CD
1
The Moon and The Sky
00:04:27
2
Soldier Of Love (Album Version)
00:05:57
3
Morning Bird
00:03:54
4
Babyfather
00:04:39
5
Long Hard Road
00:03:00
6
Be That Easy
00:03:39
7
Bring Me Home
00:04:06
8
In Another Time
00:05:04
9
Skin
00:04:14
10
The Safest Place
00:02:43
Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 5. Februar 2010
- Hersteller: Sony Music Entertainment Germany GH / RCA INT.,
- EAN: 0886976388126
- Artikelnr.: 27962983
Herstellerkennzeichnung
Sony Music Entertainment International Services GmbH
PO BOX 510
33311 Gütersloh
product.safety@sonymusic.com
Die Sphinx des Soul
Lange nichts gehört von Sade, die mehr als eine Sängerin ist. Jetzt zeigt sie mit einem zeitlos schönen Album der Konkurrenz, wer Herrin im Hause der Soul-Göttinnen ist.
Sade ist mehr als eine Person. Hinter Helen Folasade Adu, dem enigmatischen Superstar, stehen vier Musiker. Dieses Quartett, zu dem neben Adu noch Paul S. Denman, Stuart Matthewman und Andrew Hale gehören, hat sich zwar nach seiner Frontfrau benannt, und auch alle Plattencover tragen das Foto dieser eleganten Sängerin. Doch die drei Instrumentalisten sind seit Gründung der britischen Pop-Combo 1983 gleichberechtigte Teilhaber am Unternehmen Sade.
Diese Beständigkeit ist alles andere als gewöhnlich. Der übliche Weg einer
Lange nichts gehört von Sade, die mehr als eine Sängerin ist. Jetzt zeigt sie mit einem zeitlos schönen Album der Konkurrenz, wer Herrin im Hause der Soul-Göttinnen ist.
Sade ist mehr als eine Person. Hinter Helen Folasade Adu, dem enigmatischen Superstar, stehen vier Musiker. Dieses Quartett, zu dem neben Adu noch Paul S. Denman, Stuart Matthewman und Andrew Hale gehören, hat sich zwar nach seiner Frontfrau benannt, und auch alle Plattencover tragen das Foto dieser eleganten Sängerin. Doch die drei Instrumentalisten sind seit Gründung der britischen Pop-Combo 1983 gleichberechtigte Teilhaber am Unternehmen Sade.
Diese Beständigkeit ist alles andere als gewöhnlich. Der übliche Weg einer
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Band mit einer attraktiven Sängerin wie Adu, die noch dazu über ein so unterkühltes wie tiefes Timbre verfügt, verläuft in der Regel so, dass die Position der Gesangskünstlerin mehr und mehr hervorgehoben wird, bis sie schließlich auf Solopfaden unterwegs ist. Bei Sade hingegen scheinen alle Beteiligten zu wissen, was sie aneinander haben. Denn Adu mag im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung stehen, ihre Hintermänner haben aber mindestens ebenso viel zum Gelingen der Karriere beigetragen. Wie groß ihr Einfluss ist, lässt sich aus ihren Nebentätigkeiten ablesen: Bassist Denman, Gitarrist und Saxophonist Matthewman und Keyboarder Hale taten sich etwa in den Neunzigern zum Projekt Sweetback zusammen. Neben experimentellen Tönen zwischen Ambient und Electro finden sich auf ihren beiden Veröffentlichungen auch Stücke in der typisch sanften Sade-Manier. Und welche Bedeutung Matthewman für die akustische Identität des Ensembles besitzt, ließ sich auf Maxwells Album "Embrya" von 1998 ausmachen. Seine Produktionen für den Neo-Soul-Sänger erinnerten jedenfalls streckenweise verdächtig stark die Aufnahmen seiner Hauptgruppe.
Sade Adu und ihre Mitstreiter haben zu einer Zeit angefangen, als sich mit Tonträgern noch viel Geld verdienen ließ. Ihre ersten drei Alben aus den Achtzigern verkauften sich millionenfach. Davon können ihre Mitglieder noch heute zehren. Auf den kommerziellen Erfolg ihres neuen Materials sind die Vier inzwischen nicht mehr unbedingt angewiesen. Die längst über verschiedene Länder verstreuten Musiker treffen sich deshalb nur dann im Studio, wenn ihnen auch wirklich danach ist. Die Abstände, in denen sie sich zurückgemeldet haben, sind dabei ständig größer geworden: Zwischen ihrem vierten und fünften Album gingen immerhin sieben Jahre ins Land. Ihre nun erschienene, erst sechste Platte bringen Adu, Denman, Hale und Matthewman nach einer Pause von sogar zehn Jahren heraus. Wie schon bei den letzten beiden Alben zeigt sich auch auf dem aktuellen "Soldier of Love", wie gut die Band mit ihrer kreativen Freiheit umzugehen weiß. Mit jeder Aufnahme erweitern Sade zwar kontinuierlich ihr musikalisches und technisches Spektrum. Doch obwohl die Stücke der Gruppe klanglich immer absolut auf dem neuesten Stand sind, sieht das Quartett davon ab, sich beim Zeitgeist anzubiedern. Moden wie Trip-Hop oder Drum 'n' Bass sind an Sade denn auch genauso spurlos vorübergegangen wie der Einsatz von Autotune, ohne dessen Effekt sich momentan keine R&B-Sängerin mehr vor ein Mikrofon traut.
Die Wandlungen von Sade vollziehen sich demgegenüber ganz aus sich selbst heraus, ohne dass man das Gesamtkonzept dabei aus den Augen verlöre. "Love Deluxe" von 1992 markierte den Abschied vom leichten Jazz und von lateinamerikanischer Rhythmik, beides Elemente, die bis dahin fest dazugehört hatten. Dafür tauchten plötzlich stark verzerrte Gitarren auf und fügten dem glatten Harmoniegerüst einige wohltuende Ecken und Kanten hinzu, die teilweise von tieftönenden Dub-Bässen wieder ausgebügelt wurden: Die melancholische Grundstimmung der Lieder blieb so gewahrt, zugleich lagen Welten zwischen beispielsweise "Your Love is King" und "No Ordinary Love".
Ähnlich verhält es sich jetzt mit "Soldier of Love". In dem großartigen Titelstück, das die erste Single des Albums bildet, werden Konflikte nun deutlich offensiver ausgetragen: Adus Stimme, triumphierend und niedergeschlagen zugleich, kämpft sich durch ein Dickicht aus metallisch-aggressiven Riffs und wuchtigen Beats - eine perfektere Symbiose aus Gefühl und Härte lässt sich kaum vorstellen. Dass Sade sich ebenfalls zurücknehmen können, beweist das nachfolgende "Morning Bird". Während ein Schellenkranz wie von ferne den Rhythmus markiert, knüpfen versprengte Klavierakkorde und getragene Streicher ein loses Netz, das den schwermütigen Gesang dennoch so gerade auffangen kann. Die eigentliche Überraschung sind jedoch "Be That Easy" und "In Another Time". Ihr langsamer Walzertakt bringt ungewohnte Countryanleihen ins Repertoire der Band. Allein "Babyfather" kann unter den zehn Stücken nicht recht überzeugen.
Sechs Platten in fünfundzwanzig Jahren mag ein eher bescheidener Ertrag sein. Die Maxime von Sade, Qualität über Quantität zu stellen, sei manchem dennoch dringend zur Nachahmung empfohlen.
SVEN BECKSTETTE
Sade, Soldier of Love. Sony Music 63881
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sade Adu und ihre Mitstreiter haben zu einer Zeit angefangen, als sich mit Tonträgern noch viel Geld verdienen ließ. Ihre ersten drei Alben aus den Achtzigern verkauften sich millionenfach. Davon können ihre Mitglieder noch heute zehren. Auf den kommerziellen Erfolg ihres neuen Materials sind die Vier inzwischen nicht mehr unbedingt angewiesen. Die längst über verschiedene Länder verstreuten Musiker treffen sich deshalb nur dann im Studio, wenn ihnen auch wirklich danach ist. Die Abstände, in denen sie sich zurückgemeldet haben, sind dabei ständig größer geworden: Zwischen ihrem vierten und fünften Album gingen immerhin sieben Jahre ins Land. Ihre nun erschienene, erst sechste Platte bringen Adu, Denman, Hale und Matthewman nach einer Pause von sogar zehn Jahren heraus. Wie schon bei den letzten beiden Alben zeigt sich auch auf dem aktuellen "Soldier of Love", wie gut die Band mit ihrer kreativen Freiheit umzugehen weiß. Mit jeder Aufnahme erweitern Sade zwar kontinuierlich ihr musikalisches und technisches Spektrum. Doch obwohl die Stücke der Gruppe klanglich immer absolut auf dem neuesten Stand sind, sieht das Quartett davon ab, sich beim Zeitgeist anzubiedern. Moden wie Trip-Hop oder Drum 'n' Bass sind an Sade denn auch genauso spurlos vorübergegangen wie der Einsatz von Autotune, ohne dessen Effekt sich momentan keine R&B-Sängerin mehr vor ein Mikrofon traut.
Die Wandlungen von Sade vollziehen sich demgegenüber ganz aus sich selbst heraus, ohne dass man das Gesamtkonzept dabei aus den Augen verlöre. "Love Deluxe" von 1992 markierte den Abschied vom leichten Jazz und von lateinamerikanischer Rhythmik, beides Elemente, die bis dahin fest dazugehört hatten. Dafür tauchten plötzlich stark verzerrte Gitarren auf und fügten dem glatten Harmoniegerüst einige wohltuende Ecken und Kanten hinzu, die teilweise von tieftönenden Dub-Bässen wieder ausgebügelt wurden: Die melancholische Grundstimmung der Lieder blieb so gewahrt, zugleich lagen Welten zwischen beispielsweise "Your Love is King" und "No Ordinary Love".
Ähnlich verhält es sich jetzt mit "Soldier of Love". In dem großartigen Titelstück, das die erste Single des Albums bildet, werden Konflikte nun deutlich offensiver ausgetragen: Adus Stimme, triumphierend und niedergeschlagen zugleich, kämpft sich durch ein Dickicht aus metallisch-aggressiven Riffs und wuchtigen Beats - eine perfektere Symbiose aus Gefühl und Härte lässt sich kaum vorstellen. Dass Sade sich ebenfalls zurücknehmen können, beweist das nachfolgende "Morning Bird". Während ein Schellenkranz wie von ferne den Rhythmus markiert, knüpfen versprengte Klavierakkorde und getragene Streicher ein loses Netz, das den schwermütigen Gesang dennoch so gerade auffangen kann. Die eigentliche Überraschung sind jedoch "Be That Easy" und "In Another Time". Ihr langsamer Walzertakt bringt ungewohnte Countryanleihen ins Repertoire der Band. Allein "Babyfather" kann unter den zehn Stücken nicht recht überzeugen.
Sechs Platten in fünfundzwanzig Jahren mag ein eher bescheidener Ertrag sein. Die Maxime von Sade, Qualität über Quantität zu stellen, sei manchem dennoch dringend zur Nachahmung empfohlen.
SVEN BECKSTETTE
Sade, Soldier of Love. Sony Music 63881
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Sade bleiben sich treu, aber das mit kleinen Neuerungen, die den Wiedererkennungswert von Sade nicht beeinflussen, aber dennoch Freue bereiten.
Natürlich war von Sade kein Stilwechsel zu erwarten, sondern die Gruppe macht die Musik da man von ihr gewohnt ist und die man auch erwarten durfte …
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Sade bleiben sich treu, aber das mit kleinen Neuerungen, die den Wiedererkennungswert von Sade nicht beeinflussen, aber dennoch Freue bereiten.
Natürlich war von Sade kein Stilwechsel zu erwarten, sondern die Gruppe macht die Musik da man von ihr gewohnt ist und die man auch erwarten durfte und das ist wirklich gut so.
Dennoch wurden nicht alte Stilmittel abgekupfert, sondern es ist auch eine gewisse Weiterentwicklung für mich erkennbar. Zwar nicht im großen Stil, aber dennoch wahrnehmbar, wenn man sich die Zeit nimmt.
Am deutlichsten finde ich es am Opener "The moon and the sky" zu erkennen. Für mich ist das einer der besten Titel der CD. Es ist ein unglaublicher Titel der sofort ins Ohr geht, aber mit jedem hören nochmals die Intensivität steigert. Dagegen fällt die Singleauskopplung "Soldier of love" ab, wobei dieser Song sicher auch sehr gut ist.
Weiterhin haben es mit die Songs "Babyfather" und "The safest place" angetan, welche beide wirklich überragend sind und schlechtweg zum Besten gehörten was Sade veröffentlicht hat.
Aber auch die anderen Titel sind nicht zu verachten, wie die sehr einfühlsame Ballade "Morning Bird". Die Cd hat keinen Ausrutscher und bietet wirklich einen durchgehenden Hörgenuß. Hoffen wir einfach das die nächste Cd nicht wieder so lange auf sich warten lässt und dennoch diese Qualität hat. Es wage es sogar dieses Album auf die gleiche Stufe, wie das vor 26 Jahren veröffentlichte "Diamond Life" zu stellen.
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Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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Ich musste auf diese Cd lange warten, aber es hat sich gelohnt. Eine sehr schöne CD zum relaxen, nachdenken und kuscheln.
Die Musik ist sehr natürlich und Sade hat sich diesmal selbst übertofen.
Sehr empfehlenswert und für Fans`ein muss.
Antworten 2 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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