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CurlyGirl

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Insgesamt 1026 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2025
GAME FACTORY - FRANTIC - Brettspiel

GAME FACTORY - FRANTIC - Brettspiel


sehr gut

Review-Fazit zu „FRANTIC – Brettspiel“, einer noch fieseren Variante der Kartenspielvorgänger.

[Infos]
für: 2-6 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 40min.
Autor: Rulefactory
Illustration: n/a
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Fazit]
Hier läuft etwas verkehrt, man will nämlich nicht ins Ziel gelangen. Nanu? Ja, man sorgt aber dafür, dass die Mitspieler diesem möglichst nahe kommen. Fiese Fallen und gemeine Aktionen wie Effekte sorgen dafür, dass ständig Bewegung auf dem Spielbrett ist. Leiterspiel-ähnlich gibt es tolle (naja, eigentlich doofe) Abkürzungen, aber genau so auch rettende Wege, die zurückführen. Alle sträuben sich mit Händen und Füßen, doch irgendwann, irgendwie stolpert doch jemand ins Ziel und beendet damit die Runde.

Zu Anfang wird festgelegt bis zu welcher Punktzahl gespielt werden soll und wenn diese erreicht ist, endet das Spiel und es gewinnt derjenige mit den wenigsten (Straf-)Punkten^^.

In seinem Zug legt der aktive Spieler eine Karte aus. Und zwar immer auf den Spielplan auf freie Felder oder auf andere Karten, je nach deren Farben. Diese Karten zeigen Effekte auf, die das Bewegen über den Spielplan erschweren oder vereinfachen, wobei das hier ja je umgekehrt bewertet werden sollte. Manche Karten haben auch einen Effekt, der direkt beim Ausspielen genutzt wird, z.B. das Bewegen einer anderen Figur oder dem Überspringen des eigenen Bewegens.
Anschließend wird gewürfelt und entsprechend der Augenzahl muss die eigene Figur bewegt werden. Dabei wird sie auf oder über Felder gelangen, die über bestimmte Karten(effekte) verfügen und sich gemäß deren Regeln verhalten. Das kann bedeuten, dass er sich weitere Felder vorwärts bewegen muss, oder wieder retour. Es ist möglich mehrere Reihen herunter zu rutschen oder auf ein Teleportfeld gestellt zu werden – hoffentlich eines, dass eher nahe dem Startfeld ist. Eventuelle Folge-Effekte bei Erreichen eines anderen Feldes müssen dabei auch ausgeführt werden!

Es gibt auch neckische Reaktionskarten, mit denen entweder ein „Angriff“ geblockt werden kann oder ein vorzeitiges Rundenende verhindert wird. Und eine ganz böse Karte gibt bei Rundenende 21 Strafpunkte extra, wenn man sie dann noch auf der Hand hat.
Und damit da noch nicht genug Chaos herrscht, gibt es auch Ereigniskarten, die am Spielplanrand auf ihren Einsatz warten. Wenn ein solches ausgelöst wird, wird ein 20seitiger Würfel geworfen und dem Ergebnis entsprechend das passende Ereignis ausgeführt – z.B. die hinterste Figur mit der vordersten tauschen.

Rundum hat man hier eigenes vor sich und muss sich einer Menge Spielstress stellen ;). Dabei herrscht aber durchgehend Spass und Schabernack sowie eine gute Portion Schadenfreude vor. Ein cooles Partyspiel, das man nicht zu ernst nehmen darf, sonst könnte der Blutdruck arg steigen.
Das sich der Spielplan durch die auszulegenden (Feld-)Karten fortwährend per Runde ändert, sorgt für reichlich Abwechslung. Dito die vielen Effekte und Ereignisse (wobei diese je nach Würfelverlauf u.U. nicht so oft eintreffen). Natürlich gehört ordentlich Glück zum Spiel, aber mit etwas Taktik und Vorausschau kann man sich diesem quasi in den Weg stellen. Ernsthaft planen kann man den eigenen Weg dabei zwar nicht, aber doch hie und da vielleicht eine Falle umgehen.

Auf jeden Fall hat die Brettspiel-Edition ihre Daseinsberechtigung neben den anderen gefunden und freut sich auf regelmäßige Besuche des Spieltisches^^.

Bewertung vom 14.05.2025
GAME FACTORY - Subito

GAME FACTORY - Subito


gut

Review-Fazit zu „Subito“, einem extra schnellen Kartenspiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 20min.
Autor: Günter Burkhardt
Illustration: Melanie Friedli
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Fazit]
Bei diesem rasanten Kartenspiel müssen die Spieler, gegeneinander oder in Teams, ruckzuck ihre Karten an ausliegende Aufgabenkarten anlegen. Natürlich muss dabei die jeweilige Vorgabe erfüllt sein, um am Ende dafür Punkte zu erhalten – wobei die nur derjenige erhält, der dort dann die meisten Karten angelegt hat.

Die Spieler legen je gleichzeitig ihre Karten an – in Teams muss gewartet werden, bis der Partner seine Karte angelegt hat -, dabei halten sie ihren Kartenstapel und dürfen immer nur die Oberste aufdecken, diese erst anlegen und dann die nächste Karten nehmen.
Die Karten (in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Symbolen) werden dann gefächert an die Aufgaben gelegt, so dass man immer sehen kann, wie viele Karten dort jeweils ausliegen. Karten, die einmal angelegt wurden dürfen dann auch nicht mehr bewegt werden.
Als Aufgaben gibt es z.B. die Bedingung, dass nur 2 verschiedene Symbole dort abwechselnd hingelegt werden sollen. Oder es müssen Karten verdeckt angelegt werden, ihre Summe darf aber 12 nicht überschreiten. Wieder eine andere Aufgabe verlangt, dass hier keine gelben oder grünen Karten gelegt werden dürfen. 2×8 Aufgaben (doppelseitige Karten) stehen zur Verfügung, die dann auch in beliebiger Kombination genutzt werden können.

Sobald jemand all seine Karten losgeworden ist, ruft dieser laut „Fertig!“ und der Durchgang ist beendet. In der folgenden Zwischenwertung wird nun überprüft, ob alle Karten den Aufgaben richtig zugeordnet wurden. Ist eine Karte falsch, ist nicht nur die ungültig, sondern auch alle nachfolgenden Karten! Ansonsten gewinnt die Aufgabe, wer dort die meisten Karten bzw. die höchste Summe erlangt hat. Jede Aufgabe hat einen bestimmten Punktwert und dieser wird dann mit allen gewonnenen Aufgaben aufaddiert. Nach drei Durchgängen endet das Spiel und es gewinnt, wer die meisten Punkte hat.

Ein schickes, schnelles Kartenspiel mit leichtem Zugang, ordentlichen Verwirr-Faktor, viel Spielspaß und wunderbarer Hektik. Ein Partyspiel für alle, auch dank der kurzen Spielzeit.
Die Karten sind schön bunt und haptisch wertig, da sie ja auch einiges aushalten sollen^^. Für die Eröffnung oder den Abschluss eines Spieltreffs oder einfach zwischendurch bestens geeignet.
Durch die vielseitige Kombination der Aufgabenkarten kommt auch so schnell keine Monotonie der gleichen Aufgabenfolge auf und da alle immer gleichzeitig beschäftigt sind auch keine langweilige Wartezeit. Die Spielmodi funktionieren allesamt gleich gut, ob zu 2., 3. oder 4.! Rundum kein Innovationsfest, aber gute Unterhaltung.

Bewertung vom 14.05.2025
GAME FACTORY - Birdie

GAME FACTORY - Birdie


sehr gut

Review-Fazit zu „Birdie“, einem Memory- und Kartensetsammelspiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: David Spada
Illustration: Stefano Tartarotti
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Fazit]
Helft den Vögeln gemeinsam ins Blaue zu flattern. Dazu werden die Spieler über zwei Runden Karten verdeckt vor sich auslegen und sich dabei hoffentlich merken, welcher Vogel dort jeweils abgebildet war. Denn am Ende der Runde wird kontrolliert, ob die Reihenfolge genehm ist, schließlich will dann doch nicht jeder mit jedem fliegen^^.

Per Zug kann ein Spieler eine Karte aus der offenen Auslage auf die Hand nehmen oder zwei Karten auf seinen persönlichen Wertungsstapel legen oder passen. Erstere Aktion sorgt für eine Auswahl an Handkarten, die dann mit der zweiten Aktionswahl helfen kann. Bei dieser bildet man den Reihenfolgenstapel für das Rundenende und dessen Wertung – ausgelöst, sobald die STOP-Karte aufgedeckt wird, dann darf nämlich die Auslage nicht mehr aufgefüllt werden und es wird über kurz oder lang jeder passen müssen. Man nimmt also zwei Karten aus der Auslage und fügt dann beliebig viele Karten von der Hand hinzu und legt diese gemeinsam verdeckt als Stapel vor sich aus.
Hier muss unbedingt ein gutes Memory-Gedächtnis trainiert sein ;), denn die Karten werden später „rückwärtig“ (den Stapel von unten nach oben aufreihen) aufgedeckt ohne die Reihenfolge zu ändern, um zu kontrollieren, welche Sets wertbar sind. So gibt es Punkte für gleiche Vogelarten nebeneinander oder Punkte für die selbe Jahreszeit (Hintergrund der Vogelkarten).
Jedes Set kann dabei im Spiel nur einmal gewertet werden, also auch hierbei gut vorausplanen/vorausmerken^^. Neben den Punkten gibt es auch Boni, um an die begehrten Vogeltrophäen zu gelangen und außerdem kann man Vogelkarten einmalig pro Partie für spezielle Fähigkeiten einsetzen, z.B. beim Werten der Reihenfolge eine zusätzliche Karte vom Nachziehstapel ziehen und beliebig in die Reihe integrieren.
Beim Passen während der Runde gibt es auch Punkte, je früher man passt, desto mehr Punkte.

Dieses wunderschön bunt illustrierte Familienspiel weiß durch seine Einfachheit und Kurzweiligkeit zu überzeugen. Der simple Zugang ermöglicht es einem breiten Zielpublikum teilzuhaben, aber zugleich bietet der planerische Aspekt auch genügend Anreiz für erfahrenere Spieler. Ein gewisses Faible für Memory(-ähnliche)-Spiele sollte man aber schon mitbringen, sonst ergeben sich vielleicht zu viele Einzelgänger unter den Vögeln^^.
Mit der Expertenvariante kommt nochmal mehr Abwechslung ins Spiel. Rundum kann das Spiel durchaus überzeugen, um als Opener oder für zwischendurch immer mal wieder auf dem Tisch zu landen

Bewertung vom 08.05.2025
Loops & Lines

Loops & Lines


sehr gut

Review-Fazit zu „Loops & Lines“, einem kurvigen Legespiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Florian Racky
Illustration: crosscreative
Verlag: moses. Verlag
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Fazit]
Bei „L&L“ legen die Spieler an einer gemeinsamen Auslage nach und nach Plättchen an, um so hoffentlich viele „Loops“ zu erschaffen. Das sind per 4 Plättchen zusammenliegende Linien, die sich kreisförmig schliessen.

Jeder erhält zu Beginn 6 zufällige Plättchen von den Nachziehstapeln hinter seinen Sichtschirm. Die fünft Startplättchen werden regelkonform ausgelegt und es kann losgehen. Am Zug darf ein Spieler so viele Plättchen ausliegen, wie er möchte. Dabei darf das erste Plättchen an beliebiger Stelle orthogonal angelegt werden. Die folgenden Plättchen dieses Zuges müssen dann alle an das jeweils zuvor gelegte Plättchen angelegt werden! Beachtet werden muss aber außerdem, dass die Linienart zu der passt, an das das Plättchen angelegt wird. So kann ein gezacktes Linienviertel nicht an ein Verschnörkeltes gelegt werden.
Wenn es gelingt ein Plättchen so anzulegen, dass sich nun vier Plättchen mit gleicher Linienart verbinden, gibt es Punkte. Und zwar pro so geschlossenem Kreis, der in der gesamten Auslage zu sehen ist, 1 Punkt. So kann es im späteren Spielverlauf viele Punkte auf einmal geben. Es gilt genauso, wenn man verschiedene Kreise schliessen konnte, dann gibt es entsprechend pro Art Punkte.

Am Ende eines Zuges erhält ein Spieler aber keine neuen Plättchen, ausser er hat sein letztes Plättchen angelegt, dann erhält er sechs Neue, oder er konnte keinen Kreis schliessen, nach dem Auslegen, dann darf er auf sechs Plättchen nachziehen.
Das Spiel endet, sobald jemand mindestens 25 Punkte sammeln konnte und es gewinnt jeder, der ebenfalls mindestens 25 Punkte hat.

Die bunte Linienlandschaft sieht schon schick aus, wenn die Auslage wächst. Allerdings zählen dennoch nur die schwarzen Linien und die sind gerade zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Man kann sich da leicht im Wirrwarr verlieren oder ähnliche Linienarten verwechseln. Da sollte dann nicht zu streng geahndet werden – einfach den Zug wiederholen und wenn mal etwas gar nicht geht, zeigt man die Plättchen vor und zieht sich Neue.
Ansonsten ist es ein tolles Knobelspiel. Einmal „drin“ im Spiel entwirrt man die Grafiken fasst automatisch und blickt nur noch voraus, die Mitspieler beobachtend, ob potentielle Kreise vorbereitet werden, die man nur noch abzugreifen braucht^^. Etwas Glück spielt natürlich auch eine Rolle beim Nachziehen von Plättchen, so kann es durchaus vorkommen, dass man selbst kurz davor ist mehrere „Loops“ zu erstellen und dann kommt einfach das fehlende Plättchen nicht, argh.
Insgesamt liegt hier ein empfehlenswertes Knobel-Legespiel vor.

Bewertung vom 08.05.2025
Fernweh STAMPS

Fernweh STAMPS


sehr gut

Review-Fazit zu „Stamps“, einem Fernweh-Reisespiel.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 15min.
Autor: Carlo Emanuele Lancavecchia
Illustration: Stephanie Dünhölter
Verlag: moses. Verlag
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral


[Fazit]
Hier sammeln die Spieler Punkte, indem sie Briefmarken(karten) auslegen und dabei andere Briefmarken einschliessen. Die herrlich bunten und schön illustrierten Briefmarken sind in fünf Farben vertreten und sobald in Reihe oder Spalte eine Farbe jeweils aussen liegt, schliesst sie damit alle dazwischen liegenden, anderen, Farben ein. Dafür gibt es dann Punkte für die jeweilige Briefmarkenfarbe (z.B. liegen in einer Reihe je aussen links und rechts eine grüne Briefmarke und dazwischen zwei blaue und eine gelbe Briefmarke, dann kann der Spieler auf seinem Punktetableau für blau 2 Felder und für gelb 1 Feld vorrücken).

So verläuft das Spiel immer weiter, bis alle Briefmarkenkarten aufgebraucht sind. Am Ende werden dann die Punkte addiert (es gibt keine Punkte für Farben, deren Marker gleich auf liegen!) und es gewinnt, wer die meisten sammeln konnte.

„Stamps“ ist ein wunderschönes, kleines, schnell erlerntes und gespieltes Mitnehm-Spiel. Es kann eigentlich überall gespielt werden, benötigt aber je nach Ausufern der Markenauslage doch etwas Platz.
Es bietet sich einem breiten Spielerpublikum an, da es durch vorausschauende Taktik den Kennerspielern entgegenkommt und aufgrund des leichten Zugangs aber genau so auch Familienspielern. Die Spielkomponenten sind wertig und die Karten in ungewöhnlicher Briefmarkenoptik gestaltet, was allein schon ein Hingucker ist. Rundum macht es einfach Spaß und bietet immer wieder kurzweilige Unterhaltung.

Bewertung vom 07.05.2025
Ziggurat

Ziggurat


gut

[Fazit]
Die Spieler erklimmen hier gemeinsam einen Zikkurat, ein gestufter Tempelturm, um den rätselhaften Erscheinungen von Feuergeistern auf den Grund zu gehen. Der Tempel ist alt und verfallen und von Ranken umwuchert, das umliegende Dorf schon lange verlassen, aber einige der Ältesten vermuten noch „Leben“ in den Tiefen des Tempels. Legenden sagen, dass dort ein Drache hausen könnte. Also ist es nun an den Spielern dies zu untersuchen und zu enträtseln.

Über 6 Kapitel erforschen die Spieler den Zikkurat und ändern dabei im Laufe des Spiels die Regeln und entdecken neues Spielmaterial. Das Spiel ändert sich so immer weiter und am Ende liegt ein gänzlich anderes Spiel vor, das dann aber immer wieder erneut angegangen werden kann.

In ihren Spielzügen müssen die Spieler zu Anfang den Tempel erklimmen und dabei den Feuergeistern ausweichen, gebrochene Stufen überspringen und aufpassen nicht auf rutschigen Rampen herunter zu plumpsen. Über die Wahl offen ausliegender Karten suchen sich alle eine Karte aus und bewegen sich und/oder andere Helden sowie eventuell auch die Feuergeister. Wenn die Geister einen Spieler „einfangen“, ist das Spiel direkt verloren. Wenn ein Spieler in ein Loch fällt – kann passieren, wenn ein anderer Spieler ihn schubst, weil er auf das selbe Feld bewegt werden muss -, ist das Spiel verloren.
Aufwärts geht es über Leitern und da sollte der Team-Aspekt im Vordergrund stehen, um schon das erste Kapitel zu bewältigen. Die Spitze zu erreichen scheint simpel, doch wenn die Karten für die Bewegungsaktionen nicht mitspielen wollen, kann es ganz schön haarig werden.

So gestaltet sich der Anfang des Spiels als sehr einfach. Es bietet hier Familienspiel-Niveau, um vor allem Kinder per spielerischen Lernen der Grundregeln an ein Legacy-System heran zu führen. Es ist anfänglich nicht mehr als ein Leiterspiel^^, aber dann….sobald Kapitel 2 und 3 eröffnet wurden, sind die Spieler richtig engagiert. Es gelingt mit wenig Text, viel zu erzählen und die Spieler bei der Stange zu halten. Es ist spannend, immer wieder team-orientiert und bis zum letzten Kapitel abwechslungsreich. Für die Zielgruppe absolut zu empfehlen. Die Spielkomponenten sind wertig und atmosphärisch gestaltet, der Zugang wie gesagt leicht und die Spieldauer per Kapitel recht übersichtlich – wenn nicht der Glücksfaktor zu sehr ins Gewicht fällt und ein Held z.B. immer hin und herrennen muss, ohne in dem Moment wirklich etwas zu erreichen.
Rundum ist die Motivation und damit der Weiter-Spielreiz sehr hoch. Der Wiederspielreiz hängt ein wenig vom Endergebnis des veränderten Spiels ab und ob die Spieler nicht erst eine Pause benötigen, um die Geschichte und Erlebnisse etwas zu vergessen, bevor sie es nochmal durchspielen.

Bewertung vom 01.05.2025
Atua (Familienspiel)

Atua (Familienspiel)


gut

Review-Fazit zu „Atua“, einem schicken Legespiel.

[Infos]
für: 1-6 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Scott Almes
Illustration: Olivier Danchin
Verlag: Schmidt Spiele
Anleitung: deutsch
Material: sprachneutral

[Download: Anleitung/Übersichten]
engl.: -
dt.: -

[Fazit]
Die Götter Polynesiens erschufen wunderbare Inseln, um für Menschen und Natur harmonische Lebensräume zu schaffen. Nun sollen die Spieler dem nacheifern und ihrerseits zeigen, dass sie zu gleichem im Stande sind.

Hierzu legen sie nach und nach Karten aus, die Inselteile aufzeigen (Meer, Strand, Wald, Wiesen, Dörfer etc.). Der Clou, die Karten können (und müssen) in Teilen aufeinander gelegt werden, um den Anforderungen des harmonischen Miteinanders zu entsprechen – mindestens ein Symbol muss abgedeckt werden, Strände müssen fortlaufend passen und das Meer darf nicht an (Wald-)Land grenzen. So werden Bereiche geschaffen, die gewertet werden und nur so gelangen die Spieler an Punkte.
Mit der immer mal wieder erhaltenen Kokosnuss-Währung können Schicksalskarten gekauft werden, die Endbedingungen vorgeben und reichlich extra Punkte einbringen. Einwohnerplättchen bringen Spielverlauf-Vorteile.

Für die Zwischenwertungen sollte man sich jeweils genau überlegen, was man werten möchte, da sich die entsprechenden Möglichkeiten ja im Spielverlauf durchaus ändern können. So muss überdacht werden, worauf man sein Augenmerk vornehmlich richten will, da einmal Gewertetes später nicht nochmal gewertet werden kann.

Nach 9 Runden endet die Partie mit demjenigen als Gewinner, der nach der Schlußwertung die meisten Punkte erhalten hat.

Hier gelang ein schönes Familienspiel, das es trotz des einfachen Zugangs, teilweise ganz schön in sich hat. Es gilt immer genau zu überlegen, wo man welche Karte wie anlegt, um möglichen Bedingungen gerecht zu werden und viele Punkte zu erhalten. Auch der Kauf einer Schicksals-Karte muss abgewägt sein, lohnt es sich so viele Kokosnüsse zu bezahlen im Verhältnis zu den voraussichtlich zu erhaltenen Punkten? Die Kokosnüsse wollen hier extra betont erwähnt werden, weil sie wunderschöne gestaltete Marker sind. Auch sonst ist alles sehr schön (und bunt) illustriert, die Komponenten sind durchweg wertig.
Rundum bietet das Spiel viel Abwechslung und immer wieder eine neue Herausforderung per Partie, da sich diese immer wieder anders spielt.

[Note lt. Kompetenz-Team]
4.5 von 6 Punkten.

[Links]
BGG: -
HP: -
Ausgepackt: n/a

[Galerie: 12 Fotos]
-

Bewertung vom 01.05.2025
Ape Town

Ape Town


gut

[Fazit]
Die Affen sind los und wollen jeder für sich in der fernen Küstenstadt die Vorherrschaft in ihrem Revier haben. Die Spieler agieren als potentielle Revierbosse und müssen nun die Koboldmakis, Schimpansen, Mandrille, Kattas und Orang-Utans geschickt einsetzen, um eben dieses Ziel zu erreichen und damit die meisten Punkte zu ergattern.
Die Affen liegen zufällig und verdeckt als Plättchen um den Spielplan herum aus, lediglich die aktuelle Spielplanseite hat offen ausliegende Affenplättchen (später in 5er-Schritten). Der aktive Spieler nimmt sich einen dieser Affen nach Wahl, muss aber dafür bezahlen und zwar einen Affendollar pro ausliegendem Affen, den er dabei überspringt und eben für den gewählten Affen (dazu werden Geldmarker unter die Affenplättchen gelegt). Lagen schon Dollarscheine bei einem Wunschaffen, werden diese mit kassiert.

Ab und an liegen auch Bananenplättchen („Bananenumschlagplätze“) aus, diese können dann (am besten) direkt zu schon ausliegenden Affen gelegt werden für eine direkte Punktewertung.
So geht es reihum und ein jeder versucht am geschicktesten mit dem besten vorausschauenden Plan^^ die Affen revierweise in der Stadt unterzubringen, um so reichlich zu punkten. Wenn ein Affe an einen Bananenumschlagplatz gelegt wird, gibt es nämlich auch sofort 1-3 Punkte. Um für die spätere Wertung (wenn ein Revier komplett befüllt ist) die jeweilige Mehrheit zu erhalten, müssen die wichtigen^^ Orang-Utans und Kattas platziert worden sein – es werden zur Unterscheidung transparente Spielermarker auf die Affen gelegt – diese reissen je nachdem die Macht an sich und punkten dann für das aktuelle Revier (Orang-Utans) oder die schwächeren umliegenden Reviere (Kattas).

Das Spiel endet sobald das letzte Feld in der Stadt belegt wurde.

Die düstere, aber doch auch hübsche Gestaltung macht Laune, um sich in das finstere Milieu der Affenbanden zu stürzen. Der leichte Zugang und kurzweilige Spielablauf motivieren dabei ebenso.
Taktische Tiefen gibt es ebenfalls, wenn auch eher seicht, aber es muss eben schon geschaut werden, wie man sich jedes Mal den gegebenen Umständen anpasst. Etwas Glück und Zufall gehören dazu, wenn die verdeckten Plättchen entdeckt werden und die Spieler müssen sich im Auge behalten.
Rundum ein feines Familienspiel mit dezent aufgesetztem Thema, aber genehmen Unterhaltungswert.

Bewertung vom 01.05.2025
Das Hochbeet von Schalottenburg

Das Hochbeet von Schalottenburg


sehr gut

[Fazit]
Im jährlichen Gemüseschaukampf wetteifern die Schalottenburger um den ersten Platz und damit um den Sieg mit den meisten Punkten.

Die Spieler nehmen zugweise abwechselnd verdeckte Gemüseplättchen und schieben diese in den (4×4 Spielplan-)Gemüsemarkt. Dadurch wird am anderen Ende ein Plättchen herausgeschoben, welches dann wieder zum Einschieben zur Verfügung steht. Auf das gerade eingeschobene Plättchen wird ein Spielermarker gelegt und damit dieses Plättchen blockiert, es darf nicht herausgeschoben werden. In der Zwischenwertung wird so festgestellt, wer am Ende der laufenden Gerangel-Runde (Phase 2) den jeweils größten zusammenhängenden Gemüsehaufen besitzt. Dieser erhält dafür Punkte. Die werden auf der eigenen Spielertafel mit abwischbaren Filzstift notiert. In der nächsten Runde aber müssen pro Gemüsesorte nun mehr Punkte gemacht werden, um diese eintragen zu dürfen!

Sobald nur noch drei oder weniger Plättchen zur Verfügung stehen, endet die Partie und wer nun die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt und erhält den begehrten Pokal^^.

Die Schalottenburger bescheren uns ein schönes, kurzweiliges und einfaches Spiel, dass zwar immer wieder kompetitiv ist, aber nie ein harter Konkurrenzkampf wird. Familienspieler und Kinder werden sich hier sicherlich wohlfühlen, da der Zugang eben so simpel ist und eine Partie recht zügig gespielt ist. Dabei bietet es auch gewisse taktische Vorausschau-Optionen^^, wenn es gilt eine eigene Gemüsegruppe so abzuriegeln zu versuchen, dass Gegenspieler sie nicht ohne weiteres auseinanderbrechen können. Hier kommt also etwas Interaktion hinzu, wenn alle alle beobachten.
Die Spielkomponenten sind auch allerliebst und so macht es Spaß mit dem Essen zu spielen :).

Bewertung vom 29.04.2025
Die Klappersschlange

Die Klappersschlange


gut

[Fazit]
Das Brettspiel basiert auf dem Kultfilm von John Carpenter aus dem Jahr 1981. In diesem dystopischen Action-Thriller wird Manhattan zu einem Hochsicherheitsgefängnis umfunktioniert, und der Protagonist Snake Plissken, gespielt von Kurt Russell, muss den Präsidenten der Vereinigten Staaten aus den Händen der Kriminellen retten, nachdem dessen Flugzeug dort abgeschossen wurde. Das Spiel greift die Handlung des Films auf und setzt sie in ein semi-kooperatives Erlebnis um.

Dabei kombiniert es Erkundung, Ressourcenmanagement und taktische Kämpfe. Die Spieler übernehmen die Rollen von Snake Plissken, Brain, Maggie und Cabbie und müssen sich durch die gefährlichen Straßen von Manhattan bewegen, um den Präsidenten sowie eine wichtige Bandkassette (die gewisse Informationen enthält und nicht unbedingt jedem in die Hände fallen sollte^^) und eine Skizze der Brücken (diese wurden teils zerstört, teils versperrt, um Manhattan komplett abzuriegeln) zu finden. Dabei lauern unterwegs zahlreiche Feinde auf die Spieler, darunter die Filmschurken Romero, Slag und der Duke von New York.

Die semi-kooperative Mechanik erlaubt allen Spielern das gemeinsame Ziel zu verfolgen, aber ebenso auch individuelle Missionen, die zu Verrat führen können. Das sorgt für eine spannende Dynamik, da man nie sicher sein kann, wem man wirklich vertrauen kann.
Dadurch wird auch die Glaubwürdigkeit der Brettspielhandlung gut am Film entlang geführt und Fans werden sich „wie zu Hause“ fühlen. Das Aktionsmanagement (mit Hilfe von (vielen) Karten) sorgt meist für eine gute Balance zwischen Strategie und Spannung, hat aber hie und da gewisse „Hänger“, wenn man an den Film denkt und kann dadurch das Spiel etwas holprig wirken lassen.
Die asymmetrischen Fähigkeiten der Charaktere sorgen cinematisch für eine abwechslungsreiche Spielerfahrung. Das Spiel bietet insgesamt eine gelungene Mischung aus Film-Nostalgie und taktischem Gameplay. Insbesondere die Erkundung sorgt hierbei für Spannung, da die Stadtplättchen erst nach und nach aufgedeckt und somit entdeckt werden – dadurch entsteht jede Partie ein „anderes“ Manhattan.

Der Zugang ist allerdings etwas schwerer als vielleicht nötig. Die Regeln sind sehr umfangreich, was neue Spieler überfordern kann. Der Glücksfaktor kann frustrierend sein, wenn wichtige Gegenstände nur schwer zu finden sind. Dito die eventuelle nicht-Vertrautheit der Spieler, wenn jemand die anderen spielerisch hintergeht. Da sollte die Spielgruppe gut zusammen passen.
Die Optik ist nett, so wurden Fotos aus dem Film für die Karten genutzt, aber insgesamt wirkt das Spiel doch etwas trist.

Generell ist dies eine gelungene Brettspiel-Adaption des Kultfilms, die sowohl Fans des Films als auch Liebhaber von semi-kooperativen Strategiespielen begeistern dürfte. Die Mischung aus Erkundung, Kampf und Verrat macht es aus, wenn man mit dem Zufall und der Einstiegshürde leben kann. Die diversen weiteren erhältlichen Erweiterungen und Zusätze heben dabei sicherlich die Kurzweil beim Spielen.