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Doris Knecht
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Besser
Broschiertes Buch
Antonia Pollak hat ein Leben, von dem viele träumen - ihr Mann Adam trägt sie und die beiden Kinder auf Händen, man leistet sich, worauf man Lust hat, hat Freunde mit interessanten Jobs, alles läuft in festen Bahnen. Doch Toni Pollak hat auch ein paar Geheimnisse, von denen ihr Liebhaber noch das kleinste ist. Zu ihrer Mutter hat sie jeden Kontakt abgebrochen, und zu bestimmten anderen Leuten auch. Ein ziemlich perfektes Leben. Bis die Vergangenheit anklopft.
Ein so schwarzes wie komisches Buch über die bröckelnde Fassade eines Upperclass-Lebens.
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Ein so schwarzes wie komisches Buch über die bröckelnde Fassade eines Upperclass-Lebens.
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12,00 €
Besser (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Antonia Pollak hat ein Leben, von dem viele träumen - ihr Mann Adam trägt sie und die beiden Kinder auf Händen, man leistet sich, worauf man Lust hat, hat Freunde mit interessanten Jobs, alles läuft in festen Bahnen. Doch Toni Pollak hat auch ein paar Geheimnisse, von denen ihr Liebhaber noch das kleinste ist. Zu ihrer Mutter hat sie jeden Kontakt abgebrochen, und als junge Frau kannte Toni die falschen Leute, was sie fast vergessen hat - bis eines Tages ein Mann von früher auftaucht. Während der ökohedonistische Alltag weiterläuft, wächst in Toni die Angst, die Vergangenheit könne sie einholen ... Doris Knecht schickt ihre Heldin, die immer das Gefühl hat, gar nicht in ihr schönes Leben zu passen, durch Feuerproben, in denen sie alles zu verlieren fürchtet und langsam ein paar Dinge zu begreifen beginnt. Und wie nebenher porträtiert Doris Knecht mit unbestechlichem Blick unsere Zeit, ihre Typen und Lebensentwürfe. Ein verteufelt ehrliches Buch über das Dasein und die wahrhaften Lügen, die es zusammenhalten - und ein ebenso schwarzer wie komischer Roman über das richtige Leben im falschen.…mehr
9,99 €
©Pamela Rußmann
Doris Knecht
Knecht, DorisDoris Knecht geboren in Vorarlberg, ist Kolumnistin («Standard», «Falter») und Schriftstellerin. Ihr erster Roman, «Gruber geht» (2011), war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde fürs Kino verfilmt. Zuletzt erschienen die vielgelobten Romane «Wald» (2015) und «Alles über Beziehungen» (2017); letzterer wurde für den Österreichischen Buchpreis nominiert. Doris Knecht lebt in Wien und im Waldviertel.Kundenbewertungen
Darfs sonst noch was sein?
JA!!!!!!!!! Es kann gar nicht genug geben von diesen Geschichten des Lebens.
Gut, ihr habt gewonnen
Lesen, Vergnügen, Mit-Empfinden, Wiedererkennen und neidisch werden auf's Leben, das wahre.
Hurra
Grandios.
Leuchtende Sprache, bodenfest, beamt direkt in ein Lesevergnügen, aus dem es nur schwer aufzutauchen ist.
Für Menschen mit Freude am Gegensätzlichen, Menschen mit und ohne Kinder.
Für Österreicher, Schweizer und alle anderen, die wir sind.
Gruber geht
Zwei Menschen, Gruber, ein Banker, und Sarah, eine D-Jane. wie sie beide unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen einander unter ungewöhnlichen Umständen, kommen sich näher, entfernen sich wieder voneinander und bleiben sich schließlich näher, als sie ursprünglich gedacht hatten.
Der Roman spielt in Wien und Berlin und auf für mich ungewohnt präsente Weise in der Gegenwart, wenn man das so sagen kann.
Er ist mit flotter Feder geschrieben, trifft Charaktere und Situationen knapp, gekonnt und schnörkellos und bedient sich mit großer Sicherheit der unterschiedlichen Sprachen und Denkweisen von Frauen und Männern, die fast wie Stimmen aus dem Off heraus erzählen.
Die Erzähler sind Gruber, selten seine Schwester Kathie, und dann Sarah. Und während Sarah ein eigenes „Ich“ hat, wird über Gruber berichtet, aber so nah an ihm dran, als spräche auch er selbst. Beide treffen sich gelegentlich in ihrem Erzählten.
Es gelingt der Autorin auf die vergnüglichste Weise, durch Rückblenden und Episoden den Erzähltext durch Aberwitziges oder Abscheuerregendes aufzubrechen, um Situationen zu erläutern oder exotische Verhaltensweisen darzustellen. – Diese Textstellen könnten „Kolumnen des Bizarren“ oder „Studien für Stillleben“ heißen.
Wie immer ist das Ruchlose natürlich interessanter als das Gute, und deshalb wirkt Gruber wesentlich mehrdimensionaler als Sarah. Sarah – vielleicht die Autorin selbst? – ist jemand, die sich und die Anderen behutsam sich vortastend begreifen will, die Gruber eher mit einer für mich nicht immer nachvollziehbaren, fast mütterlich freundlichen Nachsicht behandelt. Sie gleicht als Figur anfangs ein wenig einem Pastell, gewinnt jedoch in den letzten Kapiteln enorm an Farbe und Temperament, wenn wir sie bei dem Verlust des werdenden Kindes erleben.
Gruber hingegen platzt mitten hinein in die Geschichte als Perfektionist, Widerling und Alles-nur-nicht-sich-selbst-Verächter, „selbstbeobachtender Kontrollfreak“, den Willkür und Chaos, „aus dem Konzept werfen“, was er sehr „persönlich nimmt“. Der überzeugt ist, dass sein Leben durch „sein vorausschauendes Zupacken“ und seine immer wieder geübte „eklatante Selbstmitleidlosigkeit“ mit der gewohnten „Gruberschen Perfektion“ belohnt wird.
Er ist ständig auf der Flucht vor seinen Gefühlen, bläht sich auf, um sich mit lautem Krakeelen und Unflätigkeiten vor unguten Situationen zu schützen – und dann. Gruber, der plötzlich aus seiner Umlaufbahn um lieb gewordene Vorurteile, sexistische Sprüche und Männlichkeitswahn geworfen wird, als er heftig erkrankt. Dass er Sarah begegnet, ist sein Glück.
So geht das!
Zum Da-Nieder-Knien!
Einfach nur so lesen geht nicht.
Verschlingen, alles andere überfordert den unbändigen Drang, weiter an Knecht dranzubleiben.
Die Lektüre ermöglicht, sich über ein elendes Wochenende zu retten.
Auch ohne selbsteigenes Elend sehr sehr prima. Fantastischischst.
Gruber geht
Der oberflächliche John Gruber ist beruflich viel unterwegs, seine Penthouse-Wohnung leistet er sich in Wien, pflegt einen gehobenen Lebensstil und verachtet alle die seiner nicht würdig sind. Selbstverliebt und egoistisch, betrachtet er seine Umwelt mit einem enormen Zynismus. Frauen sind Betthäschen, keiner Zeit und Mühe Wert, bis er sich in die coole Sarah verliebt, es ihr und sich jedoch nicht zugesteht und so jeder seines Weges zieht.
Doch auch vor diesem arroganten narzisstischen Helden macht das Schicksal keinen Halt. Er erkrankt an Krebs und als der Tod bereits spürbar ist, macht unser Kotzbrocken eine unglaubliche Metamorphose durch. Er nimmt sich die Zeit und reflektiert tiefsinnig über sein Leben und seine Daseinsberechtigung.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, das gestaltet den Roman dynamisch und aufregend. Sprachlich experimentiert die Autorin mit bildhaften Vergleichen, kurzen Sätzen, Wortneuschöpfungen und wenig angebrachte ordinäre Ausdrücke, dafür auch den Abzug, aber ansonsten fand ich das ganze eine runde entspannte Lektüre.
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