den seichten „Die Tochter/Frau/Braut des xy“ mit ihren Frau-von-hinten-vor-Burg-Buchcovern die momentan den Buchmarkt fluten tut es wahnsinnig gut zu sehen, dass es auch noch historische Romane mit einem anderen Fokus gibt. Und ganz ohne konstruierte muss-dabeisein-Lovestory. Was Dan Jones stattdessen liefert ist die Perspektive der Soldaten, die in ihrer Summe zwar das englische Heer ergeben, einzeln für die Lords aber ersetzbar sind.

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„𝘐𝘴𝘵 𝘫𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘳𝘦𝘪𝘯𝘨𝘦𝘧𝘢𝘭𝘭𝘦𝘯?“ 𝘧𝘳𝘢𝘨𝘵𝘦 𝘕𝘰𝘳𝘵𝘩𝘢𝘮𝘱𝘵𝘰𝘯 𝘮𝘪𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬 𝘢𝘶𝘧 𝘥𝘦𝘯 𝘍𝘭𝘶𝘴𝘴. „𝘕𝘪𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘞𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨𝘦𝘴“, 𝘢𝘯𝘵𝘸𝘰𝘳𝘵𝘦𝘵𝘦 𝘞𝘢𝘳𝘸𝘪𝘤𝘬. [𝘌𝘴𝘴𝘦𝘹 𝘋𝘰𝘨𝘴, 𝘚𝘦𝘪𝘵𝘦 380]
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Und so erhalten wir einen Einblick in das Soldatenleben und erleben die Gräuel des Krieges mit Staub, Schlamm, Blut und irgendwie auch der Sinnlosigkeit des ganzen Sterbens. Es gibt keine Glorifizierung, keine edlen Ritter der Tafelrunde, keinen übertriebenen Patriotismus. Stattdessen Soldaten, die brandschatzend und mordend das Land erobern und öfter mit den Folgen von Hitze und Mangelernährung zu kämpfen haben als gegen den Feind.

Bei den Charakteren stehen zwei mehr im Fokus als der Rest der Söldnergruppe, so dass mir vor allem die beiden erfahrenen Bogenschützen noch etwas fremd blieben. Da hatte ich mir vor allem zum Ende hin, bei der Schlacht bei Crécy, viel mehr erhofft, denn dort spielten die überlegenen englischen Langbögen eine entscheidende Rolle. Überhaupt hätte es von der Militärtaktik gerne ein wenig mehr sein dürfen. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn was Dan Jones abliefert ist ein spannender Roman, der mich bis zur letzten Seite begeistern konnte.

Fazit
Dan Jones bringt sein umfangreiches Geschichtswissen gekonnt ein, ohne den Leser zu überwältigen und liefert eine packende Perspektive auf den Hundertjährigen Krieg.

Bewertung vom 10.02.2024
Allmen und die Libellen / Johann Friedrich Allmen Bd.1
Suter, Martin

Allmen und die Libellen / Johann Friedrich Allmen Bd.1


ausgezeichnet

Das war er nun, mein erster Suter! Und endlich mal kann ich sagen: die Begeisterung für den Autor kann ich absolut nachvollziehen!

Mit knapp 200 Seiten ist es kein besonders langes Buch, kommt ohne allzu viel Nervenkitzel und Gewalt aus und die Krimihandlung ist an sich auch nicht besonders originell. Dass ich trotzdem bestens unterhalten wurde liegt daran, wie großartig Martin Suter erzählen und Protagonisten erschaffen kann.

Wobei Allmen ja eigentlich nur ein Taugenichts und Müßiggänger ist, aber eben so sympathisch geschrieben, dass man gemeinsam mit ihm entsetzt darüber ist, wenn die Gläubiger mal wieder die Forschheit besitzen, an die Bezahlung der Schulden zu erinnern.

Besonders gefallen hat mir Suters elegante Sprache, er fordert den Leser, aber überfordert nie. Mit viel Humor erzählt er wie Allmen sich einfallsreich durch die gehobenen Schweizer Kreise mogelt. Etwas über der Mitte begann die Handlung zwar ganz langsam etwas abzuflachen, aber genau dann gab es neue Entwicklungen, die der Geschichte eine frische Dynamik gaben.

Fazit
Eine toll erzählte Geschichte mit ausgefeilten, etwas schrägen Charakteren. Das muss man mögen, ich fand es super und freue mich nun richtig auf die nächsten Bände! Der Auftakt hat nämlich schon sehr vielversprechend angedeutet, wie es weitergeht.

Bewertung vom 09.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


gut

Ursula Poznanski steht für futuristische Thriller, in „Die Burg“ widmet sie sich einer KI, die einen Escape-Room-Komplex steuern soll. Das fröhliche Rätsellösen hält natürlich nicht lange an, bald ist der Ausgang versperrt und die KI entwickelt ein Eigenleben.

Escape-Room-Betreiber Maxim erhält ein Angebot, das er nicht ausschlagen kann: in einer kleinen Gruppe darf er beim Testlauf eines KI-gesteuerten Escape-Rooms dabei sein. Location ist eine alte Burg, deren unterirdische Gänge mit modernster Technik ausgestattet wurden. Die KI generiert für jede Besuchergruppe die gewünschte Story und bringt passende Szenen und gruselige Gestalten auf die an Wänden und Decke angebrachten LED-Monitore. Nacheinander müssen die Rätsel-Räume gelöst werden, bis am Ende die Freiheit winkt. Die Gestaltung der Räume gaukelt den Spielern verschiedenste Umgebungen vor, zusätzlich kann die KI die Temperatur steuern und mit Geruchsstoffen arbeiten.

Die Beschreibung der verschiedenen Szenarien in den Räumen ist sehr kreativ und wirklich gut gelungen und auch der Einstieg in die Geschichte und die ersten Geschehnisse nach dem Eingeschlossen werden fand ich sehr spannend. Irgendwann wiederholt sich dann aber das Konzept, und der Spannungsbogen flacht deutlich ab, während die Protagonisten von Raum zu Raum irren. Die Möglichkeiten der KI, den Menschen zu schaden sind natürlich begrenzt, das schmälert den Gruselfaktor dann auch ein wenig. Mir hätte es besser gefallen, wenn das noch mehr ausgereizt worden wäre, aber das ist mein eigener Geschmack und das Buch ja letztendlich kein Horror-Thriller.

Ein paar Mal konnte mich die KI an der Nase herumführen, dieser Part ist für mich der stärkste am Buch. Man merkt wie viele Gedanken sich Ursula Poznanski dazu gemacht hat und wie unbewusst es uns oft ist, wie vernetzt unsere Umgebung eigentlich ist und welche Möglichkeiten eine KI in einer solchen Situation hätte. Wobei mir die KI im Buch an manchen Stellen mit dem vielen kichern und lachen dann wieder zu sehr drüber war und das Potential sie zu fürchten gleich wieder vergeben hat.

Fazit
Nach einem vielversprechenden Beginn leider recht zäh. Am ehesten empfehlenswert für Einsteiger ins Thriller-Genre. Brutalität und das Gewaltlevel halten sich in Grenzen, aber leider irgendwie auch die Spannung.

Bewertung vom 08.02.2024
Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
Cho, Nam-joo

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah


ausgezeichnet

Das Leben einer armen Familie in Korea

Cho Nam-Joo bleibt sich bei dem worüber sie schreibt treu. Gewohnt nüchtern erzählt sie die Geschichte armer Menschen, thematisiert die Benachteiligung der Frauen und beschreibt, wie die Menschen sich gesellschaftlichen Erwartungen und Druck unterordnen und dadurch selbst auf der Strecke bleiben. Sie wirft einen genauen Blick auf die südkoreanische Gesellschaft und legt den Finger tief in die Wunde, wobei mit Hinblick auf das Alter des Buches natürlich die Frage bleibt, ob sich inzwischen an manchen Stellen zumindest ein kleiner Wandel ergeben hat. Es wäre den Menschen sehr zu wünschen.

Mit ihrer Umsetzung konnte mich die Autorin diesmal allerdings nicht zu 100% abholen. Sie springt für meinen Geschmack etwas zu abrupt zwischen Gegenwart und Vergangenheit und beschreibt einige groteske Situationen die ich nicht wirklich einordnen konnte. Zusätzlich wird es an manchen Stellen unnötig derb, darauf hätte ich verzichten können. Irgendwann fiel es mir auch schwer mit Manis Familie nur Mitleid zu empfinden, wegen ihrer Antriebslosigkeit schlicht sich bei mir auch ein leichter Ärger und etwas Unverständnis ein.

Cho Nam-Joo erzählt schonungslos eine Geschichte über gescheiterte Lebensentwürfe und Armut. Für mich persönlich war es nicht der beste Roman der Autorin, „Kim Jiyoung, geboren 1982“ konnte mich deutlich mehr abholen. Lasst euch davon aber nicht abhalten, wenn euch „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ interessiert, dann gebt dem Buch eine Chance!

Bewertung vom 02.02.2024
Sind wir allein im Universum?
Kaltenegger, Lisa

Sind wir allein im Universum?


ausgezeichnet

Lisa Kaltenegger ist eine vielfach ausgezeichnete Astronomin und Astrophysikerin, ihr Forschungsgebiet umfasst schon seit Jahren die Suche und Erforschung von erdähnlichen Planeten.

Anders als der Titel es vermuten lässt, beschäftigt sie sich in ihrem Buch nicht alleine mit der Frage, ob wir allein im Universum sind. Die Autorin kombiniert geschickt Grundlagen der Astrologie und Astrophysik mit dem aktuellsten Stand der Forschung. So stellt sie die Planeten unseres Sonnensystems kurz vor, erklärt wie sich Himmelskörper bewegen, zeigt Methoden wie Planeten und Sterne entdeckt werden können und vieles mehr.

Die Inhalte sind dabei sehr angenehm in kurze Abschnitte gegliedert, dadurch fühlt man sich nicht erschlagen und kann bei Bedarf auch mal nur Häppchenweise Lesen. Die anspruchsvollen Inhalte sind verständlich erklärt, ergänzt werden die Texte durch Grafiken, die auch komplexe Zusammenhänge super darstellen.

Fazit
Ein anspruchsvolles Thema, super verständlich aufbereitet und erklärt! Mit hat der Einblick in die Welt der Astronomie sehr gut gefallen.

Bewertung vom 02.02.2024
Fake History - Hartnäckige Mythen aus der Geschichte
Teeuwisse, Jo Hedwig

Fake History - Hartnäckige Mythen aus der Geschichte


sehr gut

Viele geschichtliche Anekdoten, wie Maria-Antoinettes berühmter Satz „Dann sollen sie doch Kuchen essen“ oder dass Hitler die Autobahn „erfand“, sind so nie passiert. 101 dieser hartnäckigen Mythen nimmt die Historikerin Jo Hedwig Teeuwisse in ihrem Buch unter die Lupe.

Ein paar der Geschichten kannte ich bereits und war ich überrascht, dass sie gar nicht wahr sind. Die meisten Mythen waren mir aber bisher unbekannt und überwiegend sehr interessant zu lesen. Wobei auch ein einzelne Kapitel ohne richtige geschichtliche Relevanz enthalten sind, z.B. über einen Hund der angeblich für die Ermordung einer Katze im Gefängnis landete.

Mit einer Länge von zwei bis vier Seiten sind die Kapitel schnell gelesen. Zuerst wird die falsche Behauptung kurz erklärt, manchmal auch mit einem Foto ergänzt, danach wird der Mythos wiederlegt und oft auch erklärt, wie er überhaupt entstanden ist. Geschrieben ist das Buch in lockerem Plauderton und lässt sich sehr entspannt lesen.

Schade fand ich, dass die Geschichten nicht chronologisch sortiert sind, mir hat eine Gliederung nach zeitlichen Epochen irgendwie gefehlt. Bei manchen Kapiteln ist auch etwas viel Gerede abseits des Themas vorhanden, auf das hätte ich verzichten können.

Fazit
Ein sehr interessantes Buch, das man gerne immer mal wieder zum Schmökern zur Hand nimmt. Zeitlich ist von den alten Ägyptern bis in unser Zeitalter hinein alles enthalten, da ist eigentlich für jeden etwas dabei. Eine Empfehlung für alle die ihr geschichtliches Halbwissen aufpolieren wollen.