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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2022
Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6
Schier, Petra

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6


ausgezeichnet

Toller Liebesroman wider den tierischen Ernst

In diesem wundervollen Liebesroman gibt es einen ganz besonderen Protagonisten: Duke - seines Zeichens Rottweiler, 60 Kilo schwer und ein absolut ängstlicher Schisser. Sein Herrchen hat ihn nach einem Urlaub nicht mehr abgeholt. Und jetzt soll er mit Caroline und Henning spazieren gehen, die er überhaupt nicht kennt und zwischen denen immer so eine komische Spannung herrscht. Doch je öfter die beiden ihn abholen, desto spannender findet er es. Und manche Dinge sind tatsächlich doch nicht so gefährlich, wie es den Anschein hat.

Henning ist Ex-Formel 1-Fahrer und in Carolines Augen ein absoluter Macho. Sie kennt ihn seit ihrer Schulzeit. Seit er vor einem Jahr seine Karriere beendet hat und zurück in seinem Heimatort Lichterhaven ist, trifft sie ihn ständig. Und dann möchte er ausgerechnet Rottweiler Duke haben, den sie für sich bereits ausgesucht hat. Um herauszukriegen, wer besser mit dem Hund klarkommt und wem sich Duke mehr zuwendet, sollen sie sich gemeinsam um ihn kümmern. Ist da Ärger nicht vorprogrammiert? Aber wie bei Duke, der gefährlich aussieht, aber das Gemüt eines Lamms hat, kann man sich auch in Menschen täuschen. Ist Henning eventuell gar nicht so übel?

Das Buch ist Teil einer Liebesromanreihe, die in Lichterhaven spielt und bei der Hunde eine große Rolle spielen. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, aber ich konnte problemlos einsteigen und hatte keine Defizite. Beim Lesen habe ich zwar gemerkt, wenn es sich um Protagonisten einer der Vorgängerbände handelte, aber ich habe die mir fehlenden Informationen für die Geschichte nicht gebraucht, zumal die Autorin die wichtigsten Infos mit eingeflochten hat.

Ich habe eine leichte Sommergeschichte am Meer erwartet und wurde nicht enttäuscht. Caroline ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. So liebe ich es. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Vor allem die Tatsache, dass man Dukes Gedanken verfolgen kann, war wirklich witzig, denn seine Sprüche sind echt gut, genau wie die witzigen Szenen, in die er sich immer wieder bringt. Ich habe während des Lesens viel lachen müssen und das finde ich toll.

Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam und ideal als leichte Lektüre im Sommer. Auch das Quentchen Romantik und Liebe hat nicht gefehlt. Ich habe mich in Lichterhaven pudelwohl gefühlt und sehe die Protagonistin quasi vor mir, wie sie Duke mit einem Lächeln sachte über den riesigen Kopf streichelt. Das zaubert auch mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 29.03.2022
Veganes Schnitzel zum Verlieben: Liebesroman
Böhler, Annette

Veganes Schnitzel zum Verlieben: Liebesroman


gut

Liebe auf influenzerisch - flotte Liebesgeschichte mit kleinen Schwächen

Protagonistin Ella ist Veganerin und leidenschaftliche Köchin und betreibt einen eigenen Foodblog über veganes Kochen. Da sie recht bekannt ist in der Szene, ergattert sie eine Einladung zu einem Galaabend, der allerdings sehr unschön endet, weil ein aufdringlicher Kerl sie bis in die Tiefgarage verfolgt und dort zudringlich wird. Zum Glück ist der attraktive Jo in der Nähe, der Schlimmeres verhindert.

Jo hat einen Traum, den auch Ella träumt. Beide sehnen sich nach einem Bauernhof auf dem Land mit Selbstversorgung. Ella könnte dort ihrer Kochleidenschaft frönen und Kochkurse anbieten. Doch wird sie mutig genug sein, ihr altes Leben einschließlich Freund hinter sich zu lassen, um mit einem ihr eigentlich völlig fremden Menschen ein neues Leben aufzubauen? Denn so ganz verstehen kann sie Jo nicht, irgendwas scheint faul mit ihm. Und tatsächlich hütet Jo ein Geheimnis, das ihre noch junge Beziehung zerbrechen lassen könnte.

Durch den angenehmen Schreibstil bin ich gut in die Geschichte gestartet und Protagonistin Ella war mir auch gleich sympathisch. Allerdings hat sich das im Lauf der Geschichte etwas geändert, denn ich konnte einige ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehen. Das muss ich eigentlich auch gar nicht, denn jeder Mensch ist anders. Dennoch empfand ich sie als flatterhaft und wenig lernfähig, weil sie Dinge tat, die sie bei ihrem Freund vorher sehr genervt haben. Die Geschichte hat mich einerseits sehr gefesselt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, andererseits wurde ich mit Ella einfach nicht richtig warm. Vieles war mir zu schnell und unüberlegt.

Dennoch war mir nicht langweilig und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich gebe der Geschichte gute 3 Punkte mit Luft nach oben

Bewertung vom 29.03.2022
Schwesternzeiten (eBook, ePUB)
Schläger, Anke

Schwesternzeiten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich liebe Familiengeheimnisse!

Die Zwillinge Merle und Hannah haben keinen guten Draht zueinander. Ihre Oma Sophie schmerzt das sehr, denn auch sie hat eine Zwillingsschwester namens Ida, zu der sie seit 50 Jahren keinen Kontakt mehr hat. Sie will verhindern, dass es Merle und Hannah genauso geht, doch ein Versöhnungsversuch endet mit einem Unfall und damit für sie im Pflegeheim. Bleibt Ihr noch Zeit für eine Versöhnung? Lebt Ida überhaupt noch?

Auch wenn Merle und Hannah sich nicht mehr viel zu sagen haben, so sind sie sich dennoch einig, dass sie ihrer Oma helfen möchten. Natürlich interessiert es sie auch, wie die Großtante, von der sich bisher nichts wussten, so ist, falls sie überhaupt noch lebt. Also machen sich die beiden auf den Weg nach Kroatien auf die Insel Hvar, wo sich vor Jahren Idas Spur verlor. Dass sie Darian treffen, ist ein Glücksfall, denn er ist nicht nur äußerst attraktiv, sondern kann sie evtl. mit Menschen zusammen bringen, die Ida kannten…

Falls Ida noch lebt, wird sie sich mit Sophie versöhnen? Schaffen das auch Merle und Hannah? Oder liegen doch zu viele Dinge im Argen? Wie waren die Umstände vor 50 Jahren tatsächlich? Wurde wirklich alles gesagt oder gibt es auch hier Geheimnisse, die noch nicht ausgesprochen sind?

Für Merle und Hannah wird diese Reise nach Kroatien zum Abenteuer mit dramatischen Wendungen, Aussprachen und Versöhnungen. Sie lernen Seiten des jeweils anderen kennen, die beide erstaunen. Und der Aufenthalt endet komplett anders, als es sich beide vorgestellt hätten, denn sie überraschen sich gegenseitig in vielfältiger Weise und können Licht ins Dunkel des Lebens ihrer Großtante bringen.

Dieses ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber hoffentlich nicht das letzte. Ich hatte zwar immer wieder Probleme, mich in Protagonistin Merle hinein zu versetzen und ihre Entscheidungen zu verstehen, aber die Zwillingsschwestern sind auch sehr unterschiedlich. Hannah war mir einfach sympathischer. Dennoch habe ich den Roman als sehr unterhaltsam und vor allem emotional empfunden. Es geht um Geschwisterliebe von Zwillingen, aber auch um Aufrichtigkeit und Vertrauen.

Im Buch sind auch Infos über den Krieg in Jugoslawien enthalten, da Protagonistin Ida schon vor 50 Jahren dorthin gegangen ist. Da ich in den 1960er Jahren geboren wurde, ist mir der Krieg dort noch sehr präsent. Ich kenne auch einige Männer vor dort, die sind teilweise schwer traumatisiert und haben lange gebraucht, das alles einigermaßen zu verarbeiten. Die Hintergrundinfos in der Geschichte fand ich daher sehr interessant und gut recherchiert.

Ich vergebe dem Buch gute 4 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung für alle, die emotionale Geschichten mit Familiengeheimnissen lieben.

Bewertung vom 29.03.2022
Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
Holmgren, Hanna

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)


ausgezeichnet

Wundervoller Auftakt einer Liebesroman-Reihe mit Setting in Schottland

Erst nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, habe ich realisiert, dass es sich bei der Geschichte um den Auftakt einer ganzen Reihe mit Setting in Schottland handelt. Und das finde ich ganz wundervoll, denn so kann ich hoffentlich bald wieder in das fiktive Örtchen Fallbury zurückkehren.

Protagonistin Ellie ist im Alter von 13 Jahren mit ihrer Familie nach Berlin gezogen. Mittlerweile ist sie erwachsen, aber sie hat nie ihre Tante Rose und ihr Cottage vergessen, in dem sie wundervolle Ferien verbracht hat. In Berlin ist sie nie glücklich geworden, auch wenn sie nach so langer Zeit kaum noch an Schottland denkt. Als ein Brief des Nachbarn ihrer Tante eintrifft, dass diese Hilfe bei ihrem Bed & Brakfast braucht, beschließt sie, spontan eine berufliche Auszeit zu nehmen und nach Schottland zu fahren. Ihre Eltern halten das für eine Schnapsidee. Doch Ellie lässt sich nicht abbringen und sieht sich plötzlich mit alten Kindheitserinnerungen und ihrem Jugendfreund Graham konfrontiert, von dem sie sich damals nicht einmal mehr verabschiedet hatte. Doch wird ihre Tante ihre Hilfe auch tatsächlich annehmen? Und kann sie mit ihrer alten Freundschaft zu Graham da anknüpfen, wo sie damals aufgehört hat?

Nach dieser Geschichte hier ist mir klar, dass ich angefixt bin und mehr aus Fallbury lesen möchte. Die Autorin hat es geschafft, mich als Leserin vollkommen in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Sprache ist gut verständlich, dabei aber auch absolut leicht und schwerelos, verzaubernd. Der tolle Schreibstil hat mich von Beginn an gefesselt. Auch war es mir problemlos möglich, mich in die Protagonistin hinein zu versetzen. Ein weiteres Plus waren die tollen Landschaftsbeschreibungen, so dass ich mir das Setting genau vorstellen konnte. Dass die Geschichte in zwei Zeitebenen spielt, ist für mich ein weiteres Plus. Ich mag das sehr, weil die Geschichten dadurch mehr Tiefe bekommen.

Ich kann den Roman absolut und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für mich ist auch dieses Buch volle 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 29.03.2022
Camino. Mit dem Herzen gehen
Kelle, Birgit

Camino. Mit dem Herzen gehen


ausgezeichnet

Toller Pilgerbericht mit viel Tiefgang, macht Lust auf mehr...

Ich liebe Pilgergeschichten, die auf der persönlichen Erfahrung des Autors bzw. der Autorin beruhen und ich habe auch schon einige Geschichten über den Jakobsweg gelesen. Da mich persönlich auch der Jakobsweg sehr reizt, habe ich mich über dieses Rezensionsexemplar ganz besonders gefreut.

Das minimalistische Cover mit der Jakobsmuschel ist ein echter Hingucker und die Haptik ist auch klasse. Überhaupt ist das ganze Buch sehr hochwertig gestaltet mit den festen glänzenden Seiten und den vielen Fotos. Gefällt mir sehr. Auch dass die wichtigsten Aussagen nochmal separat abgedruckt und hervorgehoben werden, finde ich ausgesprochen gut.

„Den Camino geht man nicht mit den Füßen - You have to go it by heart, not by foot.“ Dieser Satz des Paters zum Abschied beinhaltet für die Autorin dieses Reiseberichtes viel Wahres. Sie selbst ist einfach losgezogen als Frau, allein im Winter, 300 km vor sich bis Santiago des Compostela, zu viel im Rucksack und zu viel im Kopf. Wird sie ihren physischen und psychischen Ballast abwerfen können?

Im Buch berichtet sie weniger vom Weg mit all seinen Höhen und Tiefen, als ich erwartet hätte. Der Weg ist irgendwie nur Beiwerk. Die Wegbeschreibungen sind wie das Cover absolut minimalistisch. Aber mehr brauche ich auch nicht. Viel wesentlicher und spannender finde ich die persönliche Entwicklung der Protagonistin, und das ist hier unglaublich gut umgesetzt. Ich fühle und leide mit ihr mit. Vor allem die vielen kleinen Rückschläge stellen sich im Nachhinein als positiv heraus. Und das finde ich das Entscheidende: Positives Denken, egal wo Du stehst!

Für mich ist das Buch eindeutige 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 26.03.2022
Gefährliche Idylle (eBook, ePUB)
Strick, Sabine

Gefährliche Idylle (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannende Fälle eines Detektivs in Indien

Protagonist Dominique Demesy ist ein in Indien lebender und arbeitender Detektiv, dessen Fälle ihn in die ganze Welt reisen lassen. In Band 1 dieser Dilogie erfährt der Leser, wie es kommt, dass seine Tochter Jennifer zu ihm kommt und ihn bei seiner Arbeit unterstützt oder anfangs behindert, je nachdem, wie man das sieht. Auf jeden Fall führen die beiden eine ungewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung, vor allem in Bezug auf die Liebschaften, die die beiden pflegen und die vom jeweils anderen nicht nur toleriert, sondern auch unterstützt werden. Die Fälle, die die beiden lösen, sind unglaublich spannend geschrieben.

Außergewöhnlich finde ich den Aufbau des Buches. Jeder Fall bekommt eine eigene Episode, die unterteilt ist in Kapiteln. Jede Episode ist in sich abgeschlossen wie eine kleine Geschichte innerhalb des Romans. Zudem gibt es zwischen den Episoden immer wieder Ausschau auf die Zukunft, in der beide im Krankenhaus liegen und Dominique sich versucht zu erinnern, was passiert ist. Durch die verschiedenen Kriminalfälle, die chronologisch geordnet sind, kommt der Leser der Lösung dieses Rätsels immer näher. Leider endet Band 1 dadurch auch mit einem Cliffhanger, das sollte sich der interessierte Leser bewusst machen, wenn er Band 1 erwirbt. Auf jeden Fall kann ich hier schon mal sagen, dass die Geschichte unglaublich spannend ist und ich derzeit mitten in Band 2 bin, der genauso spannend weitergeht.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an wirklich in ihren Bann gezogen und von Kapitel zu Kapitel mehr gefesselt. Der Schreibstil hat mir außerordentlich gut gefallen und Lektorat und Korrektorat waren exzellent, denn mir sind keine Widersprüche oder Rechtschreibfehler aufgefallen. Das ist leider nicht bei jedem Buch selbstverständlich. Wunderbar fand ich auch die Spannung, die sich immer mehr aufgebaut hat. Die Autorin hat es auch geschafft, mich wirklich zu überraschen mit Entwicklungen, die ich absolut nicht vorhergesehen habe. Auch die Eigenschaften und Eigenarten der Protagonisten hat sie wunderbar herausgearbeitet, so dass ich keine Schwierigkeiten hatte, mich in die Protagonistin hinein zu versetzen.

Aufgrund der Authentizität und der Spannung, die sich durch das ganze Buch hält, kann ich den Roman wirklich weiterempfehlen. Für mich ist er 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung wert für alle, die Kriminal- bzw. Detektivgeschichten mit einer Brise Romantik mögen.

Bewertung vom 23.03.2022
Wenn ich dich je vergesse ...
Bezzel, Anne

Wenn ich dich je vergesse ...


ausgezeichnet

Sehr fesselnder Roman über die Judenverfolgung im Mittelalter - super recherchiert und absolut spannend erzählt

In Erfurt im Jahr 1348 leben die jüdischen Geschwister Naomi und Jakob mit ihrer Familie direkt neben Merten und seiner christlichen Familie. Die Kinder sind befreundet und kennen sich von klein auf. Doch der Frieden trügt, denn Patrizier und hoch angesehene Handwerker wollen die jüdische Gemeinde auslöschen. Marten hat unglaubliche Angst um den Freund und Naomi, in die er sich verliebt hat. Reichen die Zeit und seine Möglichkeiten aus, die beiden zu retten? Was kann er als Junge und Sohn eines Christen ausrichten?

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichten der 3 Protagonisten und nicht chronologisch erzählt. Anfangs fand ich das etwas verwirrend, aber die Zeit- und Personenangaben über den Kapiteln haben mir geholfen, mich zurecht zu finden. Die Autorin ist Theologin und hat promoviert in mittelalterlicher Kirchengeschichte. Das merkt man den ganzen Roman hindurch. Das Progrom an den Erfurter Juden im Jahr 1349 ist wunderbar recherchiert, der Konflikt zwischen Christen und Juden sehr deutlich und anschaulich erzählt. Auch der Stand der Kirche und der Einfluss der reichen Bürgen wurde gut herausgestellt. Mir war gar nicht bewusst, dass die Juden bereits im Mittelalter mit solcher Grausamkeit verfolgt wurden. Insofern habe ich wieder was über die deutsche Geschichte gelernt. Sehr gut gefallen hat mir auch die Karte im Klappenumschlag, weil ich so immer genau wusste, wo sich was befindet und wo die Protagonisten gerade unterwegs sind.

Der Schreibstil ist einfach wunderbar, passt genau zur Geschichte und ich war von Anfang an direkt in der Handlung drin. Die Recherchen zu Orten des Geschehens, der Situation der Juden im Mittelalter und alles rund um das Schlachterhandwerk sowie Malen und Schreiben im Kloster waren sehr gut. Alles könnte sich genauso zugetragen haben, ich habe mich direkt in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Die Geschichte ist plausibel und logisch aufgebaut.

Wer die Kombination aus Historie, Handwerk und gelebter Geschichte liebt, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Ich war total gefesselt und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. So muss ein guter Roman sein. Ich kann die Geschichte absolut und uneingeschränkt empfehlen und bewerte das Buch mit absolut verdienten 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.03.2022
Das Herz im Wald, die Füße im Sand
Böhm, Jule

Das Herz im Wald, die Füße im Sand


ausgezeichnet

Sehr gefühlvolle und fesselnde Liebesgeschichte mit Setting in Ostfriesland am Meer - absolut empfehlenswert!

Protagonistin Ella ist des Jobs wegen vertretungsweise für 2 Monate zurück in ihrer Heimat Ostfriesland. Hier erinnert sie vieles an ihre früh verstorbenen Eltern und an ihren 6 Wochen vor der Hochzeit verstorbenen Verlobten Philipp. Die Eltern haben ihr ein Modehaus hinterlassen, um das sich hauptsächlich ihre Pflegemutter und beste Freundin ihrer verstorbenen Mutter kümmert. Ella macht zwar die Buchhaltung und einige organisatorische Dinge, doch ihre Leidenschaft gehört ihrem Beruf als Försterin. Wird sie der Liebe zur Natur treu bleiben und den Försterberuf weiter ausüben, oder muss sie über kurz oder lang das Familienerbe antreten und den Laden leiten? Der attraktive alleinerziehende Vater Clemens, auf dessen Hof sie ein Ferienhäuschen gemietet hat, macht die Sache zusätzlich kompliziert. Ist sie nach Philipps Tod wieder bereit, sich auf eine neue Liebe einzulassen? Lässt sich das überhaupt mit ihrem Beruf als Vertretungsförsterin vereinbaren? Schließlich ist sie alle paar Wochen woanders. Wie wird sie sich entscheiden?

Es ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe, und es hat mich vollends begeistert. Ella ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war, die ihr Herz am rechten Fleck hat und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Ich konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinfühlen.

Auch der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. So liebe ich es. Auch Landschaftsbeschreibungen und Gefühle kamen nicht zu kurz. Ich habe am Strand die Wellen rauschen und die Möwen kreischen hören, bin mit Ella durch den Wald gestreift und habe mit ihr in der Küche gestanden und Kuchen gebacken. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich extrem gefesselt hat.

Ich habe mich mit Ella in Ostfriesland pudelwohl gefühlt und gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 04.02.2022
Eingeschneit verliebt
Gercke, Martina

Eingeschneit verliebt


ausgezeichnet

Erneut ein absoluter Wohlfühlroman von Martina Gercke!

Amber, Reisejournalistin, bleibt auf dem zum Flughafen nach Edinburgh mit einer Reifenpanne während eines Schneesturms stecken. Bekleidet mit Pumps, einem Rock und - mangels Handschuhen - warmen Socken über den Händen macht sie sich auf den Weg in das nächste Dorf Glenshee, wo sie halb erfroren in einem Pub um einen Platz für die Nacht und etwas zu essen bittet. Eigentlich will sie so schnell wie möglich zurück nach London, doch das Wetter bessert sich auch die nächsten Tage nicht. Zum Glück ist da Ewan, der sexy Pubbesitzer, der ihr die Schönheit der Highlands näherzubringen versucht. Ewan hat eigentlich die Nase voll von Frauen, doch Amber berührt ihn und seine Seele an einer Stelle, die es ihm unmöglich macht, sie zu ignorieren. Oder doch? Aber das müsst Ihr selber lesen.

Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin Martina Gercke gelesen und fand ihren Humor bisher einfach immer super und die Liebesgeschichten sehr gefühlvoll. Daher waren meine Erwartungen an diese Geschichte hier auch relativ hoch. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Amber war mir sofort sympathisch und Ewan ist ein Bild von einem Schotten: groß, blond, sexy.

Auch den Schreibstil finde ich toll. Die Geschichte ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Situation eintauchen konnte. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Aber auch die Romantik kam nicht zu kurz. Ganz wundervoll sind auch die gemeinsamen Ausflüge der Protagonisten in die Umgebung beschrieben, so dass ich mich gefühlt habe, als wäre ich selbst in den Bergen. Ich habe den Schnee unter den Kufen des Schneemobils gehört und bin auf Skiern den Berg runtergesaust. Einfach wundervoll.

Ich fand die Geschichte einfach nur großartig und vergebe gerne 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 11.01.2022
Das magische Backbuch
Wider, Tini

Das magische Backbuch


sehr gut

Diese magische Bäckerinnengeschichte macht Lust auf Kuchen und weitere fantastische Geschichten

Eigentlich ist Fantasy (außer Zeitreisen) nicht so mein Ding. Aber weil bisher alle Bücher, die ich von Tini Wider gelesen haben, einfach toll waren, musste ich mich hierauf einfach einlassen. Und ich habe es nicht bereut, denn die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sie für mich nicht ganz an „Zeitenchaos“ von Tini Wider heranreichte.

Bäckerin Vivienne liebt es zu backen in ihrer eigenen Bäckerei. Als eine liebe ältere Dame, Frau Karfunkelstein, die von Beginn an Viviennes Kundin war, nach Paris zieht, schenkt sie ihr zum Abschied ein Backbuch mit den Worten „Lass den Dingen ihren Lauf“.

Außer Frau Karfunkelstein hat Vivienne auch weitere Kunden mit ihren Eigenheiten. Da ist z.B. Samuel, ein sehr schüchterner junger Mann, der vor Vivienne kaum den Mund aufkriegt, Konstanze, doppelte Zwillingsmama und Viviennes beste Freundin oder Tanaka, eine begnadete Musikerin mit extremem Lampenfieber.

Das Backbuch scheint immer da zu sein wo Vivienne ist, und je nach Kundenwunsch springt Vivienne sofort ein passendes Rezept ins Auge mit jeweils einer besonderen exotischen Zutat. Doch was machen die leckeren Gebäckstücke mit ihren Kunden? Kann man tatsächlich Probleme mit Kuchen lösen frei nach dem Motto: „Wo Kuchen ist, da ist auch Hoffnung. Und Kuchen gibt es immer.“

Bei den Büchern von Tini Wider ist Spaß eigentlich vorprogrammiert, daher konnte ich auch bei diesem Buch nicht widerstehen und habe mich auf diese märchenähnliche Geschichte eingelassen. Auch wenn es für mich an einigen wenigen Stellen etwas übertrieben war und auch einige Fragen nicht geklärt wurden (die Autorin überlässt solche Dinge gerne der Phantasie der Leser), so habe ich mich doch sehr gut unterhalten gefühlt. Besonders gut gefallen mir die tollen Sprüche, die sich auch in den Kapitelüberschriften teilweise wiederfinden, sowie der unschlagbare Humor. In die Protagonistin konnte ich mich dank des wundervollen Schreibstils sehr gut hineinfühlen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich könnte sie mir sehr gut als Freundin vorstellen.

Gerne gebe ich diesem Roman gute 4 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die märchenhaft gute Geschichten mögen.