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Buchstabengeflüster

Bewertungen

Insgesamt 195 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2025
The Favourites
Fargo, Layne

The Favourites


ausgezeichnet

Emotionale Tragödie auf dem Eis

Das Buch beginnt als Katarina und Heath 16 Jahre alt sind und sich auf dem Weg zu einem Wettkampf im Eistanz machen. Beide kennen sich aber schon seit Jahren, sind nicht nur beste Freunde und Eislaufpartner, sondern ein Paar. Die Geschichte erzählt von ihren Eistänzen, den Siegen und Niederlagen und ihrer Beziehung über viele weitere Jahre hinweg.

Die Geschichte der beiden wird aus Katarinas Perspektive erzählt. Aufgelockert bzw. erst richtig lebendig wird sie durch die Kommentare von anderen Eiskunstläufer/innen und Trainerinnen. Dies geschieht im Stil einer Doku und die Personen kommentieren die Erlebnisse von Katarina und Heath.

Die Beziehung der beiden ist gewaltig, intensiv, zerstörisch und liebevoll. Ihre Liebe entfacht erst den idealen Eistanz, kann aber auch durch ihre Emotionen stören. Die Autorin beschreibt sehr gekonnt, wie die Liebe von Katarina und Heath ihre Performance beeinflusst, der Druck und Wettkampf in der Eislaufwelt sich aber auch auf ihre Beziehung auswirkt. Es ist emotional und gewaltig und erschütternd. Die Geschichte hat mich an "Carrie Soto is back" von Taylor Jenkins Reid erinnert.

Fazit:
"The Favourites" ist eine erschütternde, echte und berührende Geschichte über das Eistanzpaar Katarina und Heath. Es wird schonungslos und gefühlvoll erzählt, wie ihre Karriere ihre Liebe und umgekehrt beeinflusst - mit allen Hochs und Tiefs.

Bewertung vom 08.05.2025
Breakups and Butterflies
Groh, Kyra

Breakups and Butterflies


ausgezeichnet

Lustig, fesselnd und wunderschön

Mara ist seit vielen Jahren in einer Beziehung mit Sebastian und auch bereits verlobt. Außerdem ist sie die Assistentin einer erfolgreichen Modebloggerin, für die sie deren Account und sogar das halbe Leben managed. Ein ziemlich schönes Leben also, würde sie ihr steifer Freund nicht plötzlich betrügen und vor die Tür setzen. So strandet sie mit dem Hund ihrer Chefin Alex, die spontan Urlaub macht, und drei großen Koffern im Gemeinschaftsbüro auf dem Sofa. In der Küche trifft sie immer wieder auf Marius: Etliche Jahre jünger, locker, lebt von heute auf morgen. Doch irgendwas zieht die beiden an und Mara findet durch ihn, trotz ihres Trennungsschmerzes, wieder Leichtigkeit.

Mich hat das Buch von Anfang an direkt abgeholt. Trotz der fiesen Trennung von dem steifen, arroganten Sebastian und Maras Liebeskummer, ist dieses Buch sehr lustig. Kyra Groh hat einen lockeren und amüsanten Schreibstil, der die Geschichte einfach besonders macht. Maras Gefühle und die doch ernsteren Themen in der Geschichte werden dadurch nicht relativiert, das Buch aber nicht bedrückend, sodass es einfach Spaß macht Mara zu begleiten. Diese lernt nach der Trennung einiges über sich selbst und ich habe ihren Weg gerne verfolgt. Viele Situationen, z. B. dass Mara Sicherheit in Plänen findet und ihre Träume hinten anstellt, sind so nachempfindbar. Es gibt so viele Sätze mit denen man sich identifizieren kann, wie Lebensweisheiten, nur schöner in Worten verpackt. Die sympathische Protagonistin und der amüsante Schreibstil haben für mich ein perfektes Wohlfühlbuch geschaffen. Ich habe mich richtig in einem Lesesog befunden, weil mich Maras Geschichte so gefesselt und begeistert hat. Ein Detail im Geschehen habe zwar ich bald erahnt, aber dafür hat mir die Begegnung mit einem späteren außergewöhnlichen männlichen Charakter sehr gut gefallen!

"Wenn es da diese Person gibt, die rund um die Uhr mit einem zusammen sein möchte, dann kann man doch gar nicht so schrecklich sein, wie man es sich in den dunkelsten Stunden einzureden versucht. Oder? Wenn es diese Person mit mir auszuhalten vermag, dann ist zumindest ein kleiner Teil von mir liebenswert." S. 199

Zur neuen Jubelausgabe: Ich hab die erste Ausgabe nicht gelesen und weiß deshalb nicht, wie sehr die Geschichte erweitert worden ist. Finde sie aber so wie sie heute ist, perfekt. Der Farbschnitt ist einfach gehalten. Auf die Bemerkungen der Autorin habe ich mich sehr gefreut. Es ist total interessant, wie sie selbst über ihren Text oder Charaktere denkt. Die ca. 30 Markierungen reichen von Unterstreichungen oder Smileys/Herzen bis zu Kommentaren, was Kyra Groh beim Schreiben dabei dachte.


Fazit:
„Breakups and Butterflies“ hat mich von Anfang an richtig begeistert, wie ich es gar nicht erwartet hätte. Maras Weg ist so fesselnd, nachempfindbar und durch den Schreibstil vor allem amüsant. Ich habe jede Seite dieses Buches genossen und bin richtig verliebt! Eine wunderschöne Geschichte für alle, die sich selbst erst als Erwachsene gefunden haben oder immer noch auf der Suche sind!

Bewertung vom 16.04.2025
Undoubtable Love
Scott, Kylie

Undoubtable Love


gut

Gute Ideen, aber schlechte Umsetzung

Kurz nach dem schmerzhaften Ende von Susies Beziehung stirbt ihre Tante, die immer ihre Vertraute und enge Familie war. Nun möchte Susie das geerbte Haus renovieren lassen. Doch der Handwerker vor ihrer Haustür ist der beste Freund ihres Ex‘ – unangenehm. Doch noch schlimmer ist der Fund in der Wand, eine Scheidungskurkunde mit ihrer beider Namen 10 Jahre in die Zukunft datiert. Während die beiden nach dem Ursprung des gealterten Dokuments aus der Zukunft forschen, versuchen sie auch ihre vermeidliche Scheidung zu analysieren und kommen sich dabei immer näher. Kann aus ihrer Freundschaft mehr werden?

Ich habe den Anfang des Buches geliebt! Die Scheidungsurkunde peppt die Geschichte auf und gibt ihr eine roten Faden. Außerdem ist der Schreibstil wirklich gut. Locker, humorvoll und atmosphärisch lässt Kylie Scott die beiden Protagonisten sich immer näher kommen. Und der Vibe der beiden ist einfach unglaublich. Ihre Gespräche sind lustig, auch mal ernsthaft und immer angenehm. Ich hab die beiden als Pärchen schon gemocht, als sie noch nicht einmal zusammen waren.

Doch dann kommt das Hin und Her und das ständige Wälzen ihrer vermeintlichen Probleme, die zu einer Scheidung führen könnten. Irgendwie dreht sich hier vieles im Kreis. Immer wieder werden Charakterschwächen oder Beziehungskiller angesprochen, die irgendwann einfach nur noch kindisch waren. Außerdem fanden beide immer wieder Gründe nicht aufeinander einzugehen, während sie schon längst in eine Beziehung geschlittert sind. Naja, und der leichte Schreibstil wurde mit sehr holprigen beschriebenen spicy Szenen geschmückt („Er waltete seines Amtes“ S. 178). Und die Auflösung der Scheidungsurkunde, ähm… wenn man es so nennen kann, war einfach katastrophal, dafür dass sie so oft erwähnt wird. Und die letzten Bonus-Kapitel hätten an den Anfang gehört (wo sie vermutlich rausgeschmissen wurden?) um vieles besser zu verstehen.

Fazit:
„Undoubtable Love“ hat mich von Anfang an richtig begeistert: Ein besonderer Touch mit der zukünftigen Scheidungsurkunde, lockerer und humorvoller Schreibstil und zwei Protagonisten, zwischen denen es direkt passt und romantisch ist. Und dann kommt ein immer nerviger werdendes Hin und Her in der Beziehung, unangenehm beschriebener Spice und eine unverständliche Auflösung der Scheidungsurkunde. Zuerst verliebt, dann enttäuscht – so schade!

Bewertung vom 18.02.2025
Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1


ausgezeichnet

Kurzweilige Königshaus-Liebesgeschichte

Sofias beste Freundin Alva ist verschwunden und ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war der skonische Palast. Deshalb bewirbt sich Sofia dort auf eine Stelle und bekommt diese mit etwas Glück. Denn sie rettet der Prinzessin nach einer Überdosis das Leben und wird als Gegenleistung für ihr Schweigen im Palast angestellt. Somit hat sie direkt Kontakt zur Prinzessin und dem Prinzen Skoniens, ein tolles Setting als ein von Anyah Omah erfundenes Nachbarland Schwedens, und muss dies nun nutzen, um mehr über die Geschehnisse von Alvas Verschwinden rauszufinden.

Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven von Sofia und Maximilian beschrieben, was ich schön fand, weil ich so beide Charaktere gut kennenlernen konnte. Sofia ist entschlossen und rational, was ihre Nachforschungen angeht, aufrichtig und sogar kritisch gegenüber Monarchien (tolle Einbindung der heiklen geschichtlichen Ereignisse). Maximilian bedient das Klischee des privilegierten jungen Mannes, der sich nicht in seiner Rolle einfinden mag. Besonders gefallen hat mir seine loyale und herzliche Beziehung zu seiner Schwester Linnea. Die beiden Protagonisten gefallen sich von Anfang an und manchmal hatte ich das Gefühl, dass Sofias Suche nach ihrer besten Freundin hinter ihren Gefühlen für Maximilian untergeht. Insbesondere weil sie so gut wie nie an Alva denkt. Sie sind seit vielen Jahren beste Freundinnen, haben schon so viel gemeinsam erlebt und Sofia muss sich doch unfassbar große Sorgen machen. Aber die Protagonistin schwelgt nicht in Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse oder denkt ängstlich daran, wie es Alva momentan gehen mag. Mir fehlte die Herzlichkeit in ihrer Freundschaft, weil Sofia oft wie eine nüchterne Ermittlerin erscheint, die nichts mit dem Opfer gemein hat.

In „Dark Cinderella“ erwartet die Leser/innen keine düstere Liebe, denn Prinz Maximilian und Sofia erleben manchmal romantische und gestohlene gemeinsame Momente. Ihre Gefühle füreinander sind nur von ihrer Einstellung „Ich darf/will nicht“ eingeschränkt. Düster hingegen ist die Fledermaus-Bibliothek (so interessant!) mit Geheimgang, das eingeschränkte Leben und die Spielchen der High-Society, sowie der Nervenkitzel von Sofias heimlichem Umherstreifen im Palast. Am Ende gipfelten die überraschenden Momente in einem sehr gekonnten, fiesen Cliffhanger. Anya Omah hat die Erlebnisse kurzweilig und fesselnd geschrieben, sodass ich nun dem Folgeband sehr entgegenfiebere.


Fazit:
„Dark Cinderella“ ist eine richtig fesselnde und kurzweilige NA-Geschichte mit ein bisschen kriminalistischen Vibes. Im ersten Band wurde hauptsächlich Fokus auf die Liebesgeschichte zwischen Sofia und Prinz Maximilian gelegt, weshalb ich durch die Andeutungen und nervenaufreibenden Momente nun sehr gespannt auf die Auflösung von Alvas Verschwinden im Folgeband bin.
4,5 Sterne

Bewertung vom 12.02.2025
P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


sehr gut

Fies, aber gut

Naomi und Luca sind seit ihrer Kindheit Brieffreunde, naja vielmehr Brieffeinde. Denn seitdem Luca keine Lust auf das Schulprojekt hatte, schreiben sie sich gemeine Briefe. Nach ein paar Jahren Funkstille schreibt Luca nun in der Gegenwart Naomi wieder eine fiese Nachricht, auf die sie ohne seine aktuelle Adresse leider nicht antworten kann. Deshalb macht sie sich auf die Suche nach ihm. Währenddessen zieht über ihr der laute Nachbar Jake ein, der aber eigentlich auch ziemlich ansehnlich und nett ist…

Schon beim Lesen des Klappentextes wusste ich, dass die Hassbriefe vielleicht nicht mein Ding sind… sind sie nicht! Was die beiden sich an den Kopf werfen! Ich finde einiges ziemlich fies, aber anscheinend haben die beiden einfach einen sehr schrägen und schwarzen Humor. Trotzdem hab ich mich gefragt wann eine Wendung kommt, wann sich der Spaß an Gehässigkeit in Nähe und Sympathie verwandelt… irgendwie gab es leider nur ein gemeines Damals und ein mögendes Jetzt, was ich nicht wirklich zusammenbringen konnte. Aber ich konnte beide Zeit- und Gefühlsebenen nachvollziehen, weil die Autorin einen unfassbar guten Schreibstil hat.

Donna Marchetti kann die Situationen und Buchfiguren sehr nahbar und anschaulich beschreiben und hat mich mit ihrer lockerleichten Art von Anfang an mitgerissen. Ich hab die Geschichte so gerne gelesen! Auch die Erzählperspektiven sind sehr gut gelungen. Hauptsächlich wird mittels der Ich-Perspektive aus Naomis Sicht erzählt, aber es werden auch einige Kapitel aus Lucas Sicht eingeschoben. Hier beschreibt Luca immer wieder aus der Vergangenheit wie sein Leben verlief und Naomis Briefe ein Teil davon waren. Dadurch lernt man Luca bereits kennen, bevor er im Heute auftaucht, und auch die Beziehung zwischen den beiden, was mir teilweise die seltsame Brieffeindschaft näher gebracht hat. Erwähnen möchte ich noch kurz, dass die Geschichte als spicy beworben wird, aber tatsächlich nur einige wenige gewöhnliche solcher Szenen beinhaltet.

Was mir besonders an der Geschichte gefallen hat, war die aufkeimende Beziehung zwischen Naomi und ihrem Nachbarn Jake. Ich mochte ihre Gespräche und gemeinsamen Momente – der Vibe zwischen ihnen war einfach da. Ohne zu viel zu verraten: Wie das… nennen wir es Liebesdreieck… aufgelöst wurde hat mir im Großen und Ganzen gefallen (die Freundin war nervig) und ich bin mit dem Ende schlussendlich auch zufrieden.


Fazit:
„P. S. I hate you“ hat eine sehr ungewöhnliche Idee für eine RomCom und ich muss gestehen, die Hassbriefe zwischen Naomi und Luca haben mir gar nicht gefallen, weil einige auch unter die Gürtellinie gingen. Dafür habe ich mich in die aufkeimende Beziehung zwischen Naomi und ihrem Nachbarn Jake verliebt. Und der anschauliche und lockere Schreibstil hat mich von Anfang an mitgerissen, weshalb ich unbedingt noch mehr von der Autorin lesen will.

Bewertung vom 31.01.2025
Grace / Academy of Dream Analysis Bd.2
Braun, Ruby

Grace / Academy of Dream Analysis Bd.2


ausgezeichnet

Fesselndes Finale!

Die Geschichte beginnt unmittelbar da, wo Band 1 geendet hat und ich war direkt wieder mittendrin. Eigentlich perfekt, denn dadurch kann man die Dilogie direkt durchsuchten, was ich nach dem offenen Ende vom ersten Band am liebsten auch getan hätte. Nemesis hat erfahren, dass ihr geliebter Bruder gar nicht gestorben ist und versucht nun mehr über sein Verschwinden herauszufinden. Doch an der Academy passieren einige unvorhergesehene Dinge, die sich in den Vordergrund rücken. Insbesondere Mercy, dessen Albträume und Trauer um seine Eltern immer mehr überhandnehmen. Leider geht der Schulalltag in diesem Band etwas unter, aber die Handlung hat genug spannende Aspekte um dies aufzuwiegen.

Die ereignisreiche Handlung wird aus den beiden Perspektiven von Nemesis und Mercy beschrieben, wodurch wir ein umfassendes Bild erhalten und alles noch aufregender wird. Es geschieht so viel Spannendes, Aufwühlendes, Erschreckendes und Berührendes, sodass die Autorin mich immer mehr an die Seiten gefesselt hat. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und hab das Buch in nur zwei Tagen verschlungen. Besonders die große Wendung hat mich getroffen und berührt. Aber auch das Schicksal der Nebencharaktere bzw. der Freundesclique, die ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe, hat mir beim Lesen sehr viel Spaß bereitet.


Fazit:
„Grace“ ist der überaus spannende Abschlussband von „Vengeance“, der mich immer wieder überraschen, berühren und fesseln konnte. Ich liebe die Dark-Academia-Reihe rund um (Alb-)Träume.

Bewertung vom 30.12.2024
Spellshop
Durst, Sarah Beth

Spellshop


ausgezeichnet

Charmant und bezaubernd

Die Bibliothekarin Kiela flüchtet aus der Hauptstadt, als dort Aufstände ausbrechen und ihre Bibliothek in Brand gesetzt wird. Zum Glück hat sie schon einige Kisten mit Büchern bestückt, um diese zu retten. Gemeinsam mit ihrer sprechenden Zimmerpflanze Caz (liebe ich!) flüchtet sie auf eine entlegene Insel im Norden. Dort will sie ein ruhiges Einsiedlerleben führen, doch schon bald nach ihrer Ankunft wird sie von der Freundlichkeit ihres Nachbars und den neugierigen Dorfbewohner/innen konfrontiert und sie eröffnet einen Laden für leckere Marmeladen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Diese Fantasywelt ist einfach nur wunderschön, faszinierend und gemütlich. Kiela hat eine ungewöhnliche Hautfarbe und auch andere Bewohner/innen dieser Welt weisen ungewöhnliche Merkmale auf, die sie alle sehr individuell und besonders machen. Auch die Seepferde sind ungemein faszinierend, denn sie sind tatsächlich halb Pferd und halb Fisch. Und Caz liebe ich sowieso. Eine sprechende Grünlilie, gewitzt, etwas vorsichtig und bücherliebend... das will ich auch!!! ♥ Bester Sidekick aller Zeiten ähh... Bücher!! Und ja, Grünlilie und nicht Spinnenkraut (gab mir kuriose Google-Funde) nennt man die „spider plant“ (hab in die Leseprobe vom Original geschaut), was mein Vorstellungsvermögen anfangs etwas verwirrt hat. Sarah Beth Durst hat einfach wunderschöne und zauberhafte Ideen und Wesen geschaffen, in deren Fantasywelt ich zu gerne eintauchen würde. Ich wünschte ich könnte gut zeichnen, ich hab so viele Wesen und Orte vor meinem inneren Auge, die ich gerne genauso auf Papier bringen würde, um sie nie zu vergessen. Ich hab Tränen in den Augen gehabt und gelächelt, weil viele Momente einfach so schööön sind.

Obwohl in der Hauptstadt Rebellen den Kaiser angegriffen und die Bibliothek zerstört haben, ist es auf der Insel sehr gemütlich. Außerdem ist es eigentlich verboten die Zauber anzuwenden, denn wie gewöhnlich ist dies nur für die reiche Elite vorgesehen. Doch Kiela möchte die magischen Schäden für das bezaubernde und herzliche Örtchen beheben. Doch ihre Hilfsbereitschaft könnte sie gefährden. Während der charmanten Szenen, wo Kiela sich im alten Cottage ihrer Familie mit Caz einrichtet und auf die liebenswerten Bewohner/innen der Insel trifft, ist die Geschichte insgesamt trotzdem spannend, weil es einige Gefahren und Herausforderungen gibt und auch am Ende überraschende Wendungen.


Fazit:
„Spellshop“ ist ein zauberhaftes, kurzweilig und überaus charmantes Buch über eine Fantasywelt mit vielen außergewöhnlichen und wunderbaren Wesen. Trotzdem fehlen auch Gefahren und überraschende Wendungen nicht, nur eben etwas gedämpft, damit sie ins bildhafte und wunderschöne Setting passen. Eine klassische Geschichte für das neue Subgenre „cosy fantasy“. Und nicht nur in das Buch, sondern auch in die sprechende Grünlilie Caz habe ich mich total verliebt!

Bewertung vom 16.12.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Sehr atmopshärisch

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen: Zum einen 1933 im Graphischen Viertel in Leipzig, wo der Rauch der Dampfmaschinen die vielen Druckereien und Buchhandlungen einnebelt. Dort trifft der ehemalige Kommissar Cornelius eines Nachts auf ein Mädchen und hält sie davon ab von einer Brücke zu springen. Am nächsten Tag findet er sie tot neben einem ehemaligen Kollegen. Was ist den beiden zugestoßen? Um das herauszufinden kämpft sich Cornelius in den Polizeidienst zurück, wobei die obersten Chefs gewisse Leute als Mörder sehen wollen… Zwanzig Jahre früher reist die Lektorin Paula mit ihrem Verlobten in das Baltikum um das neueste Manuskript einer ihrer Autoren abzuholen. Doch das riesige Herrenhaus mit den wenigen Bewohner/innen ist bald eingeschneit und es geschehen seltsame Dinge.

"Der Gang vor der Bibliothek war verlassen, die Tür stand weit offen. Warmes Licht fiel auf den Korridor, verwandelte die Buchrücken an den Wänden in Goldbarren." S. 495

Die beiden Zeitebenen sind unabhängig voneinander sehr spannend. Zum einen habe ich sehr interessiert Cornelius‘ Nachforschungen verfolgt. Die Verbindung zwischen dem Mädchen und dem toten Polizisten, der Grund für ihren Tod und die seltsamen Worte des Mädchens werfen viele Fragen auf, die erst nach und nach und sehr fesselnd beantwortet werden. Neben dem Kriminalfall ist das Geschehen im eingeschneiten Haus des Autors aber nicht langweilig. Denn das große Herrenhaus im Nirgendwo strahlt mit nur drei momentanen Bewohner/innen etwas Düsteres und Verlassenes aus. Außerdem macht Paula seltsame Beobachtungen. Eine sehr rätselhafte Situation, die stets die mysteriöse Atmosphäre eines Schauerromans ausstrahlt. Doch was verbindet die zwei Geschichten? Neben der Auflösung am Ende auf jeden Fall auch diese geisterhafte und mystische Stimmung. Kai Meyer hat einen bildhaften und intensiven Schreibstil, mit dem er die Szenen gekonnt umgesetzt hat. Ich war an den Seiten gefesselt. Die zwei Toten, die daraus folgenden Nachforschungen bei Okkultisten und das vernebelte Graphische Viertel tragen genauso zur düsteren und geisterhaften Atmosphäre bei wie die Einsamkeit und mysteriösen Beobachtungen im großen, eingeschneiten Herrenhaus. Übrigens finde ich es sehr interessant, dass in dem Roman kurz die Geschichte der Baltendeutschen Anfang des 20. Jahrhunderts umrissen wird.


Fazit:
„Das Haus der Bücher und Schatten“ ist ein fesselnder Roman der einerseits einen historischen Krimi enthält und auf der anderen Seite einem Schauerroman gleicht. Düster, fesselnd, wortgewandt und bildhaft beschreibt Kai Meyer die beiden Orte und Zeitebenen.

Bewertung vom 14.12.2024
Hot Mess
White, Sophie

Hot Mess


sehr gut

Starke und berührende Geschichte

Drei Frauen, die an einem Wendepunkt ihres Lebens stehen: Lexi betreibt zusammen mit ihrer besten Freundin und ihrem Partner als Manager einen Podcast. Doch die Beziehungen leiden zunehmend unter dem unternehmerischen Druck. Währenddessen bekommt Joanne mit ihrem Freund ein Kind, doch die Elternschaft setzen sie beide unter ungeahnte Herausforderungen. Sie fühlt sich ausgegrenzt, weil ihr Baby ihren Tagesablauf diktiert und sie nicht mehr mit ihren Freundinnen feiern und trinken gehen kann. Claires Leben hingegen scheint momentan völlig normal, doch ihre Freundinnen haben vermutlich eine neue Chat-Gruppe ohne sie gegründet und entfernen sich immer mehr von ihr: Warum?

Drei Frauen um die 30, deren Freundschaften auf die harte Probe gestellt werden. Die Autorin hat die Situationen von Lexi, Joanne und Claire anschaulich und sehr intensiv dargestellt. Das Geschehen wird auch aus den drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Somit erhält man einen tiefen Einblick in die verschiedenen Charaktere und deren Lebenssituationen. Und auch wenn wir Leserinnen nicht dasselbe wie sie erlebt haben, ist das Geschehen trotzdem hautnah und berührend dargestellt. Dazu kommen die kurzweiligen Ereignisse und das Ergebnis ist ein emotionales Buch, das mich immer mitgerissen hat. Sophie Whites Geschichte hat mich aufgrund der auseinanderbrechenden und teils toxischen Beziehungen berührt, sodass sich mein Herz über die schmerzvollen Erfahrungen der drei Protagonistinnen zusammengezogen hat, ich wütend auf deren Freundinnen war, die sie schlecht behandelt haben, aber auch völlig mitgerissen von der Spannung, die sich bis zum Ende hin immer mehr zuspitzt.

"Warum geht es in all den Filmen und Songs eigentlich immer um gescheiterte Liebe? Zerbrochene Freundschaften waren weitaus schmerzhafter und komplizierter." S. 489

Einzig gestört hat mich, dass die Geschichte neben den realistischen und nachvollziehbaren Frauenfreundschaften teilweise sehr überzogen ist. Vor allem in Joannes Teil hab ich oft ungläubig und entrüstet mit dem Kopf geschüttelt. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Es wird auf einer Beerdigung über das nun doch durch Krankheit erreichte Wunschgewicht der Toten geredet. Außerdem benimmt sich Joanne meiner Meinung nach oft einfach unmöglich! Ihre neue Mutterrolle ist schwer, aber deswegen verhält man sich doch nicht selbst wie ein Kind? Wenn es humorvoll die Geschichte auflockern sollte, finde ich es nicht witzig. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Joanne aufgrund der späteren Geschehnisse ein vergleichender Gegenpol sein könnte. Ich mag glauben, dass diese überspitzten Situationen ein sprachliches Mittel von Sophie White sind, denn die Autorin hat einen wirklich anschaulichen und geschickten Schreibstil.



Fazit:
„Hot Mess“ ist eine überaus spannende und berührende Geschichte über drei unbeständige und schmerzhafte Frauenfreundschaften. Ich habe mit Claires, Lexies und Joannes Situation mitgefiebert, was sich immer wieder in meiner erschrockenen, wütenden, traurigen und verletzten Miene beim Lesen gezeigt hat. Auch wenn mir letztere Protagonistin immer unsympathischer wurde, ist dies vielleicht einfach ein Stilmittel der Autorin. Denn sie hat einen wirklich tollen Schreibstil, mit dem sie das Geschehen anschaulich, berührend und nahbar beschrieben hat. Ein schönes und starkes Buch über Frauenfreundschaften und wie sich diese verändern können.

Bewertung vom 27.11.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Feminstisch, viktorianisch, spannend & romantisch

Nach dem Tod von Izzys Vater ist ihre Familie verschuldet. Damit sie das Ansehen der Familie wahren kann, knackt sie Schlösser und verdient als Straßenjunge Kes Geld: Izzy ist Teil einer weiblichen Detektei, die im Untergrund arbeitet um andere Frauen zu helfen, die zu der damaligen Zeit, 1897, keine Rechte und Handhabe hatten. In dem damit zusammenhängenden Juwelendiebstahl ist plötzlich auch ein Duke verwickelt – Max, in den Izzy sich schon vor einiger Zeit verliebt hat.

Ich liebe die Atmosphäre in dem Buch! Wir folgen Izzy auf rauschende Bälle oder in die Oper, wo sie mit ihrer besten Freundin am gesellschaftlichen Leben teilnimmt. Eine schöne Kulisse des viktorianischen Zeitalters, dem Izzys geheime Seite als Straßenjunge und Kämpferin für die Frauenrechte in der Detektei entgegensteht. Ich habe die Geschichte sehr genossen, gleichzeitig auch mitgefiebert. Laura Wood hat einen wunderschönen leichten Schreibstil gespickt mit humorvollen und romantischen Momenten.

Der Kriminalfall baut sich parallel zur Liebesgeschichte auf. Ich habe die spannende Recherche und Wendungen mit angehaltenem Atem verfolgt. Bis zum Schluss konnte mich dieser fesseln. Zwischendurch gibt es auch mal ruhige und vor allem gefühlvolle Momente. Die kurze Phase des Fake-Datings fand ich etwas übertrieben, weil die beiden Protagonisten bereits Gefühle füreinander aufbauen. Vielleicht will die Autorin damit dem distanzierten Verhalten der damaligen Zeit entgegenwirken? Trotzdem hat mir die Liebesgeschichte von Izzy und Max gefallen und immer wieder berührt.


Fazit:
„Agency for Scandal“ ist eine schöne und geschickte Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte. Die Autorin hat einen leichten, humorvollen und fesselnden Schreibstil. Trotz eines Aspekts in der Liebesgeschichte konnte diese mich berühren und hat mein Jane-Austen-Herz höher schlagen lassen.