Das bücher.de Kinderbuchfestival

Merke:
Bücher, bitte nicht vergessen,
sind zu lesen nicht zu essen!
Merkt das ein für alle Mal
beim Kinderbücher-Festival!
(Paul Maar für das bücher.de Kinderbuch-Festival)

Im bücher.de-Kinderbuchfestival stellen wir Ihnen jede Woche besondere Reihen für Kinder von 0 bis 12 Jahren vor.
Jede Woche soll eine andere Altersstufe besonders beachtet werden, in der letzten Woche stellen wir Ihnen unseren absoluten Redaktionsliebling, Kuno Knallfrosch, vor. Erfahren Sie mehr über die Autoren, die Hauptfiguren der Reihen und warum oft das, was man zufällig findet, besser ist als das, was man absichtlich sucht.
28.03. bis 03.04.
0 bis 2 Jahre
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Pappbilderbücher von Susanne Gernhäuser
04.04. bis 10.04.
2 bis 4 Jahre
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Juli Löwenzahn
11.04. bis 17.04.
4 bis 6 Jahre
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Ritter Rost von Jörg Hilbert
18.04. bis 24.04.
6 bis 8 Jahre
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Das Sams von Paul Maar
25.04. bis 01.05.
8 bis 10 Jahre
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Petronella Apfelmus
02.05. bis 08.05.
10 bis 12 Jahre
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Die Vampirschwestern von Franziska Gehm
09.05. bis 15.05.
Redaktionsliebling
Das bücher.de Kinderbuchfestival
Kuno Knallfrosch. Musical für Kinder
Mein großes Bilder-Wörterbuch: Bauernhof      (Restauflage)
Prusse, Daniela;Ebert, Anne
5,50 €
Vergriffen, keine Neuauflage
Mein großes Bilder-Wörterbuch

Wie neugierig und entdeckerfreudig Babys und später Kleinkinder sind, wissen alle Eltern, Tanten, Opas und Omas ... vor ihnen ist nichts sicher, sie ahmen nach, was wir ihnen vorleben, und auch der Wortschatz wächst Woche für Woche. Die Reihe "Mein großes Bilder-Wörterbuch" unterstützt Kleinkinder ab etwa zwei Jahren (oder früher) dabei, die Welt zu entdecken, Neues kennenzulernen und zu benennen. Die jeweils 15 Doppelseiten der Bilder-Wörterbuch-Titel wie "Meine Welt", "Tiere", "Fahrzeuge" oder "Bauernhof" gehen auf die Wissbegier von Kindern ein. Die Kleinen beobachten sehr genau und genauso detailliert laden die farbenfrohen Wimmelbilder ein, die Welt zu entdecken und darüber zu staunen, was zum Beispiel im "Bilder-Wörterbuch Tiere" für Tiere im Wald leben - psst, die sind sehr scheu ... - und wo sie dort wohnen. Der Dachs in seinem Bau, der Biber in seiner Burg, die Vögel im Nest. Kurze Texte führen in die jeweilige Tierwelt ein - den See, das Meer, den Urwald oder die Savanne. Oh, hier gibt es Löwen und Zebras, schau mal, das hat Streifen ...

Wiederholungen sind wichtig - auch beim gemeinsamen Ansehen der Bilder-Wörterbücher

Kleinkinder lieben es, zusammen mit einem Erwachsenen oder älteren Geschwisterchen diese Fülle an Bildertafeln anzusehen und immer wieder zu fragen, was das denn sei ... Kinder ab dem 18. Monat brauchen diese Wiederholungen - ob bei Liedern, Geschichten oder eben dem gemeinsamen Ansehen der Wörter-Bilderbücher. Wiederholungen schaffen Sicherheit, fördern das Lernen und erweitern Stück um Stück den Wortschatz. Und sie geben Erfolgserlebnisse! Denn natürlich kennen die kleinen Frage-Weltmeister schon sehr viel von dem, was sie da sehen, auch wenn sie uns dennoch gern danach fragen. Ob den Einkaufswagen im Supermarkt, den Müllwagen oder den Zug am Bahnhof ... darüber hinaus aber gibt es noch viele weitere Bilder mit Informationen. …mehr

Susanne Gernhäuser

Gernhäuser, SusanneSusanne Gernhäuser, die 1966 in Nürnberg geboren wurde, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Stuttgart. Während ihres Studiums arbeitete sie dort am Historischen Institut und hat während dieser Zeit bereits einige Aufsätze veröffentlicht und für einen Schulbuchverlag gearbeitet. Später war sie als Lektorin für das landeskundliche Buchprogramm eines Stuttgarter Verlags verantwortlich. Seit der Geburt ihrer beiden Söhne arbeitet sie als freischaffende Lektorin für verschiedene Verlage und hat als Autorin zahlreiche Bücher für den Ravensburger Buchverlag geschrieben. Sie lebt in der Nähe des Bodensees.Wandrey, GuidoGuido Wandrey ist gebürtiger Hannoveraner und zeichnet schon seit frühester Kindheit leidenschaftlich gern. Er studierte Grafik-Design in Hannover und arbeitet als freier Illustrator und bildender Künstler. Neben langjähriger Erfahrung in der Werbebranche und mit verschiedensten künstlerischen Stilrichtungen ist der Schwerpunkt seiner Tätigkeit seit 1997 das Illustrieren von Kinderbüchern. Unter seinem Namen erscheinen bei renommierten Verlagen zahlreiche, auch international erfolgreiche Bilderbücher. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine sogenannten Wimmelbilderbücher. Neben der bildnerischen Arbeit beschäftigt sich Guido Wandrey mit der Musik der Renaissance auf historischen Zupfinstrumenten wie z.B. der Laute. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und 2 Katern in Nordfriesland an der Nordsee.
Duden 6+: Hallo Welt: Fahrzeuge
Priddy, Roger
6,99 €
Vergriffen, keine Neuauflage

Hallo Welt



Schon Neugeborene können Farben erkennen und Babys ab vier Monaten haben, so die neusten Forschungen, schon Lieblingsfarben. Oft Rot, Orange, Lila und Blau ... Das Sehvermögen unserer Kleinsten entwickelt sich Monat für Monat weiter und um diese Weiterentwicklung zu fördern und zu stimulieren, hat sich Roger Priddy das Konzept der Reihe "Hallo Welt" ausgedacht. "Babys Welt in Babys Farben" heißt es und die Illustrationen von Holly Jackman sprechen Babys ab sechs Monaten an. Ob in dem Titel "Tiere" die schwarze Katze oder das rosafarbene Schweinchen auf weißem Grund oder der orangefarbene Fisch vor Schwarz - organische Konturen, kräftige Farben und deutliche Kontraste sind genau das, worauf Babys ansprechen. Im Titel "Erste Wörter" sieht das Baby all das, womit es spielt oder was es umgibt: den bunten Ball, die gelbe Ente oder das T-Shirt und in "Fahrzeuge" natürlich das Auto - hier in sattem Grün -, einen gelben Bagger oder das knallrote Feuerwehrauto mit blauer Sirene.



"Bücherbabys" haben es gut ...



Die Formen aller Dinge und Tiere sind wunderschön gezeichnet und auf die Sehfähigkeiten der Babys abgestimmt. Wenig Details, dafür ein harmonisch-kompaktes Bild. Und, ganz wichtig: Was gibt es Schöneres, als wenn sich Mama, Papa, Tante ... mit dem Baby die stabilen "Hallo Welt"-Bücher ansehen? Das vermittelt Geborgenheit und Nähe - und baut natürlich auch ein positives Gefühl für Bücher an sich auf. Ganz nebenbei weiß die Forschung auch, dass "Bücherbabys" in der Regel früher sprechen lernen und es ihnen durch regelmäßiges Bücherschauen, Zuhören und die Zuwendung auch leichter fällt, sich zu konzentrieren. Ja, "Bücherbabys" haben es wirklich gut ...


Roger Priddy

Roger PriddyKinder ganz früh für Bücher zu begeistern, Wissen mit Spaß zu vermitteln, darum geht es Roger Priddy seitdem er mit 18 Jahren in die Verlagsbranche eingestiegen ist. Als Verlagsleiter bekannter englischer Kinderbuchverlage hat er zahlreiche, erfolgreiche Pappbilderbuchreihen entwickelt. Roger Priddy lebt in London und hat drei Kinder, die die beste Inspirationsquelle für seine Buchideen sind.
Tilda Apfelkern. Es weihnachtet im Mäusehaus. Ein Wimmelbilderbuch mit mehr als 24 Überraschungen
Schmachtl, Andreas H.
16,00 €
Sofort lieferbar

Juli Löwenzahn



Eins ist klar: Juli Löwenzahn ist das pfiffigste Kaninchen der Welt. Der kleine Kaninchenjunge mit dem braun-weißen Fell ist aufgeweckt, neugierig und für jedes Abenteuer zu haben. Kaninchen sind schnell, aber Julis bester Freund ist ziemlich langsam, denn Günther ist eine Schildkröte. Wie gut, dass Günther einen Tretroller hat, mit dem er genauso schnell flitzen kann wie Juli auf seinem Fahrrad. Na gut, fast so schnell wie Juli.



Juli Löwenzahn ist das pfiffigste Kaninchen der Welt



Juli lebt, zusammen mit seinem kleinen Bruder Matti und sehr vielen Schwestern, im Kaninchenbau unten am Bach. Dort ist es sehr gemütlich, und Oma und Opa wohnen auch gleich nebenan. Das ist klasse, weil Oma Löwenzahns Vorratskammer immer gut gefüllt ist. Bricht Juli mal wieder auf in ein Abenteuer - zum Beispiel einen Tag im Baumhaus - versorgt Oma ihn mit Proviant. Mohnkuchen zum Beispiel und Kakao oder Eier und Bohnen mit Tomatensauce. Lecker! Oma kennt sich mit Abenteuern bestens aus und liest auch die tollsten Geschichten vor. Dabei verstellt sie ihre Stimme, und das finden Juli und Günther aufregend. Auch Opa ist immer für Juli da und hat Antworten auf viele seiner Fragen. Und Juli hilft Opa gerne in dessen Garten.



Julis bester Freund: die Schildkröte Günther - mit ihm besteht er viele Abenteuer



Neben der Schildkröte Günther hat Juli auch ein Stofftier, das er für immer lieb hat: den Frosch Oskar. Ohne Oskar schläft Juli nicht in seinem Bett. Wenn Juli in den Feld-Wald-und-Wiesen-Kindergarten geht, freut er sich auf seine anderen Freunde: Ines Igel Elfie Entenkraut, Klara Fingerhut, Heidi Hörnchen und Marie Luise Fliegenpilz. Einmal im Jahr dürfen alle Kinder im Kindergarten übernachten. Das ist ein Spaß. Und wie gut, dass die Kinder eine Gespensterfalle gebaut haben ... man weiß ja nie, ob nicht doch um Mitternacht ein …mehr


Andreas H. Schmachtl

Andreas H. Schmachtl, geboren 1971, studierte Kunst, Germanistik und Anglistik in Oldenburg. Einen Großteil seiner Zeit verbringt er in England, wo die Ideen zu seinen Büchern entstehen. Nicht zufällig geht es darin hauptsächlich um Igel, Mäuse und andere kleine Wesen, deren Schutz und Erhalt ihm besonders am Herzen liegen.

Interview mit Andreas H. Schmachtl



Sie erzählen die "Juli Löwenzahn"-Geschichten für Kinder von drei bis fünf Jahren. Wie schwer oder leicht ist es für Sie als Erwachsener, den Ton für die Kleinen zu treffen?


Andreas H. Schmachtl: Ich glaube, dass man gar keinen besonderen Ton braucht. Kinder können und leisten viel mehr, als wir ihnen zutrauen. Und wenn sie einen Satz beim ersten Lesen nicht verstehen, begreifen sie ihn eben ein Jahr später. Grundsätzlich schreibe ich so, wie ich auch mit Kindern spreche. Nämlich als gleichberechtigtem Gegenüber.



Nicht nur die Geschichten, auch die wunderschönen Illustrationen der "Juli Löwenzahn"-Bücher stammen aus Ihrer Hand. Wann haben Sie Ihre Liebe zum Zeichnen entdeckt und was macht Ihnen beim Illustrieren für Ihre kleinen Leser besondere Freude?


Andreas H. Schmachtl: Ich habe eigentlich schon immer erzählt und gezeichnet. Das wurde natürlich nicht immer nur positiv bewertet :) Ich weiß, dass viele Leser die besonders detailreichen Illustrationen mögen. Aber, um ganz ehrlich zu sein, liebe ich die Zeichnungen, auf denen fast ausschließlich eine Figur zu sehen ist. Denn viel mehr braucht man meistens nicht.



Juli ist ein Kaninchenjunge. Was genau ist nochmal der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen?


Andreas H. Schmachtl: Aaaalsooo ... Kaninchen leben in Familienverbänden in unterirdischen Bauen, haben eine angenehm runde Körperform, nicht zu lange Ohren, dunkle Augen und in der Wildform ein zimtfarbenes Fell mit weißem Bauch, gehören nicht zur Familie der Nagetiere und bilden damit in allen Punkten das genaue Gegenteil zu den Hasen.



Juli Löwenzahn ist ein lustiger Name - wie kamen Sie darauf?


Andreas H. Schmachtl: In aller Regel fällt mir tatsächlich zuerst ein passender Name ein. Dann entwerfe ich die Figur dazu. So war es bei Tilda Apfelkern, Snöfrid und den anderen. Nur Juli musste aus einer Reihe von Gründen lange auf seinen Namen warten. Und dass er letztendlich so heißt, wie er heißt, oder dass er überhaupt irgendwie heißt, ist meiner stets rettenden Lektorin zu verdanken.



Juli hat ganz viele Schwestern und einen besten Freund: die Schildkröte Günther. Im Kindergarten gibt es auch noch einen Marienkäfer, ein Eichhörnchen, einen Igel und eine Ente. Auf den Zeichnungen tummeln sich aber auch Mäuschen, Schmetterlinge, Vögel oder Schnecken, die einem beim Entdecken ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Haben Sie ein besonders weites Herz für die kleinen Lebewesen?


Andreas H. Schmachtl: Ja, ich liebe kleine Wesen (von Mücken einmal abgesehen). Womöglich, weil die Großen die Kleinen in aller Selbstgefälligkeit übersehen. Das meine ich natürlich auch und vor allem im übertragenen Sinne. Zudem kann ich jeden Mangel an Rücksichtslosigkeit und an Demut vor der Schöpfung nur schwer ertragen.

Die Welt bei Juli Löwenzahn ist mit Großfamilie, Oma und Opa und gemütlichem Kaninchenbau am Bach noch in Ordnung. Wie wichtig ist so eine Idylle für die kleinen Leser und warum?


Andreas H. Schmachtl: Das ist die berühmte Heile-Welt-Frage. Mir ist bewusst, dass die Welt ein furchtbar unvollkommener Ort ist. Aber ich finde es richtig und ungemein wichtig, nachkommenden Generationen wenigstens die Möglichkeit aufzuzeigen, wie eine heile Welt aussehen könnte. Womöglich machen sie es ja mal besser als wir.



Die "Juli Löwenzahn"-Bücher erzählen Abenteuer des pfiffigsten Kaninchens der Welt und behandeln auch immer wieder Themen wie die Uhr lernen, das Schlafengehen, den Kindergarten, Weihnachten, Geburtstag etc. Könnten Sie sich vorstellen, auch schwierige Themen in einer Geschichte zu erzählen oder würde das nicht zur Reihe passen?


Andreas H. Schmachtl: Ich habe bereits ernstere Themen behandelt. Es geht da zum Beispiel um die Eifersucht auf den neugeborenen Bruder, Streit mit Freunden, das gewohnte Umfeld verlassen zu müssen. Sogar mit dem Tod musste Juli sich schon beschäftigen, als sein Goldfisch gestorben ist. Ich halte grundsätzlich nichts davon, Kinder mutwillig zu schockieren. Aber gewisse, womöglich schmerzhafte Erfahrungen machen das Leben nun einmal auch aus.



Wie schön für Juli und seine Geschwister, dass auch Opa und Oma Löwenzahn gleich nebenan wohnen und beide noch rüstig sind. Es scheint, die beiden sind für jeden Spaß zu haben ... hatten Sie selbst auch solche Großeltern, die Sie unterstützt und bestärkt haben?


Andreas H. Schmachtl: Ach, das war bei uns ein bisschen anders. Drei meiner Großeltern habe ich gar nicht mehr erlebt. Und meine Oma war, anders als ich, leider so überhaupt kein Draußenmensch. Tiere mochte sie nicht. Und ich wiederum liebte nichts mehr, als unter Büschen, Bäumen und in Tümpeln nach kleinen Mitgeschöpfen zu suchen. Aber wenn es ums Basteln, Backen und Spielen ging, war meine Oma immer da.



Welches Lieblingsbuch hatten Sie selbst als Kind und haben Ihre Eltern Ihnen vorgelesen?


Andreas H. Schmachtl: Hauptsächlich haben meine älteren Brüder mir vorgelesen oder die abenteuerlichsten Geschichten erzählt. Was dazu führte, dass ich über den Wilden Westen, den Goldrausch, Kapitän Nemo und Winnetou bereits im Kindergartenalter bestens informiert war. Später habe ich dann die "Fünf Freunde" und die Geschichten von Beatrix Potter gelesen.



Und welche Bücher liest der erwachsene Andreas H. Schmachtl gerne?


Andreas H. Schmachtl: Nun, ich liebe die Peanuts, ich mag Thoreau, Dickens und Berichte über Expeditionen ins ewige Eis. Hin und wieder genieße ich (selbstverständlich nur literarisch) einen gepflegten englischen Mord nebst einer schönen Tasse Tee. Und von Liebesgeschichten lasse ich aus Gründen der Vernunft grundsätzlich die Finger!



Interview: Literaturtest

Die wichtigsten Werke von Andreas H. Schmachtl
Ritter Rost und das magische Buch / Ritter Rost Bd.19 mit Audio-CD
Hilbert, Jörg;Janosa, Felix
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Ritter Rost



Ritter Rost und seine Freunde



"Potz Wellenblech und Stacheldraht", Ritter Rost ist schon ein seltsamer Ritter. Er besteht aus, pardon, Schrott, sein Leibgericht heißt Schrotttorte oder Rostsuppe (Rezept: zwei Nägel, drei Schrauben, vier Büroklammern - alles zwei Stunden lang kochen lassen) und er lebt auf einer Burg aus Eisen, Stahl und Zinn. Die Burg steht auf einem gewaltigen Felsen und liegt in der Nähe des Fabelwesenwaldes, da, wo der Wald am finstersten ist und wo sich noch nicht einmal Räuber hineinwagen. Im Fabelwesenwald soll es Vampire und Werwölfe geben, doch am gefährlichsten soll die bärtige Frau sein ...



Ritter Rost ist eher nicht so tapfer, dafür hat Burgfräulein Bö Mumm



Das verwundert, denn auch wenn Ritter normalerweise tapfer und kämpferisch sind: Ritter Rost ist es nicht. Er prahlt zwar gern mit seiner Tapferkeit, doch soll es zum Beispiel in den Kampf gegen einen Drachen gehen, bekommt Ritter Rost ganz schnell kalte Füße ... falls ein Schrotthaufen überhaupt kalte Füße bekommen kann. Wie gut, dass in der Burg auch noch Burgfräulein Bö lebt. Sie hat deutlich mehr Mumm als der Ritter, auch wenn ihr sprechender Hut ihr keine Hilfe ist. Der Hut, das kann man verstehen, liebt Lakritz, aber ansonsten ist er strohdumm und plappert wirklich doofes Zeug.



Als Kind wurde Ritter Rost übrigens "Rösti" genannt und Bö sagt das noch heute zu ihm. Um die Ehre von Rösti zu retten: Wenn es wirklich hart auf hart kommt und zum Beispiel Bö in Gefahr ist, dann reitet er trotz aller Angst los, um sie zu beschützen. Auch bei Ritterturnieren mit den Disziplinen Kuhmist-Weitwurf, Dampfkesseltreiben, Topfschlagen oder Turniertortenteilen schlägt sich Ritter Rost gar nicht mal so schlecht. Aber heimlich bewundert er die mutige und tapfere Bö ...



Der feurige Drache Koks lebt auch auf der …mehr


Jörg Hilbert

Hilbert, Jörg Jörg Hilbert lebt als freier Autor und Illustrator im Ruhrgebiet. Von seinen beliebten Ritter-Rost-Kinderbuchmusicals (Musik von Felix Janosa) wurden bisher über 1 Million Exemplare verkauft. Auch in ihrer Bühnenfassung gehören sie zu den beliebtesten Kinderstücken überhaupt. Weitere Erfolge sind "Das Schneemannkind", "Wir sind doch keine Angsthasen" sowie die weltweit erfolgreiche Serie "Fritz & Fertig - Schach für Kinder". Jörg Hilbert ist entfernt mit dem Dichter Joachim Ringelnatz verwandt und spielt in seiner Freizeit am liebsten auf seiner Laute.

Interview mit Jörg Hilbert



Kaum zu glauben, aber es war so: Heute ist Ritter Rost in jedem Kinderzimmer zu Gast. Doch als Sie anfingen, die Geschichten Musik-Verlagen anzubieten, hagelte es Absagen. Was war denn da los?


Jörg Hilbert: Ritter Rost war etwas Neues und Neues hat es immer schwer, denn es ist ja neu und keiner kennt es. Auch dass den Büchern eine CD beiliegt war, war am Anfang revolutionär. Irgendjemand schrieb mir mal: "Wir nehmen Ritter Rost nicht ins Programm, weil es zu frech und umgangssprachlich ist. Die Bilder sind zu sehr Comic und außerdem können Kinder keinen CD-Player bedienen." Zum Glück haben sich die Zeiten da geändert.



Die "Ritter Rost"-Figuren sind frech, die Geschichten wild erzählt, der Ritter nicht tapfer, sondern meist eine Memme - und eine "Moralkeule" ist einfach nicht zu finden. Liegt es daran, dass die Reihe den Kindern so viel Spaß macht?


Jörg Hilbert: Natürlich. In allem, was wir machen, versuchen wir uns ein bisschen gegen den Strich zu stellen. Die Geschichten sind nicht unbedingt so, wie man es für ein Kinderbuch erwarten würde und die Musik schon gar nicht. Wir verfolgen mit unseren Geschichten und Liedern kein Ziel, das man in einer einzigen moralischen Aussage zusammenfassen könnte. Nichtdestotrotz ist viel Moral darin enthalten. In unserer neuesten Geschichte "Ritter Rost und der Schrottkönig" geht es zum Beispiel unterschwellig um das Thema "Vorurteile". Ich würde aber immer probieren, das so zu verpacken, dass es nicht unangenehm heraussticht, denn ich glaube, dass gute Literatur so funktioniert, egal ob für Erwachsene oder Kinder. Alles andere empfinde ich als Bedeutungskitsch.



Wir stellen uns Ihr Leben als Zeichner und Autor von "Ritter Rost", "Karo und Blaumann" oder Ihren Musikgeschichten einfach wunderbar vor. Zeichnen, sich verrückte Figuren, Geschichten und Liedtexte ausdenken. Wie sieht ein typischer spaßiger Arbeitstag bei Ihnen aus?


Jörg Hilbert: Mein Alltag ist viel mehr normale Arbeit, als die meisten Leute denken. Ich setze mich vormittags an den Schreibtisch und arbeite sehr konzentriert, ernst und regelmäßig. Ein Großteil meiner Arbeit ist eher handwerklich geprägt und durchaus auch anstrengend. Manche Dinge mache ich auch überhaupt nicht gern, aber sie müssen sein - zum Beispiel Vertragsverhandlungen oder die Zusammenarbeit mit Leuten, die Ritter Rost "ganz groß" rausbringen wollen und dann etwas ganz anderes daraus machen. Es gibt auch immer wieder Drucksituationen in meinem Arbeitsalltag. Allerdings gibt es auch immer wieder Sternstunden, in denen mich mein Tun sehr glücklich macht, weil ich das machen darf, was in mir steckt - und das empfinde ich als großes Geschenk.



Sie sind dieses Jahr 50 geworden. Wie viel Kind steckt noch in Ihnen und wie wichtig ist diese Seite für Sie als Kinderbuchautor?


Jörg Hilbert: Ichweiß gar nicht, ob ich ein Kinderbuchautor bin, denn ich arbeite eigentlich gar nicht explizit für Kinder und ich mache da auch keinen besonderen Unterschied. Ich mache nur das, was in mir ist und raus will und zufällig eignet sich das ganz hervorragend für Kinder, und natürlich sind meine Geschichten auch tief in meiner eigenen Kindheit verwurzelt. Den Fabelwesenwald stelle ich mir immer vor wie das Waldstück hinterm Haus, in dem ich mit meinen Brüdern so viel gespielt habe und eine Burg hat in unserer Fantasie auch eine wichtige Rolle gespielt.



Am Anfang, so erzählen Sie, gab es als erste Figur der Reihe den Drachen Koks. Erst dann kam der scheppernde Ritter Rost dazu. Bei uns wechseln die Lieblingsfiguren, mal ist es Rösti, mal Bö, mal natürlich Koks, aber auch die kleinen Kakerlaken sind einfach zauberhaft. Was ist Ihre Lieblingsfigur?


Jörg Hilbert: Bö, Koks und der Ritter Rost sind zusammengenommen sehr wie ich. Von allen dreien habe ich etwas (vor allem vom Ritter Rost, fürchte ich). Eine wirkliche Lieblingsfigur habe ich nicht, außer vielleicht Mies den Werwolf, denn den darf ich bei den CD-Aufnahmen immer singen.



Was fasziniert Sie an der Eisenwelt von Schrottland als Zeichner und überhaupt an dieser Freiheit, sich verrückte Figuren ausdenken und dann zeichnen zu können?


Jörg Hilbert: Die Eiserne Welt des Ritter Rost ist tatsächlich aus dem Zeichnerischen heraus entstanden. Es funktioniert einfach so gut. Außerdem arbeite ich sowohl als Zeichner als auch als Illustrator sehr mit Assoziationen: Ich stelle Dinge, die sich eigentlich fremd sind, aber trotzdem irgendwie ähnlich, spielerisch nebeneinander und dadurch entsteht neue Bedeutung. Bestes Beispiel dafür ist der Reim: Was gereimt ist, wird oft als besonders bedeutungsvoll empfunden, hat aber in der Regel nicht wirklich eine Beziehung zueinander.



Wie zeichnen Sie, noch alles mit der Hand oder auch teilweise (ganz) mit dem Computer?


Jörg Hilbert: Das meiste mache ich mit der Hand und bearbeite es intensiv am Computer nach. Seltener mache ich ganze Projekte am Computer, denn ich mag die kleinen Fehlerchen und Ungenauigkeiten der Handarbeit sehr gerne. Sie lassen die Bilder lebendig werden.



Was macht Ihnen mehr Freude: neue Geschichten ausdenken oder sie zeichnen? Und wie schwer oder leicht fällt es Ihnen, neue Abenteuer für Ritter Rost zu erfinden?


Jörg Hilbert: Wenn ich zeichne, freue ich mich aufs Schreiben und umgekehrt. Keins von beidem mache ich lieber, neue Geschichten vom Ritter Rost sind gar kein Problem: Ich habe jede Menge Ideen und das geht meist ganz schnell. Die Welt des Ritters ist ja so groß und voller besonderer Gestalten, da kann ich mich wunderbar austoben.



Sie sind um einige Ecken mit dem Dichter Joachim Ringelnatz verwandt. Wie heißt Ihr Lieblingsgedicht von Ringelnatz?

Jörg Hilbert: Da gibt es sehr viele und ich kann unmöglich eins hervorheben. Besonders mag ich aber ein paar der schwermütigen Texte, wie etwa "So ist es uns ergangen".



Stimmt es, dass Sie 2014 die Goldene Schallplatte für den ersten Band bekommen haben und wenn ja, wo hängt die Auszeichnung?


Jörg Hilbert: Ja, das stimmt. Es ist der einzige Preis, den ich mir aufgehängt habe, nämlich an die Wand meines Arbeitszimmers unter eine große Mücke aus Schrott.



Wir dürfen auf keinen Fall die klasse Musik vergessen, die von Felix Janosa kommt. Wie habt Ihr Euch kennengelernt und wie können wir uns Eure Zusammenarbeit vorstellen?


Jörg Hilbert: Felix hat wie meine Frau an der Folkwangschule in Essen Musik studiert. Die beiden kannten sich und so habe ich ihn gegen Ende meines eigenen Studiums mal bei einem Musikkabarettabend kennengelernt. Die Musik ist beinahe das Wichtigste an Ritter Rost und wir geben uns viel Mühe damit. In der Regel sieht es so aus, dass wir erst eine grundsätzliche Idee haben und dann auch schon die Liedtexte konzipieren. Wir schieben sie per E-Mail hin und her, bis sie uns beiden gefallen. Erst dann wird der Erzähltext fertiggeschrieben. Als Letztes produziert Felix dann die CD, während ich den Buchumbruch und die Illustrationen mache.



Welches Buch mochten Sie als Kind besonders und lesen Sie auch heute noch ab und an darin?


Jörg Hilbert: Es gibt so unendlich viele Bücher, die meine Lieblingsbücher waren, während ich sie gelesen habe. Besonders gemocht habe ich aber "Robby, Tobby und das Fliewahtüüt", denn ich habe es zu meinem neunten Geburtstag bekommen, als ich genauso alt war wie Tobias Findeisen und wie er in die dritte Klasse ging.



Wann erscheint das nächste "Ritter Rost"-Abenteuer und wie wird es heißen?


Jörg Hilbert: Jetzt gerade sind zwei neue Bücher erschienen, nämlich "Ritter Rost und der Schrottkönig" und das "Ritter Rost"-Vorlesebuch "Geschichten aus dem Fabelwesenwald". Im Jahr 2016 gibt es dann "Ritter Rost auf Kreuzfahrt" sowie "Ritter Rost auf Schatzsuche".



Interview: Literaturtest


Das Mini-Sams ist weg / Das Sams Bd.12
Maar, Paul
15,00 €
Sofort lieferbar
Paul Maar: Das Sams feiert Weihnachten

Für mehrere Generationen ist das Sams schon eine Kultfigur. Mit roten Haaren, Rüsselchen, Trommelbauch und Wunschpunkten hat das kleine Wesen unser Herz erobert. Der Autor Paul Maar, der diesen Monat seinen 80. Geburtstag feiert, lässt das Sams nun zum ersten Mal Weihnachten erleben - zusammen mit Papa Taschenbier, Frau Rotkohl und Herrn Mon. Dazu gibt es Überraschungsbesuch aus der Sams-Welt. Das kann ja nur drunter und drüber gehen!

Was?

Die Geschichte ist zwar nagelneu, spielt aber in einer Zeit, als das Sams noch nicht lange bei Herrn Taschenbier lebte und beide noch Untermieter von Frau Rotkohl waren. In zehn turbulenten Kapiteln erleben wir, wie das Sams aus Winter und Adventstrubel das Beste macht: Bärenkostüm statt Wintermantel, Kekse in Würstchenform, Rodeln auf dem Backblech und Wunschgeschenke für alle. Am Ende erlebt die kleine Wahlfamilie ihren verrücktesten, aber auch schönsten Weihnachstabend.

Wie?

Wer das Sams kennt, weiß: Es ist ein wahrer Wortakrobat. Hier wird gedichtet und gereimt, es werden Worte verdreht und zurechtgerückt. Sprach- wie Verhaltensregeln bricht das Sams mit großem Spaß. Energisch verteidigt es sein Anderssein und lockt die Menschen aus der Reserve. Bis heute kann man von diesem Sams viel lernen!

Für wen?

Das Buch ist als Selbstlesebuch für Kinder ab sieben Jahren empfohlen. Als Vorlesebuch für gewitzte Vorschulkinder macht es auch großen Spaß. Denn die vielen Wortspiele sind laut gelesen umso amüsanter. Und an der spielerischen Gestaltung des Buchs - auf manchen Seiten schneit es, auf anderen werden die lustigsten Szenen lebendig - haben alle ihre Freude.

Von wem?

Vor 44 Jahren hat Paul Maar sein Sams erfunden; seitdem hat er viele Abenteuer erzählt und gezeichnet. Mit "Das Sams feiert Weihnachten" erscheint nun zum …mehr

Paul Maar

Paul Maar, geboren 1937 in Schweinfurt, wurde als Erfinder des "SAMS" bekannt und ebenfalls als erfolgreicher Autor und Illustrator von Kinder- und Jugendbüchern. Er erhielt u.a. den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk. 2009 wurde ihm der Wolfram-von-Eschenbach-Kulturpreis verliehen.

Interview mit Paul Maar

Sie gehören zu den erfolgreichsten Autoren im Bereich Kinder- und Jugendbuch in Deutschland - und das freche Taschenbier-Sams ist natürlich eine Ihrer bekanntesten Figuren. Welche samsigen Eigenschaften haben Sie?

Paul Maar: Ich sehe mich eher als den schüchternen Herrn Taschenbier, den "Vater" des Sams.

Das Sams reimt für sein Leben gern, genau wie Sie. Gibt es einen Sams-Lieblingsreim oder eine samsige Lieblingsredewendung des Wortkünstlers Paul Maar?

Paul Maar:
Wer viel zu essen bei sich hat
und alles isst, der ist dann satt.

oder

Ist der Aal total normal,
schwimmt er kahl durch den Kanal.
Weil er aber Haare hatte,
war's kein Aal, es war ne Ratte.


Am 5. Mai, einem Samstag, kam das Sams zu dem schüchternen Herrn Taschenbier und brachte sein Leben gehörig durcheinander. Das erste Sams-Buch erschien 1973 vor mehr als 40 Jahren. Sie waren damals 36 Jahre alt und hatten schon Erfolg mit dem Kinderbuch "Der tätowierte Hund". Wie entstand dann das Sams?

Paul Maar
: Meine Hauptfigur ist nicht etwa das Sams, sondern der angepasste, ängstliche Herr Taschenbier. Es gab ein Vorbild für ihn in meiner Kindheit. Ich hätte ihm damals gerne etwas mehr Lebensfreude vermittelt. Das kann man als Kind nicht. Aber als erwachsener Autor kann man ihn literarisch zum Leben erwecken und ihm eine Gegenfigur geben (das Sams), die das genaue Gegenteil von ihm ist und die ihn dazu bringt, seine Ängste abzubauen und etwas freier zu leben.

Das "Sams" zu lesen ist ein Riesenspaß für Kindern und Eltern. Wie viel Vergnügen hatten und haben Sie beim Erfinden der Geschichten, beim Dichten der Sams-Reime und verrückten Sams-Regeln wie natürlich beim Zeichnen - schließlich zeichnen Sie ja auch die Figuren in Ihren Büchern?

Paul Maar:
Was soll ich da sagen? Natürlich hatte ich viel Vergnügen beim Schreiben. Ich hoffe, man merkt das meinen Texten an.

Das Sams passt sich seinen Menschen an. Sind die schüchtern und trauen sich nicht, sich zu wehren, bekommen sie ein freches und wildes Sams und umgekehrt, wie im jüngsten Sams-Buch "Ein Sams zu viel". Warum ist das so und was für ein Sams würden Sie, Paul Maar, heute bekommen?

Paul Maar:
Wenn das Sams das Gegenteil von Herrn Taschenbier ist (wie oben beschrieben), muss natürlich das Sams der resoluten, autoritären Frau Taschenbier geradezu unerträglich brav sein! Mein Sams wäre frech, aber nicht so frech wie das von Taschenbier.

Das Sams lässt sich von niemandem unterkriegen, rechnet schneller als eine Maschine, dichtet für sein Leben gern und hat immer Appetit. In "Sams im Glück" wird auch Herr Taschenbier zeitweise zum Sams, und es scheint ihm dann so richtig gut zu gehen. Wünschen Sie sich als Sams-Überübervater die Welt samsiger - und was wäre dann eigentlich los?

Paul Maar:
Alle wären ein bisschen lockerer und die "German Angst" wäre nicht so groß.

DieFamilieTaschenbier wohnt in der Karl-von-Valentin Straße 7. Das hat doch ganz sicher eine bedeutigste Bedeutung, oder?

Paul Maar:
Ich liebe Valentins schrägen Witz und sein Spiel mit Worten. Er ist eines meiner Vorbilder beim Schreiben. Viele kurze Geschichten aus einem anderen meiner Bücher, "Das fliegende Kamel", könnten aus dem Drehbuch zu einem Kurzfilm mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt stammen.

Sie wuchsen einige Jahre bei Ihren Großeltern auf und Ihr Großvater, ein Gastwirt, erzählte seinen Gästen oft lange Geschichten. Er ermutigte Sie auch, eigene Geschichten aufzuschreiben. Wie hat Sie diese Atmosphäre und Bestärkung geprägt?

Paul Maar:
Ja, durchaus. Opa Schorsch war ein glänzender Geschichtenerzähler. Seine Gastwirtschaft war immer voll, weil alle seinen Geschichten lauschten. Ich habe als Kind von ihm gelernt, wie man eine Episode so erzählt, dass sie interessant wird. Und wie man sie am besten mit einer überraschenden Pointe abschließt.

Lesen war schon früh eine Ihrer Leidenschaften, genauso die Kunst. Ihr Vater hatte für diese Dinge kein Verständnis und Sie lasen heimlich. Was für eine Welt eröffnete Ihnen damals das Lesen und wie ist es heute?

Paul Maar:
Ich war und bin leidenschaftlicher Leser und glaube, dass niemand zum Autor wird, der es nicht ist. Lesen war für mich Befreiung aus einem tristen Alltag.

Wie hieß Ihr liebstes Kinderbuch als Kind?

Paul Maar:
"Die Indianergeschichte" von Günter Drabsch. Noch mehr als der Text haben mich die Holzschnitt-Illustrationen von Zacharias begeistert. Ich habe sie immer wieder nachgezeichnet. Meist auf den Rändern der Tageszeitung, weil es damals kaum Papier gab.

Sie sind oft auf Lesereisen und begeistern Kinder. Was lieben Kinder (und Eltern) am meisten am Sams und was wollen sie über das Sams wissen?

Paul Maar:
Kinder sagen (und schreiben) mir immer, dass sie besonders "die Sprüche", also die Sams-Reime, lieben. Ich glaube, den Erwachsenen geht es ebenso.

Na gut, die Frage müssen Sie vermutlich immer beantworten. Aber wir stellen sie trotzdem: Wenn Sie selbst ein Sams wären und noch einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Natürlich ganz genau formuliert ...

Paul Maar:
Dass ich, während es mir und meiner Familie weiterhin gut geht, noch viele Bücher schreiben kann.

Und zum Schluss: Wie wäre es mit einem Sams-Reim zum buecher.de-Kinderbuchfestival?

Paul Maar:

Bücher, bitte nicht vergessen,
sind zu lesen nicht zu essen!
Merkt das ein für alle Mal
beim Kinderbücher-Festival!

Interview: Literaturtest 2015

Zauberei und Eulenschrei / Petronella Apfelmus Bd.12
Städing, Sabine
15,00 €
Erscheint vorauss. 25. Oktober 2024

Petronella Apfelmus



Petronella Apfelmus ist eine Apfelbaumhexe und wohnt standesgemäß in einem Apfel. Da Äpfel bekanntlich klein sind, kann sich auch Petronella sehr klein machen. Dabei hilft ihr eine magische Strickleiter. Mit jedem Schritt, den Petronella Apfelmus auf ihrer Strickleiter nach oben klettert, schrumpft sie. Umgekehrt wächst sie mit jeder Sprosse, die sie herunterklettert. Unten angekommen, ist sie eine normal große Hexe. Dieser Trick mit der Größe funktioniert auch mit sieben magischen Apfelkernen, die Petronella immer dabei hat.



Die Apfelbaumhexe Petronella Apfelmus ist Hüterin der Gärten



Petronella ist Hüterin und Beschützerin der Gärten und hat vor allem im Herbst, wenn die Äpfel reif sind, sehr viel Arbeit. Denn wenn die Äpfel fallen und im Gras anfangen zu faulen und zu gären, muss sie sich um viele betrunkene Käfer, Igel oder Waschbären kümmern. Petronella verarztet die Tiere, heilt eingerissene Flügel oder verstauchte Pfoten - und sie bringt alle sicher nach Hause.



Im Sommer liegt Petronella am liebsten in ihrer Hängematte und schaukelt, im Winter findet man sie oft auf dem Sofa mit einem Buch - dazu trinkt sie ein Gläschen selbst gemachten Schlehenlikör. Das darf Petronella, sie ist ja schon erwachsen. Petronellas bester Freund heißt übrigens Lucius und ist ein Hirschkäfer. Auf Lucius kann Petronella - natürlich nur die kleine Petronella - auch fliegen.



Petronella wohnt in einem Apfel hoch oben im Apfelbaum



Der Apfelbaum, in dem Petronella wohnt, steht in einem schönen Garten mit einer alten Mühle samt Wohnhaus. Weil Petronella den Menschen nicht traut, hat sie den Müller aus seiner Mühle und ihrem Garten vertrieben. Mit Spuk. Schließlich wollen die Menschen meist nur die alten Apfelbäume fällen, um einen schönen Blick ins Tal zu haben, oder sie pflanzen so …mehr


Sabine Städing

Sabine Städing ist die Autorin der beliebten Kinderbuchserie Petronella Apfelmus. Nach Überraschungsfest für Lucius ist Wer schleicht denn da durchs Erdbeerbeet? der zweite Band im vereinfachten Erstleseformat. SaBine Büchner hat von Band 1 an die Geschichten rund um Petronella Apfelmus bebildert. Die Erstlesegeschichten zeichnen sich durch besonders viele und vierfarbige Illustrationen aus.

Interview mit Sabine Städing



Ihre Heldin Petronella Apfelmus, eine zauberhafte Apfelbaumhexe - Hüterin und Beschützerin der Gärten - lebt in einem Apfel und kann sich demnach sehr klein hexen. Steigt sie ihre magische Strickleiter wieder herunter, wird sie größer und größer ... Was würden Sie gerne machen, wenn Sie so klein werden könnten wie Petronella ... oder wo würden Sie dann gern Mäuschen spielen?


Sabine Städing: Ehrlich gesagt, würde ich diese Eigenschaft bei jedem außer Petronella ziemlich creepy finden. Und deshalb bin ich sehr froh, dass solche Gaben nur bei freundlichen und liebenswerten Apfelhexen zu finden sind.



Sie schreiben ausschließlich Bücher für Kinder und Jugendliche. Wie bewahren Sie sich als Autorin ihr kindliches Herz, um diese magischen Geschichten erzählen und sich so herrliche Dinge wie das Fledermauslauschohr oder die Apfelmännchen ausdenken zu können?


Sabine Städing: Mir macht es einfach Spaß, nach dem gewissen Funken Magie zu suchen. Sicher ein Relikt aus Kindertagen, als wir nach der Schule zum Spielen ins Moor gegangen sind. Wir haben dort nach Koboldhöhlen und Hexennestern gesucht. Das war ungeheuer spannend und auch ein bisschen gruselig, zumal wir immer fündig wurden. Ich kann mich bis heute an dieses besondere Gefühl erinnern.



Alle Ihre Romane wie z. B. auch "Magnolia Steel" oder die brandneue Reihe "Foxgirls" haben etwas mit Magie zu tun. Was fasziniert Sie so an Hexen, Zauberei und Magie?


Sabine Städing: Magie ist eine tolle Sache. Mir gefällt dabei vor allem die Grenzenlosigkeit, mit der sie sich über alle Schranken hinwegsetzt. Sie lässt der Fantasie einfach unendlich viel Raum.



Wären Sie selbst eine Hexe und könnten drei Zauber vollbringen, was würden Sie hexen?


Sabine Städing: Eine schrecklich schwere Frage. Vermutlich würde ich so lange darüber nachdenken, bis die gute Fee, die mir diese drei Zauber geschenkt hat, ihr Angebot wieder zurückzieht. Als Kind dachte ich allerdings: Ist doch ganz einfach. Du sprichst zwei Wünsche aus und mit dem dritten Wunsch wünschst du dir drei neue. Aber so funktioniert das wohl nicht.



Aber zurück zu Petronella: Wie kam eigentlich der Hirschkäfer Lucius zu Petronella? Können Sie das verraten oder ist das ein Geheimnis?


Sabine Städing: Nein, das ist kein Geheimnis. Vor vielen, vielen Jahren, als Petronella in den Garten der alten Mühle gezogen ist, eröffnete sie ein Insektenhotel. Es war Herbst, und sie wollte den vielen Käfern, Florfliegen und Ohrenkneifern einen sicheren und behaglichen Platz zum Überwintern bieten. Einer ihrer ersten Gäste war Lucius. Der Hirschkäfer hatte sich den Flügel an einer Brombeerranke verletzt und wurde von Petronella verarztet. Die beiden haben sich auf Anhieb prima verstanden und sind schließlich ganz dicke Freunde geworden.



Im ersten "Petronella"-Band zog Familie Kuchenbrand in das alte Müllerhaus in Petronellas Garten. Erst wollte sie die Familie vertreiben, doch dann freundete sich Petronella mit den Zwillingen Lea und Luis an. Die waren sofort begeistert von "ihrer" Hexe und bestehen nun so manches Abenteuer, magisch oder nicht. Gibt es schon ein neues Abenteuer mit Petronella, Luis und Lea, an dem Sie gerade arbeiten? Wenn ja: Wann erscheint es?


Sabine Städing: Das allerneuste Abenteuer der Apfelhexe ist noch druckfrisch und gerade erschienen. Es heißt "Schneeballschlacht und Wichtelstreiche" und ist, passend zur Jahreszeit, eine Wintergeschichte. Außerdem wird es im Herbst 2016 ein weiteres Petronella-Abenteuer geben. Und wir planen gerade eine Erstlesereihe zu Petronella, weil wir festgestellt haben, dass es auch viele jüngere Kinder gibt, die die kleine Hexe und die Kuchenbrand-Zwillinge ins Herz geschlossen haben.



Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie eine neue Geschichte von Petronella erzählen?


Sabine Städing: Zuallererst soll die Geschichte Spaß machen und die Kinder mit einem guten Gefühl zurücklassen. Ich halte nichts von erhobenen Zeigefingern. Trotzdem gibt es natürlich Dinge, die mir wichtig sind. Toleranz zum Beispiel oder der behutsame Umgang mit der Natur. Diese Dinge fließen automatisch in die Geschichten ein - ganz ohne, dass ich es darauf anlege.



Sie sind ausgebildete Schifffahrtskauffrau und Yogalehrerin - und Sie sollen sogar mal nach dem Abitur eine Punk-Zeitschrift herausgegeben haben ... wie fanden Sie Ihren Weg hin zum Schreiben und wie schwer oder leicht war es, einen Verlag für Ihren ersten Jugendroman zu finden?


Sabine Städing: Ich habe schon immer gerne geschrieben und mir Geschichten ausgedacht. Das fing mit vollgekritzelten Schulheften an und führte irgendwann zu der "Punk-Zeitschrift", die allerdings eher ein kleines Fanzine war. Es enthielt ein paar Modetipps, aber hauptsächlich Konzert- und Musikbesprechungen. Wir haben es selbst zum Drucker getragen und anschließend vor den Konzerten verkauft. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Leider sind wir über die vierte Ausgabe nicht hinausgekommen. Mein erstes Manuskript habe ich erst viele Jahre später geschrieben. Es lag anschließend eine ganze Weile in der Schublade, bis ich mir endlich ein Herz gefasst und es an verschiedene Literaturagenturen geschickt habe. Zwei Agenturen hatten Interesse und von da an ging alles ganz schnell. Bereits acht Wochen später war der Vertrag mit dem Boje Verlag unter Dach und Fach.



Wenn Sie auf Lesereise gehen und aus Petronella vorlesen: Was finden die Kinder an der Apfelhexe und an den Geschichten besonders toll, was macht am meisten Spaß?


Sabine Städing: Ich glaube, den Kindern gefällt das ganze Paket. Die Verbindung von Petronellas magischer Welt mit der realen Welt der Zwillinge Lea und Luis. Wer würde sich nicht so eine magische, zauberhafte Freundin wünschen? Lustig ist allerdings, wie deutlich sich die Jungs mit Luis Kuchenbrand identifizieren. Man hört es an ihrem kernigen Gelächter, wenn Luis wieder so einen flapsigen Spruch gebracht hat.



Dass die Apfelhexe Petronella natürlich 1a-Apfelkuchenrezepte kennt, ist klar. Aber sie weiß auch sehr viel über alte Apfelsorten wie Herbstprinz, Berliner Schafsnase oder Rote Winterrenette. Sind Sie auch Apfelexpertin und ist es Ihnen wichtig, dass Ihre Leser/-innen diese alten Sorten auch kennenlernen?


Sabine Städing: Nein, ich bin ganz sicher keine Expertin für alte Apfelsorten. Aber bei uns, ganz in der Nähe, gibt es eine Streuobstwiese, auf der wachsen der Altländer Pfannkuchenapfel und die Berliner Schafsnase. Die Namen haben mir auf Anhieb so gut gefallen, dass ich sie unbedingt in die Geschichte pflanzen wollte.



Natürlich kämpft Petronella auch gegen die seltsamen Menschen, die Gärten in seelenlose Orte verwandeln wollen - wie sieht Ihr Garten aus, Sabine Städing?


Sabine Städing: In meinem kleinen Garten herrscht prächtiger Wildwuchs. Ich habe beim Pflanzen darauf geachtet, dass er kinder-, vogel- und insektenfreundlich ist. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wachsen hier nur einheimische Stauden und Gehölze. Außerdem gibt es hier natürlich auch ein Insektenhotel, das jedes Jahr ausgebucht ist.



Sie leben mit Ihrer Familie im Umland der Hansestadt. Ihr neues Buch, die "Foxgirls", spielt in Hamburg, aber natürlich geht es auch um magische Wesen. Was erwartet die kleinen Leser/-innen ab zehn Jahren in "Foxgirls"?


Sabine Städing: "Foxgirls" ist ein Roman, der sich vor allem an die Mädchen richtet. Abenteuer, Romantik und Fuchsmagie spielen darin eine große Rolle. Hauptakteure sind Puder Zucker und Bonnie Vanzetti. Zwei taffe Hamburger Mädchen, die sich nach einem Fuchsbiss in Füchse verwandeln und feststellen, dass ihre Stadt ein deutlich magischerer Ort ist, als sie bisher angenommen hatten. Ehe sie sich versehen, geraten sie ins Visier kryptozoologischer Jäger, die magische Wesen jagen und an skrupellose Sammler verkaufen. Ich glaube, dass alle die, denen Magnolia Steel gefallen hat, auch die "Foxgirls" lieben werden.



Wie hieß Ihr liebstes Kinderbuch?


Sabine Städing: Das waren eindeutig "Kalle Blomquist" und die "Kinder aus Bullerbü" von Astrid Lindgren.



Las Ihnen Ihre Mutter oder Ihr Vater Geschichten vor?


Sabine Städing: Ja, beide. Sowohl mein Vater als auch meine Mutter haben gerne vorgelesen. Meine Schwester und ich haben es geliebt. Zusammen auf dem Sofa oder um den Küchentisch zu sitzen und Geschichten zu hören, ist einfach eine wundervolle Art, Zeit miteinander zu teilen.



Und welche Bücher liest die erwachsene Sabine Städing sonst gerne?


Sabine Städing: Ich liebe Walter Moers und C.S. Lewis. Zuletzt gelesen habe ich "Die Bienenhüterin" von Sue Monk Kidd. Nicht mehr brandneu, aber sehr zu empfehlen.



Die schönen Bilder in den "Petronella"-Büchern kommen von SaBine Büchner. Wie können wir uns Ihre Zusammenarbeit vorstellen?


Sabine Städing: Wie schön, dass Sie danach fragen. SaBine Büchner ist eine absolut wundervolle Illustratorin. Irgendwie hat es von Anfang an mit uns beiden gepasst. Sie hat Petronella ein Gesicht gegeben und mir manche Bilder direkt aus dem Kopf gezeichnet. Ich liebe ganz besonders die Genauigkeit und die vielen lustigen Details in ihren Illustrationen. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die "Petronella"-Erstlesereihe. Da gibt es zwar weniger Text von mir, dafür aber ganz viele farbige Illustrationen von SaBine Büchner.



Petronella Apfelmus gibt es ja auch als Hörbücher. Wie gefällt Ihnen die Stimme der Petronella, die Nana Spier - auch die deutsche Synchronstimme u. a. von Drew Barrymore und Sarah Michelle Gellar ("Buffy") - spricht?


Sabine Städing: Nana Spier ist ein echter Profi. Ich mag ihre Stimme sehr. Sie spricht Petronella genauso keck und frech, wie es sich für eine Apfelhexe gehört. Es ist ein großes Vergnügen, ihr zuzuhören.



Interview: Literaturtest

Finale Randale / Die Vampirschwestern Bd.13
Gehm, Franziska
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Die Vampirschwestern



Dakaria: Pechschwarze Haare, die in alle Richtungen abstehen, Fliegersonnenbrille und eigentlich immer in Schwarz gekleidet: Das ist Dakaria. Doch weil sie ihren Namen hasst, sagen alle Daka zu ihr. Sie schläft in einem Holzsarg, an vier Ketten aufgehängt, und welche Farbe ihre Bettwäsche hat, ist leicht zu erraten. Schwarz. Genau! Immerhin bedruckt mit weißen Larven und das Kissen hat die eigenwillige Form einer riesigen Spinne. Daka hat es eben gern gemütlich. Das findet sie boibine (das ist Vampwanisch und heißt "super").



Über ihrem Bett hängt ein Poster der transsilvanischen Lieblingsband "Krypton Krax". Als Halbvampirin versteht Daka die Menschen nicht, die freiwillig Knoblauch essen und in die Sonne gehen oder gar Wasser lieben. Dafür würden die Menschen Dakas Aquarium vermutlich grenzwertig finden. Denn darin leben Blutegel. Daka liebt Blutegel als Haustiere und sie wäre lieber ein ganzer Vampir. Mit Regeln hat Daka es gar nicht und Silvania, ihre sieben Minuten ältere Schwester, muss sie immer wieder daran erinnern, dass Fliegen bei Tag oder "Flopsen" in Deutschland nicht erlaubt ist. Schließlich soll niemand erfahren, dass sie Halbvampire sind ...



Silvania: Sie kann es nicht ausstehen, wenn ihr Name abgekürzt wird, und sie liebt es romantisch und mädchenhaft. Wo Daka immer nur schwarz trägt, kleidet Silvania sich zum Beispiel mit einem dunkelroten und mit Perlen bestickten Rock, trägt Ballerinas dazu und steht auf extravagante Stolas und Hüte. Natürlich nur solche Hüte, die ihre halblangen rotbraunen Haare besonders gut zur Geltung bringen. Sie hat sogar einen Hutständerbaum für all die Exemplare und braucht auch sonst viel Platz für Schmuck, Klamotten, Bücher und ihre Mädchenzeitschriften.



In Ihrem Teil des Zimmers hängt auch ein Strauß getrockneter Rosen - es ist der Geburtstagsstrauß, den ihr Oma …mehr


Franziska Gehm

Gehm, FranziskaFranziska Gehm, geboren 1974 in Sonderhausen, hat in England und Irland studiert, in Österreich und Dänemark gearbeitet und zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt und verfilmt wurden. Genau wie Carla hat sie sich als Kind manchmal in Luft aufgelöst, meistens im Mathe-Unterricht.Christians, JuliaJulia Christians, ein Harzer Urgestein von 1984, ist aus einem Studium des Kommunikationsdesigns an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) 2011 als Diplom-Designerin hervorgegangen und arbeitet seit 2018 als freiberufliche Illustratorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann, ihren Kindern und der ständigen Frage, ob drei Hunde genug Hunde sind.

Interview mit Franziska Gehm



Dakaria, genannt Daka, und Silvania sind zweieiige Zwillinge und, wie es auf Vampwanisch heißt, Vampyri semoi (Halbvampire). Was genau ist nochmal der Unterschied zwischen einem Vampir und einem Halbvampir?


Franziska Gehm: Halbvampire wie Silvania und Daka sind eine Mischung aus Mensch und Vampir. Die Eckzähne sind nicht ganz so lang, die Mädchen sind nicht ganz so lichtempfindlich und blutrünstig usw. Welche vampirischen und welche menschlichen Eigenschaften stärker ausgeprägt sind, bestimmen letztlich die Gene (oder die Autorin).



Daka ist die Wildere der Zwillinge und wäre lieber ein ganzer Vampir. Silvania wäre lieber ein ganzer Mensch und liebt Ballerinen und Blümchenmuster. Wie oft kracht es zwischen den beiden ungleichen Schwestern?


Franziska Gehm: Nicht so oft wie zwischen meinen eigenen Kindern. Eins ist mir wichtig: Auch wenn sich Silvania und Daka mal streiten, halten sie im Ernstfall immer zusammen - Blut ist dicker als Wasser.



Familie Tepes kommt aus Bistrien in Transsilvanien. Nun lebt sie in Deutschland und musste sich am Anfang sehr umgewöhnen. Was fiel Daka und Silvania am schwersten?


Franziska Gehm: Den Tag zur Nacht zu machen. Und Rolltreppen natürlich.



Die Zwillinge haben ein Taubentrauma. Was genau steckt dahinter?


Franziska Gehm: In jungen Jahren sind sie bei einem AusFLUG in einen Taubenschwarm geraten. Das ist vergleichbar mit einem Schwimmschüler, der gerade eifrig sein Seepferdchen machen will und plötzlich von einem Schwarm verrückter Heringe umzingelt ist. Ein traumatisches Erlebnis!



Zur Familie gehört auch Oma Zezci. Sie ist eigentlich immer unterwegs und schreibt gern Postkarten an die Zwillinge. Wie hat Oma es eigentlich aufgenommen, dass Mihai Tepes - Dakas und Silvanias Vater - ein richtiger Vampir, eine Menschenfrau geheiratet hat?


Franziska Gehm: Als Mihai seine Auserwählte Elvira zum ersten Mal mit nach Hause brachte, dachte Oma Zezci, sie wäre das Mittagessen. Doch schnell gewöhnte sie sich an den Gedanken, eine Menschenschwiegertochter zu haben. Oma Zezci haut so schnell nichts aus der Flugbahn.



Wären Sie selbst ein Halbvampir - was wäre Ihre liebste Eigenschaft?


Franziska Gehm: Fliegen!



Sie haben für "Die Vampirschwestern" auch eine eigene Sprache erfunden, Vampwanisch. Das Vokabular ist Band für Band mitgewachsen. Mittlerweile gibt es schon am Ende der Bücher ein richtiges kleines Wörterbuch Vampwanisch - Deutsch. Das muss richtig Spaß machen, solche lustigen Worte wie "Fumps" (Mist), "Bunkprum" (oller Sargpupser) oder "boibine" (super) zu erfinden, oder? Wie entstehen diese Worte?


Franziska Gehm: Die meisten vampwanischen Worte fliegen mir zu. Bei einer Lesung sagten mir einmal Kinder, sie würden Vampwanisch als Geheimsprache benutzen - zensatoi futzi (supermegawahnsinns- enormsensationell- verblüffendausgezeichnet)!



Seit ein paar Jahren sind "Die Vampirschwestern" auch Filmstars. Boi Felishnuk (Herzlichen Glückwunsch) dazu! Wie gefallen Ihnen die Hauptdarstellerinnen und die Umsetzung Ihrer Bücher in Kinofilme?


Franziska Gehm: Als ich die Hauptdarstellerinnen zum ersten Mal beim Dreh sah, war ich völlig perplex: Die Figuren, die es bisher nur in meinem Kopf gab, waren lebendig geworden. Es war ein schöner und seltsamer Moment. Die Kinofilme erzählen die Abenteuer von Silvania und Daka anders, aber wie ich finde, sehr gelungen. Sie begeistern die Kinogänger, das begeistert mich wiederum.



Wir alle sind von Vampiren fasziniert - aber Ihre Vampire sind natürlich nicht so furchteinflößend wie der echte Dracula ... Was fasziniert Sie an Vampiren?


Franziska Gehm: Neben den üblichen faszinierenden Vampireigenschaften (fliegen, Nachtwesen, unsterblich) reizt mich diese Mischung: Ja, Vampire können furchteinflößend, geradezu animalisch sein, sind aber auch stolze, traurige Gestalten einer vergangenen Zeit.



Neben den Vampirschwestern haben Sie sich auch noch die Reihe "Die wilde Lilly", "Familie Pompadauz" oder "Die Vulkanos" ausgedacht und viele weitere Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Wie kamen Sie überhaupt zum Schreiben und wie schwer oder leicht war es beim ersten Buch, einen Verlag zu finden?


Franziska Gehm: Bereits im zarten Alter von drei Jahren schrieb ich ... Nein, ich wusste lange gar nicht, was ich werden wollte. Während und nach meinem Studium habe ich verschiedene Jobs ausprobiert und wusste dann zumindest, was ich nicht wollte. Einer dieser Jobs führte mich auch in einen Verlag und erst dort fasste ich überhaupt den Mut, es selber mit dem Schreiben zu versuchen. Vorher hielt ich Autoren immer für Halbgötter. Jetzt bin ich selber einer, ha!



Ihr liebstes Buch als Kind?


Franziska Gehm: "Der Zauberer der Smaragdenstadt" von Alexander Wolkow.



Und was liest die erwachsene Franziska Gehm gerne?


Franziska Gehm: Zeitung. Lindgren und Witze für meinen Sohn. Dr. Seuss für meine Tochter. Und wenn mir danach nicht die Augen zufallen, alles querbeet, was interessant klingt oder mir empfohlen wird (Krimis, Jugendromane, Popliteratur, Familiensagas, Comics, Klassiker ... )



Interview: Literaturtest

Kuno Knallfrosch. Musical für Kinder, m. Audio-CD
Jacobs, Dietmar;Schnermann, Andreas
19,99 €
Vergriffen, keine Neuauflage

Kuno Knallfrosch



Ein Bilderbuch mit Musikhörspiel-CD, Noten zum Nachspielen und vielen tollen Liedern zum Mitsingen!



Kuno Knallfrosch hat einen Knall! Und was für einen: Er bläst seine Backen auf und haut volle Suppe drauf bis es KNALL macht! Aber wenn man so einen großen Knall hat wie Kuno, hat man es eben nicht immer leicht im Leben. Denn prompt werfen ihn die anderen Frösche genervt aus dem Teich! Kuno macht sich also einsam auf in die Welt - denn ohne seinen Knall will er nicht leben!



"Der Sinn des Lebens muss mehr sein als ein Eierbrötchen!"



Aber zum Glück währt die Einsamkeit nicht lange, denn auf seiner Reise bleibt er mit seinem Knall nicht lange alleine: Specht Woody dengelt lieber auf Flaschen einen heißen Rhythmus als auf Holz zu klopfen. Elch Søren röhrt auf langen Röhren. Weil sich aber die Schweden über sein Röhren in Röhren empören, lässt er sein betörendes Röhren eben hier hören. Breular, der verrückte Hahn vom Dorf, spielt lieber auf Bauer Hansens Eierschneider ein Lied als auf die Hühner aufzupassen. Denn "der Sinn des Lebens muss mehr sein als ein Eierbrötchen!".



Zusammen machen sie sich auf den Weg, um den legendären Bubalubalu-Club in Hamburg zu suchen, wo alle Tiere der Welt Musik machen können. In Hamburg gabeln sie die Katze Mimi von Wegen mit dem entzückenden Sprachfehler auf - der aber verschwindet, wenn sie singt. Und Mimi, ja die kann singen ...



Und so starten sie gemeinsam ihre Karriere als die spannendste Band Hamburgs!



"Die Welt ist ganz schön groß. Und ganz schön schön. Vor allem, wenn man fest an seinen Knall glaubt!"



"Kuno Knallfrosch" explodiert regelrecht vor guter Laune, Ideenreichtum, Spaß und guter Musik! Jedes Mal, wenn man das Buch in die Hand nimmt, entdeckt man auf den liebevoll gestalteten …mehr


Andreas Schnermann; Horst Klein; Dietmar Jacobs

Andreas Schnermann ist Pianist, Komponist, Arrangeuer und Produzent diverser Musik-CDs und Hörbücher. Er arbeitet als Musikalischer Leiter diverser Theaterproduktionen (u.a. am Schauspielhaus Bochum) und spielt mit seinen Bands auf Festivals und in Clubs. Außerdem ist er als Lehrbeauftragter am Institut für Musik in Osnabrück und an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln aktiver Musikpädagoge und Musik-Coach.


Horst Klein ist Graphiker und Illustrator. Er arbeitet u.a. für den WDR und das Kom(m)ödchen Düsseldorf. Er hat zahlreiche Hörbuch-CDs für Kinder gestaltet, und in der Zeitschrift »Eltern family« illustriert er regelmäßig eine Kolumne. Horst Klein ist Graphiker und Illustrator. Er arbeitet u.a. für den WDR und das Kom(m)ödchen Düsseldorf. Er hat zahlreiche Hörbuch-CDs für Kinder gestaltet, und in der Zeitschrift »Eltern family« illustriert er regelmäßig eine Kolumne.


Dietmar Jacobs, Dr. phil., 1967 geboren. Schreibt begeistert Theaterstücke, Kabarettprogramme und Drehbücher. Seit 2006 Grimmepreisträger und Autor für 'Stromberg', 'Dr. Psycho', 'Käptn' Blaubär' und viele andere Serien.

Interview mit Andreas Schnermann



Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Kindermusical über einen Frosch mit einem Knall zu machen? Anders gefragt, wie ist Kuno Knallfrosch auf die Welt gekommen?


Andreas Schnermann: Dietmar Jacobs und Horst Klein kennen sich bereits aus ihrer Zusammenarbeit am Theater Kom(m)mödchen in Düsseldorf. Es lag da wohl schon eine Weile die Idee für solch eine Froschgeschichte in der Luft und leider auch eine Zeit in der Schublade. Eines Tages berichtete mir Dietmar von dieser Idee und ich war Feuer und Flamme und evtl. auch ein wenig sowas wie ein Antreiber für eine, wie ich finde sehr passende Zusammenarbeit, mit der wir uns einen Herzenswunsch erfüllten.



Was war zuerst da: Die Musik oder die Geschichte? Oder einfach nur ein Knallfrosch?


Andreas Schnermann: Zuerst mal gab es nur die fixe Idee von Dietmar und Horst, mal was aus dem Begriff "Knallfrosch" zu machen. Daraus hat sich dann bei Dietmar eine Geschichte entwickelt, die sich an Weihnachten 2009 mit Andreas soweit konkretisierte, dass einzelne Stationen und Tiere der Geschichte besprochen wurden. Dietmar schrieb dann einen ersten Plot, ich die ersten drei Songs und Horst malte die ersten Bilder.



Wird die Geschichte von Kuno Knallfrosch und der Bubalubalu-Band eines Tages weitergehen?


Andreas Schnermann: Oh ja, bestimmt. Kuno fängt ja gerade mal an mit seiner Bubalubalu-Band. Außerdem ist Hamburg ja bekanntlich das Tor zur Welt. Wie schön, dass wir ausgerechnet im Januar auch in Hamburg sind und den Kuno dort mit der NDR-Big Band aufführen!!!



Wo und wann kann man "Kuno Knallfrosch" live sehen? Und kommen Sie auch mal in den Süden?


Andreas Schnermann: Im Moment hat der Norden und der Westen noch klaren Vorteil, doch wir kommen auch sehr gerne in den Süden. Man kann uns ja über unsere Homepage www.kuno-knallfrosch.de auch buchen.



Kuno wird jetzt am 13. Dezember das erste Mal in Gummersbach aufgeführt, am 16. Dezember gibt es dann zwei Kuno-Vorstellungen in der Kölner Volksbühne am Rudolfplatz (ehemals Millowitsch), und am Sonntag, den 20. Dezember, wird er das erste Mal in Düsseldorf gezeigt. Und zwar im legendären Kom(m)ödchen in der Altstadt.



Im Januar 2016 werden Kuno und die Bubalubalu-Band dann endlich in Hamburg spielen! Das ist ja sowas wie die Krönung der Geschichte. Gespielt wird aber nicht auf dem Gullideckel vor Schmier-Else, sondern zusammen mit der NDR BIG-BAND! Die Stücke werden eigens für einen fetten Big-Band-Sound umarrangiert, da bin ich besonders gespannt drauf. Am 21. & 22. Januar gibt es vier Schulkonzerte, am Samstag den 23. Januar dann zwei öffentliche Familienkonzerte im Rolf-Liebermann-Studio vom NDR.



Und weil "Kuno Knallfrosch" ja ein Musical für Kinder ist, haben wir auch Kinder gefragt, was sie gerne von Ihnen wissenwollen:

War Kunos Mama traurig, als er wegging? (Johannes, 4 Jahre):


Andreas Schnermann: Nur am Anfang ein bisschen, aber in Wirklichkeit fand sie es auch gut, dass der Kuno lernt, sich in der Welt zurecht zu finden. Ich hörte, das Geknalle ging sogar ihr ein bisschen auf den Keks.


Für Froschmütter ist es aber nicht ganz so hart wie für Menschen. Kunos Mutter hatte ja noch 478 andere Kinder.



Ich mag am liebsten den Elch Sören. Welche sind eure Lieblingsfiguren? (Zoé, 6 Jahre)


Andreas Schnermann: Horst steht auf "Sören", Dietmar mag die Ratte "Udo" am liebsten, und ich mag " Breular". Aber wir haben die anderen selbstverständlich auch sehr gerne.



Ich würde so gerne mal in den Bubalubalu-Club. Hat der wirklich zugemacht? (Charlotte, 5 Jahre)


Andreas Schnermann:Tja, im Moment sieht es wirklich so aus, als wäre der Club zu. Aber wer weiß, was noch alles so passiert in Kunos Leben.

Die Lieder:

Im Buch von Kuno Knallfrosch gibt es eine CD, auf der die gesamte Geschichte vorgelesen wird. Zudem gibt es sieben sehr lustige Lieder. Hier könnt Ihr in die Lieder reinhören, die Kuno und seine Freunde auf dem Weg zum Bubalubalu-Club singen. Los gehts mit Kuno, dem Knallfrosch:
Kuno trifft auf seiner Wanderung den Specht Woody. Der trommelt und klopft sehr gerne auf allem herum, was er finden kann. Er hört sich so an:
Schließlich Sören, ein schwedischer Elch, der nach Deutschland kam, um hier ungestört in Röhren zu röhren. Das klingt dann in etwa so:

Ausmalbilder:

breular
soeren
mimi
inbus
woody
wachtmeister
udo
kuno

Alle Reihen des Kinderbuchfestivals:

Kuno Knallfrosch. Musical für Kinder, m. Audio-CD

Gebundenes Buch
HIER SPIELT DIE MUSIK!
Ein Bilderbuch mit Musikhörspiel-CD, Noten zum Nachspielen und vielen tollen Liedern zum Mitsingen!
Kuno Knallfrosch ist ein ganz besonderer Frosch: Statt zu quaken, wie alle anderen Frösche, bläst er seine Backen auf und haut dann volle Lotte drauf: KNALL! Kuno liebt seinen Knall - nur die anderen Frösche im Teich finden das Geböller blöd und schicken Kuno fort. Wie gut, dass der kleine Frosch schnell Freunde findet: Specht Woody, Elch Søren, Hahn Breular und die Katze Mimi - allesamt verhaltensoriginell - aber dafür extrem musikalisch. Gemeinsam beschließen die Tiere, den Bubalubalu-Club zu suchen und dort berühmt zu werden! Auf geht's, zwo, drei vier ...!
Mit einer Geschichte von Dietmar Jacobs, Bildern von Horst Klein und Musik von Andreas Schnermann
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