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Gelinde
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Insgesamt 389 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2022
Baumgartner, Jil

Mein Sommer in Südtirol


gut

Mein Sommer in Südtirol, von Jil Baumgartner

Cover:
Eine unbeschwerte fröhliche Frau, so kann man sich Jana vielleicht vorstellen.+

Inhalt und meine Meinung:
Jana wird von ihrem Freund noch während der Schwangerschaft betrogen und dann verlassen.
Recht enttäuscht kehrt sie zu ihrer Familie nach Südtirol zurück.
Doch dort läuft auch nicht alles wie sie es sich gewünscht hat. Vor allem mit ihrer dominierenden (und fast schon übergriffigen) Mutter hat sie große Schwierigkeiten. Was nur zu verständlich ist.
In einer zweiten Geschichte geht es u.a. nebenher gerade um die Mutter, und 2 Millionen „Schwarzgeld“. Eine Geschichte die ich mehr als unrealistisch finde.

Der Roman konnte mich nicht so richtig überzeugen. Die Personen (und die Handlungen) blieben für mich unglaubwürdig und flach. Auch Jana, die mir am Anfang noch recht sympathisch was verlor in meinen Augen immer mehr an Aussagekraft.

Alles wird relativ zackig abgehandelt, und vor allem im letzten Viertel wirkt es doch sehr „gehetzt“.

Schreibweise:
Ich weiß gar nicht genau woran es liegt, aber das ganze liest sich etwas abgehackt und ruppig, auch teilweise distanziert. Die Emotionen kommen nicht bei mir an. Es sind viele kurze sachliche Sätze. Ich liebe auch keine ellenlangen Schachtelsätze, aber hier wirkt doch oft Satz an Satz gereiht.
Da dies ein Debüt ist, wundert es mich dann aber nicht und es ist noch Luft nach oben.

Autorin:
Jil Baumgartner, Jahrgang 1977, schreibt Romane über Frauen, die sich in Beziehungs- oder Lebenskrisen befinden. Die gebürtige Südtirolerin studierte in München und arbeitet im Investment Banking. Sie ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrer Familie in Hessen. Sie treibt gerne Sport und liebt das Reisen, vor allem in ihre Heimat.


Mein Fazit:
Ein Liebesroman für zwischendurch der nicht unbedingt nachklingt.
Von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 06.11.2022
Winter, Claire

Kinder des Aufbruchs


ausgezeichnet

Kinder des Aufbruchs, von Claire Winter

Cover:
Ein schönes Cover, das uns gleich ins richtige Setting versetzt. Und ein hoher Erkennungswert zu „Kinder ihrer Zeit“ (das Vorgängerbuch). Beide Bücher können aber auch unabhängig voneinander gelesen werden.

Inhalt und meine Meinung:
Wir befinden uns 1968, in Westberlin. Die Mauer gehört schon zum alltäglichen Bild. Die Fronten des Kalter Kriegs verhärten sich, die Geheimdienste auf beiden Seiten sind äußerst aktiv.
Die beiden Zwillingsschwestern Emma und Alice werden ungewollt in die Aktivitäten der beiden Geheimdienste (also von Ost und West) hineingezogen.
Es wird sogar lebensgefährlich.

Ich bin wieder total begeistert. Viele Höhen und Tiefen, emotional ist immer was los. Die Spannung steigert sich kontinuierlich, so dass ich am Ende das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Einfach brillant sind sehr spanende Verwicklungen und Querverbindungen eingebaut. Immer wieder komme4n neue Erkenntnisse die mich dann den Atem anhalten lassen.

Die vier Hauptprotagonisten Emma und Alice, sowie ihre Männer Julius und Max sind rundum sympathisch, aber da jeder so seine Vorgeschichte und sein Geheimnis hat, müssen wir mehr als einmal mit ihnen bangen und zittern.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, bildgewaltig und emotional. In meinem Kopf läuft das beste Kopfkino ab. Deshalb könnte ich mir das Buch auch super gut als Film vorstellen.
Das ausführliche und überaus wertvolle Nachwort zeigt was Wahrheit und Fiktion ist. Und macht bewusst wie nahe „Kinder des Aufbruchs“ an der historischen Realität ist. Hier wird auch die akribische Recherche der Autorin sichtbar. So werden viele bewegende Ereignisse der 1968er Jahre eingebaut.

Autorin:
Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es, in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben, und ihrer Fantasie dann freien Lauf zu lassen. . Die Autorin lebt in Berlin.
Für mich ist die Autorin ein Garant für ergreifende, spannende und menschlich erzählte Romane.

Mein Fazit:
Wieder ein Roman der Autorin, der mich total geflasht hat und den ich regelrecht Seite für Seite verschlungen habe.
Von mir eine klare Lese-und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne (wenn es ginge mehr).

Bewertung vom 30.10.2022
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


gut

Die Sehnsucht nach Licht, von Kati Naumann

Cover:
Das Cover passt gut zum Handlungsort, ein Tal in Dunst gehüllt.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht um die Familie Steiner, die schon jahrzehntelang im Bergbau im Schlematal im Erzgebirge tätig ist. Wir begleiten sie von 1908 bis 2019.
Die Tätigkeit unter Tage ist hart und gefährlich. Doch dieser Landstrich und die Familie bietet noch mehr. (U.a. erfährt man einiges über die Wismut AG).

In zwei Erzählsträngen erfahren wir die Familiengeschichte, die Gegenwart und die Vergangenheit, die sich Schritt für Schritt ins heute bewegt.

Der Beginn ist etwas zäh und langatmig finde ich. So viele Orts- und Grubennamen, das lässt meine Interesse immer wieder abflachen. Es werden viele Bergbauwörter und –begriffe verwendet ohne erklärt zu werden. Auch die Radonanwendungen musste ich erst mal googeln um zu wissen um was es geht.
Als wir in der Zeit des 2. Weltkriegs ankommen, klingen die Beschreibungen für mich sehr oberflächlich. Das Grausame dieser Zeit wird für mich nicht transportiert. Oder war es in diesem Landstrich kaum zu merken?

Das Rätsel um den verschwundenen Bergmann Rudolf wird dann für den Leser recht unspektakulär, und wie ich finde recht früh, aufgeklärt. Das nimmt die wenige Spannung die sich aufgebaut hat, für mich komplett raus.

Immer wieder sind Sprünge im Ablauf, und obwohl die Jahreszahlen den einzelnen Kapiteln voranstehen, tu ich mich oft schwer.

Mit der großen Familie der Steiners tu ich mich auch das ganze Buch hindurch schwer, bis zum Schluss (kein gutes Zeichen). Wäre vorne nicht der Stammbaum abgebildet, den ich so oft aufgeschlagen und nachgelesen habe, wäre ich total aufgeschmissen gewesen. Und obwohl so viel beschreiben wurde, blieben die Personen für mich flach und keine hat besonders herausgestochen. Irgendwie wirkte alles zu konstruiert auf mich. Vor allem auch am Ende die Reise nach Moskau.

Mein Fazit:
Eine Geschichte über Generationen einer Bergbaufamilie im Schlematal im Erzgebirge. Wer sich für den Bergbau und den Landstrich dort interessiert kommt bei dem Buch voll auf seinen Kosten.
Mir ist das Ganze oft zu langatmig und zu zäh.
Von mir 3 Stern.

Bewertung vom 25.10.2022
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Das letzte Versprechen, von Hera Lind

Cover:
Es stimmt schon ein, auf die herzzerreißende Geschichte.

Inhalt und meine Meinung:
Die Lebensgeschichte von Anni und ihrer Familie, die mit 5 Jahren im Banat (Jugoslawien) von ihrer Mutter (Amalie) getrennt wurde, die dann nach Sibirien ins Kohlebergwerk gesteckt wurde.
Das einzige „Verbrechen“ der Familie war es „Donauschwaben“ zu sein.

Es ist einfach immer wieder zu tiefst erschütternd zu lesen, was Menschen anderen Menschen antun. Besonders im Krieg (oder danach) scheint alle Menschlichkeit verschwunden zu sein. Egal welches Volk oder welches Land.

Ich kann nur demütig mein Haupt senken, vor allen Leuten die so eine Hölle überlebt haben.

Die Geschichte von Anni und Amalie wird parallel erzählt. Beide sind unglaublich traurig und grausam.
Es tut in der Seele weh, was Anni erleben musste. Erst als kleines Kind (mit 5 Jahre), Lager, Krankheit, Grausamkeiten. Auch wenn sie zum Glück ihre Oma in der Nähe hatte die sich bis zur Selbstaufopferung so gut es ging um sie kümmerte.
Dann als Jugendliche: Unverständnis, Gleichgültigkeit, Einsamkeit. Ihre Mutter ist selber tief traumatisiert und hat kein Verständnis für Anni.
Auch als Erwachsene trifft sie ein Schicksalsschlag nach dem andern und ihre sind nur wenige glückliche Jahre vergönnt.

Doch diese unglaublich starke Frau verliert nie ihren Glauben an die Menschen und ist immer allen gegenüber offen und aufgeschlossen und hilft und packt an wo es nur geht.

Hera Lind versteht es wieder aufs Beste die Gefühle und Emotionen der Protagonisten zu beschreiben und beim Lesen bin ich wie gefangen in der Geschichte. Immer wieder wird das ganze unterbrochen und ergänzt durch die realen Tagebucheinträge von der realen Anna. Oder andere Zeitzeugen Berichte mit Quellenangaben. Auch werden Gespräche der über 890 jährigen Anna und Hera Lind eingeschoben.
Für mich so eine Art „Bestätigung“: ja so grausam war es wirklich. Aber dann auch immer wieder ein kleines Aufatmen wenn ich kurz aus der Hölle auftauchen kann.

Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist.

Mein Fazit:
Die Lebensgeschichte einer unglaublichen Frau, die immer und immer wieder unglaublich traumatisches erlebt hat und dabei voller Wärme und Zuneigung ihrem Gegenüber geblieben isst.
Brillant erhält von Hera Lind.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle Punktzahl – 5 Sterne.

Bewertung vom 24.10.2022
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


ausgezeichnet

East, Welt ohne Seele, von Jens Henrik Jensen

Cover:
Passt zu einem Thriller.

Inhalt und meine Meinung:
Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski wir mit dubiosen Begründungen in den Osten, nach Krakau geschickt.
Er soll (als seine letzte Chance im Dienst) „Die Witwe“ aufspüren die die größte Verbrecherorganisation Krakaus anführt.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Jordi ist ein sehr unkalkulierbarer Protagonist, er ist in sich zerrissen und voller persönlicher Probleme.

Ein typischer Agententhriller, nach altem Muster.
In der Zeit nach dem Kalten Krieg, alle bekannten Strukturen der Geheimdienste zwischen Ost und West sind in Auflösung, das Gleichgewicht scheint zerstört zu sein.
Oder trügt der Schein?
Wir lesen einiges über die Machenschaften der Geheimdienste, die auch nicht immer „ehrlich“ ablaufen und oft genug schlägt die rechte Hand nach der eigenen linken Hand. Ein Verwirrspiel ohne Gleichen, wer ist Freund wer ist Feind, kann man überhaupt jemandem trauen?
Jeder bespitzelt und beobachtet jeden. Und jeder weiß im Grunde genommen alles über die andern, doch das wichtigste Teil im Puzzle fehlt dann eben doch immer.
Auch der obligatorische Sex fehlt natürlich nicht – zum Glück nicht zu sehr ausgewalzt – ich glaube das ist so ein ätzendes Klischee, das den Agenten anhängt.
Und Alkohol in Massen – da könnte jeder „normale“ Mensch nicht mehr arbeiten.
Freunde gibt es nicht, auf keinen kann man sich verlassen, jeder wechselt laufend seine Positionen – sprich: „ was interessiert mich was ich gestern gesagt habe“.
Tja und Maulwürfe gibt es auf beiden Seiten.

Schreibstil: Der Autor versteht es spannend zu schreiben. Gedankengänge und Handlungen die plötzlich abbrechen, so dass man unbedingt weiter lesen muss um zu erfahren wie es jetzt weitergeht, oder welcher Grund plötzlich hinter einer Handlung steht.

Autor:
Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award.

Mein Fazit:
Ein typischer Agententhriller. Jeder bespitzelt jeden, keiner traut keinem und am Ende ist alles anders als es scheint.
Von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 22.10.2022
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn


sehr gut

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn, von Bent Ohle

Cover:
Ein schönes Cover, mit kleinen Details die voll zum Inhalt passen. Und das Buch liegt auch haptisch wunderbar in der Hand. Gefällt mir sehr gut.

Inhalt und meine Meinung:
Achim, ein etwas skurriler Zeitgenosse findet bei seiner Suche nach Beweisen von Außerirdischen „Gold“ das sich, natürlich gegen seinen vehementen Einspruch, als Knieimplantat entpuppt und zu einer „geschredderten“ Leiche auf einem abgelegenen Maisfeld führt.
Hier kommt nun Tanja (die Kommissarin die als Nebenerwerb Rinder züchtet) und ihr Bruder (der hauptberuflich ja Metzger ist aber sich auch in der Pathologie bestens auskennt) ins Spiel. Eigentlich die ganze Familie von Tanja.

Die Protagonisten sind sehr individuell, auch die Nebenprotagonisten, hier vor allem eine ältere Dame: Regine van Delgen. Und auch die Kollegen von Tanja sind teilweise unterhaltsam schräg.

Ein witziger Krimi mit viel zum Schmunzeln und Lachen. Vor allem die Situationskomik. Oft auch die Schlagfertigkeit von Tanja, die hier eine überaus sympathische Protagonistin ist.
Einiges kann man erahnen, es gibt aber auch Wendungen die überraschen.

Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und sehr locker.

Autorin:
Bent Ohle, 1973 in Wolfenbüttel geboren, wuchs in Braunschweig auf und studierte zunächst in Osnabrück, bis er an die Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg wechselte, wo er als Film- und Fernsehdramaturg seinen Abschluss machte. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Braunschweig.

Mein Fazit:
Ein humorvoller kurzweiliger Krimi der gut unterhält.
Von mir 4 Sterne

Bewertung vom 15.10.2022
Leevers, Jo

Café Leben


gut

Café Leben, von Jo Leevers

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut und ist wunderschön gestaltet. Doch nachdem ich das Buch gelesen habe muss ich leider sagen es passt zu keiner Person im Buch – Schade.

Inhalt und meine Meinung:
Die 32 jährige Henrietta nimmt einen neuen Job an. Sie soll die Lebensgeschichten todkranker Menschen aufschreiben.
Da Henrietta in ihrer Kindheit nach einem tragischen Ereignis jegliche Emotionen und Sentimentalität verloren hat, scheint sie für diesen Job super geeignet.
Sie trifft auf die 66 jährige Annie, und deren Schicksal knackt ihren Panzer. Sie wird aktiv und auch ihr Seelenleben erwacht und auch Henrietta öffnet sich.
Das alles ist eine sehr gute Basis für eine emotionale und spannende Geschichte.

Doch die Umsetzung finde ich, ist nicht optimal gelungen.
Nach dem guten, beklemmenden Prolog beginnt sich die Geschichte zu ziehen. Es wird zäh und es gibt viele unnötige Längen.
Henrietta und Annie werden viel zu ausführlich und zurückhalten beschrieben.
Das Ganze bleibt zu trocken, die Emotionen, selbst Annies schweres Schicksal, kommt bei mir nicht an, ich kann nicht mitfühlen.
Erst im letzten Viertel wird es etwas spannend, weil sich einige Ahnungen bestätigen und dann auflösen.

Die Hauptprotagonistin Henrietta, wird mir viel zu widersprüchlich und unglaubwürdig geschildert. Durch ihre kühle und distanzierte Art komme ich ihr auch einfach nicht näher, auch am Schluss nicht, als wir von ihrem Geheimnis erfahren.

Autorin:
Jo Leevers, geboren und aufgewachsen in London, schreibt für zahlreiche Magazine, u.a. für The Guardian, The Observer, The Telegraph, World Of Interiors und Living. Ihr Spezialgebiet ist Interior Design. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann und der Hündin Lottie in Kent. Café Leben ist ihr Debütroman.

Mein Fazit:
Ein Buch das für mich erst im letzten Viertel hält was mir der Klappentext verspricht.
Von mir 3,5 Sterne, die ich bei vollen auf 3 abrunde.

Bewertung vom 13.10.2022
Disney, Walt

Der kleine Mäuseprinz


ausgezeichnet

Der kleine Mäuseprinz, von Disney

Cover:
Einfach zauberhaft.

Inhalt und meine Meinung:
Wenn man den „Kleinen Prinz“ und Disneys Figuren liebt, ist dieses Buch ein MUST HAVE.
So ging es mir, und ich bin restlos begeistert.

Das Buch beginnt mit einem Vorwort, einer Hommage an „Der kleine Prinz“ und wie es zum „Mäuseprinz“ kam.

Dann beginnt die Geschichte mit einem kleinen ganz besonderen Jungen der voller Fantasie ist. Denn ER erzählt seinen Eltern immer Geschichten.

Und so landen wir ganz automatisch und wie magisch im Comic und befinden uns plötzlich mit Goofy in den Lüften und haben eine Notlandung in der Wüste. Dort treffen wir auf den Mäuseprinz und reisen mit ihm in zauberhaften Welten, treffen dort auf viele andere liebenswerte Figuren aus der Disney Welt.
Das Besondere daran: das Ganze ist zeitgemäß modern, so gibt es Handys, Emojis, Smileys und eben all die Dinge die Kinder heute überall im Alltag begleiten.

Durch die Art und Weise der Erzählung kommt der besondere Flair des „Kleinen Prinzen“ gut zur Geltung und vor allem die wunderschönen Illustrationen und brillanten Kolorationen machen das Buch zu einem wahren Schatz .

Im Nachwort können wir noch einen Blick hinter die Kulissen werfen und können sehen wie so ein Buch entsteht, das ist bestimmt für ältere Kinder total interessant.

Mein Fazit:
Den Klassiker „Der kleinen Prinz“ den ich schon öfters gelesen habe, nun mit Micky Maus und Goofy für Kinder aufzulegen finde ich einfach ganz wunderbar.
Ein Buch für jedes Alter.

Bewertung vom 10.10.2022
Höfle, Maria

Dein ist die Macht


ausgezeichnet

Dein ist die Macht, von Maria Höfle

Cover:
Das Cover gefällt mir. Das Motiv ist mir im Buch nicht speziell vorgekommen, aber ich vermutet es wird ein Motiv von Kufstein sein.

Inhalt und meine Meinung:
Ein Kufstein-Krimi, der so oder so ähnlich auch in jeder anderen Stadt stattfinden könnte.

Das Opfer ist ein lokaler Enthüllungsjournalist, der schon so manchem aus der „besseren“ Gesellschaft auf den Fuß getreten ist.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und Chefermittler Konstantin Schmitt findet keinen Verdächtigen.
Da bittet ausgerechnet der Vater des Toten die Polizistin Dorothea Keusch, eigenmächtig zu ermitteln.
Und das bringt die ehrgeizige Dorothea in ein Dilemma.
Sie sieht den Mord aus eine ganz anderen Sicht, doch keiner glaubt ihr. Jeder wirft ihr nur Egoismus vor und sie wolle sich nur profilieren, denn Dorothea will unbedingt die Prüfung schaffen und zur Mordkommission gehen.
Ganz zu schweigen davon, dass sie ein Auge auf Konstantin geworfen hat und sich eine Beiziehung anbahnt, jedenfalls hätte sie das gerne.
Irgendwie lässt mich diese Beziehung auch etwas ratlos zurück? Sind die Zwei nun ein Paar?
Auf jedenfall finde ich es super klasse, dass der Krimi auch ohne Sex auskommt.

Dorothea ist eine sehr kluge Frau, sie hat Archäologie studiert und ein riesiges Allgemeinwissen. Sie ist sehr unkonventionell und hört viel auf ihre innere Intention, dabei ist sie sehr impulsiv. Dabei ist sie sehr auf dem „Teppich geblieben“ und wohltuend „normal“. Das gefällt mir sehr.
Was mir nicht so gefällt: ihr tut ständig etwas weh, seines es die Oberschenkel, alles Glieder oder sie hat Kopfschmerzen und sie ist immer kaputt und erschöpft.
Die Ermittlungen drehen sich recht turbulent im Kreis und so nach und nach dringt Dorothea hinter die Kulissen und entdeckt erschütternde Schicksale.

Autorin:
Maria Höfle, 1978 in Schwaz/Tirol geboren, studierte Germanistik, Klassische Philologie, Anglistik und Amerikanistik. Sie unterrichtet an einem Gymnasium die Fächer Deutsch, Latein und Englisch. Das Schreiben liebt sie, weil es sie in eine andere Welt eintauchen lässt. Maria Höfle lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kufstein.

Mein Fazit:
Ein spannender Krimi mit einer starken und unkonventionellen Ermittlerin. Gerne mehr davon.
Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 01.10.2022
Heinrichs, Kathrin

Am Ende zu viel


ausgezeichnet

Am Ende zu viel, von Kathrin Heinrichs

Cover:
Ein schönes Cover, das zum ländlichen Handlungsort und zum, Finale super passt.

Inhalt und meine Meinung:
Der 3. „Fall“ von Zofia und Anton.

Eine ländliche Idylle, wie es sie überall in Deutschland gibt.
Doch dann wird ein junger Familienvater tot im Wald gefunden.
Herzinfarkt lautet die Todesursache. Doch der Bestatter meldet Bedenken an und schnell ist klar es war Mord.
Bald stellt sich heraus, das strahlende Leben des Bänkers war nur Schein. Er war aufgerieben von seinem Alltag, seiner Familie, und seinem Beruf.
Auch im Dorf gab es viele Reibungspunkte für ihn.
Das wissen die beiden Alten, die ihre Tage in der Bushaltestelle verbringen, genauso wie die beiden Damen am Grill.

Der „alte“ Anton wird vom Bestatter in den Fall mit rein gezogen und beginnt zu ermitteln. Das freut seine Pflegerin Zofia die kräftig mitmischt.
Sehr zum Missfallen von Thomas, dem Sohn von Anton, der bei der Polizei arbeitet und genauso ausgebrannt ist wie das Opfer.

Die Geschichte beginnt total spannend und man ist sofort mitten drin im Geschehen.

Zofia und Anton sind wirklich ein Dream-Team und vor allem Zofia hat es mir angetan. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck.
Ein wunderbarer Nebenschauplatz: Als aus Marianne Max wird, und wie Zofia absolut fantastisch reagiert.

Der Handlungsverlauf ist total spannend. Immer wieder neue Erkenntnisse, immer wieder neue Wendungen, Winkelzüge und Verdächtige. Aber alles schlüssig und passend. Wie bei einem Puzzle, ein Teil passt ins andere und am Ende erst wird das ganze Bild sichtbar. Wobei mir gerade am Ende ein oder zwei Dinge im Raum stehen bleiben bei denen die Deutung dem Leser überlassen wird.
Das hat aber dem ganzen Lesegenuss keinen Abbruch getan.

Der Schreibstil ist flüssig und gespickt mit sehr viel herrlichem ironischem, schwarzem und ganz einfach auch witzigem Humor, so wie ich es super gerne mag.

Autorin:
Kathrin Heinrichs wurde 1970 in einem kleinen sauerländischen Dörfchen geboren, studierte in Köln Germanistik und Anglistik und lebt heute als freie Autorin in Menden. Sie verfasste etliche Kurzkrimis, Alltagssatiren und Theaterstücke. Mit dem Kriminalroman "Nichts wie es war" startete sie eine neue. erfolgreiche Serie um den alten Anton und seine polnische Pflegerin Zofia

Mein Fazit:
Ein sehr unterhaltender Krimi, der mich aufs beste unterhalten hat.