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ws
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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1197 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2024
Hilfe, ich habe geerbt!
Bandel, Stefan;Klotz, Antonie;Wallstabe-Watermann, Brigitte

Hilfe, ich habe geerbt!


ausgezeichnet

Sterben ist unvermeidlich - besser rechtzeitig die richtigen Entscheidungen treffen!

Bei der Entscheidungsfindung sind diese 188 Seiten, die das Autorenteam zusammengestellt haben, eine fundierte, sachgerechte, sehr gute Hilfe.

In sieben Kapiteln tadellos strukturiert, gut lesbar und gut verständlich wird erläutert, was es im Falle einer Erbschaft soweit als möglich zu beachten gilt. Was geschehen kann, wenn die notwendigen Schritte nicht RECHTZEITIG eingeleitet werden.

Rechtzeitig bedeutet: hat der Erblasser bereits 'das irdische Jammertal' (Carl Maria von Weber: Der Freischütz) verlassen, ist es fast immer zu spät, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Denn dann tauchen Fragen auf wie 'Existiert überhaupt ein Testament? Ist es gültig oder anfechtbar?', 'Welche Pflichten und Fristen gelten für die Erben?', 'Der Erbe lebt im Ausland - und nun?', 'Wie lässt sich das Familienheim steuerfrei vererben?' oder auch 'Sparbuch oder Wertpapiere geerbt - was tun damit?'.

Im 'Hilfe' betitelten Anhang befindet sich zum einen eine Übersicht der Kosten, die je nach Wert des Erbes beispielsweise für einen Erbschein, eine Grundbuchänderung, eine notariell zu beglaubigende Ausschlagung des Erbes etc. zu erwarten sind.
Und auch das Muster einer Nachlassvollmacht.

Die Augen vor dem irgendwann mit absoluter Sicherheit eintretenden Tod eines Angehörigen zu verschliessen, das ist mit ebensolcher Sicherheit der größte Fehler.
Rechtzeitig die richtigen Entscheidungen treffen - das ist der einzige Weg, Ärger und Sorgen zu vermeiden!

Was dieses Buch auch so lesenswert, so wichtig mach, das sind die Hinweise, die nicht in den Bereich 'Allgemeinwissen' fallen. Ein Beispiel von Seite 34:
"Erbscheinantrag bedeutet Erbschaftsannahme
Aufgepasst: Mit dem Antrag auf Ausstellung eines Erbscheins nehmen Sie explizit die Erbschaft an, auch etwaige Schulden! Eine gewöhnliche Ausschlagung des Erbes ist dann nicht mehr möglich."

Bewertung vom 16.03.2024
Der Preis der Welt (eBook, PDF)
Lenger, Friedrich

Der Preis der Welt (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Worin ist der Wohlstand der 'westlichen Welt' begründet? Hier die sind Antworten zu finden.

Die europäischen Länder und auch die USA begründen ihren Wohlstand, ihren Reichtum in der Ausbeutung der Bodenschätze fremder Länder. In der gewaltsamen Vertreibung oder gar Vernichtung der dortigen Bewohner. In der gnadenlosen Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft, Stichwort Menschenhandel und Sklaverei.
Sei es Spanien und Portugal mit ihren Kolonien vornehmlich in Süd-Amerika, aber auh in Afrika, in Asien. Seien es die Niederlande und Dänemark in der Karibik oder auch in Süd-Ost-Asien, Frankreich in Nord-Afrika und im fernen Osten (Stichwort das heutige Vietnam, Kambodscha, Laos).
Belgiens König Leopold II betrachtete den heutigen Staat Kongo, von der Fläche her rund 80mal so groß wie Belgien selbst als seinen persönlichen, privaten Besitz. Die Gräuel, die dort an den Einheimischen, egal ob Frau, Mann oder Kind (!) verübt wurden, um die wirtschaftlichen, total überspannten Erwartungen zu erzwingen, führten erst 1908 dazu, dass der Freistaat Kongo an den Staat Belgien überging. Es dauerte ein weiteres halbes Jahrhundert und einige politische, vom Westen initiierte Morde, ehe der Staat Kongo selbständig, aus der Kolonialzeit entlassen wurde.

Um die Kolonialgeschichte Groß-Britanniens mit den okkupierten riesigen Regionen auf der ganzen Welt auch nur anzureißen fehlt hier der Platz. Stichwort Kaiserreich Indien, Australien, Irak, Iran und so weiter.

Auch die USA reihen sich in diese unrühmliche Aufstellung ein: Vertreibung und Ermordung der indigenen Ureinwohner im Westen der heutigen US, Mittelamerika, Chile, Hawaii, Kuba, Philippinen...

Deutschland oder genauer gesagt das Deutsche Kaiserreich kann sich ebenfalls nicht wegducken. Die Gräuel, der Völkermord an den Herero und Nama, wird seit 2004 langsam aufgearbeitet. Denn die deutsche Kolonialherrschaft über Südwestafrika endete erst 1915 mit der Kapitulation der kaiserlichen Schutztruppen vor südafrikanischen Truppen des britischen Empire.

Die Liste ließe sich stundenlang erweitern. Mit dem Fazit, dass der Wohlstand auf der Ausbeutung fremder Völker, der Ausbeutung der dort vorhandenen Bodenschätze, der gewaltsamen Vertreibung der einheimischen Bevölkerung und Inbesitznahme riesiger Flächen fremden Bodens beruht.

Friedrich Lenger geht auf so gut wie möglich auf diese Fakten ein. Der Schwerpunkt der insgesamt 525 lesenswerten Seiten liegt auf dem Weg des Kapitals. Wer, welche Bewohner welchen westlichen Landes haben wann wo Kapital aus welchen Gründen investiert?
Dies impliziert bereits der Untertitel des Buches.

Einige Landkarten ermöglichen ein besseres Verständnis der Beschreibungen des Autoren.

Bewertung vom 04.03.2024
Excel - Das Zauberbuch: Raffinierte Zaubereien für Excel-Kenner
Schels, Ignatz;Fleckenstein, Jens;Georgi, Boris

Excel - Das Zauberbuch: Raffinierte Zaubereien für Excel-Kenner


ausgezeichnet

Abrakadabra, Simsalabim --> mit Excel lässt sich wahrlich zaubern!

Die Voraussetzungen, um diese zauberhaften Zaubereien zu beherrschen: man sollte vom Excel zumindest die grundsätzlichen Syntax, also die notwendige Eingabeform für Funktionen und deren notwendigen beziehungsweise optionalen Argumente kennen. Zweitens sollte bekannt sein, was ein 'Bereich' und im Idealfall auch ein 'Array' ist. Und Drittens: der Spass, den Excel bereiten kann, das Interesse an den Möglichkeiten, die Excel bietet, das sollte vorhanden sein.

Die als Drittes genannte Voraussetzung ist nicht zwingend notwendig. Zumindest nicht was den Spass an und mit Excel betrifft. Denn ist das Interesse vorhanden, stellt sich der Spass während der Lektüre in zunehmendem Maß ein.

Was zum einen daran liegt, dass Ignaz Schels die auf den ersten Blick 'trockene, zahlenlastige Materie' amüsant zu vermitteln. Sein Schreibstil ist bestens zu lesen, die zumeist dem Alltagsleben entnommenen Vergleiche im Stil 'Wozu soll das denn wieder gut sein?' sind sofort mit einem Schmunzeln im Gesicht nachvollziehbar.

Ein Beispiel von Seite 197:
"Muttertag -- Die Excel-Mütter werden nicht vergessen - aber was hat eine Mutter mit Gauß zu tun? Muttertag ist der zweite Sonntag im Mai. Dieser lässt sich mit derselben Logik wie die Sommer- und Winterzeit ermitteln: [...]
Stopp: Eine Mutter will nicht an Pfingsten geehrt werden. Sprich: Fällt der Muttertag auf den Pfingstsonntag , findet er eine Woche vorher statt, um den Müttern die uneingeschränkte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen! Das soeben ermittelte Datum 'Zweiter_Maisonntag' muss also mit dem 'Pfingstsonntag' (Osterformel von Gauß plus 55 Tage) verglichen und bei Übereinstimmung um sieben Tage vorverlegt werden [...]."

Was auf den ersten Eindruck beim Vergleich mit der Vorgängerauflage Nummer 4 aus dem Jahr 2020 und dieser neuen 5ten Auflage verblüfft: die 2020er Auflage hatte 597, die neue 410 Seiten. Zwar sind jetzt alle Screenshots in Farbe und damit besser, schneller interpretierbar. Aber doch 187 Seiten weniger...

Die Gründe sind recht schnell erklärt: Ignaz Schels hat das ganze Kapitel der Vorgängerausgabe über die Datenbank-Funktionen in eine von der Internetseite des Verlages herunterzuladende PDF-Datei ausgelagert. Zudem hat der Autor einige 'alte Zöpfe', die in der vorhergehenden Ausgabe zu finden waren, abgeschnitten. Das Kapitel zum 'Solver', der teilweise zu extrem zweifelhaften Ergebnissen gekommen ist, hatte vor dieser 5ten Auflage 13 Seiten Umfang. Dieses Kapitel ist auf 2,25 Seiten eingedampft. Denn die fragwürdige Arbeitsweise des Solvers hat sich ohnehin schon rumgesprochen.

Auf der Markt & Technik-Internetseite ist nicht nur die oben angeführte PDF-Datei mit den db-Funktionen zu finden. Sondern auch alle Übungsdateien im XLSX-Format. Wobei es manchen Dateien gut getan hätte, wenn Spalten nicht nur wie immer über Spaltenbuchstaben, sondern auch über eine verständliche Überschrift verfügen würden. Aber mitdenken war noch nie ein Fehler!

Kurzum: das Excel-Zauberbuch war vor einigen Jahren in der damaligen Ausgabe vergriffen. Aus Spass und Interesse habe ich es mir als E-Book bei der rund 200 Kilometer entfernten Stadtbibliothek Tübingen besorgt. Und war vom Inhalt vor Begeisterung hin und her gerissen.

Mathe war auf dem Gymnasium bis zu Herrn Ischebeck, der die Unterprima (so nannte sich die 12te Klasse noch...) übernahm, DAS Horrorfach nicht nur für mich. Ische verstand es, Mathe verständlich zu erklären! Naja, immerhin der halbe bis dreiviertel Durchblick.

Die Aversion gegen Mathe hatte sich schon vor Jahren durch und mit Excel gelegt. Und seit dem ersten Zauberbuch macht das Ganze Spass! So auch mit der neuen, 5ten Auflage.

Ein Hinweis muss noch folgen: damit all das, was Ignaz Schels aus seiner Trickkiste holt, nachvollzogen werden kann, ist Excel in der Version 365 notwendig. Excel 2016, 2019 und 2021 beherrschen viele der beschriebenen neuen Möglichkeiten nicht.

Aber auch hierzu gibt es eine Lösung: Auflage 4 und 5 gleichzeitig besitzen. Und lesen!

Bewertung vom 26.02.2024
Dein iPhone 15. iPhone 15 Plus, 15 Pro & 15 Pro Max - Einfach alles können
Kiefer, Philip

Dein iPhone 15. iPhone 15 Plus, 15 Pro & 15 Pro Max - Einfach alles können


ausgezeichnet

So ziemlich das Einzige, was das iPhone 15 nicht zu beherrschen scheint: Kaffee kochen...

Ansonsten beschreibt Philip Kiefer restlos Alles, was das allerdings schweineteure iPhone in der aktuellen Ausführung zu bieten hat.
Angefangen bei den verschiedenen Varianten mitsamt deren Unterschieden. Vom 'simplen' iPhone 15 über das 15 Plus bis zum Pro und auch dem Pro Max. Schon hier findet der Interessent eine lesenswerte Aufstellung der Unterschiede und somit eine Entscheidungshilfe, für welche Variante das Konto geplündert werden soll.

Die Neuerungen von iOS 17. Wobei sich zumindest mir die Frage aufdrängt, wie dieses Wunderwerk aus Apples Hexenküche in der Lage sein soll, das 'seelische Wohlbefinden' und die 'psychische Gesundheit' zuverlässig bewerten können soll...

Selbstverständlich werden alle Bedienungsgrundlagen ausführlich geschildert. Wie bei den Büchern des Autoren respektive des Verlages üblich nicht nur mit gut und angenehm zu lesenden Texten. Sondern auch mit einer Unmenge an Photos, kommentierten Screenshots, durch einen blauen Rahmen hervorgehobene Textpassagen, in welchen Philips Kiefer wichtige Hinweise gibt. Beispielsweise, wie das iPhone im Notfall komplett neu gestartet werden kann.

Alle erläuterten Möglichkeiten des iPhone hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Das 'Kontrollzentrum', Bezahlen mit dem Gerät, Kalender, eMails, die zahlreichen Möglichkeiten Fotos zu erstellen und auch zu bearbeiten, Videos, eBooks lesen, Musik, Kontakte etc.

Alleine 'Siri' hat an Hand zahlreicher möglicher anzusagender Wünsche an die 'Dame' etwa 30 Seiten abbekommen. Aber es fehlt leider der Wunsch "Siri, koche zwei Tassen Kaffee!"...

Nicht nur der iPhone-Neuling wird sich darüber freuen, dass der Autor zahlreiche sinnvolle Apps auflistet und kurz beschreibt.

Kapitel 15 widmet sich dann abschliessend des 'iPhone-Pflegeprogramm'. Stichworte 'Akku', 'Speicher unter Kontrolle', 'iPhone komplett zurücksetzen' und mehr.

Sich in den rund 370 Seiten gezielt orientieren ermöglicht das ausführliche Stichwortverzeichnis.

Das Buch ermöglicht es, alles zu können, was das iPhone zu bieten hat. Ob es anfangs ob der unzähligen Features allerdings 'einfach' ist, das sei mal dahin gestellt. Ohne die Lektüre des Buches ist es sicher ausnehmend viel schwieriger!

Demnach ist es mehr als sinnvoll, die 20 Euro zu investieren. Sei es als Entscheidungshilfe vor dem Erwerb eines iPhone 15, sei es nach dem Erwerb. Um feststellen zu können, wofür so viel Geld investiert wurde.

Bewertung vom 19.02.2024
iPhone - Tipps und Tricks zu iOS 17 - zu allen aktuellen iPhone Modellen - komplett in Farbe
Kiefer, Philip

iPhone - Tipps und Tricks zu iOS 17 - zu allen aktuellen iPhone Modellen - komplett in Farbe


sehr gut

Bei den Preisen, die Apple für ein iPhone verlangt, fallen 9,95 € wahrlich nicht ins Gewicht...

Aber nach der Lektüre der 152 Seiten, reichlich und verständlich mit zahlreichen Screenshots in Farbe illustriert, weiß man dann wenigstens was das iPhone so alles drauf hat, je nach Modell.

Mit iOS 17 können folgende iPhones arbeiten:
iPhone XR

iPhone XS

iPhone XS Max

iPhone 11

iPhone 11 Pro

iPhone 11 Pro Max

iPhone 12 mini

iPhone 12

iPhone 12 Pro

iPhone 12 Pro Max

iPhone 13 mini

iPhone 13

iPhone 13 Pro

iPhone 13 Pro Max

iPhone 14

iPhone 14 Plus

iPhone 14 Pro

iPhone 14 Pro Max

iPhone 15

iPhone 15 Plus

iPhone 15 Pro

iPhone 15 Pro Max

iPhone SE (2. Generation)

iPhone SE (3. Generation)

Und der erfahrene Autor Philip Kiefer, der seit knapp einem Viertel Jahrhundert Bücher zur Thematik IT, insbesondere zu und über Smartphones, Tablets etc. verfasst, weiß, wie die Funktionen erklärt, das Wissen um die teils gut versteckten Möglichkeiten 'verkauft' werden.

Das Büchlein ist kompakt, gut und verständlich geschrieben. Soweit man dann alle Tricks, die das schweineteure iPhone je nach Modell beherrscht, ärgert sich vielleicht nicht mehr allzu sehr über die Riesenlücke, die die Anschaffung dieses Nobel-Produktes auf dem Konto gerissen hat.

Bei der Suche nach den iOS17-kompatiblen iPhones bin ich tatsächlich über ein Modell gefallen für über 2.500,00 €! Für ein Smartphone?? Das muss dann wirklich jeder für sich entscheiden, ob ein erholsames Wochenende in einem schönen Hotel in den Alpen oder an der See nicht doch eine sinnvollere Investition ist.

Bewertung vom 19.02.2024
Mazda MX-5
Hack, Joachim

Mazda MX-5


ausgezeichnet

Ein Bilder-Lese-Freude-Buch für MX-5-Fans. Und alle, die es werden wollen!

Autofahren macht ja im Grunde keinen großen Spaß mehr. Volle Autobahnen, Staus, Hektik, drängelnde Autos mit der Niere Im Kühlergrill, mit den vier Ringen, dem Stern und was weiß ich noch für Marken.

Der Spaß stellt sich aber umgehend wieder ein, wenn es gilt, im MX-5 das Stilfser Joch, den Splügen, den San Bernardino-Pass (nicht unten durch die Röhre...), das Timmelsjoch, den Umbrail, den Oberalp- oder Grimselpass, den Furka, die alte St. Gotthard-Passstraße, den Albula, den Foscano, , den Gavia, das Penser Joch, den Jaufen oder, oder, oder zu befahren. Nein, falsch, zu geniessen.
Oder faktisch parallel zur österreichischen Autobahn A12, nur hinter der südlichen Bergkette von Innsbruck die L13 und über Kühtai die Haimingerberg Landesstrasse ein Stück die A12 und dann den Arlbergpass rauf, rechts ab hoch nach Lech und weiter über Warth und den Hochtannbergpass durch den Bregenzer Wald an den Bodensee.

Durchs Innere von Istrien fahren, nicht nur Porec, Rovinj, Pula. Sondern quer über die Halbinsel, mit offenem Verdeck durch herrlich duftende Wälder. Ein Genuß.
Im Winter den MX-5 einmotten? Kommt nicht in Frage, das ist auch ein Ganzjahres-Fahrzeug. Die Heizung ist extrem gut. Scheint die Sonne, verdeck runter, Schal um den Hals und dann eine Fahrt bei strahlend blauem Himmel durch eine schneebedeckte Landschaft - nur schön.

Verdeck auf, wenn's doch mal regnen sollte auch während der Fahrt in Sekunden das Verdeck zuziehen, kommt die Sonne wieder vor, Verdeck in Sekunden wieder runter geklappt. Nichts mit anhalten, Handbremse anziehen, Knopf drücken, nervende dreißig, vierzig oder noch mehr Sekunden warten, bis die Elektromotoren alle Klappen geöffnet, positioniert, das Verdeck hochgeschoben, verriegelt, Klappen geschlossen haben.

Kurzum: es hat seinen Grund, dass sich der MX-5 bei der Leserwahl „Best Cars“ zum sechsten Mal in Folge die Importwertung der Kategorie Cabrios für sich entschieden hat. Mit 9,8 Prozent der Stimmen gewann der Mazda MX-5 die renommierte Leserwahl der Zeitschrift auto motor und sport zum insgesamt zwölften Mal. In diesem Jahr platziert sich der Mazda MX-5 damit vor dem Ferrari Roma Spider mit 8,7 Prozent und dem Aston Martin DB12 Volante mit 8,1 Prozent der Leserstimmen. Der dezente Unterschied: für den Preis eines Roma Spider lassen sich etwa 7,58 MX-5 in die Garage stellen. Und für die Kosten eines großen Kundendienstes am Ferrari bekommt man wahrscheinlich gleich den nächsten MX-5.

Zurück zu diesem Buch: Joachim Hack hat akribisch alles zusammengestellt, was es über den MX-5 von seinen ersten Entwicklungsschritten als Prototypen im Jahr 1985. Damals wurde noch der Triumph Spitfire, der Alfa Spider, der Fiat 124 Spider oder auch der Lotus Elan angeboten...
Allesamt als weiter entwickelte Neuwagen verschwunden. Ausser eben dem MX-5.

Jede Menge Farbfotos von außen, von innen, vom Cockpit, vom Motorraum, von Details wie Felgen lassen das Lesen des Buches, das Betrachten dieser Fotos sehr kurzweilig werden. Immer wieder mal eine Art 'Explosionszeichnung', die den Aufbau der Technik verdeutlicht.

Auch alle zahlreichen Sondermodelle wie diese in den verschiedenen Ländern angeboten wurden, sind zu finden. Immer wieder mal mit einem Blick (Text und Foto) auf die Mitbewerber wie den Peugeot 206 CC, den Opel Tigra TwinTop, den Mitsubishi CZC, Fiat Barchetta oder Pontiac Solstice.

NA, NB, NC und ab Seite 162 in Kapitel 5 dann der MX-5 ND, also die vierte Generation...
Mit Ausnahme des je nach persönlichem Geschmack äußerlich verhunzten MX-5 RF und der Krawallbüchse des Fiat Abarth 124 Spider wir dieses richtig gut gelungene Auto vorgestellt.

OK, für Menschen mit einer Größe jenseits der 185, 188 cm und/oder einem Körpergewicht über 85 oder 90 kg wird es im MX-5 Roadster wirklich etwas eng. Da sitzt der 'Anzug' doch recht eng.

Wer aber diese körperlichen Merkmale nicht deutlich überschreitet, der schaue sich mal die Fotos auf Seite 168, Seite 178 oder 180 an. Dann nochmals oben die ersten Absätze dieses Textes lesen. Und sich im optimalen Fall auf die nächste Reise über kleine Passstrassen freuen!

Bewertung vom 12.02.2024
Italien zu jeder Jahreszeit
Migge, Thomas

Italien zu jeder Jahreszeit


ausgezeichnet

Zwar sucht man zwei Regionen vergeblich, dennoch ein sehr schönes Buch!

Die beiden Regionen, die warum auch immer von Thomas Migge nicht erwähnt werden, sind Friaul-Julisch Venetien mit der sehr schönen Altstadt Triest sowie Trentino mit der dortigen Hauptstadt Trient.

Nebenbei erwähnt: auf dem Weg nach Kroatien brettert man meist auf der Autobahn an Triest vorbei. Dabei ist diese schöne Stadt ganz sicher zwei oder drei Tage Aufenthalt wert. Gleiches, wenn auch in einem etwas geringeren Maß, gilt für Trient. Hier reicht meines Erachtens ein Stopp und einmal durch die Altstadt bummeln.

Alle anderen Regionen, die Italien zu bieten hat, werden von Thomas Migge mit gut zu lesenden Texten und vor allem mit wirklich schönen, Lust auf Italien weckenden Farbfotos in bester Druckqualität vorgestellt.

Wobei es dem Leser überlassen bleibt, auf welche Weise er den Inhalt der 185 Seiten auf sich wirken lassen will: entweder Seite für Seite. Wobei diese wiederum in sich nach den vier Jahreszeiten gegliedert sind. Was bedeutet, man wird von Region zu Region hin und her geführt. Beispielsweise für den Herbst von Turin nach Capri über Sardinien und weiter nach Ischia.
Oder man hält sich an das zweite Inhaltsverzeichnis, welches nach den Regionen zusammen gefasst ist.

So oder so: das Buch stellt weniger die bekannten Schönheiten Italiens vor. Wie beispielsweise Florenz, Verona oder Rom. Vielmehr geht es um die unbekannten, nicht minder schönen Städte und Landschaften, die Italien zu bieten hat. Die Zedern-Riviera Kalabriens, das 'kleine Venedig' Chioggia, die 'Villenpracht' bei Lucca oder das 'stille' Mantua. Um nur einige zu nennen.

Wer weitere Informationen sucht, der findet bei jedem der beschriebenen Orte entsprechende Internetadressen.

Zugegebenermaßen: ich bin Italien-Fan. Noch keine Reise in dieses Land war eine Enttäuschung. OK, an das übliche italienische Frühstück muss man sich genauso üblich gewöhnen... Alle anderen Gerichte machen das aber mehr als wett!

Auch ohne die italienische Küche: egal, was Italien zu bieten hat, seien es die Landschaften, die Küsten, die Berge, Alpen, Städte und Städtchen - es ist einfach schön! Lassen wir die Industrieregionen im Umland von Mailand mit ihrer Dunstglocke mal aussen vor. Gela an der Südküste Siziliens ist jetzt auch nicht gerade ein Ausbund an Schönheit.
Dennoch: Italien ist Italien ist schön.

Das Buch vermittelt einen guten Eindruck davon. Und macht Lust auf Italien.

Bewertung vom 07.01.2024
Deutschlands verschwundene Orte
Volk, Pia

Deutschlands verschwundene Orte


gut

Verdient das Prädikat 'Umwerfend' nicht...

OK, das eine oder andere Kapitel ist recht interessant. Je nach Interessenslage.

Wenn es aber um "Krokodile, Tapire und Laufvögel" im Geiseltal in Sachsen-Anhalt oder "Die reichen Frauen der Kelten" in Heuneburg an der Donau geht, dann stellt sich schon die Frage, weswegen die Autorin nicht auch das Auffalten der Alpen, die zu einem recht kleinen Teil bekanntlich zum Freistaat Bayern, auch wenn es den Bayern schwer fallen mag also zu Deutschland gehören, mit in ihr Buch aufgenommen hat...

Ach so, die Alpen sind ja noch nicht verschwunden. Das wird der Grund sein.

Interessanter wird es dann ab Kapitel 18 (von insgesamt 30) mit der "Frankfurter Judengasse". Oder auch mit der "Telegrafenstation Nr. 18 Neuwegersleben" von Berlin nach Koblenz, verschwunden 1849. Mittels je drei horizontal angeordneten schwenkbaren 'Armen', die an einem vertikalen Mast angebracht waren, konnten kurze Nachrichten durch die Position der jeweiligen Arme in einem bestimmten Winkel zu dem Masten über zweiundsechzig Zwischenstationen die 600 Kilometer Luftlinie zwischen Berlin und Koblenz übertragen werden. Dieser optische «Schnellschreiber» ermögliche es, schätzungsweise bis zu fünf- oder siebenhundert Nachrichten pro Jahr zu übertragen.

Das Kapitel über den 'mittelalterlichen Stadtkern Berlins' oder die Geschichte des 'Palastes der Republik', vielleicht besser unter dem Synonym 'Erichs Lampenladen' bekannt, ist interessant.

Es kommt eben auf das persönliche Interesse an.

Pia Volks Schreibstil ist nicht minder eine Frage des persönlichen Geschmacks. Stellenweise recht ausschweifend. Welche Überlegung dazu geführt hat, die Markierungspunkte der Orte auf der Landkarte, die eine Zeichnung eines jeden Kapitels, den Schutzumschlag und auch das Buchbändel in der Farbe rosa zu halten, das erschließt sich mir nicht.

Bewertung vom 03.01.2024
Im Namen der Deutschen
Frei, Norbert

Im Namen der Deutschen


ausgezeichnet

Wie kann es mit Deutschland nach den unvorstellbaren Kriegsgräueln der Nazis weiter gehen?

Damit ist im konkreten Fall nicht der Wiederaufbau des komplett zerstörten Landes gemeint. Sondern es geht um die Frage, welche Persönlichkeit ist in der Lage, mit den alliierten Staaten, den ehemaligen Kriegsgegnern, einen Weg der friedlichen Ko-Existenz, der friedlichen Zusammenarbeit, des gegenseitigen Aufeinanderzugehens, des Verständnisses, des ebenso gegenseitigen Vertrauens aufzubauen?

Vor allem auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die meisten Deutschen der für das Amt des Bundespräsidenten in Frage kommenden Altersgruppe selbst Mitglieder der NSDAP oder einer deren Organisationen waren. Einfache PG's (Parteigenossen), Wehrmachtsangehörige, Mitglieder der SA oder SS, von der Hitler-Jugend indoktriniert..?

Diesen ganzen Fragen, Problemen geht Norbert Frei anhand der ersten Männer im Amt des Bundespräsidenten nach.

Theodor Heuss hatte das höchste Amt der neuen Republik in der schwersten Phase nach dem vom Deutschen Reich losgetretenen Zweiten Weltkrieg inne. Von 1949 bis 1959. Ihm gelang es unter anderem nicht nur mit Großbritannien wieder in politischen Kontakt zu kommen. Er hatte es beispielsweise auch aus persönlicher Überzeugung bei seinem Staatsbesuch in Griechenland Blumen an den Gräbern der von deutschen Wehrmachtsangehörigen erschossenen griechischen Geiseln niederzulegen.

Auf seinen Nachfolger, dem vergleichsweise sehr spröden Heinrich Lübke, von 1959 bis 1969 amtierend, kam beispielsweise die schwere Aufgabe zu, sich im Namen der Deutschen gegenüber der Weltöffentlichkeit für die neuerlichen Nazi-Schmierereien der ewig Gestrigen an Synagogen in Köln, in Düsseldorf und weiteren Städten zu entschuldigen.

Sowohl Gustav Heinemann (Bundespräsident von 1969 bis 1974) als auch Walter Scheel (1974 bis 1979 im Amt) als auch der 'Wandervogel' Karl Carstens (1979 bis 1984) hatten ihre Zugehörigkeit zu der einen oder anderen NSDAP-Organisation zu erklären.
Gleiches gilt für Richard von Weizsäcker (1984 bis 1994 Präsident), der mit seiner Rede am 08. Mai 1985 gehalten anlässlich der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches 40 Jahre zuvor internationale Anerkennung fand. Gerade für ihn war die Auseinandersetzung mit der NSDAP, gerade nicht im Sinne einer Rechtfertigung, ein besonderes Anliegen.

Die nachfolgenden Bundespräsidenten, also Roman Herzog (1994 bis 1999 im Amt), Johannes Rau (1999 bis 2004 Präsident), Horst Köhler (2004 bis 2010), Christian Wulff (2010 bis 2012), Joachim Gauck (2012 bis 2017) sowie Frank-Walter Steinmeier (seit 2022 Bundespräsident) werden nicht erwähnt. Letztgenannter hatte zum Beispiel schon auf Grund seines Geburtsjahres 1956 keine wie auch immer geartete mit der NSDAP in Verbindung zu bringende Vergangenheit.

Die insgesamt 323 Seiten sind stellenweise mehr als 'trocken' zu lesen. Sehr aufschlussreich sind sie dennoch und auf jeden Fall. Denn sie verdeutlichen, vor welcher Aufgabe die Bundespräsidenten standen. Nicht nur, um ihre eigene teils sehr belastende NSDAP-Vergangenheit aufzuklären. Sondern die junge Bundesrepublik Deutschland nach dem zwölf Jahre andauernden Terror der Nazi-Diktatur wieder in die 'Weltgemeinschaft' zu integrieren.
Und das trotz des Holocausts mit den mindestens 6 Millionen fabrikmäßig und mit 'deutscher Gründlichkeit' ermordeten Frauen, Männern, Kindern, den Millionen Kriegsgefangenen, die man gnadenlos verhungern ließ, mit den Tausenden erschossenen Geiseln in Polen, in Russland, in Frankreich, auf dem Balkan, in Italien, den skandinavischen Ländern.

Insgesamt angesichts all dieser Gräuel eine bemerkenswerte Leistung dieser Männer.

Bewertung vom 10.12.2023
Wirklich wichtiges Wissen - von heiter bis wolkig
Thiele-Eich, Insa

Wirklich wichtiges Wissen - von heiter bis wolkig


sehr gut

Die Lektüre jagt keine kalten Schauer der Begeisterung über den Rücken, aber interessant zu lesen!

Irgendwie 'zündet' der Inhalt des Buches nicht richtig. Nicht etwa, weil es todlangweilig zu lesen ist. Die Autorin erklärt die Wetterphänomene, deren gegenseitigen Zusammenhänge und Auswirkungen absolut nachvollziehbar. Auch nicht wissenschaftlich trocken und langweilig.

Aber man wird von dem Buch nicht in dem Maße 'gefesselt', als dass man es nicht aus der Hand legen kann.

Interessant und lesenswert ist es dennoch.