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Benutzername: 
Frimada
Wohnort: 
Rhein-Sieg-Kreis
Über mich: 
Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 797 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2025
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

"Mühlensommer" hat mir wirklich gut gefallen! Eine Geschichte, die kapitelweise immer zwischen Gegenwart und Kindheit der Protagonistin wechselt und daher sehr stimmige Verbindungen schafft zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Der Erzählstil war für mich sehr angenehm, die Personen gut und authentisch ausgearbeitet. Ich habe das Buch ziemlich zügig durchgelesen, weil die Geschichte es mir sehr leicht gemacht hat, in sie hineinzutauchen. Das Buch erbreitet eine sehr schöne, entspannte Stimmung. Ich habe es gerne gelesen.

Bewertung vom 28.04.2025
Lass uns doch noch etwas bleiben
Shriver, Lionel

Lass uns doch noch etwas bleiben


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr überrscht. Ich hatte einen Roman erwartet, doch nach ca. einem Drittel verändert sich das Buch.

Es geht um ein Ehepaar, dass mit ca. 50 Jahren beschließt, im Alter von 80 gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Der Ehemann sorgt dafür, dass jahrelang die benötigten Tabletten im Kühlschrank bereit liegen, und die beiden leben ihr Leben, bis der 80. Geburtstag der Ehefrau gekommen ist. Der Plan ist klar, doch ziehen sie ihn durch?

Ab diesem Punkt ändert sich die Erzählweise. Die Autorin entwirft verschiedenste Szenarien - alternative Leben und alternative Enden. Im ersten Moment fand ich das seltsam und war unschlüssig, ob ich mich wirklich darauf einlassen kann/will, habe aber weitergelesen und war begeistert. Da die Autorin immer wieder bestimmte Punkte in die neuen "Geschichten" mit hineinnimmt, sind sie alle miteinander verknüpft und lassen sich dadurch sehr gut lesen. Es ist spannend, was ihr alles eingefallen ist.

Das Buch ist ein wundervoller Blick darauf, dass sich das Leben und der Tod nicht planen lassen. Dass sich Gedanken, Gefühle ändern, dass es manchmal schneller und unerwarteter kommt als man erwartet oder erhofft hat. Dass Umstände (äußere und innere) sich ändern können.
Manchmal fühlen sich die Geschichten fast philosophisch an, mancmal sind sie humorvoll, hin und wieder sogar voll von schwarzem Humor.

Ich hatte viel Spaß am Lesen und empfehle das Buch unbedingt weiter.

Bewertung vom 28.04.2025
Der Wind weht, wohin er will
Tamaro, Susanna

Der Wind weht, wohin er will


schlecht

Ich mag die Autorin Susanna Tamaro sehr gerne, und vor allem ihr Buch "Geh, wohin dein Herz dich trägt" ist seit vielen Jahren ein All time Favorit von mir.

Leider konnte ich mich in ihren Roman "Der Wind weht, wohin er will" überhaupt nicht hineinfinden. Er ist zwar als Briefroman geschrieben, was ich bei "Geh, wohin das Herz dich trägt" so wunderbar und stimmig fand, doch hier gefällt es mir gar nicht. Die ganze Stimmung des Buches ist deprimierend, ich habe die Protagonistin als verbitterte, festgefahrene Frau erlebt, die jeglichen Fortschritt der Welt, vor allem den technischen Fortschritt, grundlegend als negativ empfindet. Dadurch war das Buch unheimlich anstrengend zu lesen. Einige Dinge konnte ich nachvollziehen, aber die Protagonistin ließ überhaupt keinen positiven Gedanken zu. Das hat mich sehr gestört, denn man kann den Fortschritt nicht nur schwarz oder weiß sehen.

Auch war das Buch voller Klischees und für mich unangenehmer Formulierungen. Ich war enttäuscht.

Bewertung vom 28.04.2025
Die Stauffenbergs
Roth, Charlotte

Die Stauffenbergs


ausgezeichnet

Dieser historische Roman über das Leben von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seiner Frau bzw. seiner ganzen Familie hat mir gut gefallen. Zum einen fand ich es sehr gut recherchiert, denn die Fakten stimmten, soweit ich das nachprüfen konnte. Zum anderen sind die fiktiven Teile der Geschichte sehr stimmig und umgeben die Fakten wirklich sehr gut. Ich habe ein stimmiges Bild davon bekommen, was für ein Mensch Stauffenberg war, wie er sich zum Gegner Hitlers entwickelt hat und wie schwierig sein Leben war - hin und her gerissen zwischen dem Bild, dass er in der Öffentlichkeit von sich aufrecht erhalten musste, seinen wirklichen Überzeugungen und der Liebe zu seiner Familie bzw. deren Schutz.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch flüssig zu lesen. Es hat mich gefesselt.

Bewertung vom 28.04.2025
Queer & wild & wunderbar

Queer & wild & wunderbar


ausgezeichnet

Ein wirklich tolles Buch, das bekannte (und weniger Bekannte) queere Personen vorstellt.

Jede Person wird auf einer Seite beschrieben und zeichnerisch dargestellt. Man findet bekannte queere Persönlichkeiten wie Elton John oder Freddy Mercury, aber ich habe auch Menschen kennengelernt, die ich bisher entweder gar nicht kannte oder von denen ich nicht wusste, dass sie queer sind.
Über jeden Menschen erfährt man wichtige Eckdaten aus seinem Leben, aber auch Dinge, die direkt mit der Queerness zu tun haben. Das können Kämpfe sein, die dieser Mensch austragen musste, aber auch Erfolge, die er/sie für die Community erreicht hat u.ä.
Alle Texte sind einfach, informativ und wertschätzend geschrieben, und ich glaube, dies ist ein Buch, dass auch schon ältere Kinder bzw. Jugendliche sehr interessant finden können. Mir hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 28.04.2025
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Dieses Buch war ein richtiges "feel good" Buch für mich. Es geht um eine alleinerziehende Mutter und ihren Sohn, der sich mit einem alten Mann anfreundet. Der Mann bringt ihm das Schachspieler bei, und alle drei wachsen zu einer "Familie" zusammen.

Ich mochte den Schreibstil sehr gerne. Einfach zu lösen, flüssig erzählt, nicht zu kitschig. Der langsame Beziehungsuafbau der Personen hat mir gefallen, und alle Personen waren für mich authentisch, sympathisch, mit Ecken und Kanten. Die Story war etwas vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat, denn die Story war stimmig und gefühlvoll - genau das, was ich mir gewünscht hatte.

Vom Stil erinnert mich die Geschichte an "Der Buchspazierer", ein Buch, das ich auch sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 22.04.2025
Wanda
Scheffel, Annika

Wanda


gut

Ich habe dieses Buch mit meiner zwölfjährigen Tochter zusammen gelesen - die Protagonistin des Buches, Wanda, ist im gleichen Alter.

Wanda erfährt von ihren Pflegeeltern, dass sie sie nicht mehr haben wollen und sie zurück ins Heim muss. Für sie bricht eine Welt zusammen, und um dem Heim zu entgehen, haut sie einfach ab und versteckt sich in einem alten Torhaus in Berlin. Bis hierhin fanden wir die Story realistisch und gut erzählt, doch leider hat uns das Buch danach nicht mehr so gut gefallen.

Wanda lernt mehrere Menschen kennen, die alle ihre eigenen, besonderen Geschichten in sich tragen. Das ist sehr schön erzählt. Do spätestens, als sich die Kinder Wanda, Sami und Peri auf den Weg machen, eine entlaufene Bärin zu suchen, um die von der Stadt ausgesetzte Belohnung einer Wunscherfüllung, zu erhalten, wird es unrealistisch. Ebenso wie die Tatsache, dass Wanda quasi nur wohlgesonnen Menschen begegnet und auf keine großartigen Schwierigkeiten stößt. Weder wird sie gesucht, noch leidet sie Hunger. Sie muss nicht auf der Straße leben, findet einen Teppich und Kissen in einem Müllcontainer, so dass sie weich schlafen kann usw. Im Prinzip ist ihr Ausreißerleben ein tolles Abenteuer.

Dazu passt die poetische Erzählweise dieses Buches sehr gut. Wir fanden sie am Anfang auch wirklich toll, aber im Laufe der Zeit hätten wir uns mehr realismus gewünscht - auch in der Sprache.

Meine Tochter fand das Buch wenig spannend, weil sie die Geschichte als "irgendwie weichgespült" empfunden hat. Besonders das Verhalten des Fuches fand sie total unpassend und unrealistisch - und leider muss ich ihr rechtgeben.

Ein anderes Them, erzählt in diesem Stil, würde mir wahnsinnig gut gefallen, darum werde ich die Autorin im Auge behalten.

Bewertung vom 17.03.2025
Unsere kleine Welt
Arenz, Ewald;Arenz, Sigrun;Arenz, Helwig

Unsere kleine Welt


ausgezeichnet

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, war mir gar nicht bewusst, dass es in Ewald Arenz Familie weitere Schriftsteller gibt. Eine Schwester und ein Bruder haben zusammen mit ihm dieses Buch geschrieben. Es handelt sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, und Ewald, Sigrun und Helwig Arenz haben Geschichten beigetragen, die im Großen und Ganzen alle mit Familienleben und Beziehungen zu tun haben.

Mir gefallen diese Geschichten fast alle ausnehmend gut, und ich bin total begeistert, dass alle drei Autor:innen so einen angenehmen und ansprechenden Schreibstil haben. Auch ihren Humor, der eigentlich in jeder Geschichte aufblitzt, mag ich sehr gerne. Ich habe dieses Buch in einer Phase gelesen, in der es mir nicht gut ging, und es hat mich so manches zum Lächeln oder Lachen gebracht.

Ich werde mir die Bücher der anderen Arenz-Geschwister nun auch mal genauer anschauen - von Ewald Arenz bin ich schon lange ein großer Fan!

Bewertung vom 17.03.2025
Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste
Hein, Jakob

Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste


ausgezeichnet

Mir hat dieser lange Buchtitel direkt gut gefallen. Und aufgrund der politischen Situation habe ich mir gedacht, dass ein humorvolles Buch über den Weltfrieden genau zur richtigen Zeit kommt. Und genau so war es auch - das Buch hat mir ein paar herrliche Lesestunden beschert!

Die Geschichte spielt Anfang der 1980 Jahre in der DDR. Es geht um Grischa, einen jungen Genossen, der einen neuen Job in der Verwaltung antritt. Dort ist er (mit-) zuständig für das diplomatische Verhältnis zwischen der DDR und Afghanistan. Doch die Arbeit gestaltet sich schwierig, denn alles, was in Afghanistan angebaut wird, ist Cannabis. Und das kann man ja wohl kaum importieren… oder doch?

Das Buch ist wirklich klasse zu lesen und einfach Unterhaltungslektüre. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, es zu lesen.

Bewertung vom 17.03.2025
Zwei Leben
Arenz, Ewald

Zwei Leben


ausgezeichnet

Ewald Arenz ist ein Autor, dessen Bücher ich meistens sehr gerne mag. Von seinem letzten Buch, „Die Liebe an miesen Tagen“ war ich allerdings enttäuscht. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass mir das Buch „Zwei Leben“ wieder richtig gut gefallen hat.

Es geht um die beiden Protagonistinnen Roberta und Gertrud. Roberta ist eine junge Frau, die gerade nach ihrer Ausbildung zur Schneiderin zurück in ihr Dorf kommt, um dort wieder auf dem Hof der Familie mitzuarbeiten - was sie als ihre Aufgabe empfindet.
Gertrud ist die Ehefrau des Dorfpfarrers und Mutter von Wilhelm, einem Kindheitsfreund Robertas.
Während Roberta und Wilhelm sich annähern, droht Gertrud an ihrem Leben im Dorf zu zerbrechen….

Ich liebe den Schreibstil des Autors! Ich mag es so gerne, wie es ihm gelingt, Gefühle lebendig werden zu lassen. Ich liebe seine Landschaftsbeschreibungen und wie es ihm gelingt, Stimmung zu erzeugen. In diesem Buch ist es ihm auch wieder gelungen, authentische Charaktere zu erschaffen, deren Geschichten und Gefühle für mich glaubhaft und gut nachvollziehbar waren. Ich habe sehr gut mit ihnen mitfühlen können.
Ein wirklich schönes Buch!