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chatty68
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 368 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2015
Gnadenort / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.1
Leiss-Huber, Anton

Gnadenort / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.1


ausgezeichnet

" Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort" (ebook 48%, Seite 117)

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Zum Inhalt:

Maxi Kramer, Oberkommissar, trifft in Altöttig auf seine ehemalige Freundin Maria Evita, die heute in einem Kloster lebt. Er stellt fest, dass sie sich kaum verändert hat - ausser, na ja, sie ist jetzt eine Nonne.

Schwester Maria Evita, in ihrer Funktion als Nonne, möchte mit dem Pfarrer sprechen und begibt sich in die Kirche. Dort findet gerade ein Gottesdienst statt. Während der Predigt klagen plötzlich mehrere Wallfahrtsbesucher über starkes Bremen in den Augen und schlussendlich fällt sogar ein Besucher um. Tot! Es handelt sich dabei um den alten Bichler.

Schnell ruft Schwester Maria Evita Max zu Hilfe, der auch sofort die Ermittlungen startet. Ein paar Stunden später wird die Frau des verstorbenen Bichler ebenfalls tot aufgefunden. Im Klostergarten. Selbstmord oder Fremdverschulden? Hinter der Fassade des Wallfahrtsortes rumort es nun ordentlich.

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Meine Meinung:

Der Autor, Anton Leiss-Huber, entführt uns mit diesem witzigen Krimi nach Altötting. Eine Gemeinde, die als Wallfahrtsort bekannt wurde.

Anfangs war ich durch den Titel und das Cover etwas skeptisch. Irgendwie hatte mich zwar die Geschichte angesprochen, jedoch das Cover immer wieder davon abgehalten. Nun bin jedoch sehr froh, dass ich die Scheu vor dem Buch überwunden habe.

Bereits nach den ersten Sätzen habe ich mich dabei ertappt, wie ich mit einem Grinsen die Geschichte gelesen habe. Grinsen - bei einem Krimi? Ja, stellenweise habe ich sogar gelacht. Der Schreibstil ist wirklich grandios. Ohne Schnörkel oder Ausschweifungen, einfach sehr direkt und auf den Punkt gebracht. Die Protagonisten sind sehr realistisch beschrieben, so dass man als Leser auch sehr gut die Gedanken und Empfindungen nachvollziehen kann. Auch die Örtlichkeiten sind so detailliert aufgezeigt, dass man sich fast schon als Zuschauer fühlt. Zuschauer, eines ganz besonderen Krimis.

Sehr gut fand ich auch die Kapitelüberschriften, die sich aus den zehn Geboten ableiten lassen und immer sehr gut zum Inhalt des Kapitels passen.

Ich hoffe, dass der Autor neben seiner Tätigkeit als Schauspieler und Sprecher beim Bayrischen Rundfunk noch genügend Zeit hat, eine Fortsetzung zu schreiben.

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Fazit:

Liebhaber regionaler Krimis mit entsprechendem Lokalkolorit werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 02.06.2015
In Vino Veritas
Henn, Carsten Sebastian

In Vino Veritas


sehr gut

"Qualität muss kosten" (aus In Vino Veritas)

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Zum Inhalt:

Julius erhält die Nachricht, dass ein Verwandter gestorben ist und macht sich sofort auf den Weg dorthin. Bei dem Toten handelt es sich nämlich um Sigi, einen Top Winzer. Er wurde in einem neuen Maischebottich gefunden. Vermutlich erschlagen. Die Koblenzer Polizei nimmt die Frau der Toten fest. Jedoch Julius glaubt an die Unschuld von Gisela und ermittelt selbst. Er stößt dabei an dem Maischefass auf das Wort "Verräter", das in altdeutschen Buchstaben in roter Farbe aufgemalt war. Was hatte das zu bedeuten? Während Julius ermittelt, verschwindet eine weitere Person: der französische Praktikant des Weinguts. Außerdem verschwinden Weinflaschen, die den IHK-Kammerpreis erhalten sollten.

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Meine Meinung:

Was spannend und interessant anfing, hat mich zunehmends mehr und mehr verwirrt. Lese ich einen Krimi oder eine Speisekarte?

Zugegeben, eine Speisekarte die wirklich Appetit macht. Aber muss das in einem Krimi wirklich so ausschweifend sein?

Wenn man das Impressum liest, wird jedoch klar, weshalb der Autor sich einer Kriminalgeschichte rund um den Wein widmet. Er selbst ist nämlich Weinjournalist. Deshalb auch die großzügigen Erklärungen. Auf die Überschriften der einzelnen Kapitel sind ganz klar auf den Geschmack ausgerichtet. siehe z.B. Winzer in Burgundersauce. Auch scheint mir der Autor ein wahrer Genießer der gehobenen Küche zu sein, so detailliert wie die Zubereitung diverser Spesen beschrieben wird. Vielleicht wäre aber auch die eine oder andere Übersetzung der lateinischen Ausdrücke angebracht, da nicht jeder Leser ein Gymnasium besucht hat.

Der Krimianteil des Buches ist spannend und unterhaltsam. Jedoch hätte er an manchen Stellen etwas mehr Pepp vertragen können. Durch die Ausschweifungen zur Küche, sind die Spannungsanteile oft unterbrochen. Eigentlich schade, da der Gedanke der Story wirklich gut ist.

Die Charakteren und Örtlichkeiten waren sehr gut beschrieben, so dass ich mich gleich in Land und Leute rein versetzen konnte. Bedingt auch durch die dialektischen Einlage, die immer wieder auftauchen.

Aber da es sich bei dem vorliegenden Buch um den Auftakt einer Serie handelt, und das Buch schon eine Weile auf dem Markt ist, könnte ich mir vorstellen, dass der Autor mit den Nachfolgebänden die kleinen Schwächen behoben hat. Ich werde der Serie auf jeden Fall eine Chance geben und mir den zweiten Band kaufen.

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Fazit:

Wer gutes Essen und Krimis mag, sollte sich auf jeden Fall dieses Buch nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 25.04.2015
Miniataurus
Bastide, Marie

Miniataurus


ausgezeichnet

" Erfolgreiche Revolutionen beginnen in der Küche." (aus Miniatauraus)

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Zum Inhalt:

Gereon und Ariane führen ein Restaurant. Gereons Spezialität sind Gerichte mit Trüffel. Trüffel jeglicher Art. Da das Restaurant gerade nicht so gut läuft, hat er die Idee Trüffeltage auszurichten. Auch ein Wettbewerb ist geplant. Unter anderem soll die Teilnehmer aus der ganzen Welt Trüffelarten erriechen. Gereon möchte natürlich gewinnen und greift zu unlauteren Mitteln. In der Pharmazie wird nämlich gerade ein Medikament gegen Anosmie getestet. Gereon muss unbedingt an dieses Medikament gelangen und plant den Sieg.

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Meine Meinung:

Von der ersten Seite an, hatte ich das Gefühl die Personen direkt vor mir zu sehen. Die einzelnen Begebenheiten waren so detailliert dargestellt, dass ich schon nach kurzer Zeit ein wahres Kopfkino hatte. Der Film lief so deutlich ab, dass ich teilweise das Gefühl hatte, einen Film im Fernsehen anzusehen. Meines Erachtens wäre die Story wirklich filmreif.

Während der Leser an den Krimi geführt wird, erhält er auch noch Informationen über das Krankheitsbild eines Anosmie-Kranken. Der teilweise oder auch totale Verlust des Geruchssinn muss schrecklich sein. Aber auch, was alles noch dahinter steckt. Wird der potentielle Käufer nicht auch von Düften zum Kauf animierte? Was würde also Anosmie für die Marktwirtschaft bedeuten. Ein sehr interessantes Thema, in einem Krimi verpackt.

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Fazit:

Ein toller Krimi, der den Leser auch über den Tellerrand blicken lässt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Meine Empfehlung!

Bewertung vom 25.04.2015
Dunkle Havel
Pieper, Tim

Dunkle Havel


sehr gut

"Wenn der Mensch kein Ziel hat, ist ihm jeder Weg zu weit." (aus Dunkle Havel)

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Zum Inhalt:

Toni Sanftleben, heute 38 Jahre und Kriminalkommissar, wird die eine Nacht niemals vergessen. In jener Nacht, vor sechzehn Jahren, ist nämlich seine Frau Sofie verschwunden. Da damals alle Ermittlungen zu keinem Ergebnis geführt hatten, war sein Entschluss Kriminalbeamter zu werden, gefallen. Er musste unbedingt wissen, was damals passiert war.

Eines Tages wird der Kommissar zu einem Leichenfundort gerufen. In den Taschen des männlichen Toten hatte man ein Foto gefunden. Ein Foto von Sofie. Sanftleben setzt nun alles daran zu ermitteln, was der Tote mit Sofie zu tun hatte. Kurze Zeit später wird ein weiterer Toter gefunden, der ebenfalls ein Foto von Sofie bei sich trägt. Nun laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.

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Meine Meinung:

Nach zwei historischen Krimis hat der Autor Tim Pieper mit dem vorliegenden Buch seinen ersten Gegenwartskrimi veröffentlicht, der meiner Meinung nach, sehr gut gelungen ist. Mit kurzen Kapiteln wird der Leser durch die spannenden Ermittlungen geführt. Nebensträngen sind so eingeflochten, dass sie kaum spürbar sind, aber die gesamte Story besser verdeutlichen. Die Protagonisten wirken dadurch echter, wirklicher und ihre Handlungen nachvollziehbarer. Die Örtlichkeiten werden ausführlich beschrieben, ohne langweilig zu wirken. Sie sind als Schauplatz des Ganzen sehr stimmig und eindeutig erklärt, so dass der Leser sich fast schon als Zuschauer fühlt.
Leider war für mich der Schluss etwas zu komprimiert, so dass die Auflösung ihre Spannung verloren hat. Ob das Ende schlüssig und nachvollziehbar ist, wird jeder Leser selbst entscheiden müssen. Ich hätte mir etwas mehr Zeit für den Schluss gewünscht. Deshalb ziehe ich in meiner Bewertung einen Stern ab.

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Fazit:

Ein toller, spannender und unterhaltsamer regionaler Krimi, den ich auf jeden Fall weiter empfehlen werde. Ob es wohl eine Fortsetzung der Geschichte gibt?

Bewertung vom 21.04.2015
Civitas A.D. 1200. Das Geheimnis der Rose
Wolf, Christof

Civitas A.D. 1200. Das Geheimnis der Rose


weniger gut

" Zwar ist der Pöbel nicht des Lesens mächtig, doch blind sind sie nicht!" (Papst Innocent III - aus Civitas)

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Zum Inhalt:

Der Sohn des Müllers der Lexemühle bringt über einem Pferd hängend einen Mann nach Hause. Der Mann ist mehr tot als lebendig. Nachdem die Müllersleute den Fremden begutachtet haben, sehen sie, dass er einen Umhang mit einem eindeutigen Symbol trägt. Ein achtspitziges rotes Kreuz - ein sogenanntes Tatzenkreuz. Besser bekannt, als das Kreuz der Tempelritter. Was wollte der Mann hier? Was ist mit ihm geschehen?

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Meine Meinung:

Noch nie habe ich ein Buch mit so vielen Handlung- und Nebensträngen gelesen. Kaum hat man in die Geschichte gefunden, wird man von den Nebenhandlungen beinahe erschlagen. Alles wird sehr ausschweifend erzählt. Jeder Fortgang der eigentlichen Geschichte wird durch 5-6 Nebensträngen immer wieder im Keim erstickt, so dass es unglaublich mühsam ist, der Geschichte zu folgen. Auch die vielen Namen tragen nicht unbedingt zum leichteren Verständnis bei. Positiv wäre allerdings anzumerken, dass es eine Tabelle mit den verwendeten historischen Ortsnamen gibt, so dass man hier zumindest nachschlagen kann.

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Fazit:

Möglicherweise wäre es ein toll recherchiertes Buch, wenn man die Nebensträngen gekürzt hätte.

Leider kann ich für das vorliegende Buch keine Empfehlung aussprechen, da man meiner Meinung nach zuvieles wusste, es aber nicht umsetzen konnte.

Bewertung vom 18.04.2015
Die Insel tanzt
Mommsen, Janne

Die Insel tanzt


ausgezeichnet

" Hier läuft die Ware nicht vom Band, hier schafft man noch mit Herz und Hand." (aus: Die Insel tanzt)

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Zum Inhalt:

Der Witwer Jan Clausen lebt mit seiner zehnjährigen Tochter Leevke auf der Nordseeinsel Föhr. Er ist ein typischer Insulaner und tief mit der Insel und deren Bewohner verwurzelt. Seine Tochter findet, dass er in der letzten Zeit sehr traurig wirkt und möchte, dass er sich eine Frau sucht. Aber woher nehmen? Auf der Insel kennt doch jeder jeden. Da lernt er eines Tages die Tänzerin Sina Hansen kennen. Sina war auf der Insel aufgewachsen und hatte anschließend eine Tanzkarriere begonnen, weshalb sie auf das Festland gewechselt hat. Sina hat nun das Tanzen aufgegeben und zieht wieder zurück auf Föhr. Dort gründet sie eine Tanzschule und lehrt den Insulanern Salsa. Ob Jan wohl auch dorthin geht und womöglich seine Liebe findet. Alles nicht so ganz einfach - oder doch?

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Meine Meinung:

Und wieder trifft der Autor mit diesem Buch beim Leser genau ins Schwarze. Eine heitere, leicht zu lesende, spannende, unterhaltsame Geschichte, die den Leser auf eine gesellige Insel entführt. Sehr detailliert werden die Protagonisten beschriebenen, so dass man sich fast schon selbst als Insulaner fühlt. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten lassen alles wie in einem Film ablaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Geschichte sehr gut als Fernsehfilm eignen würde.

Ich würde mir hier sogar eine Fortsetzung wünschen, da ich gerne wissen möchte, wie es auf bzw. in Föhr weiter geht.

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Fazit:

Ein Roman, der nicht von der ersten bis zu letzten Seite total begeistert hat. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 17.04.2015
Incubus
Lee, Edward

Incubus


gut

" Fleisch durch Blut. Körper durch Geist." (aus Incubus)

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Zum Inhalt:

Veronica, Künstlerin hat gerade ihre Beziehung zu Jack, einem Polizisten, beendet, als sie die Einladung des attraktiven Khoronos erhält. Sie zögert nicht lange und nimmt, gemeinsam mit ihrer Freundin Ginny, die Einladung zu einem Künstlertreffen an.

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In einem Hotelzimmer wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Man hatte ihr die Hände und Füsse gefesselt und an den Bettpfosten befestigt. Die Augen mit Klebeband verklebt und geknebelt. Der Täter hatte sie ausgeweitet, und mit ihrem eigenen Blut am ganzen Körper beschmiert. Der Täter hatte aber auch eine Botschaft hinterlassen. Über dem Kopfteil stand der Satz: Hier ist meine Liebe. Außerdem war ein mit Blut gezeichnetes Dreieck mit rotem Stern an jeder der drei Ecken. Unter dem Symbol stand ein einziges Wort: Aorista.

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Meine Meinung:

Für mich war das vorliegende Buch leider das bisher schwächste des Autors. Die Geschichte war zäh, wenngleich auch mit den üblichen perversen Folterszenen wieder aufgepeppt. Aber genau für die Beschreibung der einzelnen Folterungen, die Perversion, die Brutalität und auch das Obszöne ist ja der Autor bekannt. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass ihm mit diesem Thriller ein bisschen die Luft ausgegangen ist. Vielleicht lag es auch daran, dass mir die Welt der Künstler bislang verschlossen blieb und ich mich deshalb auch nicht mit den Interpretation der Gemälde identifizieren konnte.

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Fazit:

Ich fand dieses Buch leider sehr enttäuschend, da ich wirklich anderes vom Autor gewöhnt bin. Eine Empfehlung möchte ich hier nicht aussprechen.