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Benutzername: 
HayleyCP
Wohnort: 
Dinklage

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich happy gemacht.
Der Ort, das Zeitalter. Da schmilzt sogar mein steinhartes Herz dahin.
Ich kann Sylvias Entscheidung nach Paris zu ziehen sehr gut nachvollziehen. Gerade zu der Zeit. Wunderschön.

Aber nun kommen wir mal zu den Details und vor allem den Inhalt.
Ich mag Kerri Mahers Schreibstil wirklich sehr gerne. Ich hatte nie Probleme mir die Umgebung vorzustellen oder bin mit der Geschichte nicht hinterhergekommen. Wenn ich Lust hatte ein paar Minuten der Realität zu entfliehen, dann hab ich mir das Buch geschnappt und innerhalb von Sekunden war ich in Frankreich.
Ich steh ja gar nicht mehr so krass auf Liebesgeschichten, weil die mir meistens zu abgedroschen sind etc. Allerdings bei queeren Romanzen bin ich immer dabei, weil das irgendwie alles deeper macht.
Ich bin aber froh, dass wir hier eine ganz seichte Liebesstory haben. Das Lesbischsein wird nicht so zum Thema gemacht. Es gibt keine wiederholte und ausgelutschte Coming-Out-Geschichte. Ich will das gar nicht schlecht machen. Was ich damit meine ist, dass wir ganz bestimmt ganz viele Coming Outs in Bücher brauchen, damit es so viele Menschen wie möglich lesen. Je mehr queere Persönlichkeiten integriert werden umso besser. Aber ich mag es nicht wenn daraus so ein riesiges Gedöns wird, weil man dann wieder darauf aufmerksam gemacht wird, dass es nicht „normal“ ist. Ja, deswegen fnde ich es toll wie hier damit umgegangen wird. Zwei Frauen die fest im Leben stehen und im Reinen sind mit sich selbst und ihrer Sexualität. Das feier ich. Wir brauchen mehr davon.
Und dann noch die kleinen aber feinen historischen Elemente wie, z.B. die Sache mit „Ulysses“, die mir so gar nicht geläufig war. Das Buch schon aber das Drumherum nicht.
Ich finde das ist ein toller Mix, der dieses Buch zu meinem Wohlfühlbuch/Happy Place gemacht hat.
Und irgendwie hab ich jetzt Bock Joyce zu lesen. =)

Bewertung vom 27.03.2022
Love in the Big City
Park, Sang Young

Love in the Big City


ausgezeichnet

Was für ein tolles Buch.
Ich hatte das Buch erst gar nicht auf dem Schirm, weil das Cover, für mich, eher eine normale 0815 Liebesgeschichte dargestellt hat. Also Cover und Titel waren für mich sehr unscheinbar. Habe gar nicht auf den Autor geachtet oder die Details. Denn wenn man genau hinsieht, dann sieht man, dass dort ein klitzekleines Stückchen von Seoul abgebildet ist. Hätte ich also genauer hingesehen, dann wäre ich sofort angefixt gewesen.
Ich habe nämlich eine ausgeprägte Liebe zu Korea. Ich liebe koreanische Literatur auch sehr. Und dann ist der Autor bzw Protagonist auch noch homo. Jackpot. Mehr Interesse kann man bei mir gar nicht wecken.

Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch und die Geschichte, die Park Sang Young hier geschrieben hat und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn es mir nicht zu 100% klar ist, denke ich, dass wir hier eine kleine Autobiografie haben. Sang Young erzählt von seinem Leben als homosexueller und homoromantischer Mann in Korea.

Ich finde seine Geschichte sehr interessant zu lesen und hab das Buch auch sehr schnell durch gehabt. Leider. Ich mochte mich gar nicht trennen.
Auch wenn wir hier keinen üblichen Spannungsbogen mit überladenem Finale haben, war es dennoch spannend zu lesen. Ich mochte auch den Humor sehr. Hier und da gab es immer so kleine humorvolle Spitzen und das hat mir sehr gefallen.

Ich würde jetzt gerne sagen, dass Park Sang Young hier auch tolle Nebencharakter*innen ausgearbeitet hat aber ich schätze diese lehnen an echte Menschen an. Also hat er tolle Menschen kennengelernt, mit interessanten Persönlichkeiten.

Tolles Buch. Tolle Geschichte. Sehr erhlich und emotional aber auch manchmal seltsam und witzig.
Von mir bekommt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.03.2022
Das Vorkommnis
Schoch, Julia

Das Vorkommnis


sehr gut

Eine Frau wird von einer Fremden angesprochen, die behauptet sie hätten denselben Vater.
Ab da scheint nichts mehr so zu sein wie es war. Es ist eine flüchtige Begegnung aber sie hinterlässt sehr viele Emotionen und Fragen. So viele Fragen.


Meine Meinung:

Ich liebe ja das Cover. Es ist so passend aber ich kann gar nicht erklären warum. Aber es zeigt direkt, dass in dem Buch eine anspruchsvolle Geschichte wartet. Sie ist nicht besonders spannend oder mitreißend aber sie ist interessant. Der Schreibstil lässt einen so durchs Buch treiben. Wie auf einem See oder im Meer, wenn man sich auf den Rücken dreht und den Himmel ansieht. Und irgendwann kommt man zu sich und merkt gar nicht wie weit man abgetrieben ist.
Wir reisen durch die Gegenwart, durch die Vergangenheit und durch eine Familiengeschichte. Fragen kommen auf und Antworten werden gesucht.
Ich fand es wirklich sehr gut und mochte es auch total gerne lesen.

Bewertung vom 11.03.2022
So reich wie der König
Assor, Abigail

So reich wie der König


sehr gut

Sarah ist 16. Französin. Aus einer armen Familie.
Das möchte sie ändern und sucht nach einem passenden Partner. Den findet sie in Driss. Sohn einer reichen muslimischen Familie. Tatsächlich verlieben sie sich auch ineinander aber das gestaltet sich alles andere als einfach.


Ich fand das Setting ja mega. Ich hatte noch nie was mit Casablanca zu tun und genau deswegen fand ich es spannend. Die Umgebung, die Menschen, die Erzählungen.
Und auch die Geschichte selber fand ich wirklich gut. Es ist alles andere als einfach „nur“ eine Liebesgeschichte.
Wir schauen in Abgründe, sehen Kontraste, prägende Begegnungen usw usf. Ich kann das Buch nur empfehlen. Ich hab es wirklich sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 13.01.2022
Zum Paradies
Yanagihara, Hanya

Zum Paradies


sehr gut

In dem neuen Schinken von Hanya Yanagihara behandelt sie 3 verschiedene Geschichten, die in 3 verschiedenen Zeitebenen spielen.
1893 treffen wir, in einem Amerika, das anders ist als wir es kennen, auf einen jungen Mann, der sich in seinen Musiklehrer verleibt.

1993 teilt ein junger Hawaiianer sein Leben mit einem viel älteren, reichen Mann in einem Manhattan, das unter einer AIDS-Epidemie leidet.

Und 2093 spielt in einer dystopischen Welt, die von Seuchen zerrissen ist und unter Kontrolle steht. Dort treffen wir auf die Enkelin eines Wissenschaftlers, die rausfinden möchte, wohin ihr Ehemann einmal Woche hin verschwindet.



In dem Buch geht es um viele Themen die uns auch heute beschäftigen. Viel aktuelles, viel Schicksal, viel schlechte Politik.
Dargestellt durch berührende Geschichten und sehr überzeugende Charaktere.



Meine Meinung:

Es ist auf jeden Fall ein forderndes Buch und durchaus einschüchternd. Alleine die Seitenzahl hat mich am Anfang sehr beunruhigt. Ich mag Hanyas Bücher ja sehr gerne und auch Zum Paradies hat mich nicht enttäuscht. Dennoch finde ich, dass die 3 Teile, die im Buch behandelt werden, auch einfach 3 Bücher hätten werden können. So hätte sie jeder Geschichte mehr Aufmerksamkeit und Tiefe widmen können. Jeder Teil für sich war in sich stimmig und interessant aber ich habe das Gefühl, es war etwas too much, die Teile alle in einem Buch unter zu bringen. Dennoch war es eine gute und spannende Lektüre. Sensibel, tiefgründig und spannend. Hat mir gut gefallen und die Seitenzahl war am Ende auch nicht mehr so einschüchternd. Liest man ein gutes Buch, fliegen die Seiten ja nur so dahin.
Ich bleibe auf jeden Fall Fan von Hanya Yanagiharas Büchern. =)

Bewertung vom 27.06.2021
Mit dir leuchtet der Ozean
Coplin, Lea

Mit dir leuchtet der Ozean


weniger gut

Mal vorweg:
Ich hab mich total auf dieses Buch gefreut. Auch wenn ich nicht mehr gerne Liebesgeschichten lese, weil sie mir zu vollgepackt mit Stereotypen und bananigen Szenen sind. Trotzdem hab ich mich auf dieses Buch gefreut.
Das Setting hat mich interessiert und auch die beiden Protas fand ich interessant.
Ich mag das sehr durch ein Buch in den Sommerurlaub zu verreisen. Das macht meistens richtig Spaß und ich fühl mich als sei ich selbst irgendwo am Meer. :D

Aber naja, was soll ich sagen? Das war halt echt nichts. Die Geschichte zwischen Penny und Milo fand ich richtig langweilig. Ich hab beim Lesen aufs Hörbuch umgeswitched, sonst wäre ich vor Langeweile wohl gestorben. Das Hörbuch war jetzt auch nicht der Knaller aber wenn ich nebenher was anderes gemacht habe, konnte ich es ertragen.
Sicherlich gibt es viele Leser*innen die dieses Buch feiern aber ich gehöre nicht dazu. Die Protas waren zu platt, die Storyline zu durchgekaut. Das Setting war okay, da hab ich mehr erwartet.
Ich weiß nicht was ich zu diesem Buch sagen soll. Es gab für mich eigentlich nichts Positives. Schade. Aber so ist das halt manchmal.

Bewertung vom 27.06.2021
Partem. Wie die Liebe so kalt
Neeb, Stefanie

Partem. Wie die Liebe so kalt


gut

Jael soll Anderen die Gefühle stehlen und muss dafür selbst eiskalt sein. Als er auf Xenia trifft schlägt sein Herz zum ersten Mal scheller und Gefühle erobern ihn. Eigentlich ist Xenia ein ganz normales Mädchen, mit der einzigen Eigenart Geräusche zu hören, wenn sie andere Menschen berührt. Bei Jael dagegen hört sie gar nichts. Die Beiden scheinen wie für einander geschaffen zu sein. Aber wird Jael für Xenia seine Mission verraten und sie vor denjenigen schützen, die es auf ihr Herz abgesehen haben?

Meine Meinung:
Ich fand den Klappentext sehr interessant, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte. Der Prolog war auch äußerst spannend. Es fing langsam an und ich war auch schnell im Buch drin aber dann kam die große Langeweile. Alles war so berechnend und langatmig. Ich wollte nach 150 Seiten fast abbrechen, habe mich aber durchgerungen weiter zu lesen und dann wurde es auch etwas spannender. Und weil ich wissen wollte, was nun eigentlich vor sich geht, hab ich das Buch auch beendet. Meine Fragen blieben aber unbeantwortet, was zum einen frustrierend ist aber zum anderen natürlich spannend. Ich werde also animiert den 2. Teil auch zu lesen und ich denke, das werde ich auch tun.
Es ist kein schlechtes Buch aber richtig mitgerissen hat es mich auch nicht.
Was mir sehr schnell aufgefallen ist, dass ich schon am nächsten Tag nicht mehr wusste wie das Buch zu Ende ging. :D Die Erinnerung kam leider auch nicht mehr zurück. Spricht nicht unbedingt für die Geschichte. Aber ich bin dennoch gespannt auf den zweiten Teil.
Ich glaube, das Buch ist eher für ein jüngeres Publikum interessant. Auch besser nachvollziehbar als für mich, mit meinen 36 Jahren. =)

Bewertung vom 10.05.2021
Die Geschichte von Kat und Easy
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy


ausgezeichnet

Kat und Easy sind in den 70ern zusammen aufgewachsen. Sie haben viel zusammen erlebt und, vor allem, haben sie sich in den selben Jungen verliebt. Fripp ist älter sie und liest Hermann Hesse. Er ist absolut cool. Aber nicht die Eifersucht reißt die Beiden auseinander, sondern ein tragischer Unfall.
Etliche Jahre später, mit über 60 Jahren, treffen sich die Beiden auf Kreta wieder. Sie wollen wieder zueinander finden und sie müssen unbedingt über das Erlebte sprechen, damit ihre Freundschaft noch eine Chance hat.


Meine Meinung:

Ein unglaubliches Buch. Das muss ich direkt vorneweg sagen. Kat und Easy sind so unterschiedlich aber beide so tolle Frauen.
Der Schreibstil hat mir sehr sehr gut gefallen. Ich mag die Art wie alles erzählt wurde, die beiden Handlungsstränge. Einmal die Jugendzeit von Kat und Easy im Jahre 1973 und dann das Aufeinandertreffen in der heutigen Zeit. Mir gefällt auch richtig gut, dass Kat und Easy auf Kreta wieder aufeinander treffen, das bringt sehr viel Abwechslung in das Geschehen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Es ist schön, es ist tragisch, es ist lustig und es ist zum Wegträumen.
Eine absolute Empfehlung von mir.
Es ist eines meiner Jahreshighights.
Und ich habe sehr viel aus dem Buch auch für mich selbst mitgenommen.

Bewertung vom 10.05.2021
Drei Kameradinnen
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


ausgezeichnet

Was Freundschaft bedeutet, wenn die Gegenwart Feuer fängt.
In ihrem neuen Roman erzählt Shida Bazyar voller Wucht und Furor von den Spannungen und Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart – und von drei jungen Frauen, die zusammenstehen, egal was kommt. Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen. Doch egal ob über den Dächern der Stadt, auf der Bank vor dem Späti oder bei einer Hausbesetzerparty, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt. Shida Bazyar zeigt in aller Konsequenz, was es heißt, aufgrund der eigenen Herkunft immer und überall infrage gestellt zu werden, aber auch, wie sich Gewalt, Hetze und Ignoranz mit Solidarität begegnen lässt. »Drei Kameradinnen« ist ein aufwühlender, kompromissloser und berührender Roman über das außergewöhnliche Bündnis dreier junger Frauen – und das einzige, das ein selbstbestimmtes Leben möglich macht in einer Gesellschaft, die keine Andersartigkeit duldet: bedingungslose Freundschaft. »Uns gibt es in dieser Welt nicht. Hier sind wir weder Deutsche noch Flüchtlinge, wir sprechen nicht die Nachrichten und wir sind nicht die Expertinnen. Wir sind irgendein Joker, von dem sie noch nicht wissen, ob sie ihn einmal zu irgendetwas gebrauchen können.« Aus: »Drei Kameradinnen«

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich wirklich umgehauen. Ich möchte gar nicht zu viel verraten. Ich mochte die drei Mädels sehr gerne. Jede für sich hat eine tolle Persönlichkeit und ich konnte mich auch immer mit einer der drei Hauptprotas gut identifizieren. Ich habe als weiße Person auch sehr viel beim Lesen mitgenommen. Zunächst war mir klar, ich werde das Buch mit 4 Sternen bewerten aber als ich dann das Ende, also ca. die letzten 30 bis 40 Seiten gelesen habe, da war ich so erstaunt und so erschrocken von mir selbst, dass das Buch auf jeden Fall ein Jahreshighlight ist. Ich kann das Buch wirklich nur allen ans Herz legen, die mehr über sich und die Welt lernen wollen. Und die Menschen, die jeden Tag Rassismus erleben, zuhören wollen.

Bewertung vom 10.05.2021
Der Schneeleopard
Tesson, Sylvain

Der Schneeleopard


sehr gut

Meine Meinung:

Dieses Buch in eine Kategorie einzuordnen ist schwer. Es ist weder ein Sachbuch, noch ein Reisebericht. Vielmehr findet man beim Lesen ein bisschen zu sich selbst. Es ist philosophisch und toll geschrieben. Die Landschaftsbeschreibungen sind auch toll. Ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen, auch wenn es hier und da etwas langatmig und ruhig wurde. Ich liebe solche Bücher aber und kann es deswegen auch empfehlen. Wer hier aber einen Roman ode rein reines Sachbuch sucht, sucht aber vergebens.