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CurlyGirl

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Insgesamt 1040 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2025

Funkloch


ausgezeichnet

Review-Fazit zu „Funkloch“, einem aberwitzigen Kommunikationsspiel.

[Infos]
für: 3-6 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Thomas Odenhoven
Illustration: Kreativbunker
Verlag: Piatnik
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt.: - (s. u.)

[Fazit]
In diesem Kommunikationsspiel dreht sich alles um das liebe Chaos beim „Funkkontakt“, oder besser gesagt dessen Fehlen. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Nachrichtensendern in einem Netzwerk voller Funkstörungen. Ziel des Spiels ist es, durch geschicktes Kombinieren von Wortfragmenten unvollständige Nachrichten wieder zusammenzusetzen – bevor die Verbindung ganz abbricht.

Jede Runde beginnt mit dem Ziehen von Wortteilen, die so gar nicht zusammenpassen wollen: Silben, Halbwörter oder Sprach-Fragmente, die kombiniert ein neues (oft herrlich absurdes) Wort ergeben sollen. Eine Person übernimmt dabei die Rolle der „Sendestation“ und formuliert einen Satz, bei dem das Wort aus den gezogenen Teilen an passender Stelle eingesetzt werden muss. Nur ein Haken: Während dieses spezielle Wort als Funkstörung nicht ausgesprochen werden darf, wird es mit einem Funkgeräusch ersetzt – einem lauten „KRRRRT“, „TSCHHHH“ oder was der eigene kreative Geräuschwortschatz so hergibt.

Die restlichen Spieler – als „Empfangsstation“ – müssen dann versuchen, aus dem Zusammenhang den fehlenden Begriff zu erraten. Wer das schnell und richtig hinbekommt, kassiert Punkte. Wer danebenliegt, erntet bestenfalls Gelächter. Denn was hier an „Empfangsleistung“ zusammenkommt, erinnert oft eher an ein kaputtes Walkie-Talkie als an präzise Nachrichtenübermittlung.

Gerade der absurde Humor macht das Spiel zum Highlight auf jeder Party oder beim lockeren Spieleabend. Die seltsamen Wortkombinationen und das brüllkomische Funkgeknister sorgen für viele Lacher und bringen die Runde zum Sprechen – oder zumindest zum Krächzen, Pfeifen und Knistern. Spielerisch fordert das Spiel ein gutes Sprachgefühl, aber auch Kreativität und Humor, denn wer besonders einfallsreich funkt, hat definitiv die Lacher auf seiner Seite.

Insgesamt ist Funkloch ein witziges Wortspiel mit einem ungewöhnlichen Kommunikationsmechanismus, das sich nicht zu ernst nimmt und genau darin liegt seine Stärke. Ein bisschen „Stille Post“, ein bisschen Geräuschlabor und ganz viel schräger Spaß. Wer nach einem schnellen, zugänglichen und originellen Partyspiel sucht, ist hier im richtigen Frequenzbereich unterwegs.

[Note lt. Kompetenz-Team]
6 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: -
HP: -
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 7 Fotos]
heimspiele_info

Bewertung vom 01.07.2025

Crystalla


sehr gut

Review-Fazit zu „Crystalla“, einem farbenfrohen Familienspiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Renaud Libralesso, Pierrick Libralesso und Yoel Sayada
Illustration: Olga Cress
Verlag: Schmidt Spiele
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: -
dt.: -

[Fazit]
Ein farbenfrohes Legespiel, das mit einem originellen Bewegungsmechanismus, taktischer Tiefe und hoher Interaktion überzeugt. Die Spieler wetteifern darum, aus Kristallkarten ein möglichst wertvolles Kristallmosaik zu erschaffen. Dazu bewegt man abwechselnd seine drei farbigen Spielsteine über ein zentrales Raster aus Kartenstapeln, wobei die Bewegungsrichtung frei ist, aber pro Stapel ein Spielstein zurückgelassen werden muss. Auf dem letzten Feld der Bewegung wird eine Karte aufgenommen und in die eigene Auslage integriert. Durch das geschickte Positionieren von zwei eigenen Spielsteinen auf demselben Stapel kann man ein zusätzliches Kristallstück erhalten, das sich wie ein Overlay über bereits gelegte Karten legen lässt.

Nach dem Legen von zwölf Karten kommt es zur Wertung. Hier punkten die verschiedenen Kristallsorten jeweils nach eigenen Regeln – sei es durch Paare, Gruppenbildungen, Reihen oder Symmetrien. Gerade diese differenzierte Wertung eröffnet viele strategische Möglichkeiten. Wer frühzeitig erkennt, welche Kombinationen besonders ergiebig sind, kann gezielt darauf hinarbeiten. Zudem erlaubt das Spiel eine starke Interaktion, etwa indem man die Bewegung anderer Spielsteine beeinflusst und so die Zugmöglichkeiten der Mitspieler einschränkt.

Der Wiederspielreiz ist erfreulich hoch. Jede Partie fühlt sich frisch an, da die Kartenauslage stets zufällig ist und jede Runde neue taktische Überlegungen erfordert. Auch das ständige Abwägen, welche Karte man nimmt, welche man dem Gegner überlässt und wann der richtige Zeitpunkt für Kristallstücke gekommen ist, sorgt für andauernde Spannung. Dabei bleibt das Spiel stets zugänglich und eignet sich hervorragend für Familien ebenso wie für Gelegenheitsspieler, bietet aber auch für Vielspieler genügend Substanz.

Das Spielmaterial ist von guter Qualität und besticht durch seine verspielte, leicht retrofuturistisch anmutende Grafik. Die Kristallkarten, Spielsteine und Tableau-Elemente sind liebevoll gestaltet und sorgen für ein optisch ansprechendes Spielerlebnis.

Unterm Strich ist Crystalla ein rundum gelungenes Legespiel mit cleverem Mechanismus, einer schönen Portion Interaktion und einem angenehm fordernden Puzzle-Charakter. Wer Spiele mag, die einfach zu lernen, aber taktisch reizvoll sind – und dabei auch optisch etwas hermachen – wird hier seine Freude haben.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: -
HP: -
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 9 Fotos]
heimspiele_info

Bewertung vom 25.06.2025

Pupsparade


gut

Review-Fazit zu „Pupsparade“, einem seicht-lustigen Kinderspiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 4 Jahren
ca.-Spielzeit: 15min.
Autor: Fuel For Fun Company B.V.
Illustration: Glen Viljoen
Verlag: Schmidt Spiele
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
dt.: -

[Fazit]
Ein quirliges Kinderspiel, das mit einer ordentlichen Portion Humor und einem einfachen, aber spannenden Spielprinzip punktet.

Die Spieler übernehmen die Kontrolle über kleine Entenküken, die sich ein Wettrennen rund um den Teich liefern. Doch in der Mitte lauert Papa Ente – und der hat offenbar ordentlich Bohnen gefrühstückt. Seine überraschenden Pups-Attacken können die Küken zurück an den Start befördern, was für jede Menge Lacher und Spannung sorgt, wenn die Küken umgepustet werden.

Das Spiel überzeugt durch seine klare Struktur: Würfeln, ziehen, hoffen – und dabei Papa Ente im Auge behalten. Die Regeln sind schnell erklärt, die Spieldauer angenehm kurz, und das Material ist kindgerecht und liebevoll gestaltet. Besonders gelungen ist der „Pups-Faktor“, der nicht nur Kinder zum Kichern bringt, sondern auch Erwachsene zum Schmunzeln.

Es ist kein Strategiespiel, sondern ein herrlich albernes Wettrennen mit Glückselementen – ideal für Kinder, die Spaß an der Bewegung von niedlichen Figuren, Geräuschen und kleinen Überraschungen haben. Wer zuerst drei Küken ins Ziel bringt, gewinnt – aber unterwegs kann so einiges passieren.

Ein rundum gelungenes Spiel für Familien, die gemeinsam lachen wollen – und kein Problem mit ein bisschen Enten-Flatulenz haben.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: -
HP: -
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 8 Fotos]
-

Bewertung vom 25.06.2025

Motor City


sehr gut

Review-Fazit zu „Motor City“, einem anspruchsvollen Roll’n’Write-Spiel.


[Infos]
für: 1-5 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 45min.
Autoren: Adam Hill, Ben Pinchback und Matt Riddle
Illustration: Ilya Avakov und Marlies Barends
Verlag: MM-Spiele
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl., frz., span., chin.: -
Spielbögen: - (s.u.)

[Fazit]
„MC“ ist ein raffiniertes Spiel, das die Spieler mitten in die goldene Ära der Automobilindustrie versetzt. Als Leiter einer Autofabrik stehen sie vor der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse möglichst effektiv zu gestalten. Über acht Runden hinweg gilt es, aus den geworfenen Würfeln das Beste herauszuholen, strategisch kluge Entscheidungen zu treffen und verschiedene Abteilungen wie Entwicklung, Tests, Verkauf, Verwaltung oder Forschung geschickt auszubauen.

Jede Runde beginnt mit dem Wählen eines Würfels, wobei sowohl die Farbe als auch der Wert und die Platzierung auf einem zentralen Tableau entscheidend sind. Die gewählten Würfel erlauben es, auf dem eigenen Spielbogen bestimmte Aktionen freizuschalten. Dabei entsteht ein stark verzahntes System, in dem Fortschritte in einem Bereich unmittelbare Vorteile in anderen bringen können. Kettenzüge, Kombinationen und Synergieeffekte machen den Reiz des Spiels aus – wer klug plant, kann wahre Aktionslawinen auslösen.

Der taktische Anspruch ist hoch, denn es gilt nicht nur, die besten eigenen Züge zu finden, sondern auch im Blick zu behalten, was den Mitspielern an Optionen bleibt. Der Wettstreit um die besten Würfel wird schnell zur kniffligen Denksportaufgabe, besonders wenn man versucht, Mehrfachboni zu optimieren oder langfristige Strategien zu verfolgen.

Insgesamt ist „Motor City“ ein echtes Highlight für Fans komplexer Würfelspiele. Es verbindet planvolles Vorgehen mit stimmiger Thematik und bietet durch seine zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten viel Abwechslung und Wiederspielwert.

[Note lt. Kompetenz-Team]
5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: -
HP: h-
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 10 Fotos]
heimspiele_info

Bewertung vom 14.05.2025

GAME FACTORY - FRANTIC - Brettspiel


sehr gut

Review-Fazit zu „FRANTIC – Brettspiel“, einer noch fieseren Variante der Kartenspielvorgänger.

[Infos]
für: 2-6 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 40min.
Autor: Rulefactory
Illustration: n/a
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Fazit]
Hier läuft etwas verkehrt, man will nämlich nicht ins Ziel gelangen. Nanu? Ja, man sorgt aber dafür, dass die Mitspieler diesem möglichst nahe kommen. Fiese Fallen und gemeine Aktionen wie Effekte sorgen dafür, dass ständig Bewegung auf dem Spielbrett ist. Leiterspiel-ähnlich gibt es tolle (naja, eigentlich doofe) Abkürzungen, aber genau so auch rettende Wege, die zurückführen. Alle sträuben sich mit Händen und Füßen, doch irgendwann, irgendwie stolpert doch jemand ins Ziel und beendet damit die Runde.

Zu Anfang wird festgelegt bis zu welcher Punktzahl gespielt werden soll und wenn diese erreicht ist, endet das Spiel und es gewinnt derjenige mit den wenigsten (Straf-)Punkten^^.

In seinem Zug legt der aktive Spieler eine Karte aus. Und zwar immer auf den Spielplan auf freie Felder oder auf andere Karten, je nach deren Farben. Diese Karten zeigen Effekte auf, die das Bewegen über den Spielplan erschweren oder vereinfachen, wobei das hier ja je umgekehrt bewertet werden sollte. Manche Karten haben auch einen Effekt, der direkt beim Ausspielen genutzt wird, z.B. das Bewegen einer anderen Figur oder dem Überspringen des eigenen Bewegens.
Anschließend wird gewürfelt und entsprechend der Augenzahl muss die eigene Figur bewegt werden. Dabei wird sie auf oder über Felder gelangen, die über bestimmte Karten(effekte) verfügen und sich gemäß deren Regeln verhalten. Das kann bedeuten, dass er sich weitere Felder vorwärts bewegen muss, oder wieder retour. Es ist möglich mehrere Reihen herunter zu rutschen oder auf ein Teleportfeld gestellt zu werden – hoffentlich eines, dass eher nahe dem Startfeld ist. Eventuelle Folge-Effekte bei Erreichen eines anderen Feldes müssen dabei auch ausgeführt werden!

Es gibt auch neckische Reaktionskarten, mit denen entweder ein „Angriff“ geblockt werden kann oder ein vorzeitiges Rundenende verhindert wird. Und eine ganz böse Karte gibt bei Rundenende 21 Strafpunkte extra, wenn man sie dann noch auf der Hand hat.
Und damit da noch nicht genug Chaos herrscht, gibt es auch Ereigniskarten, die am Spielplanrand auf ihren Einsatz warten. Wenn ein solches ausgelöst wird, wird ein 20seitiger Würfel geworfen und dem Ergebnis entsprechend das passende Ereignis ausgeführt – z.B. die hinterste Figur mit der vordersten tauschen.

Rundum hat man hier eigenes vor sich und muss sich einer Menge Spielstress stellen ;). Dabei herrscht aber durchgehend Spass und Schabernack sowie eine gute Portion Schadenfreude vor. Ein cooles Partyspiel, das man nicht zu ernst nehmen darf, sonst könnte der Blutdruck arg steigen.
Das sich der Spielplan durch die auszulegenden (Feld-)Karten fortwährend per Runde ändert, sorgt für reichlich Abwechslung. Dito die vielen Effekte und Ereignisse (wobei diese je nach Würfelverlauf u.U. nicht so oft eintreffen). Natürlich gehört ordentlich Glück zum Spiel, aber mit etwas Taktik und Vorausschau kann man sich diesem quasi in den Weg stellen. Ernsthaft planen kann man den eigenen Weg dabei zwar nicht, aber doch hie und da vielleicht eine Falle umgehen.

Auf jeden Fall hat die Brettspiel-Edition ihre Daseinsberechtigung neben den anderen gefunden und freut sich auf regelmäßige Besuche des Spieltisches^^.

Bewertung vom 14.05.2025

GAME FACTORY - Subito


gut

Review-Fazit zu „Subito“, einem extra schnellen Kartenspiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 20min.
Autor: Günter Burkhardt
Illustration: Melanie Friedli
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Fazit]
Bei diesem rasanten Kartenspiel müssen die Spieler, gegeneinander oder in Teams, ruckzuck ihre Karten an ausliegende Aufgabenkarten anlegen. Natürlich muss dabei die jeweilige Vorgabe erfüllt sein, um am Ende dafür Punkte zu erhalten – wobei die nur derjenige erhält, der dort dann die meisten Karten angelegt hat.

Die Spieler legen je gleichzeitig ihre Karten an – in Teams muss gewartet werden, bis der Partner seine Karte angelegt hat -, dabei halten sie ihren Kartenstapel und dürfen immer nur die Oberste aufdecken, diese erst anlegen und dann die nächste Karten nehmen.
Die Karten (in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Symbolen) werden dann gefächert an die Aufgaben gelegt, so dass man immer sehen kann, wie viele Karten dort jeweils ausliegen. Karten, die einmal angelegt wurden dürfen dann auch nicht mehr bewegt werden.
Als Aufgaben gibt es z.B. die Bedingung, dass nur 2 verschiedene Symbole dort abwechselnd hingelegt werden sollen. Oder es müssen Karten verdeckt angelegt werden, ihre Summe darf aber 12 nicht überschreiten. Wieder eine andere Aufgabe verlangt, dass hier keine gelben oder grünen Karten gelegt werden dürfen. 2×8 Aufgaben (doppelseitige Karten) stehen zur Verfügung, die dann auch in beliebiger Kombination genutzt werden können.

Sobald jemand all seine Karten losgeworden ist, ruft dieser laut „Fertig!“ und der Durchgang ist beendet. In der folgenden Zwischenwertung wird nun überprüft, ob alle Karten den Aufgaben richtig zugeordnet wurden. Ist eine Karte falsch, ist nicht nur die ungültig, sondern auch alle nachfolgenden Karten! Ansonsten gewinnt die Aufgabe, wer dort die meisten Karten bzw. die höchste Summe erlangt hat. Jede Aufgabe hat einen bestimmten Punktwert und dieser wird dann mit allen gewonnenen Aufgaben aufaddiert. Nach drei Durchgängen endet das Spiel und es gewinnt, wer die meisten Punkte hat.

Ein schickes, schnelles Kartenspiel mit leichtem Zugang, ordentlichen Verwirr-Faktor, viel Spielspaß und wunderbarer Hektik. Ein Partyspiel für alle, auch dank der kurzen Spielzeit.
Die Karten sind schön bunt und haptisch wertig, da sie ja auch einiges aushalten sollen^^. Für die Eröffnung oder den Abschluss eines Spieltreffs oder einfach zwischendurch bestens geeignet.
Durch die vielseitige Kombination der Aufgabenkarten kommt auch so schnell keine Monotonie der gleichen Aufgabenfolge auf und da alle immer gleichzeitig beschäftigt sind auch keine langweilige Wartezeit. Die Spielmodi funktionieren allesamt gleich gut, ob zu 2., 3. oder 4.! Rundum kein Innovationsfest, aber gute Unterhaltung.

Bewertung vom 14.05.2025

GAME FACTORY - Birdie


sehr gut

Review-Fazit zu „Birdie“, einem Memory- und Kartensetsammelspiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: David Spada
Illustration: Stefano Tartarotti
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Fazit]
Helft den Vögeln gemeinsam ins Blaue zu flattern. Dazu werden die Spieler über zwei Runden Karten verdeckt vor sich auslegen und sich dabei hoffentlich merken, welcher Vogel dort jeweils abgebildet war. Denn am Ende der Runde wird kontrolliert, ob die Reihenfolge genehm ist, schließlich will dann doch nicht jeder mit jedem fliegen^^.

Per Zug kann ein Spieler eine Karte aus der offenen Auslage auf die Hand nehmen oder zwei Karten auf seinen persönlichen Wertungsstapel legen oder passen. Erstere Aktion sorgt für eine Auswahl an Handkarten, die dann mit der zweiten Aktionswahl helfen kann. Bei dieser bildet man den Reihenfolgenstapel für das Rundenende und dessen Wertung – ausgelöst, sobald die STOP-Karte aufgedeckt wird, dann darf nämlich die Auslage nicht mehr aufgefüllt werden und es wird über kurz oder lang jeder passen müssen. Man nimmt also zwei Karten aus der Auslage und fügt dann beliebig viele Karten von der Hand hinzu und legt diese gemeinsam verdeckt als Stapel vor sich aus.
Hier muss unbedingt ein gutes Memory-Gedächtnis trainiert sein ;), denn die Karten werden später „rückwärtig“ (den Stapel von unten nach oben aufreihen) aufgedeckt ohne die Reihenfolge zu ändern, um zu kontrollieren, welche Sets wertbar sind. So gibt es Punkte für gleiche Vogelarten nebeneinander oder Punkte für die selbe Jahreszeit (Hintergrund der Vogelkarten).
Jedes Set kann dabei im Spiel nur einmal gewertet werden, also auch hierbei gut vorausplanen/vorausmerken^^. Neben den Punkten gibt es auch Boni, um an die begehrten Vogeltrophäen zu gelangen und außerdem kann man Vogelkarten einmalig pro Partie für spezielle Fähigkeiten einsetzen, z.B. beim Werten der Reihenfolge eine zusätzliche Karte vom Nachziehstapel ziehen und beliebig in die Reihe integrieren.
Beim Passen während der Runde gibt es auch Punkte, je früher man passt, desto mehr Punkte.

Dieses wunderschön bunt illustrierte Familienspiel weiß durch seine Einfachheit und Kurzweiligkeit zu überzeugen. Der simple Zugang ermöglicht es einem breiten Zielpublikum teilzuhaben, aber zugleich bietet der planerische Aspekt auch genügend Anreiz für erfahrenere Spieler. Ein gewisses Faible für Memory(-ähnliche)-Spiele sollte man aber schon mitbringen, sonst ergeben sich vielleicht zu viele Einzelgänger unter den Vögeln^^.
Mit der Expertenvariante kommt nochmal mehr Abwechslung ins Spiel. Rundum kann das Spiel durchaus überzeugen, um als Opener oder für zwischendurch immer mal wieder auf dem Tisch zu landen

Bewertung vom 08.05.2025

Loops & Lines


sehr gut

Review-Fazit zu „Loops & Lines“, einem kurvigen Legespiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Florian Racky
Illustration: crosscreative
Verlag: moses. Verlag
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Fazit]
Bei „L&L“ legen die Spieler an einer gemeinsamen Auslage nach und nach Plättchen an, um so hoffentlich viele „Loops“ zu erschaffen. Das sind per 4 Plättchen zusammenliegende Linien, die sich kreisförmig schliessen.

Jeder erhält zu Beginn 6 zufällige Plättchen von den Nachziehstapeln hinter seinen Sichtschirm. Die fünft Startplättchen werden regelkonform ausgelegt und es kann losgehen. Am Zug darf ein Spieler so viele Plättchen ausliegen, wie er möchte. Dabei darf das erste Plättchen an beliebiger Stelle orthogonal angelegt werden. Die folgenden Plättchen dieses Zuges müssen dann alle an das jeweils zuvor gelegte Plättchen angelegt werden! Beachtet werden muss aber außerdem, dass die Linienart zu der passt, an das das Plättchen angelegt wird. So kann ein gezacktes Linienviertel nicht an ein Verschnörkeltes gelegt werden.
Wenn es gelingt ein Plättchen so anzulegen, dass sich nun vier Plättchen mit gleicher Linienart verbinden, gibt es Punkte. Und zwar pro so geschlossenem Kreis, der in der gesamten Auslage zu sehen ist, 1 Punkt. So kann es im späteren Spielverlauf viele Punkte auf einmal geben. Es gilt genauso, wenn man verschiedene Kreise schliessen konnte, dann gibt es entsprechend pro Art Punkte.

Am Ende eines Zuges erhält ein Spieler aber keine neuen Plättchen, ausser er hat sein letztes Plättchen angelegt, dann erhält er sechs Neue, oder er konnte keinen Kreis schliessen, nach dem Auslegen, dann darf er auf sechs Plättchen nachziehen.
Das Spiel endet, sobald jemand mindestens 25 Punkte sammeln konnte und es gewinnt jeder, der ebenfalls mindestens 25 Punkte hat.

Die bunte Linienlandschaft sieht schon schick aus, wenn die Auslage wächst. Allerdings zählen dennoch nur die schwarzen Linien und die sind gerade zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Man kann sich da leicht im Wirrwarr verlieren oder ähnliche Linienarten verwechseln. Da sollte dann nicht zu streng geahndet werden – einfach den Zug wiederholen und wenn mal etwas gar nicht geht, zeigt man die Plättchen vor und zieht sich Neue.
Ansonsten ist es ein tolles Knobelspiel. Einmal „drin“ im Spiel entwirrt man die Grafiken fasst automatisch und blickt nur noch voraus, die Mitspieler beobachtend, ob potentielle Kreise vorbereitet werden, die man nur noch abzugreifen braucht^^. Etwas Glück spielt natürlich auch eine Rolle beim Nachziehen von Plättchen, so kann es durchaus vorkommen, dass man selbst kurz davor ist mehrere „Loops“ zu erstellen und dann kommt einfach das fehlende Plättchen nicht, argh.
Insgesamt liegt hier ein empfehlenswertes Knobel-Legespiel vor.

Bewertung vom 08.05.2025

Fernweh STAMPS


sehr gut

Review-Fazit zu „Stamps“, einem Fernweh-Reisespiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 15min.
Autor: Carlo Emanuele Lancavecchia
Illustration: Stephanie Dünhölter
Verlag: moses. Verlag
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral


[Fazit]
Hier sammeln die Spieler Punkte, indem sie Briefmarken(karten) auslegen und dabei andere Briefmarken einschliessen. Die herrlich bunten und schön illustrierten Briefmarken sind in fünf Farben vertreten und sobald in Reihe oder Spalte eine Farbe jeweils aussen liegt, schliesst sie damit alle dazwischen liegenden, anderen, Farben ein. Dafür gibt es dann Punkte für die jeweilige Briefmarkenfarbe (z.B. liegen in einer Reihe je aussen links und rechts eine grüne Briefmarke und dazwischen zwei blaue und eine gelbe Briefmarke, dann kann der Spieler auf seinem Punktetableau für blau 2 Felder und für gelb 1 Feld vorrücken).

So verläuft das Spiel immer weiter, bis alle Briefmarkenkarten aufgebraucht sind. Am Ende werden dann die Punkte addiert (es gibt keine Punkte für Farben, deren Marker gleich auf liegen!) und es gewinnt, wer die meisten sammeln konnte.

„Stamps“ ist ein wunderschönes, kleines, schnell erlerntes und gespieltes Mitnehm-Spiel. Es kann eigentlich überall gespielt werden, benötigt aber je nach Ausufern der Markenauslage doch etwas Platz.
Es bietet sich einem breiten Spielerpublikum an, da es durch vorausschauende Taktik den Kennerspielern entgegenkommt und aufgrund des leichten Zugangs aber genau so auch Familienspielern. Die Spielkomponenten sind wertig und die Karten in ungewöhnlicher Briefmarkenoptik gestaltet, was allein schon ein Hingucker ist. Rundum macht es einfach Spaß und bietet immer wieder kurzweilige Unterhaltung.

Bewertung vom 07.05.2025

Ziggurat


gut

[Fazit]
Die Spieler erklimmen hier gemeinsam einen Zikkurat, ein gestufter Tempelturm, um den rätselhaften Erscheinungen von Feuergeistern auf den Grund zu gehen. Der Tempel ist alt und verfallen und von Ranken umwuchert, das umliegende Dorf schon lange verlassen, aber einige der Ältesten vermuten noch „Leben“ in den Tiefen des Tempels. Legenden sagen, dass dort ein Drache hausen könnte. Also ist es nun an den Spielern dies zu untersuchen und zu enträtseln.

Über 6 Kapitel erforschen die Spieler den Zikkurat und ändern dabei im Laufe des Spiels die Regeln und entdecken neues Spielmaterial. Das Spiel ändert sich so immer weiter und am Ende liegt ein gänzlich anderes Spiel vor, das dann aber immer wieder erneut angegangen werden kann.

In ihren Spielzügen müssen die Spieler zu Anfang den Tempel erklimmen und dabei den Feuergeistern ausweichen, gebrochene Stufen überspringen und aufpassen nicht auf rutschigen Rampen herunter zu plumpsen. Über die Wahl offen ausliegender Karten suchen sich alle eine Karte aus und bewegen sich und/oder andere Helden sowie eventuell auch die Feuergeister. Wenn die Geister einen Spieler „einfangen“, ist das Spiel direkt verloren. Wenn ein Spieler in ein Loch fällt – kann passieren, wenn ein anderer Spieler ihn schubst, weil er auf das selbe Feld bewegt werden muss -, ist das Spiel verloren.
Aufwärts geht es über Leitern und da sollte der Team-Aspekt im Vordergrund stehen, um schon das erste Kapitel zu bewältigen. Die Spitze zu erreichen scheint simpel, doch wenn die Karten für die Bewegungsaktionen nicht mitspielen wollen, kann es ganz schön haarig werden.

So gestaltet sich der Anfang des Spiels als sehr einfach. Es bietet hier Familienspiel-Niveau, um vor allem Kinder per spielerischen Lernen der Grundregeln an ein Legacy-System heran zu führen. Es ist anfänglich nicht mehr als ein Leiterspiel^^, aber dann….sobald Kapitel 2 und 3 eröffnet wurden, sind die Spieler richtig engagiert. Es gelingt mit wenig Text, viel zu erzählen und die Spieler bei der Stange zu halten. Es ist spannend, immer wieder team-orientiert und bis zum letzten Kapitel abwechslungsreich. Für die Zielgruppe absolut zu empfehlen. Die Spielkomponenten sind wertig und atmosphärisch gestaltet, der Zugang wie gesagt leicht und die Spieldauer per Kapitel recht übersichtlich – wenn nicht der Glücksfaktor zu sehr ins Gewicht fällt und ein Held z.B. immer hin und herrennen muss, ohne in dem Moment wirklich etwas zu erreichen.
Rundum ist die Motivation und damit der Weiter-Spielreiz sehr hoch. Der Wiederspielreiz hängt ein wenig vom Endergebnis des veränderten Spiels ab und ob die Spieler nicht erst eine Pause benötigen, um die Geschichte und Erlebnisse etwas zu vergessen, bevor sie es nochmal durchspielen.