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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
PeLi
Wohnort: 
Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


gut

Im Roman "Ohne mich" von Esther Schüttpelz begleitet man eine Frau Mitte 20 durch das erste Jahr nach der Trennung von ihrem Ehemann.. Das junge Paar hat sehr spontan geheiratet und nun, nach kurzer Ehe, sind sie schon wieder getrennt. Von wem genau die Trennung ausging, wurde mir bis zum Schluss irgendwie nicht ganz klar.
Jedenfalls versucht diese junge Frau nun die Trennung, die ja doch auch sehr schmerzhaft ist, zu verarbeiten und ihr Leben wieder alleine zu meistern. Zunächst möchte sie mal ihr angefangenes Jurastudium beenden , was ihr aber nicht leicht fällt, denn sie merkt, so toll, wie sie dachte, ist der Job, den sie ausüben wollte, doch nicht.
Außerdem hat sie auch viel mehr Lust auf Partys, viel Alkohol und zwischendurch auch mal Sex mit dem Ex. So vergeht das Jahr und eigentlich passiert nicht so viel, die Protagonistin wirkt unzufrieden und ziemlich wankelmütig und unentschlossen, was ihre Zukunft angeht.

Ich hatte mir von diesem Buch wirklich viel versprochen, weil ich, gerade vom Diogenes Verlag schon viele sehr gute Bücher gelesen habe , der Klappentext las sich interessant und auch das Cover gefiel mir auf Anhieb, es ist irgendwie typisch für die Bücher vom Diogenes Verlag.
Aber so richtig warm wurde ich mit "Ohne mich" nicht, die Protagonistin fand ich eher anstrengend und nicht sympathisch und mir ist einfach zu wenig passiert, es ging irgendwie nicht so richtig vorwärts. Der Schreibstil selbst gefiel mir aber ganz gut, auch, dass von ihrem Ex immer nur als "der Ehemann" erzählt wurde, fand ich passend. Erst ganz am Ende hat er dann doch noch einen Namen bekommen. Schlecht war das Buch nicht,, aber mehr als durchschnittlich auch nicht, deshalb von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 29.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


schlecht

Der vierzehnjährige Frank lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in Wien. Sein Vater kümmert sich nicht um ihn, spielt eigentlich so gut wie keine Rolle im Leben des Jungen.
Nun wird sein Großvater nach 18 Jahren Gefängnis entlassen und Frank soll ihn zusammen mit seiner Mutter abholen. Der Großvater ist ein echter Kotzbrocken, er demonstriert sofort seine Macht gegenüber seiner Tochter und Frank.
Der Junge ist , obwohl sein Großvater ihm irgendwie Angst macht und obwohl er weiß, dass auch seine Mutter immer noch vor ihrem kriminellen Vater Angst hat, fasziniert von dem alten Mann. Frank möchte unbedingt wissen, was sein Opa verbrochen hat, denn dass es etwas schlimmes sein muss, wenn er dafür so viele Jahre ins Gefängnis musste, ist ihm schon klar. Der erzählt es ihm allerdings nicht und auch von seiner Mutter kommen nur ein paar rätselhafte Andeutungen. Und so kann Frank immer nur spekulieren. Geändert hat sich sein Großvater durch die lange Haft jedenfalls nicht, denn er ist auch nach seiner Entlassung aggressiv, manipulativ und immer noch kriminell. Leider lässt sich der Teenager aber von diesem Mann beeinflussen und verbringt immer mehr Zeit mit ihm. Und das bekommt Frank überhaupt nicht gut.

Dieses Buch wird aus der Sicht von Frank erzählt und ich mochte den Schreibstil eigentlich gern, auch den Anfang der Geschichte mochte ich noch. Man fragt sich zwar von Anfang an, warum die Mutter, die ja weiß, was ihr Vater verbrochen hat und die weiß, wie gefährlich dieser Mann ist, ihn überhaupt aus dem Knast abholt. Sie hat ja offenbar sogar ihren Namen geändert, um nicht mit dem Verbrechen des Vaters in Verbindung gebracht zu werden, also warum erlaubt sie dem jetzt, Kontakt zu ihrem Sohn zu haben? Schon das fand ich irgendwie nicht sehr glaubwürdig, denn wenn ich so eine große Angst vor jemandem habe, versuche ich doch alles, dass derjenige mich gar nicht findet.
Auch als sie merkte, dass Frank sich weiter heimlich mit dem kriminellen Opa trifft und das, nachdem der den Jungen sogar schon geschlagen hatte, nicht mal da unternimmt sie etwas. Für mich ist das nicht nachzuvollziehen.
Man wollte beim Lesen immer eingreifen, wollte sich an Stelle der Mutter, gegen diesen Kotzbrocken von Vater wehren, wollte den Jungen vor ihm beschützen, aber der ließ sich immer mehr und mehr von seinem Großvater in den Bann ziehen. Die im Klappentext angekündigte Befreiung und Rebellion waren dann leider auch so gar nicht nach meinem Geschmack und das Ende der Geschichte war für mich einfach nur doof.
Wenn man das überhaupt Ende nennen kann, denn es bleibt ja leider sehr vieles offen. Für mich leider gar kein Buch, das ich empfehlen würde.

Bewertung vom 20.11.2022
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


weniger gut

Shorty ist ein ruhiger, eher unscheinbarer Mann Anfang vierzig. Er interessiert sich für alles mögliche, fängt auch vieles an, hält aber nie lange durch, deshalb hatte er auch schon sehr viele Jobs in seinem Leben. Im Moment verlegt er gerade elektrische Leitungen bei einer Baufirma und dabei hört er, wie er das oft so macht, ein Hörbuch. Während er also ganz normal arbeitet, wird er plötzlich über seinen Kopfhörer persönlich angesprochen. Shorty glaubt im ersten Moment an einen blöden Scherz, den sich ein Kollege mit ihm erlaubt, bis er dann kapiert, dass er tatsächlich von einem Unbekannten , der ihn offensichtlich auch noch mit Namen kennt, angesprochen wurde. Und es wird erst noch richtig verrückt, als dieser Unbekannte sich als ein Alien aus einer anderen Welt herausstellt, der ausgerechnet Shorty auserwählt hat, um einen sehr wichtigen Auftrag auszuführen. Und was Shorty wirklich erschreckt, ist der Hinweis des Außerirdischen , dass dieser Auftrag nötig ist, um die Welt zu retten. Nun fühlt sich Shorty natürlich einerseits ziemlich geschmeichelt, dass ausgerechnet er die Welt retten soll, andererseits ist ihm aber auch ganz schön mulmig bei dem Gedanken, dass so eine große Verantwortung auf ihm lastet. Doch Shorty überlegt nicht lang und macht sich an die Arbeit. Doch leider läuft bei der Ausführung seines Auftrags einiges schief und so bricht nicht nur in Shortys näherer Umgebung, sondern gleich auf der ganzen Welt ein riesiges Chaos aus.

Den Anfang von "Shorty" ,fand ich noch sehr vielversprechend, ich dachte mir "was für eine witzige Idee" und ich liebe eigentlich Geschichten, in denen sich viele skurrile Personen tummeln. Aber ich muss leider zugeben, je weiter ich las, umso enttäuschter fühlte ich mich, denn diese Geschichte wurde immer langweiliger und langweiliger. Mir waren das zu viele "Welten", die Shorty da entdeckte, die ich nicht mal ein bisschen spannend fand und teilweise musste ich mich wirklich zwingen, weiterzulesen, wollte aber auch nicht abbrechen, weil ich immer dachte, da kommt sicher noch was und , ehrlich gesagt, ich wollte schon auch wissen, wie diese Geschichte endet. Aber auch das Ende war nicht nach meinem Geschmack und ich bin jetzt froh, dass ich fertig bin. Für mich leider kein Buch , das ich weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 13.11.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


gut

Vor drei Jahren wurde die Journalistin Anna zusammen mit ihrer besten Freundin Natalie entführt, gefangen gehalten und gequält. Der Täter war der irre Stalker Edward Harris, der eigentlich nur Anna wollte, auf die er total fixiert war. Natalie geriet irgendwie nur zufällig in seine Fänge, da sie zum Tatzeitpunkt mit Anna unterwegs war. Dann gelang Anna die Flucht, ihre Freundin konnte sie nicht befreien, also blieb die zurück und wurde dann von Harris getötet. Anna plagen seitdem schlimme Gewissensbisse, doch sie versucht trotzdem ein einigermaßen normales Leben zu führen.

Doch dann passiert etwas sehr beängstigendes, Anna erhält einen blutbefleckten Brief, der offenbar von ihrem ehemaligen Peiniger kommt. Der ist seit der Tat vor drei Jahren wie vom Erdboden verschluckt , doch nun ist er offenbar zurück und er hat es nach wie vor auf Anna abgesehen. Anna bittet ihre Jugendliebe Nick, der als FBI Agent arbeitet, um Hilfe . Der zögert keine Sekunde und nimmt sofort, zusammen mit der Profilerin Lynette Mc Kenzie, die Ermittlungen auf. Auch Annas Kollege Zane, ein wahrer Computer Genie, hilft wo er kann und zusammen versuchen die vier nun herauszufinden, was Harris vorhat und vor allem, wo er sich aufhält. Doch so leicht wird es ihnen nicht gemacht, es beginnt ein grausames Spiel, bei dem sie ganz schön in die Irre geführt werden. Harris ist offensichtlich auf Rache aus und er wird nicht eher Ruhe geben, bis Anna wieder bei ihm ist und Anna ist klar, wenn er sie wieder erwischt, wird sie das diesmal nicht überleben.

Mir fällt die Rezension zu diesem Buch gar nicht leicht, denn ich bin hin und her gerissen. Einerseits fand ich es super spannend, auch, wenn einiges schon etwas übertrieben war und es schon einige sehr weit hergeholte Zufälle gab. Ich war trotzdem gefesselt und konnte gar nicht mehr aufhören, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es endet und wie die vielen Rätsel sich am Ende auflösen. Tja und nun komme ich eben zu dem Punkt, der meine große Begeisterung leider doch sehr gedämpft hat. Das Ende! Es war spannend, keine Frage, es passierte am Ende ja auch nochmal sehr sehr viel und es gab noch eine große Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Aber was mich echt genervt hat und was mir dann leider im Nachhinein meine ganze Lesefreude vermasselt hat, war der Schluss, denn da blieb das größte Rätsel ungelöst, das, worauf ich die ganze Zeit hingefiebert habe, wurde nicht aufgelöst. Und erst nach dem Lesen, habe ich dann entdeckt, dass es von "Rachejagd" 3 Bände gibt, also muss man wohl , bis zur Auflösung noch zwei weitere Bände lesen. Hätte ich das vorher gewusst ( ja, es steht im Umschlag, aber so schön versteckt, dass ich es nicht entdeckt habe, bevor ich das Buch gelesen hatte), hätte ich das Buch , ehrlich gesagt, nicht gelesen, denn ich mag einfach keine offenen Enden und lese deshalb auch nicht so gerne Mehrteiler. Leider war das Buch jetzt für mich nur 3 Sterne wert und ich denke nicht, dass ich die beiden Folgebände noch lesen werde.

Bewertung vom 26.10.2022
Der Klang von Licht
Bagus, Clara Maria

Der Klang von Licht


ausgezeichnet

Von der Leseprobe war ich zunächst gar nicht begeistert, ich fand sie eher deprimierend und habe lange überlegt, ob ich diesem Buch trotzdem eine Chance geben sollte.. Vielleicht ist man manchmal einfach nur nicht in der passenden Stimmung für bestimmte Bücher und ich bin jetzt sehr froh, dass ich "Der Klang von Licht" trotzdem gelesen habe, denn es hat mich so positiv überrascht, dass ich es nun sogar zu den besten Büchern zähle, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Clara Maria Bagus erzählt uns hier in einer wunderschönen poetischen Sprache von drei verschiedenen Familien mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, die aber doch miteinander verbunden sind. Wie genau diese Verbindung aussieht, erfährt man im Laufe der Geschichte immer häppchenweise.

Da wäre zum Beispiel Jean Pierre, ein junger, sehr erfolgreicher Arzt, der eigentlich alles hat, was man sich wünschen kann. Gutaussehend, erfolgreich im Beruf, beliebt bei Kollegen und besonders bei den Frauen und gesegnet mit einem großen Selbstbewusstsein. Bis zu dem Tag, als etwas passiert, durch das sein bisher so erfolgreiches Leben völlig aus den Fugen gerät. Wir treffen Juliette, die als achtjähriges Mädchen ein schlimmes, traumatisches Erlebnis hatte und heute, als erwachsene Frau, noch immer mit den Folgen dieses Erlebnisses zu kämpfen hat.

Wir begegnen Hermes und Virginie, dem Vorzeigepaar mit dem Bilderbuch-Leben, bei dem aber doch nicht alles so ist, wie es nach außen scheint, Elodie, die ihr Leben lang das Gefühl hat, es würde etwas fehlen und selbst nicht weiß, was , Margaux, einer liebevollen älteren Frau, die sich rührend um Elodie kümmert, als diese am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen ist, die aber ebenfalls ein großes Geheimnis mit sich herumträgt.
In "Der Klang von Licht" begegnen uns so viele Personen, jede auf ihre ganz eigene Art interessant und die Autorin lässt uns teilhaben an ihren Lebensgeschichten, die oft traurig, manchmal grausam, am Ende aber doch voller Hoffnung und Zuversicht sind und das in einer wunderbaren , richtig märchenhaften Sprache, in so schönen Worten, dass ich oft nochmal zurückblättern musste, um einzelne Sätze und manchmal auch ganze Passagen noch ein zweites Mal zu lesen.

Ein Buch, so schön, dass man es am besten möglichst langsam lesen sollte, um es richtig zu genießen. Ein Buch, das zu Herzen geht, das von sehr traurigen Ereignissen, aber auch von hoffnungsvollen Augenblicken , falschen Lebensentscheidungen, gegenseitigen Verletzungen erzählt und uns zeigt, dass selbst die schlimmsten Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, manchmal doch noch zu etwas Gutem werden können.

Bewertung vom 15.10.2022
Was nicht war, kann ja noch werden
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


gut

Die fast 30-jährige Freya könnte eigentlich zufrieden sein mit ihrem Leben, denn sie ist erfolgreich in ihrem Job, hat einen Freund, der sie liebt und der jetzt auch gerne den nächsten Schritt in eine gemeinsame Zukunft gehen möchte, nämlich ein gemeinsames Haus kaufen, eventuell in naher Zukunft sogar eine Familie gründen. Freya geht das alles viel zu schnell, wenn es nach ihr ginge, dann würde sie am liebsten so weitermachen wie bisher, alles eher locker sehen und bloß nicht zu erwachsen werden und schon gar keine Kinder.
Dann eröffnet ihr ihre beste und langjährige Freundin auch noch freudestrahlend, dass sie schwanger ist und sagt dann auch noch den geplanten gemeinsamen Urlaub ab. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird Freya dann auch noch bei einer erhofften Beförderung übergangen, zugunsten einer jüngeren Kollegin. Das alles zusammen, ist dann zu viel für sie und so kündigt sie spontan ihren Job, stellt ihren Freund vor vollendete Tatsachen, dass aus einem gemeinsamen Haus in nächster Zeit nichts wird und flieht in ihr Heimatdorf, das sie vor 10 Jahren verlassen hatte.
Dort begegnet ihr dann ganz überraschend auch noch ihre erste große Liebe Chris, den sie seit damals nicht mehr gesehen hat. Die beiden kommen sich wieder näher und Freya würde am liebsten genauso leben, wie vor 10 Jahren, als sie mit Chris zusammen war und die Welt für sie noch völlig unkompliziert und schön war. Jedenfalls in ihrer Erinnerung ist alles von damals rosig und wunderbar. Dass für die anderen Menschen aus ihrer Vergangenheit gar nicht alles so toll war und dass sogar sie selbst die alte Zeit einfach nur verklärt , das wird ihr so nach und nach erst klar. Und so kommen auch Dinge hoch, die sie bisher ganz erfolgreich verdrängt hatte , die sie aber noch lange nicht verarbeitet hat. Und diesen schmerzhaften Dingen muss sie sich nun stellen.

Für mich war "Was nicht war, kann ja noch werden" ein Buch, das man ganz gut mal zwischendurch lesen kann, das mir aber sicher nicht so lange im Gedächtnis bleiben wird. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal auch ein bisschen mit Humor gespickt, aber weite Teile plätschern einfach so dahin. Ich habe ziemlich lange gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden, ungefähr die erste Hälfte fand ich sehr langatmig, so , dass ich sogar nah am Abbrechen war. Die Protagonistin fand ich oft sehr nervig. Doch die zweite Hälfte fand ich dann tatsächlich besser, als man dann so nach und nach erfahren hat, wie die Vergangenheit wirklich abgelaufen ist , so ganz ohne die Beschönigung von Freya.
Dieser Teil hat mir dann wirklich gut gefallen. Bis auf das Ende, das dann leider wieder nicht so ganz nach meinem Geschmack war. Also im Großen und Ganzen ein Buch, das ziemlich durchwachsen war, deshalb von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 01.10.2022
Casa Zarrella
Zarrella, Jana Ina;Lafer, Johann

Casa Zarrella


sehr gut

Jana Ina Zarrella und Johann Lafer bringen ein gemeinsames Kochbuch heraus, das musste ich haben. Dann hat mich noch gelockt, dass es Rezepte für die ganze Familie enthalten soll. Überrascht war ich dann, dass es sich hauptsächlich um vegetarische Rezepte handelt . Da ich mir aber sowieso immer vornehme, weniger Fleisch zu essen und deshalb immer auf der Suche nach guten vegetarischen Rezepten bin ( was ich gar nicht so leicht finde), habe ich mich darüber gefreut. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das nicht jeder so toll findet und ein kleiner Hinweis auf dem Cover wäre schon gut gewesen, vor allem bei dem Preis, denn günstig ist dieses Kochbuch nicht gerade.

Zu Beginn kommen erst einmal die beiden Autoren zu Wort und zwar, indem jeder von ihnen über den jeweils anderen erzählt und berichtet, wie sie sich kennen und schätzen gelernt haben. Ich finde so ein Vorwort immer sehr interessant.
Dann folgt nochmal ein ausführlicher Teil nur über Jana Ina . Dort erzählt sie uns, wie wichtig ihr und ihrer Familie eine gesunde Ernährung ist, oder wie sie es schafft, sogar ihre Kinder von möglichst gesunden Nahrungsmitteln zu überzeugen.
Als nächstes kommt noch ein (kleinerer) Teil , in dem Johann Lafer über seine Familienküche berichtet und danach verraten uns beide noch, was ihre 10 wichtigsten Küchenhelden sind. Außerdem gibt es noch Tipps, wie man Zeit sparen kann, oder über Vorratshaltung, Küchenwerkzeuge und jede Menge Küchenhacks. Ich muss zugeben , da gab es jetzt für mich nichts neues zu entdecken und so wird es sicher den meisten Lesern gehen, die keine völligen Kochanfänger sind.
Ich persönlich hätte mir da also einen etwas kleineren Infoteil gewünscht und dafür ein paar zusätzliche Rezepte, denn der eigentliche Rezeptteil beginnt dann erst auf Seite 43.
Aufgeteilt sind die Rezepte in verschiedene Kategorien, z.B. Frühstück, Suppen und Salate, Einfache Gerichte für jeden Tag, Süße Schlemmereien und als Abschluss kommen dann noch Rezepte, die es bei Zarrellas gibt, wenn sie feiern.
Einige Gerichte werde ich auch auf jeden Fall nachkochen. Nicht alle sind mein Fall, aber das ist ja bei jedem Kochbuch so. Im Großen und Ganzen gefällt es mir aber sehr gut und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.09.2022
Die Filiale
Etzold, Veit

Die Filiale


gut

Die Hauptperson in Veit Etzolds neuem Buch "Die Filiale" ist Laura, eine Bankangestellte der Berliner BWG Bank. Ihr Leben wird ziemlich auf den Kopf gestellt, als eines Tages ihre Filiale überfallen wird und durch ihr besonnenes Verhalten, ein Blutbad verhindert wird. Durch diesen Vorfall wird man in der Chefetage auf sie aufmerksam und bietet ihr die Aussicht auf eine baldige Beförderung an. Sie möchte diese Chance natürlich nutzen, allerdings bringt sie das auch in eine Zwickmühle, denn gleichzeitig bekommen sie und ihr Mann die Kündigung für ihr Haus, das sie von der Bank gemietet haben. Und nicht nur sie haben die Kündigung für ihr Zuhause bekommen, sondern die ganze Siedlung soll verkauft werden und alle Mieter müssen raus.
Gegen diese Kündigung möchten Laura und ihr Mann sich wehren, zusammen mit einigen anderen Betroffenen und damit sitzt Laura dann natürlich irgendwie zwischen den Stühlen, denn ihre Beförderung möchte sie natürlich auch auf keinen Fall riskieren.
Als dann kurz darauf auch noch ihr ehemaliger Chef beschuldigt wird, für den Mord an einer Prostituierten verantwortlich zu sein, ahnt Laura, dass viel mehr dahinter steckt, als sie sich anfangs vorstellen konnte.

Veit Etzold war früher selbst Banker und das merkt man diesem Buch auch an. Für Leute, die sich für Themen wie Kryptowährungen, Bitcoins, Aktien, Hedgefonds und Korruption im Bankgeschäft interessieren, ist das bestimmt ein spannender Thriller, doch ich persönlich kann mit dieser Thematik leider gar nichts anfangen. War aber wohl einfach mein Fehler, dass ich eine total falsche Vorstellung von dem Buch hatte, ich habe mir unter einem spannenden Thriller einfach etwas ganz anderes vorgestellt. Da ich den Schreibstil von Veit Etzold aber gut finde und er ja nichts dafür kann, dass mich alles, was mit dem Thema Finanz- und Bankwesen zu tun hat, so langweilt, gebe ich trotzdem 3 Sterne. Von den beiden nächsten Teilen, die ja noch folgen sollen, werde ich allerdings besser die Finger lassen.

Bewertung vom 18.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


gut

Ich habe bisher alle Bücher von Ursula Poznanski gelesen und jedes Buch konnte mich begeistern. Bei "Stille blutet" war ich zum ersten Mal enttäuscht, ich hatte mir einfach mehr versprochen.

Der Anfang war noch sehr spannend, als die Moderatorin Nadine Just während einer Livesendung ihre eigene Ermordung ankündigt und dann tatsächlich kurz darauf tot aufgefunden wird. Und sie bleibt nicht das einzige Opfer und jedesmal wird die Ermordung vom Opfer selbst angekündigt. Schnell finden sich Spuren, die alle auf einen bestimmten Verdächtigen hindeuten, auf den sich die Polizei dann auch schnell fokussiert. Nur die junge Ermittlerin Fina Plank, die neu im Team ist und sich mit einem besonders unsympathischen Kollegen herumärgern muss, zieht auch noch in Betracht, dass es einen anderen Täter geben könnte, jedenfalls zu Beginn der Ermittlungen. Leider wirkt Fina Plank nicht sehr selbstbewusst und sie lässt sich viel zu viel von ihrem schrecklichen Kollegen gefallen, das hat mich sehr gestört, denn ansonsten war sie eine der sympathischeren Charaktere in dieser Geschichte.
Unsympathische Personen gibt es in diesem Buch dagegen haufenweise, was es mir auch schwer gemacht hat, mitzufiebern.
Was ich sehr spannend fand, waren die kurzen Passagen, in denen der Täter selbst zu Wort kommt. So etwas mag ich immer sehr gerne. Nur diesmal hat im Nachhinein für mich dann in diesen Passagen doch einiges gar nicht gepasst, oder eventuell wird man den Bezug dann wohl erst im nächsten Band erkennen können.
Die Auflösung war im Großen und Ganzen schlüssig , allerdings blieb ein Teil unaufgeklärt, also wahrscheinlich auch schon eine Vorbereitung der Autorin auf den Folgeband und leider mag ich persönlich solche offenen Enden überhaupt nicht.

Mein Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht, denn ich mag den Schreibstil von Ursula Poznanski grundsätzlich sehr gerne. Leider war der Fall aber nicht so spannend, wie ich es erwartet hatte und mehr als durchschnittlich war "Stille blutet" für mich nicht, deshalb von mir nur 3 Sterne.

Bewertung vom 19.08.2022
Sanfte Einführung ins Chaos
Orriols, Marta

Sanfte Einführung ins Chaos


sehr gut

Marta Und Daniel, Anfang und Mitte 30, sind seit zwei Jahren zusammen und haben seit einem Jahr eine gemeinsame Wohnung . Ihre Beziehung ist eher so ausgelegt, dass jeder alle Freiheiten hat und sich keiner zu sehr gebunden fühlt. Marta, die als freie Fotojournalistin arbeitet, reist viel, was ihr auch sehr wichtig ist. Überhaupt genießen die beiden ihr ungebundenes Leben, spontane Treffen mit Freunden, einfach die Freiheit zu haben, das zu tun, was ihnen gefällt. Die einzige Verpflichtung, die sie bisher eingegangen sind, ist ein gemeinsamer Hund, den sie zu sich geholt haben und um den sie sich liebevoll kümmern. Für ihre berufliche Zukunft, hat besonders Marta noch große Pläne.

Und genau in dieser Situation wird Marta nun schwanger. Für sie steht sofort fest, dass sie das Kind nicht bekommen will , was sie Daniel auch gleich zusammen mit der Nachricht von der Schwangerschaft mitteilt. Einen Termin für den Abbruch macht sie auch schnell aus und nun bleiben noch genau 6 Tage, in denen jeder der beiden in Gedanken alle Möglichkeiten durchspielt. Besonders Daniels Gedanken spielen verrückt, er kann sich immer mehr auch vorstellen, Vater zu sein und mit Marta und dem gemeinsamen Baby eine Familie zu gründen. Marta reagiert zuerst auf Daniels Wunsch, total abweisend und sogar richtig sauer, doch auch bei ihr dreht sich plötzlich das Gedankenkarusell und sie überlegt, wie ihr gemeinsames Leben weitergehen soll. Schaffen es die beiden, ihre doch gegensätzlichen Wünsche für di Zukunft unter einen Hut zu bringen? Gibt es überhaupt eine gemeinsame Zukunft, wenn die Vorstellungen in so einem wichtigen Punkt, so unterschiedlich sind? Wenn ja, mit oder ohne KInd? Und hat Daniel überhaupt ein Mitspracherecht bei dieser Frage, Abbruch ja, oder nein?

Mir hat das Buch gut gefallen, mit kleinen Abstrichen. Der Schreibstil ist klar und eigentlich sogar eher emotionslos. Mir war, ehrlich gesagt, Daniel näher, seine Gedanken und sein Gefühl von Machtlosigkeit haben mich mehr berührt als Martas Art, ihn bei diesem Thema, das ja beide angeht, ziemlich auszuschießen. Was mir nicht so gefiel, war, dass eigentlich jeder der beiden für sich alleine mit diesem Problem der ungeplanten Schwangerschaft fertig werden musste, es gab eigentlich kein wirkliches Miteinander. Für mich persönlich nicht vorstellbar, dass man sowas als Paar nicht bespricht und gemeinsam alle Möglichkeiten durchgeht. Bei diesem Paar hatte jeder Beweggründe aus der Vergangenheit, die dann zu der getroffenen Entscheidung geführt haben, aber die beiden sprachen nie wirklich über ihre Erlebnisse in der Kindheit, über ihre Ängste, ihre Sorgen. Die wenigen Gespräche der beiden, waren sehr interessant zu lesen und mehr davon, wären auf jeden Fall bereichernd für das Buch gewesen. Den Schluss hätte ich mir auch etwas ausführlicher gewünscht, ich hätte gerne noch erfahren, wie die beiden mit der am Ende getroffenen Entscheidung zurecht kommen.

Aber, trotz dieser kleinen Schwächen, von mir trotzdem noch 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung!