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Nici

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2023
Ein Abend mit Marilyn
Wildner, Maxine

Ein Abend mit Marilyn


sehr gut

Das Cover hat mich auf den ersten Blick angesprochen und passt auch gut zum Inhalt.
Das typische Photo einer Ikone unter einem Flimmer bunter Farben.
Das Buch beschreibt in Romanform den Abend vor Marilyns 36. Geburtstag. Die Gäste verbringen den Abend damit auf sie zu warten und überbrücken die Zeit mit gemeinsamen Anekdoten. So lernt man den Menschen hinter Marilyn, Norma Jean, kennen. Soweit ich recherchieren konnte, ist dieses Buch durchaus biografisch zu betrachten.
Eine sehr traurige und berührende Kindheit eines Weltstars wird dargestellt. Die Ängste und Unsicherheiten, die dafür sorgen, dass sie immer und überall zu spät kommt. In Kombination mit dem Medikamentenmissbrauch lernt man eine sehr traurige, einsame und unsichere Frau kennen, die sich den Panzer einer Sexbombe zu gelegt hat; darüberhinaus aber leider nicht ernst genommen wird.
Wie so oft fallen leider die, die am höchsten fliegen auch am tiefsten.
Mich hat die tragische Geschichte sehr berührt.

Bewertung vom 28.12.2022
Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


sehr gut

Das Cover sieht aus, wie nach einer TV- Verfilmung, wenn die Darsteller aufs Cover kommen.
Positiv überrascht hat mich der Ort. Meistens finden solche Geschichten in der Zeit in Berlin an der Charité statt! Schön, dass es München ist. Da lernt man mal eine andere Stadt kennen!
Inhaltlich ist es in den historischen Kontext des Vorabends des ersten Weltkriegs eingebunden. Eine junge, ausgelernte Krankenschwester vom Lande tritt ihren Dienst in der Gerichtsmedizin an und trifft zufällig auf den adeligen Lebemann. Dieser hat die Zeit und das Geld als Zeitvertreib eine Zeitung zu betreiben und als Reporter der Klatschpresse zu agieren.
Die Art und Weise wie diese beiden Personen und ihre unterschiedlichen Welten aufeinander treffen ist spannend zu lesen. Es macht Spaß die Protagonisten beim (herzlichen) Streiten zu beobachten und ihre gemeinsame Entwicklung (auch zueinander) zu beobachten.
Die Idee, dass Fräulein Anna von ihren Chefs in der Gerichtsmedizin sehr geschätzt, gefördert und gefordert wird gefällt mir gut, scheint mir in dem Maße aber fast übertrieben und somit etwas unglaubwürdig.

Das Buch ist kurzweilig und witzig geschrieben; das Ende überraschend.
Allerdings würde ich nicht soweit gehen, die Protagonisten als „Ermittlerduo“ zu bezeichnen. Da es sich um das erste Buch einer Reihe handelt, bin ich gespannt zu lesen, ob die beiden sich diesen Namen künftig mehr verdienen.

Bewertung vom 17.12.2022
Die Wiege der Hoffnung
Haigh, Tara

Die Wiege der Hoffnung


gut

Das Cover sieht sehr kitschig aus, dahinter hätte ich diese Geschichte aus der NS-Zeit nicht vermutet. Die Haptik des Buches ist jedoch toll und wertig.
Generell ist es ein interessantes Thema in einer interessanten Zeit.
Die Protagonistin ist ein intellektueller Freigeist mit einer (zunächst) guten gefestigten Beziehung zu ihrer Famile.
Das Buch beginnt als süße Liebe zweier jüdischer Jugendlicher, eingebunden in eine schreckliche Zeit.
Mir gefallen der gute, familiäre Zusammenhalt, die offen und ehrliche Kommunikation, die aufgeklärten Personen. Insbesondere die coole Onkel- Nichte Verbindung .
Das Thema der „Entarteten Kunst“ war mir im Detail nicht bewusst. Es
hat mir gefallen, etwas über ein nicht weit verbreitetes Thema zu lesen und auch zu lernen.
Die Protagonistin nutzt ihre Kollaboration mit dem dritten Reich für Privilegien, allerdings auch um jüdische Familien zu beschützen und unterstützen. Die Zerrüttung und die Entwicklung mit ihrem Bruder fand ich spannend und auch glaubwürdig.
Gut finde ich, dass die Autorin eine Geschichte verfasst hat, die so hätte sein können. Es ist ein gut geschriebenes Buch, welches Einblick in eine jüdische Familie vor und während des zweiten Weltkriegs gewährt.
Eine Geschichte über eine Familie von vielen, wie sie in Berlin und anderswo lebten und deren Geschichte so hätte sein können.
Schön mal einen detaillierten Einblick aus einem anderen Blickwinkel zu erhalten, insbesondere auch auf das Thema Kunst in der NS-Zeit.
Der letzte Teil über die Flucht und das Leben in Italien plätschert leider nur dahin, obwohl ich es generell spannend fand, auch darüber zu lesen. Für mich war dieser Teil nicht sonderlich packend geschrieben. Erst das Ende nahm wieder Fahrt auf.
Generell zu empfehlen, um die Zeit mal aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen. Für mich hätte das Thema aber noch mehr Potential gehabt.

Bewertung vom 01.12.2022
Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
Lin, Tom

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu


weniger gut

Das Cover würde ich als genretypisch und gut getroffen bezeichnen. Man erkennt den einsamen Cowboy sofort: Ming Tsu- Der Mann ohne Schatten begibt sich auf einen Rachefeldzug durch die nordamerikanische Einöde und trifft dabei auf wundersame Weggefährten.
Der Prophet ist mystisch, philosophisch, aber wie auch die gesamte Wundertruppe und Mr. Tsu selbst mir zu oberflächlich dargestellt.
Es werden Themen und Wunder angeschnitten, aber nicht vertieft. Ist es Realität, ein Traum, Fiktion? Man weiß es nicht.

Mir war die Reise zu langwierig. Er ist zwar der mordende lonesome Cowboy, aber durch den Schreibstil wird die Brutalität zur Banalität. Mir scheint es in diesem Rahmen der Nebenhandlungen selbst nebensächlich zu werden. Als er in einem Salon von Barman erkannt wird, war ich regelrecht überrascht, dass er ja überall gesucht wird.

Der Charakter wird meiner Ansicht nach nicht so fein ausgearbeitet dargestellt, dass man ihm die Gräueltaten abkauft. Er wurde ausgewählt und erzogen um zu morden, macht aber nicht den Anschein.
Diese Oberflächlichkeit sorgt nicht dafür, dass ich mit ihnen mitfühle; mich in das Geschehen hineinversetzen kann.

Der rote Faden des Rachefeldzugs tritt durch sinnlose Erzählungen für mich komplett in den Hintergrund.
Dennoch ist die Atmosphäre der Reisenden bildhaft dargestellt. Man hat sofort einen Western entsprechend die Bilder im Sinn. Das Buch würde ich durchaus als Western bezeichnen, nicht aber Thriller.

Die Geschichte ist nicht wirklich mein Fall, da man zwar das Ziel des Cowboys kennt, sich aber auf dem Weg dorthin total verliert.
1000 Themen werden angeschnitten und wieder fallen gelassen. Der rote Faden löst sich in Nebensächlichkeiten total auf. Das Ende ist letztlich nur konsequent.
Mir erschien das ganze eher eine Traumreise einer Opiumhöhle entsprungen. Schade

Bewertung vom 10.11.2022
Winterzauber im Ferienhaus Talblick
Friedrich, Janka

Winterzauber im Ferienhaus Talblick


gut

Das Cover und der Titel sind nett und unauffällig. Es lässt auf eine Liebesgeschichte schließen.
Sophie das Mädchen vom Dorf steckt in finanziellen Schwierigkeiten und hat Mühe ihre Ferienwohnungen aufrecht zu erhalten. Sie trifft auf Lennart, den geschäftsmäßigen Städter, der ihr für die Meyer Hotelgruppe das Grundstück abschwatzen soll. Sie versprach jedoch Ihrer Mutter am Sterbebett niemals zu verkaufen.
Sophie weiß nicht, dass er quasi in geheimer Mission unterwegs ist, und so kommen die beiden sich näher.
Es knistert, es kriselt, scheinbar unüberwindbare Probleme tauchen auf. Können diese aus der Welt geschafft werden?
Das Thema und die Geschichte werden von der Autorin nicht neu erfunden. Der Schreibstil ist jedoch flüssig und bildhaft. Man kann sich diese Geschichte gut als Verfilmung vorstellen. Durch die Perspektivwechsel der Protagonisten bleibt es spannend und interessant. Man kann sich in beide gut hineinversetzen und die Entwicklung der Charaktere miterleben.

Ein schönes Buch für einen Winternachmittag auf der Couch, mit Tee und prasselndem Kaminfeuer.
Wer Kitsch, ein bisschen Drama und ein vorhersehbares Ende mag, kommt her voll auf seine Kosten.

Bewertung vom 10.11.2022
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


gut

Ein Buch über starke, selbstbewusste Frauen im Berlin der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ein beliebtes, aber keinesfalls abgenutztes Thema der Autorin Charlotte Roth. Das Cover ist entsprechend gestaltet, viel schöner noch finde ich die Innenseiten der Vorder-und Rückseiten. Diese geben einen echten Einblick in die goldenen 20-er.

Leidenschaft, Ehrgeiz, Naivität und der ganz großen Glaube an sich selbst. Das ist Nina von Veltheim.
Das Mädchen aus der brandenburgischen Provinz geht, unterstützt durch ihre bemerkenswert liberale Familie, nach Berlin um dort ihren Traum von Glamour, Glanz und Tanz zu leben.
Dies gestaltet sich jedoch wesentlich schwieriger und sie stößt auf mehr Widerstand als erwartet. Dennoch lernt sie mit der Zeit viele Freunde und die Liebe kennen, für die sie an ihrem Traum festhält.

Ein Buch über Liebe und Freundschaft, mittels derer man alles schaffen kann, was man sich erträumt.

Ich persönlich kann mit Tagträumern nicht wirklich viel anfangen und würde auch nie in solch einer prekären Zeit, wie sie sehr eindrücklich beschrieben wird, auf die Idee kommen eine Varieté auf die Beine stellen zu wollen. Aber wie heißt es im Buch so schön: „Wenn morgen die Welt untergeht, möchte man heute nochmal Spaß haben.“

Die Atmosphäre dieser Zeit trifft die Autorin sehr gut, durch den Perspektivenwechsel der Hauptperson lernt man die unterschiedlichen Sichtweisen dieser Zeit gut kennen. Nur Nina wäre auch zu langweilig.

Ich hatte einige Probleme so richtig in den Lesefluss reinzukommen. Viele Passagen sind sehr langatmig und vermitteln mir das Gefühl, den Text strecken zu müssen, damit eine Trilogie aus der gesamten Geschichte werden kann. Für mein Gefühl hätte man dies alles auch in einem Buch verwirklichen können.
Dennoch hat mir das Buch ganz gut gefallen, das Ende war süß und macht Lust auf die weiteren Abenteuer, die da noch kommen mögen.

Bewertung vom 10.11.2022
Agent Sonja
Macintyre, Ben

Agent Sonja


sehr gut

Die farbliche Gestaltung des Covers fügt sich gut in das Thema und die Zeit ein.
Spionagegeschichten finde ich immer spannend, der Fakt, dass es sich um ein Sachbuch handelt hat mich dann vollends gefesselt.
Ich war von Beginn an von dieser Geschichte beeindruckt und musste mich beim Lesen auch immer wieder daran erinnern, dass es ich nicht um einen Roman handelt.
Das Buch ist richtig gut und interessant geschrieben. Immer wieder mit Zitaten gespickt, lädt es ein, mehr über besagte Personen, Fakten und Zusammenhänge erfahren zu wollen.
Ich persönlich habe vieles nachgeschlagen und gelesen über die historische Figuren.
Dadurch konnte ich viele neue Aspekte kennenlernen; über den Kommunismus in Asien zu der Zeit wusste ich bis dato nicht viel. Durch den erzählenden Schreibstil führt der Autor einen ganz nah an das Leben von Agent Sonja ran. Man erlebt die unterschiedlichen Stationen, Schwierigkeiten der Vereinbarkeit vom Mutter-sein und Spionin, sowie die Entwicklung einer Frau zu einer Agentin und später Chefin eines eigenen Spionagerings.

Besonders gefallen haben mir die sehr interessanten Fotografien, im Anschluss an abgeschlossene Stationen: Personen, Gebäude, Geräte (Bambusstangen für die Antenne auf dem Dach, selbstgebaute Morsegeräte) die alles noch viel besser verdeutlichen. Dies wird komplettiert durch das ausführliche Literaturverzeichnis am Ende des Buches.

Ein Buch, was man nicht nebenbei lesen kann. Man muss sich schon die Zeit und Ruhe nehmen, um alle Infos entsprechend aufzunehmen.
Absolut empfehlenswert für geschichtsinteressierte Leser, um mehr über dieses weltpolitische Thema zu erfahren.

Bewertung vom 10.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Das Cover find ich jetzt erstmal nicht übermäßig spannend, aber gut gewählt. Der Tunnel erinnert auf den ersten Blick an einen stilisierten Frauenkopf. Absicht? Mag es die ominöse Witwe sein, die gesucht wird? Cool ist auch, dass die Schnittkante komplett vom Klappenumschlag umschlungen wird. Hatte ich so noch nicht gesehen.
Die Geschichte an sich ist nicht wahnsinnig spannend.
Ein abgeranzter Agent, der einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat, ertränkt seine Sorgen in Alkohol und wird aus seiner Freistellung zurück in den aktiven Dienst geholt. Ein bekanntes Bild. Ein Eigentbrötler, schlecht gelaunt und sozialunverträglich soll in Krakau eine Informatin der CIA ausfindig machen. Dies wird natürlich wesentlich komplizierter als erwartet.

Reinzukommen fand ich etwas schwierig, da es schnelle Perspektivenwechsel gab, der Schreibstil ist wirr und sprunghaft. Mitten im Lesen merkt man dann erst, dass man gar nicht mehr in der vorherigen Szene ist.
Der verworrene Inhalt führt nicht gerade zu besserem Verständnis.
Ich denke, das ist aber auch dem Genre zuzuschreiben. Letztlich ist Spionage immer undurchsichtig. Auch wenn man nicht immer alles verstanden hat, war die Geschichte im Fluss und schnell zu lesen.
Alles in allem ist die Geschichte ganz nett gemacht, aber durch die Perspektivsprünge und dahinplätschernde Story, stellt man sich die Frage, ob das Weiterlesen der kommenden Bücher sich empfiehlt. Vermutlich würde ich es machen, irgendwann, wenn man mal nicht weiß, was man noch lesen soll. Ganz oben auf meiner Leseliste steht weder dieses Buch noch die geplanten folgenden zwei Bände.