Wo die Liebe hinfällt
Die junge Margot Heijne hat eine ebenso schmerzhafte wie schwierige Trennung von ihrem langjährigen Freund hinter sich. Sie ringt beruflich und privat um neues Selbstvertrauen – und da kommt ihr der Kontakt zu dem Diven-haften und selbstverliebten Kunstfotografen Leon
gerade recht. Sie wirft ihr altes Leben kurzerhand über den Haufen, und Leon wird der neue Mann in ihrem…mehrWo die Liebe hinfällt
Die junge Margot Heijne hat eine ebenso schmerzhafte wie schwierige Trennung von ihrem langjährigen Freund hinter sich. Sie ringt beruflich und privat um neues Selbstvertrauen – und da kommt ihr der Kontakt zu dem Diven-haften und selbstverliebten Kunstfotografen Leon gerade recht. Sie wirft ihr altes Leben kurzerhand über den Haufen, und Leon wird der neue Mann in ihrem Leben. Leon ermutigt sie, sich als Innenausstatterin selbständig zu machen, und sie zieht auch zu ihm nach Amsterdam - mit Leon erlebt sie völlig neue Formen der Erotik. Ihre Familie, deren konservative Werte Margot notgedrungen akzeptiert, reagiert auf die neue Wendung in ihrem Leben relativ verständnislos. Davon lässt sie sich jedoch kaum irritieren, denn durch von Leon vermittelte Aufträge deuten sich erste Erfolge in ihrer neuen Selbständigkeit an. In einer anderen Perspektive wird das Buch allerdings von Monologen eines Killers durchzogen. Der Leser/Hörer erfährt, wie Edith, die frühere Lebensgefährtin von Leon, getötet wurde – und zwar in Leons Haus, geschickt als Selbstmord getarnt. Und die vertrauensselige Margot scheint ein optisches Ebenbild von Edith zu sein...
Esther Verhoef stellt ihre Protagonistin Margot als sympathische und sehr natürliche Person dar. Schnell erkennt man deren Schwächen und ihre große Verletzlichkeit. Dabei ist „Hingabe“ kein ausgesprochener Roman für Frauen, aber weibliche Leserinnen/Hörerinnen dürften noch stärkere Nähe zur Heldin der Geschichte empfinden. Margot lernt die nur scheinbar tolerante Sphäre der Clubs und die Kunstszene kennen, und staunt gewissermaßen mit offenem Mund, dass es das alles neben ihrer ereignislosen Büroexistenz scheinbar schon immer gegeben hat. Neben der Spannung des Kriminalromans bekommt man hier also noch eine passable Milieu-Studie geboten. Die Krönung der Hörbuch-Version ist dabei die Stimme von Catrin Bürger – irgendwie hört sie sich wie Margot an, und das ist sicher das Beste, was man über eine Hörbuch-Sprecherin sagen kann.