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friederickes Bücherblog
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Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 288 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2024
Der Liebende
Ehrenhauser, Martin

Der Liebende


ausgezeichnet

Ein Buch tiefgründig und berührend

Das Cover:
Das Cover ist eine schlichte Zeichnung zweier sich umarmender Menschen. Ich wurde sofort angesprochen und berührt. Eine sehr stimmige Buchpräsentation. Auf den Punkt das, was das Buch ausmacht.

Die Geschichte:
Monsieur Haslinger, der als pensionierter katholischer Priester in Brüssel lebt, beobachtet von seinem Balkon aus, seine neue Nachbarin, die ihn mit ihrer Lebensfreude vereinnahmt. Sie treffen sich und führen anregende Gespräche. Als er sie ein paar Tage nicht sieht und ihre Pflanzen auf der Terrasse nicht versorgt werden, macht er sich Sorgen. Zufällig trifft er sie im Krankenhaus, als er dort einen Besuch macht. Sie bittet ihn, mit ihr an die Nordsee zu reisen. Dort sagt und zeigt sie ihm, wie sehr sie ihn mag, was für ihn als ehemaliger Priester im Zölibat nicht gerade einfach ist. Doch die beiden lieben sich. Während es für Monsieur Haslinger das erste Mal ist, ist es für Madame Janssen das letzte Mal.
Meine Meinung:
Schon auf den ersten Seiten entfaltet sich eine berührende Atmosphäre. Die beiden Protagonisten Monsieur Haslinger und die neue Nachbarin Madame Janssen schlichen sich bei mir ein und ließen mich an ihren Leben, den Gedanken und Gefühlen teilhaben. Sie sind fein ausgearbeitet und sehr überzeugend. Martin Ehrenhauser hat diese Geschichte in einer Sprache geschrieben, die sehr tief bewegt, bildhaft stark ist, auch manchmal dafür sorgte, dass ich die Luft anhielt und nachdachte. Ein schweres Thema mit dem dennoch viel Lebensmut, Zuversicht, Liebe und spätes Glück, einher geht.
Mein Fazit: Eine leise Geschichte, die von einer starken Liebe und Zuneigung erzählt. Ein Buch das lange nachwirkt. Ich möchte es sehr ans Herz legen.
Heideline von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 06.02.2024
Die Sonntagsschwestern
Roos, Sonja

Die Sonntagsschwestern


ausgezeichnet

Sonntagsschwestern, die emotional sehr berühren

Das Cover:
Das Cover zeigt die im Titel genannten Schwestern in einer ländlichen Umgebung. Im Hintergrund ein Fachwerkhaus, das Neugierde weckt. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine stimmige Buchpräsentation, die mich sehr angesprochen hat.
Die Geschichte:
Als der Vater der Schwestern Hanna, Mone und Jessy wortlos seine Familie verlässt, verlieren die drei Mädchen auch ihre Mutter, die in tiefe Depressionen fällt und sich dem Alkohol hingibt. Die drei Schwestern sind auf sich gestellt und bewältigen gemeinsam den Alltag. Sie sind ein Team.
Jahre später gehen sie alle getrennte, aber äußerst schwierige Wege. Einzige Ausnahme ist das gemeinsame sonntägliche Essen bei Hanna. Als diese die tödliche Diagnose bekommt, werden alle aufgerüttelt. Sie alle müssen ihre persönlichen, teils schweren Probleme in den Griff bekommen, um mit ganzer Kraft für die Schwester da sein zu können. Werden sie es schaffen?
Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf diese Familiengeschichte, hatte ich doch die Lavendeljahre gelesen, die mich sehr begeisterten. Und auch dieses Mal hat mich die Geschichte von der ersten Seite an gepackt. Protagonisten, die mich mit ihren individuellen Lebensläufen sehr berührten und sehr viel Nähe zuließen. Sonja Roos schreibt flüssig, leicht lesbar und bildhaft sehr stark, sodass ich mich kaum entziehen konnte. Einzig, dass jeder und jede in dieser Familie ein anderes, schweres Schicksal, als Paket auf den Schultern zu tragen hatte, daher mit sich selbst mehr als nur beschäftigt war, stimmte mich zwischendurch nachdenklich. Hanne, die an ALS erkrankte, bewunderte ich sehr. Sonja Roos hat das Buch einer Freundin gewidmet und diese schwere Krankheit feinfühlig und tiefgründig in die Geschichte eingebaut.
Hanne und die todbringende Krankheit schweißte die Familie wieder zusammen. Trotz aller Probleme spürte und registrierte ich viele hoffnungsvolle Momente, die den einzelnen Familienmitgliedern an der einen oder anderen Stelle einen Weg in die Zukunft zeigten, was dafür sorgte, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die ganze Geschichte, das Schicksal dieser Familie geht unter die Haut, zeigt, wie wichtig familiäre Bande sind und dass es für alles einen Weg und eine Lösung gibt.
Mein Fazit: Ein ganz besonderer Roman. Eine emotionale und zu Herzen gehende Familiengeschichte, die ich ausdrücklich empfehlen möchte. Ein absolutes Highlight 2024.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 31.01.2024
Kontur eines Lebens
Robben, Jaap

Kontur eines Lebens


ausgezeichnet

Eine großartige, intensive und aufwühlende Geschichte

Das Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und dennoch hat es mich angesprochen. Besonders der Klappentext hat mich bewegt. Insgesamt eine stimmige Buchpräsentation, die dazu einlädt, das Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte:
Frieda, eine junge Frau arbeitet in den Sechzigerjahren als Floristin. Ihr Umfeld ist sehr konservativ und streng katholisch. An einem winterlichen Nachmittag trifft sie auf den verheirateten Otto. Sie erleben beide in der Folge eine intensive Liebe, die nicht ohne Folgen bleibt. Die Schwangerschaft wird als Skandal bewertet und Frieda von allen in ihrer Umgebung verstoßen. Otto muss sich der Situation nicht stellen. Für die junge Frau beginnt eine Odyssee. Mutter darf sie nicht sein. Die Trauer um das Kind bleibt, trotz einer späteren Heirat eines weiteren Kindes. Im hohen Alter, als sie wieder alleine ist, kehrt ihre Lebensgeschichte wieder zurück.

Meine Meinung:
Gänsehaut auf den ersten Seiten. Ich wurde sofort in die Geschichte hineingezogen. Protagonisten, die mich dank ihrer gezeichneten Charaktere vereinnahmt haben und mir erlaubten hautnah an ihren Gefühlen, Gedanken und Handlungen teilzuhaben.
Allen voran Frieda, die in hohem Alter ihre mehr als ein halbes Leben lang verdrängte Vergangenheit, noch einmal noch vorne holt.
Jaap Robben schreibt in einer bildhaft starken, intensiven Sprache, die unter die Haut geht. Dialoge, die mir in ihrer Intensität den Atem stocken ließen. Ebenso beeindruckend ist die von ihm eingearbeitete Zeitgeschichte, die damals geprägt war von den Normen der Gesellschaft, dem Druck der Kirche und den daraus entstehenden Dramen für die Frauen, auch innerhalb der Familien. Bewundernswert sein Einfühlungsvermögen, sich in die intimsten Gedanken, einer Frau versetzen zu können.
Die Geschichte wird aus zwei Zeitebenen erzählt. Einmal aus der Gegenwart, aus Friedas Sicht im hohen Alter, zu einem Zeitpunkt, als die Stille im Zimmer (betreutes Wohnen) die Gedanken in die Vergangenheit des Lebens lenkt. Abwechselnd mit der „Icherzählerin“ Frieda, die ihre Jugend, ihre Liebe und alles was sie einst ausmachte, hervorruft und dafür sorgt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Mein Fazit: Ein Buch, das mich aufgewühlt und gleichzeitig berührt hat. Intensiv und beeindruckend in einer Übersetzung, die großes Lob verdient. Ich kann das Buch nur empfehlen. Wieder ein Highlight für 2024.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 22.01.2024
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


ausgezeichnet

Eine spannenden Zeitreise in die 68er-Jahre

Das Cover:
München, im Hintergrund das Olympiastadion und der Turm. Vorne zwei Menschen im Outfit der Zeit. Ein Bucheinband, der mich sofort angesprochen hat.
Die Geschichte:
Amrei hat die Chance während der Olympischen Spiele 72 in München als Hostess zu arbeiten. Eine intensive Überlegung, denn sie müsste zurückkehren nach München.
Wenige Jahre zuvor, während der Studentenproteste in München, hat sie wegen ihrer Zukunftspläne und zwei Männern, dem Polizisten Wastl und dem Linken David, fluchtartig die Stadt verlassen.
Sie kommt zurück und stellt fest, dass die Stadt im Zeichen der Olympiade und sogar ihre Freunde, die mittlerweile befreundet waren, sich sehr verändert haben.
Das Attentat deckt alte Gräben auf. Amrei gerät in einen Konflikt.


Meine Meinung:
Ich habe den Klappentext gelesen und war sehr gespannt auf die Zeitreise in meine Jugend. Zahlreiche Protagonisten, die in ihren Charakteren wunderbar den Zeitgeist der 60er und 70er Jahren präsentieren und mich beim Lesen zurückschleuderten in die Atmosphäre meiner eigenen Jugend. Großtante Annamirl ist mir besonders ans Herz gewachsen.
Heidi Rehn schreibt in einer flüssigen und bildhaft starken Sprache, die es gestattet den Figuren nahe zu sein. Die Geschichte wird aus zwei Zeitebenen erzählt, was den Spannungsbogen hochhält. Gefreut habe ich mich wieder in der Amalienstraße über der Buchhandlung zu sein, die mir (das Buch) sehr in Erinnerung geblieben ist.
Die perfekt eingearbeitete Zeitgeschichte, wie die Unruhen, das Attentat und die Radikalisierung, verweisen auf eine intensive Recherche.
Alle Schauplätze sind präzise beschrieben, sodass ich sehr gut mit den Protagonisten unterwegs sein konnte.
Mein Fazit: Ein Buch, das auf unterhaltsame und spannende Art Zeitgeschichte und Fiktion auf höchstem Niveau präsentiert. Ich kann nur meine ausdrückliche Empfehlung aussprechen.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 22.01.2024
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine wahre, sehr berührende Geschichte

Das Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist ausdrucksstark und zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmige Buchpräsentation, die einlädt, das Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte:
1883: Ein kleines Dorf in der Pfalz. Kinder, die zusammen spielen. Lina, Albert, Karl und andere. Lina verliebt sich früh in Albert, den Sohn einer geschäftstüchtigen Familie. Als Linas Mutter stirbt, kümmert sie sich um den kranken Vater und arbeitet auf einem Bauernhof. Karl ist ein unehelicher Sohn, ein Bankert, und die Dorfgemeinschaft lässt ihn und seine Mutter spüren, dass sie Außenseiter sind. Als Lina schwanger wird, will Albert sie heiraten, doch seine Eltern verbieten diese Verbindung.
Karl, der inzwischen die Enge des Dorfes mit seiner Mutter verlassen hat und nach Bremen ging, hört davon und kommt zurück. Er überzeugt Lina, mit ihm nach Bremen zu gehen, ihn zu heiraten, um dieser gleichen Schmach, die seine Mutter und er erleben mussten, zu entgehen. Sie geht schweren Herzens mit ihm mit. Jedoch wird sie im Gegensatz zu Karl des Öfteren vom Heimweg geplagt.
Meine Meinung:
Mich haben das Cover und der Klappentext neugierig gemacht. Bereits auf den ersten Seiten wurde ich tief in dieses Buch hineingezogen. Wunderbare Protagonisten, die fein ausgearbeitet sind und ihr Innerstes nach außen kehren. Sie gestatten mitzufühlen, zu lachen und zu weinen. Es handelt sich überwiegend um eine wahre Geschichte, die von den Protagonisten tatsächlich so gelebt wurde. Barbara Leciejewski schreibt in einer leicht lesbaren und ausdrucksstarken Sprache, die dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Die Schauplätze in der Pfalz und in Bremen sind bildhaft stark beschrieben. Der Spannungsbogen ist durch die zahlreichen und gut platzierten Perspektivwechsel bis zum Schluss hoch. Auch die subtil eingewobene Zeitgeschichte, sowie die gelebten Lebensumstände der Menschen tragen dazu bei, aus dieser größtenteils wahren Geschichte ein besonderes Buch zu machen.
Mein Fazit: Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen. Es ist mein erstes Highlight 2024 und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil. Meine ausdrückliche Leseempfehlung ist gewiss.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 10.01.2024
Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber (eBook, ePUB)
Schulz, Rebecca

Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber (eBook, ePUB)


gut

Winterliche Insel Fehmarn und die Liebe

Das Cover:
Das Cover finde ich ansprechend. Es zeigt den nicht ganz winterlichen Strand, ohne Schneegestöber, ein Schaf und eine junge Frau. Zusammen mit dem Klappentext sind es erkennbare Zutaten für einen Liebesroman.

Die Geschichte:
Marie ist selbstständig und führt ihre Praxis als Paartherapeutin in Hamburg. Sie ist sich sicher, eine gute Ehe und ein schönes Leben zu haben. Als sie aber ihren Mann in seiner Praxis mit seiner Assistentin erwischt stürzt ihre vermeintlich heile Welt ein.
Ein Jahr später trauert sie immer noch ihrer Liebe nach und fährt über Weihnachten auf dem Alpakahof ihrer Familie nach Fehmarn. Diverse Umstände lösen ein Gefühlschaos aus.

Meine Meinung:
Ich war auf einen leichten Winterroman eingestellt und muss zugegeben, dass es mir das Buch etwas schwer gemacht hat. Warum? Marie die „Icherzählerin“ hielt mich trotz dieser Perspektive auf Abstand. Außerdem war sie mir als gestandene Paartherapeutin etwas zu kindisch. Ihr Verhalten und ihre chaotischen und spontanen Aktionen, fand ich nicht nur humorvoll sondern auch etwas zu viel. Ebenso die zahlreichen Versuche andere Familienmitglieder, die zufällig ähnlichen Kummer hatten nebenbei therapieren zu wollen, weil sie nach ihrer Selbsteinschätzung die Beste war. Die Neigung zur Esoterik passt indes gut zu ihr. Natürlich ist es nicht leicht, wenn der verflossene mit seiner Neuen auftaucht und dann auch noch ein attraktiver, ihr sehr bekannter Anwalt, seine Tage ebenfalls auf dem Hof verbringt. Da kann es schon mal zum Gefühlchaos kommen.
Besonders erfrischend und klug finde ich die Großeltern, die so vieles in der Geschichte zurechtgerückt haben und den durchaus nostalgischen Hof mit seinen schlichten Zimmern und dem Gemeinschaftsbad stark präsentierten. Alles in allem ein leicht zu lesender, auch humorvoller Roman, der zum Schmunzeln anregt.
Mein Fazit: Ein Liebesroman, der auf die winterliche Insel Fehmarn entführt, und weil dort die Liebe eine große Rolle spielt, gebe ich gerne eine Leseempfehlung.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 01.01.2024
Glück ist Familiensache / Das Haus am Walchensee Bd.2
Oliver, Sophie

Glück ist Familiensache / Das Haus am Walchensee Bd.2


ausgezeichnet

Teil zwei setzt die Traumreise an den Walchensee fort
Das Cover:
Zum Teil eins schrieb ich: Eine wunderschöne Illustration des Walchensees. Und der zweite Teil wurde für den Wiedererkennungswert angepasst und strahlt ebenso die Atmosphäre des Sees aus. Eine runde Buchpräsentation, die mir sehr gut gefällt.
Die Geschichte:
Die Wogen rund um die Geschwister haben sich geglättet, die Geschäfte laufen gut. Freya lebt eine schöne Beziehung, und ihr Bruder Niklas hat auch so etwas wie seinen Seelenfrieden gefunden. Eine zarte Beziehung zur Tierärztin bahnt sich an. Der Alltag ist bei den Geschwistern eingekehrt. Als aber am dreißigsten Geburtstag von Freya, die ehemalige große Liebe von Niklas wie aus dem Nichts auftaucht, ist es vorbei mit der Ruhe. Sie erklärt, dass sie sich mit ihrem Verlobten am Walchensee niederlassen wird, nur was wollen sie am See? Ob Niklas den Erinnerungen und vergessen geglaubten Gefühlen widerstehen kann?
Meine Meinung:
Es ist wie ein nach Hause kommen an den Walchensee. Die Protagonisten sind mir sofort wieder vertraut gewesen und die neuen, wie Pia Kaufmann fügen sich exzellent ein. Sie lassen mich aus nächster Nähe an ihrem Leben, ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben.
Sophie Oliver schreibt in einer bildhaft starken und leicht lesbaren Sprache, so schrieb ich zum ersten Teil und das ist auch hier der Fall. Die Schauplätze laden bildhaft stark an den Walchensee ein. Der Spannungsbogen wird auch im zweiten Teil durch zahlreiche Ereignisse und Wendungen bis zum Schluss hochgehalten, obwohl man einiges erahnen kann. Dennoch möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, angesiedelt am Walchensee, der sich in einer traumhaften Landschaft präsentiert. Auch dieser Teil ist Seite für Seite eine wunderschöne Reise. Ich spreche gern meine Leseempfehlung aus. Rate aber dazu, vorab den ersten Teil zu lesen, obwohl jedes Buch in sich abgeschlossen ist.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 01.01.2024
Hanne. Die Leute gucken schon / Mütter-Trilogie Bd.2
Fuchs, Felicitas

Hanne. Die Leute gucken schon / Mütter-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Teil zwei der spannenden Familiensaga
Das Cover:
Das Cover zeigt Fotos der Protagonisten und ist an alle Teile angepasst. Zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmige Einladung, das Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte:

In diesen Teil geht es um Hanne, die in ihren jungen Jahren oft und lange in einer Lungenklinik verbringen muss. Sie leidet an Tuberkulose. Als sie sich verliebt und auf ein gemeinsames Leben hofft, geht er. Sie bringt ein uneheliches Mädchen (Romy) zur Welt, das wegen ihrer Krankheit sehr lange von ihrer Mutter Minna großgezogen wird. Irgendwann lernt Hanne Otto kennen und zieht mit ihrer Tochter zu ihm.

Meine Meinung:
Felicitas Fuchs hat die eigene Familiengeschichte aufgearbeitet, daher beurteile ich die einzelnen Protagonisten nicht, denn es ist das Leben, das sie tatsächlich gelebt haben. Sehr gelungen finde die Umsetzung der Autorin, diese gelebten Leben glaubhaft in die damalige Zeit zu setzen und der Leserschaft einen Einblick in die Epoche zu ermöglichen. Die Frauen der Familie waren für mich starke Frauen, die mit ihrer Tatkraft das Leben meisterten und viele Hürden umschiffen mussten.
Felicitas Fuchs schreibt in einer leicht lesbaren und bildhaft starken Sprache, die die Geschehnisse spannend transportiert. Der Spannungsbogen bleibt durchgängig erhalten. Eine Familiensaga, die ich gerne empfehlen möchte.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 05.12.2023
Neues aus Kaerstrup
Weilandt, Anne M.

Neues aus Kaerstrup


sehr gut

Eine leise Geschichte die nach Dänemark entführt

Das Cover:
Das Cover in seinen zarten Farben zeigt etwas zurückhaltend das Dorf, die Häuser und das Wasser. Zusammen mit dem Klappentext finde ich die Buchpräsentation sehr gelungen.

Die Geschichte:
In dem kleinen Dorf Kærstrupp steht die Hochzeit ihrer Lehrerin Ane Rust mit Pfarrer Johan Ild an. Die Schwestern Stine und Marie Mikkelsen indes erfahren, dass es nicht einfach ist, die Liebe richtig zu deuten. Auch die kleine Elsie Jensen hofft aus Liebe zu ihrem verstorbenen Vater, dass sich ihr größter Wunsch erfüllen möge. Doch so einfach ist die Liebe nicht.
Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt und freute mich auf eine Geschichte, die mich nach Dänemark entführte. Sympathische und gut ausgearbeitete Protagonisten ließen mich teilhaben und nahmen mich mit in ihre Geschichte, in der die Liebe in all ihren Facetten, mal mit Schmerz und mal mit Freude durch alle Altersgruppen, mehr oder weniger gut gelebt wurde. Die Autorin schreibt in einer bildhaften und lebendigen Sprache. Die Zeitgeschichte wurde subtil eingebunden. Ebenso ein klein wenig die dänische Sprache, die Authentizität über Land und Leute vermittelt. Als besonders habe ich die Beschreibungen der Schauplätze und der Natur empfunden. Eine freundliche Einladung, Dänemark zu besuchen. Es ist ein leises Buch, das in seinem Spannungsbogen keine hohen Ausschläge hat. Es dreht sich eher um die Gefühle, Gesten, Missverständnisse und auch die Nächstenliebe.
Mein Fazit: Ein schönes gefühlvolles Buch, indem sich auch die Liebe der Autorin zu Dänemark widerspiegelt. Nicht nur Dänemarkliebhaber kommen auf ihre Kosten. Meine Leseempfehlung spreche ich gerne aus.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 19.11.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Eine Weihnachtsgeschichte die zum Nachdenken anregt

Das Cover:
Das Cover, finde ich, passt unglaublich gut. Walter mit seinem Pullunder die starken Farben und den Briefen präsentieren das Buch zusammen mit dem Klappentext und dem Titel exzellent.
Die Geschichte:
Walter arbeitet als Postbote und eckt bei den Kunden an. Er wird deshalb in die Christkindfiliale strafversetzt. Aber auch hier wird es nicht leicht für ihn. Einfach vorgegebene Antwortschreiben eintüten ist auch nicht das, was er sich vorstellt. Als er einen Brief von einem Jungen in der Hand hält, der nicht wie alles anderen zuvor seine großen Wünsche, wie ein Handy und Computerspiele vorträgt, kommt er ins Grübeln. Der Junge fragt nach einem Klempner und spricht ihn mit Gott an. Soll er antworten? Und wenn ja, was soll er Ben schreiben? Darf er das überhaupt, als Gott antworten? Kann er helfen? Dabei hat er selbst genug Probleme mit seiner eigenen Familie. Er beginnt einen Briefwechsel und erfährt immer mehr über den Jungen und seine Mutter und nicht alle seine Antworten sind zielführend. Können sie sich dennoch gegenseitig helfen?
Meine Meinung:
Ich war gespannt, denn ich mag Bücher, in denen ein wenig Mystik dabei ist. Und die wird in einer Weihnachtsfiliale der Post gebraucht. Zunächst lernte ich aber einen etwas mehr als nur seltsamen Postboten kennen und zweifelte. Hinzu kam der auktoriale Erzähler, den ich nicht so mag. Doch für dieses Buch war er genau der Richtige. Und den Postboten habe ich relativ schnell mit ganz anderen Augen gesehen. Keiner verstand den etwas kauzigen Zeitgenossen, keiner glaubte ihm. Wunderbar gezeichnete Protagonisten füllen insgesamt diese Geschichte mit Leben. Es ist alles drin, was an menschlichen Oberflächlichkeiten, sowohl in den modernen Medien, als auch im zwischenmenschlichen Miteinander möglich ist. Persönliche Abhängigkeiten sind ebenso kompliziert wie familiäre Liebe. Aber auch Zugewandtheit zu den Menschen und persönliches Kümmern finden ihren Platz. Der Autor schreibt in einer bildhaft starken und leicht lesbaren Sprache. Die immer wieder eingefügten Rückblicke auf Walters Leben sorgen dafür, dass der Spannungsbogen hoch bleibt.
Mein Fazit. Das Buch rührt zu Tränen, ohne jedoch rührselig zu sein. Eine tiefgründige Weihnachtsgeschichte die zu Herzen geht. Sie ist ein wunderbares Geschenk. Meine unbedingte Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog