Benutzer
Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1108 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz (eBook, ePUB)


gut

Frank Meier hat einen Beruf den man mit Luxus in Verbindung bringt, mit etwas Besonderem, etwas was man sich selten leistet, nicht nur wegen der Kosten sondern weil es ein herausragendes Ereignis ist. In eine Bar zu gehen dort etwas Ungewöhnliches trinken das geschieht in der Regel nicht häufig. Die Bar des Ritz eines der berühmtesten Hotels der Welt in Paris ist ein solcher Ort. Frank Meier ist der Barmann dort, er schenkt teuren Champagner aus, er kreiert aufregende Cocktails, er kennt den neuesten Klatsch und ist trotzdem sehr verschwiegen. Er kennt berühmte Menschen und ist mit ihnen von berufswegen verbunden. Das eigenartige an dieser Verbundenheit in diesem Buch ist eben das es zur Zeit der Besetzung von Paris durch die Nazis geschieht. Er steht auf vetrauten Fuss mit den Größen der neuen Stadtverwaltung egal ob Militär, SS oder Kollaborateure. Eine schreckliche Situation, denn Meier ist Jude von Geburt, nicht gläubig aber er weiß das macht keinen Unterschied.
Der Autor beschreibt es in seinem Buch mit einer großen Distanz, auch wenn er durch Tagebucheintragungen den Barmann selber zu Wort kommen lässt, scheint es als ob ihn die Geschichte nicht berührt. Die 'Ängste und Zweifel die Meier mit Sicherheit gehabt haben muss, kommen nur in der Beschreibung eines ungepflegten Äußeres zum Ausdruck. Die Angst um Menschen die ihm etwas bedeuten wird erwähnt aber sie springt nicht über. Es ist eher ein Sachbuch, eine Art Biographie, für mich ist es kein Roman da mir Emotionen gefehlt haben.

Bewertung vom 02.07.2025
Gutiérrez, Mónica

Der Leseclub fu¿r verirrte Herzen


sehr gut

Abril ist eigentlich eine taffe, kluge, junge Frau mit einem erfolgreichen Leben, aufgrund von Überarbeitung geschieht ihr ein eklanter Fehler. Arbeitslos, mutlos und auf einmal mit wenig Selbstvertrauen zieht sie sich in ein kleines Dorf in den Pyrenäen zurück. In dem Haus ihrer Großmutter leckt sie ihre Wunden und findet Zuflucht in den Büchern der örtlichen othek, die praktischerweise im gleichen Haus untergebracht ist.
Alex ist IT-Ingenieur und hat wegen seiner Hackertätigkeit ( nur im positiven Sinn ) ein paar Monate im Gefängnis verbracht. Er muss sich vor der Presse verstecken und landet bei Abril.
Gemeinsam öffnen sie wieder die Bibliothek und ermöglichen verschiedenen Kreise sich wieder dort zu treffen. Aus dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft entsteht etwas Gutes. Denn niemand kann sich allein retten.
Die Gründe die die Dorfbewohner in die Bibliothek gehen lassen, sind zwar unterschiedlich aber einen haben sie alle gemeinsam: Einsamkeit. Zusammen ist man weniger allein, das ist ein Buchtitel von Anna Gavalda, der auch hier wunderbar zutrifft. Ein Buch ist ein perfekter Freund aber es ersetzt nicht einen lebenden Menschen der einen auch einmal in den Allerwertesten tritt. E
Genau diese Emotionen beschreibt die Autorin immer mit der Hilfe von Zitaten aus Büchern oder einfach auch nur Autorennamen und Buchtiteln.
Es ist nicht übertrieben Goodfeeling, sondern alltägliche Szenen und Ausnahmesituationen die hier gelebt werden müssen und die die Protagonisten meistern müssen..
Ein Buch das einen zufireden zurücklässt, es gibt noch andere mit diesen Problemen, die sie auf ähnlichhe Weise wie ich angehen und es auch schaffen. Eine Bestärkung für jeden Lesenden.

Bewertung vom 09.06.2025
McDonnell, C. K.;Ofori, Elaine

Ursula und das V-Team


ausgezeichnet

Das Autoren Paar zündet ein Feuerwerk an skurillen Einfällen, nicht nur die Mädchen sind mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, sondern auch das Hotel in dem sie wohnen ist besonders ausgestattet. Mit jedem Umblättern wartet man auf den nächsten Einfall und der kommt bestimmt.
Aber vor allem erfüllen die Autoren die Erwartungen im Übermaß, oder eben mit einem Gag mit dem nan nicht gerechnet hat. Ich erwartete Dynamit und bekam ein Bubble Gum.
Es waren nicht nur die aberwitzigen Szenen und Abenteuer. Vor allem habe ich den Wortwitz geliebt.Jeder Dialog war besser als der vorherige. Diese Steigerung hat mich Tränen lachen lassen.
In diesem Roman geht es fast ausschlieslich um Frauen Power. Einige Männer können damit gar nicht gut umgehen andere dagegen haben Respekt verdient. Ich hoffe in einem folgenende Band mehr über diese Zeitgenossen zu lesen. Vor allem würde ich mich freuen wenn ein paar dieser Zeitgenossen auf ihre hoch getragenen Nase fallen.

Bewertung vom 04.06.2025
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Vivian ist ehrgeizig, in einer Gesellschaft in der nur besondere Fähigkeiten oder Verbindungen das Leben leichter machen, ein Muss. Sie kann verschiedene Drachensprachen und benutzt auch ihre Ellbogen. Bis zu dem Tag an dem ihre Welt aus den Angeln gehoben wird. Sie muss sich entscheiden ob sie ihre Fähigkeiten für eine schlechte Sache einsetzt und damit ihre Familie rettet oder sich verweigert und alles riskiert. Sie weiß sie hat sich schon einmal falsch entschieden und muss mit dem Gefühl ein schlechter Mensch zu sein leben.
Ein sehr spannendes Buch nicht nur wegen seiner vordergründigen Geschichte. Es steckt auch viel Politik, persönliche Entwicklungen, Geschichte und natürlich etwas Liebe darin.
Mir hat dieses Etwas gefallen, es stand zur Abwechslung mal nicht im Vordergrund sondern war eine Begleiterscheinung der rasanten Ereignisse. Die Aussage das manche Eigenarten der einzelnen Protagonisten nur ihnen gehören und nicht für andere bestimmt sind, war für mich eine der Wichtigsten weil sie sich auf unser alltägliches Leben ohne weiteres übertragen lässt.
Natürlich stand die Spannung im Vordergrund, sie war logisch aufgebaut und entwickelte sich zu einem rasanten Showdown.
Die verschiedenen Figuren waren überzeugend dargestellt, vergleichbare Menschen im realen Leben gibt es in der Vergangenheit genug, vielleicht auch in der Gegenwart.
Ein Buch das für jugendliche und erwachsene Leser gleichermaßen geeignet ist.

Bewertung vom 28.05.2025
Sabbag, Britta

Krakadu


ausgezeichnet

Die etwas tollpatschige Krake Krakadu hat mit ihren acht Armen an manchen Tagen Schwierigkeiten sich zurecht zu finden. Da ist es gut das der Seestern ihn immer begleitet. Die beiden kabbeln sich scheinen aber trotzdem die besten Freunde zu sein, zusammen erleben sie Abenteuer im Meer und auch außerhalb. Die Unterhaltungen der beiden sind voller Humor und Spitzfindigkeiten. Sie verwenden Sprichwörter auch manchmal nicht ganz passend das es immer wieder zum lachen ist.
Dazu gibt es viele passende Bilder die den Text wunderbar begleiten. Die verschiedenen Meeresbewohner haben so ihre Eigenheiten, sei es ihre Namen oder Gewohnheiten. Da haben mir die Seepferdchen besonders gut gefallen. Sie sind echte Influencer mit allem was dazu gehört. Auch die anderen Tiere sind lustig dargestellt, mal auf ganzen Seiten dann wieder nur eine Zeichnung im Text mal groß mal klein. Immer nahe an der Natur aber mit großen Augen oder übertriebenen Zähnen so das sie besonders liebenswert wirken. Die Krake aber mit ihrer Mütze und den auf ihr sitzenden Seestern sind ein absolutes Highlight im Bücherregal.
Ich kenne schon andere Bücher der Autorin, dieses hier ist aber noch einmal eine Steigerung ihres Können.

Bewertung vom 18.05.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Kriegsende an der Cote d´ Azur, eine Gruppe Minenräumer versuchen die Strände wieder frei zu bekommen, mit primitiven Hilfsmitteln und ohne Erfahrung sind es Freiwillige die ihr Leben riskieren. Fabien ein Resistancekämpfer der vor den Erinnerungen flüchtet, Vincent der aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager geflohen ist, er sucht Ariane und setzt seine Hoffnungen auf die deutschen Kriegsgefangenen. Lucas der Deutsche, der für das Versprechen wenn er mitmacht eher entlassen wird und die anderen die für Bezugsscheine und andere Vergünstigungen diesen gefährlichen Job machen. Da ist außerdem Saskia die als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hat. Sie alle haben überlebt aber zu welchen Preis. Die Menschenwürde müssen sie sich zurückholen. Das nach Vorne schauen, wie von oben verlangt wird, können sie nicht. Die Erinnerungen sind grenzenlos und allgegenwärtig.
Die Autorin hat die Erinnerungen von vielen in dieses Buch einfließen lassen. In den wenigen Personen in diesem Buch kommen die wahren Erlebnisse von tausenden Franzosen und Deutschen zur Sprache. Es sind die fehlenden lauten Emotionen die die Geschichte so eindringlich machen. Jede Figur agiert vorsichtig, misstrauisch gegenüber jeden, Freundschaft entwickelt sich nur ganz langsam. Die Angst vor erneuten Verrat ist spürbar. Trotzdem hält der Frühling Einzug in den Ort, auch für die Verzweifelten, denn das Überleben ist ein Sieg über die Täter und irgendwann wird es Gerechtigkeit geben.
Ein eindringliches Buch, es ist nicht nur ein Roman oder Zeitzeugenbericht, es vermittelt das Gefühl das Überleben als Schande, als Verrat empfunden werden kann und normale Gefühle wie Trauer um eine verlorene Liebe sich nicht gehören. Das Ganze wird ohne Pathos oder ein nie wieder erzählt. Denn genau das wissen wir alle seit ein paar Jahren genau. Es wird immer wieder geschehen.

Bewertung vom 05.05.2025
Bonacina, Anna

Erdbeersommer mit Aussicht


ausgezeichnet

Priscilla ist eine bekannte Schriftstellerin von Liebesromanen, leider hat sie eine Schreibblokade. Um diese zu überwinden fährt sie in den Urlaub in einen kleinen italienischen Ort weit weg von ihrer Heimatstadt Venedig. Sie will Ruhe und Abgeschiedenheit, aber das ist in diesem Dorf nicht so ohne weiteres möglich, denn die Dorfbewohner sind sehr eng miteinander und haben ein scharfes Auge auf Fremde.

Es ist ein freundliches Dorf mit sehr ausgefallenen Bewohnern. Es gibt verfeindete Nachbarinnen, einen Buchclub, eine Bar, einen Laden, Kirche und einen Arzt.

Jeder dieser einzelnen Charaktere ist sehr detailliert beschreiben und ein jeder ist ein Original. Selten hatte ich so viel Spaß diese einzelnen Personen kennen zu lernen. Meine liebste Figur war Agata, eine Zwölfjährige die in die Fußstapfen ihrer Namensvetterin treten will.

Auf jeder Seite hat man die Wärme des Sommers und die Zugehörigkeit zum Dorf gespürt. Der Wettkampf um den besten Erdbeerkuchen ist ansteckend.

Die einzelnen kleinen Geschichten um die Menschen waren lustig, emotional oder skurril.

Warmherzig erzählt und immer das Beste für alle Bewohner im Auge, wird sogar eine Liebespaar das auseinnder zu gehen droht mit Hilfe von einer besonderen Idee wieder gerettetDie Dialoge sind voller Wortwitz,, leicht ironisch wird das Genre Liebesromane auf die Schippe genommen.

Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt, als ob ich auch mitten in dem D.orf auch mal in die Arme genommen werde.

Bewertung vom 04.05.2025
Storm, Andreas

Die Victoria Verschwörung (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Gemälde wird zu einem Politikum. Es ist sogar in dreimal wichtig, erst 1940 wird es in Paris gestohlen damit es irgendwann mal im Führermuseum glänzen kann, dann wird es 1965 von Deutschland an England zurück gegeben und nun in 2016 wird behauptet dass das zurückgegebene Gemälde eine Fälschung war und das Original sich im Besitz eines Erpressers befindet.
Eine heikle Aufgabe für Lennart Lomberg, dessen Spezialgebiet Beutekunst ist, er soll diskret ermitteln und eine für alle Seiten verträgliche Lösung finden. Dabei spielen soviele Faktoren eine Rolle wobei der Vergangenheit die Größte einnimmt.
Das Buch erzählt die Geschichte des Gemäödes in drei Zeitabschnitten, immer wenn Lomberg etwas herausfindet wird die entsprechende Szene im aktuellen Zeitkontext beschrieben.
Wie alles ineinander greft ist spannend erzählt, vor allem die Logik erscheint im Nachhinein aus der aktuellen Gegenwart beschrieben ganz klar, in der Vergangenheit ist es schwieriger zu verstehen . Da haben wir Leser den Vorteil gegenüber den handelnden Personen in 1965. Lennart Lomberg ist ein besonderer Ermittler als Professort für Kunstgeschichte, der mit Hilfe seiner Tochter einer Journalistin und sewiner Freundin, einer Kriminalrätin, alle Seitenwege seiner Fälle abdecken kann. Sein Wissen wird uns nebenbei vermittelt, so erfahren wir mehr über die Restauration von alten Gemälden und warum sie nicht nur für Sammler und Kunstbegeisterte wichtig sind.

Bewertung vom 27.04.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Isabel hat auf dem Höhepunkt ihrer Karrieere ihre Polizeilaufbahn aufgegeben und betreibt nun die Verwaltung von Ferienhäusern auf Mallorca, sie lebt zufrieden in einem kleinen Ort, hat noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen und ist froh dem verbrecherischen Wahnsinn entkommen zu sein. Als am Strand ein kleines Mädchen entführt wird, soll sie bei den Ermittlungen helfen. Sie war mal ein Ass, denn sie konnte sich auf ihr Gedächtnis und ihr Bauchgefühl verlassen.
Am Anfang erinnerte der Krimi an eine bekannte Serie die in Frankreich spielt, als auch noch ein Mord hinzu kommt und isabel mittlerweile in zwei Fällen parallel ermitteln muss, waren alle Ähnlichkeiten verschwunden.
Das genaue Hinsehen und Hinhören wurde gut dargestellt, deshalb hatte ich sehr schnell die passende Lösung für den Entführungsfall und im Fall des Mordes einen passenden Verdacht. Nur der Grund für dne Mord der blieb bis zum Schluss unklar. Das Bauchgefühl der ehemaligen Kommissarin hatte mehr damit zu tun das sie sehr viele Kontakte hat und diese ohne Schwierigkeiten um Hilfe oder Auskunft bitten konnte. Toll wenn man so gut vernetzt ist. Das Privatleben spielt einen untergeordnete Rolle, etwas was mir in einem Krimi sehr gut gefällt.
Die Protagonisten sind sympathisch selbst die Täter mochte ich. Das heißt nicht das ich Entführung oder Mord billige aber im Falle des Mordes hat es keinen Falschen getroffen. daher war der in Ordnung.
Mallorca als Touristen insel wurde auch dem entsprechend als schön und angenehm beschrieben.

Bewertung vom 24.04.2025
Hörnlein, Ruth

Das Mädchen im gelben Tanzstundenkleid


gut

Wegen eines seltsamen Erbes begibt sich Henny und Daniel auf Spurensuche. Sie finden erste Informationen in einem kleinen Ort in Sachsen. Wer war Esther, was sind es für Geister aus der Vergangenheit die hier wieder auftauchen. Wieviel Vergangenheit ist in jedem von uns. Wieviel Einfluss hat die Vergangenheit auf unser jetziges Leben. Und immer wieder die Frage wie hätten wir uns verhalten und war das Verhalten der damaligen Protaoonisten menschlich natürlich daher verständlich oder einfach nur verabscheuungswürdig. Wie lebt es sich mit einer Schuld die aus Neid und Eifersucht entstanden ist.
Fragen die die Autorin auf eher diffuse Art beantwortet, sie lässt ihre Charaktere aus dem Bauch heraus entscheiden., obwohl Henny als Historikerin eigentlich den Fakten verpflichtet ist. Sie begibt sich auf einer Suche die nur Schreckliches zutage fördern kann. Die Hilfe die sie von Daniel bekommt ist eigentlich eher Bestärkung und Unterstützung, warum er so handelt und sie begleitet geht für meinen Geschmack nicht deutlich aus der Geschichte hervor, er bleibt ein sehr schwacher fast durchsichtiger Charakter, der Beschreibung nach androgyn auch sein Wesen scheint sich nicht so richtig entscheiden zu können.
Die Auflösung ist wenig überraschend, denn eine andere Möglichkeit blieb nicht über, trotzdem hat sie sich nicht abgezeichnet, denn die Spuren waren sehr willkürlich gefunden worden.
Der Schreibstil war mir zu ungenau, es ging viel um Empfindungen in der Art wie "es lief ihr kalt den Rücken herunter".