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Benutzername: 
Heidrun
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2023
Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Das Buch ist der dritte Band der Reihe um dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Er kann aber gut als Einzelband gelesen werden, da der Fall in sich geschlossen ist und es kaum Bezugspunkte zu den Vorgänger gibt.
In diesen Buch geht es um den Berliner Bausenator Möller, der erst in einen Bestechungsversuch verwickelt wird und dem dann ein Mord angelastet wird. Rocco übernimmt seine Verteidigung, hauptsächlich weil sich Möller auf seinen Vater beruft. Rocco hat kein gutes Verhältnis zu seinen Vater und er befürchtet, dass er in illegale Machenschaften verwickelt ist. Schnell stellt sich heraus, dass der Bausenator gelinkt wurde. Nur wer steckt dahinter?
Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert, die mit Zeit und Ort überschrieben sind. Das ist auch wichtig, da in der Zeit hin und hergesprungen wird. Anfangs zog sich die Handlung etwas, wurde aber später spannender. Der Schreibstil ist einfach. Da liest sich das Buch schnell weg. Nur haben mich die etwas hölzernen Dialoge gestört.
Das Buch ist kurzweilige Unterhaltung. Ich würde es nicht als Thriller bezeichnen. Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 06.05.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


sehr gut

Der Sensenmann klingelt an Livs Tür. Hat er sich geirrt oder doch nicht? Thanatos, der Gott des Todes, tritt in Person von Zino, ein junger knackiger Grieche, auf. Er bittet Liv um psychologische Betreuung. Dabei bleibt es aber nicht und so geraten sie immer wieder in absurde Situationen.
Die Grundidee des Buches fand ich richtig gut. Der Autor geht der Frage nach wie wollen wir leben und sterben. Dabei geht es nicht bierernst zu, sondern er nimmt es humoristisch. Er reißt verschiedene Themen an, vertieft sie aber nicht. Dadurch bleiben Nebenfiguren flach. Die Hauptpersonen Zino, Liv und Conny sind gut beschrieben.
Der locker leichte Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Ich habe mich köstlich amüsiert. Nur zum Schluss wurde es etwas zu abgedreht. Trotzdem gab es auch immer Szenen zum Nachdenken. Ich denke, der Autor hat ein Tabu-Thema gut verpackt.
Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


gut

Nach der Leseprobe habe ich ein anderes Buch erwartet. Aber ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen, nachdem ich das Cover eher bei den Liebesromanen eingeordnet hatte. Die Krimihandlung kommt viel zu kurz. Auch gelingt es der Autorin nicht, das historische Flair rüberzubringen. Bei der Figurengestaltung hat sie meiner Meinung nach zu tief in die Klischeekiste gegriffen. Anna ist das tugendvolle Fräulein vom Lande, dass sich erst in der großen Stadt zurechtfinden muss. Natürlich ist sie sehr zielstrebig, so dass sie auch Erfolg hat. Fritz ist der gelangweilte Sohn aus verarmten Landadel, der reich geheiratet hat. Seine Frau ist die Parodie einer Neureichen. Fritz betreibt nebenher ein Klatschblatt bei dem er unter Pseudonym als Reporter auftritt. Bei einen Artikel über den Tod einer alterten Schauspielerin hat er aus Versehen in ein Wespennest gestochen und weitere Ereignisse ausgelöst. Aus der Konstellation hätte man mehr machen können. Stattdessen schreibt die Autorin seitenlang über das platonische Verhältnis von Fritz und Anna. Die politischen Verhältnisse vor Beginn des ersten Weltkriegs werden so oberflächlich behandelt, da hätte sie es besser gelassen.
Das Buch ist leichte Unterhaltungsliteratur, die sich für kein Genre entscheiden kann. Es lässt sich angenehm lesen, nur sollte man keinen Krimi erwarten.

Bewertung vom 19.12.2022
Der Sturm
Harper, Jane

Der Sturm


sehr gut

Kieran kehrt mit seiner Frau und Tochter in seinen Heimatort zurück um seinen Eltern bei dem Umzug zu helfen. Im Ort trifft er seine alten Freunde wieder. Dann wird ein totes Mädchen am Strand gefunden. Vor zwölf Jahren ist ein Mädchen während eines verheerenden Sturm verschwunden. Während diesem Sturm war Kieran bei den Höhlen in Lebensgefahr geraten und bei dem Rettungsversuch sind sein Bruder und sein Freund ertrunken. Jetzt drängen sich Parallelen auf.
Wer denkt, nun nimmt der Krimi seinen Lauf, irrt sich. Es wird das Leben und die Beziehungen der Protagonisten untereinander beschrieben. Es entsteht ein detailliertes Bild der Dorfgemeinschaft. Das Buch punktet mit der treffenden Beschreibung der Protagonisten. Da das Buch aus Sicht von Kieran geschrieben ist, konnte ich mich gut in ihn hineinversetzen. Seine Erinnerungen kommen erst nach und nach. Es entsteht eine subtile Spannung, da die Ereignisse von vor 12 Jahren der Schlüssel für den aktuellen Mord sind.
Das Buch beginnt langsam, steigert sich aber bis zum Schluss.
Mir hat es gut gefallen und ich gebe eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.11.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Bis jetzt habe ich jedes Buch von Mechtild Borrmann verschlungen. Deshalb war ich auf ihr neues Buch gespannt und ich wurde nicht enttäuscht.
Clara wird in einen Café eine Tasche mit alten Feldpostbriefen überreicht. Da die Frau verschwunden ist, versucht sie den Adressat oder den Absender zu finden. Aus ihrer Recherche entwickelt sich eine spannende Geschichte. Hier wird Zeitgeschichte mit einer verbotenen Liebesbeziehung gekoppelt. Die Autorin erzählt atmosphärisch dicht. Man wird regelrecht in das Buch reingezogen.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und aus Sicht verschiedener Personen. Die Kapitel sind jeweils mit der handelnden Person überschrieben. Dadurch verliert man nicht den Überblick. Ihr gelingt es hervorragend die einzelnen Handlungsstränge zu verknüpfen.
Das Buch war ein Highlight für mich. Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.11.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Cay Rademacher schreibt einen vor historischer Kulisse spielenden Kriminalroman. Die Haupthandlung findet auf einen Kreuzfahrtschiff statt. Es werden anfangs die handelnden Personen ausführlich vorgestellt. Es dauert bis Dora verschwindet und die Spannung dadurch etwas anzieht. Ansonsten geht die Handlung gemächlich voran, genau wie das Reisetempo. Der Autor fängt das Flair auf dem Schiff gut ein. Das Buch ist komplett aus Sicht von Jung geschrieben. Obwohl der Autor einige Finten gelegt hat, war mir relativ schnell klar, in welche Richtung das Buch geht.
Der Schreibstil hat mir gefallen. Er hat historische Ereignisse einfließen lassen, es aber nicht übertrieben. Im Anhang schreibt er auch, was er etwas verändert hat, damit es besser in den Handlungsrahmen passt.

Fazit
Das Buch ist ein gemächlicher Cozy-Krimi vor historischer Kulisse. Mir hat es gefallen und ich vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 03.10.2022
Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


sehr gut

Ein alter Mann wird von seinen Sohn tot in der Dusche gefunden. Es stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Da der Sohn früher ein Mädchen, Lina, ermordet haben soll wird der alte Fall wieder herausgeholt. Die Polizistin Eira wird in die Ermittlungen einbezogen. Als Lina verschwand, war sie neun Jahre alt und hat noch nicht viel mitbekommen. Aber ihr Bruder war mit Lina befreundet und damit hat sie ein persönliches Interesse, die Geschehnisse der Vergangenheit aufzuklären.
Der Einstieg in das Buch war etwas zäh, aber dann hatte ich mich eingelesen. Die Handlung des Buches ist sehr komplex. Die einzelnen Kriminalfälle sind ineinander verwoben. Das Buch spielt zwar in der Gegenwart, aber es gibt immer wieder Rückblicke. Es ist kein typischer Krimi. Vielmehr wird die Geschichte der einzelnen Personen erzählt. Auch spart sie nicht mit Gesellschaftskritik. Der Schreibstil ist typisch skandinavisch.
Mir hat das Buch gefallen und ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 23.09.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist der Auftakt einer neuen Buchreihe, die diesmal in der Gegenwart spielt.
Hauptakteure sind Felix Bruch und Nicole Schauer. Beide werden im Buch nur mit dem Nachnamen genannt. Schauer hat sich von Hamburg nach Dresden versetzen lassen und wird der neue Partner von Bruch, nachdem sein Kollege tödlich verunglückt ist. Gleich am ersten Tag verschwindet ein Kind. Beide Ermittler haben psychische Probleme. Schauer hat ein Aggressionsproblem und Bruch lebt in sich zurückgezogen. Durch ihre unkonventionellen Ermittlungsmethoden erreichen sie einen Durchbruch.
Der Autor versteht es, die Akteure und die gesellschaftlichen Zustände glaubhaft darzustellen ohne zu übertreiben. Man merkt genau, dass er über seine Heimatstadt schreibt. Die Lokalitäten fließen unaufdringlich ein.
Das Buch war super spannend, die Seiten flogen nur so dahin. Der Kriminalfall wurde plausibel gelöst. Da aber der Hintergrund der Handlungen der Kommissare noch nicht aufgeklärt wurde, fiebere ich den nächsten band entgegen.

Bewertung vom 22.07.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


sehr gut

Peter Vinston ist krankgeschrieben und verbringt seine Zeit in Österlen in einen Ferienhaus um Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Sie lebt dort mit seiner Ex und ihren neuen Partner in einer schlossähnlichen Villa. Vinston hat monksche Züge. Er ist ein Einzelgänger und hasst alles unordentliche und unsaubere. Nur seiner Tochter zuliebe geht er Kompromisse ein. Als er die Leiche einer Maklerin bei der Hausbesichtigung findet, ist er wieder in seinen Element. Die örtliche Ermittlerin Tove ist von seiner Mithilfe nicht begeistert, denn endlich hat sie mal einen ordentlichen Fall.
Die Dorfgesellschaft wird ausführlich vorgestellt. Es gibt viele "Originale" deren Interessen nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Der Kontrast zwischen der etwas chaotischen Tove und den überkorrekten Peter war schon lustig, hätte aber noch etwas ausgebaut werden können. Der Schreibstil ist relativ einfach. Die Krimihandlung läuft mehr im Hintergrund, wird aber plausibel aufgeklärt.
Das Buch ist kein typischer skandinavischer Krimi. Er reiht sich in die Reihe der Wohlfühlkrimis ein, die eigentlich überall spielen könnten.
Mir hat das Buch gefallen.

Bewertung vom 27.06.2022
Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


gut

Das Buch beginnt sehr spannend. Die Polizei hat eine Sonderkommision gebildet aus Ermittlern mit besonderen Fähigkeiten, aber auch Macken. Es wird eine tote Frau in einen Schwertkasten gefunden. Da der Mord wie ein verunglückter Zaubertrick aussieht und die Polizei keinerlei Anhaltspunkte hat, wird der Mentalist Vincent hinzugezogen. Nur leider kommt die Krimihandlung nicht voran, sondern es wird seitenweise über die Zwänge von Mina und Vincent geschrieben. Mina hat Angst vor Bakterien und Vincent hat einen Zahlentick.
Das Buch ist aus Sicht von Mina und Vincent geschrieben. Außerdem gibt es Einschübe aus der Vergangenheit über einen kleinen Jungen. Bis zur Mitte des Buches dümpelt die Handlung vor sich hin. Dann wird es etwas interessanter, auch weil ich die Passagen mit den Beschreibungen der Zwänge überblättert habe. Erst kurz vor Schluss nimmt das Buch Fahrt auf zu einen etwas unglaubwürdigen Countdown. 200 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan, denn die Idee dahinter ist nicht schlecht.
Ich vergebe 3 Sterne und werde die Reihe nicht weiter verfolgen.