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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1031 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2025
Roboter und KI
Virr, Paul

Roboter und KI


sehr gut

„Roboter und KI“ ist ein buntes Buch für Entdecker*innen, welches nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Mitmachen einlädt. Neben allerhand Wissenswertem enthält das Buch Bastelvorschläge und Rätsel.
Das Buch ist weniger zum Vorlesen, sondern vielmehr zum Erkunden konzipiert, da die Seiten sehr individuell, bunt und kreuz und quer illustriert sind. Man kann sich gut mit einzelnen Kapiteln beschäftigen, das Buch ist nicht so aufgebaut, dass man es am Stück lesen muss.

Neben Errungenschaften und Fortschritten in der Robotertechnik und Entwicklung der KI, erwähnt das Buch auch die Gefahren und Nachteile, die beides mit sich bringen kann. An dieser Stelle hätte ich mir noch mehr Kritik gewünscht, insbesondere was das Training der KI mit menschengemachten Daten angeht, die oftmals ungefragt und ohne Erlaubnis einbezogen werden.
Ansonsten bietet das Buch vielfältige und interessante Einblicke in das Thema Roboter und KI und vermittelt viel Wissen zu diesen Themen.

Die Vorsatzseiten sind passend zum Thema mit Zahnrädern illustriert. Auch alle anderen Illustrationen passen perfekt zur Thematik und sind modern. Die Begleittexte lassen sich gut lesen, obwohl ein Typo ähnlich einer Handschrift ausgewählt wurde.

Bewertung vom 20.05.2025
Wild Ride
Brendt, Andreas

Wild Ride


sehr gut

Vor fast dreißig Jahren packte Andreas Brendt das Fernweh und er entdeckte mit Surfen seine große Passion.
Mit „Wild Ride“ hat er sein inzwischen viertes Buch veröffentlicht.

Das Surfen spielt darin genau wie in seinem Leben weiterhin eine große Rolle, aber bei weitem nicht die alleinige. Genau wie in seinem beruflichen Werdegang. Auch hier kommt er am Surfen nicht vorbei, ist oder war aber auch als Lehrer tätig, sowie als Meditationslehrer und Traumatherapeut.
So beinhaltet das Buch neben Reiseberichten auch Erfahrungen und Erkenntnisse, die er im Laufe seiner zahlreichen Reisen gesammelt hat. Einiges geht in die esoterische Richtung, wirkt jedoch nicht aufgesetzt oder zu viel, es spiegelt einfach Andreas Brendts Wesen und seine Interessen wider, könnte jedoch beim Lesen nicht jedem zusagen, der gezielt nach abenteuerlichen Reiseberichten als Lektüre sucht.

Das Buch ist zudem gespickt mit zahlreichen Sprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, mit Erinnerungen an zeitlich länger und kürzer zurückliegende Reisen.
Ich habe sämtliche Kapitel gerne gelesen, auch wenn die Reiseepisoden auf größeres Interesse meinerseits gestoßen sind, hatte aber gelegentlich Schwierigkeiten mit Zeitsprüngen innerhalb eines Kapitels. Diese haben mich durchaus auch mal aus dem Lesefluss geworfen.

In der Mitte des Buches finden sich einige Seiten mit farbigen Fotos seiner Reisen, diese machen seine Schilderungen noch anschaulicher und nahbarer.
Aber auch ohne diese Bildzeugen ist es Andreas Brendt wieder einmal gelungen, Leser*innen direkt mit auf sein Surfbrett zu nehmen.
Seine Erzählungen sind authentisch und voller echter Gefühle. Man spürt hier den Menschen, der hinter den Geschichten steht.

Bewertung vom 20.05.2025
Knäckebrothelden
Allert, Judith

Knäckebrothelden


sehr gut

Samys Großvater ist gestorben. Jeder in der Familie trauert um ihn auf seine Weise. Der Umgang miteinander fällt auch deswegen schwer.
Oma ist still und in sich gekehrt, der Vater übertrieben fröhlich, die Mutter sehr umtriebig. Die jüngeren Zwillingsgeschwister nerven ohne Ende.

Die Rettung kommt in Gestalt eines Zettels daher mit Opas letztem Wunsch. Eine Reise ans Meer, ein Wunsch seiner Frau, den er ihr zu Lebzeiten nicht erfüllt hat.
Papa leiht sich den alten Bus eines Arbeitskollegen. Oma und Samy klauen auf der Trauerfeier einen Teil von Opas Asche. Nachdem die Familie, das Gepäck und Opas sterbliche Überreste in einer Knäckebrotdose an Bord sind, kann die Reise ans Meer beginnen!

Sehr schnell entpuppt sich der harmlose Ausflug als Road Trip voller Pleiten, Pech und Pannen. Der zurückgelassene Reiseproviant stellt trotz heulender Kinder gleich zu Beginn der Reise noch das geringste Problem dar.
Ob Samys Familie trotz aller Widrigkeiten letzten Endes das Meer erreicht?

Judith Allerts Buch lässt neben der individuellen Trauer um einen geliebten Menschen auch das Gespräch untereinander zu plus Lebensfreude und Spaß. Ihre Geschichte rund um Samys Familie zeigt auf, dass es in Ordnung ist unterschiedlich mit Verlust und Trauer umzugehen.

Was mir nicht so gut gefallen hat, dass der Großvater insgesamt als Held der Familie dargestellt wird, obwohl der Umgang mit seiner Frau bezüglich der versprochenen Reise ans Meer alles andere als heldenhaft war. Tatsächlich fand ich ihn hier sehr egoistisch, obwohl seine Hilfsbereitschaft gegenüber anderen als Argument herangezogen wird.
Sehr schön ist es wiederum, dass sich im Laufe der Geschichte Samy immer mehr als Held und Retter der Familie herauskristallisiert, auch wenn die Ereignisse auf dem Familientrip manchmal übertrieben haarsträubend und abenteuerlich sind.
Die Charaktere empfand ich stellenweise sehr anstrengend und überzogen. Wobei es angesichts eines Road Trips voller Pannen durchaus glaubwürdig ist, wenn Menschen derart agieren beziehungsweise erscheinen.
Insgesamt ist der Road Trip derart überbordend mit Begegnungen und Vorfällen ausgestattet, dass man das Ganze nicht allzu ernst, sondern mit einem Augenzwinkern nehmen sollte. Dafür spricht sich ja bereits der Urnenklau zu Beginn des Buches aus ;)

In Summe stellen die „Knäckebrothelden“ eine schöne und auch tröstliche Familiengeschichte über den Verlust eines geliebten Menschen dar, die aufzeigt, dass es nicht nur einen Umgang mit Trauer gibt.
Der Road Trip ist überspitzt skurril und abenteuerlich dargestellt. Er macht sehr viel Spaß und lässt einen durch die Seiten fliegen. Andererseits verliert man damit aber auch manchmal den Ausgangspunkt der Story aus den Augen und die Geschichte ist damit nicht vorrangig ein Buch über Verlust und Trauer.

Bewertung vom 20.05.2025
Funky Chicken Blues
Seelenmeyer, Hans

Funky Chicken Blues


ausgezeichnet

Biobauer Manni Macksens Leben schreit Midlife Crises!

Seine Frau zeigt nach über 25 Jahren Ehe kaum noch Interesse an ihm. Sie macht lieber dem Lehrer ihres Yoga Kurses schöne Augen.
Seine Hühner, die er seinem Nachbarn, dem Betreiber einer Hühnerfarm, abgekauft und so vor dem Schlachter gerettet hat, legen keine Eier mehr.
In einem unbedachten Moment wünscht er sie in den Kochtopf, und diese impulsiv getätigte Aussage startet eine Serie blutiger Taten, da diese nicht ungehört bleibt. Denn im Gegensatz zu den Menschen verstehen Tiere Menschen sehr wohl. So beschließt die auf dem Bauernhof lebende Hühnerschar, angeführt durch Hahn Che, dem Bauern zuvorzukommen und ihn umzubringen. Es dauert auch nicht lange, bis eine Leiche auf dem Hof liegt, doch es ist nicht die von Bauer Macksen.

Man man man … :D
Ich habe durchaus einen humorvollen und schrägen Tierkrimi erwartet, wurde aber überrascht von den Splatter-Elementen dieser Geschichte. Zart besaitet sollte man für diese Lektüre wahrlich nicht sein. Bereits das erste Opfer der Hühnerschar stirbt einen sehr blutigen Tod. Autor Hans Seelenmeyer spart nicht an bildhaften und gruseligen Details. Dennoch kommt der Humor nicht zu kurz, auch wenn dieser tiefschwarz ist. Die Verkettung unglücklicher Umstände, warum dem ersten Toten weitere folgen und Bauer Manni Macksen dennoch weiter unter den Lebenden weilt, ist zu skurril und schräg.
Die Geschichte ist nicht im üblichen Sinne spannend, da man weder einen Täter ermitteln noch ein Tatmotiv aufdecken muss. Das Buch kann man dennoch kaum zur Seite legen, da man permanent der nächsten verrückten Situation entgegenfiebert.

Autor Hans Seelenmeyers Debüt ist bei weitem nicht nur schwarzhumorig und blutig, die Geschichte beinhaltet auch Kritik an Massentierhaltung und rupft den männlichen – sowohl tierischen als auch menschlichen Darstellern – sinnbildlich die Federn in ihrer patriarchalischen Vorgehensweise, zum einen die Hühner vor dem Kochtopf, sowie zum anderen die eigene Ehe zu retten.
Die Charaktere der Geschichte sind vielfältig und wissen alle zu überzeugen, sei es von tierischer oder menschlicher Seite, egal ob Hauptfigur oder Nebendarsteller.

„Funky Chicken Blues“ ist ein schwarzhumoriger und skurriler Tierroman, der mit seinen Slapstick- und Splatter-Elementen an die Parodie von Sicherheitslehrfilmen „Staplerfahrer Klaus“ erinnert, falls dieser Film einem ein Begriff ist.
Herrlich verrückt und durchgeknallt, aber auch sehr, sehr blutig!

Bewertung vom 10.04.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


sehr gut

Die Autorin Noriko Morishita erzählt in ihrem Buch „Die Magnolienkatzen“, wie eine streunende Katze mit ihrem Wurf Kätzchen in ihr Leben tritt.
Noriko und ihre Mutter sind eigentlich Hundemenschen. Da jedoch niemand die streunende Katze und ihre Jungen aufnehmen möchte, nehmen die beiden Frauen gezwungenermaßen ihre Bestimmung an, den Katzen zumindest ein vorübergehendes Zuhause zu geben. Wenigstens so lange, bis die Kätzchen groß genug sind, um in eigene Familien zu ziehen.

Das Buch richtet sich vorrangig an Katzenliebhaber. Andere Leser*innen könnten sich von der Geschichte der Katzenfamilie schnell gelangweilt fühlen.
Alle anderen erwartet eine poetisch geschriebene und erzählte Geschichte. Zum einen über das Glück, das auf vier Pfoten in einem Leben Einzug halten kann. Zum anderen über die Gemeinschaft, die aus dem Zusammenleben mit Katzen wachsen kann.
Freunde und Nachbarn geben sich tagtäglich bei Noriko und ihrer Mutter die Klinke in die Hand. Besuchen die Katzen, bewundern sie, bringen ihnen Geschenke, geben Tipps zur Haltung und Aufzucht und erzählen von ihren eigenen Haustieren.

Die Leser*innen begleiten Mimi – die ehemalige Streunerin – und ihren Wurf, vom Tag ihres Einzugs, bis zum Auszug der Kätzchen und darüber hinaus.
Nach dem Auszug der kleinen Katzen in ihre neuen Familien fand ich das Buch nicht mehr ganz so kurzweilig zu lesen wie zu Beginn. Selbst für mich als Katzenmensch hatte es gegen Ende Längen. Dennoch habe ich es sehr gern gelesen, da man sich und seine Katzen in sehr vielen Situationen wiederfindet.

Das recht schlicht gestaltete, aber äußerst zauberhafte Cover, passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte – unaufgeregt und warmherzig.

Bewertung vom 10.04.2025
Crime Maps - Das goldene Vermächtnis

Crime Maps - Das goldene Vermächtnis


sehr gut

„Das goldene Vermächtnis“ ist ein Krimi-Kartenspiel für 1 bis 4 Spieler ab 14 Jahren. Man kann es im Einzelspieler-Modus spielen, wenn kein weiterer Mitspieler zur Verfügung steht. Gemeinsam tüfteln macht jedoch mehr Spaß.

Das Spielmaterial umfasst 20 Fall-Karten – 10 Rätsel-Karten – 10 Land-Karten – 10 Tipp-Karten – 10 Lösungs-Karten – 1 Fall-Navigator – Spielanleitung (2 Karten).

Es ist sinnvoll das enthaltene Spielmaterial durch Stift und Block zu ergänzen. Zum Lösen einiger Fallkarten muss man sich Notizen machen.

Die Spielanleitung ist auf Anhieb zu verstehen und auf zwei stabilen Karten aufgedruckt. Überhaupt sind alle zum Spiel gehörigen Karten robust und langlebig.

Spannende Rätsel und geheimnisvolle Landkarten sollen die Knobler zu Störtebekers Schatz führen.

Wir sind Hamburg-Fans und haben auch schon Urlaube sowohl an der Nord- als auch an der Ostsee verbracht, deshalb war der Reiz dieses Krimi-Kartenspiel zu spielen sehr groß. Dank der Landkarten bereist man Norddeutschland spielerisch.
Ziel des Spiel ist es, alle Rätsel-Karten zu lösen, um am Ende des Spiels den Schatz zu bergen.
Die Karten bieten geschätzte zwei Stunden Rätselspaß.

Die Rätsel sind mal mehr, mal weniger schnell zu lösen. Sollte man vollends im Dunkeln tappen, kann man sich dank der Tipp-Karten auf die richtige Fährte führen lassen. Wenn selbst ein Tipp nicht weiterhilft, kann man die Lösung nachlesen. Anschließend spielt man frischen Mutes mit der nächsten Rätsel-Karte weiter.
Die Karten sind stabil ausgeführt, sowie hochwertig und abwechslungsreich gestaltet. Allein durch die gelungenen Illustrationen und Landkartenausschnitte bereitet das Spiel schon Spaß und weckt die Lust am Raten und Lösen des Falls.

Das Spiel hat uns sehr gut unterhalten. Ein kleiner Wermutstropfen ist die nur einmalige Spielbarkeit, da man am Ende des Falls die Lösungen der Rätsel kennt.

Entweder verschenkt man das Spiel im Anschluss im Freundeskreis weiter, oder spielt es mit Mitspielern, die es noch nicht kennen und mimt zukünftig den Spielleiter.

Kontra:
* nur 1x spielbar
* teilweise etwas kleiner und schwer zu lesender Aufdruck auf den Karten, sodass wir manche Hinweise/Lösungsansätze erst unter zu Hilfenahme der Tippkarten entdeckt haben

Pro:
* stabile und schön gestaltete Karten
* 1 Spieler Modus

Bewertung vom 30.03.2025
Papas Tattoos
Schuff, Nicolas

Papas Tattoos


sehr gut

Emilias Papa hat viele Tattoos. Nachts, wenn er einschläft, erwachen sie manchmal zum Leben und Emilia erlebt viele Abenteuer.

Das Buch kommt in einem nahezu quadratischen Format daher, auf dem Cover sieht man neben Emilia und ihrem Vater auch seine Tattoos. Diese stellen ebenfalls die Motive auf den vorderen und hinteren Vorsatzseiten.
Die Schrift im Buch hat eine lesefreundliche Größe. Hauptdarsteller sind jedoch die Illustrationen. Der Begleittext geht pro Doppelseite maximal über wenige Sätze.
Illustrationsstil und Farbgestaltung sagen mir sehr zu. Das Buchcover gibt einen sehr guten Einblick auf beides, sodass man nicht die „Katze im Sack“ kauft.

Die Idee, dass die Tattoos von Emilias Papa nachts zum Leben erwachen, und sie Abenteuer mit ihnen erlebt, ist sehr fantasievoll und traumhaft bebildert umgesetzt.
Ich hätte mir nur gewünscht, dass nicht nur das Tattoo der Pantherin mehr Raum erhält, sondern auch die anderen Motive. Bis auf die Pantherin werden die Tattoos mit einer Doppelseite Illustrationen und ein bis zwei Sätzen abgehandelt, wohingegen das Tattoo der Pantherin wirklich eine kleine Geschichte in diesem Buch erzählt.

„Papas Tattoos“ ist eine fantasievolle Geschichte, die zum Träumen einlädt.

Bewertung vom 30.03.2025
Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen
van de Wijdeven, Herman

Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen


sehr gut

Bent und Juri sind beste Freunde und unternehmen alles gemeinsam. Wenn Bent und Juri sich Mutproben stellen, wird Bents Mut zur Summe des Muts der beiden Freunde. Er traut sich Sachen, die er allein niemals gemacht hätte.
Als Finn neu in Bents und Juris Klasse kommt, ändert sich plötzlich alles. Juri ist ständig mit Finn zusammen und Bent fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen. Als ob die anderen zwei gar nicht bemerken würden, wenn er plötzlich nicht mehr da wäre. So geschieht es, dass ihre früheren Mutproben außer Kontrolle geraten.

Herman van de Wijdeven erzählt die Geschichte von Bent, Juri und Finn aus der Sicht von Bent und mit Zeitsprüngen. Bents und Juris Erlebnisse bevor Finn in ihre Klasse kam, ihre Unternehmungen zu dritt wenige Tage zuvor und was heute passiert.

„Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen“ erzählt sehr authentisch die Geschichte einer Freundschaft und sämtlichen Gefühlen, die in einer Kinderfreundschaft auftreten können. Von glücklichen Momenten zu zweit, intimsten Geheimnissen, die man sich anvertraut, von der Eifersucht, wenn ein Dritter zwischen zwei Freunde tritt, zwischen denen früher kein Blatt Papier Platz gefunden hätte.

Durch die Sprünge in der zeitlichen Abfolge spannt der Autor einen sehr steilen Spannungsbogen, sodass man sich nahezu gezwungen sieht die Geschichte in einem Rutsch durchzulesen. Zumal man bis kurz vor Ende nicht erfährt, was passiert ist und worum es sich bei der schlechtesten Idee der drei Jungs gehandelt hat.

Das Buch eignet sich meines Erachtens als Schullektüre, da es wichtige moralische Aspekte behandelt. Es ist zudem nah an der Altersklasse dran.
Die Themen mögen alltäglich und nicht besonders sein, aber es sind Themen, mit denen Kinder tatsächlich zu tun haben, die sie mehr oder weniger tagtäglich betreffen.

Bewertung vom 30.03.2025
SOKO Ente
Weichmann, Helge

SOKO Ente


gut

Ich verfolge seit Jahren Helge Weichmanns Schand-Reihe, die in und um Rheinhessen spielt und habe mich mit seinem Buch „Soko Ente“ auf ein anderes Terrain begeben.
Es handelt sich um einen tierischen Krimi, der komplett am Ententeich im fiktiven Neukirchen spielt und neben menschlichen Akteuren gefiederte Helden besitzt. Diese stellt Helge Weichmann auf der vorderen Umschlagklappe unter „Dramatis Anates“ vor. Die kleinen Enten dort und innerhalb der Kapitel hat der Autor selbst illustriert. Einfache Skizzen, die jedoch viel Charme besitzen. Das Dramatis Anates der Enten empfand ich sehr hilfreich und hätte es mir auch für die menschlichen Akteure gewünscht, da es dort ebenfalls eine Vielzahl an Charakteren gibt, die innerhalb der Geschichte agieren.

Für mich war die Story weniger ein Krimi als eine nett erzählte Tiergeschichte rund um den Lebensraum See der Enten. Helge Weichmann ist es sehr gut gelungen diesen individuelle Eigenschaften zuzuschreiben und damit Charakter einzuhauchen. Die Enten sind so problemlos als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen.
Sehr witzig ist die Idee seiner Hauptfigur aka Ente Charlie eine Daunenallergie zu verpassen, sowie der Umstand, dass die Menschen zwar die Enten nicht verstehen können, die Enten die Menschen aber sehr wohl. Nur nehmen diese alles wörtlich, was bei Sprichwörtern schnell missverstanden werden kann und zu schrägen und unvorhersehbaren Situationen führt.

„Soko Ente“ punktet mit Helge Weichmanns lockerem und einfallsreichem Erzählstil und zahlreichen witzigen Ideen, lässt aber für einen Krimi an Spannung vermissen, auch wenn die Geschichte unterhaltsam zu lesen war.
Zu lange hielt sich das Gefühl, dass es eine bloße Aneinanderreihung von Gegebenheiten und die Vorstellung zahlreicher Charaktere war. Das Interesse an einer Auflösung geriet bei mir ins Hintertreffen bis am Ende die Fäden zusammengeführt wurden.
Möglicherweise hätte die Geschichte von Charlie und ihren gefiederten Freunden einen stärkeren Eindruck bei mir hinterlassen, wenn ich mit einer anderen Erwartungshaltung zu dem Buch gegriffen hätte.

Bewertung vom 30.03.2025
Schmacht
Bernhardt, Catharina

Schmacht


ausgezeichnet

Bei „Schmacht“ wurde ich direkt von dem wunderbaren Titel und dem farbenfrohen, sympathischen Cover angesprochen. Das Innere des Buches bestätigt ab Seite eins den positiven Eindruck.

Unabhängig von den Rezepten punktet das Buch mit der herzlichen Art der Autorin Cathy Bernhardt. Zu Beginn des Buches erzählt sie von ihrem Werdegang und wie es dazu kam, dass sie ihre Ernährung auf vegan umgestellt hat und zur Inhaberin von „Happenpappen“ auf St. Pauli wurde. Was mir zudem außerordentlich gut gefällt, dass sie niemanden verurteilt, der sich noch nicht vollständig frei von tierischen Produkten ernährt, sondern Zuspruch erteilt, dass jede rein pflanzenbasierte Mahlzeit ein guter Schritt ist.

Cathy Bernhardt beschreibt sich als intuitive Köchin, hat aber die im Buch enthaltenen Rezepte genau notiert, damit sie auch von Anfängern nachgekocht werden können. Ich nehme ihre Aussage jedoch durchweg positiv zum Anlass, mich nicht exakt auf die Rezepte festnageln lassen zu müssen. Wenn ein Gericht Gewürze oder Zutaten enthält, die man nicht gerne isst, oder nicht gerne miteinander kombiniert, oder nicht verträgt, dann ändert man ein Rezept eben dementsprechend ab.

Ihre Geschichte, sowie auch der anschließende Rezeptteil, wird von wunderbaren Fotos begleitet, die nicht nur Appetit auf die präsentierten Gerichte wecken, sondern auch auf einen Besuch in Hamburg.

Die Rezepte enthalten zwei Kennzeichnungen, insofern zutreffend: scharf und/oder glutenfrei. Was andere Angaben und Eigenheiten der Gerichte angeht, muss man Zutaten und Zubereitung lesen, die Autorin wollte die Leser*innen nicht mit tausenden Labels pro Rezept erschlagen.

Die Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
– Am Morgen
– Katerfrühstück
– Dips, Aufstriche & Dressings
– Bowls
– Picknick
– Süßes

Ich finde das Buch allein schon für das Kapitel „Dips, Aufstriche & Dressings“ und die Marinaden in den anderen enthaltenen Rezepten lohnenswert.

Neben den Rezepten enthält das Buch des weiteren Tipps zum Retten, Verwerten und Weiterverarbeiten, sowie als Extra eine Faltanleitung für Zupfbrot.
Am Ende des Buches befindet sich ein alphabetisches Rezeptregister.

Ein wunderschönes und sympathisches Buch mit einer ansprechenden und abwechslungsreichen Rezeptauswahl!