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sonjaliest
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Hannover
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Sonja liest: Im März 2012 tat ich mich mit Sina und Corinna zusammen und gründete Kleeblatts-Bücherblog bei blogspot. Sechs Jahre später war es aufgrund der Datenschutzverordnung und einigen persönlichen Gründen Zeit, eine eigene Homepage zu starten. Es finden sich hier allerdings alle Rezensionen und Beiträge wieder, die mir in den letzten Jahren wichtig waren: https://sonjaliest.de/

Bewertungen

Insgesamt 983 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2025

Kämpferherzen


ausgezeichnet

Bist Du ein Kämpferherz? Nein? Dann musst Du an dieser Stelle meine Rezension dennoch weiterlesen!

Diese Mutmacher-Geschichten thematisieren Geschichten von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Denn ob nun betroffen oder nicht betroffen; Themen wie Inklusion, Entstigmatisierung und Ableismus gehen uns alle an. Kevin Hoffmann der Herausgeber und Mitbegründer des Kämpferherzentreffens wurde von seiner chronischen Erkrankung mitten im Leben überrascht. Ärzte, Kliniken und Umfeld reagierten unterschiedlich und Kevin fand schnell heraus, dass die Community der Betroffenen, digital oder live und in Farbe vor Ort, unabhängig von der Art der Erkrankung/Behinderung mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Das Cover mit dem Symbol der Kämpferherzen könnte passender nicht sein…

Dieses Buch beinhaltet neben einem Bullshitbingo „Was wir uns so alles anhören dürfen“ 15 Beiträge von ganz unterschiedlicher Art, die dennoch zusammengehören.

Ein Austausch über Herangehensweisen, Mut, Unterstützung findet hier mit einer vielfältigen Anzahl an Kämpferherzenautoren statt. Es sind berührende, traurige und bewegende Geschichten. Ich habe nach jeder Geschichte eine Lesepause eingelegt, um diese wirken zu lassen und darüber nachzudenken.

Ich bin selbst chronisch erkrankt (u.a. Endometriose). Diese Erkrankung fand sich zwar nur am Rande in einer Geschichte wieder, aber ich konnte mich mit einigen Sorgen und Nöten, aber auch mit dem Frust über das Gesundheitssystem oder dem Papierkrieg mit Behörden identifizieren.

Einige Autoren berichten auch bei Instagram von Ihrem Alltag und ihren alltäglichen Hürden und Gedanken. Da mich Ihre Gedanken und Beiträge „abgeholt“ haben, folge ich Ihnen nun.

Ich bin daher sogar der Meinung, dass dieses Buch nach einer Fortsetzung schreit und vergebe daher volle Punktzahl!

(Hinweis: Das Kämpferherzentreffen 2025 findet am 26.07.2025 im Kongress-Palais in Kassel statt.)

Bewertung vom 05.06.2025
Schönherr, Martina

Seh ich aus wie 'ne Frikadelle oder warum gibt jeder seinen Senf dazu?


ausgezeichnet

Ja…allein der Titel ist der Hammer. Ich musste beim Durchblättern der Verlagsneuheiten direkt schmunzeln. Als mir dann noch eine kleine Frikadelle mit Senfhaube vom Cover zu winkte, war es nach kurzem Überfliegen des Klappentextes klar: Dieses Buch muss ich trotz unfreiwilliger Lesepause irgendwie lesen.

Denn ungewollte Ratschläge bekommt man immer. Hinterher fallen einem dann zig Sachen ein, die man hätte sagen können. Oder man ärgert sich, dass man schon wieder alles über sich ergehen lässt.

In humorvoller Art nimmt Martina Schönherr ihr eigenes Leben unter die Lupe und versucht sich am Kontern und bekommt ein ehrliches Feedback von Ihrer Mutter. Hier und da findet man sich selbst wieder. Vielleicht bekommt man durch diese humorvolle Art des Coachings die Motivation, selbst ein bisschen an seiner Schlagfertigkeit zu arbeiten?! (Oder aber man lehnt sich schmunzelnd zurück und genießt die Schilderungen der Autorin.)
Wer allerdings ein ernstes Selbstcoaching-Buch erwartet, der ist hier falsch. Hier wird regelrecht fortlaufend mit einem Auge gezwinkert.

Die 192 Seiten vergehen wie im Fluge und ich habe das Buch in letzter Zeit in Gesprächen schon mehrfach empfohlen. Allein der Buchtitel hat in meinem Freundeskreis für zahlreiche Schmunzler und interessierte Zuhörer gesorgt. Ich vergebe daher volle Punktzahl und würde das Buch (vielleicht sogar mit einer Tube Senf) verschenken.

Bewertung vom 03.06.2025
Bogart, Jo Ellen

Anton und der Gargoyle


ausgezeichnet

Hier habe ich mal ein ganz besonderes Kinderbuch für Euch. Es ist Dank Maja Kastelic so wunderschön bebildert, dass es ganz ohne Worte auskommt:

Anton ist ein kleiner Junge mit einem Lieblingsstein. Doch wo hat Anton diesen her? Man kann sich die Familienbilder von Anton und seinen Eltern ganz genau anschauen und findet heraus, dass die Eltern diesen Stein aus Paris mitbrachten. Eines Tages schlüpft aus dem Stein ein kleiner Gargoyle und dieser wird Antons Freund. Doch er hat Heimweh und so findet Anton einen Weg, seinen Freund zur Kathedrale nach Notre Dame zu bringen, wo dieser seine Familie wiedertrifft.

Mit feinen Pinselstrichen und Pastelltönen wird in detailreichen Bildern diese Geschichte erzählt. Aufgrund der Vielzahl an dargestellten „Fotos“ wirkt dieses Bilderbuch beinahe wie ein edles Comic an. Obwohl Gefühle manchmal recht schwer darzustellen sind, kommen diese durch einen Hauch rosa auf den Wangen und der Mimik der Figuren wundervoll zur Geltung, so dass die Leser, jung und alt, ein Gespür für Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und positive Erinnerungen bekommen.

Ich vergebe volle Punktzahl und würde dieses Buch ab circa 5 Jahren einordnen.

Bewertung vom 23.03.2025
de Liz, Sheila

Endometriose - Alles, was du wirklich wissen musst


ausgezeichnet

„Endometriose: Alles, was du wirklich wissen musst“ ist ein neueres Sachbuch über die Erkrankung Endometriose. Braucht man das? Gibt es nicht schon genug? Nein. Dieses Buch wird gebraucht! Es wird auch danach noch viele weitere brauchen, um über diese Erkrankung aufzuklären und jeder Arzt macht dies auf seine Weise.

Bereits im ersten Absatz hat mich Dr. Sheila de Liz abgeholt. Sie zeigt Verständnis für Betroffene, die bisher keine Diagnose bekommen oder die die Diagnose erst kürzlich erhalten haben. Ich habe die Diagnose erst nach 31 Jahren und 9 Gynäkologen erhalten, aber dennoch habe ich mich nach der Einleitung endlich gesehen gefühlt!
Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit denn laut Dr. Sheila de Liz ist Endometriose individuell. Hut ab für diese Ehrlichkeit, die man bei der Suche nach Informationen über Endometriose bei den Gynäkologen nicht immer findet. Auch wird klar aufgezeigt, wo die Fehler im System liegen; dass eine Diagnose häufig nicht zeitnah und eindeutig gestellt werden kann.

Das Buch hat eine Besonderheit, die Leserin wird mit „Du“ angesprochen, was dem sehr intimen Thema eine persönlichere Note gibt und das vielleicht bisher Erlebte klinische distanzierte Verhalten mancher Fachärzte in den Hintergrund rückenlässt. Auch manche humorvolle Vergleiche wie z.B. Jack Nicholson in Shining oder Michael Jackson in Thriller nehmen dem Thema ein bisschen den Schrecken. Dieser Stil hat mir sehr gut gefallen, da ich selbst den schwarzen Humor bezüglich meiner Endometriose bevorzuge. Tatsächlich sehe ich mich seit dem ersten Hören des Hörbuches im letzten Jahr und der Lektüre des Taschenbuches ständig als Navy Seal meinen Alltag bewältigen. Was nun die Seals oder eine Haribo Tüte Colorado mit Endometriose zu tun haben, müsst ihr selbst herausfinden. Auch eine Prise Englisch hier und da lockert das Thema auf („Cutting through the bullshit“ oder „While you where sleeping“). Es ist regelrecht charmant und herrlich ehrlich.

Da ich beide Varianten (Hörbuch und Taschenbuch) kenne, muss ich sagen, die Sprecherin wurde für dieses einfühlsame Buch passend ausgewählt und ich habe mich gut informiert gefühlt. Persönlich ist ein Sachbuch, indem ich durchaus nochmal etwas nachlesen oder markieren möchte, in der altmodischen Papierform für mich die erste Wahl. Obwohl ich viele ebooks konsumiere, muss ich einfach den Textmarker zücken und das empfiehlt sich hier. Denn in den einzelnen Kapiteln sind „Schlüsselkästen“ und „Wissenschätze“ hervorgehoben, die mir tatsächlich beim Hörbuch nicht besonders im Gedächtnis geblieben sind. Ich vergebe volle Punktzahl für dieses Buch.

Bewertung vom 09.03.2025
Bennett, S. J.

Ein höchst royaler Mord / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Miss Marple, wer kennt sie nicht und wer kennt die Queen nicht? Leider ist, die kleine Dame mit Handtasche und Hut, inzwischen nur noch in Rückblicken in den Medien zu sehen. Doch in der Cosy Crime Reihe von S.J. Bennett ist sie noch quicklebendig und versprüht zurückhaltend mit englischem Charme ihre Lebensfreude. Da ich die vorherigen zwei Bände geliebt habe, hoffe ich das Ihrer Majestät in kürzester Zeit noch viele zu lösende Kriminalfälle passieren. Zeitlich ist der Band nämlich so einzuordnen, dass sie sich noch lustige Dialoge mit ihrem Gemahl Phillip über ihre Enkelkinder und das Geschehen hat.

Zur Handlung: Die Queen ist derzeit not amused. Schließlich haben Phillip und sie sich bei den kleinen Petrischalen, sprich ihren Urenkeln, eine Erkältung eingefangen. Warum sollte es den Royals da anders ergehen, als anderen Familien? Doch Zeit sich ins Krankenlager zu begeben, hat die Queen auf gar keinen Fall. Denn am Strand von Sandringham Haus wird eine Hand gefunden. Doch wo ist der Rest und wem gehört diese Hand? Die Queen erkennt anhand eines Fotos, das der alte Edward St. Cyr wohl Opfer eines Mordes geworden ist. Da muss Rozie, die schlagfertige und vielseitige Assistentin der Queen, ihre Chefin unterstützen.

Schließlich kann man einen Mord nicht einfach unaufgeklärt lassen und die hiesige Polizei tut sich schwer und ist daher empfänglich für dezente Hinweise aller Art.

Das Motiv des Mordes? Bis zum Ende ein Geheimnis. Täter? Man wird sehen. Verwirrende Stammbäume und Interessen sorgen für ein tolles Lesevergnügen. Trotz Gesellschaftskritik der Autorin (Brexit, Klimawandel, vegane Lebensweise und Homosexualität) hält sich die fiktive Queen als Protagonistin an die echte Devise „Beschwere dich nie, erkläre dich nie.“ In diesem Sinne hoffe ich auf weitere Fälle Ihrer Majestät und vergebe volle Punktzahl.

Bewertung vom 22.09.2024
Bunting, Philip

Wilde Babys


ausgezeichnet

Babys, Kleinkinder…überall sieht man welche, aber was für Tierbabys hat die Natur geschaffen?
Manche mögen ein Nest, andere bevorzugen einen Beutel. Manche sind groß, andere Wachsen erst noch. Tierbabys können auch ganz viele unterschiedliche Eigenschaften haben: stachelig, gefleckt….
Auch hält die Trickkiste der Natur allerlei Besonderes parat: zum Beispiel Jungfernzeugung oder Metamorphose? Schweres Wort, aber toll erklärt.

Wen finden wir in diesem Buch? Papageientaucher, Riesengleitbeutler, Mondfisch, Greifstacheler, Huhn, Monarchfalter, Baumnatter, Nasenaffe, Axolotl, Komodowaran, Fratzenkuckuck, Blattlaus, Flachlandtapir und viele mehr.

Gut, dass alle einen gesunden Appetit haben und „beinah“ von allein groß werden…so wie du. Ein kleiner Ausblick wie das beim menschlichen Baby so funktioniert, gibt es auch.

Begebt Euch auf eine bunte Reise durch die Tierwelt. Das Buch ist mit wunderschönen Bildern versehen worden. Ab und zu finden sich witzige Kommentare der Tierchen. Wer noch nicht selber lesen kann, der lässt sich einfach von den Erwachsenen vorlesen. Schließlich klappt das Helfen nicht nur bei den Tieren. Das Buch ist geeignet für Kinder ab 3 Jahren. Ich vergebe volle Punktzahl für die Tierchen mit den eindrucksvollen Kulleraugen. Wer da wegguckt, ist selber schuld.

Bewertung vom 22.09.2024
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


sehr gut

Hast du Zeit? Bei Zeit fange ich automatisch zwei Lieder an zu trällern…“Hast Du etwas Zeit für mich, dann singe ich ein Lied für Dich.“ Okay, Andreas Winkelmann habe ich zwar auf den Lesungen noch nicht singen gehört, aber bei seinen Büchern ist eher mit Mord und Totschlag zu rechnen.

Damit fängt das Buch auch mit einer ordentlichen Taktung an. Teilweise hatte ich beim Lesen leider nicht soviel Zeit wie gewünscht, so dass ich im ersten Drittel etwas verwirrt durch die Protagonistenanzahl strauchelte.
Aber vielleicht wollt Ihr dennoch wissen, welches Lied noch hervorragend passt? Nein? Doch? Egal. Es heißt „Zeit“ und ist von der Band Rammstein. Heißt es doch in diesem Lied so passend für dieses Buch „Warmer Körper ist bald kalt (…) Zeit, bitte bleib stehen, bleib stehen. Zeit, das soll immer so weitergehen.“

Da ich die Bücher von Andreas Winkelmann aufgrund seines packenden Schreibstils sehr mag, habe ich mich tapfer durch die Anfangsschwierigkeiten gekämpft und ahnte schon, nicht jeder kommt hier lebend raus. Rückblickend muss ich sagen: Die Idee für das Buch ist hervorragend umgesetzt. Das anfängliche Wirrwarr würde ich schon beinahe als gewolltes Mittel zum Zweck bezeichnen. Mit Einschüben erfährt der Leser von den Gedanken des Täters und tappt wie einige Protagonisten im Dunkeln, wer dort bestraft wird. Wofür? Für rücksichtslose Zeitdiebe. Habt Ihr auch schon einmal Zeit gestohlen?

Vermutlich sollte man sich in Acht nehmen, wenn der Autor mit seinem Buch auf Lesereise geht. Ich habe bereits Karten und freue mich schon auf Andreas Winkelmann.
Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten.

Bewertung vom 09.08.2024
Kurilla, Renée

Der magische Garten


sehr gut

Dieses Buch ist mir gleich ins Auge gesprungen: kräftige Farben und wunderschöne Blumen. Wer kann da als Schrebergartenkind nein sagen?

Renée Kurilla schafft mit eindrucksvollen Bildern einen Ausflug in sattes Grün. Die Freundinnen Tess und Anna pflanzen zusammen mit dem Kater Tiger Blumen. Denn ohne Blumen gibt es keine Bienen mehr. Sie wollen auf die ersten Triebe und Blüten warten und schlafen ein. Als sie aufwachen, sind sie in einem echten Blumendschungel. Doch Moment mal, alles ist so groß oder sind sie so klein? Als ihnen das Wichtelmädchen Mai zur Hilfe eilt, geht das Abenteuer so richtig los. Oder ist alles nur geträumt?

Die Geschichte wird comicartig erzählt und es gibt viel zu entdecken. Es eignet sich also zum Vorlesen oder zum Selber lesen ab 5 Jahren. Die Schrift ist klar und die Texte knapp und übersichtlich.

Tess und Anna haben Gutes im Sinn: Blumen für Bienen. Mit diesem Umweltbewusstsein können auch dem kleinen Leser die Nützlichkeit von Bienen deutlich gemacht werden.

Beide Mädchen sind charakterlich unterschiedlich: Tess eher ängstlich und Anna voller Abenteuerlust. Sie geht gern auf Erkundungstour, während Tess die Situation nicht behagt. Ich fand es an dieser Stelle nicht schön, dass Anna ihre Freundin zurücklässt, um mit Mai die Wichtelstadt zu besuchen. Das macht man nicht! Hier hätte ich mir am Ende ein Einsehen von Anna gewünscht, dass dies rücksichtslos war.

Ich vergebe daher 4,5 von 5 Punkten.

Bewertung vom 07.08.2024
Fitzek, Sebastian

Elternabend


ausgezeichnet

Das Buch „Elternabend“ von Sebastian Fitzek trägt noch den Zusatz „Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt!)“ und damit hatte mich der Autor sofort. Wer schon in den Genuss eines oder mehrerer Elternabende gekommen ist, hat gleich ein Szenario vor seinem geistigen Auge: ein Potpourri an normalen und unmöglichen Eltern. Diskussionen und Situationen, bei denen man nach der versteckten Kamera sucht…wem erzähl ich was…Sebastian Fitzek ist, wenn ich es richtig in Erinnerung habe Profipapa. (Seinen Kindern widmet er sogar dieses Buch.) Mit 4 Kindern dürfte er schon einige Elternabende als Inspiration besucht haben und da er der Meister der „plot twists“ und kessen Sprüchen ist, hat er mit diesem Buch für ordentlich Unterhaltung bei mir gesorgt:

Durch eine unglückliche Verkettung landet Sascha Nebel in einem Geländewagen, als ein Pulk an Demonstranten an diesem vorbeizieht. Eine junge Frau schwingt sogar den Baseballschläger und demoliert das besagte Auto. Als die Polizei erscheint, ergreifen beide die Flucht und landen in einer Gruppe Eltern, die sich auf dem Weg zum Elternabend einer 5. Klasse machen. Es gibt kein Zurück und nun müssen die Beiden die Eltern des 11jährigen Hector mimen, um nicht wieder auf die Polizei zu treffen.

Zugegeben dies klingt etwas sehr fantastisch, aber gerade das macht den Reiz aus. Ich habe mich auch schon das ein ums andere Mal gefragt: „Was mache ich eigentlich hier?“ „Wer hat sich das ausgedacht?“ Und es war die Realität! Wer sich also auf diese lustige Situation einlassen mag, der bekommt Leseunterhaltung mit einer Prise Satire über unsere Gesellschaft und unser Miteinander.

Das Buch hat mir teilweise sogar besser gefallen, als so mancher Thriller des Autors, weil das Miteinander der Protagonisten ein echter Schlagabtausch war. Das Konfliktpotential und die Gesellschaftskritik waren kaum zu übersehen und boten, trotz der ernsten Themen wie Suizid, Mobbing oder Depressionen bei Schulkindern, einen Unterhaltungsfaktor hoch 3. Die Triggerwarnung am Anfang des Buches empfand ich als sehr einfühlsam und könnte vielleicht den ein oder anderen Leser wachrütteln. Daher vergebe ich volle Punktzahl.

Bewertung vom 06.08.2024
Lucas, Lilly

This could be love / Hawaii Love Bd.1


ausgezeichnet

Lilly Lucas gehört seit der „Cherry Hill Reihe“ zum Kreis meiner Lieblingsautorinnen. Warum? Sie schafft es, Ihren Protagonisten Leben einzuhauchen und setzt diese in ein wunderschönes Setting. Dank Instagram hat die Autorin sich bei der Recherche dieses Mal auch über die Schulter blicken lassen, so dass ich mich schon lange auf den literarischen Ausflug nach Hawaii gefreut habe.

In diesem Reihenauftrakt reist der deutsche Tennisnachwuchs Louisa nach Hawaii, um in der dort hiesigen Tennisschule ihr Comeback nach einer Verletzung vorzubereiten. Doch durch Sonne und Jetlag klappt Louisa am Strand zusammen und erwacht auf der Couch von Vince. Ein charmantes Kerlchen mit Surfboard und einer Vita, die Louisa noch einige Konflikte beschert.

Hawaii, Tennis, Surfen und ein Funke der zum Flächenbrand wird sind eine gelungene Mischung und die vielseitigen Nebenprotagonisten machen süchtig nach mehr (bzw. Meer, Sand und Sonne). Louisas eiserner Wille es bis zur Spitze der Tennisweltrangliste zu schaffen, wird nicht nur durch sportlichen Ehrgeiz, sondern auch durch Verzicht geprägt. Doch ab wann ist es ratsam dem Herz zu folgen? Oder ist womöglich beides miteinander vereinbar?

Bis zum zweiten Band der Hawaii Love Reihe müssen wir uns leider gedulden…dieser wird voraussichtlich Anfang 2025 erscheinen. Ich habe schon ein bisschen in die Klappentexte von Band 2 und 3 gelinst und bin gespannt, wie es mit diesen Protagonisten weiter geht, könnte mir aber vorstellen bzw. würde mir sogar noch wünschen, dass auch noch andere Protagonisten ihr eigenes Buch bekommen.

Ich vergebe volle Punktzahl und würde gerne noch weitere Lesestunden auf Hawaii verbringen, denn die Autorin hat es geschafft, liebevoll ihre eigenen Eindrücke durch ihr Buch dem Leser näher zu bringen.