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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
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Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 813 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2025
Bihl, Lou

Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben


weniger gut

In diesem Buch geht es um begleiteten Suizid, um Sterbefasten. Definitiv ein Thema, das sich bisher noch in wenigen Büchern findet.

Man merkt dem Buch aber an, dass es von einer Ärztin geschrieben wurde. Fachlich ist es sicherlich korrekt - man bekommt auch viele medizinische und rechtliche Informationen. Doch für mein Empfinden kam die emotionale Seite nicht gut rüber. Die Protagonisten blieben mir zu oberflächlich, und auch emotional konnte mich der Schreibstil nicht catchen. Die ganze Zeit über blieb die Geschichte in sicherer Distanz, was ich sehr enttäuschend fand. Ich hätte mir gewünscht, mehr Sympathie zu den Charakteren entwickeln zu können.

Sehr störend fand ich, dass zwar die Fachbrgriffe erklärt wurden, aber erst am Ende des Buches. Da ich das Buch als E-Book gelesen habe, war es sehr nervig und störend, immer wieder dorthin springen zu müssen. Das hat den Lesefluss extrem gestört, und ich höätte mir gewünscht, dass stattdessen die Erklärungen im Text eingebaut oder als #Fußnoten eingefügt worden wären.

Bewertung vom 21.08.2025
Reid, Taylor Jenkins

After I Do


ausgezeichnet

Dies ist nach "Daisy Jones and the Six" das zweite Buch, das ich vin Taylor Jenkins Reid gelesen habe, und ich habe es wirklich geliebt.

Der Schreibstil ist wundervoll, weil die Geschichte einfach ganz wunderbar fließt. Schon deswegen war es ein Lesevergnügen.

Die Geschichte handelt von einem Ehepaar, das sich nicht sicher ist, ob es sich noch liebt. Da beide die Ehe aber nicht einfach aufgeben wollen, entscheiden sie sich für eine einjährige Trennung, in der sie sich komplett den Kontakt verbieten.
Als Leser begleiten wir die Frau nun dieses Jahr lang und erleben, wie es ihr mit der Situation geht, was ihr zu schaffen macht, welche Wege sie ausprobiert, wie sich ihre Gefühle entwickeln. Und es hat mir wahnsinnig gut gefallen, dass die beiden Protagonisten das Jahr auch wirklich durchziehen. Diese Story ist ja nicht unbekannt, aber oft ist es so, dass dann doch einer sehr schnell merkt, dass er den anderen noch liebt und alles tut, um ihn zurückzugewinnen. Bis auf einen kleinen "Regelbruch" halten sich hier aber beide daran. Auch das Ende - und wie es dazu kommt - hat mir sehr gut gefallen.

Ich werde von der Autorin auf jeden Fall noch mehr Bücher lesen, sie könnte meine Lieblingsautorin werden!

Bewertung vom 21.08.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

"Die Vorsehung" von Liane Moriaty hat mir gut gefallen. Der Spannungsaufbau ist, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Es beginnt damit, dass eine Frau auf einem Flug den sich im Flugzeug befindenden Personen vorhersagt, in welchem Alter und wie sie sterben werden - und das meist gegen den Willen der Menschen.

Danach folgt man diversen Personen und erfährt, wie sie mit dieser Vorhersage umgehen. Glauben sie sie, ist es ihnen egal, verändern sie dadurch ihr Leben? Und man erfährt in Rückblenden auch einiges über die Frau, die diese Vorsehungen ausgesprochen hat. Mir gefällt es sehr gut, wie die Geschichte sich immer weiter entfaltet - und vor allem, wie die Stränge am Ende zusammengeführt werden.

Für mich war es auf jeden Fall ein Lesevergnügen.

Bewertung vom 21.08.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


ausgezeichnet

Das Buch "Onigiri" ist die Geschichte einer Reise. Die Halbjapanerin Aki unternimmt mit ihrer dement werdenden Mutter eine letzte Reise zurück in ihr Heimatland Japan, das die Mutter als junge Frau verlassen hat.

Ich finde den Schreibstil dieses Buches sehr berührend, weil die Geschichte so sanft und leise erzählt wird. Es gibt keine Skandale, keine Action - aber viele Gefühle. Man spürt beim Lesen sehr stark, wie viele Probleme Aki mit der Demenz der Mutter hat. Anfangs nervt es sie extrem, und sie kommt nicht gut damit klar, dass ihre Mutter immer mehr Hilfe braucht. Darum ist sie froh, dass ihr Bruder die meiste Carearbeit übernimmt. Doch auf der Reise ist sie mit ihrer Mutter alleine und muss lernen, eine andere Beziehung zu ihrer Mutter aufzubauen und zu pflegen.

Nebenbei erfährt man die Lebensgeschichten von Aki und ihrer Mutter, was die Hauptstory sehr schön trägt. Man bekommt viele Informationen, die zum Verstehen der beiden Frauen wichtig sind.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, obwohl ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass es mir so gut gefallen würde, da ich keinerlei Bezug zu Japan habe. Das war aber auch nicht nötig.

Bewertung vom 04.08.2025
Coe, Jonathan

Der Beweis meiner Unschuld


weniger gut

In diesem Buch geht es um politische Machenschaften und Intrigen in England und um einen Mord. Chris, der einzige, der hinter die politischen Machenschaften seiner ehemaligen Kommilitonen zu schauen scheint, wird ermordert. Seine Stieftochter und die Tochter einer früheren Freundin machen sich zusammen mit einer taffen Polizistin auf, den Fall zu lösen.

Mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Es liegt vielleicht auch daran, dass ich von britischer Politik nicht so viel Ahnung habe, aber in erster Linie störte es mich, dass beim Lesen keinerlei Spannung aufkam. Alles zog sich ewig in die Länge - ich war immer wieder versucht, Seiten zu überspringen oder nur zu überfliegen, hatte aber den Eindruck, dadurch würde ich zu viele Hintergrundinformationen verpassen. Doch auch mit diesen Informationen war mir die ganze Story zu trocken geschrieben. Ich war froh, als ich es beendet hatte.

Ein Buch, bei dem ich sicherlich ganz schnell vergessen werde, um was es eigentlich ging.

Bewertung vom 22.05.2025

Schauplätze der Weltliteratur


sehr gut

Ich bin ein Mensch, der sich bei Büchern auch sehr für reale Hintergründe und zeitliche Einordnungen interessiert, darum hat mich das Buch "Schauplätze der Weltliteratur" direkt angesprochen.

Die Literatur, die in diesem Buch beleuchtet wird, ist in unterschiedliche Epochen unterteilt. Viele der genannten Klassiker habe ich schon gelesen, einige sagten mir nichts, andere stehen nach der Lektüre dieses Buches nun auf meiner Leseliste.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass ich sowohl über die Autor:innen Informationen bekommen habe als auch über die Orte, an denen die Bücher spielen. Mir war gar nicht bewusst, wie oft auch einfache Landschaften in den Büchern eine besondere Bedeutung haben.

Sehr schön ist, dass sich in diesem Buch auch Bilder und Zeichnungen befinden, durch die man sich die beschriebenen Orten noch besser vorstellen kann. So wurde es ein sehr stimmiges Lesevergnügen und hat mir viel Freude gemacht.

Für mich ein ganz neuer Ansatz, die Klassiker der Weltliteratur zu betrachten.

Bewertung vom 28.04.2025
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

"Mühlensommer" hat mir wirklich gut gefallen! Eine Geschichte, die kapitelweise immer zwischen Gegenwart und Kindheit der Protagonistin wechselt und daher sehr stimmige Verbindungen schafft zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Der Erzählstil war für mich sehr angenehm, die Personen gut und authentisch ausgearbeitet. Ich habe das Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil die Geschichte es mir sehr leicht gemacht hat, in sie hineinzutauchen. Das Buch erbreitet eine sehr schöne, entspannte Stimmung. Ich habe es gerne gelesen.

Bewertung vom 28.04.2025
Shriver, Lionel

Lass uns doch noch etwas bleiben


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr überrscht. Ich hatte einen Roman erwartet, doch nach ca. einem Drittel verändert sich das Buch.

Es geht um ein Ehepaar, dass mit ca. 50 Jahren beschließt, im Alter von 80 gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Der Ehemann sorgt dafür, dass jahrelang die benötigten Tabletten im Kühlschrank bereit liegen, und die beiden leben ihr Leben, bis der 80. Geburtstag der Ehefrau gekommen ist. Der Plan ist klar, doch ziehen sie ihn durch?

Ab diesem Punkt ändert sich die Erzählweise. Die Autorin entwirft verschiedenste Szenarien - alternative Leben und alternative Enden. Im ersten Moment fand ich das seltsam und war unschlüssig, ob ich mich wirklich darauf einlassen kann/will, habe aber weitergelesen und war begeistert. Da die Autorin immer wieder bestimmte Punkte in die neuen "Geschichten" mit hineinnimmt, sind sie alle miteinander verknüpft und lassen sich dadurch sehr gut lesen. Es ist spannend, was ihr alles eingefallen ist.

Das Buch ist ein wundervoller Blick darauf, dass sich das Leben und der Tod nicht planen lassen. Dass sich Gedanken, Gefühle ändern, dass es manchmal schneller und unerwarteter kommt als man erwartet oder erhofft hat. Dass Umstände (äußere und innere) sich ändern können.
Manchmal fühlen sich die Geschichten fast philosophisch an, mancmal sind sie humorvoll, hin und wieder sogar voll von schwarzem Humor.

Ich hatte viel Spaß am Lesen und empfehle das Buch unbedingt weiter.

Bewertung vom 28.04.2025
Tamaro, Susanna

Der Wind weht, wohin er will


schlecht

Ich mag die Autorin Susanna Tamaro sehr gerne, und vor allem ihr Buch "Geh, wohin dein Herz dich trägt" ist seit vielen Jahren ein All time Favorit von mir.

Leider konnte ich mich in ihren Roman "Der Wind weht, wohin er will" überhaupt nicht hineinfinden. Er ist zwar als Briefroman geschrieben, was ich bei "Geh, wohin das Herz dich trägt" so wunderbar und stimmig fand, doch hier gefällt es mir gar nicht. Die ganze Stimmung des Buches ist deprimierend, ich habe die Protagonistin als verbitterte, festgefahrene Frau erlebt, die jeglichen Fortschritt der Welt, vor allem den technischen Fortschritt, grundlegend als negativ empfindet. Dadurch war das Buch unheimlich anstrengend zu lesen. Einige Dinge konnte ich nachvollziehen, aber die Protagonistin ließ überhaupt keinen positiven Gedanken zu. Das hat mich sehr gestört, denn man kann den Fortschritt nicht nur schwarz oder weiß sehen.

Auch war das Buch voller Klischees und für mich unangenehmer Formulierungen. Ich war enttäuscht.

Bewertung vom 28.04.2025
Roth, Charlotte

Die Stauffenbergs


ausgezeichnet

Dieser historische Roman über das Leben von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seiner Frau bzw. seiner ganzen Familie hat mir gut gefallen. Zum einen fand ich es sehr gut recherchiert, denn die Fakten stimmten, soweit ich das nachprüfen konnte. Zum anderen sind die fiktiven Teile der Geschichte sehr stimmig und umgeben die Fakten wirklich sehr gut. Ich habe ein stimmiges Bild davon bekommen, was für ein Mensch Stauffenberg war, wie er sich zum Gegner Hitlers entwickelt hat und wie schwierig sein Leben war - hin und her gerissen zwischen dem Bild, dass er in der Öffentlichkeit von sich aufrecht erhalten musste, seinen wirklichen Überzeugungen und der Liebe zu seiner Familie bzw. deren Schutz.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch flüssig zu lesen. Es hat mich gefesselt.