Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marion2505
Wohnort: 
Mettmann

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2023
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


ausgezeichnet

Kai Meyer hat mich mit "Die Bibliothek im Nebel" absolut begeistern können. Denn nicht nur das Buchcover ist einfach wunderschön und zieht sicherlich die Blicke eines jeden Büchermenschen auf sich. Auch der Schreibstil ist unglaublich flüssig und bildlich. Ich hatte an vielen Stellen wirklich ganz tolles Kopfkino und war völlig gefangen in der Handlung.

Das Buch wird in drei Zeitebenen erzählt: 1917 in Sankt Petersburg, 1928 an der Côte d'Azur und 1957 an verschiedenen Orten. Hierbei waren alle drei Erzählebenen unglaublich spannend und wurden sehr besonders miteinander verbunden, so dass das Wechseln der Erzählzeiten weder anstrengend war noch den Lesefluss gestört hat. Ganz im Gegenteil! Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war immer sehr gespannt, was mich nun erwarten wird und ob ich vielleicht eine meiner ungelösten Fragen beantwortet bekomme.

Auch die Charaktere, die ich in diesem Buch getroffen habe, waren sehr einzigartig und toll ausgearbeitet. Auch wenn ich nicht jeden mochte, war ich doch an jedem Protagonisten und seiner Entwicklung bzw. Geschichte überaus interessiert. Artur war mir aber doch mit Abstand der allerliebste, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Alle anderen haben mich auch absolut überzeugen können.

Alles in allem ist dieses Buch ein echtes Lese-Highlight für mich. Es beinhaltet Familiengeheimnisse und eine Liebesgeschichte, ist aber erzählt wie ein spannender Krimi, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ganz, ganz große Leseempfehlung!!!

Bewertung vom 31.10.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin ein absoluter Fan von Tom Babylon gewesen und war sehr gespannt, was sich Marc Raabe als nächstes wohl ausdenken wird. Ob es mich wohl wieder so begeistern kann? Auf diese Frage kann ich ganz klar sagen: JA!!!!!

Marc Raabe hat mit "Der Morgen" einen unglaublichen Auftakt einer neuen Reihe hingelegt, der mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in seinen Bann gezogen hat. Ein wahnsinnig flüssiger und bildhafter Schreibstil haben mir das Lesen fast wie Kino erscheinen lassen. Ich bin durch die Seiten geflogen und hatte viele geniale Bilder im Kopf.

Auch mit seinen Charakteren hat er wieder sehr, sehr geniale Persönlichkeiten geschaffen. Art Mayer ist ein Ermittler, der viele Ecken und Kanten und eine bewegte Vergangenheit hat. Er ist unglaublich "anders", was ich bei Ermittlern sehr mag und tut gerne Dinge, die nicht so gerne von der werten Obrigkeit gesehen werden. Was soll ich sagen? Ich bin schwer verliebt. Aber auch Nele Tschaikowski, die als Kommissar-Anwärterin an seine Seite gestellt wird (und es natürlich mit ihrem neuen Chef nicht ganz so leicht hat ...) konnte mich von der ersten Begegnung an begeistern. Sie sind ein absolutes Dream-Team, das ich liebend gerne wieder im nächsten Fall begleiten werde.

Auch der Fall an für sich ist super-spannend und gibt Raum für viele eigene Spekulationen. Ich habe bis zum Schluss atemlos Seite für Seite gelesen und wäre auf die Auflösung nicht so wirklich gekommen. Dennoch ist die Auflösung schlüssig, actionreich und für mich in allen Punkten klar verständlich gewesen.

Mein Fazit:

Ein absolut genialer Auftakt der Art-Mayer-Reihe, deren Fortsetzung ich jetzt schon voller Vorfreude entgegenblicke. Hier hat für mich einfach alles gestimmt! Große Lese-Empfehlung an alle Thriller-Fans!!!

Bewertung vom 31.08.2023
Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand. (eBook, ePUB)
Strobel, Arno

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand. (eBook, ePUB)


sehr gut

Arno Strobel konnte mich mit „Der Trip“ wirklich komplett in seinen Bann ziehen. Schon der Prolog hat mir eine schlimme Gänsehaut bereitet und auch die Passage, die sich mit Fabian und seinem Verschwinden befasst, war wirklich geheimnisvoll und spannend. Dann habe ich Evelyn kennen gelernt. Ich sag mal so: Sie wird nicht meine Lieblingsprotagonistin werden. Denn ich fand ihr Verhalten für eine Psychologin doch recht speziell. Natürlich leidet sie sehr unter der Ungewissheit, was mit ihrem Bruder geschehen ist, allerdings denke ich nicht, dass die Lebensweise, die sie sich zur Problembewältigung ausgesucht hat, die richtige ist. Naja, man merkt es schon: ich mochte sie nicht. Das hat sich bis zum Ende des Buches auch nicht wirklich geändert. Zu viele Augenroll-Momente hat sie mir einfach bereitet …

Dennoch habe ich ihre Recherchen gefesselt verfolgt. Zwar hatte ich eigentlich schon von Beginn an eine vage Idee, was hier passieren könnte. Doch Arno Strobel hat geschickt immer wieder kleine Dinge eingebaut, die mich haben zweifeln lassen. Eigentlich wusste ich bei keinem der Protagonisten, ob er nun die Wahrheit sagt oder nicht. 🙂 Sehr spannend fand ich auch die Kapitel, die aus der Sicht des Mörders geschrieben waren. Überhaupt war der Schreibstil locker und sehr angenehm zu lesen.

Die Auflösung des Falls hat mir ganz gut gefallen. Allerdings ging alles dann plötzlich doch sehr schnell. Und die Entwicklung rund um Evelyn war mir dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten …

Mein Fazit:

„Der Trip“ von Arno Strobel ist ein spannender Pageturner, der mich bis zum Schluss in Atem gehalten hat. Auch wenn ich die Protagonistin Evelyn nicht mochte, hatte ich dennoch spannende Lesestunden mit ihr. Ich empfehle das Buch gerne weiter!

Bewertung vom 27.08.2023
ANGST
Menger, Ivar Leon

ANGST


sehr gut

Mit "Angst" hat Ivar Leon Menger wieder einen absoluten Pageturner kreiert, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Der Prolog war spannend und geheimnisvoll, ließ aber einiges erahnen. Und nach den ersten gelesenen Seiten war ich komplett in Mias Leben gefangen. Ich hatte eine vage Idee im Kopf, was so passieren wird. Doch dann gab es eine Schlüsselszene, die mich hat umdenken lassen. Was am Anfang ein leichter Verdacht war, hat sich am Ende doch tatsächlich bestätigt. Allerdings habe ich zwischendrin wieder ein paar Mal an meiner Theorie gezweifelt.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und voller spannender Momente. Besonders toll fand ich die eingebauten Schockelemente, die nicht immer welche waren. Sehr großes Lesekino! Apropos Kino: Ich hatte wunderbare Bilder im Kopf, denn durch den grandiosen Schreibstil hatte ich alles ganz klar vor Augen.

Die Auflösung des Falls fand ich schlüssig und nachvollziehbar. Das ein oder andere hätte ich allerdings nicht unbedingt noch gebraucht, aber so gab es dann doch noch eine paar Überraschungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte. :-)

Einzigster Kritikpunkt war für mich Mia als Protagonistin. War ich zu Beginn noch komplett von ihr als Charakter überzeugt, wurde sie mir mit fortschreitender Handlung ziemlich unsympathisch. Mir war sie als Figur zu krass und unrealistisch und daher konnte ich mich auch leider nicht so ganz mit ihr identifizieren, was ich in Büchern aber eigentlich ziemlich liebe. Auf der einen Seite ist sie vor Angst fast gestorben, auf der anderen Seite hat sie sich in Abenteuer gestürzt, die man mit dieser Angst wohl kaum hätte bewältigen können. Darüber hinaus war doch die ein oder andere Aktion in meinen Augen ziemlich unrealistisch. Da hört die Kritik aber auch schon auf.

Alle anderen Charaktere waren einfach unglaublich toll und für mich absolut glaubhaft.

Mein Fazit:

Auch mit "Angst" konnte mich Ivar Leon Menger wieder komplett fesseln und hat mir unglaublich tolle Lesestunden bereitet. Ein Spannungsbogen, der konstant gehalten wird, geniale Wendungen, überraschende Schockmomente und tolle Charaktere machen das Buch zu einem absoluten Erlebnis. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.08.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

„Refugium“ von John Ajvide Lindqvist ist der erste Teil einer Trilogie, der mich wirklich begeistert hat. Vorneweg möchte ich erwähnen, dass das Buch zwar als Thriller gelistet ist, für mich aber nicht ganz so rasant und spannend aufgebaut war wie ich es von vielen anderen Thrillern kenne. Wer also auf hochgradig spannende Thriller spezialisiert ist, wird hier wahrscheinlich nicht so wahnsinnig glücklich werden. Alle anderen sollten sich das Buch unbedingt mal ansehen.

Der Schreibstil von John Ajvide Lindqvist ist wunderbar flüssig. Es gibt kurze Kapitel, die zum fortwährenden Weiterlesen einladen. Auch lässt der Autor sich viel Zeit, um seine Protagonisten vorzustellen und in die Handlung einzuführen. Ich habe einiges erfahren, was vielleicht für diesen ersten Fall nicht so wichtig zu sein scheint, aber in einem späteren Fall vielleicht dann relevant wird. Und wenn nicht, ist das auch nicht so schlimm, denn so habe ich die einzelnen Charaktere einfach besser kennen gelernt.

Der spannendste Charakter war für mich in diesem Buch wohl Kim Ribbing, der sehr zurückgezogen lebt und bei dem schnell klar ist, dass er viele schlimme Dinge in seinem Leben schon aushalten musste. Durch diverse Rückblicke habe ich ihn immer besser kennen gelernt und auch verstehen können. Dennoch ist er sicherlich kein Protagonist, mit dem ich mich identifizieren konnte. Was übrigens auch für Julia Malmros gilt. Sie ist auch eine tolle Protagonistin, die ich sehr gerne kennen gelernt habe. Aber auch bei ihr gab es viele Dinge, die ich etwas distanziert wahrgenommen habe. Naja, ich mag solche „unnormalen“ Ermittler liebend gerne und hatte viel Spaß mit den beiden.

Aber auch die anderen Charaktere, auf die ich im Laufe des Buches gestoßen bin, haben mich alle auf ihre Art überzeugen können.

Darüber hinaus mochte ich am Schreibstil noch sehr, dass alles sehr ausführlich und bildhaft beschrieben war. So hatte ich zu jeder Zeit das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.

Was den Fall an für sich angeht, muss man schon ein wenig geduldig sein. Denn der Autor lässt sich – wie schon erwähnt – sehr viel Zeit mit dem Fortschreiten der Handlung. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Jonny ohne seine Exfrau und Kim nicht wirklich den Fall hätte lösen können. 🙂 Dennoch hat mich das Ende und auch die Auflösung des Falls absolut überzeugt. Hatte ich doch ein wenig Angst, dass es eine schnelle und knappe Auflösung geben wird, die man nicht wirklich nachvollziehen kann. Dem war aber nicht so, so dass ich das Buch zufrieden, aber auch außerordentlich neugierig auf den 2. Band dieser Trilogie geschlossen habe.

Mein Fazit:

„Refugium“ von John Ajvide Lindqvist hat mir sehr gefallen, auch wenn es vielleicht kein klassischer Thriller ist. Ich habe im Laufe der mehr als 500 Seiten Julia und Kim – und auch einige andere Protagonisten – sehr in mein Herz geschlossen und freue mich auf ein Wiedersehen mit diesen besonderen Ermittlern. Wer Lust auf einen etwas anderen Thriller hat, ist hier sicherlich ganz gut aufgehoben. Mich konnte das Buch sehr begeistern. Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.07.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Meine Lieblingssenioren haben einen neuen Fall. Dieses Mal hat Joyce einen ungelösten Mordfall ausgesucht, nämlich den Fall Bethany Waites. Und natürlich nicht ganz uneigennützig, denn die junge Journalistin war die Kollegin des attraktiven Anchormans der Lokalnachrichten und wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen ist. Wer den Donnerstagsmordclub kennt, weiß: einmal begonnen mit einem Fall, wird es schnell turbulent. Doch dieses Mal ganz besonders, denn Elizabeth verschwindet und wird vor eine grausame Wahl gestellt: Töten oder getötet werden. Na, das kann ja heiter werden ...

Ich liebe den Donnerstagsmordclub heiß und innig und bin immer wieder sehr gespannt, was ich als nächstes mit ihnen erleben werde. Denn ihre Fälle sind nicht nur spannend, sondern auch überaus unterhaltsam. Dies ganz besonderes, weil jeder der vier Mitglieder eine ganz besondere Persönlichkeit ist. Ich kann gar nicht sagen, wen ich am liebsten mag: Elizabeth, Joyce, Ron oder Ibrahim. Sie sind alle super und bringen mich oft zum Lachen.

Allerdings wird auch sehr realistisch gezeigt, was das Alter mit uns macht und so gibt es neben den sehr lustigen Passagen auch welche, die nachdenklich und traurig machen. Dies ging mir in diesem Fall so mit Stephen. Habe ich mich auf der einen Seite unglaublich gefreut, in diesem Band mehr über ihn zu erfahren und mehr Zeit mit ihm verbringen zu können, musste ich das ein oder andere Mal schon schwer schlucken, denn er hat schon ein ziemliches Päckchen zu tragen. Umso schöner, dass es Elizabeth und ihre Freunde und auch Bogdan gibt, die immer an seiner Seite sind. Bogdan ist übrigens auch eine sehr, sehr toller Charakter!!!

Aber genug geschwärmt von den ganzen Persönlichkeiten. Auch der Mordfall, mit dem sich die Protagonisten befassen, ist überaus spannend und hat mir viel Raum für eigene Spekulationen gelassen. Natürlich war ich mal wieder auf dem Holzweg :-) Aber bis zum Schluss war der Fall sehr spannend und auch sehr abwechslungsreich, denn mancher Bösewicht hat sich dann doch noch in mein Herz geschlichen.

Für mich war dieses Buch wieder ein absolutes Herzensbuch und ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne Krimis liest, aber nicht immer nur Blut und großes Drama erleben möchte. Mit dem Donnerstagsmordclub sind Spannung, Freude, aber auch ein wenig Schwermut und viele Überraschungen ganz dicht beieinander und ich bin jetzt schon voller Vorfreude auf ein Wiedersehen mit meinen Lieblingsrentner!!! Ganz große Leseempfehlung!!!

Bewertung vom 07.06.2023
Babel
Kuang, R. F.

Babel


gut

Zu allererst möchte ich sagen, dass ich das Buchcover unglaublich schön und überaus passend zum Buch finde. Es ist wunderbar stimmungsvoll, aber auch sehr düster. Diese Atmosphäre habe ich im Buch genauso wiedergefunden.

Was den Inhalt des Buches angeht, bin ich ziemlich zwiegespalten. Zum einen ist mir der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen. Ich habe Robin kennen gelernt und gemeinsam mit ihm die Vorbereitungen auf Oxford durchlebt. Als er dort angekommen ist, bin ich neugierig mit ihm auf Erkundungstour gegangen. Schnell trifft er neue Freunde: Ramy, Victoire und Letty. Gemeinsam sollen sie in Babel ausgebildet werden. Die vier Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch, wirklich warm bin ich mit ihnen aber leider nicht geworden. Dafür habe ich über die einzelnen Charaktere leider viel zu wenig erfahren und großartig entwickelt haben sie sich auch nicht. Ich habe sie somit relativ emotionslos begleitet.

Ein wichtiges magisches Element des Buches ist das Silberwerken, das durch das Zusammenwirken von Silber und Sprachelementen entsteht. Dieses Silberwirken hat mich von Anfang an sehr fasziniert. Leider hat die Autorin Ewigkeiten gebraucht bis die Funktionsweise des Silberwirkens letztendlich erklärt worden ist. Daher befasst sich das Buch natürlich auch sehr häufig und sehr ausführlich mit dem Gebrauch der unterschiedlichen Sprachen und ihren Übersetzungen. Mir war das leider viel zu trocken. Auch blieb die Spannung aufgrund des wirklich sehr ausschweifenden Schreibstils immer öfter auf der Strecke, was ich sehr schade fand.

Aber am meisten hat mich das Ende geärgert. Denn dieses war ziemlich übersichtlich gestaltet, was mich nach über 700 gelesenen Seiten, die sich oft sehr zogen, dann doch komplett frustriert hat. Viele wichtige Fragen sind für mich offen geblieben, so dass ich das Buch nur teilweise zufrieden geschlossen habe.

Alles in allem hat mir die Idee von Babel sehr gefallen. Die Magie der Sprache, die Unterschiede der Herkunft und ihre Auswirkungen auf den einzelnen Menschen und wie jeder einzelne damit umgeht, fand ich hochinteressant. Die Umsetzung war mir dann aber leider viel zu trocken und oft fand ich das Lesen auch wirklich langweilig. Wer gerne mit Wörtern und ihrer Bedeutung jongliert, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen. Mir war das aber leider nicht genug ...

Bewertung vom 29.04.2023
°C - Celsius
Elsberg, Marc

°C - Celsius


weniger gut

Marc Elsberg hat mich mit seinem Roman "Blackout" komplett begeistern können. Ich mochte total, was das Buch mit mir gemacht hat und welche Denkanstöße aus dem Buch für mich resultierten. Genau den gleichen Effekt hatte ich mir von seinem neuen Buch °C – Celsius erhofft, denn der Klimawandel ist allgegenwärtig und ein hoch aktuelles Thema.

Begonnen hat das Buch auch wirklich unglaublich spannend. Der Schreibstil von Marc Elsberg ist locker-flockig zu lesen. Auch gibt es wieder viele kurze Kapitel, die zum ewigen Weiterlesen einladen und viele Protagonisten, die zu Beginn eingeführt werden und durch die man sich erstmal durchgraben muss. Ich mag sowas total und war absolut begeistert. Einige Handlungsstränge waren sehr geheimnisvoll und spannend, so dass mir klar war, dass das Buch wieder ein absoluter Volltreffer werden wird.

Doch dann passiert ein großer Zeitsprung, der mich komplett aus der Handlung gerissen hat. Näher möchte ich auf diesen Zeitsprung nicht eingehen, denn dann würde ich zu viel verraten. Mich hat diese Sache zumindest komplett verwirrt und aus der Handlung gerissen. Leider habe ich es dann auch nicht mehr geschafft, im Buch abzutauchen. Nichts konnte mich mehr wirklich erreichen und fesseln schon gar nicht. Auch das Ende war mir dann wieder zu schnell und einfach enttäuschend.

Mit den einzelnen Protagonisten bin ich leider auch nicht wirklich warm geworden. Bei dem ein oder anderen wusste ich auch nach Beendigung des Buches nicht, woran ich war bzw. was die Motive für sein oder ihr Handeln eigentlich waren.

Abschließend kann ich sagen, dass mich auch dieses Buch über den Klimawandel nicht wirklich überzeugen konnte. Ich habe zwar viele Dinge gelernt, die ich vorher nicht wusste, doch die Umsetzung des Themas war mir zu verwirrend. Nee, das war leider nichts für mich ...

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2023
Gallant
Schwab, V. E.

Gallant


sehr gut

Ist das Cover von V.E. Schwabs Fantasyroman „Gallant: Im Garten der Schatten“ nicht ein absoluter Hingucker? Ich war sofort hin und weg, als ich das Cover gesehen habe und unglaublich gespannt auf die Geschichte. Der Einstieg ist mir auch sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil ist unglaublich flüssig und sehr bildhaft. So war ich sofort mitten im Geschehen.

Olivia ist eine ziemlich besondere Protagonistin, die mich mit ihrer unerschrockenen und frechen Art oft zum Schmunzeln gebracht hat. Mit ihr habe ich erst das Waisenhaus kennen gelernt und mich dann auf nach Gallant gemacht, um dieses geheimnisvolle Anwesen zu erforschen. Aber nicht nur das Anwesen war unheimlich, auch seine Bewohner wirkten auf mich ziemlich speziell. Oft wäre ich gerne ins Buch gesprungen und hätte sie alle geschüttelt, denn Antworten auf meine ganzen Fragen haben sie mir nicht gegeben. Und Olivia übrigens auch nicht 🙂

War die erste Hälfte des Buches sehr spannend und ein absoluter Pageturner, konnte mich dann die zweite Hälfte nicht mehr ganz so packen. Hier wurden zwar einige Fragen geklärt, aber es gab auch jede Menge neuer Fragen, die stellenweise offen blieben. Und leider konnte mich das Ende ganz und gar nicht begeistern. Mir war das alles nach dem gigantischen Aufbau dann zu schnell abgehandelt und völlig flach beendet. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Auch die anderen Protagonisten, auf die ich im Laufe des Buches getroffen bin, mochte ich irgendwie. Allerdings hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, denn auch für sie endete die Geschichte meiner Meinung nach sehr farblos.

Mein Fazit:

„Gallant: Im Garten der Schatten“ von V.E. Schwab ist ein geheimnisvoller Fantasyroman, der für mich absolut stark begonnen hat, den Spannungsbogen aber leider nicht bis zum Schluss halten konnte. Die Auflösung war leider nichts für mich, da hätte ich ganz klar mehr erwartet. Dennoch denke ich, dass das Anwesen Gallant viele Fantasyfans begeistern wird. Ich bin leider nur halb-begeistert.

Bewertung vom 02.03.2023
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


ausgezeichnet

Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. War ich gerade mit Roland in der Gegenwart, in der er mit dem plötzlichen Verschwinden seiner Frau Alissa fertig werden muss, war ich kurz danach in der Vergangenheit und habe von Rolands Kindheit erfahren. Diese Wechsel waren mir etwas zu schnell und leicht verwirrend. Erschwerend kam für mich hinzu, dass der Schreibstil stellenweise sehr ausschweifend war, so dass ich wirklich Probleme hatte, dem Buch zu folgen.

Doch als ich dann tief in der Geschichte von Roland Baines angekommen war, war es einfach großartig. Der Schreibstil war nun sehr bildlich und die Charaktere wunderbar ausgearbeitet. Ich hatte alles sehr klar vor Augen. Auch die Art von Roland mochte ich sehr gerne, denn er hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Gemeinsam mit ihm bin ich durch sein Leben gewandert und habe dabei auch viele geschichtliche Ereignisse in einer ganz besonderen Weise miterlebt. Sei es die Tschernobyl-Katastrophe, die Kuba-Krise, die Geschehnisse rund um die weiße Rose, der Fall der Mauer oder der Brexit. Ganz besonders interessant fand ich, die Corona-Pandemie aus der Sicht Englands zu sehen.

Neben den geschichtlichen Ereignissen haben mich aber vor allem die persönlichen Ereignisse in Rolands Leben berührt, bewegt und auch nachdenklich gemacht. Denn ich denke, jeder wird sich ein Stück in Roland wiederfinden. Ist es nicht so, dass uns alle die Frage begleitet, ob wir im Laufe unseres Lebens alles richtig gemacht haben oder ob wir bestimmte Dinge hätten anders machen sollen?

Mein Fazit:

„Lektionen“ von Ian McEwan ist für mich ein sehr besonderes Buch. Ich habe es – nach ein paar Anfangsschwierigkeiten – sehr genossen, Roland Baines in seinem Leben zu begleiten und habe ihn nur sehr ungern wieder verlassen. Eine große Lebensgeschichte, für die es von mir eine noch größere Leseempfehlung gibt!!!