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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 852 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2024
Relight My Fire / The Stranger Times Bd.4
McDonnell, C. K.

Relight My Fire / The Stranger Times Bd.4


ausgezeichnet

Ich hab mich so auf diesen vierten Band gefreut und dir Antworten, die ich mir davon versprochen hatte. Thematisch trifft der Autor für mich hier voll ins Schwarze, ich weiß echt nicht wie er das noch steigern will. Antworten gab es eher keine, dafür neue Fragen und die Hoffnung, dass diese wundervolle Reihe noch weitere Bände erhält. Ich habe mich wieder köstlich amüsiert und bestens unterhalten gefühlt.

Zum Inhalt: Stella hat sich an der Uni eingeschrieben und versucht ein normaleres Leben zu führen, als plötzlich ein Mann vom Himmel fällt. Und vorher scheint er kurzzeitig geflogen zu sein. Definitiv ein Fall für die Stranger Times!

Für mich ist dieses Buch der wahrscheinlich witzigste Band bisher, er sprüht geradezu vor Wortwitz, Situationskomik und humorvollen Anspielungen. Selten so viel gelacht wie bei diesem Buch. Dir Handlung ist wieder ausgesprochen skurril unf watet mit ein paar grandiosen Überraschungen auf, einfach herrlich.

Zur Stranger Times zurückkehren, ist wie seine schrullige Verwandtschaft wiedersehen, die zwar alles chaotische Idioten sind, die man aber einfach lieben muss. Vor allem Banecroft bringt sich mal wieder ordentlich in die Bredouille. Und neben dem Wiedersehen mit mit bekannten, geliebten Charakteren, bekommt das Team auch tolle neue Unterstützung.

Mir hat dieses Buch wirklich außerordentlich gut gefallen, die Handlung legte ein ordentliches Tempo vor und war durchweg interessant. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass man die Figuren langsam so gut kennt, aber ich fand den Verlauf fast etwas vorhersehbar, habe es aber trotzdem geliebt mitzurätseln, was hier vor sich geht.

Großes Unterhaltungskino, ich habe wieder viel gelacht und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 21.07.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


ausgezeichnet

Ich liebe die Bücher von Karin Slaughter und lese ausnahmslos alle. Dieses hier ist Band einer Reihe, kann aber getrost unabhängig gelesen werden, da der Fall in sich geschlossen ist und man keinen Background aus den anderen Bänden braucht, alles was an Kontext notwendig ist, wird geliefert. Und meine Güte, ist das ein atemloser Who-Dunnit mit Locked-In Elementen. Hat mir richtig gut gefallen.

Zum Inhalt: Will Trent und Sara verbringen ihre Flitterwochen in der McAlpine Familien-Lodge. Für Will ist es eine Aufarbeitung mit seiner Kindheit, für Sara die Möglichkeit ihn noch besser kennenzulernen. Doch bereits in ihrer ersten Nacht geschieht ein Mord. Will und Sara ermitteln, denn scheinbar hat jeder vor Ort etwas zu verbergen.

Ich fand das Setting großartig gewählt- diese Mischung aus romantisch verklärter Kindheits-Nostalgie und der Düsternis eines Ortes, der zu viele Geheimnisse bewahrt hat. Die Familie McAlpine ist ein suspekter Haufen, bereits zu Anfang sind sie mir äußerst unsympathisch und es wird schnell klar, dass sie alle auf ihre Weise Dreck am Stecken haben.

Mercys Geschichte und generell die Geschichte dieses Ortes ist wahnsinnig trostlos und getrieben von einer seltsamen Machtdynamik innerhalb der Familie und des Ortes. Slaughter schreibt sehr eindrücklich und ergreifend, sodass ich total mit Mercy und ihrem Schicksal mitgefühlt habe. Für Slaughters Verhältnisse ist das Buch überraschend unbrutal. Es hat eher Krimi als Thriller-Charakter, lebt viel vom Setting und den Dialogen und das Team um Will Trent verfolgt die ausgelegten Brotkrumen zur Lösung des Falls.

Es gab einige überraschende Wendungen und ich habe die Geschichte von Beginn an mit Spannung verfolgt. Für mich wieder ein echter Pageturner, den ich nicht weglegen wollte, weil mich seine Sogwirkung gepackt hat.

Bewertung vom 21.07.2024
Graceland - Die Geschichte eines Sommers
Chase, Kristen Mei

Graceland - Die Geschichte eines Sommers


sehr gut

Ich weiß nicht genau woran es liegt, dass um Elvis immer noch ein derartiger Hype gemacht wird, ich weiß aber, dass er mitreißend ist. Und letztlich ist diese Geschichte so viel mehr als eine Fahrt nach Graceland, es ist eine Geschichte über Familie, Freundschaft, Liebe, Verlust und den wunderbaren Wahnsinn des Lebens. Sehr bejahend, sehr ergreifend, sehr schön.

Zum Inhalt: Graces Mutter Loralynn will sich zu ihrem 70. Geburtstag endlich den Traum von einer Reise nach Graceland- dem Anwesen von Elvis erfüllen. Und da Grave gerade verlassen wurde und irgendwie versteckt, beschließt sie mitzufahren. Unwissend, dass diese Reise absolut alles verändern wird.

Props an die Autorin: am Ende wird die Route der Protagonistin nochmal aufgeschlüsselt, ich mag diese kleinen Extras immer sehr gern, die die Geschichte realer und authentischer machen.

Am Anfang steht für Grace eigentlich erstmal Unmut, bestenfalls Gleichgültigkeit. Aber ich mochte die Entwicklung, die die Protagonistin im Verlauf der Handlung durchmacht. Wie sie nicht nur ihre Familiengeschichte aufarbeitet, sondern auch die Beziehung zu ihrer Mutter, zu sich selbst und ihrer Ehe.

Die Geschichte ist auf schräge Weise unterhaltsam, irgendwie nostalgisch und durch die Beschreibungen der einzelnen Etappen und der Begegnungen trotzdem nahbar und mitreißend. Der Autorin gelingt es auf dem schmalen Grad zwischen leichter, humorvoller Unterhaltung und wehmütig ergreifender Emotionalität zu wandeln.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich dir Geschichte derart abholen würde, aber ich hab total mitgefühlt und mitgefiebert bei dieser sehr besonderen Reise.

Bewertung vom 21.07.2024
Death. Life. Repeat.
Finch, Louise

Death. Life. Repeat.


sehr gut

Ich finde die Vorstellung einen einzigen Tag wieder und wieder zu erleben gleichwohl erschreckend als auch spannend. Denn man fragt sich ja doch manchmal das berühmte „was wäre wenn“ und ob es wirklich möglich ist, dem eigenen Schicksal zu entkommen. Dieses spannende Konzept finde ich hier sehr aufsehenerregend umgesetzt. Vor allem überzeugt hat mich aber, wie das sensible Thema der sexuellen Gewalt hier angegangen wird, da es sich ja tendenziell auch um ein Jugendbuch handelt und ich es wichtig finde besonders in dieser Altersgruppe schon früh Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zum Inhalt: als Clara Hart, eine klassische Außenseiterin an ihrer Highschool, auf einer Party vergewaltigt wird und im Anschluss tödlich verunglückt, macht ihr Mitschüler Spencer sich schwere Vorwürfe. Als er also denselben Tag erneut erlebt, versucht er das Unglück anzuwenden, aber er kann den Ausgang nicht verhindert. Schnell merkt Spencer, dass er in einer Art Zeitschleife steckt und ist sich sicher, dass er eine Aufgabe zu erfüllen hat, wenn er dieser entkommen will.

Ich finde es großartig, wie hier jugendrelevante Themen aufgegriffen werden, die von Drogenkonsum, über Mobbing und sexueller Belästigung bis zu sexueller Gewalt reichen. Dabei wird aber sehr feinfühlig mit diesen Themen umgegangen und der Leser allmählich auf die Konfrontation mit diesen Themen hingeführt. Spannend war für mich vor allem auch die Auseinandersetzung des Protagonisten Spencer mit seinem moralischen Dilemma zwischen Loyalität und gezieltem Wegsehen: denn die vermeintlichen Täter sind seine Freunde, er selbst ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es darum geht abwertende Kommentare über Mitschüler zu machen. Aber wann hört es eigentlich auf „Spaß“ zu sein und zu einem ernstzunehmenden Problem zu werden?

Spencers Bemühungen das Schicksal zu verändern sind spannend zu verfolgen, weil er so absolut unterschiedliche Ansätze wählt, die auf den ersten Blick auch erstmal zu greifen scheinen, bis er eben doch wieder in seiner Schleife erwacht. Aber mit jeder weiteren Wiederholung fällt ein weiteres Puzzleteil an seinen Platz während Spencer beginnt, die betroffene Schülerin Clara tatsächlich zu mögen und sie besser kennenzulernen, wobei er auch über seinen eigenen Tellerrand hinausschaut.

Das war vermutlich einer der Aspekte des Buches, der mir mit am besten gefallen hat: durch seine Zeitschleife beginnt Spencer auch Schüler außerhalb seines unmittelbaren Freundeskreises kennenzulernen, vor allem die Mädchen, und stellt fest, dass viele seiner Annahmen über sie einfach falsch waren. Statt weiterhin einfach nur Mitläufer zu sein bildet er sich eigene Meinungen, schließt neue Freundschaften und verhindert im Verlauf seiner Versuche die Zeitschleife zu durchbrechen sogar einige Eskalationen einer Mitschüler.

Das Thema der toxischen Freundschaften hätte für meinen Geschmack sogar noch vertieft werden können, denn es wird zwar angerissen, aber eine richtige Konfrontation gibt es nicht. Ansonsten fand ich das Buch hochgradig interessant umgesetzt, es wird ein guter Ton gewählt um schwierig Themen nahbar zu vermitteln und Spencer ist ein authentischer Protagonist, der sich durch seine soziale Position in der Schule geschickt durch die Ereignisse bewegt. Ich denke er ist jemand, mit dem sich viele auch identifizieren können.

Sehr lesenswert!

Bewertung vom 21.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Es gibt so Bücher, die berühren einen auf eine besondere, tiefere Art, die lange nachklingt. „Mitternachtsschwimmer“ ist für mich so ein Buch. Ein bisschen melancholisch, aufgeladen mit Schuldgefühlen und all dem ungesagten, das wir nicht mal uns selbst eingesehen wollen. Und trotzdem lebensbejahend, ein neuer Anfang, geboren aus der Last dessen, was man hinter sich lassen muss.

Zum Inhalt: Grace lebt zurückgezogen in Ballybrady, genießt die Abgeschiedenheit des Ortes und die raue See. Als sich der Belfaster Evan in ihrem Cottage einmietet geht sie auch bei ihm auf Abstand, bis das stürmische Wasser die beiden unwillkürlich aufeinandertreffen lässt. Als der Lockdown Evan zwingt seinen Aufenthalt zu verlängern und er auch seinen Sohn zu sich nimmt, beginnen sich die beiden anzunähern und erste Gemeinsamkeiten festzustellen.

Die Geschichte ist rau und ungestüm, genau wie die Landschaft in der sie spielt. Ich liebe die Dorfgemeinschaft von Ballybrady, die keine Gefangenen macht, aber zusammen steht, wenn es darauf ankommt. Ich hatte das Gefühl das salzige Meerwasser und das irischen Whisky selbst schmecken zu können- die Beschreibung der Figuren, des Ortes und Landschaft schaffen ein Gefühl von Zugehörigkeit in der Fremde.

Evan ist einer diese Charaktere, die anfangs schwer greifbar sind, heimgesucht von seinen ganz eigenen Dämonen steht er an einer Schwelle, über deren Überschreitung er sich noch nicht ganz klar ist. Seine Entwicklung im Buch, wie er sein Leben und die Beziehung zu seiner Familie reflektiert ist wertvoll, geht unter die Haut und macht indirekt betroffen. Und Grace ist einfach eine Naturgewalt, ich liebe die nüchterne, unerschütterliche Art mit der sie ihr Leben bestreitet. Und obwohl sie als schräge Einsiedlerin einen gewissen Ruf hat, so ist sie doch eine feste Instanz in Ballybrady.

Es ist ein Roman der sich mit Verlust, Isolation, Schuld und Einsamkeit auseinandersetzt. Aber auch damit Hilfe anzunehmen und sich wieder auf die Beine zu kämpfen. Ein feinfühliger Roman über die schweren Zeiten im Leben und die Erkenntnis, dass aus diesen auch etwas Gutes erwachsen kann.

Bewertung vom 21.07.2024
Im wechselnden Licht der Jahre
Liehr, Tom

Im wechselnden Licht der Jahre


ausgezeichnet

Es gibt Geburtstage und Lebensabschnitte die bedeutender wirken und zns stärker prägen als andere und ich fand die Idee des hadernden Protagonisten, der auf sein Leben schaut, zurückblickt und um die Zukunft bangt sehr nahbar und einnehmend. Ein Buch, über die Unwägbarkeit des Lebens, den ganz normalen Wahnsinns des Alltags und die Hoffnumgsschimmer, die das Leben so wahnsinnig lebenswert machen

Zum Inhalt: Alexander Bengt bewegt sich auf seinen 60. Geburtstag zu und blickt zurück auf sein Leben. Er hat es gut, seine Frau liebt ihn, seine Kinder sind gut geraten. Trotzdem fragt er sich, ob es das jetzt war. Als ein tragischer Unfall das Familienleben erschüttert, gerät plötzlich Alexanders solide aufgebautes Leben ins Wanken.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Neben der gegenwärtigen Haupthandlung gibt es zahlreiche Rückblicke in die Jugend und mittleren Lebensjahre des Protagonisten. So begleiten wir Alex durch die erste Liebe, den ersten Herzschmerz und das Wiedersehen mit einer Frau, die er verloren glaubte. Es ergibt sich eine stimmungsvolle, feinfühlige Lebensgeschichte, gezeichnet von Liebe und dem Gefühl es geschafft es geschafft zu haben. Doch was, wenn das plötzlich alles in sich zusammenfällt?

Dem Protagonisten dem Scheitern zuzusehen tat schon beinahe körperlich weh. Scheinbar unaufhaltsam bricht das Gerüst seines Lebens auseinander und steuert unwillkürlich auf die totale Katastrophe zu. Für mich als Leser barg das ganze natürlich eine gewisse unwillkürliche Komik, dieses nach außen hin so strahlende Leben wie plötzlich dermaßen erschüttert zu sehen- wie ein Kartenhaus vor dem Einsturz.

Neben diesen katastrophalen Alltagsszenen fand ich vor allem die Rückblicke in die Vergangenheit ganz wunderbar unterhaltsam und mit Freude habe ich die letzten Kapitel gelesen, die Alexanders Weggefährten zusammenbringen auf der Bühne seines Lebens.
Eine ganz wunderbare Geschichte darüber, wie die eigene Existenz plötzlich ganz klein und unwichtig wirkt, verglichen mit dem, was wirklich wichtig ist.

Bewertung vom 21.07.2024
Die einsame Buchhändlerin von Tokio
Hanada, Nanako

Die einsame Buchhändlerin von Tokio


sehr gut

Ich lese inzwischen Romane japanischer Autoren total gern, weil ich den Schreibstil und die kleinen Eigenheiten der Kultur so besonders finde und mich in den Geschichten immer wahnsinnig gut verlieren kann. So auch hier: ich fand die kleinen Episoden der einzelnen Begegnungen sehr ansprechend, jede auf ihre ganz eigene Art und mochte, wie sie sich zu einer Geschichte zusammensetzten.

Zum Inhalt: nach einer Trennung fühlt Buchhändlerin Nanako sich verloren und einsam. Sie hat keine Wohnung, keine Freunde und ihr Job macht ihr auch zunehmend keine Freude mehr. Als die auf die Dating-App 30 Minutes stößt, holt diese sie aus ihrem Schneckenhaus und zeigt ihr neue Möglichkeiten auf.

Ich fand die Idee mit der Plattform und den 30Minuten-Treffen total interessant und ansprechend und mochte auch die Gedanken, die sich die Protagonistin Nanako dazu macht. Ich habe ihre Gedanken und Gefühle als sehr nahbar erzählt empfunden und konnte mich gut in sie und ihre Situation hineinversetzen.

Die unterschiedlichen Begegnungen waren gleichwohl unterhaltsam wie eindringlich. Die Protagonistin, die sich selbst am Scheidepunkt ihres Lebens befindet, kreiert sich selbst für die Plattform neu, probiert sich aus und reflektiert sich selbst im Lichte der Begegnungen. Ich habe es als sehr bejahende, ermutigende Geschichte empfunden.

Ich finde es mehr als beeindruckend und mutig, dass dies ein autobiografisches Werk ist. Die Autorin offenbart sich hier nicht nur selbst, sie kreiert das Bild einer Kultur, einer Stadt, einer Generation.
Den buchigen Aspekt der Geschichte fand ich einfach nur wundervoll, Nanakos Empfehlungen klangen alle sehr ansprechend und feinsinnig gewählt und ich hatte direkt Lust mir ebenfalls ein Buch empfehlen zu lassen. Eine feinsinnige, pointierte Erzählung, die in mir noch lange nachklang.

Bewertung vom 21.07.2024
Part of Your World
Jimenez, Abby

Part of Your World


ausgezeichnet

Mir hat schon das letzte Buch von Abby Jimenez ausgesprochen gut gefallen. Ich liebe den medizinischen Background der Bücher, die Geschichte iest sich wie eine Mischung aus Greys Anatomy unf Hart of Dixie. Für mich ein echter Wohlfühlroman, der mich nicht nur zum Lachen gebracht, sondern auch mitten ins Herz getroffen hat

Zum Inhalt: Alexis ist gerade auf dem Rückweg von einer Beerdigung, als eine Reifenpanne sie in Wakan stranden lässt. Zum Glück ist Daniel auf der Straße unterwegs, der nicht gut gut aussieht, sondern auch weiß was zu tun ist. Eigentlich ist Alexis nicht der Typ für One-Night-Stands und eigentlich kann aus ihr und Daniel auch niemals etwas ernstes werden. Aber er geht ihr dennoch nicht mehr aus dem Kopf.

Wakan und seine Einwohner muss man einfach ins Herz schließen. Ich liebe dieses Gemeinschaftsgefühl, dass ganz toll rüberkommt und wie sich alle umeinander kümmern. Und mein Gott ich liebe Bri und will sie bitte auch als beste Freundin. Generell stecken hier so viele wundervolle Charaktere drin, dass ich mich in der Handlung direkt sehr wohlgefühlt habe.

Mit hat besonders die Leichtigkeit der Geschichte gefallen, die charmant und humorvoll erzählt wird. Es ist ein schöner sommerlicher Roman, in den man sich einfach gut hineinsinken lassen kann.
Ich muss aber auch sagen, dass ich es ganz großartig fand wie behutsam hier mir mit schweren Themen umgegangen wird. Sie fügen sich gut in die Handlung ein und bieten einen starken Kontrast zur locker-leichten Lovestory.

Für mich ein sehr gelungener Roman den ich praktisch verschlungen habe. Ich hab immer wieder kichern müssen und einmal sogar Tränen gelacht, so urkomisch war die Geschichte. Kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, es ist die perfekte Sommerlektüre.

Bewertung vom 14.07.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

„Refugium“ war für mich einer der Thriller-Glücksgriffe des letzten Jahres, ein super spannender Fall mit charismatischen, extravaganten Charakteren. Ich war richtig neugierig auf die Fortsetzung der Reihe und muss sagen, dass dieses Buch echt abliefert. Ich fand den Fall selbst sogar noch besser, als den in Band 1.

Zum Inhalt: Kim Ribbig hat Schockdoktor Martin Rudbeck, seinen persönlichen Peiniger, entführt und hält ihn im Keller seiner Villa fest. Dazu hat er sich einen ausgeklügelten Plan überlegt, um seine Spuren zu verwischen. Aber das Schicksal, oder Astrid, macht ihm einen Strich durch die Rechnung und plötzlich steckt Kim in der Klemme.

Ursprünglich fand ich den Handlungsstrang rund um die „Wahren Schweden“ interessanter als eine Aufarbeitung von Kims Jugend, muss aber sagen, dass sich das im Verlauf der Handlung geändert hat. Die Nebenhandlung über die Wahren Schweden hätte es für mich letztendlich eigentlich gar nicht gebraucht, da die Aufarbeitung der Beziehungen zwischen Julia, Astrid und Kim, sowie Kims persönliche Zwickmühle bereits ausreichend Spannungen, Tempo und Nervenkitzel aufbauen.

Die Figur von Astrid hat mich mal wieder absolut geschockt und verblüfft, ich weiß echt nicht was ich von der Jugendlichen halten soll, wurde von ihrer Figur aber wiederholt bestens unterhalten- irgendwo zwischen Schmunzeln und Kopfschütteln. Kim bleibt mein Highlight der Reihe und die Vertuschungsaktionen rund um das Kidnapping von Dr. Rudbeck muss ihm erstmal jemand nachmachen. Interessant und fesselnd war für mich auch, von wem er da eigentlich Hilfe bekommt. Ich bin gespannt, wie das in den Folgebänden vertieft und weiterverfolgt wird.

Ich fand das Buch wieder sehr gut geplottet und richtig unterhaltsam, diese Reihe lebt von den Figuren, die alles andere als perfekt und genau dadurch so überzeugend sind. Kann den nächsten Band der Reihe gar nicht erwarten.

Bewertung vom 14.07.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


gut

Ich fand den Klappentext einfach so herrlich skurril und absolut ansprechend, dass ich richtig Lust auf das Buch hatte. Mag die Optik auch total gerne, die einfach gute Laune macht. Und irgendwie hab ich mir so auch dieses Buch vorstellt: locker leicht, herrlich witzig und charmant. Mir hat innerhalb der Geschichte dann aber doch eine überzeugende Entwicklung gefehlt, nachdem der Witz schnell schal wurde.

Zum Inhalt: Als Lauren vom Junggesellenabschied ihrer besten Freundin nach Hause kommt, wartet dort ihr Ehemann auf sie. Dabei ist sie gar nicht verheiratet und hat diesen Mann zuvor noch nie gesehen. Schnell erkennt sie, dass ihr Dachboden sie scheinbar mit immer neuen Ehemännern beglückt. Aber, ist das wirklich ihr Glück?

Ich fand das Szenario am Anfang wahnsinnig amüsant und habe über die wahnwitzigen Begegnungen viel schmunzeln können. Dieser Witz nutzt sich aber schnell ab, als Lauren die Männer in tinderähnlicher Manier immer schneller vom Dachboden holt und wieder zurückschickt. Als Leser bekommt man teilweise nicht mal ihre Namen mit, nur dass der Männer-Counter irgendwann bei über 200 ist. Da sind für mich die einzelnen Männer aber bereits zu einem Einheitsbrei verschwommen gewesen, sodass es zwischenzeitlich auch etwas langatmig wurde.

Ich fand einfach viele der Situationen in die Lauren sich begibt so fürchterlich gestellt. Kein Mensch würde sich im wahren Leben so verhalten, sodass mich das irgendwann auch einfach gestört hat. Sie sucht ja schließlich nach der alternativen Realität, in der sie bleiben will. Auch dass die Protagonistin sich nicht mal tiefer mit sich selbst und ihren Wünschen für ihr Leben und eine funktionierende Beziehung auseinandersetzt habe ich als sehr oberflächlich empfunden. Mir hat einfach die tiefergehende Reflektion gefehlt, die in diesem Buch definitiv Platz gehabt hätte.

Ich fand das Buch eine witzige, originelle Idee und es ist sehr kurzweilig zu lesen. Das Ende fand ich dann wieder ganz passend, auch wenn es wieder eine ähnlich Übersprunghandlung darstellt, wie so vieles anderes von Laurens nicht nachvollziehbaren Verhalten. Für mich wäre hier weniger mehr gewesen.