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Nici

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2023
Aenne und ihre Brüder
Beckmann, Reinhold

Aenne und ihre Brüder


ausgezeichnet

Der Tod hielt reich Ernte.
So schreibt es Pastor Riese sehr treffend im Pfarrbericht und so lässt sich dieses Buch gut zusammenfassen.
Die Aufmachung des Buches hat mich sofort angesprochen
Die Innenseite mit der angedruckten Feldpost hat mich direkt so fasziniert, dass ich hinten die Anmerkungen etc. als erstes durchstöbert habe.
Gerade solche Geschichten bestechen durch (Original)Quellen und Photos. Ich bin begeistert von der Anzahl der Bilder im Buch. Als ob ich am Kaffeetisch sitzen und dieser Geschichte lauschen würde, während ich durch die Feldpost blättere.
Interessant fand ich auch die Entwicklung der Weltgeschichte an wahren Begebenheiten und Menschen zu erfahren.
Spannend fand ich die Beziehung von Christentum und NS- Regime.
Dem Autor gelingt es wahnsinnig gut und gradlinig die Geschichte seiner Mutter und ihren Brüdern wieder zugeben. Durch die familiäre Nähe zu den beschriebenen Personen und die vielen Zitate ist dieses Buch auch sehr emphatisch erzählt.
Letztendlich ein gut erzählter Geschichtsunterricht, auf herzzerreißender, persönlicher Ebene.
Viel Neues erfahren über die Zeit habe ich nicht, aber eine sehr persönliche Geschichte und gute Recherche.
Schön war zu erfahren, dass die Brüder untereinander sich auch geschrieben haben und Aenne so indirekt auch auf dem, mehr oder weniger, laufenden blieb.
Zu wissen wie die Geschichte ausgeht, hat dem Lesen keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil. Man hat mitgefiebert und gehofft in dem Wissen, dass es leider keinen guten Ausgang nehmen wird. Eine herzzerreißende Geschichte, die immer dramatischer wurde, je näher sich der Krieg dem Ende nahte.

Reinhold Beckmann ist es gelungen, diese sehr persönliche Geschichte dem Leser nahe zubringen und es nicht nur als persönliches Einzelschicksal darzustellen.
Der Bezug zur heutigen Zeit ist da und rückt das Bewusstsein des Lesers (hoffentlich) wieder in Richtung Frieden und Menschlichkeit, gerade jetzt, wo in Europa wieder Krieg herrscht. Denn letztlich gibt es im Krieg immer nur Verlierer.

Bewertung vom 31.08.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


gut

Die Idee der Puzzle in Kombination mit einem Unfall der Gehirnstrukturen verändert, dem Gruselfaktor von Puppen und dem mystischen Part des jüdischen Glaubens hat einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt. Die ersten ca 100 Seiten war ich sehr fasziniert von der ganzen Buchidee.
Der Part mit den Puppen war mir schon fast zu gruselig (Abend zum einschlafen konnte ich das nicht lesen) aber extrem spannend gemacht. Diese in die jüdische Mystik mit einzubauen, fand ich eine großartige Idee.
Der Part allerdings als es zur Aufklärung und Lösung des Rätsels ging ist leider komplett an mir vorbeigegangen.
Ich habe das Buch im englischen Original gelesen. Mag sein, dass auch ein Teil davon einer Sprachbarriere zuzuschreiben ist, aber meiner Ansicht nach ist der Übergang der Einführung in die Materie zur Lösung des Puzzles so gar nicht geglückt. Den Lösungsansatz an sich habe ich aufgrund der technischen Erläuterungen nicht wirklich nachvollziehen können. Alles in allem hat sich mir das Problem zu einfach beheben lassen. Der Dämon ist vertrieben und schon ist alles wieder gut. Da hätte man viel detaillierter noch herangehen können.
Der letzte Part öffnet zwar wieder die Geschichte für Teil zwei, der Autorin ist es jedoch nicht gelungen mich so zu fesseln, dass ich diesen gerne weiter lesen möchte. Schade. Meiner Ansicht war das ein starker Anfang dieses Buches, der leider auch sehr stark nachgelassen hat.

Bewertung vom 23.06.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Spannend fand ich bei dieser Reihe der Blickwinkel der Staatsanwaltschaft. Dies ist mir als Setting eines Krimis neu.
Auch der Arbeitsbereich des Zolls war mir so nicht bekannt. In Kombi mit Tierhandel/Schmuggel waren die Voraussetzungen für einen spannenden Serienauftakt gegeben. Demnach habe ich dieses Buch mit viel Spannung in Interesse gelesen.

Durch den Wechsel der Arbeitsbereiches der Staatsanwältin Vogelsang fiel es mir schwer nachzuvollziehen wer jetzt zum aktuellen Team und wer Ex-Kollegen gehört bzw. die Namen auseinander zu halten.

Alles in allem ist „die Spur der Aale“ ein Buch, was sich gut lesen lässt, aber auch durchaus mal weggelegt werden kann, um dann später wieder weiter zu lesen.

Der Krimi ist kein absolut fesselndes Buch, aber durchaus etwas was man zwischendurch, mit 200 Seiten, gut und gerne lesen kann.

Bewertung vom 30.05.2023
PS. Über Apulien leuchtet die Liebe
Damonte, Lene

PS. Über Apulien leuchtet die Liebe


weniger gut

Ein typischer Liebesroman, bei dem man von vornherein weiß, wie er ausgehen wird. Man liest solche Bücher auch nicht, weil sie spannend sind, sondern um dem Alltag zu entfliehen. Liebe und Drama in einem sehr schönen italienischen Setting. Das Cover ist entsprechend gut gewählt.
Die Landschaft und Atmosphäre kommt gut rüber; Urlaubsfeeling inklusive.
Bei diesem Genre habe ich grundsätzlich keine hohen Erwartungen. Es dient zur Unterhaltung. Es tut der Seele gut zu wissen, es wird ein Happy End geben. Man kann dem Alltag durch Träumereien ein wenig entfliehen.
Einen Anwärter auf den Literaturnobelpreis erwartete ich somit nicht. Allerdings waren für mein Empfinden die Wortwahl und Formulierungen oft sehr platt und unausgereift. Stellenweise hatte ich das Gefühl einen Schulaufsatz über eines Liebesgeschichte in Italien zu lesen. Sehr offensichtliche Dinge wurden nochmals erklärt, meist recht kindlich. Das hat meinen Lesefluss schon gestört. Schade!
Die Geschichte um die alte Postkarte fand ich aber sehr schön, sie gab den ganzen einen Rahmen, der sich zum Ende hin aufklärt.
Zum Abtauchen auf dem Liegestuhl im Garten ist die Geschichte ok, sprachlich hätte es dennoch ausgefeilter sein können.
Ich empfehle es nicht weiter. Da gibt es schönere Liebesromane.

Bewertung vom 22.05.2023
Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle
Kiyoko, Hayley

Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle


sehr gut

Die Autorin und somit ihr Lied mit dem gleichnamigen Titel „Girls like Girls“ ist mir nicht bekannt, der Titel und der Klappentext lesen sich jedoch gut, geben hoffentlich Hoffnung für junge Erwachsene.
Im Grunde klingt diese Geschichte wie jeder normaler Teenie Roman auch. Ist an sich auch völlig normal. Nur merkt man schon, dass leider noch viel zu wenige dies als normal betrachten.
Mir gefällt auch der Aufbau des Buches, welches auch die Kommunikationswege der Zeit mit Onlinetagebuch und Chats, e-Mails darstellt wird. Da ich zu dieser Zeit ebenfalls Teenager war, kann ich die Zeit und die Lieder gut erinnern.
Ich fühlte mich zwischenzeitlich zu alt für dieses Buch, konnte aber die Irrungen und Wirrungen der Teenagerjahre gut nachempfinden.
Nervig fand ich nur die andauernde Verwendung des Wortes „Girl“. Da hätte man in der Übersetzung auch viel mehr variieren können.
Ich hoffe, dass dieses Buch vielen Menschen Mut gibt, zu sich selbst zu finden. Wie oben beschrieben ist es im Grunde eine ganz normale Geschichte über die erste Liebe und sollte im wahren Leben auch mehr so behandelt werden.

Bewertung vom 26.04.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


gut

Kathmandu & ich habe ich vor allem wegen des Titels gelesen. Es beschreibt im Grunde alles, worum es in dem Buch geht.
Eine Reise nach Nepal und die Hoffnung auf die wahre Liebe.
Wirklich beeindruckend waren für mich die Beschreibung der Natur und Menschen. Man konnte sich sehr gut in die Situationen versetzen, als sei man mit gewandert. Parallel habe ich mich online immer wieder über die entsprechenden 8000er belesen. Wirklich ein spannendes Setting. Solch eine Reise prägt einen mit Sicherheit.Wirklich toll. Weniger gefallen haben mir die Begegnungen von Erik und den Tieren. Das war mir viel zu überzogen. Ebenso hätte ich die Liebesgeschichte in dem Umfang nicht gebraucht. Manchmal musste ich mich daran erinnern, dass es sich um erwachsene Menschen und nicht um Teenager handelt.
Nett war dann allerdings wieder der Epilog. Damit hatte ich so nicht gerechnet.
Alles in allem ist es eine nette Geschichte, die aber vor allem durch die Naturkulisse und den Kulturschock besticht, als durch die Liebesgeschichte.

Bewertung vom 12.04.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


gut

Mir gefällt es immer sehr, wenn man durch Bücher etwas Neues lernen kann.

Hier erfährt man Vieles, was einen im Alltag vollkommen verborgen bleibt.
Eine schöne Idee, sich mal außerhalb des eigenen Dunstkreises zu bewegen.
Das Cover ist treffend gewählt und lockt den Leser an.
Auch der Aufbau des Buches mit Inhaltsverzeichnis zu Beginn und Anmerkung am Schluss, bzw. die Fußnoten haben mir gut gefallen. Sofort wurde ich neugierig auf die „fun facts“ am Ende jeden Kapitels. Leider stellten sich diese als Zusammenfassung von bereits Beschriebenen heraus - Schade, hier hatte ich mir neue Erkenntnisse erhofft.
Die Illustrationen gefallen mir auch sehr gut, hätten aber reichhaltiger ausfallen können.
Ansonsten ist das Buch wundervoll interessant und lehrreich geschrieben, es ist flüssig zu lesen-im Nachgang habe ich so einiges über manche Arten nachgelesen. Von manchen Arten hatte ich bis dato noch nie gehört! Wirklich spannend. Schön fand ich auch die Info zu den Bürgerwissenschaften und die damit verbundene Möglichkeit auch etwas zur Wissenschaft und dem Arterhalt beizutragen.
Ein schönes Buch zum schmökern und um neue Welten kennenzulernen, die gar nicht so weit von uns entfernt schlummern (oder eher wach sind, wenn wir schlummern).

Bewertung vom 10.04.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


sehr gut

Das Cover erschien mir zunächst unscheinbar (wie passend) und ist ziemlich untypisch für den Verlag, aber sehr gut und stimmig gewählt.
Der Klappentext machte mich neugierig und die ersten 50-60 Seiten haben mich wirklich sofort in den Bann gezogen. Die Seiten flogen nur so dahin.
Wie schafft es die unscheinbare Bibliothekarin, den Zusammenschluss von Hightech-Konzern und US-Behörden zu entkommen? Da scheint mehr dahinter zu stecken.
Dem Autor ist es eindrücklich gelungen den Leser zu fesseln. Diese Jagd will man unbedingt mitverfolgen. Es lohnt sich. Es kommen jede Menge Überraschungen auf die Protagonistin, auf den Leser, sowie Cy Baxter, dem Techmogul zu.
Manche Passagen fand ich etwas langatmig, dafür, dass sich das gegen Ende dann so einfach gestaltet. Im letzten Drittel verliert die Geschichte irgendwie ihren Fokus und damit meine Aufmerksamkeit.
Schön finde ich allerdings, dass hier durchaus Potential für eine Fortsetzung besteht.
Ein gut geschriebenes fesselndes Buch mit einigen Schwächen, was einem die heutigen Fragen der Gesellschaft in Bezug auf Sicherheit vs. Privatsphäre aufzeigt.

Bewertung vom 04.04.2023
Ich, ein Sachse
Meffire, Samuel;Kittstein, Lothar

Ich, ein Sachse


gut

Das Cover fand ich von Anfang an sehr aussagekräftig und gut gelungen! Später erfährt man dann auch, was es mit dem Bild auf sich hat. Vorher hatte ich noch nie von Samuel Meffire gehört.
Das ist eine Geschichte, wie sie so oder so ähnlich vermutlich öfter vorkam , als man sich eigentlich bewusst ist.
Da nur sehr selten darüber gesprochen wird, finde ich es äußerst spannend hier mehr darüber zu erfahren.
Auch der Blickwinkel über den Wandel der Zeit, das spezielle Leben in der DDR, welches der Autor gelebt und erlebt hat ist sehr bildhaft gelungen.
Samuel Meffire hat ein bewegtes Leben bis dato gelebt und ich hätte nicht unbedingt mit einer Art Happy End gerechnet, wäre nicht von Anfang an aufgrund des Buchaufbaus klar gewesen, wie es heute ist.
An sich lies das Buch sich gut lesen, obwohl mir einige Passagen in der Mitte viel zu lang und detailliert waren. 100 Seiten weniger hätten es an der Stelle auch getan. Auch aufgrund der Wortwahl bzw. des Schreibstils kam ich manchmal nicht dahinter, was jetzt eigentlich gemeint ist und inwiefern dies für die Geschichte relevant ist.
Alles in allem ein Buch, was ganz interessant ist, aber nicht schlimm, wenn man es nicht gelesen hat.

Bewertung vom 26.03.2023
Tod in Siebenbürgen
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen


sehr gut

Bei diesem Buch geht es im wahrsten Sinne des Wortes um eine Reise in die Vergangenheit. Die Vergangenheit des Protagonisten und jene, welche in manchen Teilen Europas heute noch Gegenwart ist.
Der Journalist Paul Schwartzmüller erhält Post aus Bukarest, die ihm mitteilt, dass er von seiner Tante geerbt hat. Jener Tante von der er glaubte, sie sei bereits vor Jahrzehnten gestorben.
Er macht sich auf den Weg nach Rumänien, genauer gesagt in ein kleines Dorf in Siebenbürgen, wo er als Junge die Sommer verbrachte.
Dort stößt er sowohl in der Vergangenheit als auch der Gegenwart auf Ungereimtheiten, die es zu lösen gilt.
Der Autorin gelingt es gut, diesen eher unbekannten Flecken Europas zu beschreiben. Die Natur, die Menschen, das Essen. Die Lebensweise, die doch noch sehr einfach, fast archaisch anmutet, wird gut rübergebracht.
Die Geschichte ist spannend und flüssig geschrieben, man möchte die Geheimnisse hinter allem erfahren.
Etwas nervig fand ich die ewig „kalte Hand in seinem Nacken“ die er gefühlt alle paar Seiten spürte. Für meinen Geschmack fand die Bezeichnung zu oft und somit inflationär den Weg in dieses Buch.
Alles in allem habe ich dies Geschichte sehr gerne und schnell gelesen, finde jedoch es hatte mehr den Charme einer Reise in die Vergangenheit, als ein Krimiroman zu sein. Dennoch bin ich gespannt auf den nächsten Teil und ob dieser ebenfalls in Siebenbürgen spielen wird.