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Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 659 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2025
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt, tolle Charaktere

Worum geht’s?
Carla Seidel flüchtet vor ihrer Vergangenheit und versucht, zusammen mit ihrer Tochter ein neues Leben im idyllischen und vor allem ruhigen Wendland zu starten. Als ein toter Junge aufgefunden wird, dessen Leiche grausam präpariert wurde, merkt sie jedoch, dass die Vergangenheit einen immer wieder einholt.

Meine Meinung:
Mit „Die Sehenden und die Toten“ startet Sia Piontek in die Krimiserie um ihre Ermittlerin Carla Seidel die, wie auch die Autorin, mit ihrer Tochter im Wendland lebt. Mir hat der Einstieg total gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil und ich muss sagen, für einen Kriminalroman hatten wir richtig viele Szenen, die auch eines Thrillers würdig gewesen wären.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Besonders Carlas hochsensible Tochter Lana. Ob sie selbst von ihrer Mutter noch unterschätzt wird? Sie ist auf jeden Fall sehr spannend. Genauso wie Carla, die gegen ihre Vergangenheit ankämpft. Und ihr ganzes Team ist toll. Hier haben wir querbeet einen bunten Haufen Protagonisten, auf deren weitere Entwicklung und auf deren weiteres Kennenlernen ich mich schon sehr freue!

Der Fall selbst startet wirklich thrillermäßig mit einem grausam vom Täter inszenierten Tatort. Ich mochte die Ermittlungen, wie sich das Team langsam aneinander angenähert hat und wie die Nachforschungen zum Fall vonstattengingen. Solide Polizeiarbeit mit ein bisschen Fantasie, einem Quäntchen Glück und vielen verschlungenen Gedanken, die zum Ziel führten. Vor allem Lanas Anteil hat mir gut gefallen. Auch die Orte, an die uns die Autorin führt, sind genial – insbesondere das Blue Orchid! Und von Anfang an war immer ein Kribbeln unter der Haut da, zwischendurch immer wieder Peaks und ich musste einfach weiterlesen, da die Spannung zum Ende hin stieg und stieg. Dann noch die vielen Wendungen kurz vorm Schluss; es gab viel Unvorhergesehenes, viele Möglichkeiten und einen tollen Showdown! Ein wirklich gelungener Serienstart, der mir Lust auf mehr macht. Ich möchte Carla & Co. näher kennenlernen, bin gespannt, was die Autorin noch für Fälle kreiert und vor allem aber möchte ich wissen, wer im letzten Satz bei Carla am Telefon war. Ein wirklich fieser Cliffhanger, zu dem es mindestens zwei Möglichkeiten gibt – und beide bescheren mir Gänsehaut! Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Der Start in die Krimiserie um Carla Seidel ist Sia Piontek mit „Die Sehenden und die Toten“ wirklich gut gelungen. Wir haben tolle Protagonisten, einen fast schon thrillermäßig spannenden Fall und viele unvorhersehbare Wendungen. Außerdem eine Menge toller Orte und Szenen, die mich am Lesen gehalten haben, weil ich wissen musste, wie es weitergeht, was als Nächstes kommt, wer hinter was steckt. Und wir haben mehrere offene Punkte, bei denen ich nur sagen kann:

5 Sterne von mir und ich muss wissen, wie es mit dem Cliffhanger und den anderen Dingen, wie z.B. dem Blue Orchid, weitergeht!

Bewertung vom 14.06.2025
HULDA Bd.4
Jónasson, Ragnar

HULDA Bd.4


ausgezeichnet

Spannende Anfänge

Worum geht’s?
Hulda freut sich auf ein freies Wochenende. Doch dann bekommt sie einen Anruf von ihrem Chef. Sie soll in den Norden fahren, denn dort ist ein Teddybär aufgetaucht. Der Bär eines vor 20 Jahren am Weihnachtsabend verschwundenen Babys.

Meine Meinung:
Die Trilogie um Hulda hat mir total gut gefallen. Ich mag Hulda einfach. Ihre etwas eigene Art und ihre Fälle, ihren Charakter. Umso mehr war ich auf Ragnar Jónassons Thriller „Hulda“ gespannt, in dem er von ihren Anfängen als junge Kommissarin erzählt. Und es war schön, Hulda wiederzutreffen. Der Schreibstil hatte es wieder absolut in sich, war atmosphärisch und mitreißend und ich hatte das Buch in einem Aufwasch weggelesen.

Wie gesagt, Hulda mag ich einfach. Auch wenn sie an sich keine sympathische Person ist und nicht so mit Menschen kann, ist sie doch eine außergewöhnliche Persönlichkeit und es hat Spaß gemacht, ihre anfänglichen Ermittlungen zu verfolgen, nachdem wir schon wissen, wo sie später landen wird. Die anderen Charaktere waren ebenfalls gut dargestellt, auch wenn diese eher Nebenrollen gespielt haben.

Ich habe schon einige Rezensionen gelesen, die fanden, dass das Buch kein Thriller ist. Dem kann ich nicht zustimmen. Für mich war es spannend und hat Gänsehaut erzeugt. Bereits zu Beginn, als wir zu Atli in die Vergangenheit reisen und das Verschwinden des Babys miterleben. Dann die Ermittlungen im Norden, in dem kleinen Ort mit den in sich zerstrittenen aber nach außen hin eingeschworenen Bewohnern. Die Schauplätze waren absolut atmosphärisch beschrieben, es war teils richtig gruselige Stimmung, z.B. als der Strom ausfiel. Die Ermittlungen waren solide, aber es war auch spannend zu sehen, wie doch immer wieder ein bisschen Neid und Ellbogenmentalität mit hineingespielt hat. Und zu erleben, wie damals in den 1980er Jahren ohne Handy etc. ermittelt wurde. Besonders gut gefallen haben mir die Wendungen am Schluss, die schließlich zur Auflösung geführt haben. Da ist plötzlich so viel auf uns Lesende eingestürzt, es war unglaublich, aber auch stimmig und hat mich zum Ende hin immer schneller und schneller lesen lassen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie alles zusammenhängt. Mich konnte auch dieser Teil überzeugen, ich war gefesselt und konnte komplett aus dem Alltag in das Buch eintauchen. Von mir daher eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Hulda“ erzählt Ragnar Jónasson nachträglich die Vorgeschichte zu der Trilogie um seine Hauptprotagonistin. Mir hat der Fall des verschwundenen Jungen total gut gefallen. Es war spannend, die Ermittlungen im Jahr 1980 mitzuerleben, Huldas Werdegang, sowohl privat als auch beruflich zu verfolgen und besonders die Wendungen am Ende, die unvorhersehbar waren, haben die Spannungskurve nochmal in die Höhe schnellen lassen und das Lesetempo um ein Vielfaches erhöht.

Mir hat das Buch super gefallen und ich habe es am Stück weggesuchtet, daher 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 14.06.2025
Locked in
Faber, Henri

Locked in


ausgezeichnet

Mega spannend

Worum geht’s?
Kommissar Paul Maertens ist dem Täter dicht auf der Spur. Er möchte ihn lebend. Doch ein Schuss fällt und der Täter fällt ins Wachkoma. Kann der berühmte Neurologe Dr. Theo Linde helfen, aus dem Komapatienten den Aufenthaltsort des letzten Opfers herauszubekommen? Oder wird auch dieses qualvoll sterben?

Meine Meinung:
Von Henri Faber habe ich fast alle Thriller gelesen und einer war besser als der andere. Daher lagen meine Erwartungen in Bezug auf seinen neuen Thriller „Locked in“ entsprechend hoch. Und wurden nicht enttäuscht! Auch dieses Buch habe ich verschlungen. Die Perspektivwechsel, die Wendungen, der fesselnde Schreibstil – es war einfach wieder absolut genial.

Waren mir die Charaktere sympathisch? Ich weiß es nicht. Eher nicht. Aber das war hier auch nicht wichtig. Jeder hatte seinen perfekten Platz in dem Buch. Sei es Maertens, der sehr eigene Ermittler, oder Linde, der verschrobene Professor. Stefanie, die Kollegin von Maertens hätte sympathisch sein können, aber sie war fast nie da. Es war halt, wie im Leben auch – eigene Charaktere, perfekt für dieses Buch aber man muss nicht jeden mögen und nicht mit jedem können; hier haben sie super gepasst.

Henri Faber hat uns dann mit nach Heidelberg genommen zu mehreren grausamen Entführungen, spannender medizinischer Forschung, verbotenen Beziehungen, Medikation und Lewy-Demenz. Was spannend aber gefühlt harmlos begann, wuchs sich schnell zu absolut mitreißenden Verwirrungen aus. Besonders die Kapitel des – ich nenne ihn mal – Eingesperrten konnte ich lange nicht zuordnen und wurde von diesen zuletzt am meisten überrascht. Stellenweise wurde ich an Julie Clarks Roman „Die unsichtbare Hand“ erinnert, auch hier haben wir es mit Lewy-Demenz zu tun. Und dennoch war es anders. Eigen. Die Locked in-Teile waren total interessant. Der Blick in den Kopf von Linde war der Hammer. Die Perspektivwechsel haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mich verwirrt fühlte, wie auch die Protagonisten, aber nicht aufhören konnte, zu lesen. Die Spannung stieg und stieg und je näher wir dem Ende kamen, umso mehr Twists und unerwartete Offenbarungen gab es! Die Auflösung hat mich abgeholt, aber auch total überrascht. Ich kann nicht viel sagen, ohne zu spoilern, aber dieses Buch hat mich wieder mitgerissen, gefesselt, in seinen Bann gezogen und war von der ersten bis zur letzten Seite mit Überraschungen, Spannung, grausamen Szenen und absoluten Psycho-Gedankengängen gefüllt – es war einfach herrlich! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Henri Fabers Thriller „Locked in“ hatte es wieder absolut in sich. Auch wenn ich den Charakteren nicht nähergekommen bin, so waren sie doch perfekt dargestellt. Wir hatten jede Menge Spannung, die immer explosiver wurde. Erwartungsgemäß gab es absolut unerwartete Twists, Verwicklungen und Auflösungen. Die Einblicke in die Köpfe der Protagonisten, insbesondere die Kapitel des Eingesperrten und die Gedankengänge Lindes, waren mega faszinierend. Ja, was soll ich sagen?

5 Sterne von mir, das Buch war ein Pageturner, der meine Erwartungen absolut erfüllt hat!

Bewertung vom 14.06.2025
Die Verlorenen (eBook, ePUB)
Halls, Stacey

Die Verlorenen (eBook, ePUB)


sehr gut

Fesselnder Roman

Worum geht’s?
London 1754: Bess muss ihre gerade zur Welt gekommene Tochter in ein Waisenhaus geben, da sie sich nicht um sie kümmern kann. Als sie das Kind 6 Jahre später zurückholen möchte, ist es nicht mehr dort. Die kleine Clara wurde bereits abgeholt – von einer Frau, die sich als Bess ausgegeben hat.

Meine Meinung:
Der historische Roman „Die Verlorenen“ von Stacey Halls dreht sich um das Foundling Hospital, welches es damals tatsächlich gab. Ich mochte ihren Schreibstil sehr, der einen hineingezogen hat ins London des 18. Jahrhunderts.

Hier durften wir aus der Perspektive von Bess und Alexandra lesen, zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Bess, die in Armut aufwuchs und ihr Leben lang zu kämpfen hat. Und Alexandra, reicht, hat alles, was sie sich wünscht, aber verlässt niemals ihr Haus, außer, um zur Kirche zu gehen. Dann haben wir noch Dr. Mead, über den ich zu gerne mehr erfahren hätte.

Die Geschichte fängt wirklich spannend an aus der Perspektive von Bess. Wir erleben wie es ist, in Armut zu leben. Wie die Menschen ums Überleben kämpfen und doch auch mit wenig glücklich sein können. Wir erleben die Standesunterschiede und natürlich bekommen wir mit, wie Bess ihr Neugeborenes hergibt und darum kämpft, die Kleine wiederzufinden. Doch auch die Perspektive von Alexandra ist spannend. Ihre Gedanken sind ganz anders. Ihr Leben ebenfalls. Hier bekommen wir Einblicke in den reichen Teil der Bevölkerung. Die Unterschiede zwischen Bess und Alexandra stechen dadurch umso mehr hervor. Das Buch hat wirklich stark begonnen und ich habe mit Bess mitgefiebert, konnte aber auch mit Alexandra mitfühlen, auch wenn ich mit ihr nicht richtig warm geworden bin. Die Geschichte ist emotional und spannend und konnte mich wirklich fesseln. Einen Punkt Abzug muss ich allerdings für das Ende geben. Hier ging mir alles plötzlich viel zu schnell und war für mich auch nicht wirklich realistisch. Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen und hätte zu gerne noch mehr erfahren über Bess, Alexandra und Charlotte – und auch über Dr. Mead. Für mich eine Autorin, die ich weiterverfolgen werde und auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen Roman!

Fazit:
„Die Verlorenen“ von Stacey Halls machen das London des 18. Jahrhunderts wieder lebendig. Die Einblicke in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sind wirklich krass. Ich habe Bess und Alexandra gerne verfolgt, hätte zu gerne noch mehr über Dr. Mead erfahren. Der Roman konnte mich fesseln und ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr. Es war wirklich eine kleine Zeitreise zurück in die Vergangenheit. Das Ende konnte mich zwar nicht ganz überzeugen, dennoch hat mich das Buch gefesselt und mitgerissen und ich werde die Autorin auf jeden Fall weiterverfolgen.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 14.06.2025
Die unsichtbare Hand
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


ausgezeichnet

Dieser Roman hat es in sich

Worum geht’s?
1975 wurde in der Kleinstadt ein grausamer Mord begangen. Zwei Jugendliche wurden erstochen. Wurden sie von ihrem Bruder getötet? Fast 50 Jahre später soll die Ghostwriterin Olivia die Memoiren ihres Vaters schreiben. Er ist der gefeierte Schriftsteller Vince Taylor – und der Bruder der ermordeten Jugendlichen.

Meine Meinung:
Julie Clark konnte mich mit ihren Thrillern bereits fesseln, aber ich muss zugeben: Ihr Roman „Die unsichtbare Hand“ hat mich wirklich umgehauen! Sie ist ja für ihre Verbindungen durch die Zeiten hinweg bekannt, für unvorhergesehene Wendungen und für einen fesselnden Schreibstil, aber m.E. hat sie das alles in ihrem Roman nochmals getoppt!

Wir begleiten vorwiegend Olivia, deren Mutter sie als Kinder verlassen und die sich selbst als Jugendliche von ihrem Vater entfernt hat. Und deren Vergangenheit sie jetzt wieder einholt. Dann haben wir natürlich noch ihren Vater Vince, der an Lewy-Körperchen-Demenz leidet (was mich stellenweise ein bisschen an Henri Fabers Thriller „Locked-In“ erinnert hat). Und wir lesen immer wieder auch aus Sicht von Poppy. Die Kapitel aus Vince und Poppys Sicht spielen in der Vergangenheit und führen uns immer näher an die eigentliche Wahrheit.

Und genau diese unterschiedlichen Perspektiven und Zeitstränge machen das Buch aus. Anfangs wissen wir nichts, aber gemeinsam mit Olivia finden wir immer mehr Hinweise. Hinweise, die teilweise in die Irre führen und die teilweise die Wahrheit verändern. Auch die Infos über die Lewy-Demenz fand ich interessant. Und wie diese in die Erinnerungen von Vince eingebunden wurden. Das hat dem Ganzen noch mehr Spannung verliehen. Es hat mich Aussagen noch mehr hinterfragen lassen. Obwohl Roman, hatten wir doch von Anfang bis Ende eine Spannungskurve, die das Buch zu einem wahren Pageturner gemacht hat. Auch die nach und nach auftauchenden Hinweise haben in mir total das Jagdfieber geweckt und ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß, als Leser an Ermittlungen teilzunehmen. Mich hat das Buch wirklich richtig gepackt und von Anfang bis Ende in seinem Bann gehalten und mir hat wirklich alles daran gefallen! Bitte auf jeden Fall mehr davon, Julie Clark und eine ganz große Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit ihrem Roman „Die unsichtbare Hand“ hat Julie Clark ihre vorhergehenden Bücher noch übertroffen. Ich empfand das Buch als noch spannender, die Twists am Ende waren einfach genial und obwohl Roman, war ich so gefesselt und mitten drin in den Ermittlungen, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Ich mochte Olivia und Poppy und fand es wieder absolut faszinierend, wie gekonnt die Autorin Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft und uns dadurch immer näher an die Lösung herangeführt hat.

5 Sterne von mir und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.06.2025
Jungs von heute, Männer von morgen
Dittmann, Anne

Jungs von heute, Männer von morgen


sehr gut

Interessantes zum Weiterdenken

Worum geht’s?
Unsere Söhne sollen glücklich und frei aufwachsen und offen über alles sprechen können. Weg von Klischees und Vorurteilen und hin zu einem guten Selbstbild. Aber wie geht das? Und wo sind die Vorbilder hierfür? Und vor allem, wie können wir sie unterstützen?

Meine Meinung:
„Jungs von heute, Männer von morgen“ ist mein erstes Buch von Anne Dittmann. Und obwohl eine Mischung aus Sachbuch und Erziehungsratgeber muss ich sagen, dass er wirklich gut und flüssig zu lesen war. Die vielen Beispiele haben es locker und unterhaltsam gemacht, sodass auch Statistiken etc. nicht trocken gewirkt haben.

Den Aufbau des Buches selbst fand ich wirklich gut gelungen. Es werden alle möglichen Themen angeschnitten, sei es der Streit untereinander, Jungs-Cliquen, das Aufwachsen der Kinder, Computerspiele, Politik, etc. Es war wirklich alles dabei. Und man merkt, wieviel Mühe und Herz die Autorin in das Buch gesteckt, was für umfangreiche Recherchen sie hierzu durchgeführt hat. Besonders gut fand ich auch, dass sie verschiedene Personen zu Wort hat kommen lassen.

Auch wenn ich der Autorin nicht in allen Punkten zustimme, einige – wie etwa ihre Ausführungen zur Berufswahl – kamen wir teils leider doch etwas blauäugig vor, so haben mich doch gerade diese Stellen zum Nachdenken und Weiterdenken motiviert. Es hat mich auch nicht gestört, wenn hier Ansichtsunterschiede waren. Die Autorin hat ihre Meinung immer begründet und jeder sieht Sachen halt mal so mal so. Ich fand ihre Ansichten im Gegenteil sehr spannend und lesenswert. Besonders auch die Erzählungen aus ihrem eigenen Umfeld haben mir gut gefallen. Einige Dinge habe ich im Internet auch direkt nachgelesen oder mich über Personen, die sie nennt, informiert. An anderen Stellen hingegen hätte ich mir gewünscht, dass sie etwas mehr in die Tiefe geht. Teilweise waren für mich wichtige Themen sehr schnell abgehandelt. Das Buch hat ja keine 300 Seiten, da hätte auf jeden Fall noch mehr reingepasst. Aber alles in allem fand ich das Buch wirklich gut. Lockerer Schreibstil, fundierte Aussagen, interessante Interviews. Und viele Perspektiven, an dich ich aktuell mit meinem 2jährigen noch gar nicht denke – aber ihr wisst ja, die Zeit rennt. Ich konnte aus dem Buch viel für mich mitnehmen, habe viel nachgedacht und werde mich auch noch weiter mit dem Thema beschäftigen. Es war fundiert, informativ, regt zu Diskussionen an und ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung an alle Mütter mit Söhnen, Lehrer, Erzieher etc. wert.

Fazit:
Mit „Jung von heute – Männer von morgen“ hat Anne Dittmann ein Buch geschrieben, das sich nicht nur gut liest, sondern auch informativ und interessant ist und umfangreiche Felder abdeckt – über Familie, Schule, Social Media etc. Ein Buch, das mir viele Denkanstöße gegeben hat, mit dem ich nicht immer d‘accord war, das ich aber dennoch sehr gerne gelesen habe und von Herzen weiterempfehlen kann. Teilweise hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht oder mehr Informationen, aber im Großen und Ganzen habe ich mich gut aufgehoben gefühlt.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 14.06.2025
Horror-Date (eBook, ePUB)
Fitzek, Sebastian

Horror-Date (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Unterhaltsam und schräg

Worum geht’s?
Julius ist Mitgründer des Dating-Portals „The Walking Date“, auf dem sich sterbenskranke Menschen treffen können. Als sein Freund Raphael dort auf seine Seelenverwandte trifft, diese aber aufgrund seines Gesundheitszustands nicht im Real Life treffen kann, soll Julius kurzerhand für ihn einspringen. Ein Rollentausch mit Folgen!

Meine Meinung:
Mit „Horror-Date“ habe ich den ersten Nicht-Thriller von Sebastian Fitzek gelesen und was soll ich sagen? Mit dem Buch hat er meinen Humor voll getroffen und ich wurde super unterhalten. Ich mochte den leichten Schreibstil und das Buch hat sich weggelesen, wie nix. Es war ganz anders, als seine Thriller, aber man merkt dennoch, dass der Autor einen ganz eigenen Schreibstil hat.

Die Charaktere waren sehr gut gewählt. Eigentlich ganz normale Leute, die nicht mal besonders außergewöhnlich waren, sondern Menschen, wie wir sie überall treffen könnten. Ok, vielleicht bis auf den Vater von Nala. Der war doch etwas besonders. Aber alle anderen hatten mit den üblichen Alltagsproblemen zu kämpfen. Julius, der empathische Kerl, der es allen recht machen möchte. Nala, die nochmal was erleben möchte. Raphael, der beste Kumpel von Julius, der ganz eigene Ansichten hat.

Die Komik ergab sich dann vor allem aus dem Zusammenspiel der Charaktere und aus den Situationen. Was die Situationskomik angeht, hat Herr Fitzek hier wirklich eine Menge wunderbarer Szenen geschaffen, bei denen ich mich teilweise wegschmeißen konnte vor Lachen. Aber mir hat auch der zweideutige Humor gefallen, mit dem er Namen kreiert hat, z.B. die Dating-Site The Walking Date. Überhaupt hat die Zweideutigkeit in all den Dingen mich wirklich super unterhalten. Wobei dabei auch die Empathie von Julius oder der Ernst hinter der Krankheit seines Freundes Raphael und von Nala nicht zu kurz kam. Neben all den lustigen Momenten, gab es doch auch immer wieder Szenen zum Nachdenken. Emotionale und traurige Szenen. Erschreckende Szenen. Aber hier war die Mischung für mich wirklich sehr gelungen. Ein tolles Buch zum Lachen, Schmunzeln, kurzweilig sich die Zeit vertreiben, aber auch mit einer kleinen emotionalen Note, das mich wirklich gut unterhalten hat. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für alle schwarzhumorig Veranlagten, ich mag diese Seite von Sebastian Fitzek sehr gerne!

Fazit:
“Horror-Date” von Sebastian Fitzek hat mir wirklich gut gefallen. Sein Nicht-Thriller war super unterhaltsam, mit Charakteren, die mich mit ihrer Situationskomik zum Lachen gebracht haben. Es war kurzweilig zu lesen, gab auch ernste Szenen und viele zweideutige Dinge. Mich hat das Buch überzeugt und diese Seite des Autors gefällt mir richtig gut. Für schwarzhumorige Menschen wir mich ist es einfach perfekt.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 04.06.2025
Am Meer ist es schön
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Eindrucksvoll und bewegend

Worum geht’s?
Mit 8 Jahren wird Susi zur Erholung in ein Kurheim für Kinder geschickt. Alle freuen sich, dass sie so eine tolle Möglichkeit bekommt, die zudem von der Krankenkasse finanziert wird. Doch die Tanten dort sind streng. Die Regeln hart. Aber wer glaubt schon einem kleinen Kind?

Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von Barbara Leciejewski gelesen, aber mit dem historischen Roman „Am Meer ist es schön“ hat sie sich nochmals selbst übertroffen. Auch ihre anderen Bücher habe ich verschlungen. Der Mix aus Fakt und Fiktion gepaart mit den Charakteren, die einem sofort ans Herz wachsen, ist einfach jedes Mal wieder ein Erlebnis. Doch dieses Buch war irgendwie noch fesselnder, noch bewegender und noch mitreißender.

Wir begleiten Susanne, die am Sterbebett ihrer Mutter beginnt, von ihrer Vergangenheit im Kurheim zu erzählen, die ihr damals niemand geglaubt hat. In zwei Zeitsträngen begleiten wir sie und ihre damaligen Freunde bzw. ihre heutige Familie. Und ja, ich habe alle Charaktere geliebt. Die Kinderclique, jedes ein ganz eigener Typ aber alle absolut toll dargestellt. Und auch ihre Familie, ihr Bruder, ihre Schwester und ihre Tochter. Lauter Herzensmenschen, auch wenn einige schwierige Charaktere sind.

In ihrer Erzählung nimmt uns Susanne aus der Gegenwart mit ins Jahr 1969 und zeigt, was damals in den sog. Verschickungsheimen passiert ist. Ich habe davon zuvor tatsächlich noch nichts gehört gehabt; umso geschockter war ich, über die dortigen Zustände zu lesen, wie teilweise noch Erziehungsmethoden des Dritten Reichs verwendet wurden. Und basierend auf diesen Fakten baut Frau Leciejewski ihre für mich emotionalste, fesselndste, erschreckendste und mitreißendste Geschichte auf. Ich konnte mit den Kindern mitfühlen, ihre Hoffnungen und ihre Ängste. Das Buch war ein absoluter Pageturner, man wollte – wie auch Susis Familie in dem Buch – unbedingt und sofort wissen, wie es weitergeht, was noch alles passiert ist. Schon lange hat mich keine Geschichte mehr so gepackt, wie dieses Buch! Und auch die Gegenwart, mit der sich am Ende der Kreis zur Vergangenheit schloss, war genial! Wir durften erleben, wie durch Susis Geschichte und ihre totkranke Mutter eine Familie wieder zusammenwuchs. Es war einfach wundervoll, während des Buches Teil dieser beiden Gruppen sein zu dürfen. Sie begleiten zu dürfen. Mit ihnen zu fühlen und vor allem sich mit ihnen zu freuen! Ein geniales Buch, ein absoluter Pageturner und ganz klar eines meiner Jahreshighlights! Das Buch muss man gelesen haben!

Fazit:
„Am Meer ist es schön“. Eigentlich. Doch Barbara Leciejewski nimmt uns mit in eine ganz andere Realität. In die der Verschickungsheime. Und darum baut sie eine absolut emotionale und fesselnde Story auf, die mich von der ersten bis zur letzten Seite und auch darüber hinaus nicht mehr losgelassen hat. Erschreckende Wahrheiten, sensationelle Herzenscharaktere, eine unglaubliche Geschichte und viele schöne Momente – das dürfen wir hier erleben.

5 Sterne von mir – ich hätte noch ewig weiterlesen können!

Bewertung vom 31.05.2025
Der Schlachter / Tom-Bachmann-Serie Bd.4
Meyer, Chris

Der Schlachter / Tom-Bachmann-Serie Bd.4


sehr gut

Es geht spannend weiter

Worum geht’s?
Eine Metzgerin baut auf dem Wochenmarkt ihren Stand auf. Als sie auf etwas Weiches tritt, stellt sie entsetzt fest, dass unter der Plane des Nachbarstandes ein Toter liegt. Doch der Mann ist nicht nur einfach tot, sondern er wurde schrecklich verstümmelt.

Meine Meinung:
Mit ihrem Thriller „Der Schlachter“ schickt Chris Meyer Tom Bachmann auf seinen 4. Fall. Und auch diesen habe ich verschlungen, wie schon die Teile davor. Ich mag, dass sie auch grausame Szenen trocken und detailliert darstellt und vor noch so blutigen Details nicht zurückschreckt. Ein blutiger Thriller, wie er sein soll und der starke Nerven braucht.

Auch hier dürfen wir wieder Tom Bachmann begleiten, der mir gut gefällt. Mit seiner Vergangenheit und seinem besten Freund Aaron erinnern die beiden fast ein bisschen an die Ackerman-Brüder, sind aber doch auch irgendwie anders. Tom ist ein ganz eigener Mensch, der nicht schnell mit andern warm wird, der aber mit der Rechtsmedizinerin Nina eine Bindung knüpfen kann, die sich von Buch zu Buch vertieft. Sehr gut gefallen hat mir auch wieder die Figur des Täters. Und die Gedankengänge der Ermittler. Das ist wirklich eine große Stärke der Autorin, sich in die Köpfe von Profilern und Tätern hineinzuversetzen.

Der Fall ist so blutig, wie wir das von Chris Meyer kennen. Mir gefallen das Setting und die Grundidee dahinter. Mir gefällt auch, dass wir mit Aaron und Lisa immer wieder Einblicke in die Vergangenheit bekommen, die uns auch Tom näherbringen. Und ich finde es genial, wie wir Einblicke in das Tun des Täters erhalten. Die Ermittlungen sind solide aufgebaut und durch die Kapitel aus Tätersicht haben wir immer wieder Peaks, welche die Spannung zusätzlich anheizen. Diese Teile waren hier besonders brutal und bildhaft – genau richtig für einen Thriller und genauso, wie ich das von der Autorin erwarte. Allerdings muss ich sagen, dass mir in Band 1 und Band 3 der Humor des Täters, der wirklich schwarz und sarkastisch war, besser gefallen hat und auch mit den Thrill aus diesen Bänden konnte dieser Fall nicht ganz mithalten. Dafür haben wir aber am Ende einen genialen finalen Showdown, der nochmal richtig gruselig, blutig und eklig war. Wobei ich mir dachte, dass das Ende nicht das Ende sein kann. Es dann aber doch war. Wobei auch irgendwie nicht. Kryptisch? Dann lest selbst nach, ihr werdet sehen, was ich meine, und warum ich jetzt schon dem nächsten Band entgegenfiebere!

Fazit:
„Der Schlachter“ ist der 4. Thriller, den Christ Meyer um Tom Bachmann schreibt. Er kann zwar nicht ganz mit dem 1. und 3. Fall mithalten, da haben mir der Thrill und der schwarze Humor noch einen Ticken besser gefallen. Aber auch hier haben wir fesselnde Spannung, einen brutalen Fall und jede Menge Blut und Grausamkeiten, die nichts für schwache Nerven sind. Es war rasant, hat am Ende sogar noch eine unerwartete Wendung und macht Vorfreude auf den nächsten Band.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 31.05.2025
Bittersüße Träume
Cinelli, Silvia

Bittersüße Träume


ausgezeichnet

Ein fesselnder Cocktail aus Fakt und Fiktion

Worum geht’s?
Nachdem Gaspare, der Erfinder des berühmten Bitterlikörs verstorben ist, übernimmt seine Frau Letizia das Familienunternehmen. Damit ihr Sohn Davide schon bald an die Stelle seines Vaters treten kann, schickt sie ihn zur Ausbildung zu einem Liquorista nach Frankreich. Doch dort lernt er das wilde Bohéme-Leben und Leda kennen.

Meine Meinung:
In dem historischen Roman „Bittersüße Träume“ erzählt Silvia Cinelli die fesselnde Geschichte der Familie Campari. Das Getränk kennt wohl jeder, aber zumindest mir war die Geschichte hinter dem Namen bis dato absolut unbekannt. Da ich ein absoluter Fan von Romanbiografien bin, musste ich das Buch sofort lesen und was soll ich sagen? Der lebendige Schreibstil, die Atmosphäre des Buches, die Menschen im Italien des 19. und 20. Jahrhunderts haben mich einfach gefesselt.

Am besten gefallen hat mir wohl Letizia, von ihr hätte ich zu gerne noch mehr gelesen und über die Zeit, in der sie Chefin im Unternehmen war. Aber wir haben vorwiegend Davide begleitet, auch er eine spannende Persönlichkeit, seinem Vater ähnlicher, als er es sich wohl gewünscht hätte. Ein Mann mit Ziel, aber auch ein Mann, der auf der einen Seite alles hat und der erfolgreich ist, der dafür aber auch viel aufgegeben und verloren hat. Und wir dürfen den kleinen Gaspare kennenlernen, auch ihn eher am Rande aber auch er ein wirklich spannender Charakter, von dem ich zu gerne wüsste, wie sein Leben weiterverlaufen ist!

In dem Buch selbst lesen wir dann viel über die Familie Campari selbst. Über Zusammenhalt und Zerrüttung. Über Kämpfe und Erfolge. Und darüber, wie aus der Familie eine Industriellenfamilie wurde. Das alles abgerundet mit dem geschichtlichen Hintergrund Italiens zu jener Zeit, der mir überhaupt gar nicht bekannt war. Vieles ähnelt der deutschen Geschichte – die Arbeiterbewegung, die ersten Streiks. Und doch ist es anders. Die Autorin hat die Fakten und die Fiktion dabei so perfekt vermischt, dass beim Lesen Bilder wie in einem Film an mir vorübergezogen sind. Teilweise hätte ich zwar gerne mehr gelesen über die Camparis und die Entwicklung der Liköre selbst, aber es hat auch nicht gestört, dass es dazu keine tieferen Infos gab. So lebendig und mitreißend war die Geschichte um das Leben der Camparis herum. Insbesondere auch Davides Zeit mit Leda und dem kleinen Gaspare. Davide hat mir teils wirklich leidgetan. Ein Mann zum Bewundern aber auch zum Bemitleiden. Und ich muss sagen, das Buch ist zurecht ein Bestseller in Italien, es war einfach nur genial geschrieben und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Wir hatten tolle Charaktere, tolle Szenen und das alles vor der herrlichen Kulisse Mailands um das Jahr 1900 – es war fast ein kleiner Urlaub, bei dem wir in der Zeit zurückgereist sind. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Bittersüße Träume“ konnte mich Silvia Cinelli wirklich fesseln. Die spannenden Charaktere, der perfekte Mix aus Fakt und Fiktion, dazu die Familiengeschichte der Camparis und die geschichtlichen Hintergründe Italiens – das Buch hat mich gefesselt und die Bilder zogen beim Lesen gleich einem Film an mir vorbei. Ich konnte komplett abtauchen in die wundervolle Welt, welche die Autorin uns erschaffen hat und bin immer noch absolut hingerissen von den Leben, die wir begleiten durften.

5 Sterne von mir!