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Azyria Sun

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Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


sehr gut

Mega spannender Plot

Worum geht’s?
Jet Mason wurde überfallen und brutal zusammengeschlagen. Sie hat überlebt, noch – denn ein Splitter in ihrem Gehirn kann nicht entfernt werden, sodass ihr nur noch 7 Tage zu leben bleiben. 7 Tage, in denen sie alles daransetzt, ihren Mörder zu finden.

Meine Meinung:
Von Holly Jackson habe ich bislang noch nichts gelesen, aber allein die Kurzbeschreibung des Buches hat mich sofort angesprochen. Ihr Thriller „Not Quite Dead Yet“ ist wirklich außergewöhnlich. Er ist gut und mitreißend zu lesen, wobei ich fand, dass man immer wieder merkt, dass es das erste Buch für Erwachsene der Autorin ist. Manchmal ist die Sprache doch etwas – ich nenne es mal positiv gemeint einfach.

Wir begleiten Jet, die – fast – ermordet wurde. Manchmal wirkt sie ein bisschen rebellisch, aber sie beweist hier, trotz ihrem Todesurteil, auch ein unglaubliches Durchhaltevermögen und hat echte Bisskraft. Meine Favoritin war aber nicht Jet, sondern ihr Kumpel Billy. Er war für mich der eigentliche Held der Geschichte. Ein Held der Herzen. Die anderen Charaktere waren ebenfalls gut gewählt. Man hat sich richtig hineinversetzt gefühlt in diese Kleinstadt, in der jeder jeden kennt.

Besonders gefallen hat mir aber auf jeden Fall die Idee hinter dem Buch. Das bislang niemand darauf gekommen ist, ein Buch darüber zu schreiben, wie man den eigenen Mörder findet, ist fast überraschend. Aber mir ist zumindest keins bekannt. Umso spannender fand ich den Thriller. Es ging um das Kleinstadtleben, um Macht, um Neid, um verletzte Gefühle, wir hatten also den perfekten Cocktail für Mordlust. Es war total spannend, mit Billy und Jet zu ermitteln, auf immer mehr Geheimnisse zu stoßen. Wir hatten emotionale Szenen aber auch wirklich Szenen mit Thrill. Und ja, wenn man nicht mehr lange zu leben hat, braucht man auch nicht mehr lebensmüde zu sein und kann ganz anders ermitteln, als wenn das Leben noch vor einem ist. Und das tut Jet, was das Buch wirklich aufregend macht. Es war eine stetige Spannung da, die immer wieder hochschoss. Es gab unzählige Szenen, die ich regelrecht verschlungen habe. Und obwohl das Ende für mich nicht ganz stimmig und teils etwas zu konstruiert wirkte, so kam es doch überraschend. Ein wirklich gelungener Thriller mit einigen kleinen Schwächen, der einen aber dennoch von Anfang an fesselt und ich bin schon gespannt auf weitere Bücher der Autorin im Bereich Thriller für Erwachsene!

Fazit:
Mit “Not Quite Dead Yet” schreibt Holly Jackson ihren ersten Thriller für Erwachsene. Und der hat es wirklich in sich. Auch wenn die Schriftsprache teils etwas einfach ist, so war ich doch von Anfang an gefesselt, allein schon von der Idee, den eigenen Mörder zu suchen. Es war spannend von der ersten Seite an, es war rasant, turbulent, gefährlich, mitreißend und auch emotional. Und obwohl ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden war, so hat mich das Buch doch super unterhalten und die Seiten flogen nur so dahin. Ich bin sehr gespannt, was wir von der Autorin noch erwarten dürfen!

4 Sterne von mir.

Bewertung vom 03.08.2025
Blum, Antonia

Für immer in deinem Herzen / Der Kindersuchdienst Bd.1


ausgezeichnet

Historisches Lesehighlight

Worum geht’s?
Hamburg 1955: Der Krieg ist vorbei und alles ist im Aufschwung. Aber viele Familien haben sich noch nicht gefunden. Der Kindersuchdienst des DRK versucht hier, zu vermitteln. Die schüchterne Annegret und die vornehme Charlotte kämpfen dort nicht nur für die Familien, sondern auch für sich selbst und den Kindersuchdienst, der plötzlich vor dem Aus zu stehen scheint.

Meine Meinung:
Antonia Blum startet mit „Der Kindersuchdienst – Für immer in deinem Herzen“ ihre historische Reihe um den Suchdienst, der bis heute noch Familienzusammenführungen macht. Dabei beruft sie sich auf wahre Begebenheiten, die sie in ausdrucksstarken Worten und lebendigem, unter die Haut gehenden Schreibstil mit Fiktion vermischt.

Annegret und Charlotte sind mir beide ans Herz gewachsen. Die so unterschiedlichen Frauen, die zu Freundinnen werden und gemeinsam kämpfen. Überhaupt alle Mädels vom Suchdienst – ein wundervoller Haufen, in dem alle Charaktere vertreten sind und bei dem man zu gerne Teil des Teams sein würde. Ich freue mich jetzt schon, alle noch weiter – auch privat – kennenlernen zu dürfen.

Vom Kindersuchdienst habe ich schon gehört, aber eher am Rande. Mitzuerleben, wie sich die Mitarbeitenden dafür einsetzen, um Familien wieder zusammenzuführen, ist wirklich herzergreifend! Und das im Jahre 1955 – ohne Internet mit Karteikarten in verstaubten Archiven. Hier durften wir vor allem die Schicksale von Monika und Hardy miterleben. Zu wissen, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt, mach das alles noch krasser und emotionaler. Und es war einfach wundervoll, z.B. gemeinsam mit Annegret nach Kaliningrad zu reisen. Der Bürgermeister dort ist herrlich – ich hoffe, auch ihn sehen wir wieder. Es gab in dem Buch überhaupt so viele schöne Momente, so viele Momente, bei denen ich Tränen in den Augen hatte. Es war herzergreifend, es war emotional. Wir haben aber auch den Stand der Frau zu jener Zeit miterlebt. Hier hatten wir jede Menge schreckliche aber auch spannende Momente. Was soll ich sagen? Das Buch war ein bunter Strauß an Emotionen jeglicher Couleur, ein absoluter Pageturner und es gab so viele Szenen, die ich zu gerne wieder und wieder erlebt hätte. Für mich war es ein ganz besonderes Buch, das intensiv war, das vor meinem inneren Auge beim Lesen lebendig war und bei dem ich jetzt schon total der Fortsetzung entgegenfiebere. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für dieses historische Lesehighlight. Ein echtes Herzensbuch!

Fazit:
Antonia Blum hat mich mit dem ersten Teil ihrer Serie „Der Kindersuchdienst – Für immer in deinem Herzen“ mehr als begeistert. Der schillernde Schreibstil, die perfekte Mischung auf Fakt und Fiktion. Die wundervollen Charaktere und die bewegenden Schicksale und Zusammenführungen. Für mich war das Buch ein Pageturner der besonderen Art, der mich tief im Herzen berührt hat. Ich mochte Annegret und Charlotte und freue mich so auf das weitere Kennenlernen im nächsten Band.

5 Sterne von mir für dieses geniale Lesehighlight, das mich tief bewegt hat!

Bewertung vom 28.07.2025
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


ausgezeichnet

Flashback in meine Kindheit

Worum geht’s?
Eine junge Frau ist vor 7 Jahren im brasilianischen Regenwald verschollen. Plötzlich ist sie wieder da und behauptet, von den Toten auferstanden zu sein. Ihre Tante bittet Justus Jonas um Hilfe, da sie ein unangenehmes Bauchgefühl hat. Und dieses Bauchgefühl führt den inzwischen erwachsenen Justus wieder mit Bob und Peter zusammen.

Meine Meinung:
Als Kind habe ich Die drei ??? geliebt und jedes Buch in unserer Bibliothek verschlungen! Daher war ich besonders neugierig, was Andreas Eschbach, von dem ich schon längst ein Buch lesen wollte, um Justus, Peter und Bob herumerzählt. Und mit dem Roman „Die Auferstehung“ ist es ihm wirklich gelungen, dass ich mich gefühlt habe, wie ein Kind, das wieder in einem der Fälle der drei ??? steckt. Natürlich sind alle erwachsener und reifer geworden, aber selbst der Schreibstil hat mich sofort zurückgeworfen in die alten Fälle der drei damals noch jungen Detektive.

Auch die Darstellung der drei war absolut authentisch. Ja, wir sind in dieser Zeit alle gealtert, warum sollte es da den Protagonisten in den letzten 30 Jahren anders ergangen sein. Und wie auch wir und unsere früheren Freunde haben Justus, Peter und Bob sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt und ich fand es total interessant, was Herr Eschbach aus ihnen hat werden lassen. Interessant und passend. Schade, dass der Onkel von Justus nicht mehr unter uns ist. Aber Tante Mathilde, inzwischen über 90, durften wir wiedersehen. Und dass ich Moira nicht kennenlernen durfte.

Und auch der Fall war wie die Bücher aus meiner Kindheit. Ein bisschen mystisch, ein bisschen Horror, eine Menge Spannung und außergewöhnliche Ermittlungsmethoden, die schließlich zur Auflösung geführt haben. Der Aufbau des Ganzen ist wirklich sehr gelungen und ich war hin- und hergerissen, wer wohl lügt, wer die Wahrheit sagt und was hinter dem Schamanen steckt. Wirklich ein absolutes Flashback in die früheren Fälle, das ich verschlungen habe und das mich durchweg gefesselt hat. Dazu die Einblicke in den Werdegang der drei ???, der Schrottplatz mit der Einsatzzentrale. Hach, Leute, was soll ich sagen – ich wurde beim Lesen wieder 12 Jahre alt und war ganz hin und weg. Vor allem am Schluss, als es um alles ging – sowohl in Manaus als auch im Nachlassgericht. Ganz in alter drei ???-Manier war alles kurz auf knapp und 5 vor 12 aber ihr kennt ja Justus, Peter und Bob! Kurz: Das Buch war einfach wundervoll. Und das Ende lässt hoffen, dass wir vielleicht noch weitere neue Fälle der inzwischen gealterten Jungs erleben dürfen? Ich würde mich jedenfalls mega darüber freuen und von mir eine klare Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Die Auferstehung“ hat Andreas Eschbach nicht nur Justus, Peter und Bob wiederbelebt, sondern mich beim Lesen zurück in mein 12jähriges Ich versetzt. Ganz in Manier der drei ??? hatten wir Mystik, Spannung, Gänsehaut, Rasanz, kniffelige Rätsel, riskante Situationen und es war von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur genial!

5 Sterne von mir und ich hoffe sehr, dass das alte Trio ein Comeback erleben darf!

Bewertung vom 27.07.2025
Maiwald, Stefan

Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechlicher Frieden (MP3-Download)


sehr gut

Guter Serienstart

Worum geht’s?
Als Ludwig Thalmeyer kurz nach dem 2. Weltkrieg stirbt, muss Marie, die älteste Tochter, die Porzellanmanufaktur übernehmen. Ihr Bruder ist im Krieg verschollen und nur ihre jüngere Schwester Sophie kann sie unterstützen. Doch wird es ihr gelingen, die Manufaktur durch die karge Nachkriegszeit zu führen?

Meine Meinung:
Mit „Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechlicher Frieden“ startet Stefan Maiwald seine Thalmeyer-Saga. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und Nils Kretschmer, der Sprecher, hat es wirklich geschafft, mich mit seiner Sprachmelodie und der Imitation der Menschen und Akzente zu überzeugen und zu fesseln.

In dem Buch begleiten wir überwiegend Marie, die Thalmeyer-Tochter, die nach dem Tod des Vaters die Fabrik übernimmt und mit vielerlei Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Gut gefallen hat mir auch die lebendige Sophie, ihre kleine Schwester. Harry ist eine Person in dem Buch, die mich wirklich sehr überrascht hat. Und John werde ich vermissen. Überhaupt waren die Bewohner von Selb gut und authentisch dargestellt und es hat Spaß gemacht, Einblick in diese Dorfgemeinschaft, die hier bei mir gleich ums Eck ist, zu bekommen. Aber lernt sie am besten selbst alle kennen!

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Wir befinden uns in der Nachkriegszeit. Im Umschwung. Wir erleben die Alliierten, bekommen Einblick in Kriegsgefangenenlager. Wir dürfen miterleben, wie die Menschen wieder zu leben beginnen. Es gibt Klüngeleien, es wird politisiert. Geneidet und geholfen. Kurz: Es ist einfach wundervoll, diese Menschen, insbesondere Marie, Harry, John und Sophie, zu begleiten. Wobei ich auch sagen muss, dass ich gerne mehr über die Geschichte der Manufaktur selbst gelesen hätte, die ja eigentlich im Fokus steht aber nur am Rande vorkommt. Auch haben mich zeitweise die Rückblicke z.B. des Buchhalters etc. etwas verwirrt zurückgelassen. Diese Rückblicke haben zwar Dinge in der Gegenwart erklärt und auch spannende Einblicke in historische Begebenheiten gegeben, aber waren für die Geschichte zumindest in diesem Teil eher semi-relevant. Ich bin sehr gespannt, ob wir im nächsten Teil weitere Details erhalten werden. Hier haben diese Szenen eher Längen dargestellt. Dennoch habe ich das Buch gerne gehört und konnte mit den Protagonisten mitfiebern, mitleiden, mitbangen und mithoffen. Und das offene Ende hat mir Lust auf Teil 2 gemacht. Wie geht es weiter? Vor allem mit Jana? Was werden wir hier erleben dürfen? Eine klare Hörempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechlicher Frieden“ startet Stefan Maiwald seine Thalmeyer-Saga, die wirklich spannend ist und tolle Protagonisten umfasst. Das Hörbuch wurde perfekt von Nils Kretschmer umgesetzt und es hat Spaß gemacht, die unterschiedlichen Akzente und Stimmen zu hören und vorgelesen zu bekommen. Die Story selbst hat uns in die Nachkriegszeit geführt, es war spannend, es war emotional und ich habe viele interessante Dinge erfahren. Dennoch entstanden durch viele – aktuell für mich noch unwichtige – Rückblicke einige Längen, von denen ich hoffe, dass sie im nächsten Band aufgeklärt werden.

4 Sterne von mir (5 für Nils Kretschmer und 3 für das Buch).

Bewertung vom 27.07.2025
Villard, Sophie

Der Glanz von Gold / Cartier Bd.2


ausgezeichnet

Emotional und voller Hoffnung

Worum geht’s?
Paris 1918: Der große Krieg ist vorbei und die Normalität zurückgekehrt. Doch es soll kein langes Durchatmen sein. Denn die Weltwirtschaftskrise steht kurz bevor und auch das Haus Cartier hat damit zu kämpfen. Und mit ihm Jeanne – nicht nur um das Unternehmen, sondern auch um die Liebe ihres Lebens.

Meine Meinung:
„Cartier – Der Glanz von Gold“ habe ich schon entgegengefiebert, nachdem mich der erste Band der Dilogie um das Haus Cartier komplett begeistern konnte. Und auch mit diesem historischen Roman hat mich die Autorin, die unter dem Pseudonym Sophie Villard schreibt, komplett gefangengenommen. Ihr bunter, schillernder, lebendiger Schreibstil hat das Leben im Paris der 1920er-Jahre vor meinem inneren Auge zum Leben erweckt.

Und mit ihm unsere Protagonisten, aus deren Perspektive wir diese Zeit erleben dürfen. Allen voran natürlich Jeanne, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Sie ist einfach eine unglaubliche Frau – ganz wie ihre grand mere! Und ihre Clique mit Coco und den anderen ist einfach toll. Zu gerne wäre ich Teil davon gewesen. Dann erleben wir noch aus den Augen von den Cartier-Brüdern Louis, Jaques und Pierre die damaligen Geschehnisse in New York, London, Paris und Ungarn mit.

Das, was wir mit ihnen erleben dürfen, ist wirklich fesselnd. Ich sehe selbst jetzt, nach der Lektüre des Buches, alles noch so lebendig vor mir, als wäre ich selbst dabei gewesen. Hochachtung an die Autorin! Die perfekte Vermischung von Fakt und Fiktion, das Zusammenbringen realer und fiktiver Personen. Das Lebendig werden von Geschichte. Wir haben Höhen und Tiefen. Kriege, Krisen, Hoffnungen und Träume. Und auch dieses Buch war für mich wieder ein absoluter Pageturner und definitiv ein Lesehighlight! Selten kann ich so mitfiebern und mit den Protagonisten mitleben, wie in den Büchern von Frau Villard. Besonders mit Jeanne und Coco – die außergewöhnlichen Frauen, die so viel durchmachen und so viel erleben. Ich hätte immer weiter und weiter lesen mögen, viel zu schnell war das Buch aus. Und Achtung: Haltet Taschentücher bereit, denn das Ende ist besonders emotional. Jeanne hat nicht nur einen großen Verlust, sondern auch noch einen großen Gewinn und alles macht für sie Sinn. Es ist so schade, dass mit diesem Teil die Dilogie zu Ende ist. Zu gerne hätte ich Jeanne noch weiterverfolgt und die Generationen, die nach ihr bei Cartier das Sagen haben. Eine ganz große und von Herzen kommende Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Cartier – Der Glanz von Gold“ beendet Sophie Villard leider schon ihre Erzählung um die Familie Cartier. Ich habe die Protagonisten geliebt, die damalige Zeit mitgelebt. Ich konnte mitfiebern, mithoffen, mitbangen und mitlachen. Und am Ende musste ich mitweinen. Diese Dilogie ist wirklich ein Lesehighlight, das mich gefesselt hat und dessen einzelnen Szenen ich immer noch so lebendig vor mir sehe, als wäre ich selbst dabei gewesen.

5 Sterne von mir für dieses grandiose Lesehighlight!

Bewertung vom 18.07.2025
Castillo, Linda

Aschetod / Kate Burkholder Bd.16 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es geht spannend weiter

Worum geht’s?
Milan Swanz wird tot aufgefunden. Bei lebendigem Leib verbrannt auf einem Scheiterhaufen. Als Kate sich in seinem Umfeld umhört, kommen immer mehr Dinge hervor, die Milan in einem anderen Licht dastehen lassen, als zunächst angenommen.

Meine Meinung:
Mit „Aschetod“ schickt Linda Castillo ihre Hauptprotagonistin Kate Burkholder bereits auf ihren 16. Fall – und die Spannung ist ungebrochen. Auch hier erkennt man sofort am Schreibstil die Autorin. Besonders die anfänglichen Kapitel aus Sicht von Kate erinnern mich irgendwie immer ein bisschen an einen Krimi aus den 80er Jahren und ich warte auch immer schon auf die Stelle, an der sie sich und Tomasetti kurz vorstellt; ein Abschnitt, der in jedem Buch ähnlich und fast schon Tradition ist.

Die Dynamik zwischen den beiden gefällt mir sowieso sehr gut, wobei ich sagen muss, dass sie diesmal ein bisschen kürzer kam, obwohl Kate und Tomasetti enger zusammengearbeitet haben. Dennoch waren es irgendwie mehr Alleingänge. Aber es hat mit einer schönen Entscheidung geendet. Ebenso gefällt mir die Dynamik im Team um Kate und die Entwicklungen der einzelnen Teammitglieder, die wir von Anfang an mitverfolgen dürfen.

Auch der Fall ist wieder spannend und mit vielen geschichtlichen Fakten über die Amischen geprägt. Wie in den letzten Bändern erfahren wir auch hier mehr über radikale Splittergruppen, insbesondere die Schwertler und tauchen in die Geschichte der Täufer ein. Über die hatte ich bereits in einem anderen Buch gelesen, weshalb ist es umso interessanter fand. Aber auch sonst steckt der Fall wieder voller Überraschungen, die im Laufe der Ermittlungen hervorkommen. Inzwischen habe ich ein Gefühl dafür, wie Kate ermittelt und uns die Autorin zur Lösung führt, und dennoch ist es immer wieder spannend, welche Verwicklungen im Laufe des Buches aufgedeckt werden und was für unangenehme Wahrheiten ans Licht kommen. Wir haben eine stetige Spannung, die durch Verfolgungsjagden und riskante Szenen angeheizt wird, bei denen es jedem Einzelnen jedes Mal aufs Neue fast um Kopf und Kragen geht. Und auch hier haben wir wieder einen Showdown, der es in sich hat, bei dem ich während des Lesens die Luft angehalten habe und an dessen Ende ich erleichtert ausatmen konnte. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung! Diese Serie muss man gelesen haben. Vor allem durch den Bezug zu den Amischen ist es eine Thrillerserie der anderen Art.

Fazit:
In ihrem 16. Fall geht es wieder heiß her. In „Aschetod“ schickt Linda Castillo Kate erneut zu einer Randgruppe der Amischen, zu den Schwertlern, und wir dürfen auch über die Geschichte der Täufer lesen. Ansonsten haben wir wieder solide Ermittlungen, rasante Verfolgungsszenen, sympathische Einblicke in die Entwicklungen des Teams und erfahren, wie es mit Kate und Tomasetti weitergeht. Für mich wieder ein Buch, das man am Stück weglesen kann, das trotz vorhersehbarem Aufbau mit unerwarteten Dingen aufwartet und das mit einem wirklich spannenden Showdown endet.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 12.07.2025
Matthies, Moritz

Boom Boom Babuschka / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.10 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Es geht tierisch heiter weiter

Worum geht’s?
Ray und Rufus hat der Alltag voll im Griff. Das Liebesleben tröpfelt langweilig vor sich hin und auch sonst ist nicht viel los. Bis sich Phil meldet, der von Montgomery den Auftrag erhalten hat, einen Oligarchenmörder dingfest zu machen. Ein Fall ganz nach dem Geschmack von Phil & Friends!

Meine Meinung:
Mit „Boom Boom Babuschka“ von Moritz Matthies, dem Pseudonym hinter dem Hans Rath und Edgar Rai stecken, dürfen wir gemeinsam mit Phil & Friends bereits im 10. Fall ermitteln. Und mit diesem Fall habe ich tatsächlich mein erstes Hörbuch gehört. Ein wirkliches Erlebnis, das mit dem Sprecher Christoph Maria Herbst, den ich bislang vorwiegend als Stromberg kannte und liebte, perfekt in Szene gesetzt wurde und der auch der Grund war, mich auf das unbekannte Medium Hörbuch einzulassen.

Wir alle kennen und lieben die kleinen kuscheligen Pelztierchen, von denen wir hier hauptsächlich Ray und Rufus begleiten. Die zwei sind einfach genial und besonders Rufus kann hier zeigen, was er kann. Phil ist wie immer eben Phil und Montgomery, die auch wieder mit am Start ist, ist einfach eine Nummer für sich – anders kann man es nicht sagen. Und wie Herr Herbst den Protagonisten Leben einhaucht, ist einfach genial! Ich höre beim Lesen auch immer die Stimmen der Protagonisten und genauso, wie Herr Herbst diese spricht, haben sie sich schon in den Fällen zuvor in meinem Kopf angehört. Dann die wechselnden Akzente – einfach herrlich und absolut perfekt. Hut ab, Herr Herbst!

Auch der Fall hat es wieder in sich. Wir jetten gemeinsam mit unseren Freunden quer durch Europa, von Tatort zu Tatort. Finden Gemeinsamkeiten bei den angeblichen Selbstmorden. Lernen Ehefrauen kennen, die jünger sind als die Kinder aus den vorhergehenden Ehen ihrer Männer. Wir haben lustige Szenen, bei denen ich wirklich lachen musste. Aber auch wirklich spannende Stellen zum mitfiebern. Es geht um Auftragsmord, Schmuggel, Motorradgangs, kurz: Dieser Fall hat wieder einfach alles und das in der perfekten Menge und Mischung. Es ist spannende Unterhaltsamkeit mit einer gehörigen Portion Humor und ich habe das Hörbuch fast am Stück angehört. Die Ermittlungen waren toll aufgebaut. Wir hatten am Ende einen wirklich krassen Twist. Und das alles gelesen von Christoph Maria Herbst – besser geht es wirklich nicht! Eine ganz klare Hörempfehlung von mir und ich freue mich schon so auf den nächsten Fall, den ich unbedingt auch als Hörbuch hören muss!

Fazit:
Auf ihrem 10. Fall geht es für Phil & Friends ins Darknet, zu Motorradgangs und quer durch Europa. In „Boom Boom Babuschka“ lässt Moritz Matthies sie gemeinsam die verdächtig selbstmörderischen Selbstmorde an russischen Oligarchen aufklären. Gelesen von Christoph Maria Herbst ist das Hörbuch der absolute Knaller! Die Akzente und Stimmen, mit denen er die Protagonisten zum Leben erweckt, sind einfach der Hammer. Der Fall selbst ist gespickt mit Spannung, Humor und einer absolut unvorhergesehenen Wendung, die den perfekten Showdown gibt und uns mit dem letzten Kapitel auf noch viele weitere, spannende Fälle hoffen lässt.

5 Sterne von mir und ja, ab sofort werde ich mehr Hörbücher hören – insbesondere die weiteren Erdmännchen-Fälle!

Bewertung vom 08.07.2025
Aichner, Bernhard

John / Die Rache Bd.2


ausgezeichnet

Spannend und etwas überdreht

Worum geht’s?
Yoko lebt als John auf Griechenland. Ihre Vergangenheit hat sie hinter sich gelassen. Bis sie auf Ingrid, die Hardcore-True-Crime-Fan ist, trifft, und die Yoko erkennt.

Meine Meinung:
Bereits der Thriller Yoko hat mir gut gefallen. Und auch bei der Fortsetzung seiner Rache-Reihe „John“ lässt uns Bernhard Aichner wieder faszinierende Einblicke in die Gedankenwelt von Yoko/John erleben. Auch hier haben wir wieder diese außergewöhnliche, ruhige Schreibweise, die sich tief unter die Haut und in meinen Kopf bohrt.

Ich mag Yoko – ich werde sie weiter Yoko nennen – einfach. Auf der einen Seite ist sie mir irgendwo von ihrer Art und ihrem Handeln her zwar nicht greifbar, aber dadurch, dass wir viele Kapitel wieder durch ihre Augen sehen bzw. lesen ist sie mir doch irgendwie nahe. Und auch die anderen Charaktere, insbesondere Ingrid und Pierre, sind gut gewählt und in Szene gesetzt. Genauso wie die Polizistin Liebermann, die mich wirklich überrascht hat.

Und die Handlung ist wirklich toll dargestellt. Es ist ein Buch, das sehr gut durchdacht ist und dennoch so wirkt, als wäre das Geschehen rein vom Zufall gesteuert. Wirklich faszinierend, wie der Autor das hier beschreibt. Es ging mir einerseits wie Yoko, dass ich immer dachte: Aber jetzt, jetzt ist es endlich vorbei! Mir war aber auch klar: Das Buch ist noch nicht vorbei, da kommt noch was! Allein diese Tatsache hat eine Grundspannung hinterlassen, die ruhig aber tiefgehend war. Und auch wenn die Vielzahl an Verbrechen wirklich teilweise unmöglich und überzogen war, fast schon ein bisschen crazy, so hat es doch keine Sekunde gestört. Im Gegenteil – ich wollte wissen, was Yoko noch erlebt. Wie es weitergeht. Und im Finale, das wirklich nochmal richtig spannend war und mich erst erschreckt hat, gab es doch nochmal eine Unmenge an Wendungen, die ich nicht hätte kommen sehen und die das Lesetempo nochmals gesteigert und eine riesige angespannte Vorfreude auf den nächsten Band gebracht haben. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für dieses Buch bzw. die ganze Reihe. Es sind tiefgehende Thriller, die anders sind, aber dennoch auf ruhige Art tief in dich eindringen, unter deine Haut, in deine Gedanken.

Fazit:
Mit „John“ erzählt Bernhard Aichner Yokos Geschichte weiter. Auch hier kommen wir ihr dadurch besonders nahe, dass wir teilweise in ihrem Kopf sitzen. Das ist auch der Part, der mich an dieser Serie so fasziniert, weil er mir Yoko/John nahebringt, obwohl diese irgendwo auch ein unnahbarer Mensch ist. Zudem hinterlässt es eine stetige Spannung, die irgendwie ruhig, aber auch total intensiv ist. Die Bücher der Serie sind wirklich Pageturner, die sich still in deine Gedanken schleichen und ein Gruseln zurücklassen. Plus: Wir haben bei John noch jede Menge unvorhersehbare Wendungen am Ende, die die Vorfreude auf den nächsten Band noch steigern!

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 08.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Einfach nur genial

Worum geht’s?
Vor 15 Jahren verschwand eine junge Frau spurlos. Frieda ist Kommissarin und kannte die Frau persönlich. Sie hatte zwar nie mit dem Fall zu tun, dennoch spricht sie in einem True-Crime-Podcast darüber. Ein Podcast, der beängstigende Dinge in Gang setzt.

Meine Meinung:
Mit „Der Trailer“ habe ich mein zweites Buch von Linus Geschke gelesen. Und wie das erste gelesene, war auch dieses für mich ein absolutes Highlight. Mit diesem Thriller setzt er die Maßstäbe für seine Donkerbloem-Trilogie wirklich hoch, aber ich bin mir sicher, dass er das dennoch toppen wird.

Im Gegensatz zu anderen Büchern haben mich die Charaktere hier teilweise wirklich überrascht. Personen, die ich anfangs ganz anders eingeschätzt hätte, einfach von ihrem Werdegang und Umfeld her, haben sich im Laufe des Buches als total positiv und empathisch herausgestellt. Da sieht man, wie man sich in Menschen täuschen kann. Aber das nur kurz. Gefallen haben mir die Charaktere alle. Als Hauptprotagonisten haben wir Frieda, Wout, Tayfun und Kathinka, vier Personen, die wirklich vielversprechend sind und auf deren weiteres Kennenlernen ich mich jetzt schon freue!

Dann hat mich der Autor auch in dem Fall selbst überrascht. Das Buch war nicht nur total gut aufgebaut. Mit den einzelnen Erzählperspektiven hat es total Spaß gemacht, sich an die Auflösung heranzuarbeiten. Es war auch total gut durchdacht. Wie der Autor die einzelnen Spuren ausgelegt und immer näher zur Lösung geführt hat war wirklich genial. Dann die Rückblicke in die Vergangenheit. Die rasanten Geschehnisse in der Gegenwart. Das Drumherum, bei dem wir Frieda & Co. besser kennenlernen durften. Es war passend, rund und ja, einfach perfekt! Dazu eine Spannungskurve, die stetig hoch war. Orte, die zum Morden einladen. Undurchsichtige Charaktere und Nebenstories, die die Spannung zusätzlich angeheizt haben. Und ein Ende – was soll ich sagen? Nie im Leben hätte ich dieses Ende erwartet! Es war unvorhersehbar, unerwartet und dennoch passend! Am Besten kann man das Buch wohl mit einer Bombe beschreiben: Die ganze Zeit bin ich der brennenden Zündschnur hinterhergelaufen, wusste, dass ich kurz vor dem Ende bin und dennoch hat mich der ohrenbetäubende Knall, der fulminante Showdown umgehauen! Ich bin sehr gespannt, was uns nach diesem ersten Teil der Trilogie in Band 2 erwartet und kann nur eine riesengroße Leseempfehlung aussprechen. Das Buch war der Hammer!

Fazit:
Mit dem ersten Teil seiner Donkerbloem-Trilogie „Der Trailer“ hat mich Linus Geschke wirklich umgehauen. Wir hatten geniale Charaktere, von denen ich teils positiv überrascht wurde. Geniale Verbindungen von Vergangenheit und Gegenwart. Eine durchgehend hohe Spannung. Und Seiten, die einfach nur so dahinflogen. Es war atmosphärische. Es war unerwartet. Es war rasant. Kurz: Ein weiterer Pageturner aus der Feder von Herrn Geschke, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

5 Sterne von mir und ich bin schon so gespannt, was uns in Teil 2 erwartet!

Bewertung vom 03.07.2025
Schröder, Alena

Alles muss man selber falsch machen


ausgezeichnet

Kurzweilige Unterhaltsamkeit

Worum geht’s?
Das Leben früher und heute – wie kompliziert der Alltag ist und war, beschreibt uns Alena Schröder in wundervoll kurzweiligen Texten.

Meine Meinung:
Die historischen Romane von Alena Schröder haben mir sehr gefallen, daher war ich schon gespannt auf ihr neues Buch „Alles muss man selber falsch machen“. Bereits der Titel verheißt lustige Unterhaltung. Bei dem Buch handelt es sich allerdings nicht, wie ich irrtümlich dachte, um einen neuen Roman, sondern um eine Sammlung ihrer besten Kolumnen.

Die Autorin erzählt hier (wahre oder fiktive?) Erlebnisse aus ihrem eigenen Alltag. Nimmt sich dabei gerne selbst auf die Schippe und man hat den Eindruck, sie nach der Lektüre besser zu kennen. Plötzlich scheint sie eine Frau zu sein, wie du und ich. Was sie natürlich auch davor war. Aber wir neigen ja oft dazu, bestimmte Menschengruppen zu perfektionieren.

Wie gesagt, war ich zuerst überrascht, dass es sich um Kurzgeschichten handelt. Aber nachdem ich zu lesen begonnen hatte, habe ich das Buch am Stück durchgesuchtet. Ok, es hat auch nur knapp über 200 Seiten, aber die einzelnen Geschichten waren auch wirklich total unterhaltsam. Ich musste an einigen Stellen lachen, an anderen Stellen hatte ich wirkliche Aha-Momente. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich derselbe Jahrgang bin, wie die Autorin und auch einen kleinen Sohn habe, sodass es doch gewisse Überschneidungen gibt, aber ja, für mich war das Buch ein kurzer und unterhaltsamer Pageturner, der locker und leicht zu lesen war und bei dessen Lektüre sich meine Laune gehoben hat. Ich hatte viele Momente, in denen ich dachte: Ja, das kenne ich! Aber auch Momente, in denen ich Alena Schröder gerne angefeuert hätte: Bleib am Laufen dran. Und ich hätte gerne noch viel mehr Seiten in dem Buch gehabt, weil ich bereits nach den ersten Seiten nicht mehr aufhören konnte, die kurzen Kapitel zu inhalieren und plötzlich war das Buch einfach aus. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, vor allem z.B. für den Urlaub oder den kurzen Buchgenuss zwischendurch ist dieses Buch perfekt.

Fazit:
In „Alles muss man selber falsch machen“ ist Alena Schröder selbst die Hauptprotagonistin. Das Buch ist kurz, der Unterhaltungswert aber immens. Ich hatte Aha-Momente, ich konnte herzlich lachen und mit der Autorin mitfühlen. Die kurzen Kapitel waren total unterhaltsam und locker leicht geschrieben, sodass die Lektüre des Buches sehr viel Spaß gemacht hat und leider viel zu schnell vorbei war. Ich hätte ewig weiterlesen können!

5 Sterne von mir!