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Schnuck59
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Bad xxx

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2016
Eiscremebunter Sommerspaß / Paula und Pelle Bd.2
Haberstock, Meike

Eiscremebunter Sommerspaß / Paula und Pelle Bd.2


sehr gut

„Paula & Pelle – Eiscremebunter Sommerspaß“ von Meike Haberstock ist eine sommerliche Freundschaftsgeschichte rund um Paula und ihrem Mischlingsrüden Pelle.

Meike Haberstock, geboren 1976 in Münster/Westfalen arbeitete 15 Jahre als Creative Director in der Werbung. Sie lebt mit ihren drei Kindern in Hannover und gibt sich ganz ihren Leidenschaften Schreiben und Illustrieren hin.

Paula überredet ihre Eltern zu einem Besuch im Schwimmbad. Doch dort fällt Kraulen für ihren Hund Pelle ins Wasser als sie dort den fiesen Finn treffen.

Das Format des Buchs und die Dicke und Struktur der Seiten sind kindgerecht. Die Illustrationen sind ansprechend, bunt und mit unterschiedlichen Details nett anzusehen. Der Text ist strukturiert, mit kurzen Wörtern und einfachem Satzbau. Die Schriftgröße ist passend für Leseanfänger vergrößert und das Schriftbild ist deutlich. Bild- und Textteile sind ausgewogen und die Seiten nicht überladen. Schauplatz der Geschichte ist ein Schwimmbad. Auch im Buch wird klar, dass Hunde hier eigentlich keinen Zutritt haben. Dieser Hinweis könnte etwas deutlicher sein. Paula und Pelle bezwingen gemeinsam den fiesen Finn. Hier wird deren Freundschaft und Zusammenhalt, wie auch in den anderen Büchern rund um die beiden, deutlich.

Mir gefällt dieses Vorlese- und Erstlesebuch gut.

Bewertung vom 07.08.2016
Und damit fing es an
Tremain, Rose

Und damit fing es an


ausgezeichnet

Rose Tremain schreibt in ihrem einfühlsamen Roman „Und damit fing es an“ über die lebenslange Freundschaft zweier Männer.

In der Schweiz lernen sich Gustav, ein Junge aus armen Verhältnissen, und Anton, ein jüdisches Kind aus wohlhabendem Haus, in der Vorschule kennen. Sie sind über ihre Kindheit hinaus miteinander verbunden und erkennen später, wie tief ihre Freundschaft ist und wie sehr sie sich gegenseitig zum Leben brauchen.

Der Schreibstil von Rose Tremain ist außergewöhnlich, feinfühlig, auf seine Art zart und emotional. Teilweise gibt es interessante Ansätze, die zum Nachdenken anregen. (Vielleicht müssen wir uns ja selbst ändern und versuchen uns den Dingen anzupassen, die sich nicht ändern lassen.) Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Er beginnt 1947 in der Kindheit von Gustav und mit der Freundschaft zu Anton. Emilie und Erich Perle, die Eltern von Gustav, stehen ab 1937 im 2. Teil im Mittelpunkt. Der 3. Teil setzt den Schwerpunkt auf das Leben von Gustav und Anton ab 1992. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Mit den Jahren erfährt Gustav immer mehr von den Geheimnissen, die seinen Vater Emil umgeben. Ein Moment fehlender Selbstbeherrschung und seine Unterstützung der fliehenden Juden hat dessen Leben verändert und die Kindheit von Gustav stark beeinflusst. Die sozialen und politischen Hintergründe in den beschriebenen Zeitabschnitten sind gut wiedergegeben.

Mir haben der Schreibstil, die Geschichte und die Aussagen dieses Buchs sehr gut gefallen.

Bewertung vom 31.07.2016
Die Frau, die allen davonrannte
Snyder, Carrie

Die Frau, die allen davonrannte


gut

In „Die Frau, die allen davonrannte“ schreibt Carrie Snyder die Erinnerungen der 104 jährigen Aganetha Smart, die 1928 olympisches Gold für Kanada im Langstreckenlauf gewann.

Die Geschwister Max und Kaley wollen eine Dokumentation über weibliche Athleten machen, holen Aganetha aus dem Altersheim und das Abenteuer in Richtung Vergangenheit beginnt.

Direkt zu Beginn hat die Autorin den Stammbaum der Smarts eingefügt, bei dem schon die Größe und auch die Schicksale innerhalb der Familie deutlich werden. Im Laufe der Geschichte ist diese Aufstellung zum besseren Verständnis sehr hilfreich. Der Schreibstil ist auf seine Art flüssig und gut zu lesen, allerdings inhaltlich schwer zu sortieren. Es gibt sehr viele abrupte, nicht chronologische Zeitsprünge in die Vergangenheit. So ergibt sich durch die Erinnerungen von Aganetha im Laufe des Buchs ein Blick auf ihr gesamtes, nicht einfaches Leben. Geheimnisse aus der Vergangenheit und die Verbindung zu Max und Kaley werden aufgeklärt. Die mutigen Aganetha, die gerne läuft, steht im Vordergrund, nicht die Biographie einer Läuferin. Sie setzte sich über die Konventionen ihrer Zeit hinweg und „rannte los“.

Die Frau, die allen davonrannte, wird in diesem Buch mit ihren Erinnerungen konfrontiert. Ihnen kann sie nicht davonlaufen. Mich haben die oft verwirrenden Zeitsprünge gestört.

Bewertung vom 19.07.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


sehr gut

In „Denk nicht, du hast alles hinter dir gelassen“ beschreibt Jenny Milchman den Alptraum einer Frau, in dem sie und ihre Familie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden.
Zwei entlaufene Straftäter dringen in ihr einsam gelegenes Haus ein, schlagen ihren Mann Ben brutal zusammen und halten Sandy und ihre Tochter Ivy gefangen. Ihre verdrängte Vergangenheit ist wieder da.
Der Schreibstil ist geprägt von unterschiedlichen Erzählperspektiven. Die Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich und gut ausgearbeitet. Durch vereinzelte Rückblicke ergeben sich aufschlussreiche Puzzleteile aus der Vergangenheit, die Sandy verdrängt hat und ihre Familie nicht kennt. Es geht um Verletzungen in der Vergangenheit und Verdrängungen in der Gegenwart. Die psychologischen Aspekte sind gut dargestellt. Es gibt spannende Stellen, die auch als Cliffhanger eingesetzt werden. Insgesamt ist der Spannungsbogen für einen Thriller eher gering. Hier spielt vielleicht auch eine Rolle, dass manche eher unwichtige Details sehr ausführlich beschrieben werden.
Ich würde diese spannende Geschichte mit den psychologischen Hintergründen nicht als Thriller bezeichnen, eher als psychologischen Kriminalroman. Mir fehlt in vielen Passagen der Thrill.

Bewertung vom 02.07.2016
Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
Bell, Anna

Eigentlich bist du gar nicht mein Typ


sehr gut

„Eigentlich bist du gar nicht mein Typ“ von Anna Bell ist ein leichter und jugendlicher Liebes-Roman, den ich dem Genre Chick-Lit zuordne.

Nachdem sich ihr Freund Joseph von ihr getrennt hat, versucht Abi durch das Abarbeiten seiner To-do-Liste ihn wieder zurückzugewinnen. Obwohl sie weder abenteuerlustig noch sportlich ist stellt sie sich diesen Herausforderungen, um ihm zu zeigen, wie gut sie zusammenpassen. Später stellt sie fest, dass dies für ihn nur Fantasien waren und er diese Punkte nicht durchführen wollte.
Der Schreibstil ist locker, mit einer Prise Humor. Die Sprache der Autorin ist modern und jugendlich. Nun weiß auch ich, was ein Moodboard ist. Das Cover ist modern und mit der partiellen Lackierung, durch die eine interessante Haptik entsteht, gut gestaltet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Abi ist sympathisch, wirkt eher jünger. Nicht nur im übertragenen Sinne schneidet sie den alten Zopf ab. Sie überwindet ihre Ängste, stellt sich mit Hilfe ihrer Freunde den Aufgaben auf der Liste und wird im Laufe der Zeit immer selbstsicherer. Ihr Freund Ben beschreibt es mit den Worten: Der Schmetterling schlüpft aus seinem Kokon. Ihr Ex-Freund Joseph wirkt eher unsympathisch und egoistisch. Das Ende der Geschichte ist zwar vorhersehbar, aber trotzdem nett.

Ich kann dieses Buch Mädchen und jungen Frauen, die einen lockeren Unterhaltungsroman suchen, weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.06.2016
Die Sommer mit Lulu
Nichols, Peter

Die Sommer mit Lulu


sehr gut

Peter Nichols schreibt in seinem Roman „Die Sommer mit Lulu“ eine Familiengeschichte bezogen auf drei Generationen rund um die Hotelbesitzerin Lulu auf Mallorca.

Die 80 jährige Lulu führt über 50 Jahre das kleine Hotel Villa Los Roques „Die Klippen“ an der Ostküste der Insel. Dort treffen sich regelmäßig unterschiedliche Lebenskünstler und Intellektuelle. Als sie zufällig ihrem früheren Ehemann Gerald begegnet kommt es an den Klippen zu einem tödlichen Sturz.
Der Autor erzählt nun deren Familien- und Liebesgeschichte von 2005 an rückwärts bis 1948 und kommt dann noch einmal ins Jahr 2005 zurück. Die Zeitsprünge sind unterschiedlich lang und vor jedem Kapitel sind die Jahreszahl und eine Überschrift angegeben. Anfangs ist die Spannung hoch, da man wissen will warum die Ehe nach ganz kurzer Zeit in die Brüche gegangen ist und warum sie sich immer noch aus dem Weg gingen. Leider hält dieser Spannungsbogen nicht an. Teilweise stehen Nebengeschichten, auch andere Personen, im Vordergrund. Die Erklärung, also das was damals passierte, bringt am Ende wieder mehr Spannung.
Der Schreibstil, hier die rückwärts erzählte Geschichte, ist außergewöhnlich, aber grundsätzlich gut umgesetzt. Gestört haben mich die eingefügten, nicht übersetzten Sätze in Spanisch und Französisch. Die unterschiedlichen Charaktere sind gut und interessant ausgearbeitet. Erst im Laufe der Geschichte werden einige der Zusammenhänge deutlich. Diese sind gerade am Anfang nicht an allen Stellen nachvollziehbar. Die Veränderungen auf der Insel Mallorca durch den Tourismus sind gut beschrieben und die Atmosphäre in den unterschiedlichen Zeitabschnitten ist spürbar. „Das Spanien, das sie eigentlich entdecken wollten, weswegen sie hergekommen sind, das verschwindet zusehends.“

Diese Geschichte rückwärts zu erzählen ist hier ein gut gewähltes Stilmittel. Allerdings könnte Lulu, auch entsprechend dem Titel, mehr im Focus stehen. Eine Karte der Insel Mallorca, einen Stammbaum rund um Lulu und ihren Exmann Gerald und eine Übersetzung innerhalb des Textes fände ich hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2016
Club der Töchter
Fennell, Natasha;Ingle, Róisín

Club der Töchter


gut

In „Club der Töchter“ schreiben Natasha Fennell und Róisín Ingle die wahre Geschichte über neun Frauen, die beschlossen, die Beziehung zu ihren Müttern zu verbessern. Dazu soll das Buch ein Ratgeber sein.

Natasha Fennell ist Kommunikationsberaterin, Róisín Ingle ist Redakteurin und Kolumnistin bei der Irish Times. Nachdem Róisín ans Ende einer Kolumme einen Aufruf zum Thema Verbesserung der Mutter-Tochter-Beziehung gesetzt hat, melden sich viele Frauen und sie treffen sich mit 8 von ihnen und gründen einen Club.
Die Frauen erzählen nacheinander ihre Geschichte und man liest ihre Gedanken bezüglich dem Aufruf. Jede bekommt eine Hausaufgabe, Vorschläge für Unternehmungen mit ihren Müttern. Was danach geschah wird dann wieder nacheinander von jeder berichtet.

Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Die unterschiedlichen Mutter-Tochter-Beziehungen werden durch die Geschichten der Frauen deutlich. Etwas verwirrend empfand ich die Aufteilung Geschichte und Hausaufgabe getrennt zu beschreiben. Bezüglich der zehn Dinge, die man mit seiner Mutter tun sollte, bevor es zu spät ist, hatte ich mehr fundierte Aussagen und Hinweise erwartet.

Das frische und freundliche Cover könnte auch für einen Unterhaltungsroman stehen. Die Idee des Buches geht eher in Richtung Ratgeber, ist es für mich allerdings nicht. Ich ordne es als Roman mit Ratgeberanteilen ein, was meiner Meinung nach hier nicht optimal umgesetzt wurde.

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Bewertung vom 06.05.2016
Der Kaffeedieb
Hillenbrand, Tom

Der Kaffeedieb


gut

Der Kaffeedieb von Tom Hillenbrand ist ein historischer Abenteuerroman, der sich im 17. Jahrhundert rund um den Raub von Kaffeepflanzen dreht. Obediah Chalon ist ein junger Händler und Spekulant, der viel in Kaffeehäusern verkehrt. Nach einem Betrug und einem Misserfolg an der Börse hat die Vereinigte Ostindische Compagnie gefälschte Wechsel von ihm und macht ihm ein riskantes Angebot. Er soll im jemenitischen Mocha Kaffeepflanzen stehlen. Dort würde ihm dafür die Todesstrafe drohen. Obediah beginnt mit einigen Weggefährten diese spektakuläre Reise ins osmanische Reich. Der Autor Tom Hillenbrand, geboren 1972, studierte Europapolitik und was Ressortleiter bei Spiegel Online. Seine Sachbücher, Romane und kulinarischen Krimis standen auf den Spiegel- und Zeit-Bestsellerlisten. Das Cover dieses gebundenen Buchs mit 470 Seiten ist dem historischen Titel angepasst. Ein gut gestalteter Schutzumschlag, ein Lesebändchen und historische Karten im Innenteil runden den guten Gesamteindruck ab. Der Schreibstil ist überwiegend flüssig. Die der damaligen Zeit angepasste Sprache und die entsprechend gewählten Begriffe unterbrachen meinen Lesefluss da ich im Glossar nachgelesen oder mich im Internet informiert habe. Die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe werden facettenreich dargestellt. Die Schauplätze reichen von Europa bis ins osmanische Reich. Die Atmosphäre Ende des 17. Jahrhunderts ist gut nachvollziehbar. Tom Hillenbrand hat die historischen Gegebenheiten gut recherchiert, allerdings waren mir die vielen geschichtlichen Details zu vielfältig. Teilweise zog sich die Geschichte dadurch etwas in die Länge. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen. So stand das Kaffeebohnen abluchsen oft nicht im Vordergrund. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind gut ausgearbeitet. Besonders der vielseitig interessierte Obediah mit seinen unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten ist gut dargestellt. Durch Wechsel der Erzählperspektive, abgedruckte Briefe und andere Einschübe werden die Zusammenhänge, auch zwischen einzelnen Personen, dargestellt. Dies war für mich nicht immer übersichtlich. Tom Hillenbrand hat in diese Geschichte viele historische Informationen und Detail eingearbeitet, das Abenteuer rund um den Kaffeediebstahl hat mich aber nicht in den Bann gezogen.

Bewertung vom 01.05.2016
Ab heute heiße ich Margo
Stephan, Cora

Ab heute heiße ich Margo


sehr gut

In ihrem Roman „Ab heute heiße ich Margo“ beschreibt Cora Stephan das Leben zweier Frauen und deren gemeinsames Geheimnis, was gleichzeitig ihren Lebensweg und ihr Schicksal bestimmt.

Cora Stephan ist freie Autorin und schreibt neben Sachbüchern und Kriminalromanen Essays, Kritiken und Kolumnen.

Margo, Lehrling in der Buchhaltung, und die Fotografin Helene lernen sich bei Foto-Werner kennen. Sie verlieben sich in den gleichen Mann, erleben in Stendal gemeinsam den Kriegsbeginn und ihre Schicksale sind eng miteinander verbunden.
Den Schreibstil empfinde ich als sehr angenehm, flüssig und klar. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und nachvollziehbar. Das Buch ist in 3 Teile gegliedert: Im Dritten Reich, Deutschland West und Deutschland Ost, Nach dem Mauerfall. Die Zeit rund um den Zweiten Weltkrieg, das getrennte Deutschland, den Wiederaufbau und den Mauerfall beeinflusst das Leben und die Entwicklung von Margo und Helene. Es geht auch um Themen wie Liebe, Familie und Verrat, auch um Werte, Ideale und Träume.
Die Wechsel in der Erzählperspektive machen das Buch interessant und aufschlussreich. Die eingefügten Tagebucheintragungen von Margo verdeutlichen sehr gut deren Gedanken und Gefühle. Leider werden die unterschiedlichen Handlungsstränge zum Ende hin etwas unrealistisch. Zum besseren Überblick ist das Personenverzeichnis am Ende hilfreich.

Die Geschichte der beiden Frauen, eingebunden in die Lebensumstände und Lebensweise in dieser Zeitgeschichte, ist unterhaltsam, stellenweise spannend und informativ. Mir ist der Teil bezogen auf das Leben in Ostdeutschland zu oberflächlich und plakativ. Hier hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht.

Bewertung vom 06.03.2016
Du hättest es wissen können
Korelitz, Jean Hanff

Du hättest es wissen können


ausgezeichnet

In ihrem Roman „Du hättest es wissen können“ schreibt Jean Hanff Korelitz die interessante Geschichte einer erfolgreichen Paartherapeutin am Wendepunkt ihres Lebens.

Grace lebt mit ihrem Mann Jonathan, einem pädiatrischen Onkologen, und ihrem Sohn Henry auf der Manhattener Eatside. Die Veröffentlichung ihres Beziehungsratgebers „Du hättest es wissen können“ steht kurz bevor als die Mutter eines Mitschülers ihres Sohnes ermordet wird. Sie muss sich fragen ob es einen Zusammenhang mit dem Verschwinden ihres Mannes, den sie nicht erreichen kann, gibt. Die Fassade fängt an zu bröckeln. Sie weiß überhaupt nichts mehr über den Mann, mit dem sie achtzehn Jahre lang zusammengelebt hatte.

Der Schreibstil ist flüssig und packend. Die 480 Seiten sind in drei Teile gegliedert. Die Bezeichnungen dafür sind entsprechend dem Ablauf gut gewählt: Davor, während und danach. Die darin enthaltenen 24 Kapitel haben prägnante Überschriften. Der Aufbau und die Ausarbeitung dieser gut geschriebenen, psychologisch angehauchten und raffinierten Geschichte gefallen mir gut. Sie ist spannend und teilweise fesselnd. Ein minimales Manko ist der etwas langgezogene Mittelteil.

Manche Gedankengänge von Grace als Therapeutin regen zum Nachdenken an. Sie sieht ihre Aufgabe darin ihren Klienten dabei zu helfen selbst an den Problemen zu arbeiten. Die Umstände, die sie zu ihr gebracht haben, haben diese selbst mit zu verantworten. Am Schluss stellte ich mir natürlich die Frage ob Grace etwas hätte wissen können.

Als Fazit schließe ich mich der Aussage der Huffington Post an: „Ein ausgebuffter psychologischer Spannungsroman“