Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 774 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2024
Falling for Dr. Heartless (eBook, ePUB)
Bieber, Cassia

Falling for Dr. Heartless (eBook, ePUB)


sehr gut

rankenhaus-Romance ist seit Greys Anatomy voll mein Ding und die Ausgangslage dieses Romans klang für mich spannend und ansprechend. Im Zentrum steht hier eindeutig das Lovetriangle, ich mochte aber, dass das Buch ab ca. der Hälfte eine andere Richtung bekam, die etwas deeper war, das vorhandene Potential aber nicht voll ausgeschöpft hat.

Zum Inhalt: seit ihrer Jugend ist Lexy verliebt in Ikaros Angelis, doch sie war immer nur die Tochter des Chaffeurs für ihn. Nach ihrem Studium und als sie sich einen Namen als Healthcare Managerin gemacht hat, kehrt sie zurück in ihre Heimat mit einer Mission: den Angelis und besonders Ikaros zeigen, dass sie es geschafft hat, dass die würdig ist. Doch plötzlich ist das Ares, Ikaros älterer Bruder, der alles durcheinander bringt.

Hab am Anfang noch gedacht wie schwach mir Lexy vorkam, dass ihr gesamter Lebensweg scheinbar darauf ausgerichtet war, gut genug für Ikaros und seine Familie zu sein. Dabei wirkten die nicht mal ansatzweise sympathisch. Besonders Ikaros erschien mir wie ein absoluter Idiot und schnell entbrannte eine Art Wettstreit zwischen den Brüdern, was ich absolut kindisch und unausstehlich finde. Aber zum Glück für die Geschichte erscheint Lexy zunehmend tough, weniger wie ein Spielball, sondern als starke, selbstbestimmte Frau, die nicht von Männern abhängig ist.

Überrascht war ich vor allem von der krassen Entwicklung und den Offenbarungen rund um Ares Angelis, der zwar auch nicht unfehlbar, aber doch zumindest Sympathieträger ist. Ging mir an sich alles ein bisschen zu schnell, wie er eine komplette 180 Grad Wende hinlegt, aber zumindest bekam das Buch so eine gute Dynamik zwischen den beiden Protas. Besonders anhand seiner Geschichte hätte für mich noch mehr Tiefe aufgebaut werden können.

Da innerhalb der Geschichte zahlreiche Themen angeschnitten werden, bleibt es eher oberflächlich, trotzdem ist es kurzweilig und unterhaltsam, mit einer Prise Spice. Würde einen zweiten Band durchaus lesen, weil es da sicherlich noch einiges zu erzählen gibt.

Bewertung vom 17.04.2024
Böse Mädchen sterben nicht
Henry, Christina

Böse Mädchen sterben nicht


sehr gut

Ich lese die Bücher von Christina Henry sehr gerne, weil sie düster und mitreißend erzählt sind. „Böse Mädchen sterben nicht“ ist jetzt das erste Buch ohne Märchen/Sagenbezug und ich fand den Klappentext total ansprechend. Der episodenhafte Erzählstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, von Henry aber gekonnt und temporeich umgesetzt.

Zum Inhalt: drei Frauen, die sich in Situationen wiederfinden, die sie nicht unter Kontrolle haben und von denen sie nicht verstehen, wie ihnen das passieren konnte. Jede kämpft für sich und jede weiß, wenn sie entkommen will, ist sie auf sich allein gestellt. Wer treibt hier seine Spielchen mit ihnen?

Vom Aufbau her wirkt das Buch wie drei separate Kurzgeschichten, die erst am Ende zusammengeführt wurden. Dadurch gelingt es der Autorin einen interessanten Genremix zu kreieren. Alle drei Szenarien fand ich grausig und zugleich spannend, aber dadurch, dass die einzelnen Abschnitte recht kurz sind, bleibt die Storyline selbst recht oberflächlich. Bin zwar eher kein Fan von Kurzgeschichten, die Autorin schafft es aber Stimmung und Unbehagen bei mir zu erzeugen. Ich hatte zwischenzeitlich echt Gänsehautfeeling.

Ich glaube ich hätte es besser gefunden, wenn der Abschnitt, der alle drei Frauen verbindet etwas länger gewesen wäre, denn das ging mir am Ende alles ein bisschen zu schnell und erschien mir auch nicht ganz logisch. Dabei hatten die drei Einzelstories eigentlich ganz solide vorgelegt und Potential für eine wirklich perfide Storyline. Das Ende hat da ein bisschen was verschenkt und war für mich eher enttäuschend.

Die kurzen Kapitel hatten den Charme sehr kurzweilig und temporeich zu sein, außerdem waren die jeweiligen Geschichten sehr atmosphärisch und bitterböse- mochte ich sehr. Spannung war auf jeden Fall da und ich hab bis zum Ende überlegt was dahinterstecken könnte. Das Buch ist also durchaus wieder mitreißend erzählt. Trotzdem hat es mich am Ende nicht völlig überzeugt. Das Konzept war gut, kommt für mich aber nicht an die bisherigen Bücher der Autorin ran.

Bewertung vom 17.04.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


ausgezeichnet

Leigh Bardugo ist für mich eine absolute Queen was Fantasy angeht und ich liebe die magischen Welten, die sie erschafft. „Der Vertraute“ spielt in Madrid, weshalb das Worldbuilding diesmal denkbar simpel ist, vielleicht ein gutes Buch um in die Geschichten von Leigh Bardugo zu starten, aber auch für Fans wieder sehr lesenswert.

Zum Inhalt: Luzia Cotado ist mit einem Hauch Magie geboren, den sie hauptsächlich nutzt, um sich den Alltag als Küchenmädchen zu erleichtern. Als ihre Herrin auf Luzias Gabe bemerkt, nutzt diese Luzia schamlos aus- mit ungeahnten Folgen. Denn ein Spion des Königs wird auf Luzia aufmerksam und will sie als Waffe für die Armee seiner Majestät rekrutieren. Und plötzlich wird Luzias Gabe für sie selbst zur größten Gefahr.

Ich bin sehr leicht in das Setting und die Geschichte reingekommen, die vom Grundaufbau her sehr überschaubar ist. Luzia ist eine absolute Sympathieträgerin, mit wenig geboren und dem Verlangen nach mehr ist sie eine sehr nahbare Protagonistin. Nach und nach erscheinen immer mehr Charaktere auf dem Feld, die alle ihre eigenen Motive verfolgen, während sie versuchen Einfluss auf dir recht naive Luzia zu nehmen.

Im Verlauf der Handlung werden kleinere und größere Intrigen gesponnen, Allianzen geschmiedet und Freundschaften geschlossen. Es gibt sogar eine Lovestory, die mir überraschend gut gefallen hat, weil sie auch eher dezent angelegt war. Das Turnier der Magiebegabten habe ich gespannt verfolgt und war neugierig auf den Ausgang des ganzen. Den Handlungsverlauf fand ich überraschend und dadurch durchweg interessant zu verfolgen.

Bardugo erschafft einfach tolle Bilder von Magie, aber auch von Angst und Verzweiflung. Das Buch und auch die Entwicklung der Charaktere nahmen teilweise ganz andere Wendungen als von mir erwartet, was mir richtig gut gefallen hat. Konnte das Buch nicht aus der Hand legen und fand vor allem auch das Ende genial inszeniert. Eine Geschichte voller Magie, Intrigen und Geheimnisse. Geniale Fantasy für Einsteiger, Fans und solche, die es werden wollen.

Bewertung vom 17.04.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


sehr gut

Ich muss ja gestehen, dass mich sowohl Szenario, als auch die Figuren zuerst gar nicht angesprochen haben. Ich hab dann aber doch viel Gutes über dieses Buch gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. Und die Geschichte ist wirklich bewegend. Wer Familiengeschichten mag, in denen auch mal nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, für den könnte das hier genau das Buch sein. Eine Geschichte über Zerrüttung und Verlust, aber auch über Vergebung und Hoffnung.

Zum Inhalt: Pearl lebt mit ihren Mann Denny zurückgezogen in den Wäldern Frankreichs. Von ihrer Familie hat sie sich schon vor einer Weile entfernt. Ein schleichender Prozess, der damit begann, dass der Vater die Familie für eine andere Frau verlassen hat. Bis Pearl einen Anruf ihres Bruders bekommt, der alles verändert.

Ich fand das Thema rund um das mysteriöse Vermächtnis, alte Geheimnisse und Schuld sehr interessant. Die Tagebucheinträge waren ein schönes Stilmittel, das die Handlung ergänzt und unterschwellig Stimmung aufgebaut hat. Was ich sehr mochte war, wie dezent die Andeutungen darüber sind, was im Leben des Vaters vor sich ging, wie aber mit wenigen Worten sehr viel ausgedrückt wird. Verzweiflung, Schuld, aber auch Resignation und Hilflosigkeit flossen aus den Seiten.

Die Protagonistin hat eine seltsam einnehmende Art, obwohl sie zunächst sehr unnahbar wirkt. Aber mit jedem Kapitel, mit jedem Tagebucheintrag, taut sie auf und beginnt ihr Leben wieder selbst in Hand zu nehmen. Neben dem Handlungsstrang rund um Pearl gibt es noch einen zweiten über Carrie, deren Leben ebenfalls mit Pearl und ihrer Familie verbunden ist. Die Enthüllungen rund um die Verstrickungen der beiden Frauen fand ich glaubwürdig und emotional angelegt.

Die Geschichte ist schön erzählt, baut sich gemächlich auf und wirkte auf mich nahbar und authentisch. An Ende hat mir eine Konfrontation gefehlt, die braucht das Buch aber an sich für einen Abschluss nicht. Eine Geschichte über Familienbande, die man nie ganz trennen kann.

Bewertung vom 14.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


sehr gut

Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie schwierig mich für das Buch zu begeistern. Und dieser erste Eindruck hat sich für mich auch bestätigt. An sich ein wichtiges, ergreifendes Thema, aber mir hat der Raum gefehlt, der diese Geschichte wirklich bildgewaltig gemacht hätte.

Zum Inhalt: 1938 muss der jüdische Samuel seine Heimat Wien verlassen um mit einem Kindertransport nach England zu flüchten. Seine Familie soll er niemals wiedersehen. 1982 entkommt Letitia nur um ein Haar einem Massaker in ihrer Heimat El Salvador und fliegt mit ihrem Vater nach Kalifornien. 2019 wird Anita auf der Flucht aus Mexiko von ihrer Mutter getrennt und landet im amerikanischer Einwanderungssystem.

Ich finde das Thema Flucht, aus den Augen von Kindern erzählt, ist ein total interessanter Ansatzpunkt. Und es hat mir total gut gefallen, dass die Geschichte nicht mit dem Ankommen endete, sondern man als Leser sieht, was aus dieses Kindern wird, welche Konsequenzen es auf ihre weiteren Lebenswege hat. Gleichzeitig ist das für mich wahrscheinlich das größte Manko des Buches. Denn aufgrund dieser großen Zeitspanne und dadurch dass der Fokus nicht nur auf einer Person liegt, geht die Erzählung nicht so richtig in die Tiefe. Besonders Leticias Geschichte ging in meinen Augen total unter, dabei ist sie nicht weniger bewegen, als die von Samuel und Anita.

Allende hat einen schönen, einnehmenden Schreibstil der einerseits mit großen Bildern aufwartet und andererseits emotional nahbar ist. Aber trotzdem hat sie es dieses Mal nicht so richtig geschafft, dass ich mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe. Durch die teils langen Kapitel, die sich nur mit einer der Personen beschäftigen, treten die anderen in den Hintergrund und blieben mir insgesamt seltsam fremd. Am ehesten hat mich die Geschichte von Anita ergriffen, da auf ihr für mein Empfinden der größte Fokus lag.

Besonders mochte ich die letzten Kapitel, als alle Figuren fast schon schicksalhaft aufeinandertreffen und das große Gesamtbild der Geschichte erzeugen. Hier werden toll Bilder von Menschlichkeit und Nächstenliebe gezeichnet, was ich insgesamt sehr berührend fand.
Für mich nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotz allem immer noch sehr gut und durchaus bewegend, vor allem aufgrund des Themas.

Bewertung vom 14.04.2024
James
Everett, Percival

James


ausgezeichnet

Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huck Finn haben auch mich durch meine Jugend begleitet. Nun hat Percival Everett die Abenteuer am Mississippi genommen und erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Sklaven Jim. Das gelingt ihm nicht nur ganz hervorragend, die Geschichte bewahrt sich absolut ihren Abenteuer-Charakter, gleichzeitig wird das Leben der Sklaven facettenreich beleuchtet und in den Vordergrund gestellt. Sollte man unbedingt lesen.

Zum Inhalt: Jim ist ein Sklave seit seiner Geburt. Schon seine Eltern waren Sklaven, seine Frau ist eine Slavin und auch seine Tochter. Zu ihrem Schutz stellen sie sich dumm, fügen sich in ihr Leben und versuchen sich klein und unsichtbar zu machen. Als man Jim verkaufen will, flieht er von der Farm. Am Mississippi trifft er auf Huck, der ebenfalls von zu Hause und seinem gewalttätigen Vater weggelaufen ist. Gemeinsam schlagen sie sich entlang des Mississippi durch, während Jim überlegt, wie er auch seine Familie retten kann.

Ich finde es total gut umgesetzt wie in dieser Geschichte durch die Begegnungen und Weggefährten ganz viele verschiedene Eindrücke erzeugt werden und die Geschichte dadurch sehr facettenreich und durchweg mitreißend und spannend ist. Das Buch hat dadurch nicht nur einen aufklärenden Charakter, da es die Augen des Lesers für die Umstände der Sklaverei öffnet, sondern es hat sich auch diesen gewagten Charme von Abenteuergeschichten bewahrt, da sich Huck und Jim immer wieder in die Bredouille bringen.

Der Autor arbeitet wirklich sehr gekonnt mit Sprache, schafft einerseits mit wenigen Worten große Bilder und tiefgreifende Eindrücke und gleichzeitig ist sagt er sehr viel zwischen den Zeilen aus. Das hat die Lektüre für mich nochmal bedeutsamer gemacht und ich habe versucht auch gezielt auf Wortwahlen zu achten. Dass hier viel mit dem Südstaaten-Slang der Sklaven gearbeitet wird, war für mich ein weiteres sehr gelungenes Stilmittel. Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig zu lesen, aber ich finde, dass es den Text an sich einfach großartig ergänzt hat. Ich mochte auch den eher nüchternen Erzählton, die im krassen Gegensatz zu meinen eigenen Empfindungen während des Lesens stand, als würde Jim sich von seiner eigenen Situation distanzieren, während ich immer tiefer hineingezogen wurde.

Das Buch macht auch Lust das Original nochmal zu lesen, um zu erfahren, wie Huck während dieser Odyssee empfunden hat und welchen Stellenwert Jim in der Originalerzählung einnimmt. Ich bin nicht unbedingt Fan von Nacherzählungen und Adaptionen, aber diese hier finde ich absolut gelungen. Ein Buch, das man lesen sollte.

Bewertung vom 14.04.2024
A Fall to Forgive / Seasons Bd.1
Moncomble, Morgane

A Fall to Forgive / Seasons Bd.1


ausgezeichnet

Excuse me, aber wie krass war bitte dieses Buch? Ich hab ehrlich gesagt mit einer eher soften Romantic Suspens-Story gerechnet, weil ich von der Autorin bisher nur Romance kannte, die zwar einen gewissen Underdog-Vibe mitbrachte, aber schon die Lovestory fokussierte. Deshalb war ich beim Klappentext kurz etwas verwirrt, dass da der Mordfall so in den Fokus gestellt. Aber dieses Buch gibt ja richtig heftige „Lynn Barnes“ und Cluedo- Vibes und ich liebe es. Wurde auf die beste Art überrascht vom Trope, dieses Buch hat meine quasi nicht vorhandenen Erwartungen sowas von übertroffen. Bitte mehr davon!

Zum Inhalt: Nachdem sie auf die Highschool unter einer Clique blasierter Mobber gelitten hat, hofft Camelia auf einen Neustart an der Uni. Bis sie zur Testamentseröffnung ihres Mobbers Rory geladen wird. Und der hat nicht nur ihr, sondern auch seinen vier besten Freunden persönliche Briefe hinterlassen. Und Camelias enthält die Aufforderung den Fall zu lösen. Hauptverdächtiger ist niemand geringeres als Rory Lover Lou, Camelias Highschoolschwarm.

Ich fand Rory, den Egomanen mit der Vorliebe für Bücher und Rätsel, eigentlich den spannendsten Charakter, auch wenn er natürlich eher passiv in den Rückblenden vorkam. Diese Erzählstruktur, dass man als Leser auch den Tatabend und die letzten Begegnungen von Rory miterlebt, fand ich gut gewählt, weil man als Leser das Gefühl bekommt quasi live bei den Schlüsselmomenten dabei zu sein. Ich fand Rorys charismatisches, manipulatives Wesen und die dunkle Begierde, die er Lou gegenüber empfindet, unglaublich fesselnd, vor allem weil es einen krassen Gegensatz zu Camelia bildet. Die wächst aber auch im Verlauf der Handlung über sich hinaus und ist ein guter Gegenspieler zu Rory.
Die Schnitzeljagd der Handlung war spannend angelegt und gerne habe ich bei den buchigen Rätseln mitgeknobelt und habe sogar einige davon lösen konnte, bevor Lou und Camelia es taten. Es wurden viele düstere Geheimnisse offengelegt und ich mochte die vielen Gegensätze zwischen den Figure, ihren sozialen Stellungen und Intentionen, die die Handlung mit Leben füllten und für diese düstere Sogwirkung verantwortlich waren. Diese Vibes à la „traue niemandem“ waren richtig stark und ich war so gespannt auf die Auflösung.
Das Ende war nochmal ein richtiger Mindblow, den ich absolut nicht habe kommen sehen. Absolut dramatisch und perfide, für mich ein richtiger Gänsehautmoment im Buch. Zur Lovestory kann ich sagen, dass es sie gibt, sie aber ganz anders als erwartet war. Irgendwie erfrischend, für mich zwar nicht 100% glaubwürdig aufgrund des Tropes, aber trotzdem mitreißend, ohne dem Suspense-Faktor der Geschichte was wegzunehmen.
Das Buch hat sich wieder toll lesen lassen, ich war wie im Wahn und hab es quasi inhaliert, so dringend wollte ich den Fall zusammen mit Camelia lösen. Die Charaktere sind auf spannende Weise hassenswert, was für mich überraschend war, der Story aber diesen besonderen Vibe verleiht. Hat mich richtig aus den Socken gehauen dieses Buch

Bewertung vom 14.04.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


sehr gut

Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Coming of Age, die Protagonistin und ihre Freunde schließen die Schule ab, ziehen hinaus in die weite Welt und werden mit der Realität konfrontiert. Ich fand die Erzählstruktur, durch die Augen einer jungen Frau, die herausfindet, wer sie und ihre Freunde sind, sehr gut getroffen und durchweg unterhaltsam.
 
Zum Inhalt: die namenlose Erzählerin und ihre Freunde Mounia und Leon ziehen nach dem Abi in eine WG in der Großstadt um zu studieren und das Leben zu genießen. Doch schnell müssen sie gemeinsam und jeder für sich erkennen, dass ihre illusorischen Vorstellungen vom wilden Leben nicht der Realität entsprechen.
 
Die Geschichte ist nicht unbedingt gradlinig erzählt. Die Erzählerin schweift immer mal wieder in Anekdoten und Erinnerungen an das Leben in ihrer Heimatstadt ab. Sie schildert die Erfahrung des Erwachsenwerdens, des sich Ausprobierens, die Möglichkeiten und Ängste der Jugend, an der Schwelle eines neuen aufregenden Lebensabschnitts, der sich als doch eher ernüchternd entpuppt.
Es geht um Rebellion, Erfahrungen und Erwartungen, vom schönen Schein und der Glanzlosigkeit der Realität, die oft nicht mit den Vorstellungen mithalten kann. Ich fand die Geschichte sehr nahbar erzählt, weil ich auch ähnliche Erfahrungen durchlebt habe, die Ernüchterung und Enttäuschung, dass das erhoffte Großstadtabenteuer sich als ähnlich banal entpuppt, wie das Kleinstadtleben.

Die Handlung ist eigentlich denkbar banal und vermutlich genau dadurch so authentisch.
Das Buch wird in kurzen, knackigen Sätzen und auf wenigen Seiten erzählt. Diese ernüchternde Realität fand ich kurzweilig zu lesen und konnte mir an vielen Stellen ein wissendes Schmunzeln nicht verkneifen. Cooles Buch.

Bewertung vom 14.04.2024
Nachtstille (MP3-Download)
Buck, Ines

Nachtstille (MP3-Download)


gut

Ich habe aufgrund der Buchbeschreibung einfach ein völlig anderes Buch erwartet, habe in letzter Zeit aber generell öfter das Gefühl dass Klappentexte deutlich aufmerksamkeitsheischender sind, als dann der tatsächliche Inhalt. Für mich war die Story langatmig aufgezogen und hat mich nicht mitreißen können.

Zum Inhalt: ein Campingplatz und eine vermisste Frau. Als die Medizinstudentin Sophia verschwindet, will niemand was gesehen oder gehört haben. Und auch ihre Begleiter bestätigen, dass es um Sophias psychische Verfassung nicht gut bestellt war. Hat die junge Frau sich was angetan? Oder wurde sie ermordet?

Der Anteil banaler Handlung war mir irgendwie zu hoch. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl der Fall kam überhaupt nicht in Gang. Und für mich war es eher eine Geschichte über Karla, denn über die verschwundene Sophia. Als wäre der Fokus des Geschichte seltsam verrückt.

Für meinen Geschmack gab es in der Geschichte zu viel Geplänkel, es wurde einfach nicht so richtig spannend. Ich lese Krimis eigentlich ganz gerne, aber dieser hier war mir etwas zu ruhig unf behäbig. Vermutlich ist das sogar authentisch, denn Polizeiarbeit besteht nun mal aus vielen Befragungen, die auch mal zu nichts führen. Aber für mich wurde es dadurch müßig dranbleiben zu wollen. Es werden zwar ein paar Geheimnisse der Zeugen/Verdächtigten enthüllt, aber alles sehr alltäglich und wenig überraschend.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, die Sprecherin war für mein Empfinden zu energisch bei der Sache, ich fand es phasenweise etwas anstrengend zuzuhören und musste die Lautstärke meiner Kopfhörer runterregulieren.

Wer einen eher ruhigen Krimi in abgeschlagener Einöde sucht, wird hier fündig. Das Buch lebt von den Dialogen und kleinen Geheimnissen. Für mich war er leider nicht atmosphärisch und spannend genug um mich zu begeistern.

Bewertung vom 14.04.2024
Yours Truly
Jimenez, Abby

Yours Truly


ausgezeichnet

Hach, ich schmachte immer noch über dieses Buch, es ist eigentlich die perfekte Sommerromance- locker, leicht, mit einem witzigen Vibe und zwei charmanten Protagonisten, die sich nicht scheuen, sich auch mal zu Ei zu machen. Liebs, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Zum Inhalt: eigentlich stand für Briana ihre nähere Zukunft schon fest: sie würde die Leitung der Notaufnahme übernehmen, ihre Scheidung würde endlich rechtskräftig werden und dann würde sie den Männern abschwören und sich auf ihr Karriere konzentrieren und darauf, sich um ihren kranken Bruder zu kümmern. Womit sie nicht gerechnet hat war Jacob, der nicht nur reichlich Chaos in ihr Leben bringt, sondern auch Gefühle in ihr weckt.

Die beiden Protagonisten sind personifiziertes Chaos, aber auch die charmante Art. Damit haben sie mich wahnsinnig oft zum Lachen gebracht, was nicht nur an ihren abstrusen Konversationsthemen lag, sondern auch an den skurrilen, teils klischeehaften Situationen, in die sie sich hineinmanövrieren. Besonders Jacob ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen.

Ich sags wies ist: der Miscommunication Trope ist stark in diesem Buch und das obwohl die Protas viel und auf diversen Wegen (diese Briefe!) miteinander kommunizieren. Hätte meinen Kopf beim Lesen manchmal gerne vor Frustration gegen die Tischplatte geschlagen. Aufgrund der wechselnden Perspektiven bekommt der Leser natürlich detaillierte Einblicke in das Gefühlsleben von Brian und Jacob, die recht offen und ehrlich zu sich selbst sind, miteinander aber wie auf rohen Eiern gehen. Kann das dem Buch auch nur verzeihen, weil es einfach urkomisch ist.

Ein kleiner Wermutstropfen war für mich, dass das Krankenhaus-Setting nach einem starken Start dann sehr kurz kam. Dabei ging es da super vielversprechend los, verlief sich dann aber irgendwie in der Resthandlung. Das ist aber meckern auf sehr hohem Niveau. Ich habe trotzdem jede Seite genossen, schallend gelacht und fand das Buch ganz fabelhaft.