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Benutzername: 
stjerneskud
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2011
Der Ruf der Highlands
Cameron, Amy

Der Ruf der Highlands


ausgezeichnet

Fesselnde Highland-Geschichte

Lili Campbell unterrichtet an der St.-George’s-Mädchenschule in Edingburgh und studiert mit ihrer Lieblingsschülerin gerade einen Tanz ein, als deren Vater überraschend auftaucht. Der gutaussehende Highlander zieht Lili sofort in seinen Bann und sie kann ihr Glück kaum fassen, als er sie nach dem Fest zum St. Andrew’s Day auch noch nach Hause begleitet. Allerdings ist der Mann kein geringerer als Sir Niall Munroy, ein reicher Baronet und sie nur die uneheliche Tochter einer Köchin. Wäre da nicht der Standesunterschied, würde Lili einer Eheschließung sofort zustimmen, denn sie hat Isobel in ihr Herz geschlossen, würde ihr gerne eine gute Freundin und Stiefmutter sein und in Niall hat sie sich Hals über Kopf verliebt. Am Tag seiner Abreise macht er ihr einen Heiratsantrag, aber kurz darauf erfährt sie vom Tod ihrer Mutter und lehnt seinen Antrag ab. Sir Niall gibt sich so schnell aber nicht geschlagen und stellt Lili am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien einen zweiten, denn sie schließlich zögerlich annimmt. Trotz aller Herrlichkeit hat der Mann etwas an sich, was ihr nicht ganz geheuer ist. Erst am Abend des gleichen Tages erfährt sie etwas über ihre eigentliche Herkunft, die ihre Mutter ihr verschwiegen hat. Welche weitreichenden Folgen ihre Vergangenheit spielt, kann sie nicht ahnen und lässt sich trotz aller Bedenken auf eine Heirat mit Sir Niall ein.

Der Roman zog mich von Anfang an in seinen Bann, weil der Schreibstil einen dazu verleitet regelrecht in der Geschichte zu versinken. Anfangs mag es kitschig klingen, ein armes Mädchen verliebt sich in einen reichen, gutaussehenden Mann, aber es wurde kein Kitschroman, sondern eine tiefergehende, wirklich lesenswerte und interessante Geschichte, die einen mitnimmt, berührt und bewegt. Viele unerfreuliche Dinge geschehen und es kommt zu unglücklichen Begebenheiten und da ist der Hass, der über allem schwebt, der seit Generationen weiter gegeben wird und der vorerst nicht begraben werden kann. Selber kann man den Hass nicht nachvollziehen, weil man ganz anders aufgewachsen ist. Die Geschichte fesselt einen, man leidet mit und wünscht sich, dass die Frauen schon sehr viel früher ihr Glück hätten machen können und ihnen viel Leid erspart geblieben wäre. So ganz verständlich und nachvollziehbar ist nicht immer, wieso sich Lili wirklich auf diese Heirat mit Niall einlässt und nicht ihrem Herzen folgt. Vor fast 100 Jahren mag die Welt ja noch anders ausgesehen haben, aber sie hätte ihre Stelle als Lehrerin jederzeit wieder zurück haben können und sie fühlte es selber, dass sie Niall nicht so liebt wie sie eigentlich sollte. Auf jeden Fall ist der Roman lesenswert, man vergisst für ein paar Stunden die Welt um sich herum und lässt sich ins Schottische Hochmoor entführen. Ich freue mich auf weitere Romane von Amy Cameron, denn das Potential ist da und ich lese gerne Geschichten, die einen gefangen nehmen und in denen man ganz und gar versinken kann.

Bewertung vom 06.01.2011
Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4
Neuhaus, Nele

Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4


sehr gut

Mit Schwächen, aber doch lesenswert

Es war das erste Buch, das ich von Nele Neuhaus gelesen habe und dieser Krimi konnte mich auch nicht ganz für sie einnehmen. Der Prolog hatte mir noch am allerbesten gefallen, weil er Neugierde weckte und einen dazu bekam, die ganze Geschichte lesen zu wollen. Die weiteren kurzen Abschnitte konnten bei mir auch noch Interesse wecken und machten Lust auf mehr, aber dann kippte das Ganze. Das Dorf und seine Bewohner standen im Vordergrund und vor den Ermittlern wusste man Bescheid und deshalb war es wenig lesenswert sie bei der Arbeit zu begleiten. Das Rätsel um das Skelett war schnell gelöst und noch vor der 200. Seite fragte ich mich, warum ich noch über 300 Seiten lesen soll, denn es machte nicht den Anschein, dass noch etwas wirklich Spannendes geschehen würde. Es folgte ein Durchhänger und ich hätte gut und gerne das Buch beiseite legen können und lieber etwas anderes gelesen, aber halbgelesene Bücher rezensiere ich nicht und deshalb musste ich mich weiter voranarbeiten, um auch wirklich alle Details dieser Geschichte in Erfahrung gebracht zu haben. Wenigstens gefiel mir der Schreibstil so gut und die Geschichte ist auch wirklich gut erzählt so dass ich doch am Ball blieb. Leider blieb vieles vorhersehbar und manchmal blieb es fraglich, für was die Ermittler überhaupt benötigt werden. Andererseits wurden mir die Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein erst richtig sympathisch und die letzten Seiten gefielen mir so gut, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte.

Gut, dass auf dem Cover der Aufkleber „Ein Taunus Krimi“ klebte, denn etwas typisch Taunus-haftes bekam ich nicht zu lesen und der Krimi hätte in jedem beliebigen kleinen Ort spielen können. Weniger als 500 Seiten wäre mehr gewesen und wenn die Geschichte anders erzählt worden wäre, hätte dies mehr Spannung und eine größere Lesefreude mit sich gebracht. Mir fällt es schwer dieses Buch jemanden weiterzuempfehlen, denn es war zwar recht gut, aber es fehlt ihm das gewisse Etwas. Wer noch keinen einzigen Band gelesen hat, dem empfiehlt es sich wohl eher mit dem Ersten zu beginnen um in die Reihe einzusteigen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2011
Dunkelziffer
Dahl, Arne

Dunkelziffer


ausgezeichnet

Die Reihe um das A-Team ein unbedingtes Muß

Während eines Schullandheim-Aufenthalts im nordschwedischen Ångermanland verschwindet die 14-jährige Emily spurlos. Nach dem eine rasch eingeleitete Suchaktion ohne Ergebnis bleibt, wird die Polizei eingeschaltet und weil in der Gegend drei Pädophile leben, landet der Fall auf dem Schreibtisch der A-Gruppe. Doch auch deren Bemühungen bleiben zunächst ohne Erfolg. Erst eine Vermisstenanzeige und ein Mord in Stockholm bringen den Stein ins Rollen.

Die abwechslungsreichen und verschiedene Personen beleuchtenden Kapitel sind am Anfang mitunter (sehr) verwirrend, aber ich konnte mich inzwischen daran gewöhnt und darüber muß man einfach hinweg lesen. Später kann man auf sie zurückkommen, denn dann werden sie um einiges klarer sein. Arne Dahls Krimis sind einfach grandios zu lesen – sowie es auch dieser Band war. Mir gefiel es sehr mich auf diese Geschichte einzulassen und sehr intensive Lesestunden damit zu verbringen. Durch diesen Kapitelaufbau bleibt man beim Lesen dabei – die Geschichte zieht einen in ihren Bann, alle Höhen und Tiefen erlebt man mit und die Spannung schleicht sich fast unmerkbar ein, aber begleitet einen dann mit bis zur letzten Seite. Die verschiedenen einzelnen Fäden fügen sich wie Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen, aber es bleibt keiner auf der Strecke und am Schluß fühlt man sich nicht so, als ob etwas fehlen würde. Allerdings wird am Ende dieses Bandes sehr stark auf den nachfolgenden Band hingearbeitet und eine Situation wird in der Luft schwebend zurückgelassen, so daß es schade ist, daß man jetzt noch so lange warten muß, bis er auf dem deutschen Markt erscheinen wird. Ein weniger offenes Ende wäre mir dann doch lieber gewesen.

Es ist ein sehr interessanter Blickwinkel auf die Auswirkungen des World Wide Webs, seitdem es gesellschaftsfähig und für jeden zugänglich wurde und wie stark die jungen Leute davon beeinflusst werden und ihr Leben danach ausrichten und wie es die heutige Gesellschaft verändert. In der heutigen Kurzlebigkeit ist das Internet mit seinen 40 Jahren schon ein alter Mann und etliche Menschen sind damit aufgewachsen ohne damit in Berührung zu kommen und es dauerte sehr lange bis ein Computer ins Haus kam, geschweige denn, bis es einen Zugang ins Internet gab und im Web gesurft wurde.

Für alle Krimi-Fans ist die Serie um das A-Team ein absolutes Muß.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2011
Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2
Maurer, Jörg

Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Kriminalistische Hochsaison

Es ist mal wieder der große Tag für das Neujahrsskispringen gekommen, an dem die Wintersportwelt auf Garmisch-Partenkirchen schaut. Aber ganz so wie immer scheint es nicht zu sein. Der Ort bewirbt sich neben Dubai und Chaoyang um die Austragung der Olympischen Winterspiele im Jahr 2018 und es sind nicht nur die üblichen V.I.P.s anwesend, sondern auch Repräsenten der Bewerberstädte und der Präsident des IOC. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Als der einzigste Teilnehmer der dänischen Nationalmannschaft im Finale schwer stürzt, kommt die Frage auf, ob es ein Unfall oder ein Anschlag war. Kommissar Jennerwein will den Fall schon zu den Akten legen, als Bekennerschreiben auftauchen, die an ihn gerichtet sind. In dem sonst beschaulichen Ort ist es mit einem Mal mit der Ruhe vorbei.

Es war gute Unterhaltung und ich hatte viele vergnügliche Lesestunden. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und die ironische Art und Weise wie die vorherrschenden Trends und Verhaltensweisen der Menschen auf die Schippe genommen werden. Außerdem hält er einen dazu an weiterzulesen, denn man ist gespannt darauf zu erfahren, wie es weitergeht und welche witzigen Ideen der Autor sich noch ausgedacht hat. Und als ich es dann doch einmal aus der Hand legen mußte, schließlich hat man auch noch etwas anderes zu tun, dachte ich weiterhin an die Geschichte und konnte es gar nicht abwarten endlich weiterlesen zu können. Immer mal wieder mußte ich herzhaft lachen. Manchmal weiß man im Vorhinein, wie es weitergehen wird, aber der Schwarze Humor an manchen Stellen ist einfach zu köstlich. Nervenkitzel und große Spannung muß nicht in jedem Krimi stecken, wenn einem ein so wunderbarer Ersatz geboten wird.

Was wird aber nicht auch alles getan, um die einen schlecht zu machen, damit man selber aus dem Rennen als Sieger hervorgeht. Jetzt sind wir natürlich gespannt darauf zu erfahren, wer im wirklichen Leben die Olympischen Winterspiele 2018 ausrichten darf.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2010
In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2
Löhnig, Inge

In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2


sehr gut

War richtig lesenswert, aber mit kleinen Schwächen

Ich bin froh mir nach der Leseprobe nun ein Gesamtbild von der ganzen Geschichte machen zu können und ich bin überrascht davon, dass man nicht davon ablassen kann und in einem fort weiter liest. Anfangs ließ wenig auf einen Krimi schließen und wenn man es nicht besser wüsste, würde man denken, dass man einen Frauenroman zur Hand genommen hat. Die ruhige Erzählweise war eine willkommene Abwechslung und auch, dass es nicht ein großer Fall ist, sondern sich alles auf eine Familie konzentriert und sie genauer unter die Lupe genommen wird. Als übermäßig spannend empfand ich es jetzt nicht, aber es war doch so lebendig geschrieben, dass mir mitunter so war, als ob ich mich mit den Figuren durch München und am Starnberger See bewegen könnte. Allerdings habe ich mich auf Seite 400 gefragt, warum noch 40 weitere folgen müssen, denn es war doch so gut wie alles gesagt und ich hätte eine Raffung sehr begrüßt. Am allerwenigsten bin ich mit den letzten Seiten einverstanden – mir ist dies zu übertrieben und ließen einen mit einem unbefriedigenden Beigeschmack zurück. Entweder ist es jetzt das absolute Ende oder es gibt eine glorreiche Rettung. Lieber erinnere ich mich positiv an ein Buch zurück, denn dann kann ich es kaum erwarten, den nächsten Band in die Hände zu bekommen.

Dahinter gekommen bin ich nicht, aus welchen Gründen der Name eines Feinkostgeschäftes kursiv gesetzt wurde und der eines anderen wiederum nicht.

Zumindest war ich von dem Krimi so angetan, dass ich früher oder später auch den ersten Band lesen werde.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2010
Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5


ausgezeichnet

Altes lesenswert neu verpackt

Von Volker Klüpfel und Michael Kobr selber hatte ich bis dato noch nichts gelesen, aber von der Krimi-Reihe um Kommissar Kluftinger hatte ich immerhin schon gehört und war jetzt sehr gespannt durch diesen Band zu erfahren, was anderen an der Serie so gut gefällt. In keinster Weise tat es mir leid, das Buch gelesen zu haben. Der Schreibstil liest sich erfrischend und bereitet einem größtest Vergnügen beim Lesen. Vorallem wenn man zuvor einen sehr viel ernsteren Krimi gelesen hatte, tat es jetzt gut, auch mal lachen zu dürfen. Die ersten vier Bände muß man nicht gelesen haben, um mit diesem zurecht zu kommen, obwohl es nicht immer ganz klar zu verstehen ist, warum Kluftinger vom Typ her so ist wie er ist und wieso er dieses zwiespältige Verhältnis zu Doktor Langhammer hat.

Herzerfrischend ist auch das Thema des Krimis, das schon einige Male verwendet wurde und immer mal wieder gerne kopiert wird, aber hier kommt der Witz und der Charme nicht zu kurz, so dass einem vergnügliche Lesestunden bereitet werden. Anne Holts Krimi „Der norwegische Gast“ behandelte das gleiche Thema und er las sich längst nicht so gelungen. Nun werde ich nicht darum herumkommen, auch die anderen Kluftinger-Bände zu lesen.

„Rauhnacht“ kann ich jedem empfehlen – die Kluftinger-Fans stürzen sich auf jeden Fall darauf, aber auch diejenigen, die ansonsten mit dem Genre nichts anfangen können, bietet es einen guten Einstieg, in die Welt der Kriminalromane.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2010
Toter Mann / Erik Winter Bd.9
Edwardson, Åke

Toter Mann / Erik Winter Bd.9


sehr gut

Beginnend auf einer Schäreninsel im Sommer 1975

Es war der erste Krimi, den ich von Åke Edwardson gelesen habe und sein Schreibstil hat es mir angetan. Es ist kein Buch, das man auf die Schnelle lesen kann. Man muß wach beim Lesen sein und sich nicht ablenken lassen, sonst verpasst man etwas. Außerdem sind es sehr viele Details, die auf einen einströmen. Es ist nicht im Geringsten oberflächlich, geht sehr in die Tiefe und man nimmt direkt an dem Leben der Hauptpersonen teil. Beim Lesen sinkt man immer tiefer in die Geschichte mit ein und es fühlt sich so an, als ob man mitten im Geschehen mit dabei wäre. Erst mit einer Weile fügen sich alle Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen. Allerdings fand ich die Auflösung nicht übermäßig mitreißend und auch das ganze Geschehen, das im Sommer 1975 seinen Ausgang nahm, hatte ich mir anders vorgestellt. Das Ende kam doch sehr abrupt und ich hätte zur weiteren Klärung noch ein paar mehr Seiten benötigt.

Vermisst habe ich nichts, aber es fällt mir ein wenig schwer den Krimi weiterempfehlen zu können. Manchmal habe ich auch gedacht, wenn ich mich vom ersten Band ab zu „Toter Mann“ durchgelesen hätte. Neueinsteigern würde ich dies raten, aber die klassischen Edwardson-Fans werden den neunten Band ohne Beanstandungen hinnehmen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

Claras Leben nach Werner

Nach dreißig gemeinsamen Ehejahren will Werner die Scheidung. Um einen Neuanfang in Brasilien an der Seite seiner neuen Geliebten finanzieren zu können, will er die luxuriöse Villa an der Algarve verkaufen und Clara muss mit einem Schlag ihr gewohntes Leben aufgeben. Schon seit 15 Jahren wohnt Clara in Portugal, nur ist sie nie über einen Anfängersprachkurs hinausgekommen und hat Kontakt nur mit anderen deutschen Auswanderern gepflegt. Entweder gibt sie sich wie bisher dem Suff hin oder rafft sich dazu auf ihr Leben in den Griff zu bekommen und endlich etwas daraus zu machen.

Das Buch hat vermutlich eine ältere Zielgruppe im Sinn, die im Alter von Clara sind und für mich las es sich nicht so passend. Anfangs konnte ich Clara nicht richtig verstehen und es nicht nachvollziehen, wie sie ihr Leben lebt. Sie kennt keine Geldsorgen, kann den ganzen Tag lang ihren Hobbys nachgehen und gibt sich nur dem Suff hin. Sie sieht es nicht ein dem Land, der Kultur und der Sprache mehr Bedeutung beizubemessen und lebt das Leben eines nie enden wollenden Urlaubs. An Werners Stelle hätte ich sie schon längst verlassen. Wie sie dann ihr Leben meistert, da ist nichts Außergewöhnliches dabei und viele andere Frauen haben es vorgemacht, die ohne Mann klar kommen mussten und manchmal mit noch weniger Geld in der Tasche. Das Positivste an dem Roman ist der Schreibstil, denn die Geschichte liest sich richtig gut. Jetzt für zwischendurch war es recht nett. Frauenromanen gegenüber bin ich nicht abgeneigt und lese sie hin und wieder, aber die Geschichte muss für mich mehr Substanz haben, um als richtig gut bewertet zu werden.

Wer gerade nichts Schweres lesen möchte, für den eignet sich der Roman hervorragend.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2009
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


ausgezeichnet

Ein Augenblick, der weite Kreise zieht

Im März befindet sich die junge, aufstrebende Politikerin Merete Lynggaard zusammen mit ihrem behinderten Bruder Uffe auf dem Weg nach Berlin. Die See war ruhig, aber dennoch wird vermutet, dass Merete über Bord gegangen ist, als ihr Auto weiterhin auf dem Fährdeck steht und Uffe nach Tagen des Herumirrens auf der Insel Fehmarn aufgegriffen wird.
Als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und damit sie im Präsidium Carl Mørck aus dem Weg haben, wird er als Leiter des neu eingerichteten Sonderdezernats Q in den Keller verband. Er soll sich mit den nicht aufgeklärten Fällen beschäftigen, die ein spezielles Interesse in der Bevölkerung hergerufen haben. Sein erster Fall soll der von Merete Lynggaard sein, die seit fünf Jahren als vermisst gilt, aber deren Leiche nie gefunden wurde. Als Hilfskraft bekommt er den Syrer Hafez el-Assad zur Seite, der von der Polizeiarbeit keinen blassen Schimmer hat. Ob dies Früchte tragen wird?

Es war der erste Roman den ich von Jussi Adler-Olsen gelesen habe und somit erst auf ihn aufmerksam wurde, aber mit Sicherheit wird es nicht der letzte gewesen sein und ich werde zuschauen, dass ich mir Ende des Monats den zweiten Fall von Carl Mørck besorge. Zeitsprüngen stehe ich oftmals skeptisch gegenüber, aber hier waren sie richtig gut gemacht und ich kam auch nicht nie durcheinander damit, an welchem Punkt der Geschichte ich stehe. Die Geschichte nimmt einen mit und lässt einen nicht kalt. Erst zum Schluß hin empfand ich es als richtig spannend, obwohl ich mit Interesse die Ermittlungsarbeit verfolgt habe, allerdings haben die Ermittler, die zuerst mit dem Fall betraut waren ganz schönen Mist gebaut und vieles außer Acht gelassen. Mußte wohl so sein, damit Carl Mørck jetzt ermitteln und Erfolge verbuchen konnte. Ansonsten liest sich der Schreibstil richtig gut – weder langweilig noch ermüdend und man möchte das Buch gar nicht aus den Händen legen. Genau das richtige für vergnügliche Lesestunden, wenn man darin eintauchen und alles um sich herum vergessen will. Vorallem Assad, wie er meistens genannt wird, gibt dem Ganzen die richtige Würze. Aber auch Carl Mørck, der den Eindruck eines nicht ganz einfachen Zeitgenossens macht, kommt sympathisch und sehr menschlich rüber. Ein wenig enttäuscht war ich davon, dass es keine große Überraschung wurde, wer hinter der Entführung steckte. Erschreckend war wieviel Hass in dem jungen Mann loderte, den vermutlich die Mutter am meisten mit geschürt hat, denn Merete selber hatte nur einen Bruchteil Schuld an dem Unfall, verlor auch viel dabei, saß aber nicht selber am Steuer und konnte nicht vorhersehen, dass die Straße glatt ist. Die Geschichte ist ganz schön heftig und regt zum Nachdenken an.

Halbe Sterne kann man leider nicht vergeben und deshalb bekommt dieser Thriller von mir die höchste Bewertung. Die Geschichte hätte noch einen Deut besser sein müssen, aber für den Auftakt einer Reihe ist es genügend und ich rechne mit mehr für den zweiten Band. Gespannt darf man nach „Die Frau im Käfig“ auf „Die Fasanmörder“ sein.

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2009
In Todesangst
Barclay, Linwood

In Todesangst


weniger gut

Ferienjob mit unerwarteten Folgen

Eines Abends kehrt die 17-jährige Sydney von ihrem Ferienjob in einem Hotel nicht mehr zurück. Dort will sie keiner gekannt haben, auch niemanden in den umliegenden Geschäften ist die junge Frau aufgefallen und es hat den Anschein, dass sich Sydney tagsüber ganz woanders aufgehalten hat. Ihr Vater Tim macht sich auf die Suche nach ihr, lässt eine Website einrichten und geht jedem Hinweis nach. Selber wird er mehr und mehr in die Geschichte hineingezogen, obwohl er nicht weiß, womit er es eigentlich zu tun hat.

Nachdem ich mir von „Dem Tode nah“ schon mehr versprochen hatte und enttäuscht wurde, ging ich sehr skeptisch an diesen Thriller heran und in Zukunft sollte ich wirklich die Finger von Barclays Thrillern lassen. Sie sprechen mich nicht an und ich kann ihnen wenig abgewinnen. Der Schreibstil ist zwar so, dass ich in einem fort las und zum Ende der Geschichte gelangen wollte, aber ich empfand sie als mäßig spannend, mich riss sie nicht mit und für den Vater konnte ich wenig Mitgefühl empfinden. Von seiner Art her war mir der Vater nicht sympathisch. Die Szene in dem Autohaus kam mir wie in einem schlechten us-amerikanischen Film vor. Manches war zuviel des Guten und die Vorgehensweise der Verbrecher war mir stellenweise zu übertrieben. Für Sydneys Verschwinden hatte ich mit einem ganz anderen Grund gerechnet, der meiner Meinung nach „plausibler“ gewesen wäre. Die Beweggründe ihrer Freundin Patricia kann ich noch nachvollziehen, aber durch den der Verbrecher stoßen zwei Stränge aufeinander und dadurch wurde zu viel in diese Geschichte gepresst. Als ich das Buch nach dem Ende zur Seite legte, fragte ich mich, was mir jetzt da eigentlich aufgetischt worden war. Schleunigst sollte ich vergessen, was ich da gelesen habe und mich Geschichten zuwenden, die für mich einen Sinn ergeben und etwas zu sagen haben.

Es ist kein Buch bei dem ich auch nur daran denken würde, es weiterzuempfehlen.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.