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Insgesamt 1178 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2025
Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1
El-Bahay, Akram

Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1


ausgezeichnet

Magische Geschichten

Akram El-Bahay hat eine Art zu schreiben, die für mich Geschichten wahrhaft lebendig macht. Hier sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn seine Figuren reisen in die Bücher berühmter Geschichten, treffen auf Buchfiguren und stellen sich den Gefahren und Schrecken der Geschichten. Eine fabelhafte Idee, die wunderbar umgesetzt wurde und Lust auf mehr macht.

Ich mochte wie diese urbane Fantasy die Realität Londons mit den buchigen Welten und ihren Bewohnern verknüpft. Die Geschichten, die hier im Fokus stehen sind gut gewählt. Nicht nur weil sie bekannt, sondern auch sehr unterschiedlich vom Setting angelegt sind, sodass es viel zu entdecken gibt und man als Leser in verschiedene Stimmungen/Atmosphären eintaucht.

Die Geschichte ist abenteuerlich, spannend zu verfolgen und gespickt mit Figuren, die einem ans Herz wachsen. Und vor allem finden spürbare Entwicklungen im Mindest der Figuren und in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen statt. Es gibt ein Igel interessante Offenbarungen, die die Geschichte zusätzlich spannend und interessant machen. Der konstante Wettlauf gegen eine unbekannte Gefahr und eine andere Interessengruppe geben der Geschichte Tempo.

Für mich ist das ein Buch in dem man geradezu versinken kann und das einen die Realität vergessen lässt. Ich bin so froh, dass diese Geschichte noch nicht auserzählt ist und es definitiv ein Wiedersehen mit den Figuren geben wird. Denn ich habe das Gefühl, dass es noch einiges zu entdecken und ein paar Geheimnisse zu lüften gibt.

Für mich ein ganz wunderbaren Buch über die Liebe zu Büchern, besonderen Fähigkeiten und magischen Geheimnissen. Habs von der ersten Seite an sehr geliebt.

Bewertung vom 27.04.2025
Das kleine Antiquariat von Tante Sango-san
Harada, Hika

Das kleine Antiquariat von Tante Sango-san


sehr gut

Eine wunderschöne, einfühlsame Geschichte

Ich habe das Buch als eBook gelesen und hatte formattechnisch vor allem anfangs Probleme die Abschnitte aus Sanago-Sans Sicht von denen aus Mikiki-Chans Sicht zu unterscheiden. Das liegt darin, dass die Perspektive quasi mitten im Fließtext wechselt, ohne dass es einen Absatz oder eine andere Art der Kennzeichnung gibt. Das finde ich eher ungeschickt, aber man gewöhnt sich irgendwann dran.

Jedes der einzelnen Kapitel handelt von einer Begegnung, einer Buchempfehlung und einem bestimmten Gericht. Dieses gleichbleibende Schema X hat mir gut gefallen und mich verlässlich unterhalten. Stückweise lernt Sanago-San mit Verlauf der Handlung auch mehr über ihren verstorbenen Bruder und letztendlich auch über sich selbst.

Ich mag, wie sich in jedem Kapitel auch immer eine Weisheit/ ein Ratschlag zu verschiedenen Lebenslagen und Lebensfragen verbirgt. Und ganz langsam findet Sanago-San nicht nur eine Verbindung zu ihrem Bruder in Tokyo, sondern auch Familie, Freunde und letztendlich sogar die Liebe. Es ist eine sanftmütige, ruhige Geschichte, in der die Figuren einander sein lassen, wie sie sind und auch lernen sich ebenso selbst zu akzeptieren.

Die Geschichte ist vllt leise, aber positiv und bestärkend, voller Begegnungen, die das Leben der beteiligten Personen bereichern und ihnen helfen, ihren Platz und ihre Bestimmung zu finden. Ich fands richtig schön zu verfolgen.

Bewertung vom 27.04.2025
Der Inugami-Fluch
Yokomizo, Seishi

Der Inugami-Fluch


ausgezeichnet

Wieder ein spektakulär sonderlicher Fall

Ich lese die Reihe rund um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi wahnsinnig gern, weil sie diesen Detektiv Conan Flair hat, den ich super einnehmend finde.
Ich hatte das Gefühl, dass dieser aktuelle Fall deutlich brutaler ist als die vorangegangenen. Auf jeden Fall waren die Mordfälle wieder wahnsinnig spektakulär und ein bisschen unheimlich. Vor allem das Arrangement der Leichen und der Bezug zu den Familieninsignien- wow das war richtig klasse konstruiert.

Ich fand auch die Familiengeschichte, wie für diese Fälle inzwischen signifikant, sehr packend und vielschichtig geplottet. Durch die immer neuen Enthüllungen ist es durchweg spannend und interessant zu verfolgen. Die ganze Familie ist durchtrieben, selbstsüchtig und selbstgerecht. Dadurch entsteht zunehmend der Eindruck, dass die verdienen, was auf dem Familienanwesen geschieht.

Die Tricks und Täuschungen innerhalb dieser Geschichte fand ich absolut genial. Gemessen daran war mir das Ende dann eigentlich schon zu versöhnlich. Aber dieses Buch hat mich wieder grandios unterhalten und einfach Spaß beim Miträtseln gemacht. Die Atmosphäre war wunderbar makaber und schauerlich und trägt maßgeblich zum Unterhaltungswert der Geschichte bei.

Fands wieder absolut großartig.

Bewertung vom 27.04.2025
The Last One / Schicksalsberührt Bd.1
Howzell Hall, Rachel

The Last One / Schicksalsberührt Bd.1


gut

War mir zu komplex

Der Leser wird ziemlich unvorbereitet in die Handlung geworfen, zu einer Protagonistin, der nicht weiß wer oder was sie ist. Es wird wenig zum Worldbuilding und den magischen Wesen erklärt, wodurch ich lange nicht so richtig in die Story reingekommen bin und mich auch zwischendurch immer wieder mit dem Weltenkonzept schwergetan habe.

Recht schnell beginnt, was eine abenteuerliche Reise sein sollte. Aber irgendwie wirkt sie immer wieder undurchdacht und willkürlich. Die Stimmung und Intention der Protagonistin ist wankelmütig, es gibt wenig Entwicklung aus ihr selbst heraus, immer wieder muss sie von anderen auf Entscheidungen/ Antworten gedrängt werden.

Das schamlose Geflirte zwischen Jadon und Kai fand ich teilweise etwas too much. Ja, es gibt eine aufgeladene Spannung zwischen den beiden, aber irgendwie wird die so künstlich in die Länge gezogen, dass ich es irgendwann anstrengend fand. Bringts einfach hinter euch. Dieses ständige Push&Pull war nichts meins.

Insgesamt fand ichs zwischendurch einfach zäh, schwer der Handlung zu folgen, die öfter mal sprunghaft und willkürlich auf mich wirkte. Die Enthüllung am Ende war sehr vorhersehbar und so richtig hat es mich bis zum Schluss nicht abgeholt.

Bewertung vom 27.04.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


gut

Nimmt das Schicksal unabwendbar seinen Lauf?

Warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte: es erschafft ein spannendes Gedankenexperiment- wenn wir nur stark genug an eine Prophezeiung glauben, erfüllt sie sich dann automatisch selbst? Oder können wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen?

Ich bin nicht unbedingt gut in die Handlung gestartet, die unmittelbar vor Beginn des Fluges einsetzt. Ohne viel Vorgeplänkel geht es direkt an die titelgebenden Vorsehungen. Die zahlreichen Personen und die vielen, schnellen Perspektivwechsel haben es mir am Anfang schon ein bisschen schwer gemacht, der Handlung zu folgen. Ich bin einfach nicht gut mit Namen, aber ich fand es super spannend Einblicke in die Leben und Lebenswandel der Personen zu erhalten und wie unterschiedlich sie mit den Prophezeiungen umgehen.

Die vielen Einschübe über Cherrys eigenes Leben fand ich dagegen beinahe irgendwie langweilig. Sie haben nichts mit der Flugreise und damit eigentlich auch nichts mit dem Hauptplot zu tun. Bin ehrlich, die hätte nicht nicht gebraucht und habe sie sogar stellenweise quergelesen wenn es z.B. um Cherrys erste Ehe oder ihre Mutter ging. Das hat mir halt einfach nichts gegeben.

Ich hatte so 1-2 Figuren, mit deren Schicksal ich mitgefiebert habe, weil ihre Vorlesungen tragischer waren bzw. sie gefühlt auch mehr Platz auf den Seiten gefunden haben. Überraschend fand ich, welche Querverbindungen sich teilweise zwischen den Personen ergaben. Das fand ich eigentlich sogar ganz raffiniert geplottet.

So richtig packend wurde es aber leider nicht und tatsächlich fehlte mir hier auch ein bisschen die Dramatik. Gleichzeitig fand ich es bis zum Schluss etwas mühselig zu lesen, weil mir die Wechsel zwischen Cherry und Passagieren oft unverhältnismäßig vorkamen.

Hat mich letztendlich nicht ganz so abgeholt wie erhofft.

Bewertung vom 16.04.2025
Verlorene Städte / Die Lichter unter London Bd.1
Herzel

Verlorene Städte / Die Lichter unter London Bd.1


sehr gut

Ich fand die Grundidee erstmal richtig cool und empfinde die Unterwelten von London als ein sehr ansprechendes und düster spannendes Setting. Das Worldbuilding war wirklich gelungen- es war düster, fantasievoll ausgestaltet, aber nah genug an der Realität um es sich bildlich vorstellen zu können. Würde schon sagen, dass das Buch in die Kategorie "Urban Fantasy" fällt. Auch die Bewohner der Unterwelt, die Pflanzen und Kreaturen sind gut beschrieben, sodass man sich alles gut vorstellen kann.

Maeve fand ich anfangs wahnsinnig naiv und auch super leichtsinnig. Sie macht aber innerhalb der Handlung eine spürbare Entwicklung durch. Schwergetan habe ich mich ein bisschen mit Maeves Geschlechtsidentität. Es wird immer wieder das Pronomen "sie" verwendet (im Gegensatz zu den Unterweltern, sie mit der identifiziert werden), obwohl Maeve sich immer wieder vom Frau/Mädchen sein distanziert. Das wird auch schlüssig aufgebaut, aber beim Lesen bin ich dann trotzdem immer wieder darüber gestolpert.

Für mich trägt die Geschichte klassische Elemente von Gut gegen Böse, hat aber auch coole Fantasyelemente wie den dämonischen Fluch des Wächters, wobei ich fand, dass hier die Logik nicht 100% aufgegangen ist, und vermittelt aber auch ganz grundlegende Themen rund um Freundschaft, Loyalität und Gastfreundschaft. Also insgesamt eigentlich eine richtig starke Mischung.

Die Geschichte ist durchweg interessant und spannend, weil die Figuren sich immer tiefer in die Katakomben vorarbeiten, dabei allerhand erleben und einige Schlachten zu schlagen haben. Insgesamt ist die Story auch sehr temporeich, sodass man bei all den Figuren, Orten und Entdeckungen teilweise ganz schön aufpassen muss, um nichts zu verpassen.

Mochte den Vibe der Geschichte sehr und würde auf jeden Fall auch einen zweiten Band lesen.

Bewertung vom 16.04.2025
21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest
Kowalski, Matthias

21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest


sehr gut

Dieses Buch ist meiner Meinung nach nur für absolute Einsteiger empfehlenswert, denn es werden nur die absoluten Basics kurz und knapp aufgelistet, die jedem, der sich schonmal mit dem Thema Finanzen/Vermögensaufbau beschäftigt haben, völlig klar sind.

Wem würde ich das Buch also empfehlen: Berufseinsteigern, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Sparen/ Investieren auseinandersetzen und allen, die die eigenen Finanzen noch nicht aktiv selbst in die Hand nehmen.

Es wird nur Theorie in kurzen, übersichtlichen Kapiteln runtergebrochen, es gibt keine klaren Handlungsempfehlungen/ Strategien. Diese Buch ist also wirklich nur ein Überblick darüber, welche Punkte man berücksichtigen/ abdecken sollte. Weitere, tiefergehende Recherche ist also hinterher auf jeden Fall noch notwenig. Viele der genannten Punkten sollten eigentlich sogar selbstverständlich sein.

Ein paar nützliche, weiterführende Links sind beim Ebook direkt in den Text eingebunden, was ich gut umgesetzt fand.
Insgesamt für mich jetzt nichts neues, aber eine übersichtliche Zusammenfassung

Bewertung vom 16.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


sehr gut

Interessenkonflikte

Die Handlung spielt innerhalb weniger Tage, die die Ereignisse unmittelbar vor und nach der Beerdigung des Familienpatriarchen beleuchten. Der Leser wird direkt in eine emotional aufgewühlte Atmosphäre geworfen, die Gemüter kochen an allen Stellen schnell hoch und vor den gegensätzlichen Interessen der Kinder/Erben, rückt das eigentliche Ereignis der Beerdigung in den Hintergrund. Auch das Thema Trauer wird hier überraschenderweise eigentlich gar nicht aufgegriffen. Fand ich unkonventionell, aber eigentlich mal ganz erfrischend.

Was mir gefallen hat war, wie die einzelnen Leben und Schicksale miteinander verstrickt waren. Es gibt eine tiefgreifende Verbundenheit zwischen den Menschen, die auf dem Gelände des Familienanwesens leben. Es gibt verschiedene Abhängigkeitsverhältnisse, Schicksalsschläge und emotionale Verkettungen, die sich erst nach und nach offenbaren und der Handlung einen emotionalen Rahmen geben.

Die Enthüllung der tief schürfenden Familiengeschichte fand ich gelungen eingebunden. Vor allem das Thema vererbte Schuld fand ich durchaus interessant ausgearbeitet und für meinen Geschmack hätte das gerne noch mehr Raum einnehmen können. So einen echten Roten Faden, abgesehen vom Countdown bis zur Beerdigung ganz es hier für mich nicht so wirklich. Stattdessen sind hier eben bunt Themen zusammengewürfelt worden.

Das offene Ende fand ich hier tatsächlich sehr passend. Für mich war es nicht unbedingt ein Buch, das ich mal eben weglese. Vielmehr ein Buch, dass zum Reflektieren und Gedanken machen anregt.

Bewertung vom 13.04.2025
Das Ministerium der Zeit
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


gut

Für mich ist dieses Buch ein Beispiel fantastischen Marketing: vom Klappentext und den Empfehlungen, bis hin zur Aufmachung schreit dieses Buch: moderne Sci-Fi Romance. Bei mir hat all das aber völlig falsche Erwartungen geweckt und so richtig war das für mich weder Sci-Fi, noch Romance, vielmehr hing die Handlung irgendwie in der Luft, hat erst gegen Enden einen Rahmen bekommen, den ich dann auch nicht 100% überzeugend fand.

Was mir an diesem Buch vielleicht am besten gefallen hat ist, wie sprichwörtlich Welten aufeinander prallen und die damit einhergehenden Weltansichten, Erfahrungen und umweltbedingten Charakterzüge. Nicht nur war es interessant zu beobachten, wie sich die Expats in die moderne Welt integrieren, sondern vor allem auch wo sie anecken.

Durch die historischen Umstände bekommt die Geschichte eine gewisse Tiefe und Ernsthaftigkeit, die mir gut gefallen hat.
Ansonsten schreitet die Handlung aber eher überschaubar voran. Es deutet sich zwar an, dass etwas größeres im Gange sein könnte, aber so richtig kommt das erst in der zweiten Hälfte des Romans zum Tragen, bis dahin dümpelt die Story so ein bisschen vor sich hin.

Auch die Lovestory steht eher am Rande und entwickelte sich für mein Empfinden ein bisschen aus dem Nichts. Sie ist auch überraschend nüchtern, fast schon auf rationale Art kühl angelegt.
Für mich lebt die Geschichte hauptsächlich von den Erfahrungen, die die drei Hauptexpats machen. Besonders Maggie war ein Quell der Freude für mich. Generell blieben mir aber alle Figuren eher fremd, so einen echten Zugang habe ich zu keiner von ihnen gefunden.

Gegen Ende überschlugen sich dann die Ereignisse plötzlich und ich fand es wurde etwas unübersichtlich, was die Interessen der einzelnen Parteien anging.
Insgesamt habe ich einfach etwas völlig anderes erwartet und bleibe eher ernüchtert zurück.

Bewertung vom 13.04.2025
Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


sehr gut

Spannende Jagd mit Spuren in die Vergangenheit

Dieses Buch ist der Band auf den ich seit dem ersten Aufeinandertreffen zwischen Art und Milla gewartet habe. Ich fand den Fall rund im Danas Verschwinden echt interessant und gut geplottet.

Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt. Die Rückblenden in Danas Jugend und zum Verschwinden ihres Bruders fand ich sehr spannend. Und ich wäre niemals hinter die Auflösung des Falls gekommen. Wahnsinn, wie sich der Plot aufbaut und alles letztendlich ineinander greift.

Ich mag einfach, wie sich die Figuren in dieser Reihe entwickeln. Besonders Milla ist mir sehr ans Herz gewachsen, aber auch Art muss man trotz seiner etwas schroffen und starrsinnigen Art einfach mögen.

Ich mag es wie dieses Buch die Brücke zwischen der High Society der Stadt mit ihren hochrangigen Mitgliedern und Existenzen am Gesellschaft schlägt. Ein Fall der Gegensätze voller alter Geheimnisse und der Begleichung einer alten Schuld.

Ich finde das Buch liest sich einfach klasse weg, ist stimmig geplottet und durchweg spannend. Ist vielleicht kein absoluter Pageturner, aber liefert wieder stark ab. Bin großer Fan dieser Reihe und dieser Fall ist mir der liebste.