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Vor allem die Frauen waren übermütig, ihre Gesichter leuchteten, und ihr Lachen hörte man die ganze Nacht hindurch. Als hätte ihnen nun der Lauf der Geschichte, die Auflösung unseres Staates, ein Argument für ein eigenes Leben gegeben. Meine Schwester aber, die in der Abgeschiedenheit der Kiefernwälder und des Stettiner Haffs von der Freiheit geträumt hatte, hatte noch nichts, das sich zu verlassen lohnte. Deshalb blieb sie und gab sich der verlockenden Vorstellung hin, dass in diesem anderen Staat ein anderer Lebens- lauf für sie bereitgestanden hätte. Julia Schoch erzählt in "Mit der…mehr

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Produktbeschreibung
Vor allem die Frauen waren übermütig, ihre Gesichter leuchteten, und ihr Lachen hörte man die ganze Nacht hindurch. Als hätte ihnen nun der Lauf der Geschichte, die Auflösung unseres Staates, ein Argument für ein eigenes Leben gegeben. Meine Schwester aber, die in der Abgeschiedenheit der Kiefernwälder und des Stettiner Haffs von der Freiheit geträumt hatte, hatte noch nichts, das sich zu verlassen lohnte. Deshalb blieb sie und gab sich der verlockenden Vorstellung hin, dass in diesem anderen Staat ein anderer Lebens- lauf für sie bereitgestanden hätte.
Julia Schoch erzählt in "Mit der Geschwindigkeit des Sommers" vom Untergang der DDR und dem Ende aller Träume mit der Erfüllung des Wunschs nach Freiheit.
Autorenporträt
Schoch, Julia
Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, lebt nach Aufenthalten in Bukarest und Paris als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Für ihr von der Kritik hochgelobtes Erzähldebüt »Der Körper des Salamanders« wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Nach dem für den Leipziger Buchpreis nominierten Roman »Mit der Geschwindigkeit des Sommers« erschien zuletzt »Schöne Seelen und Komplizen«.

Michelsen, Claudia
Claudia Michelsen studierte an der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin und gab 1989 ihr Kinodebüt in Rainer Simons »Die Besteigung des Chimborazo«, gefolgt von Jean-Luc Godards »Allemagne 90 neuf zéro«. Von 1990 bis 1995 hatte sie ein Engagement an der Berliner Volksbühne. Sie ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, seit 2013 spielt sie in der ARD-Fernsehreihe Polizeiruf 110 die Kommissarin Doreen Brasch.
Rezensionen
Julia Schoch ist eine emphatische Lakonikerin. Ihre strengen, zugleich sensiblen Sätze strahlen etwas bezwingend Selbstverständliches aus und ergeben gerade deshalb einen ganz unverwechselbaren Stil. Jochen Hieber Frankfurter Allgemeine Zeitung 20090312