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misspider

Bewertungen

Insgesamt 668 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2025
Chambers, Essie

Swift River


sehr gut

In Swift River verbindet sich ein tragisches Familiendrama mit der Geschichte um ein junges Mädchen, das sich noch selbst finden und in ein eigenes Leben aufbrechen muss. Nachdem Diamonds Vater spurlos verschwindet, lebt sie mit ihrer Mutter alleine. Von Armut und Streitigkeiten geprägt, tröstet sich Diamond mit Essen über ihre aussichtslose Situation hinweg. Doch dann erfährt sie mehr über ihre Familiengeschichte, findet sie eine Freundin und erlebt zum ersten Mal, was es heißt wirklich zu leben.
Swift River ist in weiten Teilen trostlos und von Leid geprägt, es zeichnet das Bild einer Familie im Ungleichgewicht, überfordert von den Stimmungsschwankungen des Vaters und der kindlichen Sprunghaftigkeit der Mutter. Diamond fehlt ein Anker, ein Vorbild, und erst die Briefe ihrer Cousine vermitteln ihr ein Gefühl von Stabilität und ein Zugehörigkeit, das ihr einen Ausweg aus ihrer verfahrenen Situation aufzeigt.
Obwohl ich zwischenzeitlich Probleme mit der stagnierenden Handlung hatte, die scheinbar planlos vor sich hin dümpelte, zeigen genau diese Kapitel Diamonds Antriebslosigkeit, die sie nur mit anderen mitschwimmen lässt anstatt aktiv einen eigenen Weg zu beschreiten. Erst gegen Ende zeichnet sich ab, dass Diamond erwachsen wird und eigene Entscheidungen trifft. Interessant fand ich die Erläuterungen der Autorin zur Geschichte der Sundown Towns, die in diesem Buch ebenfalls thematisiert werden und mir bisher unbekannt waren.
Fazit: das Buch verknüpft eine eindringliche Coming-of-Age-Geschichte in einer dysfunktionalen Familie mit den dramatischen Auswirkungen von Rassismus und Entwurzelung.

Bewertung vom 23.04.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


sehr gut

Anfangs bin ich wohl mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, denn ich hatte eine deutlich ernstere Geschichte mit mehr dramatischen Wendungen vorgestellt - wie das bei historisch-rückblickenden Romanen eben üblicherweise so ist. Enttäuscht wurde ich aber trotzdem nicht, die Geschichte entpuppte sich als echter Wohlfühlroman und Inges Geschichte bot einfach richtig gute Unterhaltung. Zwar fand ich es erstaunlich, wie viele glückliche Zufälle Inges Werdegang nach ihrer Ankunft in New York zuspielten, aber wieso nicht? Es kann nicht jeder Glück haben, aber deshalb muss es auch nicht jeder eine Pechsträhne erwischen. Und letztlich zeigten sich auch über Inges Welt dunkle Wolken und sie musste mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden, fast als müsste sie am Ende doch noch die Rechnung für ihr Glück bezahlen. Für mich las sich das ein bisschen wie ein Ungleichgewicht, dass das Buch in zwei Hälften spaltete, aber das ist wohl mein persönliches Empfinden. Am Ende zählt der Gesamteindruck, und der konnte mich auf jeden Fall überzeugen.
Fazit: mit viel Leichtigkeit erzählt das Buch erzählt die unglaubliche Geschichte eines langen und bewegten Lebens.

Bewertung vom 23.04.2025
Stevens, Court

Tell Me Something Good


sehr gut

At the beginning I struggled to keep up with the many characters and individual story lines, but once I got into it I really enjoyed the well thought out plot and its many twists. It felt like at first seeing only tiny threads, constantly zooming out until you recognize the intricately woven fabric. Sometimes I thought it was too much put into one story, but towards the end everything came together smoothly and effortlessly, and I was impressed by the complexity of the book. The story itself was a well-balanced mixture of suspense, action and romance that kept me glued to the pages. I'm glad I gave this one a try, and I will also check out the other titles by the author.

Bewertung vom 22.04.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


gut

An dem Buch hat mich besonders gereizt, dass die Geschichte im Milieu der Feuerwehr spielt und dass ausgerechnet unter diesen "Helden" ein paar schwarze Schafe ihr Unwesen treiben sollen. Andererseits ist die Tarnung, im Schutze eines Brandeinsatzes einen Raub zu begehen, ziemlich genial und, wie sich im Verlaufe der Handlung zeigt, sehr ausgeklügelt. Kein Wunder dass der Trupp der Engine 99 bisher nicht gefasst werden konnte. Dies soll nun die freiberufliche Ermittlerin Andy Nearland als eingeschleuste Undercover-Feuerfrau ändern. Doch private Gefühle und Machtspielchen mit ihrem Vorgesetzten sowie unerwartete Sympathien machen diesen Einsatz zum persönlichsten und gefährlichsten ihrer Karriere.
Obwohl die Handlung gut durchdacht und mit vielen Wendungen unvorhersehbar und überraschend war, fehlte mir das "Mitfiebern". Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer emotionalen Ausbrüche war mir Andy immer irgendwie suspekt und ich hatte Probleme, ihren Charakter wirklich glaubwürdig zu finden. Die Team-Mitglieder der "Bande" waren mir zu stereotyp gezeichnet, vor allem Enzo mit seinem Macho-Gehabe ging mir schnell auf die Nerven, Jake war so jämmerlich dass ich nicht nachvollziehen konnte wieso er überhaupt noch dabei war. Ben war mir zu sehr auf Anti-Hero getrimmt, da fand ich dann immerhin die aufgedeckte Wahrheit am Ende realistisch, um das Bild zurechtzurücken. Einzig Matt konnte voll überzeugen, da er wirklich vielschichtig und nicht so schwarz-weiß dargestellt wurde.
Insgesamt war dieser Thriller zwar unterhaltsam und spannend, wirkt aber trotz des ungewöhnlichen Settings zu "Mainstream". Auch finde ich es sehr schade, dass die Titel mittlerweile nur noch in den USA spielen, denn gerade das australische Flair der ersten Bücher hat mir besonders gut gefallen.
Fazit: durchaus unterhaltsamer Thriller, der aber für mich persönlich nur das mittelmässige Schlußlicht in der Riege der Fox-Bücher bildet

Bewertung vom 17.04.2025
Just, Roman

Leben oder Sterben (eBook, ePUB)


weniger gut

Mit dem vorliegenden Roman hat der Autor eine interessante Frage in den Raum geworfen: sollte es ein lebensverlängerndes Serum geben, wie und wem sollte es verabreicht werden? Die These, die hier aufgestellt wird, ist absolut wahnwitzig - oder nicht? Kann das Serum letztlich genutzt werden, um den Planeten vor der Überbevölkerung zu retten? Ein geheimes Experiment soll eine Statistik schaffen, die dieses Vorhaben untermauern soll. Dass dabei der Faktor Mensch jedoch unberechenbar ist und sorgsam berechnete Wahrscheinlichkeiten eben nur das sind und keine Gewissheit bieten können, soll sich im Verlauf der Handlung zeigen.
Grundsätzlich hat mich die Idee des Buches sehr fasziniert, und ich war gespannt auf den Ausgang des Geschehens. Allerdings hat mich die Umsetzung nie wirklich mitreißen können - es fehlte mir einfach die emotionale Bindung, da sich das Buch doch eher wie ein nüchterner Bericht denn eine Geschichte las. Diesen Schreibstil muss man mögen, und mir persönlich sagt er leider nicht so sehr zu. Die Hauptperson löste bei mir weder Sympathien noch Antipathien aus, sondern blieb irgendwie neutral, so dass weder ein Mitfiebern noch eine offene Abneigung für mich möglich waren, sondern nur ein stilles Beobachten und zur Kenntnis nehmen. Jack Kenneth, der Wissenschaftler, äußerte sich zwar immer wieder mit menschlichen Argumenten, kam aber trotzdem immer wie ein Wissenschaftler rüber und nicht wie ein emotional betroffener Mensch. Die wiederkehrenden Dialoge waren dementsprechend theoretisch, politisch und in meinen Augen leider auch zunehmend repetitiv. Auch das Ende, das zu lange auf sich warten ließ, konnte mich nur bedingt abholen, bot es zwar eine gewisse Überraschung und zugleich eine gelungene Konsequenz, aber eben auch keinen spannungsgeladenen Showdown. Das Cover gefällt mir zwar außerordentlich gut, konnte ich jedoch zu keiner Zeit mit dem Inhalt in Einklang bringen, hier hätte ich mir statt des - seien wir ehrlich, eindeutige Horror-Vibes verströmenden Bildes, das man so intuitiv auf einem Zombie-Roman erwarten würde - etwas deutlich moderneres gewünscht, dass einen wissenschaftlichen Bezug suggeriert.
Fazit: Mit einer faszinierenden Idee regt das Buch zum Nachdenken an, lässt jedoch für mich persönlich an Spannung vermissen.

Bewertung vom 14.04.2025
Konnerth, Silvia

Dünenküsse


gut

Antonia geht es gut auf dem Hof ihres Vaters, mit ihrem Sohn Max und ihrem besten Kindheitsfreund Tristan. Doch dann passiert was eines Tages kommen musste: Antonias Jugendliebe Niklas tritt wieder in ihr Leben, und dass ausgerechnet er, der inzwischen erfolgreiche Musiker, Max' Vater ist, weiß niemand - nicht einmal er selbst. Doch die Umstände führen dazu, dass Antonia nicht nur ihm, sondern auch Max reinen Wein einschenken muss - wenn das doch nur so einfach wäre. Und wieso verhält sich Tristan, dessen Freundin Mascha auf die Insel ziehen wird, auf einmal so merkwürdig ihr gegenüber? Verwicklungen, Geheimnisse, Streitigkeiten Familiendramen - Antonia rutscht von einem Fettnäpfchen ins Nächste und in ihrem Ehrgeiz, alles richtig zu machen, niemanden vor den Kopf zu stossen und dabei immer schön die Kontrolle zu behalten, steht sie sich vor allem selbst im Weg. Leider war mir gerade Antonia dabei nicht so sympathisch wie ich es gerne gehabt hätte, und viele ihrer Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen, vor allem was ihren Sohn und die Wahrheit über den Vater anging. Aber vermutlich lässt sich das aus der Distanz aus auch viel leichter beurteilen als wenn man wie sie selbst mittendrin steckt im Gefühlschaos.
Fazit: die meist vorhersehbare Handlung bietet gelungene Wohlfühlunterhaltung, auch wenn die Hauptfigur nicht ganz nach meinem Geschmack war.

Bewertung vom 11.04.2025
Scott, J. Todd

Die weite Leere


ausgezeichnet

Nachdem ich zuvor schon Teil 2 gelesen hatte, habe ich mich gefreut nun die Vorgeschichte lesen zu können und wie Chris Cherry zu Sheriff Cherry wurde. Anfangs haben mich die vielen Charakter wieder etwas irritiert, aber dann bin ich sehr schnell ins Buch eingestiegen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Story erinnert wieder sehr stark an einen modernen Western Noir, und die Handlung war sehr charakter-basiert, aber auch mit action-geladenen Schießereien und Blutvergießen auf beiden Seiten. Bei fast allen Figuren verschwimmen die Grenzen zwischen schwarz und weiß, lediglich Chris Cherry wirkt wie der lonesome Cowboy der hartnäckig an das Recht glaubt und dieses nach bestem Gewissen verteidigt. Dass er dabei immer wieder selbst in die Schusslinie aus Gewalt und Korruption gerät, ist dabei unvermeidlich und konsequent. Am Schluss habe ich mich riesig gefreut, dass eine meiner weiblichen Hauptfiguren den Sprung in die Fortsetzung geschafft hat (was ich ja eigentlich schon wusste). Auch hier war es faszinierend den "Werdegang", vor allem aber die innere Stärke und Entschlossenheit dieser jungen Frau zu beobachten.
Fazit: intensiv und erbarmungslos erzählt der Autor einen modernen Western vor der immer noch wilden Kulisse von Texas.

Bewertung vom 09.04.2025
Nunnery, Wendi

The Bluestockings


sehr gut

Starting as a family drama or possibly coming-of-age story about a girl whose mother disappeared one day without a trace, this story offered some very unexpected turn of events which both surprised and fascinated me - I never would have guessed this solution. I loved how the story slowly unfolded, revealing tiny details that solved the great puzzle about the disappearance of two women living in the same town, both leaving a grieving daughter and family. But while Eleanor is still a child, growing up mostly in her father's bookstore, Ruby is already an old woman, but the grief is no less painful and caused her to live almost like a recluse in her mansion. When her niece visits unexpectedly and befriends Eleanor, long buried memories and secrets are unearthed. Together, Eleanor and Ruby may come to peace with their mothers' fate and their loss. The story was told in a very emotional and captivating way, and though I think there were some lengths in it, as I found the description of Rubys thoughts and feelings a bit repetitive, the outcome was really fantastic. A surprising read about family, loss and the power of friendship.

Bewertung vom 08.04.2025
Handel, Christian

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. Auflage


gut

Unter den vielen Hexen- und Magiebüchern, die derzeit auf dem Markt sind, hat mich dieses besonders angesprochen, da hier noch die "Zeitblase" hinzukommt, die Marissa einen einzigen Tag wiederholt erleben lässt. Das ist einfach mal etwas Neues - und auch die Möglichkeit, über Spiegel zu kommunizieren, Dinge hindurchzureichen oder gar selbst von Spiegel zu Spiegel zu springen hat mich sofort begeistert. Aber das Beste war einfach die Wiederholung dieses einen Tages und wie Marissa (und ich beim Lesen auch) erst langsam merkt, was eigentlich los ist und warum. Das war eine wirklich gut durchdachte Handlung, die jede Menge Spannung bot. Die Familiengeschichte von Marissa war sehr geheimnisvoll und letztlich auch herzzerreißend, aber da es sich um Cosy Fantasy handelt kann man natürlich von einem Happy End ausgehen, auch wenn die Geschichte durchaus ihre dunklen Momente hat und nicht nur 'gemütlich' daher kommt (zum Glück). Gut fand ich auch, dass es zwar auch eine Romanze gibt (und nicht nur eine), diese aber in Maßen dosiert ist und die Handlung nicht dominiert. Der Schreibstil war mir manchmal etwas zu jugendlich, was aber auch der Tatsache, dass die Geschichte von Marissa erzählt wird, geschuldet ist. Da macht sich wohl der Altersunterschied zur Leserin bemerkbar ;)
Fazit:das Buch bietet eine sehr abwechslungsreiche und originelle Variante einer Hexengeschichte.

Bewertung vom 07.04.2025
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


ausgezeichnet

Rein äusserlich reiht sich dieser historische Roman in die Riege der vielen Titel ein, die derzeit auf den Markt geworfen werden, und ich finde es sehr schade, dass das Cover so generisch wirkt und vor allem: dass es nur eine Frau abbildet. Schliesslich geht es im Buch gleich um zwei starke Frauen, die ihren Weg in der damals noch von Männern dominierten Weg gehen. Da ist zum einen Louise, die von einem zum anderen Tag mittellose Witwe wird. Obwohl sie aus gutem Hause kommt und gebildet ist, ist sie anfangs noch sehr naiv und weltfremd. Das wird aber ausgeglichen durch Ella, die aus der Prostitution nach Hamburg geflohen ist. Ella weiß sich in jeder Lage zu helfen, ist sehr praktisch veranlagt und hat zudem ein riesengroßes Herz. Zusammen ergänzen sich die beiden Frauen hervorragend, und so ist es kein Wunder, dass sie das Beste aus ihrer Misere machen wollen - und werden!? Besonders gut gefallen hat mir, dass eine gehörige Portion Krimi im Roman enthalten ist, denn mit der Geschichte rund um Louises Ehemann und dem Mord an einem Juwelier, der zu einer Jugendbande führt, liefert die Geschichte auch jede Menge Spannung. Als Gegengewicht zu den beiden Frauen gibt es zudem Paul, den ehemaligen Polizisten, dem das Ermitteln aber immer noch im Blut steckt und dessen Wege sich mit denen von Louise und Ella (vor allem Ella) kreuzen. Ich freue mich, dass eine Fortsetzung bereits angekündigt wurde, denn diese Geschiche verdient auf jeden Fall eine Fortsetzung.
Fazit: ein rundum gelungener, spannender und mitreißender Roman, der mich wirklich begeistert hat.