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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
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Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 815 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2025
Garcia, Jessie

The Business Trip (eBook, ePUB)


gut

Dieses Buch ist ein Thriller, dessen Klapentext wirklich wenig von seinem Inhalt verrät. Ich mag sowas nicht besonders, habe aber aufgrund der Leseprobe entschieden, dass er etwas für mich sein könnte.

Es geht um zwei Frauen. Eine flieht vor ihrem gewalttätigen Freund, eine macht sich auf die Reise zu einer Konferenz. Sie sitzen im selben Flugzeug - und plötzlich sind sie verschwunden und ein Mann wird verdächtigt, sie ermordet zu haben....

Ich fand den Schreibstil klar und geradelinig. Das Buch ist so aufgebaut, dass die einzelnen Kapitel zwischen verschiedenen Zeiten und Personen springen. Auf den ersten Blick wirkte das verwirrend, brachte dann aber eine gute Dynamik in die Story. Wäre sie linear erzählt worden, hätte sie mir wahrscheinlich weniger gut gefallen, denn der Spannungsaufbau gelingt hauptsächlich durch diese Sprünge.

Die Protagonisten sind mir alle nicht sympathisch, es werden viele Klischees bedient und es wird mehr über sie erzählt, als dass es tatsächlich Handlung gibt. Gäbe es die Kapitelsprünge nicht, hätte ich mich beim Lesen sehr wahrscheinlich gelangweilt.

Das Ende hat mir gefallen. Ich hatte zwar schon früh eine Idee, in welche Richtung die Geschichte geht, doch das Ende brachte dann noch eine Überraschung für mich.

Im Großen und Ganzen ein solider Thriller, aber kein Lesehighlight.

Bewertung vom 11.10.2025
Feyerabend, Charlotte von

Liebesrausch


ausgezeichnet

Ich habe bereits andere Bücher der Autorin gelesen und mag zum einen ihren Schreibstil sehr, zum anderen gefällt mir, dass sie sich als Protagonist:innen Persönlichkeiten aussucht, die nicht gerade Mainstream sind. Im letzten Buch war es Beate Uhse (kann ich absolut empfehlen!), hier sind es Anais Nin und Henry Miller, die - falls man ihre Namen überhaupt kennt - als Autoren "sexueller" Literatur bekannt sind.

Das Leben von Anais Nin hat mich schon länger fasziniert, weil es so jenseits aller Konformitäten war. Im Paris der 1930 Jahre war sie verheiratet mit Hugo Gulier, einem wohlhabenden Geschäftsmann. Beide haben sich geliebt - was auch aus Anais Schriften deutlich hervorging. Dennoch hatte Anais zahlreiche Affairen, unter anderem mit dem zwölf Jahre älteren Henry Miller.
Henry Miller war auch Schriftsteller und hat ein Leben geführt, das mich zugleich fasziniert als auch abstößt. Er hat kein geregeltes Einkaufen, sondern lässt sich sein Leben finanzieren. Von seiner Frau June, aber auch von Anais Ehemann Hugo. Miller lebt von einem Tag auf den anderen, lässt sich treiben und lebt seine Leidenschaften ungezügelt aus.

Charlotte von Feyerabend gelingt es wirklich gut, bei ihren Lesern verschiedenste Gefühle zu wecken. Das Leben und die Gefühlswelt von Anais und Henry sind spannend geschildert, immer wieder fragt man sich, ob Hugo bewusst war, dass Anais Affairen hatte, ob ihm klar war, dass er den Liebhaber seiner Frau finanziell unterstützt. Und auch über June, die Frau von Miller, macht man sich unweigerlich Gedanken, denn auch sie beeinflusst Anais Gefühle sehr stark.

Ich finde, mit diesen beiden Persönlichkeiten hat die Autorin sich selbst heausgefordert, und es ist ihr definitiv gelungen, ein wirklich gutes Buch über sie zu schreiben. Ich habe es gerne gelesen, und auch wenn natürlich vieles fiktional ist, merkt man aber, dass sie lange und gründlich recherchiert hat. Ich kann es absolut empfehlen!

Bewertung vom 10.09.2025
Enders, Giulia

Organisch


ausgezeichnet

Ich habe das erste Buch der Autorin, "Darm mit Charme" noch nicht gelesen, obwohl ich schon viel Positives davon gehört habe. Man muss es aber auch nicht gelesen habe, um ihr neues Buch "Organisch" lesen zu können.

In diesem Buch erklärt uns die Autorin, wie andere wichtige Organe unseres Körpers funktionieren: Haut, Immunsystem, Lunge, Gehirn und Muskeln.
Es gelingt ihr wirklich gut, ihr Wissen zu vermitteln, dass man es als Leser gut verstehen kann, auch wenn man keine medizinisch Ausbildung genossen oder in der Schule in Biologie nicht aufgepasst hat. Dazu trägt mit Sicherheit auch ihr humorvoller und lockerer Schreibstil bei - und ihre Beispiele und Vergleiche, die immer aus dem Leben gegriffen und gut verständlich sind.

Es hat mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, und es fühlte sich nicht an, als lese ich ein reines Sachbuch. Ich habe mich unterhalten gefühlt und quasi nebenbei eine ganze Menge gelernt. Wirklich klasse!

Bewertung vom 10.09.2025
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


gut

Ich bin ein großer Fan von T.C.Boyle, zum einen wegen seines Schreibstils, zum anderen wegen der überraschenden Plottwists, die man normalerweise in seinen Erzählungen findet, aber von "No way home" war ich enttäuscht.

Klar, der Schreibstil ist wie immer gut, und auch die Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet, aber im Großen und Ganzen fand ich das ganze Buch ziemlich langweilig. Auf überraschende Wendungen habe ich vergeblich gewartet, und auch der Schluß war für mich irgendwie unbefriedigend.

Die Charaktere entwickeln sich überhaupt nicht - wobei ich unsicher bin, ob das nicht der eigentliche Aspekt war, den Boyle aufzeigen und kritisieren wollte, aber dadurch hatte ich beim Lesen das Gefühl, ziemlich auf der Stelle zu treten. Und es fiel mir schwer, Sympathien und Antipathien zu entwickeln. Ich fand im Endeffekt alle 3 Protagonisten ziemlich uninteressant. Am meisten Tiefe hatte für mein Empfinden noch Bethany, der es die ganze Geschichte über sehr gut gelingt, beide Männer zu manipulieren und bei der Stange zu halten.

Eine richtige Spannung kam beim Lesen nicht auf, leider.

Bewertung vom 28.08.2025
Schultz , Sonja M.

Mauerpogo


ausgezeichnet

Dieses Buch spielt 1982 in der ehemaligen DDR. Die Protagonistin Jo ist 15 Jahre alt und steht kurz vor der Jugendweihe, als sie den Punk für sich entdeckt. Sie verändert sich selbst zur Punkerin und beginnt, sich gegen das System der Anpassung anzukämpfen. Doch das hat Folgen...

Ich habe dieses Buch unheimlich gerne gelesen. Zum einen zeigt es sehr gut, was hinter der Punk-Bewegung steckt, zum anderen macht es deutlich, wie Teenager ihren eigenen Weg finden (müssen), und nebenbei erfährt man noch so einiges über die DDR.
Mir gefällt der Schreinstil unheimlich gut, weil er perfekt zu den Gefühlen der Protagonistin und dem Punkthema passt. Laut, wild, unangetastet. Wirklich toll!

Bewertung vom 24.08.2025
Präauer, Teresa

Kochen im falschen Jahrhundert


schlecht

Ein furchtbares Buch. Ich hatte den Eindruck, dass es der Autorin mehr darum ging, sich sprachlich als etwas Besonderes zu präsentieren als eine gute Geschichte zu erzählen. Und ja, sprachlich ist es ungewöhnlich - und gewöhnungsbedürftig, weil z.B. die Personen nie beim Nemen genannt werden (nur Gastgeberin, Ehefrau, Schweizer usw.). Dadurch fand ich es furchtbar anstrengend, es zu lesen, denn es wirkte sehr distanziert und hölzern.
Da ich aber im Vorfeld so viel von diesem Buch gehört habe, habe ich mich durchgequält (und war dankbar, dass es nur so wenige Seiten hat!), war aber bis zum Schluß enttäuscht. Es ist einfach total langweilig und ininteressant. Für mich verschwendete Lesezeit.

Bewertung vom 24.08.2025
Espach, Alison

Wedding People (deutsche Ausgabe) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mich hat bei diesem Roman das Cover so angesprochen, dass ich nicht mal den Klappentext gelesen habe, sondern direkt in das Buch eingestiegen bin.
Der Einstieg war ein wenig holperig, vor allem, als man recht schnell erfahren hat, dass die Protagonistin des Buches, Phoebe, gerade am Tiefpunkt ihres Lebens steht und in ein teures Hotel in Cornwall reist, um sich dort das Leben zu nehmen. Bei diesem Einstieg habe ich mit viel Kitsch gerechnet und wurde total überrascht, weil sich eine wirklich wunderschöne Geschichte vor mor entfaltet hat.

Phoebe trifft in diesem Hotel auf eine große Hochzeitsgesellschaft und wird, nachdem sie der Braut in einem schwachem Moment ihr Vorhaben gestanden hat, in den ganzen Hochzeitstrubel hineingezogen. Denn die Braut hat nicht vor, sich dieses Ereignis von Phoebe zerstören zu lassen, nachdem sie alles so akribisch geplant und vorbereitet hat.....

Was mir an diesem Buch besonders gut gefällt, sind die Charaktere. Alle, auch die Nebenpersonen, sind sehr authenthisch, wenn auch nicht immer sympathisch. Jeder hat seine positiven Seiten, aber auch Ecken und Kanten. Und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und es war wirklich interessant und berührend, welche Dymanik sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat und wie die Personen voneinander beeinflusst bzw. berührt wurden.

Für mich eins der besten Bücher des Sommers.

Bewertung vom 21.08.2025
Baldini, Laura

Aspergers Schüler


weniger gut

Dieses Buch hat mir nicht so gut gefallen, weil der Titel mir etwas anderes suggeriert hat, als das Buch mir geboten hat. Ich war davon ausgegangen, dass ich mehr über über Hans Ansperger, seine Arbeit und auch seine Situation während des Nationalsozialismus erfahren würde. Aber im Endeffekt spielte Asperger nur eine Nebenrolle.

Es geht um eine junge Frau, die im Laufe der Geschichte erfährt, was in der Klinik am Spiegelgrund mit behinderten Kindrn gemacht wurde - Stichwort Euthanasie. Um dies deutlich zu machen und emotional zu verknüpfen hat sich die Autorin den finktiven Jungen Erich ausgedacht. Das ist gut gemacht, aber dennoch blieb mir das Buch zu oberflächlich. Und auch die Charaktere hatten für meinen Geschmack nicht genug Tiefe.
Alles in allem fand ich diesen historischen Roman eher enttäuschend.

Bewertung vom 21.08.2025
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


ausgezeichnet

Bei diesem Buch habe ich eine Weile gebraucht, um den Einstieg zu finden. Leichter wurde es, als mir die Rahmenbedingungen klar waren:

Die Geschichte spielt in einem Tal. Genau das gleiche Tal liegt auch im Westen und im Osten - nur einmal ist die Zeit dort 20 Jahre in der Vergangenheit, einmal 20 Jahre in der Zukunft. Man kann diese Täler besuchen, aber nur auf Antrag bei der Regierung und streng reglementiert.
Die Protagonisten, Odile, ist noch eine Teenagerin, als ihr Freund Edme stirbt. Dies wirft ihr ganzes Leben aus der Bahn und führt dazu, dass sie sich immer wieder mit der Frage auseinandersetzt, was geschehen würde, wenn sie in das Tal der Vergangenheit reisen und dort nur eine Kleinigkeit ändern würde...

Es ist ein philosophischer Roman, der für meinen Geschmack nicht einfach zu lesen war. Dennoch hat er mich gefesselt und ich habe mich gerne auf die Geschichte eingelassen. Sie hat mich zum Nachdenken angeregt.

Bewertung vom 21.08.2025
Kingsolver, Barbara

Die Unbehausten


sehr gut

Ich habe von Barbara Kingsolver "Demon Copperhead" mit großer Begeisterung gelesen und war daher sehr gespannt auf "Die Unbehausten". Und obwohl es an "Demon Copperhead" nicht herankommt, hat es mir dennoch gut gefallen.

"Die Unbehausten" ist ein älterer Roman der Autorin, und das merkt man auch. Der Schreibstil ist noch nicht ganz so fesselnd und die Geschichte hat einige Längen, aber dennoch ist es, meiner Meinung nach, ein wirklich gutes Buch.

Es geht um eine Frau, Willa Knox, deren Leben sich im heutigen Amerika, gerade als sehr schwierig darstellt. Ihr Haus müsste dringend renoviert werden, doch dafür fehlt das Geld. Sie muss plötzlich ihren Enkel aufziehen, nachdem seine Mutter sich das Leben genommen hat und ihr Sohn als alleinerziehender Vater völlig überfordert ist, und auch bei ihrem Mann Iano läuft es beruflich nicht so gut wie es sollte.
In der Hoffnung, ihr Haus könnte vielleicht unter Denkmalschutz stehen und sie dadurch finanzielle Unterstützung für die Renovierung bekommen, macht sich Willa auf die Suche nach Informationen über die Vergangenheit des Hauses.
In enem weiteren Erzählstrang, 150 Jahre vorher, wohnt ein Mann namens Thatcher in ihrem Haus, der mit Mary Treat befreundet ist - einer Naturwissenschaftlerin, die eine Freundschaft mit Darwin pflegt. Auch Thatchers Leben läuft nicht so, wie er es sich wünschen würde....

Der Autorin gelingt es unheimlich gut, beide Erzählstränge miteinander zu verknüpfen und so zu zeigen, wie die Vergangenheit und die 'Gegenwart miteinander verbunden sind, was sich weiterentwickelt hat und wo Amerika stehengeblieben ist. Das hat mir gut gefallen. Allerdings fand ich den Anfang eher verwirrend und habe eine Weile gebraucht, in die Geschichte hineinzufinden.