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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 659 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2024
King of Wrath / Kings of Sin Bd.1
Huang, Ana

King of Wrath / Kings of Sin Bd.1


gut

Es hat was, aber ich habe auch Kritik


Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber die Protagonisten tauchen in den nächsten Bänden wieder auf.

Dante Russo ist es gewohnt, dass ihm die Welt zu Füßen liegt und alle Leute nach seiner Pfeife tanzen. Als er mit kompromittierenden Fotos seines Bruders erpresst wird, die diesen gut und gerne das Leben kosten könnten (die Frau gehört zu einer Mafia-Familie), bleibt ihm nichts anderes, als sich auf den ihm angebotenen Deal einzulassen: Er wird die Tochter seines Erpressers heiraten – außer es gelingt ihm vorher diesen zu vernichten.


Val ist eine sehr erfolgreiche, schöne, junge Frau, doch wenn es um ihre Eltern geht, verpufft all ihr Selbstbewusstsein. Sie schafft es einfach nicht, sich gegen sie zu behaupten. Als diese ihr eröffnen, dass sie Dante Russo zu heiraten hat, bleibt ihr daher keine andere Wahl. Auch nicht, als er sich als Mistkerl herausstellt und ihr mehr als deutlich zu verstehen gibt, dass er sie nicht will und kaum tolerieren kann.
Aber warum hat er sich dann auf diese Ehe eingelassen? Er hat doch schon alles, was er wollen kann.

Dante will Val nicht heiraten. Er will überhaupt nicht heiraten, aber die Tochter seines Erpressers schon gleich gar nicht. Da passt es ihm überhaupt nicht in den Kram, dass sie umwerfend aussieht und verdammt klug und tough ist. Er versucht sie einzuschüchtern, damit sie sich ihm unterordnet, aber plötzlich fangen alle in seinem Umfeld an, Partei für Val zu ergreifen. Und es fällt ihm zunehmend schwerer auf Distanz zu bleiben und dafür hasst er sie noch mehr.

Val verdeutlicht hier toll, wie schwierig es für sie ist, sich ihren Eltern gegenüber zu behaupten. Nicht nur, weil sie ihre Eltern sind und sie sie nicht enttäuschen will, sondern vor allem deswegen, weil ihr von Geburt an beigebracht wurde, dass in ihrer Kultur, Kinder ihre Eltern zu respektieren haben. Gleichzeitig ist Val aber auch bewusst, dass die Art, wie sie sich für ihre Eltern verbiegt, nicht gesund ist. Sie weiß nur nicht, wie sie etwas daran ändern soll.


Fazit: Zu Beginn habe ich mich mit Dante echt schwergetan. Ich kann gut verstehen, dass er wegen der Erpressung stinksauer ist – nicht nur, weil es jemand gewagt hat, ihn, Dante Russo, zu erpressen, sondern auch, weil es dabei buchstäblich um das Leben seines Bruders geht. Aber sein Verhalten Val gegenüber war immer wieder richtig mies. Da hat er mich tierisch aufgeregt. Zum Glück hat er sich aber auch entwickelt.
Val dagegen hat bei mir zunehmend gewonnen.

Ich fand das Buch ein wenig sehr vorhersehbar, aber Val hat mich zum Beispiel positiv überrascht. Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Words unspoken / Badger Books Bd.1
Engel, Kathinka

Words unspoken / Badger Books Bd.1


gut

Ich bekam leider keinen Zugang zu den Protagonisten


Der Lektor Bash ist schon lange fasziniert vom Streetpoeten Jethro, doch niemand weiß, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Als er sich wegen eines anderen Künstlers mit der Künstleragentin Camille trifft, hat diese jedoch ein Manuskript von Jethro dabei. Bash versucht alles, um Camille und Jethro davon zu überzeugen, ihm und seinem Verlag eine Chance zu geben. Gleichzeitig fühlt er sich mit jedem Treffen mehr zu Camille hingezogen. Doch er merkt auch, dass es einige Dinge gibt, die Camille vor ihm verbirgt. Gibt es für sie eine Chance?


Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit dem Buch massive Probleme hatte. Einerseits mochte ich die Gedichte sehr gern – ich schreibe und veröffentliche selbst welche – und ich fand es toll, wie Jethros Kunst gehypt wurde. Das erinnerte mich ein wenig an Banksy.
Andererseits wurde ich aber mit den Protagonisten kein bisschen warm.

Bash hat iranische Wurzeln und hatte deswegen trotz seiner Adoption in eine typisch englische Familie immer das Gefühl ganz besonders „englisch“ sein zu müssen. Gerade nach 9/11 und dem darauffolgenden Krieg, immer wenn es irgendwo Anschläge gab, hatte er das Gefühl beweisen zu müssen, dass ER nicht zu „denen“ gehört. Dass er durch und durch Engländer ist. Bei Bedarf packt er sogar einen sehr breiten Akzent aus, um noch „englischer“ zu wirken.

Auch Camille zeigt der Welt nie ihr wahres Ich. Zu ihrer Verteidigung: sie weiß auch gar nicht, wer oder was oder wie ihr wahres Ich eigentlich ist. Sie wuchs mit einer Zwillingsschwester auf, mit der sie keinen Kontakt mehr hatte, seit „der Sache“, die Camille getan hatte. Camille hat nie eine eigene Identität entwickelt. Noch immer hat sie damit zu kämpfen.


Fazit: Ich fand es toll, welch wichtige Themen das Buch behandelte. Bash, der immer Angst hatte nicht „englisch“ genug zu sein, der sich nicht traute Risiken einzugehen oder einmal einen Fehler zu machen – nur weil er iranische Wurzeln hat. Diese permanente Angst, in der er lebt, für seine Wurzeln mit anderem Maß gemessen und eventuell deswegen verurteilt zu werden.
Und Camille, ein Zwilling, der nie gelernt hat, eine eigene Identität zu entwickeln.

Mir war das Buch leider zu vorhersehbar. Eine Sache wurde bis kurz vor Schluss geheim gehalten, obwohl ich das schon nach wenigen Seiten wusste. Zudem bekam ich keinen rechten Zugang zu den Protagonisten. Ich weiß nicht, ob das an mir lag, aber ich fand beide nicht wirklich greifbar.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Thorne Princess
Shen, L. J.

Thorne Princess


gut

Mich hat vieles aufgeregt, aber auch berührt


Hallie ist die Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten und deswegen schon seit Jahren im Fokus der Presse. Aktuell versucht sie als Influencerin ihr Geld zu verdienen, doch das klappt nur bedingt. Als der Presse ein Foto von ihr gelingt, das einen Skandal auslöst, heuern ihre Eltern einen Personenschützer für sie an. Er soll Hallie wieder in die Spur bringen, egal wie.
Ransom hat keine Lust, den Babysitter für eine verzogene Prinzessin zu spielen. Er hält nichts von Hallie und lässt sie das auch mehr als deutlich spüren. Sie soll einfach nach seinen Regeln spielen, damit er den Auftrag abschließen kann. Doch dann meldet sich seine Vergangenheit und ihm wird klar, dass er vielleicht die größte Bedrohung für Hallies Unversehrtheit sein könnte. Außerdem könnte es sein, dass er sich vielleicht ein kleines bisschen in ihr getäuscht hat … möglicherweise.


Mir tat Hallie unendlich leid. Sie hat mich so oft zum Weinen gebracht. Sie hat so viel durchgemacht und statt Verständnis und Unterstützung oder wenigstens Zuneigung bekam sie nur Spott und Bosheiten. Ihr Selbstwertgefühl war sowieso schon praktisch nicht existent, doch Ransom trampelt mit Vergnügen noch weiter auf ihr herum. Dabei ist das meiste, was in der Presse steht, überhaupt nicht wahr, aber das interessiert weder ihn noch sonst jemanden.

Ransom hat bei mir durch seine Art Hallie zu behandeln schon sehr früh verkackt. Er war einfach nur grausam zu ihr. Er hat sie erniedrigt, beschimpft und behandelt, als wäre sie zu blöd, um bis drei zu zählen. Es dauerte sehr lange, bis er langsam mal anfing von seinem hohen Ross herunterzukommen und seine zahlreichen Vorurteile zu überdenken. Ransom wurde mit der Zeit netter, aber hat Hallie trotzdem immer wieder verletzt und das nahm ich ihm sehr übel.

Ich fand Hallies Familie ebenso schrecklich wie Ransom. Auch sie haben Hallie behandelt wie Dreck. Ehrlich, sie wurde so oft mies behandelt, dass mir regelmäßig das Herz für sie gebrochen ist.

Im Buch wird ein Kink angesprochen. In zwei Szenen lebt Ransom diesen CNC-Kink auch aus – allerdings nicht mit Hallie. Gemeinhin wird der Kink gern als „Vergewaltigungsfantasien“ bezeichnet. Dabei geht es um die Einwilligung zu einem Rollenspiel mit hartem Sex.
Auch zwischen Ransom und Hallie wird dieser Kink ausgelebt, allerdings erlebt man diese Szenen nicht mit, sondern bekommt sie nur zusammengefasst in wenigen Worten präsentiert. Das fand ich schade. Mich hätte da interessiert, was Hallie dabei empfand und auch ob es sich für Ransom mit ihr anders angefühlt hat. Diese Szenen hätten einen guten Kontrast zu den ersten Szenen zu dem Thema bilden können.


Fazit: Mir ist das Buch stellenweise arg an die Nieren gegangen. Mir tat Hallie so schrecklich, schrecklich leid. Sie wurde von so vielen im Buch so oft wie Dreck behandelt, erniedrigt, beschimpft und benutzt, auch von Ransom und das habe ich ihm extrem übelgenommen. Ja, er legt eine Entwicklung hin, aber ganz verzeihen konnte ich ihm nicht.

Es wurde auch spannend, aber gegen Ende ging es mir zu schnell und zu sehr auf Lücke.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


weniger gut

Mir war die Protagonistin zu verrückt


Hannah ist unzufrieden mit ihrem Leben, ihrem Job – eigentlich mit allem. Als eine Frau verschwindet und das durch die Medien geht, merkt Hannah, wie viel Aufmerksamkeit diese Frau dadurch bekommt. Wie viele Menschen sich wünschen und hoffen, dass sie gefunden wird, unversehrt, während doch eigentlich alle nur darauf warten, mehr Details zu erfahren – je blutiger, desto besser. Sie schließt sich einem True-Crime-Forum an und fühlt sich endlich ein wenig zugehörig. Immer mehr Frauen verschwinden, Leichen werden gefunden und Hannah fragt sich immer öfter, wie das wohl wäre, einem Serienmörder genug zu bedeuten, um von ihm umgebracht zu werden. Dann gibt es eine Verhaftung und es ist kein gruseliger Typ, sondern ein gut aussehender Anwalt, reich, mächtig und Hannah fängt an ihm zu schreiben. Erst, um ihm wütende Vorhaltungen zu machen, später, weil er sie fasziniert. Wie wäre es wohl, einem Serienkiller etwas zu bedeuten?


Der Anfang des Buches ist richtig gut. Da wirkt Hannah auch noch nicht so – sorry, aber anders kann ich es einfach nicht ausdrücken – durchgeknallt.

Schon sehr früh im Buch gab es erste Misstöne. Hannahs Beziehung zu ihrem Ex kommt eher Stalking ihrerseits nahe und Hannahs Meinung von Frauen – auch von sich selbst als Frau – ist ziemlich unterirdisch. Ihr Frauenbild ist wirklich übel.

Anfangs denkt man noch, Hannah schließt sich dem Forum an, um zu helfen. Ja, auch um ein Teil einer Gruppe zu sein, aber auch, um einen Killer zu schnappen und zukünftige Opfer zu schützen. Doch Hannah treibt noch ein anderes Motiv an: Eifersucht.
Hannah fühlt sich immer von allen missverstanden und ungeliebt. Sie interpretiert in das Verhalten von Männern immer Dinge hinein, die nicht da sind. Auch wenn sie selbst sie nur für Sex benutzt, wirft sie ihnen hinterher vor, sie nicht zu lieben. Als sie merkt, wie viel Aufmerksamkeit die Opfer des Killers bekommen, will sie das auch. Sie fängt an die Morde zu romantisieren.

Dabei erkennt Hannah auch immer wieder die negativen Verhaltensmuster, die sie an den Tag legt, aber es schert sie nicht. So entwickelt sie geradezu eine manisch-obsessive Brieffreundschaft mit dem mutmaßlichen Serienkiller. Hier wird gut gezeigt, wie Frauen in so etwas hineinrutschen können, allerdings ist Hannah ein Sonderfall, weil sie genau weiß, dass sie nicht die Einzige ist, mit der er Kontakt hat.


Fazit: Im Verlauf des Buches wird die Protagonistin immer instabiler und unsympathischer. Sie bräuchte dringend eine Therapie.

Was gut rüberkommt ist, wie Frauen in so eine Brieffreundschaft mit einem (potenziellen) Serienkiller hineingeraten können. Allerdings ist Hannah so in ihrem Wahn gefangen, dass man sie eigentlich schon gar nicht mehr als Beispiel hernehmen kann.

Im Prinzip zeigt dieses Buch menschliche und psychische Abgründe. Ich konnte vieles erraten, einiges hat mich aber auch im negativen Sinne überrascht. Ich hatte leider etwas anderes erwartet.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne. Ich fand manches sehr interessant, aber insgesamt empfand ich die psychischen Abgründe der Protagonistin als zu extrem, um das Buch noch genießen zu können.

Bewertung vom 04.09.2024
Der tiefste Punkt
Gridl, Judith

Der tiefste Punkt


schlecht

Leider war das Buch überhaupt nicht meins


Die kleine Ostseegemeinde Reetna ist erschüttert. Während eines plötzlichen Sturms verunglückt ein Schiff mit einer Hochzeitsgesellschaft an Bord. Alle vierundzwanzig Menschen an Bord sterben. Was ist passiert? Warum gab es keinen Notruf?
Die Informatikerin Nina hat bei dem Unglück ihren besten Freund verloren – und doch hat sie das Gefühl in hinterher noch einmal gesehen zu haben. Aber das kann nicht sein, richtig? Doch dann stellt sie fest, dass dessen Festplatten verschwunden sind und wenn sie genau darüber nachdenkt, hat er sich kurz vor dem Unglück merkwürdig verhalten. Zusammen mit Matthew, dem Hubschrauberpiloten der örtlichen Seenotrettung, versucht sie herauszufinden, was wirklich passiert ist.


Das Buch beginnt dramatisch und tragisch. Die Seenotrettung versucht ein Schiff zu finden, das in einen heftigen Sturm geraten ist. Doch die Anzeigen funktionieren nicht, der Funk fällt aus und überhaupt passt einfach nichts zusammen. Was ist da los? Währenddessen finden sich die Angehörigen derer, die auf dem Schiff eine Hochzeit gefeiert haben, am Strand und in der örtlichen Kneipe ein. Doch ihre Hoffnung wird enttäuscht.

Ab da fängt es dann an mysteriös zu werden und sich leider zunehmend zu verzetteln.

Nina stellt fest, dass jemand wohl in den Sachen ihres vornehmlich verstorbenen Mitbewohners gewühlt hat, sieht diesen zusammen mit einem Kind, das auch bei dem Unglück verstorben sein soll und dann wird plötzlich Simons Leiche gefunden, doch in seiner Lunge befindet sich Süßwasser, kein Salzwasser. Er kann also gar nicht in der Ostsee ertrunken sein.

Bis dahin hätte das Buch ein solider Krimi werden können, oder meinetwegen auch noch ein Thriller, wobei mir eben jener „thrill“ von Anfang an fehlte, aber egal. Leider verzettelt sich der Roman im weiteren Verlauf aber mit zu vielen Schauplätzen und Charakteren, die lose zueinander in Verbindung stehen – notfalls auch über Eck und irgendwann habe ich gar nicht mehr verstanden, worum es eigentlich gehen soll und was der Zweck dieser vielen neuen Handlungsstränge ist. Dazu kamen dann noch gleich mehrere Liebesgeschichten und Gespräche eines Priesters mit Jesus – der auch noch antwortet!


Fazit: Leider hat mich das Buch schon relativ früh abgehängt. Für mich hat es sich zu sehr in zu vielen Handlungssträngen und Schauplätzen mit zu vielen Charakteren verzettelt. Ich blickte bald gar nicht mehr durch und fand auch einiges sehr unlogisch. Ich hatte das Gefühl, dass hier zu viel gewollt wurde. Mir fehlte der rote Faden.

Leider war das Buch gar nicht meins. Ich fand es zu verwirrend und zu konstruiert. Ich kann dem Buch nicht mehr als 1 Stern geben. Es tut mir ehrlich leid, aber ich habe mehrmals ernsthaft überlegt, es abzubrechen.

Bewertung vom 04.09.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


gut

Mir war es leider viel zu drüber


Triggerwarnung: Verlust von Angehörigen, Trauma, Trauer, Erwähnung von Folter, PTBS, Erwähnung einer potenziell tödlichen Krankheit.

Nachdem sie bereits ihre Eltern und ihre Großmutter verloren hat und ihre Zwillinge allein großziehen muss, fällt auch noch Ellas Bruder und weil er in einer Spezialeinheit war, will ihr niemand sagen, was passiert ist. Was sie aber mindestens genauso mitnimmt ist der Verlust von Chaos – dem Soldaten in der Einheit ihres Bruders mit dem sie zahlreiche Briefe, Geheimnisse und Wahrheiten ausgetauscht hat. Seit dem Tod ihres Bruders hat sie auch von ihm nichts mehr gehört.
Jetzt taucht dafür plötzlich Beckett bei ihr auf, der ebenfalls in der Einheit gedient hat und den ihr Bruder darum gebeten hat, sich um Ella und ihre Kinder zu kümmern. Ella ahnt nicht, dass es sich bei Beckett um Chaos handelt und dass sein Herz schon seit ihrem ersten Brief immer ihr gehört hat. Doch Beckett kann und will ihr nicht sagen, wer er wirklich ist und nichts hasst Ella mehr als Lügen.


Ja, das Buch ist stellenweise wirklich sehr bewegend. Den Schmerz, den beide Ella und Beckett empfinden, bringt die Autorin wirklich sehr gut rüber. Ich habe auch mehr als einmal Tränen verdrückt. Aber im selben Maße hat mich gestört, dass vieles einfach überdramatisch war.

Ella hat alle verloren, die sie je geliebt hat. Und natürlich hat sie der Vater ihrer Zwillinge ohne einen Cent sitzenlassen. Einer der Zwillinge bekommt eine potenziell tödliche Krankheit und Ella muss all ihr Erspartes ausgeben, um ihr Kind behandeln zu lassen und sich hochverschulden. Und es kommt immer noch dicker und noch dicker. Ein Drama bzw. Unglück kommt selten allein und hier kamen sie gefühlt immer im Dutzend.
Und genau das ist mein Problem. Es war immer alles zu viel. Zu extrem, zu viel Drama, zu viel für eine Person und ein Leben.

Ja, es gibt Menschen, die ziehen Unglück magisch an, aber es war hier einfach so extrem viel, dass ich es nicht mehr gefühlt habe, es wirkte nur noch übertrieben und unglaubwürdig auf mich.

Beckett ist ein richtiger Schatz. Auch er hat seine Dämonen, aber er ist eigentlich zu gut für diese Welt. Je mehr Ella vom Unglück verfolgt wird, desto inbrünstiger hängt er sich rein, um Lösungen für sie zu finden. Er liebt sie mit allem, was er hat und ihre Kinder ebenso und er ist wirklich die Art Mensch, die man an seiner Seite haben will, wenn es schwierig wird.


Fazit: Leider machte der Hang zum Drama das Buch für mich zu vorhersehbar. Je mehr das Drama übereinandergestapelt wurde, desto klarer war mir, was noch kommen würde. Nicht nur die erste Wendung war vorhersehbar, sondern auch die zweite und das Ende. Die Reaktionen von Ella leider auch und das auch im Negativen. Es gab zudem einige Zeitsprünge, bei denen ich stellenweise das Gefühl hatte, Wichtiges verpasst zu haben.

Mir war es leider zu drüber. Zu viel Drama zu viele zu tragische Schicksalsschläge. Es wurde immer der dramatischste Weg gewählt. Und es wurde immer noch eine weitere Schippe draufgelegt. Das fand ich zunehmend unrealistisch.

Zudem fehlte mir eine Triggerwarnung.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Es hat mich stellenweise sehr berührt, aber durch das extreme Drama konnte ich es irgendwann nicht mehr ganz so ernst nehmen und fühlen, wie zuvor.

Bewertung vom 04.09.2024
Mr Next Door
Keeland, Vi

Mr Next Door


gut

Eine wichtige Message, aber ich habe auch Kritik


Val ist nach ihrer Scheidung wieder Single. Ihre beste Freundin Eve findet, sie braucht dringend ein Abenteuer und meldet Val kurzerhand auf einer Datingplattform an. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten lernt sie dort einen Mann kennen, mit dem sie sich super versteht, auch wenn er zu jung für sie ist. Doch als sie ihm persönlich begegnet, fällt sie aus allen Wolken, es ist Ford, der Sohn-ihrer-verstorbenen-Nachbarn-Ford, der Ex-Babysitter-und-Kumpel-ihres-Sohnes-Ford, der Warum-findet-sie-ihn-trotzdem-unwiderstehlich-Ford.


Ich fand es super, dass es hier mal um einen Altersunterschied in der anderen Richtung ging. Normalerweise ist ja immer ER älter als sie und ja, manchmal wird darüber gelästert, aber das ist nichts im Vergleich dazu, wie die Gesellschaft auf Frauen losgeht, die es wagen, sich mit einem jüngeren Mann einzulassen.

Eben jene Vorurteile und die Angst davor, sich lächerlich zu machen und anzuecken sind Vals Problem an der Sache. Sie versteht sich wunderbar mit Ford, er passt eigentlich perfekt zu ihr, aber warum will er sie, wenn er doch so viel jüngere, schönere und eben jüngere Frauen haben kann? Diese Selbstzweifel machen Val das Leben schwer und sorgen zusätzlich zu ihren anderen Ängsten dafür, dass sie Ford immer wieder zurückweist.

Ford dagegen mag vielleicht auf dem Papier einige Jahre jünger sein als Val, aber er hat nach dem Tod seiner Eltern nicht nur deren Firma übernommen, sondern auch seine jüngere Schwester großgezogen. Er ist schon längst kein unbeschwerter junger Mann mehr.
Und Ford weiß auch genau, was er will: Val.


Fazit: Ich fand die Idee echt super. Endlich mal ein Age Gap bei dem SIE älter ist. Ford ist echt super süß, aber mir waren es zu viele Wiederholungen der immer gleichen Probleme mit den immer gleichen Reaktionen. Das sorgte dafür, dass sich das Buch für mich zog und extrem vorhersehbar wurde. Und gerade, als es richtig interessant wurde, gab es einen Zeitsprung zum Ende.

Ich fand die Message toll, aber die Wendung, die eigentlich wenig mit den beiden zu tun hatte, sondern mehr mit einem anderen Thema, sorgte für mich nur für einen Stimmungsdämpfer ohne Sinn.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


schlecht

Leider war es gar nicht meins


Triggerwarnung: Verlust einer geliebten Person, Trauer, Mobbing, Erwähnung einer tödlichen Krankheit.

Erin erstickt in ihrem Job und als zu viel zusammen kommt, entlädt sich ihr Frust in einer Kündigung. Sie will ihr Leben umkrempeln und fängt mit einem Koffer voller Bücher an, die sie zu einem Bücherschrank bringt. Leider muss sie wenig später feststellen, dass auch ihr Lieblingsbuch, in dem sie die letzte Nachricht ihrer verstorbenen besten Freundin aufbewahrt, dabei war. Dabei spielt es keine Rolle, dass sie sie immer noch sieht und mit ihr redet.
James wurde in der Schule aufs übelste gemobbt, gedemütigt und verletzt. Jetzt ist er erfolgreich in seinem Job – mehr als erfolgreich – und steigt immer weiter die Karriereleiter empor, obwohl er sein Leben regelmäßig für seine psychisch kranke Mutter auf Eis legen muss. Er findet Erins Buch und antwortet auf ihre Kommentare, bevor er es wieder zurückstellt. Dadurch entwickelt sich bald ein reger Austausch, doch würden sie sich auch im realen Leben so gut verstehen?


Ich fand die Idee echt süß. Ich meine, wir Bücherwürmer wissen ja, wie sehr einem ein Buch ans Herz wachsen kann – wobei ich niemals (!!!) in ein Buch schreiben würde, aber gut, den beiden gibt es was und es ist echt eine süße Idee – und sich über Bücher mit anderen auszutauschen ist wirklich toll.

Leider hatte ich aber mit den Charakteren so meine Probleme – vor allem mit Erin. Ja, sie trauert um ihre beste Freundin und da wird es teilweise echt emotional. Aber ansonsten empfand ich sie als extrem unreif, kindisch, nachtragend und egozentrisch.
Sie musste einiges mitmachen und hatte es nicht immer leicht, aber sie weigert sich zum Beispiel Dinge aus der Perspektive eines anderen zu sehen. Sie hält an ihrem Groll fest – wenn es sein muss auch über Jahrzehnte.
Da hat sie mich mehrfach extrem aufgeregt. Immer sind alle anderen Schuld, niemals sie.
Ihre Kommentare in den Büchern sind da ganz anders und passen für mich nicht zu der Erin, die ich im restlichen Buch erlebt habe.

James war immer das Opfer. Das Opfer von Mobbing, der, der sich für seine Eltern, vor allem seine Mutter aufopferte und sich von seinem Bruder im Stich gelassen fühlte. Er ist ebenso verloren wie Erin, aber dabei deutlich sympathischer.


Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Das fing schon mit der in meinen Augen unangenehm kleinen Schrift des Buches an.

Der Hauptgrund, warum das Buch nicht meins ist, sind aber die Charaktere, vor allem Erin. Ich kam gar nicht mit ihr und ihrer nachtragenden Art klar. Sie hat mich so oft aufgeregt. Ich empfand sie als extrem kindisch.

Es gibt eine heftige Enthüllung, die manches erklärt. Und ja, das ist heftig, aber trotzdem fand ich auch hier Erins Reaktion total überzogen.

Das Ende war mir zu drüber. Es war absehbar, was kommen würde, aber das war mir zu unglaubwürdig und ging mir viel zu schnell.

Von mir bekommt das Buch 1 Stern, mehr war für mich leider nicht drin.

Bewertung vom 04.09.2024
High Mountain Court / The Five Crowns of Okrith Bd.1
Mulford, A. K.

High Mountain Court / The Five Crowns of Okrith Bd.1


sehr gut

Ich fand es wirklich gut, aber stellenweise sehr brutal


Achtung: Band 1 einer Reihe. Der Band ist in sich abgeschlossen, aber die übergeordnete Handlung wird in Band 2 mit neuen Protagonisten fortgesetzt.

Triggerwarnung: Erwähnung von Folter, Verstümmlung, Gewalt, Ermordung/Verlust von Angehörigen und Kindern, Trauma.

Remy ist eine der letzten noch lebenden roten Hexen. Seit dem großen Massaker, bei dem ihre Familie abgeschlachtet wurde, lebt sie im Verborgenen, immer bereit beim ersten Anzeichen von Problemen zu flüchten. Denn der König des nördlichen Reiches wird nicht ruhen, bis nicht alle roten Hexen ausgerottet wurden.
Kein Wunder also, dass sie misstrauisch ist, als gleich vier Fae-Krieger das Wirtshaus besuchen, in dem sie arbeitet. Und damit soll sie auch Recht behalten, denn einer von ihnen ist Prinz Hale vom Hof des Ostens und er zwingt Remy sich mit ihm gemeinsam auf die Suche nach Artefakten zu machen, die dabei helfen könnten, den König des Nordens zu stürzen. Doch kann Remy ihm wirklich vertrauen?


Remy hat als Kind miterlebt, wie ihre Familie und Hunderte, wenn nicht Tausende rote Hexen abgeschlachtet wurden. Und noch immer machen Fae und auch viele Nicht-Fae Jagd auf rote Hexen – und auch auf andere Hexen. Doch während andere Hexen vorwiegend versklavt werden, werden die Roten vorwiegend ermordet. Der König des Nordens zahlt pro Kopf eine Prämie. Doch warum ist das so? Was hat er gegen die roten Hexen?

Remy weiß nicht, warum es so ist, nur dass es seit 13 Jahren ihr blutiger Alltag ist. Sie ist ständig auf der Flucht, zusammen mit der braunen Hexe, die sie bei sich aufgenommen hat, als ihre letzte Beschützerin starb und einer männlichen braunen Hexe, die für Remy wie ein Bruder ist. Doch jetzt scheinen ihre Tage gezählt, als gleich vier Fae Remy und ihre Begleiter schachmatt setzen.
Einer von ihnen stellt sich als Prinz Hale vom östlichen Hof heraus, der Bastard-Sohn des Königs, dem ein gewisser Ruf vorauseilt.

Hale zwingt Remy dazu, sich ihm und seinen Kriegern anzuschließen und sich auf die gefährliche Reise quer durch alle Königreiche zu begeben, um Artefakte aufzuspüren, die den nördlichen König zu Fall bringen sollen.

Vieles ist ziemlich leicht durchschaubar. Was genau möchte ich nicht verraten, um niemanden zu spoilern. Ich persönlich finde es immer recht schade, wenn lange ein großes Geheimnis um etwas gemacht wird, das eigentlich schon lange bekannt ist. Mich hätten gerade dazu einige Gedankengänge interessiert, die man leider nicht zu lesen bekommt, weil ja ewig nicht ausgesprochen werden soll, was Sache ist.


Fazit: Das Buch selbst fand ich durchaus sehr spannend und interessant. Remy hat echt viel durchgemacht, aber auch Hales Leben war alles andere als einfach. Mich hat das Buch gepackt, obwohl einiges für mich extrem offensichtlich war. Es war definitiv spannend ging manchmal aber auch ein wenig abrupt zu.

Mir war das Buch leider stellenweise viel zu brutal. Ich wollte diese Bilder wirklich nicht in meinem Kopf haben.

Obwohl mir Band 1 sehr gut gefiel, werde ich die weiteren Bände nicht lesen. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 02.09.2024
Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern
Sporrer, Teresa

Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern


ausgezeichnet

Ich habs echt geliebt!


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Euryale ist die Tochter einer Göttin und will nichts mehr, als endlich eine echte Furie zu werden, wie ihre Tanten. Alle ihr gestellten Aufgaben hat sie gelöst, jeden Test bestanden, doch eine letzte Aufgabe erweist sich als schwieriger als jede andere zuvor: Es gibt irgendwo in London einen Riss zwischen den Welten, durch den der Styx, der Fluss der Unterwelt, nun Wesen der Unterwelt in die Welt der Menschen entlässt. Euryale soll diesen Riss finden und die Verantwortlichen bestrafen.
Um das tun zu können, muss sie sich als junge adlige Lady ausgeben und vorgeben, einen Ehemann zu jagen. Die Regeln der Londoner Gesellschaft sind ihr komplett egal und bald droht sie unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Doch gleichzeitig stellt sich ihr größter Kritiker, der angehende Geschichtsprofessor Deacon als ihr größter Verbündeter heraus. Dummerweise löst er aber auch Gefühle in ihr aus, die Euryale absolut NICHT haben will!


Euryale ist eine Protagonistin, die aneckt. Aufgewachsen unter Furien und Menschen, aber durch ihren Status als Halbgöttin immer auch eine Außenseiterin, sind ihre Umgangsformen … ungewöhnlich, um es freundlich auszudrücken. Aber hey, wer im antiken Griechenland überleben will, muss eben tough sein!
Ihr bisheriges Leben hat nichts mit den Anforderungen der Londoner Gesellschaft zu tun. Euryale ist zu laut, zu promiskuitiv, zu wehrhaft und passt einfach nicht wirklich da rein. Sie will auch keinen Ehemann und findet die vielen Bälle und dergleichen einfach nur langweilig.

Deacon ist ein angehender Geschichtsprofessor und taucht immer wieder in Euryales Nähe auf. Er ist lästig und nervig und zerbrechlich und ein Mensch! Und ein Mann! Aber irgendwie weckt er auch Gefühle in ihr, die sie eigentlich wirklich absolut nicht haben will, aber auch nicht wieder loswird.

Euryale ist sehr eigen. Entweder man mag ihre Art, oder man kommt gar nicht mit ihr klar. Ein Mittelding gibt es mit ihr eigentlich nicht. Aber gerade, weil sie sich eben keine Mühe gibt, anderen zu gefallen, mochte ich sie umso lieber.
Sie hat mich so oft zum Lachen gebracht mit ihrer Art und den Geschichten aus ihrem Leben (sie hat einen Pegasus gebissen!) – mich aber auch berührt, wenn sie einen hinter ihre toughe Schale blicken ließ.

Deacon ist ein absoluter Schnucki. Echt. Man muss ihn einfach lieben! Er ist hin und weg von Euryale aber nimmt sie so wie sie ist. Er versucht nicht sie zu verändern oder zu verbiegen, er möchte einfach nur ein Teil ihres Lebens sein.


Fazit: Ich habe das Buch echt geliebt! Euryale ist soooo witzig und cool und Deacon ein Schnucki. Das Buch ist interessant und spannend und romantisch, aber das Ende echt fies. Ab und an habe ich echt aufpassen müssen, nicht den Überblick zu verlieren – etwas viele Namen und Gottheiten, aber das machte es gleichzeitig auch so interessant!
Ich freue mich schon jetzt total auf Band 2!

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.