Autor im Porträt

Toptitel von Dirk Stermann

'Mir geht's gut, wenn nicht heute, dann morgen.'

Gebundenes Buch
Fast ihr ganzes Leben hat Erika Freeman in New York verbracht, dann sitzt sie eines Abends in der Talkshow von Dirk Stermann, «Willkommen, Österreich», und verzaubert ihren Gastgeber und die Nation. Im hohen Alter lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt Wien, jeden Mittwoch kommt Dirk sie nun besuchen, um sich mit ihr bei Kipferln und Melange über Gott und die Welt zu plaudern, und aus diesem erzählten Jahrhundertleben einen so amüsanten wie bewegenden Roman zu machen
Geboren 1927, ist Erika mit 12 Jahren vor den Nazis nach New York geflohen. Sie wächst in einem Waisenhaus auf, hat Anteil an der Gründung Israels und wird nach dem Studium Psychoanalytikerin; ganz auf sich gestellt, ihre Mutter hat den Krieg nicht überlebt. Ihr Vater, vermeintlich im KZ gestorben, glaubt seinerseits, als Einziger der Familie überlebt zu haben, bis er mitten auf dem Broadway seinen Bruder trifft. Als Therapeutin ist Erika bald eine Berühmtheit, die Riege ihrer berühmten Patienten reicht von Washington bis Hollywood. Nun, mit 95, ist sie wieder Österreicherin geworden, residiert im berühmten Hotel Imperial, wo einst Hitler nächtigte, und wenn man sie fragt, wie es ihr geht, sagt sie: «Gut. Wenn nicht heute, dann morgen.»
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24,00 €

Maksym

Broschiertes Buch
Dirk Stermanns Roman «Sechs Österreicher unter den ersten fünf», der sich allein in Österreich über hundertfünfzigtausend Mal verkaufte, hatte einen Helden namens Dirk Stermann. Nun hat der Autor ein neues Buch über diesen Mann geschrieben. Es beginnt wie eine amüsante Gesellschaftssatire aus dem heutigen Wien: Dirk und seine Frau stehen vor einem Problem. Sie muss für ein paar Monate beruflich ins Ausland, aber er hat jetzt wirklich keine Zeit, sich den ganzen Tag um den gemeinsamen Sohn, Hermann, zu kümmern. Professionelle Hilfe muss also her. Freunde empfehlen, sehr modern, einen männlichen Babysitter. Sie hätten einen Ukrainer, sehr erfahren und gebildet, immer ein Zitat von Joseph Roth auf den Lippen.
Und Dirk entscheidet sich, gegen all die blonden jungen Frauen, ebenfalls für einen Ukrainer. Auch wenn Maksym eigentlich nie Klassiker zitiert. Und erst macht der schweigsame Osteuropäer seine Sache auch ganz gut. Aber dann beginnt er, neben dem Sohn auch den Vater zu sitten. Und von da an scheint es nur noch eine Richtung zu geben: abwärts.
Ein Roman, wie ihn nur Dirk Stermann schreiben kann: komisch, grausig, herzerwärmend.
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14,00 €

Dirk Stermann

Dirk Stermann, geboren 1965 in Duisburg, lebt seit 1987 in Wien. Er zählt zu den populärsten Kabarettisten und Radiomoderatoren Österreichs und ist auch in Deutschland durch Fernseh- und Radioshows sowie durch Bühnenauftritte und Kinofilme weit bekannt.

Literaturfestival - Der Junge bekommt das gute zuletzt - Stermann

Die Schmerzen der Welt



"Es ist heute schlecht und wird nun täglich schlechter werden - bis das Schlimmste kommt." Der eingangs zitierte Arthur Schopenhauer kündigt Unheilvolles an, und so nimmt das Schicksal des jungen Protagonisten in Dirk Stermanns neuem Roman "Der Junge bekommt das Gute zuletzt" seinen unguten Lauf. Claude ist noch nicht 14 Jahre alt und schon (fast) ganz allein in der Großstadt Wien, wo er täglich erfährt, welche Schmerzen das Leben bereithalten kann, zum Beispiel den Trennungsschmerz.



Die Mutter, Ethnologin aus Leidenschaft, und der Vater, Posaunenlehrer aus der Provinz, sind so sehr mit ihren eigenen Leben beschäftigt, dass sie sich kaum um ihren Sohn kümmern. Als die Mutter einen neuen Liebhaber, einen peruanischen Flötenspieler, mitbringt, wird gar eine Wand aus Pressspanplatten in der elterlichen Wohnung hochgezogen: "Drüben ist Lateinamerika, bei uns ist Österreich", erklärt der Vater. Auf der einen Seite leben nun Claudes Bruder Bronislaw, der Liebhaber und die geliebte Mutter, auf der anderen Seite Claude und sein Vater. Das Ganze sei ja nur ein Provisorium: "Wände und Mauern sind nicht für die Ewigkeiten gebaut,mehr

Interview mit Dirk Stermann

Interview: Dirk Stermann, "Der Junge bekommt das Gute zuletzt"



"Der Junge bekommt das Gute zuletzt" ist die Geschichte von Claude, einem 13-jährigen Jungen in Wien, der nach der Trennung der Eltern langsam feststellen muss, dass er von nun an, viel zu früh, komplett auf sich allein gestellt ist. Welche Idee stand am Anfang des Buches und warum erzählen Sie ausgerechnet diese düstere Geschichte?


Dirk Stermann: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass ich nach der Lektüre von "Train Dreams" von Denis Johnson begonnen habe, über eine traurige Romanidee nachzudenken. Es sollte eine dichte, nicht zu lange Geschichte werden, in der sich verschiedene Furchtbarkeiten die Klinke in die Hand geben. Die Geschichte war mir dann schon früh klar. Hilfreich war dann, dass ich über die Schmerzskala von Justin O. Schmidt las, der von unzähligen Insekten gebissen und gestochen worden war und diese Schmerzen klassifizierte. Der schlimmste Schmerz ist der, den die Gewehrkugelameise, die 24-Stunden-Bullet-Ant auslöst. Diese Skala wurde zur Dramaturgie des Romans. Bei Schmidt endet die Schmerzskala bei 4.0 plus, bei meinem kleinen Helden Claudemehr