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Piglet and her Books
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Leipzig
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pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2017
Wenn Liebe erwacht / Ewig Bd.1
Thomas, Rhiannon

Wenn Liebe erwacht / Ewig Bd.1


ausgezeichnet

Was passiert eigentlich wenn die schlafende Prinzessin erwacht? Der Prinz steht vor ihr, und dann? Genau dieser Frage widmet sich Rhiannon Thomas und erzählt Auroras Geschichte weiter, genau an der Stelle, wo doch sonst das wunderbare Märchen aufhört. Dabei widmet sich die Autorin der Frage, was denn eigentlich passiert, wenn die Prinzessin den Prinzen eigentlich gar nicht will.

Unsere Ich-Erzählerin und Protagonistin Aurora ist geschockt, denn sie erwacht und alles ist anders. Es sind hundert Jahre vergangen, ihre Eltern sind tot, und sie vollkommen allein. Orientierungslos steht sie da und soll nun diesem Prinz Rodric vertrauen, der angeblich ihre wahre Liebe ist, schließlich hat sein Kuss sie geweckt. Doch Aurora legt von Beginn an eine rebellische Ader an den Tag, und entscheidet sichdafür ihren eigenen Kopf einzusetzen. Diesen Zug mochte ich an Aurora sehr, auch wenn sie sich dadurch oftmals sich und Andere in Schwierigkeiten bringt, macht sie diese Eigenschaft real und nah. Jeden Schritt den sie ging und jede Frage die sie sich fragt, habe ich nachvollziehen können.

Neben Aurora wird die Geschichte durch die anderen Charakter gefüllt, besonders Rodric und seine Schwester Isabelle konnten mich begeistern. Allerdings fand ich es schade, dass die böse Fee Celestine bisher so wenig Spielraum bekommen hat, hier hoffe ich auf den zweiten Band der Dilogie. Der Zwist zwischen dem König und den Rebellen, die es in jedem guten Königreich gibt, stellte hier den spannenden Teil der Geschichte dar. Die Dynamik entsteht vor allem dadurch, dass er herzlos erscheint und somit den Antagonisten für die Geschichte darstellt.

Ich finde die Idee von Rhiannon Thomas absolut gelungen und schön umgesetzt. Ich mochte die Charakterzüge der Darsteller in der Geschichte, und vor allem Aurora war mir sofort sympathisch. Die Geschichte liest sich flüssig und leicht, lediglich einmal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht vorwärts geht, aber bereits nach wenigen Seiten gab es die entscheidenden, spannenden Züge. Ich freue mich schon auf den Abschluss der Dilogie.


Fazit:
Wer sich schon immer gefragt hat, wie es mit Aurora nach dem Kuss der wahren Liebe weite geht, der sollte unbedingt zu "Ewig: Wenn die Liebe erwacht" greifen. Allerdings darf keine pure Romantik erwartet werden, stattdessen begegnet die Autorin uns mit feminsitischen Zügen und kann damit den Leser überzeugen. Schade fand ich, dass Celestine bisher weniger Präsenz hatte, aber ich hoffe, dass sich das mit dem zweiten Band noch ändert.

Bewertung vom 28.04.2017
Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1
Ahern, Cecelia

Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1


ausgezeichnet

Wie sieht unsere zukünftige Welt aus? Was ändert sich, und was behalten wir bei? Genau solchen Fragen stellen sich Autoren, die eine Dystopie schreiben. Cecelia Ahern kennen wir eigentlich aus dem Bereich der Romane mit starkem Frauen und Irland Bezug. In ihrer ersten All-Age-Dystopie entführt sie uns in eine mögliche Zukunft die erschreckend ist. Gelungen ist ihr dieser Wechsel auf jeden Fall, auch wenn ich ein paar Dinge zu bemängeln habe.

Fangen wir aber ganz vorne an, das Cover ist an das englische Cover angelehnt, wobei ich sagen muss, dass mir der Bezug zur Geschichte irgendwie gefehlt hat. In der englischen Version ist dieser durch umkreiste F mehr vorhanden, aber ein Cover ist kein Grund ein Buch nicht zu lesen. Zwischen den Buchdeckeln erwartet uns eine Ich-Erzählung der Protagonistin Celestine die in einer Art Vorort wohnt und ein unbeschwertes Leben führt. Sie ist klug, beliebt und mit dem Schwarm der Schule zusammen. Ihre Familie ist glücklich, alles scheint perfekt, bis zu dem Tag als die Sirene ertönt.

Die Sirene verkündet die Whistleblower, jene "Schutzpolizei" der Gilde, die die Fehlhaften der Gesellschaft abholt und vor das Gericht stellt. Die Fehlerhaften sind keine Verbrecher, dass wird oft genug betont, sie haben sich lediglich etwas zu schulden kommen lassen, was der Gesellschaft, also der Gilde, nicht passt. Wird man vor dem Gericht der Gilde als schuldig gesprochen erhält man entsprechend dem fehlerhaften Verhalten eine Brandmarkung in Form eines umkreisten Fs. Wo diese Brandmarkung gesetzt wird hängt von dem vorgeworfenem Verhalten ab, welches man begangen hat, so ist z.B. eine Brandmarkung auf der Zunge dann notwendig, wenn man gelogen hat. Unabhängig von der Gilde funktioniert die Gesellschaft in der Celestine lebt genau wie unsere, nur die Fehlahften werden als Menschen zweiter Klasse behandelt.

Es ist klar, was passieren wird, Celestine begeht eine fehlerhafte Tat, die in den Augen von ihr, und auch vom Leser nicht als fehlerhaft angesehen wird. Es kommt zum Prozess und sie erhält ihre Brandmarkung, und danach dreht sich ihr komplettes Leben um. Die Geschichte von "Flawed" erzählt nun, wie Celestine mit diesem Leben zurecht kommt, und wie sich langsam eine Art Rebellion gegen das System der Gilde bildet. Ich muss gestehen, dass ich manche Handlungen und Gefühlsregungen von Celestine nicht nachvollziehen kann, denn einerseits wird sie stets als klug und smart dargestellt, andererseits reagiert sie dann aber absolut unpassend dafür. Dennoch liefert Cecelia Ahern hier einen spannend und interessanten Dilogie-Auftakt, der den Leser fesselt und eine neue interessante dystopische Welt zeichnet.


Fazit:
Mit "Flawed" zeigt Cecelia Ahern, dass sie fernab von Belletristik auch Dystopien schreiben und erschaffen kann, die spannend und interessant sind. Die Entwicklungen in der Geschichte waren nachvollziehbar, die Protagonistin angenehm und das Setting mal was anderes. Ein paar Mängel sehe ich bei manchen Entscheidungen von Celestine, dennoch werde ich auch den zweiten Band der Dilogie verschlingen, dafür ist die Spannung einfach zu groß.

Bewertung vom 28.04.2017
Anni findet ein Pony / Ponyherz Bd.1
Luhn, Usch

Anni findet ein Pony / Ponyherz Bd.1


ausgezeichnet

"Ponyherz - Anni findet ein Pony" ist der Auftakt zur wunderbaren Reihe von Usch Luhn bei Carlsen. Ich muss gestehen, dass ich etwas weniger Pferdevernarrt bin als Anni in Ponyherz, dennoch konnte mich Ponyherz begeistern, vor allem durch seine wunderschöne Geschichte. Es ist denke ich klar, dass sich dieses Buch besonders an die jungen Leser richtet.

Anni wünscht sich ein Pony, so wie sicherlich viele junge Mädchen in ihrem Alter. Nach einem Umzug aufs Land muss sie ganz von vorne anfangen, was an sich kein Problem wäre, wenn nicht die fiesen Mädchen die es scheinbar auf sie abgesehen haben. Doch zum Glück gibt es auch ein paar Lichtblicke. Wie ihre Meerschweinchen, die wirklich putzig sind oder auch Lorenz, dessen Großvater der ortsansässige Reiterhof gehört. Und natürlich Annis große Leidenschaft: das Zeichnen. Heimlich zeichnet sich ihre eigene Geschichte zu Ponyherz, dem Pony dass sie so gern hätte.

Ich fand die Kombination aus realistischen und zauberhaften Elementen wirklich gelungen, als dann nämlich das gezeichnete Pony Ponyherz tatsächlich auftaucht schlägt das Herz von Anni deutlich höher. Auch die Zeichnungen zwischen durch, die die Geschichte aufgelockert haben, waren gelungen und angenehm. Ich denke vor allem junge Leser werden sich bei dieser Geschichte sehr aufgehoben fühlen. Neben der Hauptgeschichte werden nämlich auch wichtige und interessante Fragen zum Leben mit dem Pferd gestellt und auch beantwortet.
Ich denke die Reihe zu Ponyherz liefert genügend interessante und spannende Themen für junge Leser und junge Leserinnen. Durch die leichte Wortwahl und die zielgerichtete Storyline kommt man auch sehr gut vorwärts und das Lesen fällt leicht.


Fazit:
Ein toller Auftakt zur Reihe rund um "Ponyherz", die mich als junge Leserin auf jeden Fall packen könnte. Annis Einstellung zu Ponys und zur Lebenssituation sind positiv und motivieren den Leser an der Geschichte dran zu bleiben und Anni begleiten zu wollen. Ihre selbsterfundene Geschichte zu ihrem Comic "Ponyherz" ist dann noch ein echtes kleines Highlight innerhalb des Buches. Für junge Leser genau das richtige!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2017
Kasimir Karton - Mein Leben als unsichtbarer Freund
Cuevas, Michelle

Kasimir Karton - Mein Leben als unsichtbarer Freund


sehr gut

Kasimir und Fleur sind Geschwister, Zwillinge um genau zu sein. Sie teilen sich alles, machen alles gemeinsam und sind so auch die besten Freunde. Doch irgendwann beschleicht Kasimir das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, denn irgendwie scheinen ihn alle zu hassen und zu ignorieren, außer Fleur. Er versucht herauszufinden woran es liegen könnte das alle, sogar der Dackel, ihn hassen und stellt dann fest, dass er eigentlich unsichtbar ist. Von da an begibt sich Kasimir auf Abenteuer und versucht herauszufinden wie es ist ein unsichtbarer Freund zu sein und vor allem, ob es möglich ist sichtbar zu werden.

Die Geschichte teilt sich in zwei Teile, zunächst geht es darum, das Kasimir erkennt was er ist, also ein unsichtbarer Freund. Und der zweite Teil befasst sich vor allem damit, was für Abenteuer Kasimir erlebt. Ich muss gestehen, dass ich den ersten Teil beim Lesen sehr interessant fand und mit Kasimir mitgefühlt habe. Beim zweiten Teil hätte ich mir viel mehr Inhalt gewünscht. Mehr Abenteuer von Kasimir Karton und sein Leben als unsichtbarer Freund, in all seinen Formen und Eigenschaften. Diese Geschichten fand ich so süß und interessant, schade, dass die Autorin da bereits zeitig aufgehört hat.

Kasimir Karton war mir als Protagonist von Anfang an sehr sympathisch, ich mochte seine Art mit der Situation umzugehen, und er wirkte zu jeder Zeit für mich als Leser real und menschlich. Manchesmal musste ich mich daran erinnern, dass er ein unsichtbarer Freund ist. Das Konstrukt um die Geschichte herum, welches Michelle Cuevas schafft, ist interessant und fantasievoll. Wie schon erwähnt findet dieses Konstrukt vor allem im zweiten Teil Anklang, da wir dann in die Welt der unsichtbaren Freunde eintauchen.

Die Idee von "Kasimir Karton" finde ich grandios, ich mag es, wenn mit kindlicher Fantasie geschrieben wird und man sich einfach selbst fragt, was genau denn nun wahr und falsch ist. Die Umsetzung hat mir nicht zu 100 % gefallen, da ich finde, man hätte Kasimir viel mehr Abenteuer erleben lassen soll, vielleicht zugunsten der Einführung zur Geschichte, denn als Leser weiß man bereits, das Kasimir ein unsichtbarer Freund ist. Das Ende hat mich dann erneut sehr tief berühren können, sie wie es ganz oft bei Kinderbüchern ist. Zwischendurch hatte ich sogar den Gedanken, dass Michelle Cuevas ihren eigenen, ehemaligen, imaginären Freund beschreibt.


Fazit:
Erneut hat es ein Kinderbuch auf seine ganz eigenen Art geschafft, mich zu berühren. Ich mochte das Weltenkonstrukt der Autorin und die Charaktergestaltung. Lediglich inhaltlich hätte man mehr machen können, mehr Abenteuer, mehr von Kasimir Karton. Das Ende wiederum hat mich auf wunderbare Weise berührt.

Bewertung vom 28.04.2017
Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1
Woolf, Marah

Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1


ausgezeichnet

Schon beim Anblick von "Götterfunke - Liebe mich nicht" ist man absolut gebannt von dem Buch. Der leichte Schimmer, der leider nicht ganz auf dem Bild sichtbar ist, und die Farbgebung finde ich wirklich gelungen. Einzig die Frau auf dem Cover stört mich etwas, denn sie entspricht so gar nicht meiner Vorstellung von Jess, aber das ist denke ich Geschmackssache.

Kommen wir zum wirklich wichtigen Teil, dem Inhalt zwischen den Buchdeckeln. Ich kann direkt zu Beginn sagen, dass mich die Idee überzeugt hat und ich schnell in die Geschichte gefunden habe. Das liegt zunächst an Marah Woolfs angenehmen Schreibstil, aber auch daran, dass ich wirklich gespannt war, wie sich das Thema Götter und Liebe verbinden lässt in einem irdischen Spielraum. Unsere Protagonistin Jess ist 17 Jahre alt und hat es nicht leicht zur Zeit, durch schwierige Schicksalschläge in der Vergangenheit hat sie fast den Halt verloren und hofft im Sommercamp etwas entspannen zu können, um alle Sorgen zu vergessen. Dadurch war es für mich absolut nachvollziehbar, dass sie eher introvertiert ist und sich selbst auch gar nicht mehr wertschätzen kann. Wenn dann auch noch ein Gott wie Cayden auftaucht, der eine echte magische Anziehung hat, gerät eben alles in Aufruhr was an Hormonen da ist.

Mit Jess zusammen kommt auch Robyn ihre eigentlich beste Freundin ins Sommercamp. Aber wie schon zu vermuten ist an dem Zusatz "eigentlich" war mir Robyn nicht wirklich sympathisch, sie war für mich von Anfang an das verzogene Püppchen. Sie legt so viele negative Eigenschaften an den Tag, dass es vielleicht schon etwas auffällig ist, aber jeder gute Protagonist brauch eben einen Antagonisten und in diesem Fall war das für mich eindeutig Robyn. Aber natürlich gibt es auch smarte und sympathische Nebenchrakter in "Götterfunke - Liebe mich nicht". Da wären zum Beispiel Apoll und Athene, die beiden Götter die zusammen mit Prometheus, also Cayden, auftreten. Zusammen mit Josh und Leah bilden diese Fünf ein wirklich gutes Gespann um die Hauptstory voran zu treiben. Insgesamt hat aber jeder der Protagonisten noch Potenzial zur Entwicklung, ich hoffe und denke, dass hier die Fortsetzungen einiges hergeben werden.

Neben der Liebegeschichte geht es natürlich auch um die griechische Mythologie, die finde ich im Buch nicht zu kurz kommt. Es werden Legenden und Geschichten erzählt, die sicherlich nicht jeder kennt, genau so werden auch Begriffe und Namen im Zusammenhang erläutert, und bei Bedarf kann man auch im Glossar nachschauen, welches sich hinten im Buch befindet. Dort gibt es übrigens auch einen sehr nützlichen Stammbaum, der die ein oder andere Frage nach der Vernetzung der Protagonisten klärt. Insgesamt ist die Verwebung von griechischer Mythologie und Liebesgeschichte für ein Jugendbuch wirklich sehr gut gelungen.


Fazit:
Mit "Götterfunke - Liebe mich nicht" ist Marah Woolf ein wirklich guter Auftakt zu einer Trilogie gelungen, der uns in die Liebesgeschichte und die griechische Mythologie einführt. Ich mochte die Protagonisten, die ihrem Alter entsprechend manchmal überstürzt gehandelt haben, dennoch ist mir, bis auf Robyn, jeder ans Herz gewachsen. Ich bin wirklich gespannt wie die Fäden in den Fortsetzungen weiter gesponnen werden und kann es eigentlich kaum Abwarten dank des offenen Endes.

Bewertung vom 21.02.2017
Trau dich, Koalabär
Bright, Rachel

Trau dich, Koalabär


ausgezeichnet

Mit "Trau Dich Koalabär" kommt das zweite Kinderbuch von Rachel Bright und Jim Field im Magellan-Verlag, und es ist mindestens genau so süß. Die Grundidee ist leicht erzählt, es geht um Kimi, ein Koalabär der zu viel Angst hat um seinen Baum zu verlassen. Er lebt dort aber auch ziemlich gemütlich, hat alles nah bei der Hand und braucht gar nicht auf den Boden zu kommen, vor dem er so viel Angst hat. Natürlich kommt dann alles anders als gedacht und Kimi muss sich seiner Angst stellen.

Das Buch liegt wirklich gut in den Händen, es ist groß genug damit sowohl Kind als auch Vorleser das Vergnügen haben der Geschichte zu folgen. Die unterschiedlichen Perspektiven und Bildaufteilungen stellen einen gelungen Grafikakzent dar, der Spaß macht und jede Seite in einen neuen Licht darstellt. Vor allem die Zeichnungen und die Tiere waren wirklich wunderbar illustriert und kamen sofort bei meinem Neffen sehr gut an. Auch ich habe mich direkt in Kimi verliebt und war verzaubert.


Die Versform im Buch macht das Vorlesen zu einem wirklichen Highlight, und durch Lautmalerei auch zu einem lustigen Erlebnis. Die Moral am Ende, sich zu trauen und festzustellen, dass man eben doch kann, ist toll dargestellt, und Kimi übermittelt die Botschaft auf eine zuckersüße Art. Wie schon angesprochen ist durch die Versform und die einfache Wortwahl das Buch sicherlich nicht nur zum Vorlesen, sondern auch zum ersten Lesen, sehr gut geeignet.


Fazit:
Ich hatte mit Kimi dem Koalabär sehr viel Spaß, und das Buch wird sicherlich auch meinen Neffen in den nächsten Jahren beim erneuten Vorlesen ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Die Farben und Zeichnungen sind Naturnah, aber dennoch verspielt. Die Versform ist gut gelungen und die Moral am Ende ist für Groß und Klein verständlich.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2017
Tiger, Tiger
Fragoso, Margaux

Tiger, Tiger


ausgezeichnet

"Tiger, Tiger" ist ein Buch, für das man ein gutes Nervenkostüm braucht, denn es handelt sich dabei um einen autobiografischen Roman, und Margaux Fragosos Leben ist nicht voll von Blumen und schönen Erinnerungen. Bereits im Vorwort erfahren wir, wohin sich die Geschichte entwickeln wird, dennoch beobachtet man als Leser schockiert und entsetzt die Lebenstationen von Margaux und vor allem ihr wirklich krankhaftes Verhältnis zu Peter.

Am Anfang werden wir in die Lebensverhältnisse von Margaux eingeführt. Sie wohnt als Einzelkind zusammen mit ihrer depressiven Mutter und ihrem arbeitswütigem Vater zusammen. Schon allein dieses Familienbild hat auf mich keinen guten Eindruck gemacht, Margaux wird dort schon als Kind viel zu viel Druck ausgesetzt, sie ist ein Tauseil zwischen ihren beiden Elternteilen und leidet darunter. Da sie aber nun mal ein Kind ist, kann sie damit nicht wirklich umgehen, und genau an dieser Stelle, als man das Gefühl hat, sie ist verlassen und allein, tritt Peter in ihr Leben.

Und Peter ist der wohl fragwürdigste Charakter, denn ich seit langem in einem Buch erlebt habe, denn Peter ist Mitte fünfzig und hat pädophile Neigungen. Zwar wissen wir davon bereits durch das Vorwort, dennoch hatte ich beim Lesen oft schreckliche Bilder im Kopf, bei denen man auch einfach mal das Buch weg legen muss. Wie schon erwähnt ist dieses Buch, vor allem durch die Beziehung von Peter und Margaux wirklich nichts für schwache Nerven, man muss einfach mit allem rechnen.

Unabhängig davon, wie schlimm die Geschehnisse sind, hat Margaux Fragoso mit ihrem Buch "Tiger, Tiger" eine Autobiografie niedergeschrieben, die skandalös ist, aber auch die Augen öffnet. Sie hat so viel schreckliches erlebt und durchgemacht, und dennoch sind ihre Gefühle nicht immer logisch oder rational. Sie schafft es, sowohl ihre Gefühle zu beschrieben , die Taten nochmal zu durchleben, und dennoch auf eine verquere Art Sympathie für den Mann zu schaffen, der sie als Kind vergewaltigt hat. In dem sie diesen Schritt geht, und offen über ihre Gefühle, ihre Liebe und Verbindung redet, wird klar, dass eine solche pädophile Neigung vielschichtiger ist als man es sich als Außenstehender vorstellen kann.

Ich möchte an diesem Punkt dennoch darauf hinweisen, dass dieses Buch keine Befürwortung solcher Neigungen darstellt, in ihrem Nachwort distanziert sich die Autorin auch klar davon, und macht deutlich, dass das Rechtssystem viel eher reagieren und arbeiten muss, um die jungen Leben zu schützen, und den Kindern ein sicheres Umfeld zu geben.

Fazit:
Margauxs Worte sind ergreifend, erschüttern und schockierende, aber auch ehrlich und aufrichtig. Obwohl mich viele Szenen und Ereignisse im Buch regelrecht angeekelt und entsetzt haben, ist es eine Autobiografie die wichtig ist, um zu verstehen. Auf ihre Art und Weise ist Margaux eine moderne Lolita, die nun auch endlich zu Wort kommen darf, um aufzuzeigen, wie Schmal der Grad zwischen Liebe und Hass wirklich ist. Eine Autobiografie, die lange im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 21.02.2017
Pusteblumentage
Westcott, Rebecca

Pusteblumentage


ausgezeichnet

Mit "Pusteblumentage" hat mich Rebecca Westcott absolut überrascht, niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich die Geschichte so sehr begeistern könnte. Die Geschichte, erzählt von Liv in der Ich-Perspektive, beginnt bei einem "Davor"-Moment, bei dem wir noch nicht wissen, was es ist. Liv ist 12, bald 13, und macht gerade die bekanntlich schwierige Phase durch. Sie merkt, dass sich die Menschen um sie herum verändern, und auch sie selbst möchte gern erwachsen werden. Da kommt plötzlich ihre Mutter auf die Idee, ihr einen BH zu kaufen. Dabei fühlt sich Liv dazu noch nicht bereit, doch irgendwie scheint es ihrer Mutter total wichtig zu sein, dieses Erlebnis mitzumachen. Schnell wird Liv klar, dass irgendwas nicht stimmt, doch mit dem was dann passiert kann sie einfach nicht umgehen.

Schon am Anfang ist relativ deutlich, wohin sich die Geschichte entwickelt, dennoch hofft man auf eine Wendung. Mit dieser traurigen Stimmung muss Liv versuchen umzugehen, und ich muss gestehen, Rebecca Westcott hat hier ein wirklich Händchen dafür bewiesen, die Gedanken und Gefühle einer 13-Jährigen zu verarbeiten. Ganz oft möchte man beim Lesen Liv packen und schütteln, weil sie eben typisch Teenager zu erst an sich denkt, bevor sie ihre Umwelt begreift. Trotz allem ist Liv ein Gefühlsmensch, der mit einer schrecklichen Nachricht umgehen muss, und genau deshalb schafft sie es in das Herz der Leser.

Wie bei allen Büchern, bei denen klar ist, wie sie enden werden, interessiert uns als Leser vor allem der Weg dorthin, sowie die Dynamik, die in der Geschichte mitwirkt. Und hier schafft es die Autorin mich als Leserin zu überraschen und eben auch zu rühren mit den Gedanken von Liv. Unabhängig von den Momenten mit ihrer Mutter, muss Liv auch ihren großen Bruder beaufsichtigen, der durch eine psychische Störung mehr Aufmerksamkeit bedarf. Auch hier fand ich Liv wieder sehr realistisch dargestellt, ihre wechselten Gefühle sind authentisch und entsprechend eines jungen Mädchens.

Abschließend sei noch erwähnt, dass der Schreibstil und die Übersetzung wirklich gelungen sind, und eben entsprechend für ein Jugendbuch. Und auch für den "erwachsenen Leser" hat dieses Buch einige interessante Facetten. Vor allem die Ansichten der Eltern, und ins Besondere der Mutter, lassen uns schmunzeln, denn ja, genau so denkt man, wenn man aus dem Teenager-Alter raus ist über diese Zeit.


Fazit:
Mit "Pusteblumentage" liefert uns Rebecca Westcott eine unterhaltsame und nachdenkliche Geschichte über das Leben und die Schicksale die uns treffen können. Uns begleitet beim Lesen eine authentische Protagonistin, die uns an uns selbst erinnert als wir jung waren, damit hat "Pusteblumentage" nicht nur für junge Leser einen gewissen Reiz.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2017
Liebe ist wie Drachensteigen
Blake, Ashley Herring

Liebe ist wie Drachensteigen


ausgezeichnet

Seit gefühlt 5 Minuten versuche ich in Worte zu fassen, wie mir dieses Buch gefallen hat. Es fällt mir schwer, nicht etwa weil das Buch schlecht war, es war grandios, sondern eher, weil ich die Gefühle die ich beim Lesen hatte, nur schwer in Worte fassen kann.

Das liegt vor allem an unserer weiblichen Protagonistin Hadley, die mich durch ihren Charakter und ihre Gedanken sehr berührt hat. Sie ist Einzelkind und lebt mit ihren Eltern zusammen, und bis zum letzten April war ihre Welt auch noch vollkommen in Ordnung. Doch dann platzt die Bombe, und sie muss feststellen, dass vor allem ihre Vater sie hintergenagen und ihre Familie kaputt gemacht hat. Mit ihren 17 Jahren muss sie nun versuchen alleine klar zu kommen, denn ihrem Vater kann und will sie nicht mehr trauen, und ihre Mutter lebt nur noch für die Arbeit. Es tat mir beim Lesen so weh, zu erleben, wie Hadley sich selbst Stück für Stück aufgibt und verliert. Nur ihre beste Freundin Kat ist ihr geblieben und versucht eine Stütze zu sein.

Unser männliche Protagonist Sam ist mehr gefühlsbetont, auch wenn er es selbst abstreiten würde. Auch in seiner Familie ist nichts mehr wie es vorher war, doch im Gegensatz zu Hadley, hat er eine kleine Schwester, für die er die Fassade aufrecht erhält und alles macht. Der Vater hat sie im vergangenen Jahr verlassen, und seiner Mutter traut er, seit ihrer Affäre die die Familie zerstört hat, nicht mehr. Dank eines Schulprojekts muss er mit Hadley zusammen arbeiten, und es scheint als hätten zwei Seelen sich gefunden, die einfach zusammen gehören. Doch leider kommt es meist anders als man denkt und eine riesige Lüge steht zwischen ihnen, und nur Sam kann Klarheit schaffen.

Die Dynamik innerhalb der Geschichte liegt vor allem darin, dass Sam mehr weiß als Hadley. Er redet aber nicht mit Hadley darüber, sondern frisst es in sich hinein, während die Gefühle füreinander immer größer werden. Gebündelt mit der freundschaftlichen Geschichte zwischen Hadley und Sams Schwester Livy gewinnt das gesamte Gerüst aus Gefühlen und Lügen immer mehr an Bedeutung, und man wartet als Leser regelrecht darauf, dass die Bombe platzt. Gleichzeitig wünscht man sich aber so sehr, dass alles gut ausgeht, denn niemand der Protagonisten hat es verdient verletzt zu werden. Ich habe auf jeder Seite mitgebangt, und gehofft, und am Ende, bei einer wirklich schmerzlichen Szene, als Hadley bewusst wird, wie alles zusammenhängt die ein oder andere Träne vergossen.

Die Geschichte wird, wie ihr vielleicht schon ahnen könnt, aus zwei Sichten erzählt. Ich mag solche Perspektivewechsel in Contemporary-Romane immer sehr, weil dadurch der Leser einen breiteren Blick bekommt, und man mit den Protagonisten noch mehr mitfiebert, denn man kennt die gesamte Wahrheit. Zudem ist der Schreibstil, und natürlich die Übersetzung, wirklich sehr angenehm, und die Sprache entsprechend für ein Jugendbuch. Es wird nichts übertrieben, aber auch nichts beschönt, man hat beim Lesen immer das Gefühl, es wurde tatsächlich die Sicht einer 17-Jährigen eingenommen.
Das Ende war dann tatsächlich auch realistisch, und hat mich nochmal sehr berührt. Ich bin persönlich ein richtiger Fan der Geschichte geworden, und wie bei jedem guten Buch, dass mich bezaubern kann, frage ich mich, was wohl nach dem letzten Satz im Buch mit den Charaktern passiert.


Fazit:
Haltet die Taschentücher bereit, dieses Buch hat selbst mich zu Tränen gerührt. Die Geschichte von Sam und Hadley ist voll von Gefühlen, Worten und Lügen. Mit jeder Seite wächst die Spannung, und man ist gefesselt bis zum letzten Wort. Von mir gibt es nicht nur eine Leseempfehlung, sondern auch den Stempel "Lieblingsbuch".

Bewertung vom 21.02.2017
Die Abenteuer des Tom Bombadil
Tolkien, John R. R.

Die Abenteuer des Tom Bombadil


ausgezeichnet

Wer mich kennt weiß, das sich ein Fan von "Der Herr der Ringe" bin. Ich nenne auch einen etwas älteren Schuber meiner eigen und habe sie alle gelesen. Die Welt, die J.R.R. Tolkien für uns geschaffen hat ist einfach grandios, und auf seine ganz eigene Art ein wahrer Schatz. Das J.R.R. Tolkien auch ein wunderbarer Lyriker war, wissen alle die die Filme und Bücher gesehen bzw. Gelesen haben. Und genau mit solchen Versen arbeitet er auch in "Die Abenteuer des Tom Bombadil", einer Sammlung von Erzählungen zu Tom Bombadil, aber auch anderen Gestalten und Wesen aus dem Tolkien.Universum. In dieser Ausgabe findet man sowohl die deutsche Übersetzung, als auch die englischen Texte von J.R.R. Tolkien, was finde ich ein riesiger Pluspunkt ist.

Insgesamt erwarten den Leser 16 Gedichte, wobei die Länge stark variiert. Die ersten beiden längeren Gedichte handeln von Tom Bombadil, der auch auf dem Cover abgebildet ist und bereits in "Der Herr der Ringe" benannt wurde. Natürlich möchte ich euch jetzt nicht jedes der 16 Gedichte genauer erläutern, denn es gibt so vieles was der Leser selber entdecken muss. Dennoch möchte ich gern drei Gedichte nennen, die ich besonders schön fand, fernab von der Geschichte zu Tom Bombadil.


Das erste Gedicht wäre da "Irrfahrt", welches durch seine Mischung aus Witzigkeit und versteckten Ernst mir im Gedächtnis geblieben ist. Es geht dabei um einen Fahrenmann, der zur See fährt und eine Frau finden will. Dabei erlebt er so manches Abenteuer und witzigen Moment, und als er dann zur Ruhe kommen will erkennt er, dass die See ihm mehr gibt als die Erinnerung.
Ebenfalls erwähnen möchte ich "Olifant", ein Gedicht, was die meines Erachtens imposantesten Tiere im Tolkien-Universum beschreibt. Die Tatsache, dass es über diese Tiere ein Gedicht gibt, zeigt, dass auch die Bewohner des Tolkien-Universums von diesen beeindruckt sind, und sie vor allem Respekt haben.
Und zum Schluss möchte ich noch "Katze" besonders erwähnen, vor allem deshalb, weil es um eine dicke, gemütliche Katze geht, die das Jagen als Hauskatze nicht mehr nötig hat. Sie vergisst aber nie, dass sie ein Löwe war und auch sein kann, selbst wenn sie jetzt fett ist. Die Moral dahinter ist zwar versteckt aber klar, und ich mag sie.

Insgesamt musste ich feststellen, dass sowohl die englischen Originaltexte, als auch die deutschen Übersetzungen gelungen und unterhaltsam sind. Ich habe mir Tag für Tag ein Gedicht vorgenommen und bin immer wieder gut unterhalten wurden. Sowohl für Fans des Tolkien-Universums, als auch für Lyrik-Liebhaber ist diese Gedichtsammlung genau das richtige.


Fazit:
Ein Buch, dass durch seine Vielfalt an Geschichten und tollen Illustrationen besticht und ein wirkliches Schmuckstück ist. Um die Gedichte wirklich zu genießen lohnt es sich, lieber täglich ein Lesehäppchen zu nehmen, statt alle auf einmal. Für mich ist der kleine Gedichtband auf jeden Fall etwas ganz besonderes.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.